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1. Von den ältesten Zeiten bis zum Westfälischen Frieden - S. 84

1903 - Berlin : Nicolai
wöhnlich an einem schwer zugänglichen Platze, auf der Höhe eines Berges, ober in der Ebene zwischen See und Sumpf. Arme Ritter umgaben ihre Schlösser nur mit einem Plankenzaune und würden daher spöttisch Zaunjunker genannt, die wohlhabenben aber legten starke Befestigungen an. Der wichtigste Teil solcher Burg war ein Turm, Bergfrieb genannt, weil er die letzte Zuflucht der Belagerten bilben sollte. Der Hof, der ihn umgab, würde von starken Mauern, von Wall und Graben umschlossen. Im Innern des Hofes lagen die Wohn- und Wirtschaftsgebäude, oft sehr umfangreich, ba ein zahlreiches Gesinbe und viele Pferbe untergebracht werben mußten. Dagegen war das Wohnhaus meist sehr enge. In ihm bilbete der Ritter- ober Ahnensaal den Mittelpunkt, in dem man Feste feierte und Frembe empfing. Er war wohl mit Siegeszeichen und Ahnenbilbern geschmückt. In ihm ertönte auch die Harfe ober die Fiebel des Sängers, der die Burg heimsuchte. An die Halle schlossen sich die Wohn- und Schlaf räume, auch das Frauengemach, in dem die Burgherrin mit ihren Töchtern und andern Frauen sich aufhielt, mit ihren Mägben Flachs und Wolle spann, auch feine Stickereien anfertigte. Unter dem Turme tiefanb sich gewöhnlich das Verließ, das Gefängnis, in das die Gefangenen meist von oben hinabgelassen würden. Sie erhielten die bürftige Nahrung auf bem-selben Wege. Es waren biefe Verließe büftere, schmutzige Löcher; mancher der Gefangenen sah das Licht der Sonne nicht wieber. Die Zeit war hart, die Menschen kannten selten Erbarmen gegen Feinde. Man schnitt denselben Wohl die Fußsehnen durch, um ihnen die Flucht unmöglich zu machen. Uber den Graben führte eine Zugbrücke, die in unruhiger Zeit, des Nachts aber immer aufgezogen war. Vom Turme herab gab der Wächter das Zeichen, wenn sich etwas Verbächtiges zeigte. Vor dem Gebrauch der Kanonen war eine Burg schwer zu erobern; benn die Lanze, der Pfeil, ja selbst der Sturmbock vermochten wenig gegen den Fels ober die steinerne Mauer. Lag die Burg in der Ebene, so suchte der Feind, falls ein Sturm nicht zum Ziele führte, entweber die Mauer zu untergraben, um sie zum Einstürze zu bringen, ober durch unterirbifche Gänge in das Innere einzubringen. Der gefährlichste Feind aber für die Belagerten war der Hunger; bah er würden die Burgen reichlich mit Vorräten versehen. In solchen Festen bargen die Ritter auch ihre Beute. Manche dieser

2. Landeskunde der Mark Brandenburg und Berlins - S. 95

1913 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Nach eificner Aufnahme des Verfassers. 82. Berlin. Nand der geschlossenen Häusermassen, davor eine der größten Laubenkolonien, in denen auf billig ermietetem späteren Bauland der kleine Mann in Gartenarbeit seine ländliche Vergangenheit wieder aufleben läßt, übrigens auch gar nicht geringe Gemüse- und Obstmengen für den Bedarf der Weltstadt gezogen werden, im Vordergrunde Kiefern der Jnngfernheide. Nach eigener Aufnahme des Verfassers. Rvrstadt. Zwischen hohen Mietskasernen haben sich von altersher noch kleine Häuser mit Garten und Höfen erhalten, besonders Gartenwirtschaften und Ausspannungen, wie z. B. dieser „Oldenburger Hof" in der Müllerstraße, wohl das kleinste „Hotel" Berlins.

3. Der deutsche Kinderfreund - S. 25

1834 - Berlin Leipzig : Reimer Herbig
und des Nachdenkens. 25 Wer bis hieher mit Aufmerksamkeit und Nachdenken gelesen hat, wird folgende Fragen richtig beantworten können. Was will der hungrige? Was will der Durstige? Was will der Fleißige? Was will der Faule? Was will der Müde?^ Was will der Kranke? Was will der Eigensinnige? Was will der Dieb? Alles, was man essen kann, heißt? Alles, was man sehen kann, heißt? Alles, was nicht viel kostet, beißt? Alles, was man nicht gebrauchen kann, heißt? Alle Thier re, welche ihre Jungen säugen, heißen? Alle Thiere, welr che fliegen können, nennt man? An jeder Hand habe ich — An jedem Fuße habe ich — Mit meinen Händen kann ich — Mir meinen Füßen kann ich — Mit meiner Zum ge kann rch — Die Kinder, welche ihren Aeltern nicht gehorchen, hei- ßen? Die Kinder, welche ihren Aeltern Freude machen, heißen? Was soll der Unwissende? Was soll der Kranke 7 Was soll der Unartige? Was kann der Reiche? Was kann der Geschicktes Was kann der Starke? Was kann der Gesunde? Welche Thiere kann der Mensch bei dem Akkerbau nicht entbehren? Welches Thier macht, daß er ruhig schlafen kann? Welchem Thiere verdanken wir es, daß wir sanft schlafen, und ein weiches Lager haben? Welche Thiere singen uns bei der Arbeit etwas vor? Welche ahmen die Sprache der Menschen nach? Welche Thiere sind un- entbehrlich? Welche verwüsten unsre Garten? Welche verwüsten 'die Felder? Weißt du Alles zu nennen, was in diesem Zimmer vom Schlösser verfertigt worden ist? Aber auch 'Alles, was der Tischler verfertigt hat? Bemerkst du in diesem Zimmer auch Dinge, welche der Drechsler gemacht hat? Weißt du mir auch ein Ding zu nennen, welches von einem Künstler verfertigt, und zwar in dieser Stube befindlich, aber nicht sichtbar ist'? Aber wie heißt das Ding, welches in keiner Stube fehlen darf, ob es gleich den größten Theil des Jahres ganz un- brauchbar ist? Was bemerkst du in dieser Stube, und beson- ders an deinen Klcidungssiükken, das sonst an einem Thiere gesessen hat? Nenne mir die hölzernen, die Eisernen und die kupfernen Gerärhschaften, welche in keiner Küche fehlen dürfen.

4. Der deutsche Kinderfreund - S. 28

1834 - Berlin Leipzig : Reimer Herbig
28 I. Kurze Satze zur Erwekkung der Aufmerksamkeit beit ausstehen? Welche viel Kalte? Welcher Menschen Beruf erfordert es, fast immer auf Reisen zu sein? Wel, cbe müssen beständig Blut vergießen? Von welchen Hand- werkern könnte man sagen, sie leben vom Winde? Was nicht geschehen kann, ist unmöglich. Es ist un- möglich, daß ein Schüler etwas lerne, wenn er nicht auf- merksam und fleißig ist. Es ist unmöglich,- daß derjenige gesund bleibe, welcher unmäßig isst und trinkt. Es ist un- möglich, daß ein todter Mensch lebendig wieder erscheine, und daß ein tauber Mensch sich an scböner Musik ergötzen. Was ist einem Blinden unmöglich? Was ist einem Kinde von sechs Monaten unmögich? Was einem Kranken: Was sein und geschehen soll oder muß, ist nothwen- dig. Es ist also nothwendig, daß der Mensch gesunde Nahrungsmittel genieße (warum?). Es ist nothwendig, daß der müde Arbeiter sich ausruhe und schlafe (warum?). Es ist nothwendig, daß der Kranke Arznei nehme und sich ruhig verhalte (warum?). Zst es nothwendig, daß ein jedes Haus eine Thür und ein Dach habe? Warum? Alle Menschen müssen sterben; warum? Alle Blumen müssen vergehen; warum? Alle Kinder müssen lernen; warum? Muß man Al- les nachahmen, was Andere thun? Darum nicht? — Zst es nothwendig, daß alle Tische roth angestrichen sind, und daß alle Wagen vier Räder haben? Würde der Tisch kein Tisch, und der Wagen kein Wagen sein, wenn der Tisch weiß an- gestrichen wäre, und der Wagen zwei Räder hätte? Wie aber, wenn der Tisch keine Füße, und der Wagen keine Räder hätte? Müssen die Pferde vor den Wagen gespannt werden, um den Wagen fortzuziehen, oder können sie eben so gut auch hinter den Wagen gespannt werden? Muß der Hund mit Fleisch, und das Pferd mit Gras'und Hafer gefüttert wer den, oder könnte es auch umgekehrt sein? Alles, was an einem Dinge sein und auch nicht sein kann, ohne daß das Ding aufhört, dieses Ding zu sein, nennt man zufällig, oder auch Beschaffenheiten des Dinges. Würde der Tisch kein Tisch mehr sein, wenn er, anstatt vierekkig zu sein, rund wäre, oder wenn er, statt eines Kastens, zwei Kasten hätte, oder wenn er nicht blau, sondern roth ange- strichen, oder wenn er gar nicht angestrichen wäre? Daß Also tt'tt Tisch vierekkig ist, einen Kasten hat, und blau

5. Der deutsche Kinderfreund - S. 48

1834 - Berlin Leipzig : Reimer Herbig
Ab Ii. Erzählungen und wollte es durchaus nicht glauben; aber Ferdinand wusste es so wahrscheinlich zu machen, daß ihm am Ende doch das Betragen Ewalds verdächtig vorkommen musste. Er ließ also den Knaben rufen, und als er erschien, sah er ihn ci; ne Weile ernsthaft an. Hast du ein gutes Gewissen? fragte er ihn dann. Bei dieser Frage schien Ewald verlegen zu werden, und errothete; antworte ehrlich auf diese F age, fuhr Herr Müller fort. Ich weiß nicht, sagte der Kleine stammelnd, was ich Böses gethan habe Dein Erreichen verrath dich, erwi- derte Herr Müller mit Unwillen, und sah ihn dabei finster und drohend an. Bist du heute in meinem Keller gewesen? Hast du zwei Flaschen aus dem Keller weggetragen? Das alr les konnte Ewald nicht leugnen, aber als ihm nun geradezu Schuld gegeben ward, daß er die gestohlnen Flaschen Wein weggenommen habe, versicherte er ohne Furcht, daß er un, schuldig sei, und rechtfertigte sich auch wirklich. Er erzählte nämlich, daß er heute für seine Mutter zwei Flaschen Bier geholt, lind diese in den Keller der Seite gesetzt habe, um ei- nem Schulkameraden, der einen schweren Korb zu tragen hatte, und ihn nicht mehr allein fortbringen konnte, zu Hülfe zu kommen; als er wieder zurück zukommen sei, habe ihn ein großer Junge geneckt und verfolgt, bis er den Keller erreicht habe. Als er nun wieder herausgekommen wäre, hätte er sich schüchtern nmgesehen, ob sich der böse Junge nicht etwa wo versteckt habe. Herr Müller erkundigte sich bei Ewalds Mut- ter, und fand diese Umstände vollkommen richtig. Nun that es ihm sehr leid, daß er den ehrlichen und dienstfertigen Ewald in einem so bösen Verdacht gehabt halte. Um ihn für dieses erlittene Unrecht zu entschädiget?, schenkte er ihm eini- ge ganz nene Kleidungsstücke; seinem S ohne aber gab er die Lehre: sei künftig behutsamer und hüte dich sorgfältig, ir- gend einem Menschen ohne hinreichende Gründe etwas so Böses, wie Diebstahl ist, zuzutrauen; denn du hast jetzt die Erfahrung gemacht, wie leicht der Schein trügt. 2!. Das neugierige Mädchen. Margarethe war als ein höchst neugieriges Mädchen bekannt, und schon oft hatten sie ihre Acltern wegen ihrer thörichten Neugierde bestraft. So bald sie nur das geringste Geräusch auf der Straße hörte, lief sie an das Fenster, um zu sehen, was es gäbe; und eines Tages machte die heftige Neu-

6. Der deutsche Kinderfreund - S. 49

1834 - Berlin Leipzig : Reimer Herbig
zur Beförderung guter Gesinnungen re. 49 Neugierde sie so blind, daß sie mit dem Kopfe gegen die Fensterscheibe fuhr, und sich sehr beschädigte, indem sie nicht ein Mal bemerkt batte, daß das Fenster zugemacht war. Nicht selten verlor sie auf der Straße ihr Strickzeug, oder was sie eben in der Hand hielt, indem sie hastig lief, um zu sehen, weswegen sich die Leute versammelten. Bei- nahe wäre sie einst dabei um's Leben gekommen; denn indem sie in ihrer Unbesonnenheit zusah, wie ein Ochse, der sich losgerissen hatte, und eben wieder gefangen wor- den war, mit Stricken gebunden wurde, riß sich das wü- thende Thier los, und nur mit genauer Noth flüchtete sich Margaretha in ein Haus, büßte aber doch dabei ihre Schürze ein, welche der Ochse im Vorbeirennen mit den Hörnern fasste und ihr vom Leibe riß. Ihre Neugierde verleitete sie auch, zu horchen, und man sahe sie oft des Abends unter den Fenstern stehen, um zu hören, was die Leute in der Stube sprachen. Aber bei diesem Horchen lief sie einst sehr übel an; denn ein Mann, der sie dabei ertappte, züchtigte sie ohne Umstände dafür recht derb, und ließ sie dann mit der Warnung gehen: künftig horche nicht wieder, sonst hast du noch etwas Schlimmeres zu erwarten! 22. Das wissbegierige Mädchen. Karol ine zeigte schon in ihrer frühesten Kindheit eine große Begierde zu lernen, und sich nützliche Kenntnisse zu er- werben. Wenn sie etwas Neues sah, so ruhte sie nicht eher, bis sie es genauer kennen gelernt hatte. Konnte sie nicht durch eigenes Nachdenken herausbringen, wozu eine Sache nütz- lich wäre, und warum sie so sein müsste, wie sie war; so hörte sie nicht auf, zu fragen, bis ihre Wissbegierde befrie- digt war. Sehr gern ging sie in die Schule, und wenn auch das Wetter noch so schlecht war, dennoch scheute sie nie den weiten Weg nach der Schule. Außerordentlich groß war ihre Freude über ein neues lehrreiches Buch. Sie blätterte nicht etwa bloß darin, wie es viele Kinder machen, sondern sie las es langsam und mit großer Aufmerksamkeit durch, und daher blieb sie auch nie die Antwort schuldig, wenn man sie fragte: was in dem Buche enthalten sei? Beinahe in al* len weiblichen Arbeiten, und besonders im Nähen und Stricken, war sie sehr geschickt, und um es noch mehr zu werden, wurde sie die Gehülssn einer Frau, welche sie un- ter der harten Bedingung unterrichten wollte, daß sie ein D

7. Der deutsche Kinderfreund - S. 150

1834 - Berlin Leipzig : Reimer Herbig
Tu. Gesundheilslchre. 150 nigstens ein Mal, Darum wäre es wohl Zu wünschen, daß man an jedem Orte Anstalten Zum Baden hätte, und daß das Baden eine allgemeine Sitte würde. Nur dadurch Wird die Haut so rein gehalten, daß sie frei ausdünsten kann. Wenn aber das Baden heilsam sein soll, so muß man folgende Regeln dabei sorgfältig beobachten: 1) Man muß sich vorsichtig an solchen Stellen baden, wo keine Gefahr tjl. 2) Man muß gesund und wohl sein. 3) Man darf nicht erhitzt sein, oder kurz vorher viel ge- gessen haben, 4) Man muß sich nicht langsam, sondern geschwind mit dem Kopfe und dem ganzen Körper, unter das Wasser tauchen. 5) Man muß im Bade nicht still sitzen, sondern sich stark bewegen, oder schwimmen Und 6) Nach dem Bade muß man nicht ruhen, sondern ge« mächlich gehen. In Ii. hatten die mehrsten jungen Leute Lust zum Laden. Sie gingen alletage gegenabend, in Gesellschaft, nach einem Leiche. Einige konnten schwimmen. Diese wollten sich eines Tages, weil einfremder dabei war, als grosseschwimmerzeigen,kleideten sich daher schnell ans, obgleich sie noch vom Gehen erhitzt waren, sprangen inswasser,und durchschwammen denteicheinigemal. Einen von ihnen rührte derschlag, als er noch fern vomufer war$ dies war diefolge der zuschnellen Abwechselung derllitze mit der Kälte. Die übrigenschwimmer waren weit von ihm entfernt,und als *ie herbei kamen theils zu furchtsam, theils zu ermüdet,um ihn retten zu können. Gott! wer schildert das Schmerzgefühl derje- nigen, die gern gerettet hätten, aber nicht schwimmen konnten ! Man lief in grösster Eile, um vom nahen Dorfe einen Kaun und Stangen zu holen. Viele Menschen eilten zur Hülle herbei. Man fand den Verunglückten bald ; Aerzte kamen auch, aber verge- bens war dasbemühenp'hn insleben zurück zu bringen. Schreck- I ich war dielage derer, die denaeltern desertrunkenen dietodes- nachricht bringen mussten. Man denke sich dengram guter Acl- lern, welche die irohellofsnung, an dem schon erwachsenensoh- ■ne einestütze ihres Alters zu haben, aus ein Mal zernichtet sahen ! O vergesset es doch nicht, lieben Kinder, dass Vorsichtigkeit bei jedemunternehmen nöthig ist, vorzüglich aber da, wo nahcgefabr deslebensdroht.! Sollten nicht endlich sovielebeispieledurchihre eigene Schuld Ertrunkener, Vorsicht und Behutsamkeit lehren ? Ein warmes Bad mrtß man in einem hinlänglich war- men Zimmer nehmen, ja nicht in einem kalten; ohne diese Vorsicht wird man sich durch ein warmes Bad mehr scha- de«, als nützen. Theses gilt auch von dm Fußbädern

8. Der deutsche Kinderfreund - S. 151

1834 - Berlin Leipzig : Reimer Herbig
Vii. Gesundheitslehre. 151 welche Ui Anhäufung des Blutes im Kopfe und in der Brust sehr heilsam sind. Nicht bloß seinen Körper und seine Kleidung soll man reinlich halten, sondern auch das Hausgeräth, die Betten, die Stuben und die Kammern müssen stets reinlich und or- dentlich gehalten werden. Dazu gehört, daß man das Hausgerath fleißig schcure und putze, die Betten von Zeit zu Zeit in die Sonne lege, oder in die frische Luft hänge und ausklopfe, und die Stuben oft auskehre, oder scheure. Nur muß man sich wohl hüten, in einer gescheuerten Stube, die noch nicht wieder recht trokkezr ist, zu schlafen, denn das ist sehr schädlich. 6. Von den Speisen. Warum esset und trinket ihr? Nicht wahr, um euren Hunger zu stillen, um euren Körper zu erhalten, und ihn zu ernähren? Und eure vorzüglichsten Nahrungsmit- tel sind folgende: Brot, Gemüse, (nennt mir einige Ar- r-ii von Gemüse!) Hülsen- und Saamenfrüchte, (wer kann einige nennen?) Obst, Milch, Fische und Fleisch. — Merket euch, daß Psianzenspeisen nicht so nahrhaft und sicukend stad, als Fleischspeisen, und daß Fleischspeisen auch nahrhafter sind, als Speisen von Fischen. Darum sollten unsere Mahlzeiten aus einem kleineren Theile Fleisch und einem größeren Theile Gemüse bestehen. Von bloßen Fleischspeisen gerath das Blut in Fäulniß, und wer bloß Gemüse essen wollte, würde nicht Kraft und Stärke genug haben Soll dir- das Essen immer recht wohl schmekken, so sorge dafür, daß du hungrig werdest; denn der Hunger- ist der beste Koch, und wenn du recht hungrsg bin, so wird dir auch die einfachste Kost herrlich schmckken. Aber wenn du müßig gehest, oder kurz vor der Mahlzeit allerlei Nasche- reien issest, so kannst du nicht hungrig werden. Du musst pechig arbeiten, und dich in freier Luft bewegen, dann wirst du gewiß hungrig zu Tische kommen, und dann werden auch die Speisen bei dir gedeihen. Aber merke dir dabei, was das Sprichtwort sagt: allzuviel ist ungesund. Denke nicht: viel Essen giebt viel Nahrung; denn wmn du bas, was du gegessen hast, nicht verdauen kannst, so schadet es dir.

9. Der deutsche Kinderfreund - S. 158

1834 - Berlin Leipzig : Reimer Herbig
Vii. Gesundheitslehre. glücklich der Mensch durch Wildheit und Ausgelassenheit werden kann. Viele Jünglinge und Mädchen müssen früh und elend an der Lungensucht sterben, weil sie den wilde.: Tanz zu sehr liebten. Wer nicht beim Tanz vollkommenen Athem behält, sollte sich dieses Vergnügen ganz enthalten. In einem niedrigen, engen uno dumpfigen Zimmer zu tanzen, ist höchst schädlich. 8. Vom Schläfen. Ä)cr ruhig schlafen will, muß sich Nicht mit vollem Magen niederlegen, nicht hitzige Getränke genossen, sich den Tag über müde gearbeitet, und ein gutes Gewissen haben. — An einem ruhigen Schlafe ist sehr viel gelegen; denn wer nicht ruhig geschlafen hat, kann am Morgen nicht munter und froh sein, und weder Kraft noch Lust zur Arbeit haben. Das Schlafgemach muß nicht warm und niedrig, son/ dern kalt, hoch und geräumig sein, und so viel als möglich frische Luft haben. Deshalb muß man am Tage fleißig die Fenster öffnen und keine Vorhänge um die Betten haben. — Auf und unter Federbetten zu schlafen, ist nicht gut; denn diese Betten haben zu viel Warme, auch sammeln sich die bösen, unreinen und oft kranken Ausdünstungen darin, und machen den Körper ungesund. Besonders verursachen sie Flüsse, Kopf-, Zahn/, Ohren- und Gichtschmerzcn. Die besten Betten für Erwachsene sind die von Pferdehaacen, Häcksel oder Stroh, und baumwollene oder wollene durch/ uähete Dekken. Wenn man sich aber ein Mal daran ge/ wöhnt hat, auf Federbetten zu schlafen, so müssen sie im Sommer alle acht, und im Winter alle vierzehn Tage an die Luft gebracht, ausgeklopft, und alle Monate mit reinen Ueberzügen versehen werden. Auch für Kinder sind Betten von Pferdehaaren, Stroh oder Moos am besten/ nur müssen sie oft frisch ausgestopft werden. Federbetten sind Kindern noch weit schädlicher, als Erwachsenen. Man muß sich hüten, in fremden Betten zu schlafen, "N sie nicht zuvor gelüftet, und mit reinen Ueberzügen sehen Ist man daher auf der Reise, und muß in Vc m Wirlh^ause übernachten, so thut man wohl, wenn cml vuft -inem Strohlager vorlieb nimmt, oder sich unaus/ gekleidet auf das legt.

10. Der deutsche Kinderfreund - S. 153

1834 - Berlin Leipzig : Reimer Herbig
Vii. Gesundheitslehre. 153 feeren,. Besonders muß man sich hüten, saure Speisen in kupfernen und zinnernen Gefäßen zuzubereiten und auf- zubewahren ; denn sie losen das Kupfer und das dem Zinne gewöhnlich beigemischte Blei auf, und verwandeln es in Gift. Höret hiervon ein warnendes Beispiel: Del' Schuster B o d e n r e i c h in i 1. kocht« Füaumenmiiss. Nachdem seine Frau dasselbe in Topfe gethan hatte, blieb am Bande des kupfernen Kessels, wie gewöhnlich, etwas sitzen. Der Schuster, welcher aus unzeitiger Sparsamkeit nichts von dein schönen Müsse wollte umkommen lassen, kratzte Alles sorg- fältig mit dem Löffel ab, was am Bande des Kessels sitzen ge- blieben war, und ass es begierig. Einige Stunden nachher em- pfand er heftige Leibschinerzen. Ernährn einen Schluck Brann- tewein, aber die Schmerzen wurden nur ärger darnach, und erbrachte die Nacht unter schrecklichen Qualen zu. Am Mor- gen war sein Leib aufgeschwollen, und es musste ein Arzt zu Eltüfe gerufen werden. Doch dieser kam leider zu spät; denn schon war der Unglückliche an dem Müsse, welches er so un- vorsichtig genossen hatte, gestorben. Die Säure der Pllau- men hatte nämlich den Grünspan aus dem Kupfer gezogen, und so das Muss vergütet. Wer unglücklicher Weise etwas Giftiges genossen hat, muß sogleich viel warme Milch, oder Wasser, mit frischer geschmolzener Butter oder Oel vermischt, trin- ken. Brechmittel sind am wirksamsten, wenn Jemand Schierling, oder Wolfskirschen u. dgl. gegessen hat. Weizenbrot-, Kuchen und Semmel schaden in großer Menge, und warm genossen, und sind nicht so gesund, als Roggenbrot. Doch muß auch dieses einige Tage alt sein, wenn es den Namen einer heilsamen Speise verbiet nen soll. Zu den vorzüglich schädlichen Speisen gehört auch das fette Backwerk (Kuchen), besonders Pasteten und Torten, die nur ein äußerst starker Magen zu ver- dauen im Stande ist. Maria pflegte, wenn sie Brot im Vorrath hackte, für ihre Kinder kleine Salzkuchen zu hacken, um sie ein Vergnügen zu machen. Eines Tages hatte sie dies auch gethan, und liess sich von den Kindern erbitten, ihnen die Kuchen sogleich zu geben, ehe sie noch kalt geworden waren. Zwar hatten sie Alle versprochen, nicht eher davon zu essen, als bis sie kalt geworden waren; allein Christian, Mariens zweiter Sohn, konnte doch sei- nebegierde nicht massigen, sondern verschlang den ganzen heis- senkuchen. So lief er aufseis.ward durstig,und trank dafveiskalte Wasser.auf einmal fühlte eruebelkeit,und kaum konnte er noch das Haus erreichen. Mit jeder Stunde ward sein Zustand schlim- mer, und noch vor Abend war er todt. Die Aerzte öffnet en sei~ nen Leib, um die Ursache seines plötzlichen Todes zu erfahren,
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