Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 249

1893 - Hannover : Hahn
249 Iii. Die amerikanische Urbevölkerung. Sie hat voll- ständig die Merkmale der mongolenähnlichen Völker; nur die Sprachen zeigen innere Verschiedenheit. Iv. Die Neger: die Hautfarbe durchläuft alle Stufen vou Ebenholzschwärze bis zur Mulattenfarbe. Auch die übrigen Merkmale: eirunder Schädel, wulstige Lippen, kurzes gekräuseltes Haar, Plattfüße u. s. w. besitzt zusammen kein afrikanischer Stamm, wenngleich die Gaben an einzelne Individuen stückweise verteilt sind. Sie bewohnen Afrika vom S.-Rande der Sahara bis zur Kala- hari, und lassen nur im S.-W. einen Teil den Buschmännern und Hottentotten. V. Die Buschmänner und Hottentotten: Büschelförmige Verfilzung der Haare, ledergelbe oder lederbraune Haut, spärlicher Bart, schmal geschlitzte Augen. Sie sind nach den s.-w. Teilen Afrikas gedrängt. Vi. Die Malayo-Polynefier: schwarzes Haar (schlicht oder gelockt), braune Haut in verschiedenen Abstufungen (im Mittel oliven- bräunlich), vorteilhafte körperliche Bildung. Sie bewohnen die s.-ö. Teile Asiens und die Inseln der Südsee bis zur Hawaii-Gruppe im N.-O. und der Oster-I. im äußersten O. Die Mikronesier unterscheiden sich von ihnen nicht mehr wie die Schwaben von den Norddeutschen. Vii. Die Melauesier: häßlich und widerwärtig, das üppige Haar ist in Büscheln vereinigt, der Bart gekräuselt, dunkelbraune Haut- färbe, fast schwarz. Sie bewohnen die w. (melanesischen) Inseln des Großen Oceans mit Einschluß von Neu-Guinea. Viii. Die Australier: körperlich (und geistig) höchst mangelhaft ausgestattet. Die Hautfarbe ist dunkel, bisweilen schwarz oder auch hell kupferrot, die schwarzen Haare bilden abstehend um das Haupt eine zottige Krone, der Mund ist weit geöffnet und unförmlich, die Nase ist unten viel breiter als sie hoch ist. Sie sind Mischlinge von Negern und Malayen. Ix. Die Dravidas: stark geduukelte, zuweilen ganz schwarze Haut, langes schwarzes Haar, das kraus oder gelockt ist, wulstige Lippen. Sie stellen die Urbevölkerung Vorder - Indiens dar. Das festländische Südasien bildet die Brücke zwischen den indo- pacifischen und afrikanischen Negern oder ist selbst gemeinsame Quelle für beide.

2. Leitfaden beim ersten Unterricht in der Länder- und Völkerkunde für Gymnasien und Bürgerschulen - S. 10

1832 - Hannover : Hahn
10 Der Mensch. z. B. Russen und Franzosen, Deutsche und Türken. Völker, de- ren Sprachen große Ähnlichkeit und Vieles mit einander gemein ha- den, gehören ursprünglich in einem Volksstamme. Deutsche und Dänen z. B. gehören zum Germanischen Stamme, Russen und Polen zum Slavischen L-tamme. Die Bewohner man- cher Länder sind aus verschiedenen Stammen gemischt, z. B. die Engländer, deren Sprache von der Lateinischen, Deutjchcn un- Altbrittischcn stammt. Jede Sprache wird in den verschiedenen Theilen eines Landes auch verschieden ausgesprochen. Mundar- ten, Dialekte (Hochdeutsch, Plattdeutsch). §. 15. Es giebt Völker, welche bloß von Jagd und Fisch- fang leben, keinen Ackerbau, keine Viehzucht, keine Handwerke treiben, in elenden Hütten oder Höhlen wohnen, oder ganz ohne Wohnung sind. Jager- und Fischervölker (Amerika, Nord- asien, Australien). Sie bereiten nur Waffen, Putzsachen. Kleider von Fellen und das nothwendigste Hausgeräth. Ihre Arbeiten, die sie meistcntheils ohne alle eiserne Werkzeuge, nur vermittelst scharfer Steine, Muschelschaalen, Knochen oder Fischgräten und zwar aus freier Hand verfertigen, sind oft bewunderungswürdig künstlich. Andere Nationen treiben bloß Viehzucht, ziehen mit ih- ren Heerden von einer Gegend in die andere, und haben keine feste Wohnplätze, leben auch nur unter Zelten von Fellen oder Filz. Nomaden, Hirtenvölker (Asien, Afrika). Die meisten No- maden kennen schon einige Handwerke, verfertigen Leder, Filz, Wa- gen, Waffen, wollene Kleider, können auch lesen und schreiben. Eine dritte Klasse von Völkern machen endlich diejenigen aus, welche Ackerbau treiben. Sie beschäftigen sich in der Regel auch mit Künsten und Handwerken, wiewohl in sehr verschiedenem Grade (Europa und die übrigen Erdtheile). Der Ackerbau macht bei ih- nen feste Wohnsitze nothwendig. Viele Völker treiben, außer ihren Hauptbeschäftigungen, auch Land - und Seeräuberei; Räubervölker (Nordafrika, Südasien). Fast alle Völker der Erde, die meisten Jäger- und Fischervölker, so wie die Bewohner Australiens ausgenommen, treiben Handel, und es giebt schwerlich Nationen, die keinen Krieg kennen. Handel, bisweilen auch der Krieg, bringt die entferntesten Nationen in Gemeiittchaft mit ein- ander, befördert den gegenseitigen Unterricht, Erfindungen, verbreitet neue Kenntnisse und erleichtert dadurch das Fortschreiten der Hand- werke, Künste und Wissenschaften. Münzen: Gold, Platina, Silber, Kupfer, Muschelschaalen, Salz, Eisenstangen, Felle. Tausch- handel, Karawanen, Slapelplätze, Messen. Sinnt. Zu merken ist hier noch der Unterschied in der Bekleidung der Menschen. Die vorzüglichsten und allgemeinsten Stoffe, woraus Kleider bereitet werden, sind: Fette, in Nord- amerika, Nordasicn, Neubolland und Südspitze von Amerika und Afrika; Baumwolle, in Südasien, Nvrdafrika; Seide in Südasicn; Bast d cs Papicrmautbecrbaums, in Au- stralien; Wolle, in Europa; jedoch gebrauchen die Europäer

3. Hilfsbuch zur Heimatskunde der Provinz Hannover - S. 37

1895 - Hannover [u.a.] : Hahn
37 Die zweite Marschlandschaft ist das „Alte Land". Es zieht sich ebenfalls am linken Elbufer hin, von Harburg bis an die Schwinge, und wird so genannt, weil es schon in alter Zeit ein- gedeicht worden ist. Seine Bewohner stammen aus Holland, wie wir das sofort an ihren Häusern erkennen; denn anstatt der Pserdeköpse treffen wir hier an der Giebelspitze der Häuser, wie iu Holland, Schwanenköpfe, und die aus Fachwerk gebauten Wände zeigen, wie dort, die verschiedensten Muster in der Backsteinmauer. Die schmucken Häuser sind, wie in den Niederlanden, von niedlichen Blumengärten umgeben und Gärten und Hofplatz von Grüben eingefaßt. Bislang konnten vier Wörter mit dem Anfangsbuchstaben „W" die hanptsäch- lichsten Bodenerzeugnisse bezeichnen: Wald, Wolle, Weizen, Wiesen. Das hört aber hier aus; denn in allen Marschländern fehlen Wälder und Wolle; dafür gedeiht iu deu Marschen der Weizen vorzüglich, und auf den fetten Wiesen weiden vortreffliche Füllen- und Rinder- Herden. Die „Alten Länderinnen" bewahren noch bis heute ihre eigentümliche Tracht: Die Tuchjacke ist vorne durch sechs kugelrunde, große Knöpfe ^zusammengehalten, der Hals ist mit einer doppelten Bernsteinkette geschmückt und das Kopftuch in kunstvoller Weise um das Haupt geschlungen. Im „Alten Lande" giebt es viele große Obstgärten, in welchen vorzugsweise Kirschbäume angepflanzt sind. Die Kirschen werden auf eigenen Schiffen nach Hamburg, England und nach den Häfen der Ostsee versandt. Groß ist der Jubel der Hamburger Jugend, wenn die Zeitungen um die Psiugstzeit verkünden: „Heute Extrafahrt nach dem Blütenlande", d. i. nach dem „Alten Lande"! Und noch größer ist ihre Freude um Johannis, wenn in den Anzeigen geschrieben steht: „Heute Extrafahrt nach dem Kirschenlande!" Die Stare aus dem Lünebnrgschen Ziehen zur Verwunderung der Dorfbewohner um dieselbe Zeit während 4—5 Wochen fort, um an der Kirschenernte des „Alten Landes", wenn auch als nicht gern gesehene Gäste, teilzunehmen. Zweiter Tag: Von der Schwinge bis an das Land Hadeln. Die dritte Marsch ist das Land Kehdingen. Es reicht von der Schwinge fast bis an die Oste und hat den fettesten Boden von allen Marschlandschaften. Viehzucht und Ackerbau blühen in hohem

4. Abt. 2 - S. 722

1830 - Hannover : Hahn
722 Asien. Indien. austreten nicht möglich ist. Es giebt 4 solche Kasten, wahrscheinlich ursprünglich eben so viele Stämme, die nach einander ins Land ka- men, denn noch jetzt findet man ganze Völkerschaften, die nur einer Kaste angehören; aber diese Kasten haben mehr als 80unterabtheilnn- gen und es herrschen dabei so verwickelte Verhältnisse, daß es schwer für den Europäer ist, von der ganzen Einrichtung eine deutliche Über- sicht zu bekommen. Die Hauptkasten sind a) Braminen, aus Bra- mas Haupte entsprossen, zu denen Priester, Gelehrte, Staatsbeamte und Lehrer gehören. Viele Braminen treiben aber auch Handel und machen die Agenten der Europäer. Sie sind an sehr strenge Vorschrif- ten gebunden, dürfen z. B. kein Fleisch essen, genießen aber auch große Vorrechte und stehen in hohem Ansehen, zeichnen sich deshalb auch durch äußeren Schmuck aus. In manchen Gegenden sind sie durch Sittenlosigkeit berüchtigt; da sie größtentheils als Priester von den Einkünften der Tempel und den Geschenken der Hindu leben, so sind sie es besonders, die den Bemühungen Christlicher Missionairs entge- gen streben. k>) Tschettries, aus Bramas Schultern stammend, Krieger; zu ihnen gehören die Fürsten und die ganzen Stämme der Maratten und Rasbutten. c) Waisis, Kaufleute (Banianen), Landbauer (Gowassis), aus Bramas Bauche geboren, d) Sudders, Künstler, Handwerker, Fischer, Tagelöhner u. a., die ans Bramas Füßen stammen. Jede Kaste hat bestimmte Pflichten und Vorrechte, z. B. im Genuß gewisser Speisen, deren Übertretung gewöhnlich Ver- stoßung aus der Kaste nach sich zieht. Außer diesen giebt es noch ei- nen Stamm, der von den übrigen als bloßer Auswurf betrachtet wird, der weder in Städten, noch Dörfern wohnen darf, dessen Umgang und Berührung jeder Andere flieht, die Parias, auch durch ihre fast schwarze Farbe von den Übrigen unterschieden, aber, da sie an gar keine beschränkende Vorschriften gebunden sind, für Europäer als Die- ner , selbst als Soldaten sehr nützlich. Nicht allethalben wird mit gleicher Strenge auf den Kastenunterschied gehalten und viele Stämme haben ihn gar nicht. Die Kleidung ist bei den Geringeren sehr ein- fach, oft ein bloßes Tuch um den Unterleib; bei Reicheren verschiedene Gewänder, besonders die kostbaren Shawls. Das Bcmahlen des Ge- sichts ist nicht ungebräuchlich. Die Wohnungen der Armen sind elende Hütten von Bambus, die Reichen haben große massive Palläste. Das Hausgeräth ist, wie bei allen Orientalen, sehr einfach, Reis ist Haupt- nahrung, Wein und berauschende Getränke werden nur von den Aus- gearteten genossen, denn Mäßigkeit und Einfachheit ist ursprünglicher Nationalcharakter. Sehr zahlreich sind die Bekenner des Islam, unter ihnen selbst Fürsten des Landes; die Zahl der Christen unter den Eingebornen schätzt man auf etwa 15,000; außerdem leben aber auf der Südspitze Dekans noch 13,000familien Syrischer Chri- sten seit uralter Zeit, in völlig freier Ausübung ihrer Religion und auch Römische Katholiken aus den Zeiten der Portugiesischen Herrschaft. Ackerbau, Viehzucht und Handwerke sind allgemeine und sehr zweckmäßig betriebene Beschäftigungen; Bergbau, Jagd und Fi- scherei sind aber keinesweges unbekannt. Sehr wichtig ist der Han- del, besonders zur See; schon im Alterthume reizten Indiens Schätze

5. Abt. 2 - S. 946

1830 - Hannover : Hahn
946 Australien. Malaienländer. und Gemüse mancherlei Art. Das Mineralreich ist arm zu nennen; Me- talle giebt es gar nicht; Salz liefert die Küste in Menge. Die E., deren Zahl zwischen 130 und 150,000 betragt, gehören zu den schönsten Insula- nern Australiens, haben aber eine ziemlich dunkele Hautfarbe. Ihre Klei- dung waren ehemals Gürtel und Gewänder aus dem Baste des Papier- maulbeerbaumes; jetzt tragen sie auch schon Europäische Kleider. Die alte Sitte des Tättowirens ist noch in Ansehn. Ausgezeichnet sind sie durch Kunstfertigkeit, denn schon als Wilde, unbekannt mit eisernen Werk- zeugen, verfertigten sie aus Stein, Zähnen, Kokosschalen, Holz und Mu- scheln die mannigfachsten Geräthe mit außerordentlicher Geschicklichkeit; bewundernswürdig sind die aus dem Baste des Papiermaulbeerbaums be- reiteten Zeuge, die Matten und vor allen die aus Federn gleichsam geweb- ten Arbeiten. Bemerkenswerth ist ihr unwiderstehlicher Hang zum Schwim- men und Tauchen und ihre Geschicklichkeit darin; 3 bis 4minuten kön- nen sie unter dem Wasser verweilen, nageln Kupferplatten.am Kiele des Schiffes fest und wälzten einst einen eisernen Ambos fast eine Viertel- stunde weit am Boden des Meeres fort. Tage lang sieht man sie in trä- ger Ruhe auf dem Meere ausgestreckt liegen. Sie zeichneten sich von je- her durch sanften Charakter aus und treten gern in Verkehr mit Europäern, daher und besonders durch das Beispiel ihres Königs Tamenmen (ff 1820), der durch Sinn für Cultur über alle seine Unterthanen hervorragte, auf- gemuntert, haben sie Europäische Sitten und Christenthum schneller, als irgend ein anderes Volk angenommen und Riesenschritte darin gethan. Kirchen und Schulen sind fast auf allen Inseln und Schreibkunst verbrei- tet sich immer allgemeiner, denn zahlreiche Engl, und Nordamerikanische Missionairs arbeiten hier mit großem Erfolge und der alte Götzendienst ist seit 1819 ganz abgefchafft. Leider sollen die Missionairs statt des wahren Christenthums traurige Frömmelei verbreiten und mit despotischer Strenge über die E. herrschen. So ausgezeichnet die E. schon als Wilde durch Kunstfertigkeit, so thätig sie in Viehzucht und Landbau waren, eben so geschickt zeigen sie sich jetzt in Europäischen Handwerken; sie bauen sogar zchon große Seeschiffe und machen nicht allein als Matrosen Seereisen auf Europäischen Schiffen, sondern ihre eigenen Schiffe besuchen schon Ame- rika und China. Nordamerikaner und Engländer treiben hier einen förm- lich Europäischen Handel und viele derselben haben sich hier niedergelas- sen, stehen zum Theil im Dienste des Königs. Tnmeamea, der fast alle Sandwich Inseln seiner Herrschaft unterwarf, stellte sein Reich unter Eng- lischen Schutz; sein Nachfolger Reho Reho unternahm sogar mit seiner Gattin eine Reife nach London, wo beide 1824 starben. Ein anderer Häuptling (auch hier herrschte sonst ein despotischer Adel, die Erihs) Raraimoka führt jetzt die Regierung Namens des noch minderjährigen Königs Anukiali (nach Anderen Reopulani genannt), geboren 1814, und eine ordentlich bewaffnete Leibwache versieht den Dienst in dem völlig Eu- ropäisch eingerichteten Hause des Regenten. Auch eine kleine Kriegsflotte mit Kanonen besetzt wird unterhalten. Die einzelnen Inseln sind:

6. Deutschland und die germanischen Nachbarländer - S. 58

1871 - Hannover : Hahn
58 Dritte Lehrstufe. Nordküste und das Meer der nordwestlichen Durchfahrten genauer zu erforschen. §. 56. Bevölkerungsverhältnifse. Die bei der Entdeckung Amerikas vorgefundene Bevölkerung bildet eine einzige, diesem Erdtheil eigenthümliche Menschenrasse, die aber in viele Stämme mit ebenso vielen nuter eiuauder sehr ab- weichenden Mundarten zerfällt. Schlichte und glatte Haare, weuig Bart, untersetzte Statur, eine niedrige Stiru, längliche schiefliegende Auge«, stark hervorrageude Backenknochen, breite Lippen und um den Mund ein Ausdruck vou Sanftmnth, welcher gegen ihren ernsten, Traner und Gedrücktheit ans- sprechenden Blick sehr absticht, sind die allen geineinsamen Kennzeichen; ihre Bildnngsstnfe ist gegenwärtig eine ebenso niedrige, als ihre Arbeitslust gering; ist dnrch einen glücklichen Jagdzng die dringendste Noth abgewehrt, so folgt die voll- ständigste Unthätigkeit in träumerischem Hinbrüten in der Hütte. Den geregelten Betrieb des Ackerbans scheut man nicht minder, als die Annahme des Christenthnms. Die natürliche Folge dieses Widerstrebens gegen höhere Gesittung ist das allmähliche Aussterben der Urbewohner überall da, 100 sie neben thätigcn Einwanderern wohnen. Zu den bar- barischen Nationen zählen wir insbesondere znerst im hohen Norden die Eskimos, soweit diese nicht durch die Mission für das Christenthum gewonnen sind, ferner die in beständigem Krieg mit einander lebenden Stämme der „Rothhäute" Nordamerikas, endlich in Südamerika drei Gruppen: Andes- Völker, darunter die tapfern, erst jetzt einigermaßen uuter- worfenen Araucaner im füdl. Chile, Pampas Völker, jetzt fast fämmtlich beritten, von denen die Patagoueu den süd- lichsten Zweig bilden, und die brasilianisch-guyanischen Völker in den Urwäldern des Amazonenstroms und des Orinoco. Die Gesammtzahl dieser Ureinwohner wird auf 3 Mill. geschätzt, von denen etwa die Hälfte noch völlig unabhängig sein mag. — Weit größer ist schon die Zahl der als Sklaven ans Afrika eingeführten Neger, die über fast sämmtliche Staaten und Colonien verbreitet, in neuester Zeit aber in den englischen Besitzungen, den Vereinigten Staaten und ans der Insel Haiti frei geworden sind. Seit Ab- schasfung des Sklavenhandels haben die Plantagenbesitzer, besonders auf deu westindischen Inseln und in Guyana, an- gefangen, freie Arbeiter, die sog. Kulis, aus China und Indien einzuführen. — Die überwiegende Mehrzahl der

7. Deutschland und die germanischen Nachbarländer - S. 64

1871 - Hannover : Hahn
64 Dritte Lehrstuse. abermals Iv- Jahrhunderten von dem Engländer Cook gleichsam neu entdeckt wurde. Das Innere des Continents hat man erst seit dem Jahre 1813 näher erforscht, und in unseren Tagen ist von dem Engländer Burke (-{- 1861) das Land zum ersten Mal von S. nach N. durchwandert. §.59. Der Mensch des Landes. Dieurbewohner des Festlandes bilden eine Abtheilung der sog. Australneger (2. Lehrst. §. 33, 3.). Dunkelbraune Hautfarbe, auffallend magere Arme und Beine, ein breiter Mund mit dicken, her- vortretenden Lippen, die über deu Augen aufgetriebene Stirn, schwarzes, kranses Haar sind für sie kennzeichnend. Ihre Zahl ist äußerst genug (? 60000) und in beständigem Abnehmen begriffen, so daß voraussichtlich der Stamm bald gänzlich aussterben wird. Fast nackt, höchstens mit einem Schurz be- kleidet, ziehen sie in kleinen Abtheilungen, jagend und sischend, Wurzeln, eßbare Würmer und Muscheln sammelnd, ini Lande umher, ohne Heimat, ohne staatliche Einrichtungen. Ein düsterer Dämonen- und Gespensterglaube ist ihre ganze Reli- gion. Alle Versuche, sie aus diesem Znstande äußerster Roh- heit zu einem seßhaften Leben und zum Christenthum zu bekehreu, sind bisher gescheitert. Die Zahl der europäischen Einwanderer, unter denen Engländer und Deutsche vor- herrschen, mehrt sich rasch. Queensland allein gewann im Jahre 1868 durch Einwanderung mehr als 4000 Bewohner. Davon zeugeu anch die jungen Städte: Sydney mit 94 T. E., Melbourne mit 148 T., obwohl erst 1835 gegründet, beide mit bedeutendem Handel. Adelaide hat 40 T. und Hobart- town (aus Tasmanien) 20 T. E. (vgl. 1. Lehrst. §. 17). §. 60. Die Insel» unterscheiden sich vom Festlande zunächst durch ein sehr entschieden oceanisches Klima mit einer angenehmen Gleichmäßigkeit der Temperatur, die kaum anderswo ihres Gleichen findet. Während z.b.in Honolulu, der Hauptstadt der Saudwichsgruppe (20°N.), die Mittel- temperatur des Jahres etwa 19° beträgt, hat der Januar 17^2°, der August 21». Ju Bezug auf Pflanzen- und Thierwelt ist ein Abnehmen der Arten in der Richtung von W. nach O. in auffallender Weise bemerkbar; so finden sich aus der 20 Cum. großen Insel Taheiti der Gesellschafts- gruppe bei jenem äußerst milden Klima kaum halb so viele (500) blühende Pflanzenarten (Phanerogamen), alö im nördl. Deutschland (Ostfriesland allein hat mehr als 600). Wichtige Nahrungspflanzen (Cocospalme, Brotbaum, Iams, Bataten,

8. Physische Geographie - S. 37

1870 - Hannover : Hahn
Anfangsgründe der physischen Geographie. 37 und äußerlich ihm ähnlichsten Thieren auffallend genug unter- sckeidct, ist vor allem 1) die Sprache, 2) die Fähigkeit, Er- fahrungen zu sammeln und zu benutzen, 3) die Vorstellung deö Eigenthums, 4) die Anlage zur Kunst und 5) der Keim der Religion. Die auffallenden körperlichen Unterschiede aber, die un- leugbar innerhalb des Menschengeschlechts selbst stch finden, erklären sich wenigstens einigermaßen 1) durch die Verschieden- heit der klimatischen Verhältnisse, 2) durch verschiedene Er- nährurigs- und Lebensweise, 3) durch Verschiedenheit der Bildung und Gesittung, 4) durch zufällige Eigentümlichkeiten, die zuerst bei einzelnen Personen auftreten und dann forterben. §. 33. Nassen. Auf Grund jener körperlichen Unter- schiede nimmt man gewöhnlich 5 Menschenrassen an: 1) Die kaukasische (weiße) Rasse iu Europa, Süd- und Westasien und Nordafrika, ausgezeichnet durch einen ovalen oderrundlichenkopf, wenig vorspringende Backenknochen/ senkrecht stehende Zähne, rundes Kinn, weiches, langes, und aus dem braunen ins blonde und schwarze übergehendes Haar. 2) Die mongolische (gelbe) Rasse, in den Polar- hindern von Europa, Asien und Amerika, in Nordost- und Mittelasien, kennzeichnet sich durck hervorspringende Backen- knochen, schmale zurücktretende Stirn, plattes Gesicht, eng- geschlitzte, schiefliegende Augen, eine wenig hervortretende Nase mit werten Nasenlöchern, großen Mund, schlichtes straffes, meist schwarzes Kopfhaar (vgl. Fig. 3 der Tafel am Ende). 3) Die äthiopische (schwarze) Nasse, in Mittel- und Südafrika und Australien, deren Hauptkennzeichen sind: von der Seite zusammengedrückter Kopf, mit zurückstehender Stirn und stark hervortretenden Kiefern, in welchen die Schneide- zähne nicht senkrecht gegen einander stehen; die Nase ist breit und platt, der große Mund ist von breiten wulstigen Lippen umgeben; die schwarzen kurzen Haare sind wollig (vgl. Fig. 2 der Tas.). 4) Die malayische (braune) Rasse, auf der Halbiufel Malacca, den südasiatischen und australischen Inseln; sie uuterscheidet sich durch hohe Stiru, hervorragende Kiefern mit wenig aufgeworfenen Lippen, ziemlich große Nase mit breiten Flügeln und dichte weiche schwarze Haare. 5) Die amerikanische (rothe) Nasse, in Amerika; sie zeichnet sich aus durch eine etwa kupserrothe Hautfarbe, schwarzes lauges straffes Haar, dichte Brauen, kleine Augen, große Nase und sehr zurückweichende Stirn (vgl. Fig.1, der Tas.).

9. Physische Geographie - S. 47

1870 - Hannover : Hahn
47 Erklärung der Kupfertafel. Die oberste Reihe stellt die drei auffallendsten Menschenrassen dar. Zuerst erblicken wir das mit einem wunderbaren Kopfputz geschmückte, buntbemalte Antlitz eines n ordamerikani schen Jndi a n er s. Schlichte, platte Haare, wenig Bart, die stark nach hinten gedrückte Stirn, die hervortretende Adlernase und der ernste, von einer vorherrschend trüben Stimmung zeugende Blick treten uns als die hauptsächlichsten Merkmale entgegen. Der zweite Kops ist der eines Negers. Der schmale und von der Seite wie zusammengedrückt erscheinende Kopf, die stark hervor- tretenden Kieser, in denen die Zähne nach vorn geneigt stecken, die wulstigen Lippen, die breite und platte Nase und das kurze und wollige Haar sind seine Hauptkennzeichen. Dann folgt das Bild einer Japanesin, zur mongolischen Rasse gehörend. Der verhältnismäßig sehr breite Schädel ist ausgezeichnet, daran die stark hervortretenden Backenknochen. Die Nase tritt wenig hervor, und die Augen liegen schief, so daß der Außenwinkel höher steht als der innere. Das Haar ist dick, schlicht und straff. Dann folgen zwei Landschaften. Die erste stellt eine Korallen- insel der Südsee vor. Auf einem Berge, der mit seiner Spitze die Oberfläche des Wassers nicht erreicht, haben die Korallenthierchen ihre kalkigen Stöcke bis zur Höhe des Wassers aufgebaut und hier einen vollständigen Ring gebildet, der in seiner Mitte einen See einschließt. Häusig aber ist dieser Ring — das sog. Atou — an mehreren Stellen unterbrochen, so daß der Binnensee — die Lagune — mit dem äußern Meere in Verbindung steht. Der dürftige Boden ernährt nur wenige Pflanzen; doch gedeiht die Cocospalmc in dem Kalksande ganz vor- trefflich. — Daneben ist der Asamajama dargestellt, ein Vulkan der japanischen Insel Nipon. Selten erfolgen bei den Vulkanen die Aus- brüche nur aus dem Gipfelkrater. Namentlich die Lavaströme ergießen sich oft aus Spalten, die .sich an den Abhängen der Berge öffnen. Dann bilden sich aus den Schlackenmassen kleine Kegelberge, welche dem größeren angesetzt erscheinen. So ist es auch hier der Fall gewesen. Der Asamajama hatte im Jahre 1783 einen Ausbruch, bei welchem nicht weniger als 27 Dörfer durch Erdbeben, sowie durch ausgeworfene glühende Massen, die wie ein Steinregen aus dem Vulkan ausgeschleudert wurden und die Erde bis 3 Fuß hoch bedeckten, zerstört wurden. Die untersten beiden Reihen stellen Handelspflanzen dar. Zuerst die Baumwolle. Man erkennt neben den dreilappigen Blättern Blüthenknospcn, die eigenthümlich gedreht sind, eine geöffnete Blütbe,

10. Abth. 1 - S. 19

1830 - Hannover : Hahn
Produkte. Der Mensch. 19 Orangutang, Moschusochse). Einzelne Thier- und Pflanzengattungen sterben aus (Mammut, Mastodont, Drvnte); daß neue entstehen, ist nicht unwahrscheinlich. Am kräftigsten zeigt sich die Natur in den tropischen Gegenden, wo nicht etwa eine der Hauptbedingungen alles Lebens, Wasser, fehlt. Dort finden sich die größten Thiere, die der Mensch zum Theil unterjocht hat (Elefant, Kamel), und eine zahllose Menge von Pflanzenarten, welche die kräftigsten Gewürze und Arz- neien, die duftendsten Wohlgerüche, die schönsten Farben, die angenehmste Kleidung, die erquickendsten Früchte und schmackhaf- testen Nahrungsmittel liefern; dort bringt die Natur aber auch die reißendsten und giftigsten Thiere und Gewächse hervor. Die edelsten Metalle, die kostbarsten Steine sind ihnen vorzugs- weise eigen. Spärlicher giebt die Natur ihre, aber noch immer köstli- chen Produkte im reichen Maaße in der nächsten Zone bis 45°. Bon hier an hören Südfrüchte, Weinbau allmälig auf, aber noch im- mer bedecken reiche Getreide fl uren, viele G em ü s e a rt e n, vor allen die wohlthätige Kartoffel die Länder, und das Pferd, Rind, der Esel, das Schwein und Schaf sind die wichtigsten Hausthiere. Mit 65° (jedoch gilt dies eigentlich nur von Europa; in Asien und Amerika bedingen Boden und Klima ganz andere Verhältnisse- hört auch der ordentliche Getreidebau auf. Nur Waldbäume und wilde Beeren- arten widerstehen kräftig dem rauhen Klima, dem selbst die Euro- päischen Hausthiere unterliegen, an deren Stelle das Rennthier tritt. Der Hund dauert bis zu den höchsten Breitengraden aus, wo selbst die Nadelwaldungen verschwinden, Birke und Weide nur ein verkrüppelter Strauch ist und zuletzt nur Moos den Boden deckt. Wenige wilde Thiere, und mit ihnen der Mensch, fristen auch in den kältesten bekannten Zonen ein freilich elendes Dasein durch den Über- fluß von Seegeschöpfen, welchen jene Gegenden noch darbieten. Unbegreifliche Natur des Menschen, der den Gluthauch des tropischen Himmels wie die eisige Kälte der Polargegend erträgt, der das Mark der Palme, wie das Fleisch des Robben, zu seiner täglichen Nahrung macht, der unter dem luftigen Blätterdache ruht und in dumpfe Erd- hütten sich Monate lang eingräbt! — Als physisches Wesen gehört auch der Mensch in diesen Abschnitt und wir betrachten ihn hier nur nach den Verschiedenheiten seiner Körperbildung. So mannichfaltig auch Größe, Gestalt und Farbe der Nationen sein mögen, so lassen sich doch alle unter fünf M en sch enstämm e, auch wohl Rassen genannt, bringen, die freilich in viele Unterabtheilungen zerfallen und in einigen Völkerschaften sich so nähern und vermischen, daß man oft keine bestimmte Gränzlinie ziehen kann. Die fünf Menschenstämme sind folgende: 1) Der Kaukasische mit Heller Hautfarbe, rothen Wangen, erhabener Stirn, schlichtem oder lockigem Haar. Wohn- plätze: Europa; ausgenommen einzelne Völkerschaften, als Samojeden, Finnen, Lappen, W. Asien bis Ob und Bramaputra, Afrika, bis Se- negal und Niger, auch die Habeschiner. 2) Der Mongolische, mit plattem Gesichte, hervorstehenden Backenknochen, eng und schiefgespal- tenen Augen, schwarzen straffen Haaren und gelber Farbe, im ganzen übrigen Asien, mit Ausnahme der S.o. Inseln; ferner gehören hier- 2*
   bis 10 von 158 weiter»  »»
158 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 158 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 1
2 1
3 5
4 0
5 76
6 2
7 14
8 1
9 4
10 16
11 2
12 3
13 0
14 1
15 12
16 101
17 4
18 0
19 5
20 1
21 0
22 37
23 0
24 2
25 0
26 1
27 0
28 3
29 4
30 18
31 0
32 0
33 3
34 0
35 0
36 1
37 47
38 12
39 5
40 0
41 8
42 1
43 4
44 1
45 13
46 1
47 2
48 0
49 6

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 630
1 288
2 176
3 728
4 457
5 250
6 346
7 138
8 209
9 455
10 173
11 497
12 198
13 102
14 149
15 90
16 421
17 1072
18 269
19 186
20 226
21 573
22 103
23 264
24 85
25 278
26 65
27 295
28 310
29 191
30 68
31 103
32 92
33 263
34 129
35 117
36 259
37 307
38 117
39 222
40 542
41 415
42 131
43 480
44 267
45 574
46 268
47 510
48 581
49 454
50 651
51 129
52 198
53 69
54 150
55 186
56 150
57 394
58 81
59 110
60 208
61 257
62 408
63 215
64 561
65 210
66 229
67 68
68 330
69 180
70 696
71 233
72 250
73 291
74 252
75 158
76 746
77 469
78 171
79 365
80 200
81 130
82 174
83 201
84 269
85 115
86 212
87 241
88 82
89 139
90 65
91 177
92 1787
93 201
94 418
95 690
96 162
97 394
98 675
99 175

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 12
1 2
2 0
3 6
4 0
5 1
6 0
7 0
8 0
9 0
10 0
11 0
12 16
13 3
14 0
15 1
16 0
17 0
18 0
19 0
20 1
21 0
22 0
23 0
24 0
25 5
26 2
27 0
28 1
29 2
30 1
31 0
32 3
33 7
34 5
35 0
36 0
37 0
38 2
39 3
40 0
41 2
42 2
43 21
44 0
45 0
46 7
47 0
48 5
49 0
50 3
51 25
52 3
53 0
54 0
55 0
56 0
57 0
58 0
59 12
60 3
61 0
62 0
63 1
64 1
65 9
66 0
67 0
68 0
69 0
70 0
71 0
72 0
73 0
74 0
75 1
76 0
77 0
78 0
79 0
80 1
81 41
82 2
83 2
84 2
85 0
86 2
87 3
88 0
89 1
90 0
91 0
92 1
93 0
94 1
95 2
96 0
97 0
98 1
99 1
100 16
101 0
102 22
103 0
104 4
105 0
106 0
107 5
108 0
109 13
110 0
111 4
112 2
113 13
114 8
115 0
116 4
117 0
118 1
119 2
120 0
121 12
122 0
123 76
124 1
125 10
126 0
127 14
128 1
129 3
130 0
131 7
132 0
133 8
134 2
135 0
136 9
137 2
138 0
139 0
140 2
141 0
142 3
143 1
144 0
145 1
146 0
147 0
148 0
149 1
150 0
151 1
152 56
153 0
154 16
155 3
156 0
157 2
158 0
159 19
160 0
161 0
162 0
163 0
164 0
165 1
166 5
167 0
168 23
169 5
170 1
171 1
172 0
173 5
174 0
175 42
176 0
177 9
178 3
179 1
180 0
181 1
182 1
183 15
184 10
185 15
186 0
187 4
188 2
189 0
190 1
191 0
192 0
193 4
194 1
195 15
196 30
197 1
198 0
199 2