I. per einzelne Wensch.
§ 1. Die Seele.
1. Wie nennt man den Teil des Menschen, der znr irdi-
schen Körperwelt gehört und sterblich ist?
2. a) Wie heißt der Teil.
welcher nicht zur irdischen Körperwelt gehört — welcher unsterblich ist — dessen Werkzeug der Leib ist? b) Wie nennen wir die Seele, weil sie nicht irdisch-körperlich ist?
Wie heißt ein entseelter Leib?
Unterscheidung der Seelenthätigkeiten (und Fähigkeiten).
3. Welches sind die 3 Hauptthätigkeiten der Seele?
4. Welche der folgenden Ausdrücke bezeichnen:
a) eine Art des Erkennend (Wissens, Denkens)? , (Ordne die
b) eine Art des Gefühls (Gemütsbewegung)? ! Ausdrücke
c) eine Art des Wollens (Begehrens, Strebens)? 1 Reihen!)
überlegen, trauern, verlangen, sich besinnen, sich freuen, sich ent-
schließen, sich grämen, sich fürchten, lieben, hassen, beneiden, zürnen achten, verachten, gewahr werden, bemerken, erblicken, entdecken' erfinden, ersinnen, nachdenken, einen Vorsatz fassen, sich etwas vornehmen, einen Entschluß fassen, begehren, fordern, wünschen sich etwas vorstellen, sich etwas einbilden, träumen, sich erinnern einen Einfall haben, sich ärgern, mißbilligen, verwerfen, billigen' bereuen, hoffen, harren, urteilen, begreifen, einen Gedanken fassen Gefallen an etwas haben, eine Neigung zu etwas haben, einen Esel empfinden, wünschen, wissen, meinen, zweifeln, glauben.
5. Auf welches der 3 Seelengebiete (der Erkenntnis, des Gefühls
und des Willens) beziehen sich folgende Ausdrücke?
a) klug, traurig, eigensinnig; — gescheit, fröhlich, nachgiebig, thöricht, verständig, vernünftig, luftig, munter, eigenwillig, hartherzig, mitleidig, hartnäckig, hartköpfig, trübsinnig, begierig, glaublich, Uwiß, unglaublich herrschsüctig, mutig, zaghaft, verzagt, bange, scheu, schamhaft, begreiflich, zweifelhaft, wahnsinnig, blödsinnig, einnchttg, umsichtig, vorsichtig, vorsätzlich, empfindlich, halsstarrig freiwillig, willig, unwillig, verstimmt, zornig, tröstlich, selig.
Dörpfeld, Gesellschaftskunde. ^
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit]]
Vaumgarten-poland-kvagner:
Die hellenische Kultur. 3. flufl. Mit 479 Abb, 9 bunten, 4 einfarb. Tafeln
und 2 Karten. Geh. M. 10.— , in Leinw. geb. M. 12.50
„In schöner ebenmäßiger Darstellung entrollt sich vor dem Blick des Lesers die reiche helle-
nische Kulturwelt. wir sehen Land und Leute im Lichte klarer und scharfer Charakteristik und
träumen uns mit Hilfe der beigegebenen herrlichen Landschaftsbilder in die große Vergangenheit
zurück. Vas staatliche, gesellschaftliche und religiöse Leben, das Schöpferische in Kunst und Schrift-
tum steigt in leuchtenden Farben vor uns auf. Cs läßt sich daher in der ganzen gleichgearteten
Literatur ein schöneres, anregenderes Luch kaum finden." (Hochland.)
Die hellenistisch-römische Kultur. Mit 440 Abb., 5 bunten, 6 eins. Taf.,
4 Karten u. Plänen. Geh. M. 10.—, in Leinw. geb. M. 12.50
„In dem glänzend ausgestatteten Werke behandeln tüchtige Gelehrte einen kulturell vielleicht
für die Gegenwart ganz besonders wichtigen Stoff. Der Geist lebendiger Anschauung spricht
gleich aus den ersten Zeilen. Die Verfasser verstehen es, die Dinge selbst im Bild sprechen zu
lassen: die geschickte Auswahl und Verwertung (technisch ausgezeichnet gelungener) Abbildungen
ist nicht ihr kleinstes Verdienst." (Der Kunstwart.)
„... Cs ist schon ein Genuß, diese teils in den Text eingestreuten, teils auf besonderen Tafeln
wiedergegebenen Bilder zu studieren. Cs sind nicht die landläufigen Abbildungen, die seit einem
Menschenalter wiederkehren, sondern ganz neue, noch unbekannte Darbietungen tauchen auf, photo-
graphische Aufnahmen von Landschaften und Kunstwerken, die die Verfasser von ihren Reisen durch
Italien und Griechenland mit heimgebracht haben. Jeder Abbildung ist ein ausführlicher erklären-
der Text beigegeben, der das Augenmerk des Betrachters auf das wesentliche hinlenkt und erst
ein volles Verständnis erschließt." (Ronservative Monatsschrift.)
ctntife Technik. Sechs Vorträge von h. Viels. Mit 50 Abbildungen und
9 Tafeln. Geh. M. 3.60, geb. M. 4.40
Die Vorträge beabsichtigen, weiteren Rreisen der Gebildeten, vor allem auch der Jugend
unserer höheren Schulen, ein Bild von dem regen Leben zu geben, das auch in der Technik inner-
haib des griechisch-römischen Altertums geherrscht hat. Ls wird dadurch der innige Zusammen-
hang klar, der auch auf diesem bisher weniger beachteten Gebiete die Alte Welt mit den Auf-
gaben und Errungenschaften unserer heutigen besonders technisch veranlagten Zeit verbindet.
von deutscher ctrt und Arbeit. Schaffen und Schauen, Band I.
Mit 4 Zeichnungen von kl. Kolb. 3. Auflage. Sn Leinwand geb. In. 5.—
Dies Such will zeigen, was auf deutschem Boden deutsche Arbeit in deutscher Art geschaffen
und gestaltet, worum unsere Heere draußen kämpfen und was, wie wir hoffen, nach siegreichem
Rriege sich in neuer Blüte und Rraft entfalten soll.
„Lin Buch, das in den Reichtum politischen, wirtschaftlichen, kulturellen Lebens einführt,
warmherzig, freiheitlich, eingehend und doch die großen Gesichtspunkte nie aus den Augen verlierend
und tief von der hohen Rulturmission unseres Volkes durchdrungen." (Reue Jahrb. für päd.)
„Durchgängig erscheint ein sicherer Takt, der alles parteimäßige vermeidet, eine umsichtige
und besonnene Art, die den verschiedenen Setten der Sache ihr volles Recht werden läßt, ein großes
Geschick, die ksauptlinien des modernen Lebens aus seinem überströmenden Reichtum herauszuheben
und dabei das in den Vordergrund zu stellen, was der Jugend verständlich ist und ihr förderlich
sein kann, endlich auch ein freudiges vertrauen zur Gegenwart und ihrer Bedeutung."
(Rudolf Tucken im Literarischen Zentralblatt.)
Des Menschen Sein und werden. Schaffen und Schauen, Band Ii.
Mit 4 Zeichnungen von A. Kolb. 3. Auflage. Sn Leinwand geb. In. 5.—
Darf im Kampf um „das Weltreich deutschen Geistes" als eine kleine Enzyklopädie der von
uns gegen Barbarei und Krämergeist verteidigten Kultur gelten.
„Ich halte das Buch für sehr bedeutungsvoll, die Jugend zu lehren, zu sehen, den Erscheinungen
des Lebens nachzuforschen, die Natur zu lieben und zu verstehen, sich als Glieder des Gemeinwesens,
des Staates zu fühlen und sich mit öffentlichen Angelegenheiten durch gründliches Studium ihrer
Grundlagen vertraut zu machen." (Staatsminister a. D. Dr. Gras von Posadowsky-Wehner.)
Rach übereinstimmendem Urteile von Männern des öffentlichen Lebens und der Schule, von
Zeitungen und Zeitschriften der verschiedensten Richtungen löst das Buch in erfolgreichster weise
vor allem die Aufgabe, die deutsche Jugend in das deutsche Leben der Gegenwart in wahrhaft
nationalem Geiste einzuführen. — von dem Werk wurden bisher über 25000 Exemplare verkauft.
Geschichte der deutschen Dichtung, von Or. kfans Köhl. Sn Leinen
geb. M. 2.50. Geschenkausgabe in Halbfranz M. 3.—
„Immer kommt es ihm darauf an, nicht das tote wissen, sondern das lebendige Verständnis
des Lesers zu heben, wir lernen das Wesen des lyrischen Impressionismus eines Liliencron in
seiner ganzen lebensfrischen, kampfesfrohen Natürlichkeit ebenso wie die unwahre Romantik Auer-
bachschen Salon-Bauerntums erkennen: werden ebenso in die stille Kleinmalerei der Naturschilde-
rungen eines Adalbert Stifter wie in die erschütternde Gefühlswelt eines Johann Christian Günther
eingeführt. Unter solcher Leitung wandern wir durch die Geschichte unserer Literatur wie durch
einen blühenden, unter bunter Farbenpracht schimmernden Garten." (Frank. Kurier, Nürnberg.)
Verlag von B. G. Teubner in Leipzig und Berlin
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk]]
Extrahierte Personennamen: Kolb Rudolf_Tucken Rudolf A._Kolb Liliencron Johann Christian_Günther Günther Frank
Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen, ISCED 5 – Tertiärbereich
Inhalt Raum/Thema: Gesellschaftskunde
Inhalt: Zeit: 1914-1918
Vorwort zur zweiten Auflage.
Der 4. August 1914 ist einer der größten Tage in unsers
Reiches Geschichte. Angesichts der drohenden Kriegsgefahr hat
unser Kaiser den Reichstag zur Beratung und Beschlußfassung über
die zum Kriege notwendigen Gelder zusammengerufen. Im Weißen
Saale des Königlichen Schlosses zu Berlin eröffnet Kaiser Wihelm Ii.,
der bisher in seiner 26 jährigen Regierung ein Hort und Schützer
des Friedens war, die außerordentliche Tagung des Reichstages.
Nachdem er die Thronrede verlesen hat, fügt er hinzu: „Ich
kenne keine Parteien mehr; ich kenne nur Deutsche. Und zum
Zeichen dessen, daß Sie fest entschlossen sind, ohne Parteiunter-
schiede, ohne Standes- und Konsessionsunterschiede zusammenzu-
halten mit mir durch dick und dünn, durch Not und Tod, fordere
ich die Vorstände der Parteien auf, vorzutreten und mir dies in
die Hand zu geloben." Die Präsidenten des Reichstages und die
Vorsitzenden der Parteien treten vor und besiegeln durch kräftigen
Handschlag den Treubund zwischen Kaiser, Reich und Volk.
Darauf beginnt die ewig denkwürdige Sitzung, in der der Deuffche
Reichstag seine größte Stunde erlebt. Einstimmig bewilligt er
fünf Milliarden Mark zur Kriegsführung. Der einzige Redner
zu den Vorlagen, der sozialdemokratische Abgeordnete Haase, gibt
bei seinen Ausführungen die Versicherung ab: „Wir lassen in
der Stunde der Gefahr das Vaterland nicht im Stich. — Unsere
heißen Wünsche begleiten unsre zu den Fahnen gerufenen Brüder
ohne Unterschied der Partei!" Die Welt hält den Atem an in
solcher Schicksalsstunde. Das Vorbild des Reichstages löst freudigen
Widerhall im deutschen Volke aus. Die waffenfähige Mannschaft
schart sich um die Fahnen des Kaisers. Niemand will zurück-
bleiben. Die Universitäten werden leer, die Oberklaffen der höheren
l*
TM Hauptwörter (50): [T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T60: [Preußen Reich Staat Bund Kaiser deutsch Reichstag König Deutschland Regierung], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T7: [Staat Gesetz Verfassung Recht Reichstag Reich König Regierung Volk Verwaltung], T151: [König Volk Kaiser Reich Fürst Land Gott Wilhelm Deutschland Frieden], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen, ISCED 5 – Tertiärbereich
Inhalt Raum/Thema: Gesellschaftskunde
Inhalt: Zeit: 1914-1918
164 X. Muster für häufig vorkommende Rechtsgeschäfte.
nicht verpflichtet sein, über die Verwaltung Rechnung zu legen.
§ 3. Nach dem Tode des Letztlebenden von uns fällt der Gesamt-
nachlaß an unsern Neffen, welcher sich mit dem zu bengügen hat,
was alsdann noch vorhanden sein wird. § 4. Falls unser Neffe
gegen diese Bestimmungen in irgendeiner Weise gerichtlich Ein-
spruch erhebt, so erlischt sein Erbrecht, und es fällt der Gesamt-
nachlaß an die Kornsche Stiftung zu Kammthal.
24. Antrag auf Erteilung eines Erbscheines.
Am 1. Juli 1914 ist nach anliegender Sterbeurkunde zu Posen,
seinem letzten Wohnsitze, der Kaufmann Otto Müller gestorben.
Seine gesetzlichen Erben sind a) seine Ehefrau, b) ich, sein einziger
in der Ehe mit der Vorgenannten geborener Sohn. Ich versichere
an Eidesstatt, daß mir gleich nahe oder nähere gesetzliche Erben
nicht bekannt sind, daß ich auch nicht weiß, daß der Erblasser
eine Verfügung von Todes wegen errichtet hat. Ein Rechtsstreit
über mein Erbrecht ist nicht anhängig. Ich beantrage unter Bei-
fügung meiner Geburtsurkunde sowie des Trauscheins, mir einen
Erbschein nach meinem verstorbenen Vater zu erteilen.
Wilkowo, den 2. Oktober 1914.
Paul Müller.
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T5: [Jahr Recht Person Gemeinde Staat Steuer Familie Kind Lebensjahr Vermögen], T64: [Vater Sohn Jahr Tod Mutter Regierung König Kind Heinrich Bruder]]
Extrahierte Personennamen: Otto_Müller Otto Wilkowo
Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen, ISCED 5 – Tertiärbereich
Inhalt Raum/Thema: Gesellschaftskunde
Inhalt: Zeit: 1914-1918
Iv
Vorwort zur zweiten Auflage.
Lehranstalten nicht minder. Aus den Fabriken, Werkstätten und
Bergwerken eilen junge und alte Krieger zu den Waffen. Der
Landmann, der in schwerer Arbeit die Ernte barg, vertauscht die
Sense mit dem Schwerte. Aus den Schreibstuben und Kausläden
drängen sich die Jungen und die Alten, um den Waffenrock an-
zuziehen. Ein einziger Wille beherrscht das deutsche Volk in allen
seinen Schichten: der Wille zum Siege. Und die Zeit ist ernster
als jemals. So viele Feinde sah man noch nie aus unsers Reiches
Grenzen stürzen. Die Engländer, die noch niemals gegen uns
Krieg sührten, haben die Russen, Franzosen und Japaner gegen
uns gehetzt und sind selber gegen uns in den Kamps eingetreten,
um mit vereinten Kräften Deutschland niederzuringen. Wir aber
sind gewillt, unter der Führung unsers geliebten Kaisers für unsers
Reiches Ehre und Bestand bis zum letzten Blutstropfen zu kämpfen.
Furchtlos und kühn treten wir allen unsern Feinden entgegen.
Nun wird in deutschen Landen das Wort des eisernen Kanzlers
wahr: „Wir Deuffche fürchten Gott, sonst nichts in der Welt!"
Schulter an Schulter mit unserm Brudervolke Österreich-
Ungarn, dem wir Nibelungentreue halten, stemmen wir uns gegen
eine Welt von Feinden mit der festen Gewißheit, daß wir obsiegen
werden. Unerschütterliches Vertrauen zum höchsten Gott, dem
ewigen Weltenrichter, erfüllt unser Volk in allen seinen Gliedern.
Ein Volk, das sich so für Kaiser und Reich einsetzt, kann nicht
untergehen. Es wird ewig bestehen, so lange es solche Kraft ent-
faltet. Groß war die Begeisterung von 1870, ergreifend der Opfer-
sinn von 1813: das Jahr 1914 hat unser Volk größer gesehen als
1813 und 1870. Mit todeskühnem Wagemut schauen wir jeder
Gefahr fest ins Auge. Keine Angst kommt auf. Je mehr Feinde
sich erheben, desto fester fassen wir das Schwert. Das Antlitz
wird ehern. Wir verzichten auf die ruhige Behaglichkeit und
ziehen in den Donner der Schlachten mit dem selbstverständlichen
Pflichtbewußtsein, daß wir Heim und Herd, Weib und Kind,
deutsche Kultur und Gesittung gegen jede andringende Gewalt zu
schützen haben. Wie hell leuchtet deuffcher Wahrheitssinn hinein
in das niederträchtige Lügengewebe unserer Gegner! So soll's
bleiben für alle Zeilen. Aufrichtig, ehrlich wollen wir unser Volk
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T71: [Deutschland Krieg Preußen Volk Napoleon Frankreich Macht Frieden Europa Land], T112: [Schwert Ritter Schild Waffe Lanze Pferd Speer Hand Helm Pfeil]]
Extrahierte Ortsnamen: Schwerte Deutschland Ungarn
50
viertes Kapitel.
2. D deutscher Bund, wer denkt daran
Je an dein Recht zu rühren?
Dein gutes Recht, wer ficht es an,
Dein Recht zu protestieren?
R)o blau des Meeres Woge zieht,
Bis zu der Rlpen Mauern,
Kannst du beklagen, was geschieht,
Und was geschehn, bedauern.
3. G deutscher Bund, gar hochgeehrt
Im heil'gen röm'schen Reiche!
Dem Rdler nicht des Blickes wert,
Den Spatzen keine Scheuche!
Dein herrschertum, dein Machtgebiet
Mag ferner fest bestehen:
Du darfst stets bill'gen, was geschieht,
Erlauben, was geschehen.
9. Nachdem das deutsche Volk so wieder dreißig lange Jahre,
vom Bundestage behütet, im Halbdunkel gesessen hatte, ver-
schritt es im Jahre 1848 selbst dazu, die deutsche verfassungsfrage
aus eigener Kraft zu beantworten. Ls waren die besten Männer
der deutschen Nation, die sich in Frankfurt zusammenfanden, Deutsch-
lands Größe und Glück zu schaffen, begabt und beredt, ernst und
charaktervoll, und die Neichsverfassung, die sie bis zum 28. März
1849 fertig stellten, war nach Form wie Inhalt sauber gezeichnet
und mustergültig, mäßig und klar. Vas bundesstaatliche Prinzip war
straff durchgeführt. Den Fürsten wurde das Bündnisrecht mit dem
Nuslande abgesprochen, ihre Landeshoheit und ihr Anteil am Keichs-
regiment wurde beschränkt, von keinem Reservatrecht gehemmt, er-
hielt die Keichsgewalt die völkerrechtliche Vertretung, die Entscheidung
über Krieg und Frieden, die Verfügung über das Heer und die Flotte,'
sie hatte die innere Ordnung und Sicherheit zu wahren. Keichs-
oberhaupt ward ein erblicher Kaiser, der aus der Reihe der regierenden
deutschen Fürsten gewählt werden sollte. Er erhielt die Vollstreckungs-
gewalt, war unverantwortlich und hatte verantwortliche Minister
zur Leite. Die gesetzgebende Gewalt hatte der Keichstag, auch die
Entscheidung über Etat und Anleihen, über Lteuern und Abgaben
und Verträge, und das Kecht der Ministeranklage. Er bestand aus
einem Ltaaten- und einem Volkshaus,' das Ltaatenhaus wurde halb
von den Regierungen und halb von den Landtagen ernannt,' das
Volkshaus setzte sich aus Abgeordneten zusammen, die in direkten
Mahlen mit Ltimmzetteln gewählt wurden und Diäten erhielten.
Zu einem Beschlusse war die Übereinstimmung beider Häuser und
die Zustimmung der Reichsregierung notwendig, lvar diese nicht zu
erlangen, so durfte der Antrag in derselben Litzungsperiode nicht
wiederholt werden,' war er aber in drei unmittelbar aufeinander-
TM Hauptwörter (50): [T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst]]
TM Hauptwörter (100): [T60: [Preußen Reich Staat Bund Kaiser deutsch Reichstag König Deutschland Regierung], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung]]
TM Hauptwörter (200): [T7: [Staat Gesetz Verfassung Recht Reichstag Reich König Regierung Volk Verwaltung], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß]]
4
Erstes Kapitel.
Und edlem Sinn erscheint's schlimm wie die Pest,
Wenn aus der Tiefe Schufte auf zur stolzen Macht
Und Ehre steigen nur durch ihrer Rede Kraft.
Es gibt nichts Schlimm'res für ein Volk als Monarchie.
Da gilt fürs erste kein Gesetz für alle, nein
Ein einz'ger hat die Macht. Lr ist des Rechtes (Quell,
Sein Wille ist Gesetz. Wer ist noch gleich und frei?
Nur dort ist Freiheit, wo man ruft: wer unserm Volk
Gut raten kann, der rate frisch und zaudre nicht.
Dort bringt das Raten Ehr, und wer nicht raten will,
Kann schweigen. Das ist rechte Bürgergleichheit dann.
Und weiter: wo das Volk im Land selbst herrscht und wehrt,
Da freuen alle sich, wenn frische Jugend ihm
In Kraft heranwächst. Doch ein Fürst auf schwankem Thron
Sieht es mit Nrgwohn, und wer irgend stark und klug,
Den schlägt er nieder, weil er um sein Kränchen bangt.
Das Weizenfeld verdirbt, wenn du im frühen Lenz
Die Halme mähst. Wie kann das Land gedeihn,
Wenn der Tyrann den Mut verdirbt und Blut vergießt?
Wer sammelt Schätze seinem Kind und Lebensgut,
Wenn's nur das Eigengut des stolzen Königs mehrt?
Wer wird im Hause Tächter ehrsam auferziehn
Ihm zum Genuß, wenn schnöde Lust den Nrgen treibt,
Zum Leid den Eltern! Lieber läg' im Grabe ich,
Nls daß mein Mädchen je ich so in Schande säh'!
Tacitus hat einmal (annal. Iv, 38) den Empfindungen und Wün-
schen Ausdruck gegeben, die in einem Monarchen lebendig sind:
„Daß ich sterblich und mein Wirken ein menschliches ist, und
daß ich zufrieden bin, wenn ich mein hohes Umt ausfülle, das spreche
ich hier aus und auch die Nachwelt soll es wissen: sie wird meinem
Gedenken genug und übergenug gerecht, wenn sie über mich urteilt,
ich sei ein Mann gewesen großer vorfahren würdig, für des Volkes
Glück besorgt, aufrecht in der Gefahr und mutig dem hasse und der
Anfechtung trotzend um des Landes Wohlfahrt willen. Meine Tempel
ragen in euren herzen, solche Bilder prangen in Lchönheit. Die
aus Stein gebauten werden, wenn das Urteil der Nachwelt anders
lautet, verachtet wie Leichensteine, deren Lchrift niemand glaubt.
Darum flehe ich die Menschen und die Gottheit an, die Gottheit:
sie möge mir ein ruhiges herz und einen menschliches und göttliches
Necht verstehenden Geist [cfjeniien; die Menschen: sie mögen, wenn
ich einmal muß scheiden, Lob und freundliches Gedenken meinen Taten
und meinem Uamen widmen."
Gneisenau (Denkschrift 181 l) findet warme Worte für die Ge-
fühle des Volks:
„Die Fürsten der Erde kennen häufig nicht den Zauber, der in
ihren freundlichen Worten und in ihrem Zorn liegt. Wenn Erm-
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser]]
TM Hauptwörter (200): [T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T116: [Vater Kind Mutter Sohn Bruder Herr Mann Auge Frau Hand], T63: [Kaiser Macht Rom Zeit Volk Jahr Mann Staat Augustus Name], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz]]
108
Anhang.
c. 19. 3n Deutschland haben gute Litten mehr Gewalt als anderswo (in
Rom) gute Gesetze.
o. 20. 3n jedem Hause wachsen die Kinder nackt und schmutzig heran,
und werden doch so stark und groß, wie wir sie hier in Rom jeden Tag stau-
nend sehen können. Die Mutter nährt ihre Kinder an ihrer Brust, und nie werden
sie Mägden oder Ammen überwiesen. Herr und Knecht werden zunächst in
gleicher Weise erzogen, da ist kein Unterschied, auch gar keiner. Unter dem-
selben Vieh und auf demselben Boden leben sie hin, bis das Alter die Freien
sondert und sin der Waffenschule) ihre Kraft und Tugend sich ausweist.
o.21. Verkehr untereinander und mit Fremden pflegen sie mit einer
Hingebung, wie sie sonst in der Welt selten sich findet, irgendeinem Menschen
den Eintritt in das Haus zu verwehren, gilt als Sünden nach bestem vermögen
setzt ihm jeder eine trefflich mundende Mahlzeit vor. 3st der Vorrat zu Ende,
so weist der Wirt den Fremden und geleitet ihn bis zur Einkehr in ein andres
Haus, und uneingeladen treten sie dort ganz ruhig ein. Auch tut das nichts,
sie werden mit gleicher Freundlichkeit empfangen. Zwischen Bekannten und
Unbekannten macht man, soweit das Gastrecht reicht, keinen Unterschied. Wenn
der Fremde beim Abschied etwas verlangt, so gibt man's ihm, und auch selber
erbittet man sich ganz unbefangen, was man will. Sic freuen sich über solche
Gastgeschenke- aber sie rechnen, was sie geben, dem Empfänger nicht an und
lassen sich auch durch das, was sie empfangen, nicht verpflichten.
e. 22. Gleich nach dem Schlafe, den sie oft bis in den Tag hinein aus-
dehnen, baden sie sich, häufig genug warm (bei ihnen ist ja immer Winter),
nach dem Bade folgt das Frühstück: da sitzt jeder an seinem bestimmten Platz,
alle an einer Tafel. Dann gehen sie an die Arbeit, d. h. zum Gelage, stets
in Waffen. Wenn einer Tag und Nacht hintereinander durchtrinkt, macht ihm
niemand einen Vorwurf. Natürlich gibt es, wenn sie trunken sind, Streit,
dann bleibt's selten beim Schimpfen, meist endet es mit Mord und Totschlag.
Doch wenn man Feinde wieder versöhnen, heiraten schließen und Fürsten
wählen, wenn man über Frieden und Krieg ratschlagen will, tut man's beim
Gelage, denn sie meinen: zu keiner Zeit sei der Mensch offenherziger und
für grade und große Gedanken zugänglicher. Dieses naive Volk ohne Falsch
und List verrät noch in froher, ungebundner Stunde die Geheimnisse, die andre
in tiefer Brust verschließen, hat dann ein jeder offen und ehrlich seine Meinung
ausgesprochen, so nehmen sie alles am nächsten Tag noch einmal in Überlegung,
und es geschieht alles zu seiner Zeit: sie beraten, wenn jede Verstellung, sie be-
schließen, wenn jeder 3rrtum ausgeschlossen ist.
o. 25. Bei uns werden im Hause die verschiedenen Dienstleistungen unter
die Sklaven verteilt. Die Deutschen machen es anders. Jeder Knecht (hö-
rige) ist Herr in seiner Wohnung, an seinem Herde. Er hat nur einen Zins
(Steuer) zu entrichten: Getreide, Vieh oder Zeug wie ein Pachter, und nur
insoweit gehorcht er,- die Dienstleistungen im Hause versehen die Frau und
die Kinder. Daß sie einen Knecht schlagen oder mit Ketten und Zwangsarbeit
strafen, kommt selten vor; daß sie einen täten, schon öfter, aber nicht um ihn
zu züchtigen und andre mit Härte zu schrecken, sondern in der Leidenschaft des
Zornes wie einen persönlichen Feind, nur steht kein Wergeld drauf (es kostet
nichts). Die Freigelassenen stehen nicht viel über den Sklaven: selten
haben sie im Hause, nie in der Gemeinde etwas zu bedeuten, mit einziger Aus-
nahme der Stämme, die unter Königen stehen, denn dort steigen sie über die
Freien und den Adel empor. Bei den übrigen ist die geringe Geltung der Frei-
gelassenen ein Zeichen politischer Freiheit.
c. 26. Geldgeschäfte oder gar Wucher zu treiben, ist ihnen unbekannt,
und deshalb wird es mehr gemieden, als wenn es verboten wäre.
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend]]
TM Hauptwörter (200): [T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T196: [Tisch Tag König Hand Wein Herr Haus Gast Abend Frau]]
TM Hauptwörter (50): [T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T60: [Preußen Reich Staat Bund Kaiser deutsch Reichstag König Deutschland Regierung], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T67: [Preußen Bund Staat König Regierung Deutschland Verfassung Frankfurt Reichstag Bundestag], T7: [Staat Gesetz Verfassung Recht Reichstag Reich König Regierung Volk Verwaltung], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit]]
Extrahierte Personennamen: Rugust Franz_Ii Franz Meyer
Deutsches Fürstentum und Kaisertum. Die Begründung des neuen Reiches. 55
geht aus allgemeinen, gleichen und direkten Wahlen mit geheimer
Stimmabgabe hervor (die Abgeordneten erhalten seit 1906 Diäten).
Bismarck gab dies allgemeine Wahlrecht, das ja nach Einführung
der allgemeinen wehr- und Schulpflicht möglich erschien (vorher für
ihn Waffe gegen die gebildeten Stände und Österreich),' er wagte
es mit einer Form, von der viele meinen, daß sie sich nicht oder
noch nicht bewährt habe. Freilich konnte damals niemand voraussetzen,
daß aus den untern Kreisen eine Partei sich erheben werde, die alles
negierte und die Neichsidee und alle nationalen Ideale verwarf, wäre
das nicht geschehen oder siele das wieder weg, so wären wir alle
zwar nicht eines Zinnes, aber doch jeder in seiner weise eifrig im
Schaffen des Großen und Freien. Buch so werden alle Freunde der
gewiß notwendigen Entwicklung der Selbsttätigkeit des Volks in
der Einführung des allgemeinen gleichen Neichstagswahlrechts (in
den Landtagen wird die Volksvertretung anders gebildet) eine Groß-
tat des Kanzlers sehen: es hat uns vor revolutionären Stürmen be-
wahrt, schützt uns doch wohl etwas vor der Vertretung allzu ein-
seitiger Standesinteressen, zwingt uns in besonderer weise die Be-
rechtigung vorhandener Zustände zu prüfen und kann wohl zur
Entwicklung vieler noch gebundener Volkskräfte dienen,' es ist eine
peitsche, ein Sporn, der jeden einzelnen Deutschen und alle zusammen
immer wieder weckt und reizt und der Schlaffheit und dem Schlafe
wehrt. Bismarck wollte freilich offne Stimmenabgabe: er glaubte,
den Einfluß der Gebildeten und Einsichtigen auf diesem Wege stärken
zu können, den er doch ersehnte. Dann verlangte er den Ausschluß
der Beamten vom passiven Wahlrecht, ohne ihn durchzusetzen, der
immer wieder der Erwägung bedarf,' die politisierenden Professoren
und Justizräte, Bürgermeister und Landräte lagen ihm nicht: sie
hätten in ihrem Amte dem Staate zu dienen und damit genügenden
Einfluß,' in den Parlamenten müsse das eigentliche Volk zu Worte
kommen.
Im Bundesrat üben die verbündeten Begierungen durch be-
vollmächtigte Gesandte die Souveränitätsrechte gemeinsam aus, auf
die sie einzeln verzichtet haben, soweit sie die Verfassung nicht aus-
drücklich dem Präsidium allein zuweist. Der Bundesrat bildet aus
seiner Witte eine Neihe von Busschüssen zur Vorbereitung der
Beratung und der Beschlüsse, für das Landheer und die Festungen,
für das Seewesen, für Zoll- und Steuerwesen, für Handel und Ver-
kehr, für Eisenbahnen, Post und Telegraphen, für Justizwesen, für
Nechnungswesen und außerdem einen weiteren für die auswärtigen
Angelegenheiten, der ein erstes Mal im November 1908 zusammen-
trat: er besteht unter Ausschluß Preußens aus je einem Vertreter
Bayerns, Sachsens und Württembergs und zwei weiteren Vertretern
TM Hauptwörter (50): [T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T60: [Preußen Reich Staat Bund Kaiser deutsch Reichstag König Deutschland Regierung], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T7: [Staat Gesetz Verfassung Recht Reichstag Reich König Regierung Volk Verwaltung], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T67: [Preußen Bund Staat König Regierung Deutschland Verfassung Frankfurt Reichstag Bundestag], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind]]