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1. Allgemeine Weltgeschichte für den Schul- und Selbstunterricht - S. 18

1907 - Berlin : Schultze
— 18 — Vorgang veranlagte in Petersburg einen allgemeinen Aufruhr, der Nch auch über die Provinzen ausdehnte; er ergriff namentlich solche Gegenden wo viel Unzufriedenheit mit den bestehenden Verhältnissen herrscht, so Südrußland, die Ostseeprovinzen und besonders Polen. -ön Petersburg wurde der Onkel des Zaren, Großfürst Sergius, den man als einen eifrigen Gegner der Reformbewegung betrachtete, ermordet. Auch sonst führte die entfesselte Volksleidenschaft vielfach zu blutigen Ereignissen. Namentlich die Bauern, die jahrhundertelang geknechtet waren und Generationen hindurch alles Übel als ein unabwendbares Schicksal ertragen hatten, suchten auf blutigem ^ege ihre Forderung nach Land, Brot und wirtschaftlicher Freiheit des einzelnen zu verwirklichen. Als die Brandfackel der Empörung hell emporloderte, erließ Kaiser Nikolaus ein Manifest, in dem er die Beseitigung der größten Mißstände in Aussicht stellte. Zur Ein-fnhrung einer Verfassung aber wollte sich der Zar, durch falsche -Ratgeber beeinflußt, nicht verstehen. Indessen erwiesen sich auch hier E Ereignisse stärker als die Personen. Der Not gehorchend, entschloß _ man sich endlich, dem Drängen des Volkes nach einer Verfassung insofern nachzugeben, als eine Nationalversammlung, eine sogenannte Reichsduma, geschaffen wurde, um in gewissen Grenzen dem Volke einen Anteil an der Gesetzgebung des Landes zu gewähren. Nach den Bestimmungen sollte nicht jeder volljährige russische Bürger wahlberechtigt, sondern das Wahlrecht an einen bestimmten Steuersatz gebunden sein. Die Versammluug sollte einen mehr ständischen Charakter haben. Von den 412 Mitgliedern sollten die meisten aus Bauern kreisen stammen, während nur 28 auf die Städte kommen und etwa ein Drittel dem grundbesitzenden Adel angehören sollten. Manche Gegenden, wie z. B. die sibirischen Provinzen, sollten gar nicht vertreten sein, für andere, wie Finnland, sollten Sonderbestimmungen gelten. Die Reichsduma sollte keine beschließenden, sondern nur beratende Befugnisse haben. Doch sollte sie die Aus-sicht über das Rechnungswesen und den Staatshaushalt führen. Jtachbem die erforderlichen Wahlen stattgefunden hatten, wurde die Neichsbuma vom Kaiser Nikolaus mit einer feierlichen Thronrede eröffnet, in der der Zar auf die hohen Aufgaben hinwies, die die Duma habe, um Rußlanb die so notwenbige Ruhe im Innern zu geben, und in bet in großen Zügen die Maßregeln ancjebeutet wurden, die die Regierung zu dem gleichen Zwecke zu ergreifen gebächte. Gleichzeitig mit der Duma würde der Reichsrat, der eine neue Gestaltung erfahren hat, ins Leben gerufen. Er bilbet eine Art Oberhaus, dem die Hälfte des bisherigen Reichsrats, der sich aus dem Ministerium, aus Mitgliebern bet hohen Beamtenschaft und bet Generalität zusammensetzte, angehört, währenb die anbete

2. Allgemeine Weltgeschichte für den Schul- und Selbstunterricht - S. 20

1907 - Berlin : Schultze
— 20 — deren Bestimmungen das gerichtliche Verfahren und die Ausführung des Urteils dem Verbrechen auf dem Fuße folgen. Um die Ursachen der Agrarunruhen zu beseitigen und eine Besserung der Lage in den Gegenden herbeizuführen, in denen ein wirklicher Landmangel herrscht, wurden Bestimmungen getroffen, nach denen im ganzen ungefähr 10 Millionen Dehjätinen (10925000 ha) Ackerland in die Hände der Bauern übergehen. Möchten die neuen Maßnahmen dahin führen, daß in Rußland bald geordnete und friedliche Zustände eintreten k Während der russischen Unruhen hat sich in Finnland auf unblutigem Wege eine gänzliche Umwälzung vollzogen. Bis vor wenigen Jahrzehnten war Finnland ein ganz selbständiges Groß-Herzogtum, das nur durch Personalunion mit Rußland verbunden war, d. H. der jedesmalige russische Kaiser war zugleich Großherzog von Finnland. Aus Betreiben der großrussischen Partei aber wurde den Finnen ein Recht nach dem andern entzogen und Finnland schließlich zu einer russischen Provinz gemacht, die von einem russischen Gouverneur verwaltet wurde, ohne daß die Finnen an der Verwaltung des Landes teilnehmen konnten, obwohl dies ihr verbrieftes Recht war. Dies rief natürlich eine große Aufregung im Lande hervor, die ihren Höhepunkt erreichte, als die alten finnischen Truppenteile aufgelöst und in russische umgewandelt wurden. Geheimnisvolle Waffenfunde, die mehrfach gemacht wurden, bewiesen, daß sich im Volke ein großer Befreiungskampf vorbereitete, als die allgemeinen Unruhen in Rußland ausbrachen. Sehr geschickt nutzten nun die Finnen ihre Lage aus, und die russische Regierung war klug genug, ihnen nachzugeben. Nach und nach wurden die russischen Beamten zurückgezogen und durch Finnen ersetzt sowie Verbannte zurückgerufen. Auch wurde der finnische Landtag, der längst abgeschafft war, wieder einberufen. Worwegerr. Im Jahre 1905 ist eine Änderung des Verhältnisses zwischen Schweden mnd Norwegen eingetreten. Seit Anfang des vorigen Jahrhunderts waren beide Staaten durch Personalunion derart verbunden, daß der König von Schweden gleichzeitig König von Norwegen war und beide Länder nach außen hin gemeinsam vertrat, daß sonst aber jeder Staat seine besondere Verwaltung und ein eigenes Heer besaß. Es war nicht zu vermeiden, daß Schweden als der größere der beiden Staaten die Führung des Bundes für sich beanspruchte und bei vielen Regierungsmaßregeln die schwedischen Interessen den Äusschlag gaben. Deshalb bestand in Norwegen schon seit einiger Zeit der Wunsch, das Bundesverhältnis zu lösen. Als nun Norwegen an Stelle der gemeinsamen Konsulen für sich bs-
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