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1. Mit einem Stahlstich - S. 19

1836 - Stuttgart : Belser
/ c. ' Odoakers Reich in Italien. 19 erwartete er Hülfe gegen die rohen Alemannen und Rugier, welche letztere Oesterreich, Salzburg, Tyrvl und das obere Italien, also ein Land bedrohten, das sich kaum erst durch Odoakers Wvhlthaten von den Verheerungen erholte, die es in dem Kriege mit Orestes erlitten hatte. Die Ru- gier vcranlaßten ihn auch zu einem Kriegsznge nach Rv- ricum und Pannonien, auf welchem er die dort noch wohn- haften , in solcher Ferne alles Schutzes entbehrenden Römer an sich zog, und den König der Rugier Fava, den Andre Feletheus nennen, sammt der Königin und einer großen Volksmenge gefangen hinwegführte. Doch zweideutig blieb immer sein Verhältnis; znm griechischen Reiche. Zeno hörte nicht auf, ihn als den Usurpator, sich selbst als den Verdrängten zu betrachten; und obgleich Odvaker einen Zug nach Dalmatien unternahm, um die Ermordung des ehemaligen Kaisers Julius Nepos zu rächen, so war doch dieser Schritt keineswegs vermögend, ihn bei dem byzantinischen Hofe beliebter zu machen; vielmehr grollte, man dort der Macht, die ihn zur Rache befähigte und vermuthetc, das Kaiserthum müsse ihm mehr, als billig, am Herzen liegen, zumal, da er sich um den lebenden Kaiser weniger zu kümmern scheine als um den todten. Mir Freuden also ergriff man die Gelegen- heit, welche der ostgothische König Theuderich zur Wie- derherstellung der, wie behauptet wurde, schwer gekränkten Ansprüche des griechischen Throns, gegeben, oder vielleicht auch genommen hat.

2. Mit einem Stahlstich - S. 461

1836 - Stuttgart : Belser
461 Die Zelt der Karolinger. geu demselben in ihrem ganzen Schmucke mit Kruzifixen und Kerzen entgegen; der Zug kam in die Kirche, und nach gehaltner feierlichen Messe befahl der Bischoff, die Leiche zu begraben. Da drängten sich die Normannen plötzlich herbei, und zum Entsetzen der Christen stund Hastings auf, zog sein Schwert und durchbohrte den Bischoff am Altare. Dicß war die Losung zu allgemei- nem Mord und zur Plünderung, und Hastings setzte sich in der Stadt fest, machte sie zu einem Waffenplatz, und verbreitete einige Jahre von dort aus Schrecken und Verderben, bis er sich wieder nach dem Norden wandte. England schien gänzlich die Eroberung der Norman- nen zu werden. Denn hatte gleich Egbert (800—836), zuerst König in Wessex, wozu auch Süsser gehörte, bis 827 alle Reiche der Angelsachsen sich unterwor- fen, nämlich Mercia mit Ostangeln, Ke nt, Es- sex und North um brr la nd, hatte er gleich von den Britten in Wales Denbigshire und die Insel Anglesey erobert, und die Anfälle der Dänen glücklich abgewehrt, so war doch schon unter seinem Sohne Et Hel- wolf (836—857) das Land hart bedrängt, da dieser, ein schwacher Regent, mehr auf die Begünstigung der Geistlichkeit als auf die Vertheidigung des Landes dachte. Besonders von 851 an war der Andrang der Feinde ge- waltig. Die Dänen überwinterten auf den Inseln T ha- uet und Shepey, und machten von hier aus ihre Ein- fälle. Die immer höher steigende Gefahr hinderte indes- sen Et Helwolf nicht (854), eine Pilgerreise nach Rom anzutreten , und ein ganzes Jahr daselbst unter Andachts- übungen zuzubringen. Bei dieser Gelegenheit ließ er sei- nen sechsjährigen Sohn Alfred vom Pabste Leo Iv. zum Könige salben. Dadurch sah sich aber Ethelbald,

3. Mit einem Stahlstich - S. 153

1837 - Stuttgart : Belser
Kaiser Friedrich I. Barbarossa. 155 ähnlich bedrängten Lagen. Während seine Feinde die Vernichtung des Heers als ein Strafgericht für den Brand fcn- Peterskirche ansschriecn, sprach er zu Pavia, den Fehdehandschuh in die Luft werfend, über alle Lvm- bardenstädte, mit Ausnahme Pavias, Cremonas und Lo- dis, die Rcichsacht. Doch die Geächteten stifteten nun- mehr, vereinigt mit den Städten der Veroriesermark, am 1. Dcc. 1167 den sogenannten L o m b a r d e n b u n d, in- dem sic sich gelobten: ,,Niemand solle mehr zahlen und leisten , als seit der Zeit Heinrichs Iv. bis auf die Thron- besteigung Friedrichs I. bezahlt und geleistet worden sey; keine Stadt solle einseitig Krieg oder Frieden bcschlies- scn, sondern jede der andern Beistand und Entschädigung gewähren, innre Streitigkeiten auf dem Wege der Güte und des Rechts beilegen, Anhänger des Kaisers verja- gen, strafen und ihres Eigenthums berauben und den erwählten Vorstehern oder Rectoren in allem, was den Bund betreffe, unweigerlich gehorchen." Von Pa- via aus bekriegte Friedrich im Winter 1167 auf 68 den neu- gestifteten Bund, und wurde hiebei auch von Seiten Pi- sas und Genuas unterstützt; denn jede dieser beiden Städte wünschte in dein Streit, welchen sie über Sardinien hat- ten, einen günstigen Spruch zu erzielen. Doch überzeugt, daß ein neues deutsches Heer den Ausschlag geben müsse, und aus Vesorgniß, in Pavia cingeschlossen zu werden, sann der Kaiser auf dcu Rückzug über die Alpen, und der Markgraf von Montserrat wirkte ihm den einzigen noch offnen Weg durch das Gebiet des Grafen Humbcrt von Maurienne aus. . Die Lombarden, Anfangs der Mei- nung, als ob er mit Alexander unterhandeln wollte, hat- ten kaum seine wahre Absicht erkannt, so fiengcn sie an, ihm eifrig nachzusetzen; er aber ließ, um sie abzuschre- cken , einige ihrer Geiseln am Wege aufknüpfen, und zu Susa, am Fuße des Mont Cenis, einen edeln Brescia- ncr als Verräther hinrichten: darüber erzürnt, empörten sich die Bürger von Susa und verlangten, er solle alle Geiseln jenseits der Alpen zurücktassen: Friedrich ver-

4. Mit einem Stahlstich - S. 708

1837 - Stuttgart : Belser
708 Zehntes Hauptstück. dem Verdachte hochgchcnder Entwürfe ausgesetzt blieben, die Könige von Frankreich aber durch die Gediegenheit der innern Hülfsmittel, welche ihnen zu Gebote standen, sowie durch ihre schlaue und rührige Thätigkett nach aus- sen ins Auge fielen: so erhielt, was zunächst nur zwei Staaten angieng, bald für alle übrigen ein bedeutendes Interesse, und an sich verschiedenartige Bestrebungen trafen wenigstens in der Absicht zusammen, zu verhin- dern, daß nicht die Habsburger oder die französischen Könige ein für unmittelbare und entferntere Nachbarn gefährliches Uebergcwicht erlangen. Hochburgund wurde Ludwig Xi. durch die Eidge- nossen entrissen und gegen Ersatz von 150,000 fl. Kriegs- kvstencrsatz am 24. Jan. 78 in dem erneuerten ewigen Frieden zwischen Oestreich und der Schweitz an den Erz- herzog abgetreten. Dagegen war Ludwig in den Nieder- landen vorgerückt, und der am 18. Sept. 77 gcschloßne Stillestand längst wieder aufgckündigt worden. Als je- doch Friedrich ein Aufgebot in das Reich ergehen ließ, kam man den 11. Juli 78 über einen zweiten Stillestand überein, vermöge dessen Ludwig Eambray, Verdun und alles im Hennegau Eroberte zurückgab. Nach dessen Ab- lauf schlug Maximilian am 7. Aug. 79 die Franzosen bei Guinegate, worauf der Krieg nur schwach fortgesetzt wurde. Denn Ludwig Xi., der mit furchtbarem Arme die Aristokratie entwaffnet, einen großen Theil ihrer Güter an die Krone gerissen, selbst den Herzog von Bre- tagne durch Schrecken gefesselt, ohne Anfrage bei den Ständen jährlich an 5 Millionen Livres Abgaben erho- den, das stehende Heer ansehnlich vermehrt, durch sorg- fältige Instruktionen und Rathschläge für jeden beson- dern Fall sämmtliche Beamten überwacht, mittelst wohl- besoldeter Spione das In- und Ausland erkundet, und als vertrauter Freund des Oberprofvßes Tristan l'her« mite, dem er viele geheime Hinrichtungen auftrug, ganz Frankreich in Angst erhalten hatte, verstrickte und lähmte zuletzt sich selber in den Schlingen seiner Arglist: in je-

5. Mit einem Stahlstich - S. 698

1837 - Stuttgart : Belser
693 Neuntes Hauptstück. Lund, da sich Eduard Iv., um durch Lord Fihhugh an- gezettclte Unruhen zu dämpfen, nordwärts gewendet hatte. Nun griffen die Kenter zu den Waffen, und Warwick rief Heinrich Vi. als König aus. Von Allen verlassen, eilte Eduard Iv. nach dem Haag zu Karl dem Kühnen. Seine Gemahlin Elisabeth war aus dem Tower in die Westminsterkirche geflohen, wo sie am 1. Okt. 70 einen Cohn, den nachmaligen fünften Eduard, gebar. Heinrich Vi., aus dem Tower befreit, um ein Werkzeug des Grafen Warwick zu werden, zog am 13. Okt. mit der Krone auf dem Haupt nach St. Paul. Diese Wen- dung der Dinge war es, welche Ludwig Xi. sogleich zum Schaden des burgundischen Herzogs benützte: er beschied denselben vor das pariser Parlament, sprach dem trotzig Ausbleibenden die Städte an der Somme ab, rückte noch im Dez. 70, als Karl schon seine Truppen entließ, ins Feld, und gewann mit Hülfe angeknüpfter Einverständ? niffe St. Quentin, Amiens und andre wichtige Plätze ohne Schwertstreich. Da er am 13. Fcbr. 71 auf 15 Jahre mit Heinrich Frieden schloß, so wußte Karl einen Doppelkrieg mit Frankreich und England nur dadurch zu verhüten, daß öffentlich auch er Heinrich Vi. anerkannte; insgeheim aber schenkte er Eduard Iv. 50,000 Gulden, rüstete zu Vere in Holland 4 große Schiffe für ihn aus und miethete, um ihn nach England zu bringen, 14 han- seatische Fahrzeuge. Den 12. März 71 lief Eduard in den Humbcr ein und setzte bei Ravenspur 900 Englän- der und 300 Flamändcr mit »hange guns«, Hänge- oder Händröhren? ans Land. Er stellte sich, als komme er nicht, um den Thron, sondern nur um das Erbe seines verstorbnen Vaters wieder zu fordern; auf seinem Ba- rett trug er eine Straußfeder, das Zeichen Eduards, des lankastrischen Prinzen von Wales, und seine Leute rie- fen in Städten und Dörfern, durch welche sie zogcu: «lang lebe König Heinrich!« In York schwur er, zuerst vor dem Thore, dann ans dem Altar der Kathedrale, alle Ansprüche auf die Krone ab. Aber während seine

6. Mit einem Stahlstich - S. 175

1837 - Stuttgart : Belser
/ 1 \ Kaiser Friedrich I. Barbarossa. 175 land mit seinen Wundern dämmerte am Horizont: die seltsamen Dichtungen vom Gefässe des wahren Bluts Jesu (von den: sanguis realis oder dem Sankt Gral) und von den Templeisen oder den Wächtern des gchcimniß- vollen Tempels auf dem Berge Mvnsalvatsch, wo der Grat aufbewahrt worden, besonders von Titurel und sei- nem Großenkel Parcifal, spielten in die Abentheuer des Brittenkbnigs Arthur und seiner gefeierten Tafelrunde herein. Wenn das Nitterthum in Italien durch das ge- waltige Treiben der Bürger überboten und in England, obgleich hier die Gesänge der Minstrels erschallten, nie von einer gewissen Rohheit frei wurde, so begannen in Deutschland gvldne Tage für die Ritterpoeste, als Friedrich Barbarossa derselben während seines letzten Jahr- zehnts die staufischen Burgen erschloß. Unter der groß- ßen Zahl deutscher Sänger ragen hervor Walther von der Vogel weide (1190 — 1230), Heinrich von Deldegk (um 1184), Hart mann von der Aue (um 1195), Gottfried von S t r a ß b u r g (um 1200), R e i m a r der Alte, Heinrich von Ofterdingen, K l i n g s o h r ans Ungarn und Wolfram von E s ch i l- bach ans dem bairischen Nordgau,- diese 5 um 1207, und der Letztere Verfasser der Epopöen Titurel und Par» cifal, die er dem Prvvencalcn Gniot nachdichtete; später glänzten Ulrich von Lichtenstein aus Steiermark (um 1246), König Wenzel v v n B ö h m e n (gest. 1253), Graf Heinrich von B o t t e n l a u b e oder Henneberg (gest. 1254), Herzog Heinrich!, v o n A n h a l t (gest. 1267), K o n r a d i n von Hohenstaufen, Markgraf Heinrich von Meissen (gest. 1288), Herzog Hein- rich Iv. von Breslau (gest. 1290), Herzog Johann von Brabant (gest. 1294), und Markgraf Otto Iv. von Brandenburg mit dem Pfeile (gest. 1303). Und nicht blos-das Echo der Gesänge von Karl und Ar- thnr hörte man diesseits des Rheins, im Heimathland ger- manischer Stämme: andre Erinnerungen tauchten aus dem Schvoße der Zeit, verblichne Bilder aus den Tagen

7. Mit einem Stahlstich - S. 385

1837 - Stuttgart : Belser
Unerwarteter Stoß, den die Hierarchie erleidet. 585 Königs war durch Alexander Iii., wenn gleich in zwei- deutigen Ausdrücken, doch wieder anerkannt worden: Eduard entschied 1292 für Johann Baliol, der sogleich unbedingt huldigte. Nun gieng aber in Rechtssachen die Appellation an den brittischen Obcrlchcusherrn, und Ba- liol wurde gleich im ersten Jahre nicht weniger als vier- mal nach England beschicden: dies empörte die schottischen Barone so sehr, daß sie 1195, als Edtiard eben nach Frankreich absegeln wollte, ihren König zu einem Schny- und Trutzbündniffe mit Philipp Iv. nöthigten. So kam cs, daß Eduard, da auch Wales wieder in Unruhe geriet!), nur einen kleinen Theil des Hecres nach Guienne absandte: mit der Hauptmacht gewann er am 27. April 96 den Sieg bei Dunbar, in Folge dessen Baliol gefangen und abgesctzt und die Verwaltung Schottlands dem 'Grafen von Sussex übergeben wurde. Auch Adolf that nickts Entscheidendes gegen Philipp, obwohl er mit englischen Substdicn ein starkes Heer geworben hatte; denn kaum machte ec Anstalt, in Frankreich cinznrücken, so trat der Pabst vermittelnd dazwischen und gebot Waffenruhe. Es war dies Bvnifacius Viii-, zehnter Nachfolger des Klemens, welcher den Untergang Kouradins gesehen; denn von 71 bis 76 hatte Gregor X., dann ganz kurze Zeit Innocenz V., Hadrian V. und Johannes Xxi., ^hierauf von 77 bis 80 Nikolaus Hl., bis 85 Mar. tin Iv., bis 87 Hon orin6 Iv., bis 92 Nikolaus Iv. den Stuhl Petri eingenommen; hierauf konnte sich die französisch-neapolitanische Parthci der Kardinale mit der andern, welche bald als psibstliche, bald als italienische, oder auch als deutsche erscheint, lange Zeit nickt vereini- gen: den 15. Juli 94 endlich wurde Petrus de Murrhone, Einsiedler und Volksheiliger in den Abruzzen, den jede Parthci beherrschen zu können hoffte, als Cölestin V. erhoben; bald ergab sich, daß er willenloses Werkzeug der Neapolitaner fey; Niemand erhielt die Kardinalswürde, ausser wer zu den Günstlingen Karls Ii. gehörte, der erst im Jahre 89 ans der aragonischcn Gefangenschaft zurücki- Bauer's Gksch- Iii. Bd. 2ü

8. Mit einem Stahlstich - S. 390

1837 - Stuttgart : Belser
390 Drittes Hauptstück. der Fürsten Wahl König und Kaiser?« Aber nicht nur dies: bald erfuhr Bvnifaz, ebenso verwundert als entrü» stet, Albrccht habe ein enges Bündniß mit Philipp ge- schlossen; denn weit entfernt, sich dem Ausspruche in Be- treff Eduards und Guidos zu fügen, grollte der französische König im höchsten Grade darüber, daß Bvnifaz unpar- theiisch entschieden hatte: «Philipp solle Gnienne an England zurückgeben und dem Grafen von Flandern nicht nur alle eroberten Platze wieder einräumen, sondern auch seine Tockter freilassen und aller Einsprache in ihre Ver- mählung sich enthalten.« Als diese Entscheidung den 27. Juni 98 im Staatsrath verlesen wurde, riß der Graf von Artois dem Bischvffe von Durham, der sie publicirte, die Bulle aus der Hand und warf sie ins Feuer, und der König erklärte, sogleich nach Ablauf des Waffenstillstandes den Krieg erneuern zu wollen. Dieß that er wirklich, eroberte 1299 ganz Flandern, nahm den Grafen Guido nebst Söhnen gefangen und schlug sein Land zu den Krondomäucn. Das Bündniß mit Albrecht aber ließ er selbst durch seinen Kanzler 9t o garet dem Pabste anzeigen, mit dem höhnenden Beisatz: «er habe cs für das Beste seines Reichs zuträglich gefunden, sich den Kaiser aufs engste zu verbinden, damit er den Kreuy- zug in den Orient, wozu Bvnifaz so dringend aufgefordcrt habe, desto ruhiger autreten könne.« Doch eben in diesem Bündnisse fand Bvnifaz die Hoffnung, den deutschen Kö- nig zu stürzen; denn Albrecht hatte sich darüber mit den Reichefürsten entzweit, die cs nicht wenig befremdete, daß derselbe, geblendet durch den Vorschlag einer Heuralh zwischen seinem Sohne Rudolf und Philipps Schwester Blanka, im Dezember 99, als er mit dem französischen Könige in Qnatrevan.r znsammenkam, nicht daran gedacht hatte, auf Rückgabe der Länder und Rechte zu dringen, die seit einiger Zeit, zumal in Lothringen, von Deutsch- land waren abgerissen worden. Wie nun auf einem Reichstage in Nürnberg die Herstellung des arelatischcn Reichs zu Gunsten des mit Oestreich belehnten Rudolfs

9. Mit einem Stahlstich - S. 455

1837 - Stuttgart : Belser
Zeiten vor und während der Kirchenspaltung ic. 465 sein Vermittlungsgeschäft keineswegs mit Ernst: auch hier war es ihm nur um den äusscrn Glanz zu thun, den er liebte, weil die Menschen sich dadurch blenden lassen. Sv mußte den» der Dauphin im März 57 einen Waffen- stitlstaud mit dem schwarzen Prinzen eingehen, worauf dieser den stets mit Ehrerbietung behandelten Johann nach England führte. Auf weissem Streithengste mit prächtigem Reitzeug ritt der gefangne König in London ein: als der Zug die Westmünsterhalle erreichte, erhob sich Eduard ]Ii., der von Prälaten und Baronen umgeben auf dem Throne saß, gicng Johann entgegen, umarmte ihn, führte ihn zu einem glänzenden Mahle und wies ihm den Pallast Savoy, spater das Schloß Windsor zur Wohnung an. Zwei Könige also, Johann der Gute und David von Schottland waren in Eduards Gewalt. 1351 hatte er Letzterem erlaubt, nach Schottland zu gehen und dort we- gen seiner Auslösung zu unterhandeln; da man aber Eduards Forderungen zu hoch gefunden hatte, war Da- vid, seinem Worte treu, wie Friedrich von Oestreich, in die Gefangenschaft zurückgekehrt. Im November 57 end- lich kam man über seine Auslösung gegen 100,000 Mark, die in Terminen bezahlt werden sollten, und zugleich über einen zehnjährigen Waffenstillstand ins Reine. Wie die Schotten ihrer Armuth wegen die Termine nicht einhat- tcn konnten, wurde nach langen Unterhandlungen 1365 eine neue glimpflichere Ucbereinkunft und ein 25jähriger Waffenstillstand eingegangen, und dieser 1369, neben Er- mäßigung des Lösegelds, auf 90,000 Mark bestätigt. Kurz nachher starb David: sein Schwestersohn und Nachfolger Robert beobachtete treulich den sogenannten großen Waffenstillstand und trug die Schuld au England in Jahresraten zu 4000 Mark vollends ab. Als Robert ohne Erben starb, begann die Rcgentenrcihe des Hauses Stuart. Wei-t schwieriger war die Auslösung des Kö- nigs Johann: Eduard verlangte ausser großem Lösegelde die Oberhoheit über alle englisch-französischen Besitzungen, und in Frankreich herrschte die äusserste Verwirrung.

10. Mit einem Stahlstich - S. 647

1837 - Stuttgart : Belser
Sieg d. Pabfith. üb. d. Conctle«. Erfind, d. Buchdruckerkunst. 647 probe wieder gerechtfertigt hervor, und stets wird uns ihr liebenswürdig großes Bild zwei schöne Tugenden zu- gleich vergegenwärtigen: kindliche Frömmigkeit und kühn sich aufopfernde Vaterlandsliebe. Nur auf dem Land konnte eine solche Retterin Frankreichs geboren werden; denn aus den untern Ständen rckrutirt sich die Ge- schichte, wenn es gilt, eine neue Bahn zu brechen. — Vergeblich hatte Bedford den jungen Heinrich zu Paris krönen lassen: die Engländer waren fortan einen Schritt hinter den Franzosen zurück. Im Jahre 52 schlief, in Folge beiderseitiger Erschöpfung, der Krieg beinahe ein, und während des Novembers starb die Herzogin von Bedford, Schwester des burgundischen Philipp, die bis- her immer noch den Bruch zwischen ihrem Gemahle und Bruder verhindert hatte. Da nun Bedford, ohne die Trauerzeit abzuwarten und ohne dem Herzog eine An- zeige zu machen, Jacqueline, die Tochter des Gra- fen von St. Pol, eines burgundischen Vasallen, heura- thete, und da Karls Vii. Minister den Tiefbeleidigten noch dazu eifrig bearbeiteten, so stand einzig der Um- stand im Wege, daß Philipp sein Wort gegeben hatte, nicht einseitig Frieden zu schließen. Man kam also auf den Ausweg, unter Vermittlung des Pabstes, als des gemeinschaftlichen Vaters aller christlichen Fürsten, einen allgemeinen Frieden zu unterhandeln, zu welchem Be- hufe, ausser den Gesandten Englands, Frankreichs und Burgunds, Abgeordnete des Kaisers, der Könige von Sicilien, Eypern, Norwegen, Polen, Kastilien und Ara- gon, Deputirte deutscher und italiänischer Fürsten, der flandrischen und Hansestädte 1435 in Arras einen Kon- greß bildeten, der für gesellige Bildung und Hvfsitte so wirksam wurde als die Cvncilien für die Wissenschaft. Ueberspannte Forderungen der Engländer gaben dem bur- gundischen Herzoge Anlaß, sich seines Wortes für ent- bunden zu erklären, und so erfolgte denn am 26. Scpt., unter wechselseitiger Zusicherung von Vergessenheit des Geschehnen, ein Friedensschluß, in welchem Karl die
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