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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Zahlentafel - S. 3

1902 - Leipzig : Hirt
3 60. Das erste Triumvirat: Pompejus, Csar und Crassus. 58 50. Csar erobert Gallienberichtet der Germanien und Britannien. 48. Csar besiegt den Pompejus bei Pharsalus. 45. Der julianische Kalender. 44 am 15. Mrz: Csar ermordet (Brutus und Cassius). 43. Das zweite Triumvirat: Antonius, Oktavian, Lepidus. 31. Oktavian besiegt Antonius und Kleopatra bei Aktium. 31 -476 (1453) n. Chr. Das rmische Kaisertum. 31 69 it. Chr. Die Julischeu Kaiser: Augustus, Tiberius (j| Johannes und Christus), Caligula, Claudius, Nero. 31 14 n. Chr. Augustus. || Livius; Mcenas; Horaz, Ovid, Properz, Catull; Drusus und Germanikus. Herodes der Groe; die Vierfrsten. B. Nach Christi Geburt. 9. Schlacht im Teutoburger Walde. Gesnge zu Ehren des Arminius. 33. Christi Tod. 45 58. Pauli Missionsreisen. 64. Brand Roms; die Neronische Christenverfolgung. 69 96. Die Flamschen Kaiser: Vespasian, Titus (j| Ausbruch des Vesuv, Plinius der ltere stirbt), Domitian ( Eroberung Britanniens durch Agrikola, Schwiegervater des Tacitus (Germania"). 70. Titus zerstrt Jerusalem. 96380. Die glcklichste Periode des rmischen Kaiserreichs: Nervo, Trajan, Hadrian, Antoninus Pius und Mark Aurel. 107. Eroberung Daciens: Grte Ausdehnung des rmischen Reiches; Trajanssule. 133. Aufstand der Juden unter Bar Cochba z. Z. Hadrians. Im 2. Jahrhundert u. Chr. lebte der Geograph Pwlemus. 250. Die Decische Christenverfolauua. || Oriaenes, Vorsteher der 1i iiiii um in i im ii i im in ii Ii in iiiiiiii um i Katechetenschule in Alexandria. 1111min11h 11111111 H 11 n n Ii 11111h ,11h11 H Ii ,1 Ii I Ii 11, Ii Ii I Ii 111 Ii H Ii Ii Ii1111111111 Ii 11 Ii 111111 Ii Ii Ii 11,Ii Ii Iil f 303. Allgemeine Christenverfolgung unter Diokletian. 323. Das Christentum wirb Staatsreligion unter Konstantin d. Gr. 325~Das Konzil zu Nica: Arius und Athanasius Pachomius. 360. Julianus Apostata. 375. Beginn der Vlkern? andrung. [| Ulfilas. Whrend der Völker- wandrung Entstehung der Sagenkreise. 395. Teilung des rmischen Reiches durch Theobosius. Theobosius gebot die Schlieung der heidnischen Tempel, c. 400. Ambrosius, Augustin, Pelagius. Feststellung des neutestament-lichen Kanons;

2. Die weite Welt - S. 168

1865 - Leipzig : Amelang
168 teil gerettet, der sie mit in seine Hütte nahm und seinem Weibe zur Er- ziehung übergab. 11 ornulus und Remus, — so wurden die Knaben genannt, — wuchsen in dem Hause ihrer Pflegeeltern zu kräftigen Jünglingen heran. Durch Tapferkeit und Unerschrockenheit zeichneten sie sich bald vor den Genossen ihrer Spiele aus. Ihr Ruf drang bis zu den Ohren des Königs, der sie vor sich kommen liess. Da fügte es sich, dass das Geheimniss ihrer Geburt an den Tag kam. Alsbald fassten die kühnen Zwillinge den Vor- satz, ihren Grossvater wieder auf den Thron zu setzen und ihre unglück- liche Mutter, die in den Kerker geworfen worden war, an dem grausamen Amulius zu rächen. Der Plan gelang. Aus Dankbarkeit schenkte Numi- tor seinen Enkeln ein Stück Land und gab ihnen die Erlaubniss zur Grün- düng einer neuen Stadt. Sie wählten dazu die Stelle an der Tiber, nahe an ihrem Ausflusse, wo sie ausgesetzt worden waren, und gaben der Stadt den Namen Horn. — Die Gründung Horns fällt in das Jahr 75j v. Chr. G. Kaum war die erste Anlage gemacht, so erhob sich unter den Brüdern ein Zwist, und der jähzornige Kumulus tödtete sogar seinen Bruder, der im spottenden Uebermuth über die allzuniedrigen Mauern der Stadt gesprungen war. So wurde Romulus der erste König von Rom. Um die Stadt zu bevölkern, bestimmte er sie zu einer Freistätte für entlaufene Sklaven und flüchtige Verbrecher, die sich auch gar bald in grosser Zahl einfanden. Aber es waren bloss Männer, keine Frauen, und Familien konnten nicht begründet werden. Da ersann Romulus eine List. Er veranstaltete feier- liche Spiele und , lud zu denselben die Bewohner aller Nachbarstädte mit ihren Frauen und Töchtern ein. Alles war voll gespannter Erwartung; da stürmten die Römer plötzlich auf die Zuschauer ein und raubten die in ihrem Geleite befindlichen Jungfrauen, ln glühendem Zorne verliessen die Beleidigten die Stadt, in der man die Rechte der Gastfreundschaft so schnöde mit Füssen getreten hatte. Bald kehrten sie mit Waffen in der Hand zurück. Die kriegerischen Sabiner drangen unter ihrem Könige Tatius bis vor die Mauern von Rom vor. Schon standen beide Heere einander gegenüber, um die entscheidende Schlacht zu liefern. Da eilten die römischen Frauen, die Töchter der Sabiner, laut jammernd zwischen die beiden Heere und beschworen hier ihre Männer, dort ihre Väter unter Thränen, sie nicht zu Wittwen oder Waisen zu machen. Und die harten Krieger wurden durch das unerwartete Schauspiel 'gerührt und schlossen Frieden. Ja noch mehr! Sie verbündeten sich miteinander und vereinig- ten sich unter ihren beiden Königen, von denen jeder abwechseln^ ein Jahr regieren sollte, zu einem einzigen Volke. Zu den 100 angesehenen Bürgern, die bis dahin den römischen Senat gebildet hatten, kamen nun noch 100 andere aus den Sabinern. Das Volk wurde in mehrere Klassen getheilt und die jährliche Steuer und die Verpflichtung zum Kriegsdienste bestimmt; dabei aber sollte jeder gemeine Mann (Plebejer) einen Vornehmen Patriciers) zu seinem Beschützer haben. — Nach Sfljähriger Regierung soll Romulus, wie die Römer erzählen, bei einer Heerschau durch eine Wolke plötzlich den Augen des Volkes entzogen worden sein. Nachmals wurde er als ein Halbgott verehrt. Unter seinem Nachfolger Numa Pompilius, einem Sabiner, genoss Rom einen mehr als vierzigjährigen Frieden, in dem der Wohlstand und das

3. Die weite Welt - S. 169

1865 - Leipzig : Amelang
169 Glück des Volkes ausserordentlich wuchsen. Den bisher vernachlässigten Ackerbau brachte Nurna zu Ansehen; dabei gewöhnte er seine Römer an sanftere Sitten und erwarb ihnen Achtung und Freundschaft bei den be- nachbarten Völkern. Mit besonderem Eifer richtete er den Gottesdienst ein und erbaute Tempel und Altäre. Die Gesetze, die er erliess, wurden um so lieber gehalten, da unter dem Volke die Meinung aufgekommen war, dass er sie von den Göttern selbst empfangen habe. So wurde er der zweite Begründer des Staates und verlieh ihm erst seine rechte Stärke. Leicht wurde es nun seinen Nachfolgern, auf festem Grunde fortzubauen, Unter Tullus Hostilius wurde die Macht des Staates fast auf das Doppelte gebracht. Namentlich wurde Alba longa, die Mutterstadt Roms, durch den Zweikampf gewonnen, in dem drei Brüder aus dem edlen Geschlechte der Horatier über die der albanischen Curiatier siegten. Tarquinius Priscus liess grosse Bauten ausführen; namentlich legte er den Grund zu dem Capitol, dem grossen und prächtigen Gebäude, das zum Sitze der Re- gierung bestimmt war. Noch grössere Verdienste um den Staat erwarb sich Servius Tullius, der sich den Nurna Pompilius zu seinem Vorbilde er- wählte. Er legte den Grund zu der Gewerbthätigkeit und Kunstfertigkeit der Römer, beförderte den Handel durch Einführung des geprägten Geldes, theilte das Volk nach seinen Vermögensumständen in 193 Centurien und führte darnach eine regelmässige Besteuerung ein, u. s. f. Doch wurde er als ein noch rüstiger Greis von seinem eigenen Schwiegersöhne, dem ehr- süchtigen und herrschbegierigen Tarquinius ermordet, der darauf selbst die oberste Gewalt an sich riss. Noch viele andere Handlungen der Grau- samkeit und des Uebermuthes verschafften ihm den Beinamen Super b us, d. h. der Stolze. Zwar gewann er viele Schlachten und eroberte viele Städte ; er erweiterte und verschönerte Rom , beugte den Stolz der Vornehmen und traf manche nützliche Einrichtungen; aber das Alles wurde durch die Arg- list und Wüllkür, mit der er regierte, tief in den Schatten gestellt. Gleich nach seiner Thronbesteigung liess er alle Anhänger des vorigen Königs er- morden; ja, es reichte hin, reich und angesehen zu sein, um als Opfer seiner Tyrannei zu fallen. Die Erbitterung gegen ihn wuchs immer mehr; eine Schandthat, die einer seiner Söhne beging, brachte den allgemeinen Unwillen endlich zum Ausbruch. Junius Brutus, der viele Jahre lang seinen gesunden Verstand verleugnet hatte, um den Nachstellungen des Tyrannen zu entgehen, stellte sich an die Spitze der Unzufriedenen. Die Thore der Stadt wurden geschlossen, so dass der König, der sich gerade im Lager befand, nicht wieder in seine Hauptstadt zurückkehren konnte. Er muste fliehen; in Rom aber wurde sogleich nach der Vertreibung des Tarquinius ein allgemeiner Volksbeschluss gefasst, nach welchem Jeder mit der 'Todesstrafe belegt werden sollte, der den Versuch machen werde, das Königthum wieder herzustellen. Der Staat wurde in eine Republik verwan- delt und die höchste Gewalt zwei Consuln anvertraut, welche dieselbe gemeinschaftlich auf ein Jahr zu verwalten hatten. Sie sollten nur die Vollstrecker der Gesetze sein und waren für die Verwaltung ihres Amtes dem Volke verantwortlich. Brutus und Collatinus waren die ersten Consuln. Das geschah i. J. 511 v. Chr. G.

4. Die weite Welt - S. 170

1865 - Leipzig : Amelang
170 2 Indessen machte Tarquinius einen Versuch nach dem andern, um wieder iu den Besitz der römischen Königswürde zu gelangen. Auf sein Anstiften zog Porsenna, ein König in der Landschaft E trurien, mit einem mäch- tigen Heere gegen Rom, das auf einen Angriff nicht gefasst war. Schon hatte er das ganze Land jenseit der Tiber eingenommen, und nur der Strom, über den eine hölzerne Brücke führte, trennte ihn von der zitternden Stadt. Horatius Co c 1 es, ein edler Römer, stellte sich indessen, von zwei Jünglingen unterstützt, dem Andränge des feindlichen Heeres entgegen. Die Brücke wurde hinter ihm abgebrochen 5 erst als der letzte Balken ge- fallen war, warf er sich in den Strom. Ungeachtet der Speerwürfe und Pfeilschüsse der Feinde erreichte er glücklich das befreundete Ufer, wo er als Retter des Vaterlandes begrüsst wurde. Zwar belagerte Porsenna hierauf die Stadt, und die Noth der Bewohner stieg aufs äusserste. Aber der un- erschrockene Römer Mucius ging in das ctrurische Lager, drang bis in das Zelt des Königs vor und erstach vor den Augen vieler Krieger — nicht den Porsenna selber, sondern aus Irrthum dessen Geheimschreiber. Er wurde gefangen genommen und sollte seine Mitverschwornen nennen. Kaum war er jedoch seines Fehlgriffs inne geworden, so verbrannte er, um zu zeigen , wie wenig ihm durch Martern ein Geständniss zu erpressen sei, seine rechte Hand über einem in der Nähe stehenden Kohlenbecken. Durch diese That zur Bewunderung hingerissen, schenkte Porsenna ihm das Leben, und Mucius — nochmals Scävola, d. h. Linkhand genannt — eröffnete ihm nun, scheinbar aus Dankbarkeit, eigentlich aber, weil er nach dem fehlgeschlagenen Mordversuche dadurch das Vaterland am gewissesten zu retten gedachte, dass nach ihm unter den mannigfachsten Gestalten und Verkleidungennoch 900 römische Jünglinge erscheinen würden, die ihm, durch einen feierlichen Eid dazu verbunden, nach dem Leben trachteten. Das wirkte. Porsenna schloss Frieden und kehrte iu sein Land zurück. Zwar ruhte Tarquinius auch jetzt noch nicht; indessen waren alle seine Bemühungen vergebens. Seiner Söhne beraubt und von Allen verlassen, zog er sieh end- lich in die Einsamkeit zurück , wo er im hohen Alter starb. Jetzt erst war der Bestand der Republik und die Freiheit der Römer gesichert. Bald aber traten an die Stelle der äusseren Unruhen innere Strei- tigkeiten. Sie hatten ihren Grund darin, dass die Patricier nicht nur alle Ehrenstellen und Vortheile an sich zogen, sondern auch das niedere Volk, das unter dem Drucke der Armuth seufzte, oft mit empörender Härte be- handelten. Als nun einmal ein neuer Feldzug begonnen werden sollte, erhob sich eine allgemeine Bewegung unter dem Volke; cs wanderte aus auf den heiligen Berg, um dort eine neue Stadt zu gründen. Die Vornehmen erschraken; jetzt war es an ihnen, gute Worte zu geben. Männer, die beim Volke beliebt waren, wurden zur Unterhandlung abgesandt. Mehr aber, als die Fabel des Menenius Agrippa vom Bauche und den Gliedern, wirkte die Erlassung alter Schulden und die Bewilligung von Volks tri- bu neu, d. h. solcher vom Volke gewählten Beamten, welche das Recht haben sollten, jeden den Plebejern nachtheiligen Beschluss des Senates für unwirksam zu erklären. (494). Freilich sollte wenige Jahre darauf

5. Die weite Welt - S. 180

1865 - Leipzig : Amelang
180 Wclthcilctndes vielem Wechsel unterworfen. Bald hatten sic ruhige Feierzeik,. in der Glück und Wohlstand zunahmen, bald verfielen sie dem tiefsten Elende,, dem schrecklichsten Zerwürfuiß. Aber auch in seinen besten Tagen war dem Lotte nur ein Schatten früherer Herrlichkeit geblieben. Jéhovah hatte schon seit 400 Jahren nicht mehr durch den Mund seiner Propheten geredet; — alles das mußte dazu helfen, in allen gläubigen Gemüthern die sehnsüchtige Erwartung des verheißenen Messias aufs höchste zu steigern, das Gefühl der Erlösungsbedürftigkeit zu wecken und zu schärfen. — Auch das Heidenthum war jetzt zu dem Ziele gelaugt, welches Gott ihm zuvor ersehen hatte. Alle äußere Mittel hatten der Menschheit nicht zum dauernden Glücke verhelfen können. Hohe Bildung des Geistes, mächtige Reiche, weise Verfassungen, glänzender Wohlstand, — Alles war vorübergegangen und hatte nur dazu gedient, das Verderben des Mcuschcnherzcns von allen Seiten zu offenbaren. Die Edelsten unter den Heiden waren zum Bewußtsein von der Ohnmacht uni) Richtigkeit ihrer Götter und Gottesdienste gelangt, zu der Ueberzeugung, daß sie durch eigne Weisheit, Kraft und Tugend d(n Frieden für ihre Seele nicht erlangen könnten. Ihr Herz fühlte sich unbefriedigt, und die Sehnsucht nach einem bessern Zustande war in ihnen immer mächtiger geworden. Is- raels Geschichte war dei: umwohnenden Völkern auch ohne Predigt durch Worte ein Prediger in der Wüste gewesen. Und als nun seit der babylo- nischen Gefangenschaft Israel sich überall hin zerstreute und in allen Orten Schulen gründete, in welchen auf alle Sabbathe das Gesetz und die Verhei- ßungen gelesen und erklärt wurden, da verbreitete sich die Kunde von Israels Hoffnungen unter allen Heiden. Die Zeit war erfüllt; der Messias sollte erscheinen und mitten in dem mächtigsten Reiche dieser Welt erbauen sein Reich der Liebe und des Friedens. 108. Tie Nachfolger Kaisers Angustus. Zerstörung Jerusalems. Augusius wurde seiner Macht und seines Glanzes wenig froh. In seinem Hanse latte er keinen Frieden; an seinen Kindern erlebte er nur Herzeleid. 14 it. Chr. G. folgte ihm sein Stiefsohn Tiberius ans dem Kaisertbrvn, derselbe, unter dem Christus am Golgatha gekreuzigt wurde. Noch schlimmer als dieicr Tyrann war sein Nachfolger Ealigüla, ein unsinniger Wiitherich, der öflers den Wunsch anssprach, das römische Volk möge nur einen Kops haben, damit er ihn ans einmal abschlagen könne. Er wurde nach nur vierjähriger Negierung ermordet, wie sein Vorgänger. Nach ihm kam Kaiser Claudius, der die Negierung ganz seinen schändlichen Weibern Messalina und Agrippina überließ, welche letztere Um ermordete. Dann kam die Reihe an Nero (54— 08 it. Chr.), welcher von dem Weltwciscn Scncka strenge erzogen worden war. rum Tanke dafür aber auch diesen, sowie seine eigene Mutter umbringen ließ. Er übertraf an wahnsinniger Grausamkeit noch alle seine Vorgänger. Die Apostel Paulus und Petrus erlitten unter seiner Negierung den Märtyrertod (67). Als ihm die Strafe für seine Schandtbatcn drohte, ließ er sich von einem Sklaven tödten. Raschi nach einander wurden Galba. Otho und Nitellius durch Soldatrnmacht auf den Thron gehoben, von dem sie eben so schnell wieder verschwanden Eine bessere Zeit trat mit dem Negierungsantritt Vespasiano ein. (69—79.) Er war mäßig und gerecht, als Feldherr glücklich, und hatte den ernsten Willen, aller Unordnung zu wehren. Kaiser Nero hatte ihn mit einem Heere auögesandt, um die Inden, die sich gegen den grausamen bandpflcgcr G essi Us Florus empört hatten, zum Gehorsam zurückzuführen. Cr eroberte eine Stadt nach der andern und war eben im Begriff, die Belagerung von Jerusalem zu beginnen, als er die Botschaft von seiner Erwählung zum Throne empfing. Sein Sohn Ti tu ö übernahm den Oberbefehl über das Heer. Dieser umzingelte die Stadt um die Osterzcit, als eine unzählbare Men-

6. Die weite Welt - S. 182

1865 - Leipzig : Amelang
182 wurde durch Gewalt und Bcslcchmig imnier mehr zerrüttet. Ein fcster8plan konnte rn der Regierung nicht durchgeführt werden, da Herrscher der verschiedensten S>rt auseinander folgten und gewöhnlich nur kurze Zeit regierten. 2)iit initiier stößet m Ungestüm d>äu- gen die äußer» Feinde, insbcsoutcre die deut chcn Stämme, ans die Grenzen ein, die endlich nicht länoer behauptet werden konnten. In der Völkerwanderung ging! ein furchtbares Gericht Gottes durch die entartete römische Welt. 109. Verfolgungen der Christen. Constantin. In der ersten Zeit waren nur die Juden die Widersacher der Christen gewesen; aber che noch Jerusalem zerstört war, machten auch die Heiden mit der Verfolgung derselben einen furchtbaren Anfang. Der erste Christenver- folgcr unter den römischen Kaisern war Nero. ' Dieser grausame Tyrann ließ unter andern Schandthaten Rom, die Hauptstadt der Welt, in Brand stecken, um das Schaltspiel eines großen Feuers zu haben und um eine neue Stadt bauen zu können. Nom brannte sieben Tage. Da er aber dadurch sich einen großen Haß zuzog, so wollte er die Schuld von sich abwälzen und gab die damals schon zahlreichen Christen als Urheber an. Und nun brach der bereits vorhandene Haß gegen sie in hellen Flammen aus; denn die Welt stieß sich an dem Worte von Jesu Christo, dem Gekreuzigten; sic hielt diese Predigt für eine Thorheit, die Christen für verabscheuungswürdige Mensche», die gar keine Religion hätten. So hatte die Grausamkeit des Nero freies Spiel. Cr ließ einige Christen gefangen nehmen und entdeckte durch deren Aussage noch andere. Die schrccklich'sten Martern wurden ersonnen. Man wickelte sie in Felle wilder Thiere und ließ sie von Hunden zerreißen. Man bestrich sie mit Wachs und andern brennbaren Stoffen, stellte sie in den Gär- ten des Nero auf und zündete sie an, damit sie als Fackeln die beacht erleuch- ten sollten, und dergleichen. Unter solchen Martcrll endeten viele Christen das Leben. Von Nom aus verbreitete sich die Verfolgung weiter; auch in Spanien soll damals schon Christcnblut geflossen sein. Man rechnet im Ganzen zehn solcher großenverfolgungsftürme, die in den drei ersten Jahrhunderten des Christenthums ausgebrochen sind und manchmal viele Jahre hindurch angedauert haben. Tie römischen Kaiser waren gegen die Christen, weil diese ihnen jeden abgöttischen Dienst verwei- gerten, welche ihnen die Heiden z. B. mit Räuchern vor ihren Bildsäulen u. s. w. erwiesen. Die Priester waren wider die Christen, weil die Zahl der Götzendiener sich täglich verminderte, und die, welche Götzenbilder verfer- tigten oder damit handelten, weil sie immer weniger zu verdienen hatten. Allen war bange, daß entweder ihre Reichthümer, oder ihr Ansehen, oder beides gänzlich verloren gehen möchte. Deßwegen sagten sie, daß die Chri- sten Götter und Obrigkeiten verachteten. Man brachte auch freche Lügen auf, daß die Christen bei ihren Zusammenkünften schändliche Tinge trieben, ja sogar, daß sie Menschen schlachteten. Dadurch wurde das Volk sehr erbost gegen sie, und wenn eine Landplage kam, schob man die Schuld davon ge- wöhnlich auf die Christen. Eine der schrecklichsten Verfolgungen fand unter dem Kaiser Dceins (249—251) statt. Die Christen hatten fast ein halbes Jahrhundert vorher in Ruhe gelebt, und diese Ruhe hatte sie sicher und lau werden lassen. Ori- glnes, ein ausgezeichneter Lehrer jener Zeit, klagt sehr darüber. „Einige/ sagte er, „kommen zur Kirche nur an hohen Festtagen und alsdann nur fast

7. Die weite Welt - S. 144

1865 - Leipzig : Amelang
144 ganz Asien überschwemme. Ein anderes Mal träumte ihm, cs wachse aus ihrem Schooße ein Weinstock hervor, welcher ganz Asien überschatte. Wie erschrak der König, als die Traumdeuter ihm erklärten, seine Tochter werde einen Sohn bekommen, der zum Herrn von ganz Asien bestimmt sei! Damit der Traum sich nicht erfüllen könne, verheirathete er seine Tochter an einen Perser von niederer Herkunft, und als er erfuhr, daß sie einen Sohn geboren habe, befahl er seinem Hofbedienten Harpagus, das Kind seinen Eltern heimlich wegzunehmen und zu tödten. Harpagus hatte jedoch Mitleiden mit dem Knäblein und übergab es einem Hirten, der es seinem Weibe zum Er- satz für das eben gestorbene Söhnlein überbrachte. So wurde der Enkel des Königs von armen Hirten aufgezogen. Cyrus, so hieß er, wuchs kräftig heran und zeichnete sich schon in früher Jugend vor seinen Gefährten ans. Einmal wurde er von diesen im Spiel zum Könige erwählt. Im Gefühl seiner Würde ließ er einen Knaben, der ihm nicht gehorchen wollte, züchtigen. Der Geschlagene aber, der Sohn eines vornehmen Hofbeamten, erzählte es , seinem Vater, und dieser brachte die Sache vor den König Astyages, damit er den Frevler bestrafe. So kam Eyrus an den königlichen Hof, verant- wortete sich unerschrocken und erklärte, er habe nur gethan, was seines Am- tes gewesen sei. Durch den Freimuts) des Knaben und seine edle Gesichts- bildnng aufmerksam geinacht, erkundigte'sich der König bei dem Hirten nach dessen Herkunft und erfuhr darauf Alles, was sich zugetragen hatte. Doch that er seinem Enkel kein Leid-, denn er hatte ihn liebgewonnen, sondern schickte ihn zu seinen Eltern nach Persien zurück. Aber an dem Harpagus nahm er eine schreckliche Rache, weil dieser seinen harten Befehl nicht voll- zogen hatte. Er ließ dessen Sohn tödten, in Stücke zerhauen und dem eignen Vater bei Tische zur Speise vorsetzen. Erst nach der Mahlzeit ent- deckte er ihm die schauderhafte That. Voll glühenden Zornes schwur der unglückliche Harpagus dem grausamen Könige blutige Vergeltung. 2. Als nun Eyrus herangewachsen und Astyages von den Traumdeutern dadurch beruhigt worden war, daß sie sagten, der Traum.sei schon durch die Königswahl seines Enkels in Erfüllung gegangen, kam dieser sammt feiivcv Mutter Mandane wieder an den königlichen Hof. Aber dem kräftigen Jüng- ling, der an die einfache und mäßige Lebensweise der Perser gewöhnt war, behagte das üppige und schwelgerische Hofleben nicht, und endlich stieg in ihm der Gedanke auf, daß es wohl besser sein müsse, wenn seine tapfern Landsleute von der Herrschaft der weichlichen Meder befreit würden. Har- pagus bestärkte ihn in dieser Meinung. Als er sah, daß Cyrus durch seine Kraft und Tüchtigkeit nach und nach großes Ansehen gewann, schloß er sich enger an ihn an und enthüllte ihn: den grausamen Anschlag, welchen er auf Befehl seines Großvaters an ihm als Kind hatte ausführen sollen. Da zögerte Cyrus nicht länger. Er kehrte nach Persien zurück mit dem festen Vorsatz, das medische Joch abzuschütteln. Um seine Landsleute für seinen Plan zu gewinnen, ließ er sie eines Tages ein Feld voller Dornen ausroden, und darauf am andern Tage köstlich bewirthen. So hätten sie es, sagte er ihnen, unter der medischen Herrschaft, und so sollten sie cs haben, wenn sie ihm folgen wollten. Darauf erhoben sich die Perser unter ihrem Führer

8. Die weite Welt - S. 165

1865 - Leipzig : Amelang
165 feine Soldaten ebenso, wie er, vor Durst lechzen sah, sagte er: „Wenn ich allein trinken wollte, so würden diese hier den Muth verlieren!" und goß das Wasser aus. Die Soldaten riefen voll Bewunderung über die Enthaltsam- keit des Königs: „Wir sind nicht ermattet, wir sind auch nicht durstig, ja, wir halten uns auch nicht für sterblich, so lange wir einen solchen König haben!" Bessus dachte bei der Verfolgung durch Alexander nur auf seine eigene Rettung; zuvor aber brachte er mit seinen Gefährten dem unglücklichen Da- rius mehrere tödtliche Wunden bei und ließ ihn dann auf seinem Wagen hülf- los liegen. Alexanders Reiter fanden ihn in seinem Blute. Er bat sie um einen Trunk Wasser. Ein Maeedonier brachte ihm etwas in seinem Helme. Erquickt sprach der Unglückliche: „Freund, das ist das höchste meiner Leiden, daß ich deine Wohlthat nicht einmal vergelten kann. Aber Alexander wird sie. dir vergelten, und dem Alexander werden die Götter die Großmuth ver- gelten, die er meiner Mutter, meiner Gemahlin und meinen Kindern erwie- sen hat. Ich reiche ihm hier durch dich meine Rechte!" Der Maeedonier ergriff sie, und Darius verschied. Gleich darauf kam Alexander; ex war sehr bewegt bei dem Anblick, zog sein Oberkleid aus und breitete es über den Leichnam, den er in dem königlichen Begräbnisse zu Persepolis mit großer Pracht beisetzen ließ. Auf einem spätern Zuge bekam Alexander den Mör- der Bessus in seine Gewalt, ließ ihn geißeln und daun hinrichten. Als sich Alexander seist das ganze weitläufige Perserreich unterworfen hatte, suchte er zwischenwaeedoniern und Persern eine größere Annäherung zu bewirken. Er nahm persische Tracht und Sitte an, ließ Perserkuaben nach griechischer Weise erziehen und verlangte von seinen Macedoniern, daß, sie nach morgenländischer Art vor ihm niederknieen sollten. So erregte er in hohem Grade ihr Unzufriedenheit, die noch dadurch gesteigert ward, daß Alex- ander jetzt oft einen unbezähmbaren Jähzorn äußerte, der ihn bei den geringfügigsten Veranlassungen zu Grausamkeiten hinriß. Philotas, der Sohn des Parmenio, wurde einer Verschwörung gegen Alexander beschuldigt und mit dem Tode bestraft. Damit nicht der alte Parmenio, aufgebracht überden Tod seines Sohnes, eine Empörung gegen Alexander stifte, ließ dieser durch ausgesandte Meuchelmörder auch ihn, einen sicbenzigjährigen Greis, niederstoßen. Einst bei einem Schmause, wo Alle schon in Wein erhitzt waren, er- hoben Schmeichler die Thaten Alexanders über die glänzendsten Thaten der berühmtesten Helden der Vorzeit. Rnr Klitns, der dem Könige in der Schlacht am Granikus das Leben gerettet hatte, stimmte nicht ein, sondern behauptete, die Maeedonier hätten bei jenen Thaten das Meiste gethan,.und erhob Philipp weit über Alexander. Der ruhmsüchtige Alerander entbrannte vor Zorn; um so heftiger schrie der trunkene Klituö. Man brachte ihn weg, weil man den König vor Zorn glühend aufstehen sah. Doch Klitus kam durch eine andere Thür wieder in den Saal zurück und stieß von Neuem Schmäh- reden gegen den König aus. Da gcrieth Alexander in Wuth, riß einem Tra- banten die Lanze aus der Hand und stieß den nieder, der ihm das Leben ge- rettet hatte. Aber in demselben Augenblicke waren Zorn und Rausch ver- schwunden, und zur Besonnenheit gekommen, erstarrte der König vor Schre- cken über seine eigene That. Drei Tage lang wollte er weder Speise noch

9. Die weite Welt - S. 179

1865 - Leipzig : Amelang
179 mord tödteten. Dem dritten Bruder Simon gelang es endlich, die Burg Zion wieder zu gewinnen, welche die Heiden bisher noch inne gehabt hatten. Unter ihm kam das Land zur Ruhe, und es blieb guter Friede, so langt er lebte. Das Volk aber verlieh ihm und seinem Geschlechte aus Dankbarkeit die erbliche Fürsten- und Hohenpriesterwürde, bis Gott ihnen einen rechten Propheten senden werde. Ihm folgte sein Sohn Johannes Hyrkanus (135), der ein löblich Regiment führte. Er eroberte Samaria und Galiläa und zerstörte den Tempel auf Garizim. Auch unterjochte er die Edomiter und zwang sie zur jüdischen Weise und Religion. Sein Sohn Aristobulus nahm sogar wieder die Königswürde an (106). Blutige Kämpfe brachen zu den Zeiten des Alexander Jannäus aus, die sich zu mörderischen Bürgerkriegen steigerten, als die Brüder H y r- kanh. und Aristo bul um die Herrschaft stritten (70). Da kamen die Römer, die in Syrien standen, ins Land, um den Streit zu schlichten, und machten sich Judäa zinsbar. P ompe jus erschien selbst vor Jerusalem und nahm die Stadt ein an einem Sabbath (63). Er ging in den Tempel, rührte aber den Tempelschatz nicht an, und befahl, ferner zu opfern. Die Mauern der Stadt ließ er jedoch niederreißen. Hyrkan Ii. setzte er zum Fürsten und Hohenpriester ein. Unter dessen schwacher Regierung wurde der Edomiter Antlpa ter mächtig, und Cäsar ernannte ihn zum Statthalter über Judäa. Roch mächtiger ward dessen Sohn Herovcs der Große. Unter römischem Schutze rottete er die ganze Familie der Makkabäer aus und wurde im Jahre 40 v. Chr. von dem Senate zu Rom zum Könige von Judäa erhoben. Er war ein Mann von vielem Verstände und großer Tapferkeit, aber über die Maßen mißtrauisch und grausam, mordete viele unschuldige Menschen und sogar mehrere seiner eigenen Söhne, denen er nicht traute. Uebrigens lebte er nach heidnischer Weise. Um die Gunst der Inden wieder zu gewinnen, erneuerte er den Tempel zu Jerusalem mit verschwenderischer Pracht. Er starb, wie wir aus der biblischen Geschichte wissen, kurz nach Christi Geburt, und zwar an derselben schrecklichen Krankheit, der auch Antiochus Epiphanes erlegen war. Darnach wurde das Land unter die drei Söhne des Herodes vertheilt. Archelüns bekam unter dem Titel Ethnarch (Herrscher des Volkes) Ju- däa, Jdumäa und Samaria. Er wurde nach sechs Jahren abgesetzt und das Land kam unter römische Landpfleger. Der zweite Sohn He- rodes Antipas erhielt mit dem Titel Tetrarch (Vierfürst) Galiläa und Peräa, der dritte Sohn Phili ppus aber das nördliche Ostjordan- land. Er starb 33 n. Chr. und sein Land fiel an die Römer; Herodes An- tipas aber wurde sechs Jahre später nach Gallien verwiesen, und das ganze Land stand jetzt unter römischer Herrschaft. Nur vorübergehend gelang es Herodes Agrippa I., einem Enkel Herodes des Großen (von einem seiner hingerichteten Söhne)/ durch Gunst des Kaisers Claudius wieder die Kö- nigswürde über das ganze Land zu erwerben. Nicht lange nach der Gefangen- nahme des Apostels Paulus starb auch ör an der fürchterlichen Krankheit seines Großvaters. Schon sein Sohn Herodes Agrippa Ii., der noch die Zerstörung Jerusalems erlebte, wurde wieder auf den nördlichen Theil des Ostjordanlandcs beschränkt. So war der Zustand der Juden in der letzten Zeit vor der Geburt des 12*

10. Die weite Welt - S. 181

1865 - Leipzig : Amelang
— 181 >scheninenge in derselben versammelt war. Vergebens ermahnte er mit Freundlichkeit zur Unterwerfung; er erntete nur Hohn für seine Milde. Da gedachte er die Verstockten durch Härte und grausame Behandlung nachgiebiger zu machen. Mehrere tausend ge- fangene Inden ließ er kreuzigen, bis es an Raum und an Holz flir die Kreuze gebrach. Bald wüthete in der Stadt der gräßlichste Hunger. Speise war um keinen Preis mehr zu haben. Um ein Stück Brod mordete der Freund den Freund; man verschlang Heu und Unrath, nagte am Leder der Schilde, und eine vornehme Jüdin schlachtete im Wahnsinn des Hungers ihr eignes Kind, um es zu verzehren. Viele Tausende starben des Hungertodes, andre stürzten sich verzweifelnd von den Mauern herab. Dazu waren die Rädelsführer unter sich uneinig, bekämpften und mordeten sich gegenseitig. Wer eö wagte, von Uebergabe zu reden, wurde sofort getödtet. Immer enger schloß Titus die Stadt ein; endlich erstürmte er die äußeren Mauern und zerstörte die Unterstadt. Die eine Partei der Juden verschanzte sich nun im Tempel, die andere ans der Burg Davids. Titus wünschte sehnlichst, den Tempel zu erhalten, aber trotz der strengsten Befehle, ihn zu schonen, warf doch ein durch den heftigen Widerstand erbitterter Soldat eine brennende Fackel in deitselben, und vergeblich befahl, bat, drohte Titus, man solle löschen. So ging daö herrliche Gebäude unter dem Geheul der Juden, die ihre letzte Hoffnung auf Jehovahs Beistand vernichtet sahen, in Flammen auf. Die unüberwind- liche Oberstadt wurde erst nach einigen Wochen eingeuommen, als der H mger die Be- satzung hiuaustrieb. Jerusalem wurde dein Erdboden gleich. gemacht, und nach des Herrn Wort blieb nicht ein Stein auf dem andern. Anderthalb Millionen Juden, waren in diesem furchtbaren Kriege umgekommen, gegen 100,000 Gefangene wurden als Sklaven verkauft, oder sie mußten zur Belustigung der Römer mit wilden Thieren kämpfen und elend umkommen. Titus hielt einen triuinphirenden Einzug in Rom, bei welchem der Schaubrodtisch, ein goldner Leuchter und ein Gesetzbuch vor ihm her- getragen wurden. Roch bis auf den heutigen Tag steht der Triumphbogen, der für dicseu feierlichen Siegeszug in Rom gebaut worden ist; auch sind noch Denkmünzen bekannt, auf denen die Tochter Zions trauernd unter einem Palmbaume sitzt, und die die Inschrift tragen: Judaea victa (daö besiegte Judäa». Daö Gericht über daö Bundesvolk hatte sich erfüllt. Die Christen in Jerusalem waren schon vorher nach Pella, einem Städtchen jenseit des Jordans, geflüchtet und waren den Trübsalen der belagerten Stadt entgangen Jetzt war die Hütte zerstört; im Abendlande mußte dem Christenthum eine neue Heimath gesucht werden. Nach Bespasiau bestieg Titus den römischen Kaiscrthrou. Er war gütig und milde; man nannte ihn die Liebe und Wonne des Menschengeschlechts. Wenn er an einem Tage keine Wohlthaten gespendet hatte. so sagte er: „Ich habe einen Tag verloren I" Seine Feinde behandelte er mit Großmuth ; selbst gegen Berräther bewies ec Schonung, indem er lieber selbst zu Grunde gehen wollte,, als Andere zu Grunde richten. — Unter seiner Regierung wurden die beiden Städte Hereulauum und Pom- peji durch einen furchtbaren Auöb.mch de« Vesuv (S. :»6) völlig verschüttet. Jetzt werden da zahlreiche Geräthschafteu und Kuustgegeustäude zu Tage gefördert, die an das Leben der alten Römer erinnern und über Die Einrichtungen ihrer Häuser und so vieles Andere Aufschluß geben. Auch Schriftrollen hat man aufgefunden, die jedoch nur znm Theil entziffert werden konnten. Schon im Jahre 8l starb Titus. Eö folgte sein ihm sehr unähnlicher Bruder Domitian, dessen Wesen au den Tiberins erinnert; dann aber setzt sich seit dem Jahre 93 die Reihe der guten Kaiser fort Nrroa( — 93), Traf an (—U7), Hadrian (—138), Antoninus der Fromme (— Uh) und Marcus Aurelitts (—17.8), — sie alle waren redlich und mit allem Ergste bemüht, daö Wohl der ihrer Herrschaft unterworfenen Völker zu fördern. Mehrere unter ihnen waren auch im Kriege glücklich. Sie hielten die immer kräftiger anstürmenden deutschen Völker von den nördlichen Gren- zen ab und erweiterten das Reich an der niedern Donau und über den Euphrat hinaus. Doch hielten eö auch diese sonst so trefflichen Herrscher für einen Ruhm, dem Christen- thume vas Heimathsrecht zu versagen und es als einen Fremdling auszustoßeu. Nach Mare Aurels Tode ging das Reich mit raschen Schritten seiner Auflösung entgegen. D:e Prätorianer, die Obersten des herrschsüchtigen Kriegsvolkes, setzten Kaiser ein und verstießen oder ermordeten sie wieder, wie eö ihrer schrankenlosen Willkür gefiel. Nur wenige derselben legten einige Festigkeit des Charakters au den Tag. Die Römer waren in üppiger Bequemlichkeit schon längst erschlafft, die Liebe zum Baterlande und Theilnahme für die Angelegenheiten deö Staates waren längst erloschen. Die Verfassung
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