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1. D. Christian Gottfried Daniel Stein's kleine Geographie oder Abriß der gesammten Erdkunde für Gymnasien und Schulen - S. 35

1831 - Leipzig : Hinrichs
Europa. 35 Früchte, als Citronen, Pomeranzen, Sinaapfel, Feigen (fast bis 42" B.), Oelbäume, Maulbeerbaume, Wein (bis 50" 33.), Kar- toffeln, Tabak, Baumwollstauden, Zuckerrohr, Holz (und zwar über 65" 55. nuc Nadelhölzer, Birken und Weiden, welche letz- teren als verkrüppeltes Gesträuch bis über 70° B. hinaus gehen), Flachs, Hanf, Hopfen, Farbe-und Arzneikräuter rc.; das Thier- reich: Hausthiere, als Pferde, Rindvieh, Schafe, Schweine, Maulthiere, Kamele (in Südrußland und der Türkei) rc., Ren- thiere, Wild, Baren, Auerochsen, Wölfe, Büffel, Elenthiere, Genetkatzen, Stachelschweine, Affen (auf Gibraltar), Pelzthiere, Geflügel, Seidenraupen, Bienen, Gallwespen,' Canthariden, Fische, auch Heringe, Perlen rc.; das Mineralreich: Gold, Silber, Kupfer, Eisen, Zinn, Blei, Quecksilber, Salz, Salpeter, Schwe- fel, Steinkohlen, Torf, Edelsteine, Marmor, Kalk, Sandsteine, Bernstein, Porzelanerde, Mineralwasser rc. §, 7. Einwohner und Religion. Die Zahl der Ein- wohner wird zu 213,713,400 Seelen angenommen. Der Haupt- sprachen sind 12: 1) die baskische oder biscayische auf beiden Seiten der Pyrenäen, 650,000; 2) die celtisch-galische in Nord- schottland und Irland; die kimrische in Wales und Nordwest- frankreich, mit der vorigen 7\ Mill.; 4) die finische in Finland, Lappland, und bei den Samojeden, Esthen, Liven, Tscheremissen, Tschuwaschen, 2 Mill.; 5) die neugriechische in der Türkei, Ungarn rc., 24 Mill.; 6) die Töchter der lateinischen Sprache in Italien, Frankreich, Spanien, Portugal, Walachei rc., 65s Mill.; 7) die arnautische an den Südostküsten des adriatischen Meeres, 300,000; 8) die teutsche in Teutschland, Preußen, Liefland, Siebenbirgen, Schweiz, Frankreich, mit ihren Töchtern in England, den Nie- derlanden, Dänemark, Norwegen, Schweden, Island, 56 Mill.; 9) die lettische oder litauische in Litauen, Liefland, Kurland; 10) die slavische in Rußland, Polen, Ungarn, Slavonien, Croatien, Illyrien, Mähren, Lausitz (Wenden), Böhmen (Tschechen), bei den Kafsuben, Wenden, Sorabew, Slawaken, Tschitschen, Ser- den, Morlaken, Montenegrinern, Uskoken und Bosniaken, über 59,400,000; Ii) die türkisch-tatarische in der Türkei, Krim rc., 34 Mill.; 12) die magyarische der Magyaren in Ungarn, der Szekler, Cumanen, Jazygen, 4 Mill. Dazu 1,920,000 Juden, 120,000 Armenier und 300,000 Zigeuner, die neben den Sprachen der Länder, in die sie eingewandert, noch im Besitz ihrer ursprüng- lichen Sprachen sind. — Die Hauptreligionen sind die christliche, jüdische und muhamedanische; auch findet man in einem kleinen Theile von Rußland und Norwegen noch Heiden. tz. 8. Nach politischen, d. h. den durch Vertrage bestimmten Gränzen und der Würde der Regenten giebt es in Europa: 3 *

2. D. Christian Gottfried Daniel Stein's kleine Geographie oder Abriß der gesammten Erdkunde für Gymnasien und Schulen - S. 191

1831 - Leipzig : Hinrichs
Rußland. 191 mündet oberhalb Plok. 10) Die Wartha, entspringt auf dem Tarnowitzer Plateau oberhalb Czenstochau, wird durch die Auf- nahme der Ner schiffbar, und tritt als Nebenfluß der Oder W. in das preußische Großherzogthum Posen, wo sie die Pros na aufnimmt, welche auf einer langen Strecke die Westgränze Polens bildet. Iii. In der Abdachung zum schwarzen und azowschen Meere: 1) Die Donau, bildet mit ihrem nördlichsten Mündungsarme die Südgränze Rußlands gegen die Türkei, und empfangt unter- halb Galatsch ihren letzten Nebenfluß, den Pruth, aus den Czornabergen in Galizien, der das russische Beffarabien von der türkischen Moldau trennt. 2) Der Dnieftr, entspringt am Miedoborczek in Galizien, fließt mit vielen Serpentinen S. O. nach Rußland, hat noch unterhalb Chotim mehrere Stromschnellen, so daß er erst bei Bender ununterbrochen schiffbar wird, und geht reißenden Laufes, ohne bedeutende Nebenflüsse empfangen zu haben, bei Akierman durch einen seichten Liman in das Meer. Länge des Laufes — 172 M., Stromgebiet == 1441 □ M. 3) Der Dniepr, nächst der Donau der größte Strom des schwarzen Meeres, entspringt im Gouv. Smolensk auf dem S. Abhang des Wolchonski-Waldes, geht W. bei Smolensk, dann schon schiffbar S. bei Mohilew und Kiew vorbei, wendet sich von vielen felsigen Hügelreihen durchsetzt S. O., bis er unterhalb Jekateri- noslaw über 13 Wasserfälle in das Küstenland tritt, und S. und S. W. bei Cherson in einen breiten Liman strömt, der bei Oczakow und Kinburn in das Meer übergeht. Sein Lauf be- trägt 240m., sein Stromgebiet 8538 □ M. Unter seinen zahl- reichen Nebenflüssen sind rechts die wichtigsten: a) die Berezina von Borissow her, mit flachen, oft sumpfigen Ufern, mündet schiffbar; b)derpripiat mit dem südlichen Styr und Horyn, und der nördlichen Pina undjasiolda, geht durch die weiten Sümpfe von Pinsk und Roknito schiffbar oberhalb Kiew in den Dniepr; c) derbog, entspringt auf einem breiten von den Kar- paten ausgehenden Landrücken, tritt bei Sckolnie über Katarakten in die Steppe, und bildet von Nikolajew ab einen Liman, der sich bei Oczakow mit dem des Dniepr vereinigt. Rechts empfängt der Dniepr die bedeutende Desna, welche von der Wasserscheide gegen die Wolga kommt, erst S. , dann nach Aufnahme drs Sem W. fließt, und oberhalb Kiew mündet. 4) Der Don, entspringt aus dem kleinen See Jwanowskoje im Gouv. Tula, steht durch den schiffbaren Graben von Jepifan mit dem Schal-, Up a- und Oka-Fluß, also mit der Wolga in Ver- bindung, geht S. über Woronesch, wendet sich S. O>, durch- bricht das Wolga-Gebirge, nur wenige Meilen von diesem Strenne entfernt, geht dann S. W. durch die flache Steppe, und mündet

3. D. Christian Gottfried Daniel Stein's kleine Geographie oder Abriß der gesammten Erdkunde für Gymnasien und Schulen - S. 224

1831 - Leipzig : Hinrichs
224 Asien. Consistorium der evangel. Gemeinden dieser Gegend, Gymnasium, Sitz der kamyschin. Galzverwaltung, Fabr., Fischerei, Schifffahrt. Die Herrn- huterft. Sarepta an der Wolga, Leinwand-, Seiden-, Baumwoll-, Tabaks - u. a. Fabr., Handel. 11) Orenburg mit der Hst. gl. N. an der M. der Sakmara in den Ural, 20,000 E. Fest», Hauptniederlage der mittelasiatischen und russi- schen Waaren. Die Fest. Ufa. Hierher rechnet man auch die kleine und mittlere Horde der Kirgisen. 12) Kasan mit der Hst. gl. N. an der Kasanka, die 4 Werste da- von in die Wolga fällt, 50,000 E. Sitz eines griech. Bischofs, Universi- tät, Gymnasium, Hauptvolks-, Soldaten-und Schissfahrtsschulen, wich- tige Fabr., Schiffswerste, Handel. 13) Wjärka mit der Hst. gl. N. an der M. der Chinowka in die Wjätka, Sitz eines griech. Bischofs, Handel. 14) Perm 5996 □ M. 1,269,900 E., mit der Hst. Perm an der Kama, Hüttenbau. Die Städte Kungur Leder- und Seifest, Handel. Tscherdin. Jekaterinburg am Jset und an der sibirischen Heer- straße, Fest., 14,000 meistens teutsche E. Oberbergamt über alle Berg- werke in Sibirien und Permien, Bergwerksschule, Metalls., Goldwäsche, Buchdruckereien, Kupfer- und Chartenpressen. Nishnei-Ncwiansk 12,050 E. Eisenblechwaarenf. Jrbizk oder Jrbit am Einfluß der Ritza in den Jrbit, große Messe. 15) Simbirsk mit der Hst. gl. N. an der Wolga, 14,000 E. Fischerei, Gestüte. Die St. Stawropol an einem Wolgaarm, hölzerne Fest. Samara an der Wolga, Gerb., Handel. 16) Pensa mit der Hst. gl. N. an der M. der Pensa in die schiff- bare Sura, Gerb., Seifensied., Handel. 17) Tobolsk mit der Hst. gl. N. am Einfluß des Tobol in den Jrtisch, 18,000 E. Fest., Sitz eines russisch - griech. Erzbischofs, Volks- schule, die auch von Tataren besucht wird, Pockenimpfungshaus; Juftenf., Handel, Niederlage alles an die Krone statt des Tributs abzuliefernden Pelzwerks. Die St. Beresow am Soswafl. des Obi. Pelim. 18) Tomsk mit der Hst. gl. N. an der M. des Tom in den Obi, Fest., Lederhandel. Die St. Kolywan am Einfluß des Berda in den Obi, im Erzgebirge gl. N. Barnaul Gold- und Silbergruben. 19) Jeniseisk mit der festen Hst. gl. N., am Jenisei, 6000 E. Handel. Die St. Turuchansk, sonst Mangaseja, an der M. des Turuchan in den Jenisei, 1560 E. 20) Jrkuzk mit der Hst. und Fest. gl. N., 859 M. von St. Pe- tersburg, an der M. des Jrkut in die Angara, 16,000 E. Sitz eines griech. Erzbischofs, Schifffahrtsschule, Schule des wechselseitigen Unter- richts, Bibelges., Tuchs., Handel. Die St. Kiächta an der chinesischen Gränze, 201 M. von Peking und 928^ M. von St. Petersburg, mit Festungswerken, Haupthandelsplatz zwischen Rußland und China, Bibelges. Nertschinsk an der M. der Nertsche in die Schilka, Fest., Gränzort gegen China, Kreisschule, Bibelges., Gold- und Silberbergwerk im Ge- birge gl. N.; in 33 Silbergruben arbeiten an 2000 Bergleute und an 1000 Verbannte, meistens in schauerlichen Tiefen. Selenginsk an der Selenga, Handel, Salzquellen. 21) Provinz Omsk mit der Hst. gl. N. Hauptfest, der irtischen Linie, die an der ischimer aufhört, und auch durch hölzerne Festungen und Schanzen gedeckt ist, 7000 E. worunter 1000 Verwiesene, Handel mtt den Kirgisen. 22) Provinz Jakutsk von Jakuten, Tungusen und Jukagiren be- wohnt, wo die Hst. Jakutsk an der Lena, Handel, Viehzucht. Olensk an der M. des Olonek ins Eismeer, die nördlichste St. Rußlands. — Im

4. Charakterbilder aus der Völkerkunde - S. 73

1895 - Leipzig : Hinrichs
Russe. 73 und Weißrussen, — Großrußland im Innern, Weiß- rußland im Westen (Jahrhunderte lang den Polen ge- hörig). Kleinrußland im Süden mit den fruchtbaren Ukrainen (Grenzländern) am Dnjeper und Donez. Das russische Reich umfaßt den neunten Teil des festen Landes der Erdkugel. Doch beträgt die Menschenzahl nur 76 Millionen. Die Russen sind alle ohne Ausnahme der griechischen Reli- gion zugethan. In ihr fühlen sich die Taufende von Meilen entfernt wohnenden Stämme als Glieder eines Leibes, dessen Haupt, der Zar, der sichtbare Stellvertreter Gottes, zugleich Kaiser und Oberpriester ist. Auch in der Sprache herrscht kein bedeutender Unterschied. In der Ausübung ihrer Religions- gebräuche sind die Russen sehr eifrig. Die Lebensart der gemeinen Ruffen ist äußerst einfach. Ihre Wohnungen sind meist einstöckige, rauchige Hütten, hier und da auch, besonders an den Poststraßen, gut gebaute Häuser mit Schornsteinen. Die Bauart ist die im ganzen Norden ge- bräuchliche: Häuser aus über einander gelegten und an den vier Ecken ineinander gefügten Balken, deren Zwischenräume mit Moos verstopft werden, mit Stroh oder großen bretterähnlichen Schindeln gedeckt. Es giebt aber auch Dörfer, die an Größe und Bauart manche kleine Kreisstadt übertreffen, in denen die Gebäude sehr fest, geräumig, bequem, ja mitunter zierlich bemalt sind. Indessen gewährt auch das schlechteste russische Dorf dem genügsamen Reisenden einen erfreulichen Anblick. Ackerbau liebt der Russe im ganzen weniger als Handel und Gewerbe. Dieser Hang zum Handel und Schacher ist ein Hauptzug iu dem Charakter des russischen Volkes. Vornehme und geringe, arme und reiche Russen, alle sind Freunde der Jagd. Der gemeine Russe läßt sich noch immer wie vor Jahr- Hunderten seinen Bart wachsen, trägt langes, rund um den Kopf abgeschnittenes Haupthaar. Sie haben einen außerordentlich starken Körper, der Kälte und Hitze, Schmerzen und Beschwerden zu ertragen vermag. Dies kommt daher, daß sie von Jugend auf daran gewöhnt werden, aus heißen Stuben in die strengste Kälte zu gehen und sich, wenn sie auch noch so erhitzt sind, im Schnee herum zu wälzen.

5. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 37

1829 - Leipzig : Hinrichs
I Einleitung. 37 wärtige Zeit rc. Teutsch, unter Heyn e s Redaction, (wo ebenfalls die teutfchen Bearbeiter bald das englische Origi/ nal verließen,) 17 Theile in 4g Banden. 8. Leipz. i/Lz ff. —- Der erste Theil enthält: Geschichte des alten Testaments von Heyne; der zweite Theil: altes Persien und Griechenland von Heyne; der dritte Sicilien, Makedonien, Aegypten:c. von Heyne; der vierte Rom von Heyne; der fünfte, in 4 Bänden, die römische und griechische Kaisergeschichte, Afrika und Spanien, Gallier, Teutsche rc. von Ritter; der sechste, in 2 Bänden, die Araber und die Geschichte des Khalifats von Heyne; der siebente, in2bänden, die Mongolen, Neu/ perser und Türken von Heyne; der achte, Italien seit 7/4 von Schröckh; der neunte, in 9 Bänden, Teutschland von Heinrich; der zehnte, in 2 Bänden, Frankreich von Schröckh; der eilfte, die Niederlande von Schröckh; der zwö l fte Spanien und Portugal von D iez e; der drei/ zehnte, in 2 Bänden, England von Schröckh; der vier/ zehnte, in 3 Bänden, Polen, Litthauen, Preußen, Lief/ land, Kurland rc. von Wagner; der fünfzehnte, in 4 Bänden, Ungarn, Siebenbürgen, Gallizien, Kroatien, Servien, Ragusa, Walachei, Moldau rc. von Gebhar d i; der sechzehnte, in 9 Bänden, Dänemark, Norwegen, Schweden, Rußland rc. von Wagner; der siebenzehnte, 4 Bande und isteabth. des fünften, die Schweiz von Jo, Hannes von Müller. (Diese Geschichte der Schweiz ist, nach Müllers Tode, aber in einem andern Verlage, von Glutz/Blotzheim, in der 2ten Abth. des fünften Bandes, bis zum Jahre i5i6 fortgesetzt worden.) Jac. Ben. Bossuet (Bischoff von Meaur), Ein lei, tung in die allgemeine Geschichte der Welt bis auf Karl den Großen, übersetzt mit einem Anhänge historischer und kritischer Abhandlungen, von I. Andr. Ckä- me r, 8thle. Leipz. i/48 ff. 8. (unvollendet.) (Der Ueber/ setzer verließ bald den Hauptzweck des Werkes und lieferte in der Fortsetzung gelehrte Abhandlungen, welche aber nicht zu/ nächst die allgemeine Geschichte, sondern die Kirchen/ und ge, lehrte Geschichte betreffen.) I. Chstph. G a t t e r e r, Handbuch der Universalhi, storie, Gotting. 1761. 2te Aufl. 1765 und 2n Thls. ister Band, 1764. 8. — Abriß der Universal Historie, Gött. 1765. 2te Aufl. 177.3. 8. — Einleitung tu die synchronistische Universal Historie, 2 Thle. Götting. 1771. 8.— Weltgeschichte in ihrem ganzen Um/ fange, ir Theil (geht bis auf Cyrus), Gött. ,786, und 2ten Theiles erste Hälfte, 1787. 6. — Versuch einer

6. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 346

1829 - Leipzig : Hinrichs
346 ©icbcntcj Zeitraum. ober ward erst 1732 abgeschlossen. — Auf August 2 folgte (1733 — 1763), von einem Thcilc der Großen gewählt, sein Sohn August 3, unterstützt von Rußland und Ocstreich gegen Stanislaus Lescinsky, der, gewählt von einer andern Parthei, seine Ansprüche, unter französischem Ein- flüsse, erneuerte. Der einzige wichtige militärische Vorgang in Polen war, in dem deshalb ausgcbrochencn Kriege, die Eroberung von Danzig (1734), wohin sich Stanislaus Lescinsky zurückgezogen hatte, durch die Russen und Sachsen, Der Fricdezuwien (1735) bestätigte August 3 in Polen; Stanislaus gewann Lothringen, und behielt den königlichen Titel. Wahrend der drei schlesischen Kriege blieb Polen neutral. — Nach Augusts 3 Tode ward, unter russi- schem Einflüsse, (7. Sept. 1764) der Graf Stanislaus Augustus Poniatowöky zum Könige von Polen erwählt. Rußlands Staatstunst unterhielt seit dieser Zeit daö Anstre- den der kirchlich-politischen Partheien in Polen gegen einan- der, und der wohlwollende und gebildete König, der nur keine festen Maasregeln ergreifen wollte und konnte, mußte die dreimalige Thcilung und endliche Auflösung deö Reiches selbst unterzeichnen, worauf er alö Pensionair der drei theilendcn Mächte in Petersburg (bis 1798) lebte. In der erster. Thcilung Polens (Aug. 1772) gewann Oe st- reich diev Königreiche Galizien und Lodomerien; Preußen das ehemals von dem tcutschen Orden an Polen abgetretene Polnisch-Prcußcn, mit dem Rehdistricte; und Rußland daö Land zwischen der Düna, dem Dnepr und Drutsch. — Nach einem mit Preußen (1790) gegen Rußlands Einfluß abgeschlossenen Bündnisse, gab Polen (3. Mai 1791) sich eine neue Verfassung, durch welche die Unvollkommenheit der bisherigen Reichsvcrfammlungen gehoben, und dem sächsischen Ehurhause die erbliche Nach- folge auf dem polnischen Throne übertragen werden sollte. Feierlich hatte der König diese Verfassung bercics beschworen. Allein der von Rußland unterstützte Targowitzcr Bund (1792), gebildet von einem Thcile mißvergnügter polnischer Großen, bewirkte die Verwerfung derselben. Nach beendig- tem Türkenkricgc erschienen die russischen Heere von» neuem

7. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 349

1829 - Leipzig : Hinrichs
Rußland bis auf Katharina 2. 349 aber Ocstreich durch sein Dündniß mit Rußland (1737) in einen neuen Kampf mit der Pforte verwickelt ward, und N e i p c r g den Frieden v o n B c l g r a d ( l8. Scpt. 1739) in Beziehung auf die geheimen Aufträge der Maria Theresia, beschleunigte, gingen Servien, Belgrad und die Walachei von neuem verloren. — Unter Maria Theresia (1740 bis 1780) wurden die 13 Zipfer Städte, die seit 1412 von Ungarn an Polen verpfändet gewesen waren, (1771) wieder gewonnen, so wie (1777) die Bukowina, als ein vormaliger Thcil von Siebenbürgen, von der Pforte erwerben ward. — Josephs 2 (1780 —1790) Eingriffe in die Verfassung des ungarischen Reiches erregte das Mißvergnügen der Großen. Seine enge Verbindung mit Rußland bestimmte ihn zum Kriege mit der Pforte (1787 ff.), der im Ganzen un- glücklich für Ocstreich geführt ward, und in welchem der Kaiser selbst den Stoff zu einer Krankheit holte, die ihm das Leben kostete. Erst unter seinem Bruder und Nachfolger, Leopold 2, ward dieser Krieg durch den Frieden von S zistow a (4. Aug. 1791) auf den vorigen Besitzstand been- digt. Den Ungarn mußte Leopold das beschwören, waö ihnen Maria Theresia beschworen hatte. — Im Jahre 1792 folgte ihm sein Sohn Franz 1 auf dem ungarischen Throne. 131. Rußland bis auf Katharina 2. Der Großfürst Iwan Wasfiljewitfch warf (1477) das mongolische Joch ab, unter welchem die Regenten Ruß- lands über zwei Jahrhunderte gestanden hatten, und ver- einigte den kleinen Handclsstaat Nowgorod mit seinem Areiche. Sein Sohn Wassilei (1505 —1534) nahm, nach der Wiedervereinigung der Länder aller kleinen in Rußland bestandenen Dynasticcn, den Titel eines Aars von ganz Rußland an. Unter ihm und unter seinem kriegerischen Sohne Iwan W a ssilj cwi tsch (1534 — 1584) kämpfte Rußland mir den Polen, Schweden, Mongolen und Tataren in Europa und Asien. Unter Iwan kam Astracan (1554) und Sibirien (1581) durch Eroberung an das Reich, ob- gleich die letzte Eroberung erst unter seinem Nachfolger Fco-

8. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 353

1829 - Leipzig : Hinrichs
Rußland unter Karharirra 2. 353 132. Rußland unter Katharina 2. Der kräftige, hochgebildet Geist der Kaiserin Katha- rina 2 (1762 —1790), obgleich nicht ohne manche weibliche Eigenheiten und Schwächen, brachte Rußland durch treffliche Anstalten und Einrichtungen im Innern, und durch tiefgrei- fende Maaöregcin nach außen, zu derjenigen Höhe und zu dem- jenigen Einstuffe auf die politischen Angelegenheiten Europa's, welchen es seit ihrer glanzvollen Regierung behauptet hat. Sie bestätigte zwar, beim Antritte ihrer Regierung, den von Peter 3 mit Preußen geschloffenen Frieden, rief aber ihre Truppen von den Preußen zurück, und blieb, bis zum Ende des Kampfes, neutral. Ihren Liebling, Poniatowski, brachte sie (1764) auf den polnischen Thron, und durch ihre Einmischung in den Parlhcienkampf, der seit dieser Zeit in Polen tobte, bewirkte sie allmählig die gänzliche Auf- lösung dieses Staates in einer dreimaligen Thei- lung 1772, 1793 und 1795 (). 129). — Den Türken ließ sie ihr Uebergewicht in zwei Kriegen nachdrücklich empfin- den. Der erste, der nach der Kriegserklärung der Pforte an Rußland (1768) ausbrach, ward im Frieden zu Kut- sch uk Kainardgü (2k. Jul. 1774) beendigt, in welchem die Krimm für frei erklärt, das Land zwischen dem Dnepr und Bog mit Asow an Rußland abgetreten, und diesem die freie Schiffahrt auf dem schwarzen Meere bewilligt ward. — In der Zwischenzeit bis zum zweiten Türkenkriege bewirkte sie, im bayrischen Erbfolgckriege, durch ihre Er- klärung, Preußen mit 60,000 Mann zu unterstützen, die Be- schleunigung des T e sch n e c Friedens (13. Mai 1779), dessen Garantie sie übernahm. Sie stiftete, während des nordamerikanischcn Krieges, die bewaffnete nordische Neu- tralität (1780) gegen Englands Streben nach der Herr- schaft auf den Meeren, und vereinigte die Krimm mit Ruß- land (1784) unter dem Namen Königreich Taurien, welches Land der letzte Chan an die Kaiserin abtrat. Die Zusammenkunft Kathari na's mit Joseph 2 zu Cherson (1787) gab den Türken die nicht ungegründcte Be- fürchtung ihrer Vertreibung aus Europa; die Pforte erklärte Pi)liv kl 2ß. 6fe A»fl. 23

9. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 354

1829 - Leipzig : Hinrichs
>54 Siebenter Zeitraum. also noch einmal (Aug. 4787) an Rußland den Krieg, an welchem Oeftrcich, als Rußlands Bundesgenosse, An- thcil nahm. Während dieses Krieges erlitten die Oesircicher in dem nächtlichen Uebcrfalle bei Lugosch (20. Sept. 1788) einen empfindlichen Verlust; Laudon aber eroberte türkisch Gradisca, Belgrad und Orsowa, und Potemkin O e- zakow; auch schlugen Coburg und Suwarow die Türken bei Foksani (31.Jul. 1789) und bei Martinjestic (22. Sept.). Dieser Siege ungeachtet, ward doch Leopold 2 durch die Rcichcnbachcr Convention ($.110) genöthigt> den Frieden zu Sziftowa mit der Pforte auf den vorigen Besitzstand abzuschließen; uur Rußland gewann im Frie-- den zu Jassy (30. Dec. 1792) Oczakow und das Land zwischen dem Dnepr und D n i c st e r. — Wahrend dieses Krieges ward auch mit Schweden ein zweijähriger Krieg (1788 —1790) ausgekämpft, und der Friede zu Wcrel« auf den vorigen Besibstand abgeschlossen.— Noch verband Katharina (18.März 1795) das Herzogthum Kur- land mit ihrem großen, durch Polens Theilung und durch die Siege über die Pforte so bedeutend erweiterten, Reiche. Züge zu einem Gemahldc des russischen Reiches unter der Re/ gierung von Katharina 2. s. 1. 1798. 8. Potemkin; ein interessanter Beitrag zur Regierungsgeschichte Katharinens 2. s. 1. 1804. 8. Russische Günstlinge. Tüb. 1809. ö. 133. Türke i. Despotische Staaten veralten schneller, als andere Reiche. Dies zeigt die Geschichte des 0 s m a n i sch c n Staates, der, seit der Einnahme von K 0 n sta n t i n 0 p e l (1453), unter den kriegerischen Sultanen Sclim 1 (1512 —1519), und S 0 lnman (1519 —1566) alle seine Nach- barn zittern machte, und Syrien, Palästina, Aegyp- ten, Arabien, viele Inseln des Archipclagus und des Mittelmccres, die Moldau und Walachei, und einen großen Theil von llngarn ($. 130) sich unterwarf. Doch schon mit Solynians Tode erlosch die kriegerische Macht %

10. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 393

1829 - Leipzig : Hinrichs
Frankreich als $i eifert bunt. 303 bei Aspern (21. und 22. Mai) bedeutende Verluste erlitt, aber doch durch den Sieg bei Wagram (5. und 6. Jul.) den Frieden v o n W i e n (14. Oct.) erkämpfte, in welchem Ocstreich von neuem große Opfer bringen, und auf 3 Mill. seiner bisherigen Untcrthancn verzichten mußte. Die Seitenparthiecn dieses Kampfes waren der Krieg in Italien, wo der Erzherzog Johann dem Vicckönige Eugen gegen über stand, der, nach den Vorgängen an der Donau, 'dem sich nach Ungarn zurückziehendcn Erzherzoge folgte, und gegen denselben (14. Iun.) bei Naab kämpfte; der Volksaufstand in Tyrol, begleitet von blutigen Scenen, ohne doch den Gang der Hauptbegebenheiten dieses Krieges aufhalten zu können; der Einmarsch der Oestrcichec im H e r z o g r h u m c Warschau, wo ihnen sogar Anfangs die Hauptstadt überlasten werden mußte, von wo sie aber der Fürst Poniatowsky verdrängte, der seine siegreichen Waffen, in Verbindung mit den Rüsten, über Gallizien aus- breitete; und das Vordringen einiger streifenden Truppcn- maffcn ins Königreich Sachsen. Eben so wenig wirkte auf die Bedingungen des Friedens die Landung einer großen brittischen Flotte, welche zwar (Aug. 1809) Vliefstn- gen cinnahm und zerstörte, sich aber von da im Doccmber zurückzichen mußte. In dem Wiener Frieden (abgeschlossen van dem Grafen Champagny und dem Fürsten Johann von Liechten- stein) mußte Ocstreich verzichten: auf Salzburg, Berch- tesgaden, und das Inn- und H a u s r u ckv i e rlc l, welche an Bayern kamen; auf ganz W estga l l izie n und einen Theil von Ostgallizien mit der Stadt Cracau, welche mit dem Herzogthumc Warschau verbunden wurden; auf den Villacher Kreis in Kärnthen, das Herzogrhum Krain, das Triester Gebiet, die Grafschaft Görz mit Friaul, und auf Croatien auf dem rechten Ufer der Sau, nebst Fiume, woraus — nebst dem vom Königreiche Italien getrennten Dalmatien, Istrien und N a g u sa — Napoleon am 15. Oct. 1809 den neuen Staat der illyri- schen Provinzen bildete. Innerhalb des Rheinbundes ward zugleich der tcutsche Orden aufgehoben, dessen Be-
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