§. 14. 27
I. Der Rhein zeichnet sich vor allen größeren Flüssen Deutschlands und
Europa's durch seine schönen und fruchtbaren Ufer aus. Seine zahlreichen
Quellflüsse kommen vom St. Gotthard und führen alle den Namen Rhein
und unterscheiden sich durch Zunamen; der Vorder-Medels - und Hinter-
rhein sind die wichtigsten derselben. Der Vorderrhein entsteht aus dem kleinen
über 2200 m. hoch gelegenen Tomafee; der Medels- oder Mittel-
rhein kommt ebenfalls aus eiuem hoch gelegenen kleinen See (Lac Dim) und
vereinigt sich bald mit dem Vorderrhein. Der Hinterrhein entsteht aus dem
Rheinwald-Gletscher, durchfließt das Schreckensthal, Via mala, und ver-
einigt sich bei Reichenau mit dem Vorderrhein. Als wirklicher Rhein fließt
er nun, durch mehrere kleine Zuflüsse verstärkt, zwischen der Schweiz und Oe-
sterreich bis zum Bodensee, durchfließt denselben seiner ganzen Länge nach
und tritt bei Stein wieder heraus. Bald darauf bildet er unterhalb Schaff-
Hausen bei dem Schlosse Laufenden berühmten 28 M. hohen Wasserfall
und fließt in vorherrschend westlicher Richtung bis Basel, wo er das schwei-
zerische Gebiet verlässt und zwischen Badei^ und dem Reichslande hinfließt.
Nachdem er sich zwischen dem Jura und Schwarzwald hindurch gedrängt
hat, durchfließt er die fruchtbare 36 Meilen lange ob er rh einisch e Ti eseb ene.
Bei Mainz durchbricht er das niederrheinische Gebirgsland, welches ihn auf
beiden Ufern bis Bonn begleitet. Nachdem er auch diese reizenden Gegenden
verlassen hat, bewässert er das niederrheinische Tiefland und ergießt seine immer
langsamer fließenden Gewässer in verschiedenen Armen (Assel, Vecht, Alter
Rhein) in die Nordsee. Während man den Theil vom Ursprung bis Mainz
Oberrhein nennt, heißt die Strecke bis Bonn Mittelrhein und von da bis
zum Ausflusse Niederrhein.
„Auf den Rhein mag Deutschland stolz sein. Seine Ufer sind die wahre Heimat
der Deutschen, der ehrwürdige Herd aller deutschen Kultur. Religion, Recht, Kunst
und Sitte haben von ihm aus über die Gauen unseres Vaterlandes Verbreitung
gefunden. An seinen Ufern liegen die Städte: Straßburg, Speier, Mannheim, Worms;
dann Mainz, Coblenz und Bonn, ferner Düsseldorf, Wesel und endlich in Holland
Amsterdam, Haag, Rotterdam und Utrecht. Alle diese Städte sind Orte von Bedeutung
und mit vielen historischen Merkwürdigkeiten. Aber auch für den Verkehr ist der
Rhein der wichtigste Fluss, nicht nur Deutschlands, sondern von ganz Mitteleuropa.
An seinen alpinischen Quellen begegnen sich Burgund, Italien, das südliche
Deutschland. Seine oceanische Niederung schiebt sich zwischen den Norden Frankreichs
und die Ebenen des alten Sachsenlandes ein und führt zu den britischen Inseln hin-
über. Aus der schönen Strom - Ebene des mittleren Rheines, einem berguminauerten
Centralgebiet, führen natürliche Wasserstraßen durch lange, enge Felsenthore zu reichen,
herrlichen Landschaften tief in das Innere Deutschlands und Frankreichs hinein. Der
Rheinstrom selber aber und seine Ufer sind die große Handelsstraße zwischen Süden
und Norden, zwischen Holland und der Schweiz, England und Italien." (Kutzen.)
Von den vielen Nebenflüssen des Rheins merken wir nur folgende:
a. Links:
1) Die Aar, vom St. Gotthard kommend, geht durch den Brienzer und
Thuner See und nimmt rechts die Reuß und die Limmat auf, von
denen die erstere den Vierwaldstädter und die letztere den Züricher
See bildet. Auf der linken Seite nimmt die Aar auch die Abflüsse des
Murtener, Neuenburger und Bieler Sees auf.
2) Die Jll entfließt den Vorhöhen des Schweizer Jura.
3) Die Nahe mündet bei Bingen.
4) Die Mosel kommt aus den Vogesen, wird bei Metz schiffbar und bildet
von Trier bis zu ihrer Mündung bei Coblenz ein vielfach gewundenes
Thal, an dessen Usern viele Weinberge prangen. Ein Nebensluss der
Mosel ist die Saar.
5) Die Ahr ist ein kleines, von der Eifel kommendes Flüsschen, an dessen
Ufern ebenfalls Weinbau getrieben wird.
6) Die Maas kommt vom Plateau von Langres in Frankreich und vereinigt
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Deutschland und Ungarn bildet. Die kleinen Karpathen erheben sich nicht über
630 m und sind wie die Beskiden waldig.
Südlich von dem Tatra ziehen sich in mehreren Ketten
4) das ungarische Erzgebirge, welches nach der Donau zu immer niedriger
wird. Das Gebirge erreicht in einzelnen Kegeln eine Höhe von 1900 m. Äer
Name deutet schon auf den Erzreichthum. Dem Erzgebirge gegenüber auf dem
rechten User der Donau befindet sich der niedrige Bakony-Töald.
5) Das karpathische Waldgebirge, ein langer, plateauartiger, waldiger
Damm verbindet den Tatra mit dem siebenbürgischen Berglande. Gegen Norden
und Nordosten fällt das Gebirge in das ca. 314 m hohe galizische Plateau
herab. Trotz seiner vielen Quertäler hat das kaum 1000 in hohe Gebirge
keine gangbaren Pässe.
6) Das Hochland von Siebenbürgen ist ein viereckiges Hochplateau, welches
von mehreren Hügelketten durchzogen und östlich und südlich von den trans-
sylvanischen Alpen und westlich und nördlich von dem siebenbürgischen Erz-
gebirge umgeben ist.
Während der Ost- und Nordrand nicht viel über 1700 m emporsteigt,
erreichen die südlichen transsylvanischen Alpen in einzelnen Spitzen eine
Höhe von 2200 m). Die Aluta, ein Nebensluss der Donau, durchbricht beim
Rothen-Turm-Pass den Südrand des Gebirges. Der Abfall des
Gebirges nach Osten und Süden ist steil, während die Südwest - Ecke in dem,
an Erzen und Steinkohlen reichen Banater Gebirge bis an die Donau
herantritt.
Der ganze Saum der Karpathen ist ein metallr^iches Gebirge. Im
ungarischen Erzgebirge das meiste Gold in Europa und am Nord- und Süd-
abhange reiche Salzlager.
Das Tiefland Oesterreichs beginnt oberhalb Wiens zu beiden
Seiten der Donau und setzt sich fort bis nach der Türkei.
1) Die österreichische Tiefebene mit dem Marchfeld reicht von Wien bis
nach Preßburg im Osten und bis an das mährische Bergland im Norden und
Nordwesten. Das Marchfeld ist eine kornreiche Ebene und geschichtlich durch
seine Schlachtfelder berühmt.
2. Die kleine oder oberungarische Tiefebene liegt zu beiden Seiten der
Donau, eingeschlossen von den Ausläufern der Alpen und der Karpathen. Sie
scheint früher ein großer Binnensee gewesen zu sein, bis sich die Donau einen
Durchbruch bahnte. Der seichte Neusiedl er-See scheint ein Ueberrest
jener Zeit zu sein. Das Land ist sehr fruchtbar und wie ein Garten mit
Bäumen, Obst und Wein bepflanzt. Sehr üppig ist die Vegetation auf den
Donau-Jnfeln und insbesondere aus der Insel Schütt. Unterhalb des Strom-
durchbruchs bei Weizen öffnet sich
3. die sast zehnmal größere unterungarische Ebene, welche, wenn wir
nach dem tiefen Plattensee schließen dürfen, ebenfalls in grauer Vorzeit
ein gewaltiges Seebecken war. Die Donau scheidet diese Ebene in zwei ungleiche
Hälften, von denen die westliche neben wenigem Sumpf- und Steppenland in
wellenförmiger Erhebung und Senkung reiche Getreidefluren, Weinberge, Wälder
und Wiesen darbietet. 'Die östliche Hälfte dagegen ist völlig eben, hat unab-
sehbare Steppen, Moore, Flugsandstrecken, dann wieder arme traurige Heide-
strecken neben fruchtbaren Aeckern, Weinhügeln, Tabaksfeldern u. s.w. Zwischen
Donau und Theiß, die ca. 50 Meilen parallel laufen, befindet sich_ das Land
der Pußten. Feinkörniger Sand, hie und da mit Muschelbruchstücken ver-
mischt, liegt stellenweise 4—5 m tief. Große Strecken liegen ganz nackt und
öde, da treiben der fliegende Sand und der Wind ihr Spiel. Die Pußten
sind völlig bäum- und wasserlos: selten ein Gebüsch, noch seltener ein zur
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa]]
Extrahierte Personennamen: Moore
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Ungarn Donau Donau Donau Donau Europa Oesterreichs Donau Wien Preßburg Donau Karpathen Donau-Jnfeln Donau
162 §. 26.
christliche, Griechen, Türken, Deutsche, Franzosen, Engländer, Russen, Nordamerikaner
u. s. w.
Die hohen, blinden Mauern der Stadt sind so massiv angelegt, dass man in den
einsameren Straßen wie durch die labyrinthischen Gänge einer Festung zu wandern
scheint. Oft strecken sich die Häuser über die Straße herüber, die sich unter ihnen in
dunkeln Bewegungen windet. Kein Fenster geht auf die Straße, ausgenommen da und
dort ein malerisch vorspringender Erker. Jerusalem ist eine völlige Ruine, denn die
äußerlich so stattlichen Häuser sind nach innen oft ganz verfallen. Die Bogen sind
gespalten, Rebengewinde und Blumen ranken überall aus dem Gemäuer. Es ist ein
reizender Trümmerhaufen, und in der Welt gibt es keinen schönern Anblick, als die
Gruppen glänzend gekleideter Orientalen, welche aus dem rebenumkränzten Dunkel der
Arkaden plötzlich an die Sonne hervortreten. An der Stelle des Salomonischen Tempels
steht Omars Moschee und nimmt ein Achtel der ganzen Stadt ein. Sie ist das an-
muthigste Gebäude des Morgenlandes. Die Kuppel ist zwiebelartig, luftig und zierlich
emporstrebend. Die Moschee ist achteckig und über dem heiligen Steine gebaut, auf
welchem Jakob träumte, und darum nur Gläubigen zugänglich."
Im Quartier der Muhamedaner auf dem Berge Akra im nordwestl. Stadttheile
liegt die Kirche des heiligen Grabes. Sie trägt eine weite, majestätische Bleikuppel
mit einer großen Oesfnung, "durch welche das Licht in die inneren Räume kommt. Unter
ihr steht, wie eine kleine Kirche innerhalb der größeren, das heilige Grab; es besteht
aus zwei in Kreidefelsen gehauenen, mit Marmor überkleideten Gemächern; fünfzig
immerwährend brennende Lampen erhellen den Raum.
Im Philisterlande ist Gaza noch am besten erhalten.
Die hauptsächlichsten Inseln, welche zu Kleinasien gehören, sind:
Mytilene, früher Lesbos, Skio (Chios) und Samos, sämtlich reich an
Wein und tropischen Produkten.
Patmo (Patmos), der Verbannungsort des Apostels Johannes.
Rhodus, früher Sitz der Johanniter, mit bedeutendem Handel. Der Koloss
von Rhodus war eins der sieben Weltwunder.
Cypcrn, die größte der türkischen Inseln im Mittelmeere, ist gebirgig und
sehr fruchtbar, aber jetzt auch sehr verödet. Im Jahre 1878 würde sie von
den Engländern besetzt.
X. Arabien.
Z. 26. Die arabische Halbinsel (5 mal größer als Deutschland) ist,
wie bereits gesagt, ein großes Hochland mit ausgedehnten Wüsten und ein-
zelnen Oasen. Die ganze Halbinsel hat keinen eigentlichen Fluss und ist des-
halb im ganzen unfruchtbar, nur einzelne Küstensäume machen eine Ausnahme.
Fast das ganze Jahr hindurch ist der Himmel wolkenleer und nur im Frühjahr
fällt Regen; einzelne Gegenden, besonders die in der Mitte der noch zum Theil
unbekannten Hochebene, entbehren oft Jahre lang des Regens.
Das Land liefert vorzügliche Pferde, Kameele, Kaffee, Indigo, Baum-
wolle, Datteln, Gummi, Weihrauch u. f. w.
Die Bewohner sind theils Beduinen, d. h. Söhne der Wüste, die ein
nomadisierendes Leben führen, theils ansässige Araber, die in Städten und
Dörfern wohnen. Die herrschende Religion ist der Islam.
Die Araber zeichnen sich durch ihre Bildsamkeit, ihre Gastfreundschaft,
ihren Muth und Stolz, ihre Freiheitsliebe und Mäßigkeit vor allen asiatischen
Völkern aus. Ihre Sprache ist reich und poetisch.
TM Hauptwörter (50): [T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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Extrahierte Personennamen: Jakob Apostels
Extrahierte Ortsnamen: Jerusalem Philisterlande Gaza Kleinasien Lesbos Chios Samos Deutschland
24
3. Die Ente ist ein Vogel. Die Enten sind Vögel. Elster—vogel.
Birke — Baum. Säbel — Waffe. Eiche — Laubbaum. Taube —
Vogel. Karausche—fisch. Kirche—gebäude. Kinder—menschen.
4. Die Hunde sind auf dem ' Hofe. Hasm — Felde.
Fische — Wasser. Enten — Teiche. Kühe — Stalle. Kinder —
Schule. Vogel — Käsig. Jäger — Walde. Kutscher —
Wagen. Keller — Erde. Rad — Wagen. Baum — Garten.
5. Der Vogel hat ein Nest. Die Vögel haben Nester.
Tischler — Hobel. Tischler — Säge. Mädchen — Puppe.
Soldat — Säbel. Schaf — Wolle. Reiter — Sattel.
Baum — Ast. Fisch — Schuppen. Wanderer — Stab.
Jäger — Tasche. Schulkinder — Bücher.
8- 10.
1. au lau blau ei lei Blei bleib bleich Blut blutig Blume
blü hen. Rose — Blume. Himmel — blau. lag plag
pla gen Plan plät ten. lau schlau Schlaf Leim Schleim
Lauch Schlauch schlei fen Schlum mer schlach ten. Schle he
— sauer. Schlei — Fisch.
2. Eid leid Kleid klein klar Kloß Kla ge Klam mer Klaf ter
Klap pe. Waffer — klar. Klaus — Name. Laub glaub
Glau be Glas Gla ser gleich. Sterne — glänzen.
3. lau flau lach flach fleißig Fleisch Fluch Flöte Flasche
Flam me flech ten flüch ten Flin te Fluß Klo ster Gläs chm
Blüm chen Schlit ten schluch zen Fleiß Plätt ei fen Klau e.
4. reit breit Brot Brut brii ten bren nen braun bräu nen
Bru der Bra ten Brust brü sten. Reis Preis rei sm
preisen Pro be Preu ßen Prü gel prä gen reu treu rei drei
reib treib rab Trab raube Traube raufe Traufe Drei er rügen
trügen drun ten droben drehen Trost trö sten Trop fen Trichter.
5. ein rein Schrein Schrei reib schreib Schrot schreibm
schröpfm Schraube reu Streu Strom strömen Strich Streit
Straße. Schreiber — Feder. Dach — schräg.
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T42: [Vogel Nest Junge Eier Schnabel Storch Taube Flügel Fuchs Frosch], T168: [Holz Tisch Messer Stück Honig Stuhl Griffel Hand Narbe Papier], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer]]
6
Und wie sie waren fortgeflogen, da kam der Winter herge-
zogen. Das leere Nest auf dem Dache droben, das streut er
mit Federn voll bis oben. Doch möcht' es ein kaltes Lager sein,
da konnte sich wohl kein Storch dran fren'n.
St. Die Sonne scheint, der Sommer ist nah', nun sind
auch wir Störche wieder da. Wir haben im fernen Land unter-
dessen nicht unser liebes Nest vergessen. Da steht's noch; nun
wollen wir's putzen und hüten und still drin wohnen und fröh-
lich brüten.
Sie bauten es aus mit Holz und Stroh, sie waren so eifrig
dabei, so froh. Frau Störchin saß drauf drei Wochen lang, da
hörte man bald gar mancherlei Klang; fünf Störchlein reckten
die Köpfchen herauf und sperrten die hungrigen Schnäbel auf.
14. Liebe eines Storchs zu seinen Jungen.
Einst wüthete ein fürchterlicher Brand zu Delft in Hol-
land. Die Flamme ergriff auch einen Thurm, auf dessen
Dach sich eine Storchenfamilie angesiedelt hatte. Umsonst
versuchte der Alte, seine Jungen wegzutragen. Sie waren
zu schwer für seinen Schnabel. Immer höher wirbelte die
Flamme und zündete schon das Nest an. Der Storch sank
auf seine Kinder, bedeckte sie mit seinen Flügeln und ver-
brannte mit ihnen zu Asche.
15. Vom Klapp crstorche.
Die Störche wohnen immer irr der Nähe der Menschen, und
die Landleute sehen es gern, wenn auf der Scheune der Klap-
perstorch sein Haus hat. Blanche glauben sogar, das Haus, aus
welchem ein Storch wohnt, brenne nicht ab. Das glaube ich
nun nicht. Aber das ist wahr, der Storch ist ein sehr nützlicher
Vogel; er nährt sich von Fröschen, Schlangen, Eidechsen und
allerlei Ungeziefer. Darum wohnt er auch am liebsten in der
Nähe von großen Wiesen und Sümpfen, auf denen er die Frösche
sucht. Es ist ergötzlich, auf dieser Jagd ihm aus der Ferne zu-
zusehen. Er geht sehr bedächtig einher. Bei jedem Schritt hebt
er den Fuß mit dem rothen Strumpfe recht hoch auf und nickt
mit dem Kopfe ernsthaft vornüber. Wo sich ein Frosch blicken
läßt, da stößt der Storch mit seinem langen, spitzigen Schnabel
hin und spießt ihn Mi. Mag der arme Sumpfmusikant noch so
sehr zappeln im Schnabel seines Feindes, er wird ohne Gnade
verschluckt.
16. Kind und Schwalbe.
Kind: Schwälbchen, bu liebes, nun bist du ja wieder von
deiner Wanderung da. Erzähle nur doch, wer sagte dir, daß
es wieder Frühling würde hier?
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
Schwalbe: Der liebe Gott im fernen Land, der sagte
mir's, der hat nach hergesandt.
Und wie sie so weit war hergeflogen, da hat sie sich nicht
in der Zeit betrogen. Der Schnee schmolz weg, die Sonne schien
wann, es spielte manch fröhlicher Mückenschwarm; die Schwalbe
litt keinen Mangel noch Noth, sie fand für sich und die Kinder Brot.
17. Wandersmann und Lerche.
Wandersmann: Lerche, wie früh schon fliegest du jauch-
zend der Morgensonne zu?
Lerche: Will dem lieben Gott mit Singen Dank für Leben
und Nahrung bringen; das ist vor: Alters her inein Brauch;
Wandersmann, deiner doch wohl auch?
18. Die Lerche.
„Heute habe ich die erste Lerche singen hören!" So ruft wohl ein
fröhliches Kind aus, das an einem schönen Februar- oder Märztage
vom Felde zurückkehrt. Reiche und Arme, Vornehme und Geringe freuen
sich, wenn dieser erste Frühlingsbote wieder da ist. Den ganzen Sommer
über läßt die Lerche ihren trillernden Gesang ertönen. Dabei schwingt
sie sich mit ihren langen Flügeln so hoch in die Luft, daß mau oft sehr
suchen muß, um die Sängerin zu sehen. Pfeilschnell schießt sie dann
zuweilen mit zusammengelegten Flügeln zur Erde herab. — Dw Lerche
wird etwas größer als ein Sperling. Sie trägt ein graubraunes Kleid.
Sitzt sie auf dem Erdboden, so bemerkt man sie kaum, weil ihr Gefieder
wenig von der Farbe der Erde absticht. An denl kleinen, runden Kopfe
ist ein gerader Schnabel. Er ist nicht spitz und nicht schneidig. Das
Vöglein öffnet ihn ja nur zum Gesänge, erschnappt bannt Jnsectcn und
sucht Sämereien. Ihr Nest baut die Lerche in eine kleine Vertiefung
der Ackerbeete aus Hälmchen und Haaren. Da hinein legt sie 4—5
graue, dunkelgefleckte Eier und brütet 14 Tage. Die Feldlerche ist ein
Zugvogel, aber die Haubenlerche überwintert bei uns. Ihr werdet diese
leicht an dem Fcderbnsche erkennen, den sie auf ihrem Kopfe hat. Sie
sucht sich im Winter mühsam das Futter unter dem Schnee hervor und
kommt sehr häufig in Gesellschaft des Gelbgänschens (der Goldammer)
vor unsere Wohnungen und Scheunen.
bis Lerche bat verspüret ein Würmlein in dem Feld, nun
weiss sie, dass gebühret auch Dank dem Herrn der Welt. Nun
rauscht sie aus den Schlüften und Furchen schnell hervor und
schaukelt sich in Lüften und schwingt sich hoch empor. Und
singt und jubilirct, so dass es schallt und gellt, und jauchzt
und tireliret dem grossen Herrn der Welt. Und hast du’s schon
gesehen, mein Kind, und hast’s gehört, so wirst du auch ver-
stehen, was dich das Lerchlein lehrt.
19. Alle Bögel sind schon da!
Alle Vögel sind schon da, alle Vögel, alle! Welch' ein
Singen, Musicirn, Pfeifen, Zwitschern, Tirelirn! Frühling will
nun einrnarschirn, kommt mit Sang und Schalle.
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
31
13. Zum Geburtstage der Mutter.
Von des Lebens erstem Morgen hast du, Mutter,
mich gepflegt und mit mütterlichen Sorgen mich ernähret
und gehegt.
O, mit welcher Muttertreue nahmst du mich an deine
Brust! Sorgtest täglich wohl auf's Neue für des Kindes
Freud' und Lust.
Saßest sorgend an der Wiege, daß mich ja kein Un-
glück traf, daß nicht Mücke und nicht Fliege störte meinen
süßen Schlaf.
Wenn vor Schmerz dein Kindlein weinte, hast du
wohl die ganze Nacht an dem kleinen Wiegenbettchen
schwer besorgt bei mir gewacht.
Habe Dank für deine Liebe! Gute Mutter, habe
Dank! Und ich will mit treuem Herzen lieben dich mein
Lebenlang.
14. Zum Geburtstage des Vaters.
Lieber Vater, ich bringe dir
Meinen schönsten Glückwunsch hier:
Will dich immer herzlich lieben,
Hab' dies Berschen selbst geschrieben.
Möchte es dich doch erfreu'n!
Künftig Jahr soll's besser sein.
TM Hauptwörter (50): [T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T111: [Kind Mutter Vater Eltern Frau Jahr Knabe Schule Haus Mann], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch]]
15. Den Eltern.
Ich bringe heut zum neuen Jahr
Mein zärtlich Herz voll Liebe dar,
Und bitte, liebet ferner mich,
So, wie bisher, herzinniglich.
Gar gerne will ich Euch erfreu'n,
Will fleißig, artig, folgsam sein.
Der treue Gott im Himmel dort
Beschee? Euch Gutes fort und fort.
16. Gebet eines kleinen Kindes an den heiligen Christ.
Du lieber, frommer, heiliger Christ, der für uns
Kinder kommen ist, damit wir sollen weiß und rein und
rechte Kinder Gottes sein;
Du Licht, vom lieben Gott gesandt in unser dunkles
Erdenland, du Himmelslicht und Himmelsschein, damit
wir sollen himmlisch sein;
Du lieber, frommer, heiliger Christ, weil heute dein
Geburtstag ist, drum ist auf Erden, weit und breit, bei
allen Kindern ftohe Zeit.
O segne mich, ich bin noch klein, o mache mir da-
Herze rein, o bade mir die Seele hell in deinem reinen
Silberquell.
Daß ich wie Engel Gottes sei in Demuth und in
Liebe treu, daß ich dein bleibe für und für, du heiliger
Christ, .das schenke mir.
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