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1. Auswahl erdkundlicher Charakterbilder - S. 240

1907 - Münster i.W. : Aschendorff
240 Erläuterungen. Sonnenuntergang. Er enthält über 3000 Verkaufsbuden. Jedes Gewerbe und jeder Industriezweig nimmt eine Straße für sich ein." (Oppel, „Natur und Arbeit".) Bastion heißt der vorspringende Teil des Walles bei Befestigungs- werken. Die äußern Kanten verlausen in vier geraden Linien, welche drei vorspringende Winkel einschließen. Batate (Ipomoea batatas), süße Kartoffel, gehört zu den Winden- gewächsen. Sie trägt ein bis zwei kg schwere, sehr nährstoffreiche Wurzelknollen, die unfern Kartoffeln gleichen und ähnlich wie diese auch zubereitet werden. Wichtiges Nahrungsmittel für heiße Gegenden. Baumgartner Alexander S. J., geb. 27. Juni 1841 zu St. Gallen, lebt in Luxemburg. Studierte Philosophie und Theologie in Feld- kirch, Maria-Laach, Ditton-Hall (England)- seit 1860 Mitglied des Jesuitenordens. Er widmet sich vorzugsweise literaturgeschichtlichen Arbeiten; sein großartigstes Werk auf diesem Spezialgebiete ist die „Geschichte der Weltliteratur". Als hervorragender Reisefchilderer, der den scharfsichtigen Beobachter mit dem feinsinnigen Dichter in sich vereinigt, hat sich Baumgartner in seinen „Nordischen Fahrten" bewährt; in ihnen bietet er Naturgemälde, die an Stimmungsfülle und Farbenreichtum schwer zu übertreffen sind. Werke: „Goethe, sein Leben und seine Werke"; „Lessings religiöser Entwicklungsgang"; „Longsellowsdichtungen"; „Joost van denvondel"; „Dasramayana und die Ramaliteratur der Inder"; „Geschichte der Weltliteratur"; „Nordische Fahrten" (1. Bd.: Island und die Faröer, 2. Bd.: Durch Skandinavien nach St. Petersburg, 3. Bd.: Reisebilder aus Schottland). Bifang (Mehrzahl Bifänge), ein vier bis sechs Furchen breites, stark gewölbtes Ackerbeet. Bei dieser Art der Feldbearbeitung wird das Niederschlagwasser rasch abgeführt und der Boden schnell trocken. Bö — kurzer Windstoß. Boleslaw. Gemeint ist der dem polnischen Königshause der Piasten entstammende Boleslaw I. (1163—1201), Herzog von Schlesien, der sein Land durch Ansiedlung deutscher Bauern, Heranziehung von deutschen Orden (Prämonstratenser und Zisterzienser) und Erbauung von Städten den Segnungen deutscher Kultur zugänglich machte. Bomben (vulkanische) nennt man die festen Auswurfprodukte eines Vulkans; von rundlicher Gestalt, saustdick bis zu 20—30 cbm Größe. Brückenkops ist ein Befestigungswerk zum Schutze eines Flußübergangs. Childe Harold heißt die erdichtete Person in Childe Harolds Pilger- fahrt. (Childe = Ritter, Herr.) „Childe Harolds Pilgerfahrt"

2. Auswahl erdkundlicher Charakterbilder - S. 264

1907 - Münster i.W. : Aschendorff
264 Erläuterungen. bekleidete er den Posten eines Gouverneurs von Deutsch-Ostafrika. Wenn Wißmann als Forscher auch nicht die Bedeutung eines Barth, Nachtigal und Schweinfurth hat, so darf er doch einen Ehrenplatz unter den deutschen Afrikaforschern beanspruchen. Schriften: „Unter deutscher Flagge quer durch Afrika"; „Im Innern Afrikas" (mit Wolf, Franyois und Mueller); „Meine zweite Durchquerung Afrikas". W ran gel Ferd. von, russischer Seefahrer, geb. 1794 in Livland, gest. 1870 zu Dorpat. Leitete eiue erfolgreiche Erpedition in das nordöstliche Sibirien. Z e t e s s. Kalais. Zirbel (Pirius cembra) kommt in den Alpen (zwischen 1300 bis 2000 m), Karpathen, Ural und Nordsibirien vor. Sie hat fein- gezähnte Nadeln, zimtbraune Zapfen und eine zuletzt unregel- mäßige Krone. Z y k l o p e n a u g e. Man dachte sich die Zyklopen als Riesen, welche nur e i n Auge und zwar mitten auf der Stirne hatten. Druckfehler-Berichtigung. 1) Statt Nankamen (S. 45, 6. Z. v. o.) lies Slankamen. 2) „ ad oculus (S. 95, 12. Z. v. o.) „ acl oculos.

3. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 309

1826 - Kempten : Dannheimer
0 509 sie 602 vollkommen einzogen, nachdem sie kurz vorher 593 den Byzantinern ganz Dalmatien außer der Seeküste Wegnahmen. Nun reichte der Avaren Reich von der Wolga und dem kasptschen Meere biö an die Enn6, wo sie als Nachbarn durch viele Einfälle den Bojoaren bald sehr beschwerlich wurden. — Ihren Untergang schildert die Antwort 61. S. 81. virr. S l a v e n. (3«r Antwort 21. Seite 27.) Slaven, ein wildes nordastatisches Volk, -as in den Zeiten der Völkerwanderung sich nach Nordeurova drängte, und die von den germannischen Slam- men verlassenen Gegenden besetzte. Sie breiteten sich bald vom Don biü zur Elbe, von der Ostsee bis zum adriatischen Meere aus, und waren in viele Stamme, unter verschiedene Häuptern, gethcilt. Die bedeutend- sten derselben waren: 1) Die Slowacken, im heutigen Ungarn; über sie und ihre armen Wohnungen walzren sich die Völkerströnie weg, so daß dieser Slowacken Nachkommen jetzt noch unter den Ungarn, die sich später zwischen ihnen eindrängten, in ihren alten Sitzen leben. 2) Die Winden im heutigen Krain, Karnthen, Steyer- mark und Friaul. 3) Die enden, welche Mecklenburg, Pommern, Lau. sitz und Brandenburg neu bevölkerten. 4) Die S o r b e n, zwischen der Saale und Elbe im heuti- gen Ober-Sachsen, und einem Theil von Ober Böhmen. 5) Die Czechen in Mittel» und Unter»Böhmen bis südlich zur Donau hin. 6) Die Lechen in Pohlen. 7) Die Russen. 8) Die Illyrier, Chrobaten, Slavonier, Servier, Bosnier um die Donau; dann die Anten am Dniester.

4. Carl Wolff's historischer Atlas - S. 2

1877 - Berlin : Reimer
2 Mittelreich zwischen Ost- und Westfranken ist zwar ver- schwunden und in seinen nördlicheren Theilen jenem zu- gefallen, dagegen haben sich zwei selbständige burgun- dische Reiche gebildet, das cisjuranische und das transj uranische, während sich auch Italien unter einem einheimischen Königsgeschlechte abgesondert und als selb- ständig hingestellt hat. — Im Osten sind die slavischen Gebiete bis auf Kärnten und das obere Pannonien dem ost- fränkischen Reiche verloren gegangen. No. 3. Mittel-Europa im Jahre 1000, Das ostfränkische Reich, beim Tode des letzten Karo- lingers im Jahre 911 und während der kurzen Herrschaft Konrads I. vollständiger Auflösung verfallen, wird durch das kräftige Geschlecht der sächsischen Herrscher, nament- lich durch Heinrich I. und Otto I. zu einem neuen kraft- vollen und einheitlichen Ganzen vereinigt. Jener zwingt die in den Wirren der karolingischen Zeiten wiederauf- gekommenen herzoglichen Stammesgewalten wieder zum Ganzen und entreisst den Westfranken das zu diesen ab- gefallene Lothringen, dieser schwächt die herzoglichen Gewalten noch mehr, erobert das Königreich Italien und vereinigt die römische Kaiserkrone Karls des Grossen für immer mit der deutschen Königskrone: Heiliges rö- misches Reich deutscher Nation. — Unterdessen wird die Reichsgrenze weit nach Osten vorgeschoben, Böhmen und Mähren werden dem Reiche wieder beigefügt und nach Unterwerfung der Abodriten, der Liutizen und der Sorben die Billungsche Mark unter Hermann Billung und die grosse Ostmark unter Gero geschaffen. Letztere zerfällt nach Gero's Tode in mehrere Theile, im Jahre 1000 sind es Nordmark, Ostmark im engeren Sinne und Mark Meissen, alle drei unabhängig von einander und von dem Herzogthum Sachsen. Durch den grossen Slavenaufstand vom Jahre 983 sind in- dessen die Übereibischen Gegenden der Nordmark und der liutizische Theil der billungschen Mark deutscher Herr- schaft einstweilen wieder verloren gegangen. In Frankreich, zu welchem auch die spanische Mark noch gehört und wo man im Jahre 987 Hugo Capet, Her- zog von Franzien, auf den Thron erhoben, stehen die grossen Kronvasallen, besonders die Herzoge von Burgund, Aquitanien und der Normandie (der die Lehnshoheit über die Bretagne beansprucht) und die Grafen von Flandern, Ver- mandois und Toulouse — die sogenannten Pairs — der Krone viel selbständiger gegenüber als in Deutschland. Das Königreich Burgund, im Jahre 933 aus der Vereinigung des cisjuranischen mit dem transjuranischen Reiche hervorgegangen, aber kraftlos nach Innen und Aussen, geht bereits dem Verluste seiner Selbständigkeit entgegen, indem es schon im Jahre 1032 nach dem Tode König Rudolfs Iii. mit Deutschland vereinigt wird. Von den nicht aus der karolingischen Monarchie her- vorgegangenen Staaten hat sich das Herzogthum Polen durch Vereinigung der lechischen Slavenstämme an Oder und Weichsel gebildet; durch Eroberung der vorher böh- mischen Landschaft Chrobatien an der oberen Weichsel und durch Ausdehnung seiner Herrschaft über Pommern ge- winnt der junge Staat wesentlich an Macht. Die Anerken- nung dor Oberhoheit des Kaisers von Seiten des Polen- herzogs begründete nur eine sehr lose Abhängigkeit vom Reiche. — Ungarn, bereits durch Geisa und seinen Sohn und Nachfolger Waik (Stephan) durch Demüthigung der magyarischen Häuptlinge unter ihre Macht geeinigt, wirtl im Jahre 1001 zum Königreiche erhoben. / No. 4. Europa im Jahre 1150. Auch um die Mitte des zwölften Jahrhunderts tritt uns als Haupt- und Centraimacht Europa's das römisch-deutsche Kaiserreich entgegen. Die Grenzen desselben haben sich seit der Erwerbung des arelatischen Reiches nicht wesent- lich verändert, besonders nicht im Westen, wo das im Ganzen ohnmächtige Frankreich noch nicht zu seiner spä- terén Angriífspolitik übergegangen ist. Im Norden hat allerdings das Reich durch die bekannte Abtretung der Mark Schleswig an Dänemark von Seiten Konrads Ii. im Jahre 1025 eine Einbusse erlitten, ebenso im Süden, wo nach der Bildung des normannischen Herzogthums Apulien die Markgrafschaft Teate und einige andere Landschaften, welche dem Reiche vorübergehend angehört hatten, ver- loren gegangen sind, dagegen ist im Jahre 1150 bereits der glückliche Anfang gemacht, die Reichsgrenze gegen das Slaventhum wieder weiter nach Osten vorzurücken und schon sind die Gegenden jenseits der niedern und der Mittelelbe den Wenden — diesmal für immer — wieder entrissen. Nach dem Zerfalle des Khalifates von Cordova, seit 1031, ist es den christlichen Reichen der pyrenäischen Halb- insel geglückt, ihre Herrschaft allmählich immer weiter auf Kosten der unabhängig gewordenen arabischen Theilfürsten auszudehnen. Vergeblich hatten die spanischen Mauren die Almoraviden aus Marokko zu Hilfe gerufen; die Vortheile, welche man mit ihrer Unterstützung errang, waren bald wieder dahingeschwunden. Ihre Nachfolger in der Herr- schaft über das westliche Nordafrika und den noch im Be- sitze der Mohamedaner befindlichen Theil Spaniens sind seit 1146 die Almohaden. Das oströmische Reich hat zwar durch Eroberung seine Herrschaft über den grössern Theil der Balkan- halbinsel wieder ausgedehnt, dagegen ist es in Kleinasien durch das Vordringen der Seldjuken fast nur noch auf die Küstenlandschaften beschränkt. Die politische Gestaltung Vorderasiens im Jahre 1150 (nach dem zweiten Kreuzzuge) zeigt uns das durch die Eroberungen der Kreuzfahrer ge- gründete Königreich Jerusalem mit der Grafschaft Tripolis zwar noch intact, dagegen von seinen ehemaligen Vasallenstaaten die Grafschaft Edessa ganz, das Fürsten- thum Antiochia zum grössern Theile in den Händen des Atabeken Nureddin, während die kleinere Hälfte mit der Hauptstadt Antiochia, ebenso wie das Fürstenthum Armenien, die oströmische Oberhoheit anerkannt hat. Von den slavischen Staaten des Ostens erregt besonders Rus s land durch seine bereits grosse Ausdehnung unsere Aufmerksamkeit; die Republik Nowgorod ist schon damals im Besitze der entfernten Gegenden der jetzigen Archangelsk- schen Statthalterschaft. Freilich entspricht die Macht des Reiches nicht seinem Umfange, da die zahlreichen Theil- fürsten durch ihre stetigen Kämpfe gegen den Grossfürsten und gegen einander ihre Kraft aufreiben, so dass es später den vordringenden Tataren leicht wurde, ihre Herrschaft über Russland zu begründen. Ihnen fiel auch das seit der Mitte des 11. Jahrhunderts auf den Trümmern der cha- zarischen Herrschaft entstandene Reich der ugrischen Ru- mänen oder Polowcer anheim. — Auch das polnische Reich ist um 1150 bereits in eine Anzahl Herzogthümer zerfallen, deren Fürsten so gut wie unabhängig neben ein- ander dastehen. Von den germanischen Reichen des skandinavischen Nordens sind jetzt — seit 1134 — Gothland und Schwe- den durch Personalunion verbunden.

5. Carl Wolff's historischer Atlas - S. 4

1877 - Berlin : Reimer
4 in dem Vertrage von Verdun die von Lyon, anderntheils des häufigen Wechsels des politischen Besitzes, dem die ein- mal bestehenden kirchlichen Grenzen nicht immer nach- träglich angepasst wurden. Mitunter zwar geschah dies, besonders wenn es sich um ganze Diöcesen handelte, wie man z. B. die Diöcese Cambray von Rheims losgelöst und zu Köln geschlagen hatte, häufig aber auch nicht, wie z. B. die Grenzen der Provinzen Gnesen und Prag im Xv. Jahr- hundert längst nicht mehr diejenigen Polens und Deutsch- lands an dieser Stelle sind. No. 8. Süd- und West-Europa beim Tode Karls des Kühnen im Jahre 1477. Das Jahrhundert von 1378 bis 1477 bringt innerhalb Deutschlands grosse Veränderungen im territorialen Besitz- stand mit sich, die sich an den Aufschwung der Häuser Habsburg, Wettin, Hohenzollern und Burgund knüpfen. Mit dem Abtreten des luxemburgischen Geschlechtes geht die deutsche Kaiserkrone wieder auf die Habsburger über, ohne dass dieselben vorläufig jedoch dauernd auch zur Herrschaft über die luxemburgischen Länder gelangt wären, da im Jahre 1458 die Böhmen sowohl als die Un- garn einheimische Grosse auf ihren Thron erheben. Das Kurfürstenthum Brandenburg ist bereits im Jahre 1415 in die Hände der fränkischen Hohenzollern gelangt, ein Ereigniss von, wie sich später gezeigt hat, weltgeschicht- lichen Folgen. Einige Jahre später erlangt auch das wettin- sche Geschlecht der Markgrafen von Meissen mit dem Herzogthum Sachsen die Kurwürde und mit ihr jene be- deutsame Stellung, welche ein Jahrhundert später durch die Ereignisse der Reformation noch erhöht werden sollte. — Von glänzender Machtstellung endlich ist der burgun- dische Staat, der sich diessèits und jenseits der Reichs- grenze aus deutschen und französischen Lehnsstücken ge- bildet hat, aber mit dem Tode Karls des Kühnen wieder zerfällt. Indem Ludwig Xi. von Frankreich die französischen Lehen Burgunds mit der Krone vereinigt, entscheidet er endgiltig das Uebergewicht derselben über das französische Vasallenthum. Der äussere Umfang des Reiches ist nicht mehr der- selbe wie im Jahre 1378; im Osten ist Westpreussen an Polen verloren gegangen, Ostpreussen seiner Lehnsherr- schaft unterworfen, so dass dem deutschen Orden nur noch Kurland, Livland und Esthland als freier Besitz verblieben ist. Im Süden hat die Republik Venedig ihre Herrschaft über einen bedeutenden Theil Ober-Italiens ausgedehnt und im Südwesten gehört die Grafschaft Provence, im Besitze eines französischen Geschlechtes, wenn auch Frankreich noch nicht einverleibt, eigentlich nur noch dem Namen nach dem Reiche an. Das allmähliche Abbröckeln entfernter Glieder vom zerfallenden Reichskörper wird kaum noch bemerkt. Auf der pyrenäischen Halbinsel bildet das Königreich Granada den auf Kosten der Mauren gross gewordenen christlichen Reichen Portugal, Castilien und Aragonien gegen- über den letzten Rest saracenischer Herrschaft, deren Tage bereits gezählt sind. Aragonien ist auch im Besitze des hohenstaufischen Erbes Sardinien und Sicilien, während sich Neapel, seit 1442 gleichfalls in den Händen der Aragonier, •im Jahre 1458 wieder als eigenes Königreich unter einer Nebenlinie abzweigt. Im Nordwesten sehen wir Irland und Wales jetzt ganz der englischen Herrschaft unterworfen, während Schott- land seine Selbständigkeit, allerdings in harten Kämpfen, während des ganzen späteren Mittelalters siegreich behaup- tet hat. Der früher so ausgedehnte englische Besitz in Frankreich ist bis auf Calais wieder verloren gegangen. — Die drei nordischen Königreiche (Dänemark, Nor- wegen und Schweden) sind durch die bekannte calmarische Union* vom Jahre 1397 in Personalunion verknüpft. Das Königreich Polen, mit dem mächtigen sich weit nach Süden hin erstreckenden Grossfürstenthum Littauen unter demselben Herrscher verbunden, hat in Folge seiner dadurch erlangten Uebermacht, wie schon be- merkt, der souveränen Herrschaft des deutschen Ordens in Preussen ein Ende gemacht. Im Südosten ist den osmanischen Türken allmählich die ganze Balkanhalbinsel und schliesslich im Jahre 1453 die alte Hauptstadt des oströmischen Reiches, Konstantinopel, in die Hände gefallen, nur eine Anzahl griechischer Inseln und wenige Küstenpunkte des Festlandes (nebst Dalmatien) befinden sich noch im Besitze der Venetianer. No. 9. Europa im Jahre 1519. Diese Karte zeigt im Ganzen gegen die vorhergehende nur geringe Veränderungen, sie hat den Zweck, die all- gemeine politische Gestaltung des Erdtheils im Beginne der neuern Zeit zur Anschauung zu bringen. Die Reichsgrenze ist so ziemlich dieselbe geblieben, nur dass jetzt die Graf- schaft Provence, nach dem im Jahre 1487 erfolgten Aus- sterben des Hauses Anjou, der französischen Krone anheim- gefallen ist. Die ehemals burgundischen Reichsland.e sind im Besitze des Habsburgers Karl V., des Enkels Karls des Kühnen, der auch die Königreiche Castilien, welchem das 1492 eroberte Granada einverleibt ist, Aragonien und das 1512 erworbene Navarra beherrscht. Zu Aragonien gehört auch das 1503 eroberte Königreich Neapel, welches nun über 200 Jahre ein Theil der grossen spanischen Monarchie bleibt. Im Osten zeigt uns das Blatt das wiedergeborene Russ- land, das, seit 1480 von der Tatarenherrschaft befreit, be- reits durch Unterwerfung des tatarischen Chanates Kazan und Eroberungen gegen Littauen begonnen hat, seine Herr- schaft nach Süden und Westen hin auszudehnen. — Auch das osmanische Reich hat sich durch die Eroberung Aegyptens und die Erlangung der Oberherrschaft über die Moldau und die Walachei noch weiter vergrössert, während die maurischen Staaten Nord-Afrika's noch unabhängig da- stehen. No. 10a und 10b- Deutschland bei der Thronentsagung Kaiser Karls V. im Jahre 1556. Die Eintheilung Deutschlands in zehn Kreise wird be- reits auf dem Reichstage zu Köln im Jahre 1512 angebahnt, kommt aber erst unter Karl V. auf den Reichstagen zu Worms 1521 und Nürnberg 1522 zur Ausführung; der bur- gundische Kreis wird erst auf dem Reichstage zu Augsburg im Jahre 1548 endgiltig zu Stande gebracht. So mancherlei Segensreiches aus dieser Eintheilung des Reiches erwachsen ist, so unvollkommen war sie. Nicht allein dass man, ganz abgesehen von den italienischen Reichsländern, weite Land- schaften, die Lande der böhmischen Krone und der Eid- genossen, und zahlreiche kleinere Territorien ausgeschlossen liess, auch die ungeheuerliche geographische Gestalt der meisten Kreise beweist, dass es eigentlich nur die Stände waren, die man getheilt hatte, nicht das Reichsgebiet als solches. v Was den territorialen Besitzstand des Reiches anlangt, so hat derselbe durch die Einverleibung der Grafschaften Artois und Flandern in den burgundischen Kreis — nach ihrer Befreiung von der französischen Lehnsherrschaft durch Karl V. — eine nicht unwesentliche Erweiterung erhalten. Innerhalb des Reiches hat der habsburgische Haus-

6. Carl Wolff's historischer Atlas - S. 7

1877 - Berlin : Reimer
Und des Rheinbundes, der das ganze noch übrige Deutschland ausser Oesterreich und Preussen umfasst. Die- sem übermächtigen Frankreich gegenüber stehen ein durch grosse Länderverluste geschwächtes Oesterreich und das verkleinerte misshandelte durch den Rheinbund und das mit Sachsen in Personalunion verknüpfte Herzogthum War- schau eingeschnürte Preussen. — Die Befreiung Deutsch- lands von französischer Knechtschaft im Jahre 1813 erfolgt nicht durch Deutschland selbst, sondern sie wird gegen die Heere Frankreichs und des Rheinbundes erkämpft vorzugs- weise mit preussischem und russischem Blute und mit engli- schem Gelde. No. 17. Deutschland zur Zeit des deutschen Bundes 1815—1866. Der lose deutsche Bund von 1815, das Werk des Wiener Congresses, dem man eine lange Lebensdauer zu geben geglaubt hatte, führt doch nur ein halbes Jahrhundert ein sieches Leben. Preussen, für den Verlust des gröss- ten Theiles seiner polnischen Provinzen zwar durch die Hälfte von Sachsen und die Rheinlande entschädigt, aber in zwei ungleiche Hälften auseinandergerissen und mit für die Dauer unmöglichen Grenzen ausgestattet, erstrebt eine festere Gestaltung des Bundes; der Gegensatz der beiden Grossmächte Oesterreich und Preussen innerhalb des selben führt 1866 aus Veranlassung der schleswig-holsteini- schen Ereignisse zum Kriege und zur Sprengung des Bundes. — Auch die das übrige Europa betreifenden Beschlüsse und Abmachungen des Wiener Congresses sind bereits nach wenigen Jahrzehnden durchbrochen, so zerfällt schon im Anfange der dreissiger Jahre das Königreich der Nieder- lande, von dem sich Belgien absondert, während Polen in Folge des Aufstandes von 1830 dem russischen Kaiser- reiche vollständig einverleibt wird. In Italien gehen Ende der fünfziger und Anfang der sechziger Jchre die grossen Veränderungen vor sich, die die Abtretung Savoiens an Frankreich, diejenige der Lombardei an Sardinien und die Gründung des neuen Königreichs Italien zur Folge haben. No. 18. Mittel-Europa nach der Wiederaufrichtung des deut- schen Kaiserreiches im Jahre 1871. Mittel-Europa und besonders Deutschland sind bei der Darstellung, wie sie der Atlas giebt, vorzugsweise berück- sichtigt worden. Dieses Blatt zeigt den vorläufigen Abschluss einer funfzehnhundertjährigen und für Deutschland so ehren- voll endenden Entwicklung ; obwohl den territorialen Besitz- stand der Gegenwart zur Darstellung bringend, konnte doch von diesem Gesichtspunkte aus die Karte principiell nicht fehlen. Zur Aussprache der Fremdnamen: Magyarisch......... z sz zs s Cs (ts) cz — gy y V — — Siidslavisch........ z s i « . V s V C c r c — — V — — Polnisch (auch für Westrussland) . z s t z sz cz c — — — w a * e 6 Im Deutschen zu sprechen wie . . s sz sh(') sch tsch tz « ts dj j w on en (') bezeichnet den weichen sch-Laut des französischen j (ebenso zu sprechen im polnischen rz). c bezeichnet den arabischen leisen Kehlhauch Ain. dj = dsch. A. Abtei. B. Bisthum. Erzb. Erzbisthum. Erzhz. Erzherzogthum. F. Fürstenthum. Freigr. Freigrafschaft. Gef. Gr. Gefürstete Grafschaft. G Vt. Gouvernement. Gr. Grafschaft. Abkürzungen. Grf. Grossfürstenthum. Tjrosshz. Grossherzogthum. H. Herrschaft. Hz. Herzogthum. Kgr. Königreich. Kurf. Kurfürstenthum. Ld. Land. Ldv. Landvogtei. Lgr. Landgrafschaft. Mgr. Markgrafschaft. Pfalzgr. Pfalzgrafschaft. Pr. Probstei. Prov. Provinz. Rep. Republik. Vgr. Vicegrafschaft (Vicomté). Wdsch. Woiwodschaft.
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