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1. M. J. E. Fabri's, Professors der Philosophie in Jena, Elementargeographie, Dritter Band - S. 410

1790 - Halle : Gebauer
4io Europa. Hutfabriken, Jitzdruckereyen, gedruckte Flauellfabriken. — In der Pfarre - le c^rarrd Galarzues werden viele Tücher verfertigt, woraus man in Holland Lournesol bereitet. Mit Lackmus färbt man rein gewaschne alte Lappen von Hanfzeug grün, verändert sie auch in blau. Diese Lappen werden her- nach, in Säcke gepackt, häufig nach Holland, auch nach Eng- land geschickt, und von den Weinbcreitern gebraucht, um dem Weine eine annehmliche Farbe zu geben. — In der Landschaft Gevaudatt / so wie den vorigen Orten in Languedoc, ver- fertigt man viele Serge. Wer das schönste Stück auf den Jahrmarkt bringt, erhält eine Belohnung. 2z) Frontlmatt, an einem See, ist vornemlich wegen des Muscatenweins^der in dieser Gegend gewonnen wirdchekandt. 24) Vlm\Zq, mit ungefähr 40000 Einwohnern, hat eine Citadelle, einen Bischof, und eine Academie der Wissen- schaften. Es werden hier viele se'tdne Maaren verfertigt. Vor einigen Jahren waren hier 120 Seidenmühlen, gegen 3000 Stühle für Stoffe, und fast noch einmal so viel für Strümpfe. Seit einigen Jahren ist dieser Nahrungszweig sehr gefallen. Gewebte Strümpfe werden nicht nur von Seide, soudern auch von Baumwolle, Wolle, Castochaaren rc. verfertigt. Auch die Lohgerbern) ist in gutem Gange. Serge wird auch noch in Menge bereitet. 25) Bourdeaux in Guienne,nahe am Ansflusse der Ga- ronne ins Aquitanische Meer. Sie hat nach Nccker 84000 Einwohner, darunter an 100 Judenfamilien. Sie ist auch der Sitz eines Parlaments, eines Erzbischofs, einer Universi- tät, einer Academie der Wissenschaften und Künste, und hat einen Hafen. Die Einwohner treiben mit Wein, Brandwein und Pflaumen starken Handel. Von Btandwein werden jähr- lich auf 100000 Opböfte nach fremden Landen verladen. Jährlich sind hier 2 große Messen, sehr wichtig ist auch der Handel mit den Colonien. Nebst Nantes hat Bourdeaup unter allen französischen Städten den größten Antheil an dem americanischen Handel. Im Jahr 1788. hatten die Einwoh, uer 307 Schiffe für den Coloniehandek. Seit 1787. ist hier, (so wie auch in Havre degrace die Einrichtung getroffen, daß Ehrlich 24 Paketboote nach den westindischen Colonien, nach den Inseln France und Bourbon, so auch nach den vereinigten Staaten in Nordamerika abgehn. Man findet hier einige Glas- fabri-

2. M. J. E. Fabri's, Professors der Philosophie in Jena, Elementargeographie, Dritter Band - S. 435

1790 - Halle : Gebauer
Italien. 431 In der Provinz Sestri di Ponente findet man Orangenbäume, die im untern Stamm i—-2 Fuß dick find. Außerdem hat man Trüffeln, Castanien, Iudenäpfel. Landesregierung. Die Regierungsform ist aristo, cratisch, und das Oberhaupt ist ein D^ge Ök der Spitze eines Senats von 400, und eines Ausschusfts von 100 Nobili. Er regiert 2 Jahre lang, mit dem Titel Durchlaucht, Mid muß wenigstens 50 Jahr alt seyn. Während dieser Zeit hat er in dem Pallaste der Republik freye Wohnung und freye Tafel. Wennseine Regierung zu Ende geht, macht ihm der Canzlec das Compliment: Nachdem Jlhre Durchlaucht die Regierung zurückgelegt, so können 'Ihre E^cellenz sich aus dem Pallaste der Republik in Ihre eigne Wohnung verfügen. Die Kleidung des Doge ist roth, auch rothe Strümpfe und rothe Schuhe trägt er. Städte: 0 Genua (s. 2.Th. S. 135.) mit 150000 Einwohnern. Ein Pallast liegt höher als der andere; ein Gar- ten höher als der andere. Die . Vorstadt St. Pierre itt Arena ist vornehmlich wegen ihrer prächtigen Palläsie sehens- rvürdig. In der Stadt ist ein Erzbischof, eine Univerfität, und eine Mahler-und Bildhaueracademie. Der Hafen der Stadt wird durch 2 starke Dämme geschützt. Zu den sehens- würdlgsien Gebäuden gehören: 1) die Domkirche, worin- uen eine große smaragdne Schüssel verwahrt wird, die die Kö- nigin aus Saba dem Salomon soll mitgebracht haben. 2) Mitten in der Stadt ist der pallast der Republik, mit der Aufschrift: Nulli certa doinus. z) Man findet hier auch verschiedne große Hospitäler, die mehr Pallästen großer Her- ren als Armenhäusern ähnlich sehen. Im großen -Aospü täte waren zu Anfänge 1775. über i7oo^Personen. Eins von den hiesigen Waisenhäusern wird blos von einer reichen Familie unterhalten. Ohnecachtet die Wissenschaften in Ge- nua nicht sehr geachtet werden, so findet man doch 3 öffentliche Bibliotheken. Der Aufwand in Absicht der Kleidung ist zwar in dieser Stadt durch Gesetze eingeschränkt; hingegen findet man desto mehr Wagen und Equipagen kostbar und vergoldet. Die Nobili in Genua gehn, so wie die Venetianischen, schwarz, aber neumodischer, mit einem schmalen ftidnen Mantel auf dem Rücken. Auch ist ihre Perüke nicht so groß, wie der Venetia- nec ihre. Sie tragen platte Hüte unter dem Arme. Die Ee 4 Da-

3. M. J. E. Fabri's, Professors der Philosophie in Jena, Elementargeographie, Dritter Band - S. 433

1790 - Halle : Gebauer
Italien. 435 Kunden ist, so spielt man seit 173;. gewöhnlich auf einem Saale. Die hiesige herzogliche oder (wie man sie hier gewöhnlicher nennt, die königliche) Buchdruckerey hat nächst der Buchdruckerey der Propaganda in Rom, die meisten fremden Schriften, llnfec Len Fabriken sind vornemlich die Porcellan - und Leinwand- fabriken bekandt. Die Tuch« und Seidenfabriken sind sehr in Verfall gekommen. In der Gegend von Parma findet man gutes Steinöhl. Man macht Brunnen 1 So Schuh tief; sie sind unken enger, und werden mit Steinen ansgesetzk. Den Som- mer über zieht man mit einem Eimer alle Tage dasocl heraus, welches bisweilen Wasser unter sich hat. An einigen Orten erhält man es weiß, an andern dunkelbraun. 2) piacenza, nicht weit vom Po, ist etwas befestigt, und hat auf 24000 Einwohner, auch einen Bischof. Die Hauptstraße Stradone ist 1500 Schritte lang und 25 Schritte breit. Der herzogliche Pallast ist noch nicht gan§ ausgebauet. Die 2 kleinen Fürstentümer undbbz^ gehören ebenfalls diesem Prinzen. 6) Die Landet des Herzogs von Modena, W Hercules Rainald, sind von Mantua, dem Kirchenstaate, Toscana, Lucca und Parma umgeben, und bestehn 1) aus dem Herzogthume Modena, 2) dem Herzogtums Micandola, 3) dem Fürstenthnms Novellsra, 4) dem Herzogtums Massa. Der Seidenbau wird hier stark getrieben, und die Marmor- Lrüche bey der Stadt Carrara sind in ganz Europa berühmt. In manchen Jahren hat man davon für 300000 Thalec abgehetzt. i) Die Haupt - und Residenzstadt Modena ist eben so schön als Parma, und sehenswnrdiger als manche Königsstadt» Sie hat eine Citadells, einen Bischof, und vortreffliche Kunst- sammlungen. Die Straßen sind schön und schuurgrade. Der herzogliche Pallast und die Domkirche gehören zu den vornehm- sten Gebäuden der Stadt. Sie hat nur 20000 Einwohner und doch 51 Kirchen, nebst einer Universität. In dieser Gegend ist eine Oeffnnng der Erde, aus welcher, besonders im Frühlings und Herbste Rauch, Flammen, Asche, Schwefel, stinkende Steine, bisweilen 40 Ellen hoch in die Luft getrieben werden. 2)

4. M. J. E. Fabri's, Professors der Philosophie in Jena, Elementargeographie, Dritter Band - S. 447

1790 - Halle : Gebauer
447 Italien. Toscana. Hauses vorgestellt ist. c) In einem Theile des Gebäudes ist die Werkstätte für Künstler in der bekandten Florentinischen musivischen Arbeit, ci) Die Kunstkammec des Großherzogs, die unschätzbare großherzogliche Gallerie, die vornemlich wegen dec musivischen Arbeiten sehenswürdig ist. In der Vorkammer sind Alterthümec; an der Decke Gemählde von berühmten Gelehrten; außer diesen 72 alte Statuen und 102 Bruststücke. e) Aus der Gallerie kommt man in ein anderes Zimmer, wor- innen 22o Portralts von berühmten Mahlern verwahrt werden. f) Nach diesem folgt eine Antiquitäteusammlung, und ein Schatz von musivischer Arbeit, von welchen wir nur die Stadt K^ivsrno auszeichnen, die nebst dem Hafen in Musaik abge- bildet ist. Endlich kommt man zu der sogenannten Tribunl, einem 8eckigten Zimmer, dessen Oberdecke mit lauter Perl- mutter eingefaßt »st. Hier wird ein Stück verwahrt, wel- ches alle Statüeu in Florenz und in Rom, und überhaupt alle Bildhauerarbeit übertcifft, und diese Statüe wird die bs'/edü celjche Venus genannt. Sie ist von weißem Marmor. Mediccische Venus heißt sie, weil sie ehemals im Medicesschen Pallaste in Rom gestanden hat. Der Transport aus Rom nach Florenz lief nicht eben so glücklich ab; die Statüe war schlecht eingepackt, verlohr auf der Reise Arme und Beine, und wurde auch au den Hüften beschädigt. Doch wurde alles von einem geschickten Künstler wieder so glücklich zusammenge- fugt, daß man fast gar nichts von der Beschädigung merken kann. Außer diesem sinder man hier auch eine Gemahidegalle- rie, eine Münzsammlung, ein Naturaliencabinet und andere Seltenheiten. Im Jahre 1778. hat der jetztregisrende Groß- herzog ein öffentliches Archiv hier errichtet, wo rinnen alle alte und neue Originaldiplomr, Urkunden u. d. g. anfbewahrt wer- den. Im Jahr 1781. belief sich ihre Anzahl schon auf 6occo, worunter sich 2 befinden, die auf Papier, das von der Egy- ptischen Papierpflanze verfertiget ist, geschrieben sind und ans dem zten Iahrhiinderke herrühren. Obnweit davon ist eine Art von bedecktem Gange, iloggtä. Am Johannistage nimmt hier jedesmal der Großherzog die Hnldrgung von den Deputa- ten aller ihm untergehnen Städte ein. In Florenz ist eine Academie der bildenden Künste, auch des Ackerbaues. Se- henswürdig ist der Großherzogliche Garten ^3cboll / bey denl vorerwähnten Resideuzschlosse, wocinuen Hügel mit Ebenen, Ff? Wild,

5. M. J. E. Fabri's, Professors der Philosophie in Jena, Elementargeographie, Dritter Band - S. 449

1790 - Halle : Gebauer
449 Italien. Toscana. tücher und Bettdecken werden hier verfertigt. Bey der Stadt sind 36 zum Theil heiße, zum Theil warme und kalte Bäder, die vornemlich seit dem Jahr 1744. wieder sehr prächtig in Stand gesetzt worden sind, und hausig besucht werden. — Die Bäuerinnen um Pisa putzen ihre Haare an Festtagen mit künst- lichen Blumen und kleinen silbernen Glöckchen. Im Nacken sind sie gestochten, und mit einer großen silbernen Nadel be- festigt. Sie kragen Skrohhüte, und einen rotben tuchnen. Halskcagen, der vorne bis an den Busen, und hinten bis auf die Hälfte des Rückens herabgehk. Zrn Pisanischen Gebiete liegt eine berühmte Carthause (5er-- tosä, ein prächtiges Gebäude. Zn derselben trifft tncm nebst an- dern 4 außerordentlich große Säulen vom feinsten Marnior an. Zn den Kreuzaangen werden 72 Säulen gezählt, welche alle, uebst den Bogen und Postamenten, aus Carrarischem Marmor bestehen. 4) $Lix>Qtttq, ehemals ein unbedeutender Ort, in einer morastigen Gegend, wo die schädlichen Dünste die Luft unge- sund machten. Durch die Einsichten eines Engländers ist der Boden trocken, und der Ort eine wichtige Handelsstadt geworden, welche jetzt gegen 70000 Einwohner, einen Bischof und einen Freyhafen hat. Unter den Einwohnern sind Engländer, Griechen, Armenier, Juden (mehr als 1500) und Tücken, die hier völlige Freyheit genießen. Ans der Landseite ist sie be- , festigt. Der nördliche Tbeil ist von Canälen durchschnitten, heißt daher Zzlcuvenediz und ist der schönste. Die Canäle, auf denen die Kaufmannsgüter bis an die Thore der Magazine gebracht werden können, sind mit vielen marmornen Brücken und schönen Dämmen versehen. Auf dem Markte steht die D^mkirche. Uebecdies gehören zu den vornehmsten Gebäu- den der Großherzogliche Pallaft, das Sklavenhaus, die Salz-, Tabacks- und Ochimagaziue, das Zeughaus und das Lazareth, worinnen sich diejenigen, welche ans der Levante kommen, 40 Tage lang aufhalten müssen. Die Straßen sind enge, außer den Hauptstraßen, welche eine ziemliche Lange und Breite haben. Diejuden, welche hier viele Fceyherten genießen, woh- nen in einer besondecn Gegend der Stadt, die wohl gebaut ist, und haben gute Synagogen, eigne Schiffe, eine starke Handlung, und schöne Coralleufabriken, in welchen größtentheils die aus Sardinien, Corsica, Africa, beson- Ff z ders

6. M. J. E. Fabri's, Professors der Philosophie in Jena, Elementargeographie, Dritter Band - S. 464

1790 - Halle : Gebauer
464 Europa. 9) Perugia liegt auf einem steilen Berge. Sie hat ohngefahr 16000 Einwohner, ein Ciradell, eine Domkirche, 48 Klöster und eine Universität. Das ehemalige Coucguim ist wegen der erstaunlichen Höhe merkwürdig. Uuker^er Kirche sind erstlich die Begrabnißgewölbe, unter den Gewölben die Congregation der Handwerker, unter dieser die Congregation des Adels, und darunter endlich die Congregation der Lavdlente. Alle diese Stockwerke machen zusammen eine beträchtliche Höhe aus. Selbst der Garten dabey ist nnter- wölbt, und eine Gerberey darunter angelegt, unter welcher allerley Kanfmarwsgewölbe liegen, in die man geraden Fußes von einer der niedrigsten Gasten gebt. 10) Íloreto, eine etwas feste Stadt auf einer Anhöhe mit ungefähr 4000 Einwohnern. Die Stadt ist vornemlich wegen des heiligen Hauses berühmt, welches eben dasselbe seyn soll, worin die Jungfer Maria zu Nazareth gewohnt bat. Dieses soll 1291. durch die Engel aus Galiläa nach Térsate in Dalmatien, von da nach viertehalb Jahren nach Italien gebracht worden seyn. Dieses berühmte heilige Hans steht in einer Kirche, ist 40 Fuß lang, i§ breit, und 2; Fuß koch. In demselben ist ein schmaler Platz mit stlbernen Gittern und silbernen Thüren abgesondert, in welchem ein Marienbild mit dem Jesuskinde steht, Maria mit einer drcyfachen Krone mit kostbaren Perlen und Diamanten besetzt. Das Marienbild hat auf jeden Tag eine verschiedene Kleidung, wobey Ringe, Ketten und Juwelen nicht gespart smd. In den 7 Tagen der Charwoche ist sie schwarz gekleidet. Vor dem Marienbilde brennen 42 goldne Lampen. Vor der Kirche ist ein Platz mit Arcaden. Der Schatz der Kirche beträgt viele Millionen. Die Einwohner der Stadt treiben einen Handel niit kleinen Marienbildern, Cruci- fipen. Rosenkränzen, Agnnsdei u. dergl.; doch ist der Absatz von diesen heiligen Maaren nicht mehr so erheblich als ehemals; so hat auch die Stadt jetzt nicht mehr so viel Nahrung von den Fremden, die ehemals weit zahlreicher als jetzt zu dem heiligen Hause aus allen Gegenden wallfahrteten. n) Zvíaccvata, eine schöne, aber nicht große Stadt, mit schönen Pallästen und 14000 Seelen. Außer der Universt- lät und einem adiichen Colsegiosmd hier 2 Academicn. 12) Kemo, der Sitz eines Erzbischofs, so auch 13) die Stadt Urbmo. m)

7. M. J. E. Fabri's, Professors der Philosophie in Jena, Elementargeographie, Dritter Band - S. 485

1790 - Halle : Gebauer
Italien. Sicilien. 485 Das Sicilianische Süßholz wird dem Levankischen vorgezogen und unter andern in den Wollenfärbereyen fleißig benutzt. Sodekraut roird?vornemlich an den südlichen Küsten von Sicilien, auch auf Anhöhen und Bergen der Insel gebaut, und nach Venedig und Marseille ausgeführt. In einem Therle von Sicilien, u? Txrl dl demotta ist ein bergigter Strich Landes, petralra. Daselbst befindet sich ein Steinö'l, welches alle Morgen durch Schwämme und Baumwolle abgeschöpft und in die Apotheken verkauft wird, weil man es für ein gutes Mittel wider die Bauchwürme halt. Von Bernstein findet man bey Catania 2 Arten, schwarzen und vornemlich gelben; doch jetzt seltner als ehemals. Ernwslytter: Die Mannspersonen von niedrigem Stande in Sicilien, pflegen ohnerachtet der großen Hitze auf dieser In- sel, bunte Mützen, ohne Hüte, auch mehrere Ueberröcke mit Kappen zu tragen; weil man in einem Lande, wo die Sonne so heftig ist, auf einer Insel, wo die Winde sich oft verändern, und bald warm und kalt sind, sich leicht erkältet, so hütet man sich durch die Kleidung so viel als möglich davor. Landesregierung undeltttheüung. Es gehört dem Kömge von Neapel. Die Insel wird in ; Landschaften getheilt, welche den Namen Balle oder Thaler führen: i) Dal di Mazzara, 2) Val di Demona, z) Val di Noto. Städte: i) Palermo, (s. 2. Th. S. 151.) die Haupt-und Krönungsstadt,' der Ditz eines Unterkönigs und eines Erzbischofs. Sie hat 8 Abteyen, 71 Klöster, einen groß- ßen Hafen, ein Zeughaus, und viele Springbrunnen. Man zählt auf 140000 Einwohner, darunter an 4000 Geist- liche sind. 2) Trapano, ein schönes wohlgebautes Städtchen,, liegt auf einer Halbinsel. Die Einwohner gehören zu den flei- ßigsten in Sicilien. Die Stadt hat ein Schloß und einen Ha- fen, auch sehr einträgliche Salzwerke, wo aus Seewasser Salz bereitet wird. Von der Corallen- und Thuufifckerey haben die Einwohner ebenfalls gute Nahrung. Uebrigens findet man auch Marmor-und Alabasterfabriken, welche ihre Maaren fast durch ganz Europa debitiren. Nicht weit von der Stadt liegt das Schloß Trapano del morrte auf einem Berge, welcher nach dem Mongibello der höchste auf der Insel ist. Hh; 3)

8. M. J. E. Fabri's, Professors der Philosophie in Jena, Elementargeographie, Dritter Band - S. 491

1790 - Halle : Gebauer
Italien. Sardinien. 49 t Behauptung, daß Sardinien, so wie Irland, gar keine giftige Thiere habe, ist ungegründet. Man findet hier Scorpione, 2 Arten der Solifuga rc. Landesregierung und Eintbeilung. König von Sardnuen; statt dessen ein Vicekönig in Caglian regiert, wel^ cher z Jahre sich hier anfhalt, und seinen beständigen Sitz irr Eagliarr hat» Die Insel wird von den Einwohnern eingetbeilt i) in das obere Land (Eapo di fopra), 2) in das untere Land ( Capo di iotto) Einwohner. Die Einwohner sind gastfrey, und ha- den dies um so viel nöthigcr, da im ganzen Königreiche nicht ern einziges Wirthshaus ist. Die Garden reisen größrentheils zu Pferde, und allezeit bewaffnet, mit einem Sabel an der Seile, und einer Flinte in der Hand, die sie, wenn sie auch sonst wenig auf Ordnung und Sauberkeit bedacht sind, immer schön und glänzend erhalten; selten lassen sie sich außer dem Hause ohne ein großes Messer sehn, welches in einen ledernen Gürtel gesteckt wird. Kein anständiges Frauenzimmer zeigt sich öffentlich anders als verschleiert; sogar Dienstmädchen, wenn sie zum Brunnen gehn decken erst den Schleier über den Kopf, und setzen die Wasserkanne oben darauf Tänzer sieht man besonders bey ihren Kirchfefteu. In Absicht des Landbaues ist Sardinien noch sehr zurück, noch mehr aber in Künsten und Manufacturen. Die Sarden schicken ihre Haute und Pelze aus dem Lande, und kaufen sie gegerbt wieder. Von ihrer Wolle bereiten zwar die Bauerweiber die nötigsten Kleidungsstücke für if>re Männer, allein die daraus verfertigten Zeuge sind sehr grob. Auf dem Lande hat man nicht einmal die unentbehrlichsten Handwerker. Ueberhaupt sind auch in den wenigen Städten die Handwerker lucht zahl- reich, und diese sind mehrentheils Fremde, die sich auf der In- sel niedergelassen haben. Die Silberschmiede scheinen noch am besten fortzukommen wegen der Menge Silbers, welches das Landvolk au sich zu tragen pflegt. Denn immer ist der Garde ganz gleichgültig, ob er zerlumpt und barfuß umher geht, oder nicht; aber an silberne Knöpfe, Ketten, Haken und sogar Zahn- stocher, die an einer besondern Kette hängen, ist ec wo! ge- wohnt seinen letzten Heller zu wenden. Noch eme besondre Sitte der Salden: Wenn ein Edel- mann von seiner Herrschaft Besitz nimmt, so muß er den Kopf eines

9. M. J. E. Fabri's, Professors der Philosophie in Jena, Elementargeographie, Dritter Band - S. 474

1790 - Halle : Gebauer
474 Europa. Städter i) rteapel (s. 2. Th. S. 146.) hat eme ungemein angenehme Lage. Sie liegt an einem Meerbusen, -er gleichsam durch die Insel Capri geschlossen wird. Dieser Meerbusen ist in der Runde mit Landhäusern und Gärten besetzt. Einen großen Theil des Ufers von demselben nimmt Neapel ein. welches sich wie ein Amphitheater gegen die Berge prächtig erhebt. Sie hat weitlauftige Vorstädte, große Straßen und öffentliche Platze, prächtige Pallaste, zwey Wasserleitungen. Die Vor- stadt Chiaja ist eine von den vornehmsten und schönsten; sie ist am Ufer des gedachten Meerbusens, längs welchem ein Kay befindlich ist, der so breit ist, daß 5 Kutschen neben einander fahren können. Bey schönem Wetter sieht man hier Nachmit- tags viele hundert Vornehme ruit den glänzendsten Equipagen spatziereu fahren. Eine Zierde dieser prächtigen Stadt sind die Springbrunnen, von denen aber im Jahr 1781. nicht einer im gehörigen Stande war. Die Prioathauser sind hier besser ge- baut und durchgehends bequemer, als in Rdm. Die Straßen sind breiter und besser gepflastert. Keine Straße in Rom glicht an Schönheit der Strada di Toledo in Neapel. Die Hauser stnd insgesammt 5- 6 Stockwerk hoch, mit einem stachen Dache, auf welchem viele Blumentöpfe oder Frnchtbaume in Kasten mit Erde gestellt werden, die einen sehr lebhaften und anmnthigen Anblick machen. Im Jahre 1774. waren hier ^61498 Ein- wohner, unter denen waren Z646 Priester, 10910 Mönche und Nonnen und an gvov Advocaten (die von dem Kragen, der um den Hals getragen wird und von blauer Farbe ist, pag* lietti genannt werden, und sonst schwarz gehen). In eben diesem Jahre hat man hier 24000 Centner Schnee verzehrt, welcher in Neapel, wie in mchrern Städten von Italien , ver- accisict werden muß. Man zählt hier 4 Hanptkirchen, 47 Pfarrkirchen, 70 andere Kirchen, 149 Klöster und über izo Capellen oder Bethanser. Die Erzbischöfliche Kirche ist dem heiligen Januarius gewidmet, sie ist reich an Marmor, Vergoldung, und'gemählden der besten Meister. Man zählt darinnen iio Säulen von africanischem Marmor und Granit; Vergoldungen sind nirgends gespart. In dieser Kirche wird der Leichnam des heiligen in einer besonder» Capelle sein Kopf, und in einem gläsernen Fläschchen Blut von ihm, welches ein neapolitanisches Frauenzimmer am Tage der Hinrichtung des Heiligen soll aufgefangcn haben, aufbewahrt.

10. M. J. E. Fabri's, Professors der Philosophie in Jena, Elementargeographie, Dritter Band - S. 477

1790 - Halle : Gebauer
Italien. Neapel. 477 Diejenigen, welche Weiber haben, wohnen in den Vorstädten von Neapel nahe bey Pausilippo in Hütten oder Hölen, welche in den Berg gegraben sind, leben da von Fischerei), tragen La- sten n. d. g. Sie brauchen einige Ellen Leinwand zu ihrer Klei- dung, und etwa 6 Pfennige zu ihrem täglichen Unterhalte. In Ermangelung der Betten liegen sie des Nachts auf Bän- ken. — Anstatt daß wir zuweilen über eine Sache mit dem Kopfe zu schütteln pstegen, haben die Neapolitaner die Gewohn- heit mit den Nageln oder den Spitzen der Finger in der rechten Hand unter das Kinn zu fahren. In Nom sieht man diese Ge- wohnheit auch zuweilen, doch nicht so häufig. In einem Thale liegt der See 2igit4>10. (s. 2. Th. S. 14g.) Ec besteht aus einer mit Master ausgefüllten Oeffmmg eines ehemaligen Vulcanö, welcher noch nicht ganz verlöscht seyn kann, wie zum Tbei! aus den am Ufer desselben angelegten Schwitz- bädern von Sr. Germano, (s. ebendas.) zum Therl aus den aus dem See selbst bisweilen aufsteigenden schwefelichten Dünsten zu schließen ist. Das Wasser in diesem See ist klar und frisch, hak kernen üblen Geschmack, und ist an einigen Stellen 6o Fuß tief. Man sieht gewöhnlich viele Wasservögel darauf» Nicht weit davon ist die Hrmdsgrotte. (s. 2. Th. S. 144.) Im Winter steigen die Dünste darinnen 6- rozoll hoch; im Som- mer anderthalb Fuß. Gegenüber derselben nahe am See er- hebt sich der Berg der unstreitig durch einen Feuer- ausbrnch entstanden seyn muß. Seit einigen Jahren ist dieser Wulcan in ein Iagdgehege verwandelt worden. Sein Crater ist mit einer Mauer umgeben, um wilde Schweine und Rehe eiuzuschließen. Nahe beymastrnni erhebt sich die Solfatara, gegen das umherliegende Terrain gerechnet, in Gestalt eines Kegels, welcher weder zugespitzt, noch stumpf, sondern aus- gehölt ist. (s. 2. Th. S. 144.) Seit dem Jahre nyz. wirst sie nicht mehr Feuer aus. In der Ebene innerhalb des Cra- ters und aus den erhabnen Seiten steigt an vielen Orten ans Rissen ein Rauch empor. Hier sammlet mau Salmiak, indem man über die Nisse zerbrochene Stücke von irdenem Geschirre Lud Ziegeln aufeinander legt, an welchen der, von dem mit vielem Geräusche laufenden Wasser, hecvordringende be>ße Dampf den Salmiak anlegt, der hier allemal gelblich ist. Aus dem Saude in der Ebene zieht man Schwefel und Alaun. Es ist sehr wahrscheinlich, daß unter diesem Gewölbe ein Wasser- ^ Llementargeogr. H. Hh wich
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