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1. Repetitorium der Gesellschaftskunde zur Ergänzung des Geschichtsunterrichts - S. 1

1899 - Gütersloh : Bertelsmann
I. per einzelne Wensch. § 1. Die Seele. 1. Wie nennt man den Teil des Menschen, der znr irdi- schen Körperwelt gehört und sterblich ist? 2. a) Wie heißt der Teil. welcher nicht zur irdischen Körperwelt gehört — welcher unsterblich ist — dessen Werkzeug der Leib ist? b) Wie nennen wir die Seele, weil sie nicht irdisch-körperlich ist? Wie heißt ein entseelter Leib? Unterscheidung der Seelenthätigkeiten (und Fähigkeiten). 3. Welches sind die 3 Hauptthätigkeiten der Seele? 4. Welche der folgenden Ausdrücke bezeichnen: a) eine Art des Erkennend (Wissens, Denkens)? , (Ordne die b) eine Art des Gefühls (Gemütsbewegung)? ! Ausdrücke c) eine Art des Wollens (Begehrens, Strebens)? 1 Reihen!) überlegen, trauern, verlangen, sich besinnen, sich freuen, sich ent- schließen, sich grämen, sich fürchten, lieben, hassen, beneiden, zürnen achten, verachten, gewahr werden, bemerken, erblicken, entdecken' erfinden, ersinnen, nachdenken, einen Vorsatz fassen, sich etwas vornehmen, einen Entschluß fassen, begehren, fordern, wünschen sich etwas vorstellen, sich etwas einbilden, träumen, sich erinnern einen Einfall haben, sich ärgern, mißbilligen, verwerfen, billigen' bereuen, hoffen, harren, urteilen, begreifen, einen Gedanken fassen Gefallen an etwas haben, eine Neigung zu etwas haben, einen Esel empfinden, wünschen, wissen, meinen, zweifeln, glauben. 5. Auf welches der 3 Seelengebiete (der Erkenntnis, des Gefühls und des Willens) beziehen sich folgende Ausdrücke? a) klug, traurig, eigensinnig; — gescheit, fröhlich, nachgiebig, thöricht, verständig, vernünftig, luftig, munter, eigenwillig, hartherzig, mitleidig, hartnäckig, hartköpfig, trübsinnig, begierig, glaublich, Uwiß, unglaublich herrschsüctig, mutig, zaghaft, verzagt, bange, scheu, schamhaft, begreiflich, zweifelhaft, wahnsinnig, blödsinnig, einnchttg, umsichtig, vorsichtig, vorsätzlich, empfindlich, halsstarrig freiwillig, willig, unwillig, verstimmt, zornig, tröstlich, selig. Dörpfeld, Gesellschaftskunde. ^

2. Staatsbürgerkunde - S. uncounted

1916 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Vaumgarten-poland-kvagner: Die hellenische Kultur. 3. flufl. Mit 479 Abb, 9 bunten, 4 einfarb. Tafeln und 2 Karten. Geh. M. 10.— , in Leinw. geb. M. 12.50 „In schöner ebenmäßiger Darstellung entrollt sich vor dem Blick des Lesers die reiche helle- nische Kulturwelt. wir sehen Land und Leute im Lichte klarer und scharfer Charakteristik und träumen uns mit Hilfe der beigegebenen herrlichen Landschaftsbilder in die große Vergangenheit zurück. Vas staatliche, gesellschaftliche und religiöse Leben, das Schöpferische in Kunst und Schrift- tum steigt in leuchtenden Farben vor uns auf. Cs läßt sich daher in der ganzen gleichgearteten Literatur ein schöneres, anregenderes Luch kaum finden." (Hochland.) Die hellenistisch-römische Kultur. Mit 440 Abb., 5 bunten, 6 eins. Taf., 4 Karten u. Plänen. Geh. M. 10.—, in Leinw. geb. M. 12.50 „In dem glänzend ausgestatteten Werke behandeln tüchtige Gelehrte einen kulturell vielleicht für die Gegenwart ganz besonders wichtigen Stoff. Der Geist lebendiger Anschauung spricht gleich aus den ersten Zeilen. Die Verfasser verstehen es, die Dinge selbst im Bild sprechen zu lassen: die geschickte Auswahl und Verwertung (technisch ausgezeichnet gelungener) Abbildungen ist nicht ihr kleinstes Verdienst." (Der Kunstwart.) „... Cs ist schon ein Genuß, diese teils in den Text eingestreuten, teils auf besonderen Tafeln wiedergegebenen Bilder zu studieren. Cs sind nicht die landläufigen Abbildungen, die seit einem Menschenalter wiederkehren, sondern ganz neue, noch unbekannte Darbietungen tauchen auf, photo- graphische Aufnahmen von Landschaften und Kunstwerken, die die Verfasser von ihren Reisen durch Italien und Griechenland mit heimgebracht haben. Jeder Abbildung ist ein ausführlicher erklären- der Text beigegeben, der das Augenmerk des Betrachters auf das wesentliche hinlenkt und erst ein volles Verständnis erschließt." (Ronservative Monatsschrift.) ctntife Technik. Sechs Vorträge von h. Viels. Mit 50 Abbildungen und 9 Tafeln. Geh. M. 3.60, geb. M. 4.40 Die Vorträge beabsichtigen, weiteren Rreisen der Gebildeten, vor allem auch der Jugend unserer höheren Schulen, ein Bild von dem regen Leben zu geben, das auch in der Technik inner- haib des griechisch-römischen Altertums geherrscht hat. Ls wird dadurch der innige Zusammen- hang klar, der auch auf diesem bisher weniger beachteten Gebiete die Alte Welt mit den Auf- gaben und Errungenschaften unserer heutigen besonders technisch veranlagten Zeit verbindet. von deutscher ctrt und Arbeit. Schaffen und Schauen, Band I. Mit 4 Zeichnungen von kl. Kolb. 3. Auflage. Sn Leinwand geb. In. 5.— Dies Such will zeigen, was auf deutschem Boden deutsche Arbeit in deutscher Art geschaffen und gestaltet, worum unsere Heere draußen kämpfen und was, wie wir hoffen, nach siegreichem Rriege sich in neuer Blüte und Rraft entfalten soll. „Lin Buch, das in den Reichtum politischen, wirtschaftlichen, kulturellen Lebens einführt, warmherzig, freiheitlich, eingehend und doch die großen Gesichtspunkte nie aus den Augen verlierend und tief von der hohen Rulturmission unseres Volkes durchdrungen." (Reue Jahrb. für päd.) „Durchgängig erscheint ein sicherer Takt, der alles parteimäßige vermeidet, eine umsichtige und besonnene Art, die den verschiedenen Setten der Sache ihr volles Recht werden läßt, ein großes Geschick, die ksauptlinien des modernen Lebens aus seinem überströmenden Reichtum herauszuheben und dabei das in den Vordergrund zu stellen, was der Jugend verständlich ist und ihr förderlich sein kann, endlich auch ein freudiges vertrauen zur Gegenwart und ihrer Bedeutung." (Rudolf Tucken im Literarischen Zentralblatt.) Des Menschen Sein und werden. Schaffen und Schauen, Band Ii. Mit 4 Zeichnungen von A. Kolb. 3. Auflage. Sn Leinwand geb. In. 5.— Darf im Kampf um „das Weltreich deutschen Geistes" als eine kleine Enzyklopädie der von uns gegen Barbarei und Krämergeist verteidigten Kultur gelten. „Ich halte das Buch für sehr bedeutungsvoll, die Jugend zu lehren, zu sehen, den Erscheinungen des Lebens nachzuforschen, die Natur zu lieben und zu verstehen, sich als Glieder des Gemeinwesens, des Staates zu fühlen und sich mit öffentlichen Angelegenheiten durch gründliches Studium ihrer Grundlagen vertraut zu machen." (Staatsminister a. D. Dr. Gras von Posadowsky-Wehner.) Rach übereinstimmendem Urteile von Männern des öffentlichen Lebens und der Schule, von Zeitungen und Zeitschriften der verschiedensten Richtungen löst das Buch in erfolgreichster weise vor allem die Aufgabe, die deutsche Jugend in das deutsche Leben der Gegenwart in wahrhaft nationalem Geiste einzuführen. — von dem Werk wurden bisher über 25000 Exemplare verkauft. Geschichte der deutschen Dichtung, von Or. kfans Köhl. Sn Leinen geb. M. 2.50. Geschenkausgabe in Halbfranz M. 3.— „Immer kommt es ihm darauf an, nicht das tote wissen, sondern das lebendige Verständnis des Lesers zu heben, wir lernen das Wesen des lyrischen Impressionismus eines Liliencron in seiner ganzen lebensfrischen, kampfesfrohen Natürlichkeit ebenso wie die unwahre Romantik Auer- bachschen Salon-Bauerntums erkennen: werden ebenso in die stille Kleinmalerei der Naturschilde- rungen eines Adalbert Stifter wie in die erschütternde Gefühlswelt eines Johann Christian Günther eingeführt. Unter solcher Leitung wandern wir durch die Geschichte unserer Literatur wie durch einen blühenden, unter bunter Farbenpracht schimmernden Garten." (Frank. Kurier, Nürnberg.) Verlag von B. G. Teubner in Leipzig und Berlin

3. Bürgerkunde - S. III

1915 - Berlin : Parey
Vorwort zur zweiten Auflage. Der 4. August 1914 ist einer der größten Tage in unsers Reiches Geschichte. Angesichts der drohenden Kriegsgefahr hat unser Kaiser den Reichstag zur Beratung und Beschlußfassung über die zum Kriege notwendigen Gelder zusammengerufen. Im Weißen Saale des Königlichen Schlosses zu Berlin eröffnet Kaiser Wihelm Ii., der bisher in seiner 26 jährigen Regierung ein Hort und Schützer des Friedens war, die außerordentliche Tagung des Reichstages. Nachdem er die Thronrede verlesen hat, fügt er hinzu: „Ich kenne keine Parteien mehr; ich kenne nur Deutsche. Und zum Zeichen dessen, daß Sie fest entschlossen sind, ohne Parteiunter- schiede, ohne Standes- und Konsessionsunterschiede zusammenzu- halten mit mir durch dick und dünn, durch Not und Tod, fordere ich die Vorstände der Parteien auf, vorzutreten und mir dies in die Hand zu geloben." Die Präsidenten des Reichstages und die Vorsitzenden der Parteien treten vor und besiegeln durch kräftigen Handschlag den Treubund zwischen Kaiser, Reich und Volk. Darauf beginnt die ewig denkwürdige Sitzung, in der der Deuffche Reichstag seine größte Stunde erlebt. Einstimmig bewilligt er fünf Milliarden Mark zur Kriegsführung. Der einzige Redner zu den Vorlagen, der sozialdemokratische Abgeordnete Haase, gibt bei seinen Ausführungen die Versicherung ab: „Wir lassen in der Stunde der Gefahr das Vaterland nicht im Stich. — Unsere heißen Wünsche begleiten unsre zu den Fahnen gerufenen Brüder ohne Unterschied der Partei!" Die Welt hält den Atem an in solcher Schicksalsstunde. Das Vorbild des Reichstages löst freudigen Widerhall im deutschen Volke aus. Die waffenfähige Mannschaft schart sich um die Fahnen des Kaisers. Niemand will zurück- bleiben. Die Universitäten werden leer, die Oberklaffen der höheren l*

4. Bürgerkunde - S. 164

1915 - Berlin : Parey
164 X. Muster für häufig vorkommende Rechtsgeschäfte. nicht verpflichtet sein, über die Verwaltung Rechnung zu legen. § 3. Nach dem Tode des Letztlebenden von uns fällt der Gesamt- nachlaß an unsern Neffen, welcher sich mit dem zu bengügen hat, was alsdann noch vorhanden sein wird. § 4. Falls unser Neffe gegen diese Bestimmungen in irgendeiner Weise gerichtlich Ein- spruch erhebt, so erlischt sein Erbrecht, und es fällt der Gesamt- nachlaß an die Kornsche Stiftung zu Kammthal. 24. Antrag auf Erteilung eines Erbscheines. Am 1. Juli 1914 ist nach anliegender Sterbeurkunde zu Posen, seinem letzten Wohnsitze, der Kaufmann Otto Müller gestorben. Seine gesetzlichen Erben sind a) seine Ehefrau, b) ich, sein einziger in der Ehe mit der Vorgenannten geborener Sohn. Ich versichere an Eidesstatt, daß mir gleich nahe oder nähere gesetzliche Erben nicht bekannt sind, daß ich auch nicht weiß, daß der Erblasser eine Verfügung von Todes wegen errichtet hat. Ein Rechtsstreit über mein Erbrecht ist nicht anhängig. Ich beantrage unter Bei- fügung meiner Geburtsurkunde sowie des Trauscheins, mir einen Erbschein nach meinem verstorbenen Vater zu erteilen. Wilkowo, den 2. Oktober 1914. Paul Müller.

5. Bürgerkunde - S. IV

1915 - Berlin : Parey
Iv Vorwort zur zweiten Auflage. Lehranstalten nicht minder. Aus den Fabriken, Werkstätten und Bergwerken eilen junge und alte Krieger zu den Waffen. Der Landmann, der in schwerer Arbeit die Ernte barg, vertauscht die Sense mit dem Schwerte. Aus den Schreibstuben und Kausläden drängen sich die Jungen und die Alten, um den Waffenrock an- zuziehen. Ein einziger Wille beherrscht das deutsche Volk in allen seinen Schichten: der Wille zum Siege. Und die Zeit ist ernster als jemals. So viele Feinde sah man noch nie aus unsers Reiches Grenzen stürzen. Die Engländer, die noch niemals gegen uns Krieg sührten, haben die Russen, Franzosen und Japaner gegen uns gehetzt und sind selber gegen uns in den Kamps eingetreten, um mit vereinten Kräften Deutschland niederzuringen. Wir aber sind gewillt, unter der Führung unsers geliebten Kaisers für unsers Reiches Ehre und Bestand bis zum letzten Blutstropfen zu kämpfen. Furchtlos und kühn treten wir allen unsern Feinden entgegen. Nun wird in deutschen Landen das Wort des eisernen Kanzlers wahr: „Wir Deuffche fürchten Gott, sonst nichts in der Welt!" Schulter an Schulter mit unserm Brudervolke Österreich- Ungarn, dem wir Nibelungentreue halten, stemmen wir uns gegen eine Welt von Feinden mit der festen Gewißheit, daß wir obsiegen werden. Unerschütterliches Vertrauen zum höchsten Gott, dem ewigen Weltenrichter, erfüllt unser Volk in allen seinen Gliedern. Ein Volk, das sich so für Kaiser und Reich einsetzt, kann nicht untergehen. Es wird ewig bestehen, so lange es solche Kraft ent- faltet. Groß war die Begeisterung von 1870, ergreifend der Opfer- sinn von 1813: das Jahr 1914 hat unser Volk größer gesehen als 1813 und 1870. Mit todeskühnem Wagemut schauen wir jeder Gefahr fest ins Auge. Keine Angst kommt auf. Je mehr Feinde sich erheben, desto fester fassen wir das Schwert. Das Antlitz wird ehern. Wir verzichten auf die ruhige Behaglichkeit und ziehen in den Donner der Schlachten mit dem selbstverständlichen Pflichtbewußtsein, daß wir Heim und Herd, Weib und Kind, deutsche Kultur und Gesittung gegen jede andringende Gewalt zu schützen haben. Wie hell leuchtet deuffcher Wahrheitssinn hinein in das niederträchtige Lügengewebe unserer Gegner! So soll's bleiben für alle Zeilen. Aufrichtig, ehrlich wollen wir unser Volk

6. Bürgerkunde für die höheren Schulen Deutschlands - S. 50

1910 - Leipzig : Quelle & Meyer
50 viertes Kapitel. 2. D deutscher Bund, wer denkt daran Je an dein Recht zu rühren? Dein gutes Recht, wer ficht es an, Dein Recht zu protestieren? R)o blau des Meeres Woge zieht, Bis zu der Rlpen Mauern, Kannst du beklagen, was geschieht, Und was geschehn, bedauern. 3. G deutscher Bund, gar hochgeehrt Im heil'gen röm'schen Reiche! Dem Rdler nicht des Blickes wert, Den Spatzen keine Scheuche! Dein herrschertum, dein Machtgebiet Mag ferner fest bestehen: Du darfst stets bill'gen, was geschieht, Erlauben, was geschehen. 9. Nachdem das deutsche Volk so wieder dreißig lange Jahre, vom Bundestage behütet, im Halbdunkel gesessen hatte, ver- schritt es im Jahre 1848 selbst dazu, die deutsche verfassungsfrage aus eigener Kraft zu beantworten. Ls waren die besten Männer der deutschen Nation, die sich in Frankfurt zusammenfanden, Deutsch- lands Größe und Glück zu schaffen, begabt und beredt, ernst und charaktervoll, und die Neichsverfassung, die sie bis zum 28. März 1849 fertig stellten, war nach Form wie Inhalt sauber gezeichnet und mustergültig, mäßig und klar. Vas bundesstaatliche Prinzip war straff durchgeführt. Den Fürsten wurde das Bündnisrecht mit dem Nuslande abgesprochen, ihre Landeshoheit und ihr Anteil am Keichs- regiment wurde beschränkt, von keinem Reservatrecht gehemmt, er- hielt die Keichsgewalt die völkerrechtliche Vertretung, die Entscheidung über Krieg und Frieden, die Verfügung über das Heer und die Flotte,' sie hatte die innere Ordnung und Sicherheit zu wahren. Keichs- oberhaupt ward ein erblicher Kaiser, der aus der Reihe der regierenden deutschen Fürsten gewählt werden sollte. Er erhielt die Vollstreckungs- gewalt, war unverantwortlich und hatte verantwortliche Minister zur Leite. Die gesetzgebende Gewalt hatte der Keichstag, auch die Entscheidung über Etat und Anleihen, über Lteuern und Abgaben und Verträge, und das Kecht der Ministeranklage. Er bestand aus einem Ltaaten- und einem Volkshaus,' das Ltaatenhaus wurde halb von den Regierungen und halb von den Landtagen ernannt,' das Volkshaus setzte sich aus Abgeordneten zusammen, die in direkten Mahlen mit Ltimmzetteln gewählt wurden und Diäten erhielten. Zu einem Beschlusse war die Übereinstimmung beider Häuser und die Zustimmung der Reichsregierung notwendig, lvar diese nicht zu erlangen, so durfte der Antrag in derselben Litzungsperiode nicht wiederholt werden,' war er aber in drei unmittelbar aufeinander-

7. Bürgerkunde für die höheren Schulen Deutschlands - S. 4

1910 - Leipzig : Quelle & Meyer
4 Erstes Kapitel. Und edlem Sinn erscheint's schlimm wie die Pest, Wenn aus der Tiefe Schufte auf zur stolzen Macht Und Ehre steigen nur durch ihrer Rede Kraft. Es gibt nichts Schlimm'res für ein Volk als Monarchie. Da gilt fürs erste kein Gesetz für alle, nein Ein einz'ger hat die Macht. Lr ist des Rechtes (Quell, Sein Wille ist Gesetz. Wer ist noch gleich und frei? Nur dort ist Freiheit, wo man ruft: wer unserm Volk Gut raten kann, der rate frisch und zaudre nicht. Dort bringt das Raten Ehr, und wer nicht raten will, Kann schweigen. Das ist rechte Bürgergleichheit dann. Und weiter: wo das Volk im Land selbst herrscht und wehrt, Da freuen alle sich, wenn frische Jugend ihm In Kraft heranwächst. Doch ein Fürst auf schwankem Thron Sieht es mit Nrgwohn, und wer irgend stark und klug, Den schlägt er nieder, weil er um sein Kränchen bangt. Das Weizenfeld verdirbt, wenn du im frühen Lenz Die Halme mähst. Wie kann das Land gedeihn, Wenn der Tyrann den Mut verdirbt und Blut vergießt? Wer sammelt Schätze seinem Kind und Lebensgut, Wenn's nur das Eigengut des stolzen Königs mehrt? Wer wird im Hause Tächter ehrsam auferziehn Ihm zum Genuß, wenn schnöde Lust den Nrgen treibt, Zum Leid den Eltern! Lieber läg' im Grabe ich, Nls daß mein Mädchen je ich so in Schande säh'! Tacitus hat einmal (annal. Iv, 38) den Empfindungen und Wün- schen Ausdruck gegeben, die in einem Monarchen lebendig sind: „Daß ich sterblich und mein Wirken ein menschliches ist, und daß ich zufrieden bin, wenn ich mein hohes Umt ausfülle, das spreche ich hier aus und auch die Nachwelt soll es wissen: sie wird meinem Gedenken genug und übergenug gerecht, wenn sie über mich urteilt, ich sei ein Mann gewesen großer vorfahren würdig, für des Volkes Glück besorgt, aufrecht in der Gefahr und mutig dem hasse und der Anfechtung trotzend um des Landes Wohlfahrt willen. Meine Tempel ragen in euren herzen, solche Bilder prangen in Lchönheit. Die aus Stein gebauten werden, wenn das Urteil der Nachwelt anders lautet, verachtet wie Leichensteine, deren Lchrift niemand glaubt. Darum flehe ich die Menschen und die Gottheit an, die Gottheit: sie möge mir ein ruhiges herz und einen menschliches und göttliches Necht verstehenden Geist [cfjeniien; die Menschen: sie mögen, wenn ich einmal muß scheiden, Lob und freundliches Gedenken meinen Taten und meinem Uamen widmen." Gneisenau (Denkschrift 181 l) findet warme Worte für die Ge- fühle des Volks: „Die Fürsten der Erde kennen häufig nicht den Zauber, der in ihren freundlichen Worten und in ihrem Zorn liegt. Wenn Erm-

8. Bürgerkunde für die höheren Schulen Deutschlands - S. 108

1910 - Leipzig : Quelle & Meyer
108 Anhang. c. 19. 3n Deutschland haben gute Litten mehr Gewalt als anderswo (in Rom) gute Gesetze. o. 20. 3n jedem Hause wachsen die Kinder nackt und schmutzig heran, und werden doch so stark und groß, wie wir sie hier in Rom jeden Tag stau- nend sehen können. Die Mutter nährt ihre Kinder an ihrer Brust, und nie werden sie Mägden oder Ammen überwiesen. Herr und Knecht werden zunächst in gleicher Weise erzogen, da ist kein Unterschied, auch gar keiner. Unter dem- selben Vieh und auf demselben Boden leben sie hin, bis das Alter die Freien sondert und sin der Waffenschule) ihre Kraft und Tugend sich ausweist. o.21. Verkehr untereinander und mit Fremden pflegen sie mit einer Hingebung, wie sie sonst in der Welt selten sich findet, irgendeinem Menschen den Eintritt in das Haus zu verwehren, gilt als Sünden nach bestem vermögen setzt ihm jeder eine trefflich mundende Mahlzeit vor. 3st der Vorrat zu Ende, so weist der Wirt den Fremden und geleitet ihn bis zur Einkehr in ein andres Haus, und uneingeladen treten sie dort ganz ruhig ein. Auch tut das nichts, sie werden mit gleicher Freundlichkeit empfangen. Zwischen Bekannten und Unbekannten macht man, soweit das Gastrecht reicht, keinen Unterschied. Wenn der Fremde beim Abschied etwas verlangt, so gibt man's ihm, und auch selber erbittet man sich ganz unbefangen, was man will. Sic freuen sich über solche Gastgeschenke- aber sie rechnen, was sie geben, dem Empfänger nicht an und lassen sich auch durch das, was sie empfangen, nicht verpflichten. e. 22. Gleich nach dem Schlafe, den sie oft bis in den Tag hinein aus- dehnen, baden sie sich, häufig genug warm (bei ihnen ist ja immer Winter), nach dem Bade folgt das Frühstück: da sitzt jeder an seinem bestimmten Platz, alle an einer Tafel. Dann gehen sie an die Arbeit, d. h. zum Gelage, stets in Waffen. Wenn einer Tag und Nacht hintereinander durchtrinkt, macht ihm niemand einen Vorwurf. Natürlich gibt es, wenn sie trunken sind, Streit, dann bleibt's selten beim Schimpfen, meist endet es mit Mord und Totschlag. Doch wenn man Feinde wieder versöhnen, heiraten schließen und Fürsten wählen, wenn man über Frieden und Krieg ratschlagen will, tut man's beim Gelage, denn sie meinen: zu keiner Zeit sei der Mensch offenherziger und für grade und große Gedanken zugänglicher. Dieses naive Volk ohne Falsch und List verrät noch in froher, ungebundner Stunde die Geheimnisse, die andre in tiefer Brust verschließen, hat dann ein jeder offen und ehrlich seine Meinung ausgesprochen, so nehmen sie alles am nächsten Tag noch einmal in Überlegung, und es geschieht alles zu seiner Zeit: sie beraten, wenn jede Verstellung, sie be- schließen, wenn jeder 3rrtum ausgeschlossen ist. o. 25. Bei uns werden im Hause die verschiedenen Dienstleistungen unter die Sklaven verteilt. Die Deutschen machen es anders. Jeder Knecht (hö- rige) ist Herr in seiner Wohnung, an seinem Herde. Er hat nur einen Zins (Steuer) zu entrichten: Getreide, Vieh oder Zeug wie ein Pachter, und nur insoweit gehorcht er,- die Dienstleistungen im Hause versehen die Frau und die Kinder. Daß sie einen Knecht schlagen oder mit Ketten und Zwangsarbeit strafen, kommt selten vor; daß sie einen täten, schon öfter, aber nicht um ihn zu züchtigen und andre mit Härte zu schrecken, sondern in der Leidenschaft des Zornes wie einen persönlichen Feind, nur steht kein Wergeld drauf (es kostet nichts). Die Freigelassenen stehen nicht viel über den Sklaven: selten haben sie im Hause, nie in der Gemeinde etwas zu bedeuten, mit einziger Aus- nahme der Stämme, die unter Königen stehen, denn dort steigen sie über die Freien und den Adel empor. Bei den übrigen ist die geringe Geltung der Frei- gelassenen ein Zeichen politischer Freiheit. c. 26. Geldgeschäfte oder gar Wucher zu treiben, ist ihnen unbekannt, und deshalb wird es mehr gemieden, als wenn es verboten wäre.

9. Bürgerkunde für die höheren Schulen Deutschlands - S. 49

1910 - Leipzig : Quelle & Meyer
Deutsches Fürstentum und Kaisertum. Die Begründung des neuen Reiches. 49 führen, über die er unumschränkt, er ganz allein verfügte. Vas Reich stürzte. Der Reichstag beschloß am l. Rugust sein rühmloses Dasein, und am 6. Rugust legte auch Franz Ii. mit einer einseitigen und eigenwilligen Erklärung die deutsche Kaiserkrone nieder. 8. Rach dem Ende der Kriege wurde auf dem Wiener Kongreß der Deutsche Bund geschlossen, dem die überlebenden 38 bzw. 35 deutschen Staaten zum Teil recht langsam beitraten (die Rlittelstaaten, vor allem die süddeutschen Fürsten wären viel lieber ganz draußen in Europa und völlig unabhängig geblieben). Der Bund wurde ge- schlossen zur Erhaltung der äußeren und inneren Sicherheit der ver- bündeten Lande, und seine Geschäfte wurden von einem permanenten Bundestage in Frankfurt (der war wie der alte Reichstag eine Versammlung von Gesandten der regierenden Fürsten, nicht von Ver- tretern des Volkes), und zwar in einem engeren Rate mit 17 und einem weiteren mit 69 Stimmen friedlich und freundinnig geführt. Die Verteilung der Stimmen stand in keinem Verhältnis zur Macht der einzelnen Staaten (die Königreiche hatten gleichmäßig je 4 Stimmen, und eine Stimme konnten auch die kleinsten Fürsten noch abgeben) - eine Geschäftsordnung gab es erst seit 1854,- ein Reichsgericht war überhaupt nicht vorhanden,- über die Rechte und Verpflichtungen der Bündner ward man sich nie klar, nicht einmal darüber, in welcher weise irgendeine Leistung von einem sich weigernden verbündeten erzwungen werden könne. Das Heer blieb buntscheckig und ward in 38 Landen verschieden bewaffnet und eingeübt, und wenn einmal ein Reichsfeldherr nötig ward, sollte das nicht der Österreicher, sondern ein vom Bundesrat frei gewählter Mann werden. So fehlte dem Bunde jede Rutorität im Krieg und Frieden. Er ward der Schlepp- träger der kleinlichen, verbissenen Metternichschen Reaktion und ge- wann weder die Kraft, die deutschen Bürger gegen zweifellose Rechts- brüche ihrer Fürsten, noch die deutschen Schiffe auch nur gegen so erbärmliche Räuber wie die elenden Barbareskenstaaten im Mittel- meere zu schützen. Er ward der ,,Indifferenzpunkt der deutschen Politik", vom alten Kaiser und Reich haben die Dichter gesungen, den deutschen Bund hat nie einer gepriesen. Rur zu einem Spottlied hat man sich allenfalls aufgerafft: 1. © deutscher Bund, gewaltig durch Macht, Herrlichkeit und Ehre, Dem Schwachen eine feste Burg, Der Willkür eine Wehre! versenken wögst du dein Gemüt Sn hoher Weisheit Tiefen: Du darfst erwarten, was geschieht Und was geschehn ist, prüfen. Meyer, Bürgerkunde. 4

10. Bürgerkunde für die höheren Schulen Deutschlands - S. 55

1910 - Leipzig : Quelle & Meyer
Deutsches Fürstentum und Kaisertum. Die Begründung des neuen Reiches. 55 geht aus allgemeinen, gleichen und direkten Wahlen mit geheimer Stimmabgabe hervor (die Abgeordneten erhalten seit 1906 Diäten). Bismarck gab dies allgemeine Wahlrecht, das ja nach Einführung der allgemeinen wehr- und Schulpflicht möglich erschien (vorher für ihn Waffe gegen die gebildeten Stände und Österreich),' er wagte es mit einer Form, von der viele meinen, daß sie sich nicht oder noch nicht bewährt habe. Freilich konnte damals niemand voraussetzen, daß aus den untern Kreisen eine Partei sich erheben werde, die alles negierte und die Neichsidee und alle nationalen Ideale verwarf, wäre das nicht geschehen oder siele das wieder weg, so wären wir alle zwar nicht eines Zinnes, aber doch jeder in seiner weise eifrig im Schaffen des Großen und Freien. Buch so werden alle Freunde der gewiß notwendigen Entwicklung der Selbsttätigkeit des Volks in der Einführung des allgemeinen gleichen Neichstagswahlrechts (in den Landtagen wird die Volksvertretung anders gebildet) eine Groß- tat des Kanzlers sehen: es hat uns vor revolutionären Stürmen be- wahrt, schützt uns doch wohl etwas vor der Vertretung allzu ein- seitiger Standesinteressen, zwingt uns in besonderer weise die Be- rechtigung vorhandener Zustände zu prüfen und kann wohl zur Entwicklung vieler noch gebundener Volkskräfte dienen,' es ist eine peitsche, ein Sporn, der jeden einzelnen Deutschen und alle zusammen immer wieder weckt und reizt und der Schlaffheit und dem Schlafe wehrt. Bismarck wollte freilich offne Stimmenabgabe: er glaubte, den Einfluß der Gebildeten und Einsichtigen auf diesem Wege stärken zu können, den er doch ersehnte. Dann verlangte er den Ausschluß der Beamten vom passiven Wahlrecht, ohne ihn durchzusetzen, der immer wieder der Erwägung bedarf,' die politisierenden Professoren und Justizräte, Bürgermeister und Landräte lagen ihm nicht: sie hätten in ihrem Amte dem Staate zu dienen und damit genügenden Einfluß,' in den Parlamenten müsse das eigentliche Volk zu Worte kommen. Im Bundesrat üben die verbündeten Begierungen durch be- vollmächtigte Gesandte die Souveränitätsrechte gemeinsam aus, auf die sie einzeln verzichtet haben, soweit sie die Verfassung nicht aus- drücklich dem Präsidium allein zuweist. Der Bundesrat bildet aus seiner Witte eine Neihe von Busschüssen zur Vorbereitung der Beratung und der Beschlüsse, für das Landheer und die Festungen, für das Seewesen, für Zoll- und Steuerwesen, für Handel und Ver- kehr, für Eisenbahnen, Post und Telegraphen, für Justizwesen, für Nechnungswesen und außerdem einen weiteren für die auswärtigen Angelegenheiten, der ein erstes Mal im November 1908 zusammen- trat: er besteht unter Ausschluß Preußens aus je einem Vertreter Bayerns, Sachsens und Württembergs und zwei weiteren Vertretern
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