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1. Grundriß der allgemeinen Geschichte für gelehrte Schulen - S. 31

1848 - Dil[l]ingen : Friedrich
von 560 bis 323 v. Chr. 31 lief erbauten das erste große Schiff. Der Geist für gemeinsame Unternehmungen wurde rege. Jason unternahm von Jolkos aus in Verbindung mit dem Kern der griechischen Heldenjugend eine Fahrt aus dem Schiffe Argo (etwa 1250 v. Chr.) nach dem Wunderlande Kolchis am schwarzen Meere, mehr wohl aus Lust au Abenteuern, als um das goldene Vließ (Symbol des Reich- thumölzu holen, welches Phryrus schon früher dahin gebracht hatte. Eben so merkwürdig ist der Krieg, welchen um 1225 v. Chr. sieben verbündete Fürsten aus dem Peloponnes gegen daö schon mächtige Thebä unternahmen, um dem Polynices, einem Sohne des unglücklichen Oedipus und Schwiegersöhne des Adrastus von Argos, gegen seinen Bruder Eteokles beizustehen. Erst zehn Jahre später wurde der Rachekrieg durch die Söhne der Er- schlagenen erneuert und durch die Zerstörung Thebä's beendigt. Noch wichtiger und auf die Bildung der Griechen einflußrei- cher war der dritte Heroenzug, der trojanische Krieg (um 1194 v. Chr.). Paris, ein Sohn des trojanischen Königs P ria- mus, hatte treuloser Weise des Mene laus, des Fürsten von Sparta, Gemahlin, die Helena entführt. Diese Schmach zu rächen oder vielmehr aus erblichem Haß, weil Jlu s, des Priamus Großvater, einst den Tantalus vertrieben hatte, bot Aga- memnon, des Menelaus Bruder und Fürst von Argos undmy- cenä, welches damals der mächtigste Staat im Peloponnes war, das gesammte Griechenland zu einem Rachekrieg gegen die Teuk- rer auf. Huuderttauseud Krieger setzten auf zwölshundert Schif- fen unter der Oberanführung des Agamemnon nach Asien über. Die berühmtesten Fürsten, welche an diesem Zuge Antheil nah- men, waren: Achilles, Patroklus und Philoktetes aus Thessalien, Nestor aus Messenien, Diomedes aus Argolis, Ajar von Salamis, Odysseus von Jthaka, Jbomeueus aus Creta u. a. Der ausgezeichnetste Held unter den Trojanern war Hektar, des Priamus ältester Sohn. Dieser Krieg soll zehn Jahre gebauert haben und endigte mit der Zerstörung von Jliìliu, der Hauptstadt des trojanischen Reiches. Die Sieger kehrten, mit Schätzen und Kenntnissen mannigfal- tiger Art bereichert, in ihr Vaterland zurück. Außerdem bewirkte dieses mit Sieg gekrönte Unternehmen, daß die Griechen von die-

2. Grundriß der allgemeinen Geschichte für gelehrte Schulen - S. 39

1848 - Dil[l]ingen : Friedrich
39 von 560 bis 323 v. Chr. durchgegangen, so mußte er seine völlige Bestätigung durch den Areopagus erhalten, welcher aus den abgehenden Archonten besetzt wurde. Dieser ehrwürdige Rath, schon srüher angeordnet, wurde von Solon verbessert und so eingerichtet, daß er gleichsam den Grundpfeiler der Verfassung ausmachte. Er mußte nicht nur die Beschlüsse der Volksversammlung prüfen und nach Gutbefinden bestätigen oder für nichtig erklären, sondern auch die Aufsicht über die Sitten der Bürger führen und das Betragen der abgegangenen Archonten untersuchen. Er entschied über Leben und Tod. Zur Besetzung der übrigen Gerichte wurden alljährlich sechs tausend Bürger als Geschworene (Heliasten) durch das Loos bestimmt. Eben so weise waren Solonö Verordnungen in Rücksicht des Privatlebens, besonders aber der Erziehung. Kein Bürger durfte in politischen Parteiungen bei Lebensstrafe neutral bleiben, um bei einem jeden eine stets rege Theilnahme am Gemeinwohle des Staates zu erhalten. Müssiggang war aufs strengste verbot?». Die ärmern Bürger trieben gewöhnlich Ackerbau, Schifffahrt und Handwerke; die reichern beschäftigten sich mit Künsten und Wissen- schaften und übernahmen dann öffentliche Aemter. Solon hatte die neue Gestaltung des Staates auf hundert Zahre für unabänderlich erklärt. Nichts desto weniger bemächtigte sich Pisistratus, als Haupt und Liebling der Volkspartei, durch List der Alleinherrschaft in Athen. Er wurde zwar durch die Alkmäonioen, an deren Spitze Mega kl es stand, zweimal ver- trieben; als er aber um 538 v. Chr. dieselbe zum dritten Male an sich gerissen hatte, behielt er sie bis an sein Ende (528) und trug sie sogar an seine Söhne über. Die Alleinherrschaft (Tyrannis) der Pisistratiden war aber keineswegs drückend. Sie ließen die Solon'sche Verfassung fortdauern und suchten das Volk daran zu gewöhnen; sie beförderten Gewerbe, Künste und Wissenschaften, und Pisistratus war cs, der die Homerischen Gesänge durch Dias- keuasten sammeln und ordnen ließ. Sein Sohn Hipparchus ahmte das Beispiel des Vaters nach, wurde aber dennoch von zwei beleidigten Feinden, Harmodiuö und Aristogiton, im I. 514 v. Ehr. ermordet. Darüber erbittert, fing sein Bruder Hippias an, mit mehr Strenge zu herrschen, beschleunigte aber dadurch seinen Sturz. Die verbannten Alkmäoniden besetzten mit

3. Grundriß der allgemeinen Geschichte für gelehrte Schulen - S. 119

1848 - Dil[l]ingen : Friedrich
von 1 bis 476 n. Chr. 119 . — 9 v. Chr.), drang er bis an die Weser und Clbe vor, starb aber auf dem Rückzüge in seinem Lager bei Mainz. Im Som- mando ersetzten ihn Tiberius (v. 9 — 7 v. Chr.), Domitius Ahenobarbus (v. 7 — 2 v. Chr.), wo Tiberius selbst wieder den Oberbefehl übernahm. Als aber Quinctilius Varus (v. 4—9 ». Chr.) mit aller Strenge römische Sprache und Gesetze einzuführen und Germanien zu einer römischen Provinz umzubilden suchte; brachten ihm die Deutschen unter Anführung des jungen Cheruskerfürsten Hermann oder Arminius im Teutoburger Walde unweit Paderborn eine völlige Niederlage bei und retteten dadurch ihre Freiheit und Sprache vor dem Untergange. Augustus, höchst bestürzt über den Verlurst seiner besten Legionen, schickte sogleich den Tiberius und Germanicus, welche einige Tage zuvor wegen eines glücklich unterdrückten Aufstandes in den Donau- ländern (v. 5— 9 n. Chr.) triumphirt hatten, mit neuen Heeren an^den Rhein ab, um die Grenzen des römischen Reiches zu schützen. Fruchtlose und unentschiedene Siege waren Alles, was Germanicus, der edle Sohn des Drusus, auf seinen Feldzügen von 14—16 n. Chr. gegen die Deutschen gewann, und kaum entging ein Thcil seines Heeres dem Schicksale des Varus. Her- mann aber, von seinen Zeitgenossen wenig erkannt, von seinem Schwiegervater Seg est, dem er die Tochter Thusnelda ent- führt hatte, fortwährend angefeindet, fiel durch Meuchelmord, als ein Opfer der kleinlichen Eifersucht seiner Verwandten und anderer Oberhäupter. Die häuslichen Verhältnisse des Augustus wurden durch die Ausschweifungen seiner Tochter Julia und den frühzeitigen Tod mehrerer seiner adoptirten Söhne vielfach getrübt. Sie fielen als Opfer seiner dritten ränkevollen Gemahlin Livia, auf deren Be- trieb er im Jahre 11 n. Chr. seinen Stiefsohn Tiberius Clau- dius Nero zum Mitregenten annahm. Cr selbst starb im 76ten Jahre seines Lebens zu Nola 14 n. Chr. Tiberius Cäsar (v 14—37 n. Chr.), ein düsterer, arg- wöhnischer und grausamer Fürst, warf bald nach Erlangung des Thrones die Maske ab, hinter der er seinen wahren Charakter bisher zu verbergen gewußt hatte. Cr nahm dem Volke die Co- mitien, ernannte selbst die Consuln, schlug zu den übrigen Aemtern

4. Grundriß der allgemeinen Geschichte für gelehrte Schulen - S. 142

1848 - Dil[l]ingen : Friedrich
142 Erste Periode Kaiser durch die Leibwache, welche den Urheber der Frevelthat, den von Valentinian schwer beleidigten Senator Petronius Marimu^Z, auf den Thron erhob. Dieser brachte die kaiserliche Wittwe dahin, sich mit ihm zu vermählen. Als aber Endona von der Theilnahme des Marimus an der Ermordung Valentinians sich überzeugt hatte, rief sie aus Rache heimlich den Vandalen- König aus Afrika zu Hilfe. Gegen Aller Vermuthen erschien Genfer ich mit einer Flotte an der Mündung des Tibers. Ma- rimus, welcher durch die Flucht sich retten wollte, wurde erschla- gen. Die Stadt blieb zwar auf die Fürbitte des Pabftes Leo von Feuer, und Schwerdt verschont, wurde aber vierzehn Tage lang von den rohen Vandalen auf die schrecklichste Weise geplün- dert und seiner schönsten Kunstwerke beraubt. Von nun an beun- ruhigte Genserich, welcher, im Besitz einer ansehnlichen Flotte, die Herrschaft über das Mittelmeer behauptete, fortwährend die Kü- sten Italiens. Seit dem Tode des Marimus wurde das weströmische Reich bis zu seiner gänzlichen Auflösung fast ununterbrochen durch innere Revolutionen erschüttert. Die im römischen Solde stehenden Deutschen setzten acht Kaiser schnell nach einander ein und ab. Während die übrigen eingewanderten germanischen Nationen sich in dem Besitze der, von ihnen eroberten Länder immer mehr be- festigten, sahen sich die deutschen Kriegsvölker in Italien, die Heruler, Rugier, Scyren und Turcelinger auf einen bloßen Sold beschränkt. Damit waren sie nicht mehr zufrieden und foderten als Belohnung ihrer Dienste den dritten Theil aller italischen Ländereien. Da der Kaiser ihrem Begehren nicht entsprach, riefen sie ihren Anführer Odoacer als König von Italien aus. Dieser eroberte die feste Stadt Pavia und machte dem weströmi- schen Reiche ein Ende 476 n. Ehr. Romulus Momyllus Augustuluö wurde mit einem Fahrgelde nach Campanien auf das alte Schloß Lucullianum verwiesen, wo er, als der letzte unter den weströmischen Kaisern, im Privatstande sein Leben endete.

5. Grundriß der allgemeinen Geschichte für gelehrte Schulen - S. 122

1848 - Dil[l]ingen : Friedrich
Erste Periode 122 große Amphitheater oder Colosseum) und in andern Städten auf- führen, stellte besoldete Lehrer der griechischen und römischen Be- redsamkeit an und schaffte die Gerichte über Majestätsverbrechen ab. Auch in auswärtigen Unternehmungen war er glücklich. ^Mach dem Tode des Herodes (2 n.chr.) war das jüdische Reick- unter seine drei Söhne vertheilt worden. Einer derselben, A r ch e l a u s, erhielt Judäa, Samaria und Jdumäa. Die beiden erstern Land- schaflen wurden ihm wegen seiner schlechten Verwaltung abgenom- men, als römische Provinzen zu Syrien geschlagen und eigenen Procuratoren (Landpflegern) übergeben. Unter einem derselben, unter Pontius Pilatus (v. 27 — 36 n. Ehr.) starb der gött- liche Erlöser. Ein Enkel deö Herodes, Agrippa, erhielt zwar noch einmal von den Römern ganz Palästina als Königreich; allein nach seinem Tode (43) kam es abermals unter römische Procura- toren, deren Bedrückungen das Volk zum Aufstande reizten, in Folge dessen Jerusalem von Titus, dem ältern Sohne Vespa- sians, zerstört, und die Juden in alle Welt zerstreut wurden (70 n. Ehr.). In demselben Lahre wurde auch der Kampf gegen die aufrührerischen Bataver und ihre Verbündeten durch Cerealis beigelegt. Britannien wurde durch den tapfern Agricola ganz erobert und romanisirt, ja sogar Schottland von ihm umschifft und angegriffen seit 78 n. Ehr. Auf Vespasianns folgte dessen oben genannter Sohn, Ti- tus Flavius Vespasianus (v.79—81 n. Ehr.). Kurz, aber segensreich war seine Regierung. Jeder Tag, an dem er nichts Löbliches gethail hatte, galt ihm für verloren. Ein Ausbruch des Vesuvs, durch welchen die Städte Hercnlanum, Pompeji und Stabiä verschüttet wurden; eine pestartige Krankheit und ein furcht- barer Brand in Rom verschafften ihm mannigfaltige Gelegenheit, recht viel Gutes zu thun. „Die Liebe und Wonne des Menschen- geschlechtes^ war sein Ehrentitel, den er auch verdiente. Rach ihm bestieg sein jüngerer Bruder, Titus Flavius Domitianus (v. 81—96 n. Ehr.) den Thron, ein feiger Wü- therich. Was von den Schlechtesten seiner Vorgänger zum Abscheu der Mitwelt verübt wordeit war, verübte auch er. Um die Werk- zeuge seiner furchtbaren Despotie, die Soldaten, gehörig belohnen zu können, mordete er die Besten und Reichsten, und unter diesen

6. Grundriß der allgemeinen Geschichte für gelehrte Schulen - S. 148

1848 - Dil[l]ingen : Friedrich
148 Zweite Periode denöliebe, sorgte er jedoch nicht minder für den äußern Schutz seines Reiches, legte Festungen an, hielt immer ein wohlgerüstetes Heer und deckte die Küsten Italiens durch eine mächtige Flotte. Diese seine Macht und seine Verschwägerung mit mehrern deutschen Fürsten benützte er zur Erhaltung der Eintracht unter denselben. Er selbst bekannte sich zwar mit seinen Gothen zum Arianismus, ließ aber die katholische Kirche ungekränkt im Besitze ihrer Guter und Rechte. Erst gegen das Ende seines Lebens veranlaßte ihn die Unduldsamkeit des griechischen Kaiserhofes gegen die Arianer zu Härte und Mißtrauen gegen die Katholiken, so wie dringender Verdacht geheimer Verbindung mit Konstantinopel zur Hinrichtung der beiden Senatoren, des weisen und tugendhaften Boäthius und dessen ehrwürdigen Freundes Symmachus. Gemartert von Gewissensangst und voll Reue über diese That, starb er bald dar- auf im I. 526 n. Ehr. Nach Theodorichs Tod regierte seine Tochter Am alasuntha, als Vormünderin ihres Sohnes Athalarich, nach den weisen Grundsätzen ihres Vaters ebenso mit Kraft und Thätigkeit den Staat, wie sie durch eine sorgfältige Erziehung ihren Sohn zu einem würdigen Herrscher heranzubilden suchte. Allein ehrgeizige Große benützten eine jugendliche Züchtigung, die sie über ihren Sohn beschlossen hatte, ihr die Erziehung desselben aus den Hän- den zu winden, wodurch Athalarichs Bildung so sehr vernachläs- sigt wurde, daß er schon in einem Alter von sechzehn Jahren in Folge von Ausschweifungen starb. Da erhob Amalasuntha, weil sie wußte, wie verhaßt den Gothen die Herrschaft eines Weibes sei, ihren Vetter Theodat zu sich auf den Thron. Dieser ließ sie jedoch, weil er allein herr- schen wollte, im Bade erdrosseln. Diese Frevelthat gab dem grie- chischen! Kaiser Justinian einen Vorwand, Italien, wie kurz zuvor Afrika, mit seinem Reiche zu vereinigen. Nur so lange der kühne Eroberer Ge user ich (1-477) gebot, hatte die Vlüthe des vandali scheu Reiches gedauert. Wie er, wüthete sein Sohn und Nachfolger, Hunerich (4484), mit schrecklicher Grausamkeit gegen die katholischen Einwohner des Landes, konnte aber so wenig, als Gunthamund (484 — 496) und Thrasamund (496 — 523) das wilde Volk der Mauren

7. Grundriß der allgemeinen Geschichte für gelehrte Schulen - S. 151

1848 - Dil[l]ingen : Friedrich
von 476 bis 768 n. Ehr. 151 \ Aldo in erlebte indessen die Befestigung seiner Herrschaft nicht. Er fiel schon im Jahre 573 auf Anstiften der Rosamunda, die ihm den Tod ihres Baters und seinen grausamen Uebermuth nicht vergessen konnte. Auch der nach ihm znm Könige erwählte Kleph, der die Eroberung Italiens fortsetzte, fiel schon nach achtzehn Mo- naten durch einen seiner Hausgenossen. Zehn Jahre blieb nun der Thron unbesetzt. Während dieser Zeit gelangten die fünf und dreißig Herzoge, welche sich in die Herrschaft theilten, fast zu völ- liger Unabhängigkeit. Der Mangel an Einheit und Einigkeit be- stimmte sie wieder zu einer neuen Königswahl. Sie erhoben da- her Klephö Sohn, den schönen, tapfern, geistreichen und edeln Au- tharis (585—591) auf den Thron. Dieser schützte sein Reich ge- gen die Franken, die mächtigsten Feinde der Langobarden, und breitete in Unteritalien bis Rhegium seine Herrschaft aus. Nach seinem bald darauf erfolgten Tode vereinten sich die Longobarden dahin, daß sie denjenigen auf den Thron erheben wollten, wel- chen des Autharis Wittwe, die schöne The odolinde, eine Toch- ter des Herzogs Garibald von Bayern, zum Gatten gewählt ha- den würde. Sie vermählte sich demnach zur Freude Aller mit Agilulf (591 — 616), dem Herzoge von Turin. Unter diesem Könige gingen sehr viele Longobarden, vornehm- lich auf Thevdolindens Betreiben, zur katholischen Kirche über, da sie bisher Arianer, ja einige noch Heiden gewesen waren. Ueber- haupt genoß das Reich während seiner Regierung Ruhe und Frie- den und gelangte dadurch zu Ordnung und Wohlstand. Unter den nachfolgenden Regierungen ist die des Rotharis, der im Jahre 643 das erste geschriebene Gesetzbuch bekannt machte, und die des Grimoald (661 —671), unter welchem die katholische Religion bei den Longobarden die vorherrschende wurde, beson- ders merkwürdig. Aber am blühendsten war das Reich der Longobarden unter Luitprand (v. 712—743). Dieser verbesserte und erweiterte die Gesetze, welche auch nach dem Untergänge des longobardischen Reiches in dem größten Theile Italiens noch giltig blieben, und verschaffte durch Klugheit und Tapferkeit dem longobardischen Namen Achtung bei den feindlich gesinnten Grenznachbaren. Aber nicht so ersprießlich für die Wohlfahrt deö Reiches war die Herrschaft der folgenden Könige. A i st u l p h

8. Grundriß der allgemeinen Geschichte für gelehrte Schulen - S. 126

1848 - Dil[l]ingen : Friedrich
126 Erste Periode Sein Mörder M. Opelius Macrinus (v. 217 — 218 n. Chr.) erlangte zwar durch die Legionen den Thron und nahm seinen neunjährigen Sohn zum Mitregenten an, verlor aber durch die Erkaufung des Friedens von den Parthern die Achtung und mit ihr Leben und Thron. Die syrischen Truppen hatten nämlich den vierzehnjährigen M. Aurelias Antoninus Heliogabalus (v. 218 — 222 n. Chr.) zum Kaiser ausgerufen und durch die Schlacht bei An- tiochia gegen den Macrinus ihm den Thron gesichert. Der junge Sonnenpriester führte den Dienst seines Götzen Elagabal in Rom ein, würdigte den Senat und alle Staatsämter herab und wälzte sich in viehischen Lüsten, bis man ihn erschlug. Sein Vetter, der junge M. Aurelius Alexander Se- verus (v. 222 — 235 n. Chr.), war äußerst thätig und suchte den Umgang mit weisen Männern, wie mit Ul pian und Dio Cas- sius, durch deren Rath unterstützt, er gerecht und wohlthätig regierte. Er liebte Künste und Wissenschaften und förderte sie nach Kräften. Muthvoll und nicht ohne Erfolg kämpfte er gegen die Perser. Weil er den Bürgerstand liebte und eine strenge Disciplin bei dem Heere wieder herzustellen suchte, wurde er mit seiner Mutter in der Nähe von Mainz durch die, über die Strenge der Disciplin erbitterten Legionen ermordet. C. Julius Berus Mariminus (v. 235 — 238 n. Ehr.), ein gemeiner Thracier von Geburt, dabei von riesenmäßiger Größe und Stärke, wurde von den Soldaten als Kaiser ausgerufen. Er drang in Deutschland bis an die Weser vor und wollte von Pannonien aus, wo er zu Sirmium seine Residenz aufschlug, auch die Sarmaten bekriegen. Allein seine entsetzliche Rachsucht und unmenschliche Grausamkeit, mit der er alle durch Bildung und Geburt Hervorragenden verfolgte, bewirkten, daß Senat und Volk den achtzigjährigen Gordian und dessen kraft- und geist- vollen Sohn als Gegenkaiser ansstellten. Der treffliche Jüngling blieb aber in der Schlacht gegen den, von Mariminus aufgebote- nen Statthalter von Mauretanien, und der Vater entleibte sich selbst. Der Senat, durch die äußerste Gefahr nun ermuthigt, ernannte den Dalbinns und Pupienuö zu Kaisern und gesellte 'hnen den jungen Gordian Iii. als Cäsar bei. Während der

9. Grundriß der allgemeinen Geschichte für gelehrte Schulen - S. 129

1848 - Dil[l]ingen : Friedrich
von 1 bis 476 n. Chr. 129 und Wiederherstellung von Städten beschäftigte. Allein die Sol- daten, über die strenge Mannszucht und Zwangsarbeiten erbittert, mordeten ihn, bereuten aber bald ihre That unter Thränen. Sein Nachfolger M. Aurelius Carus (v. 282 — 283) ernannte seine beiden Söhne Carinus und Numerianus zu Cäsaren, schlug die Gothen und Perser, wurde aber, wie man er- zählt, vom Blitze getödtet. Numerianuö fiel schon auf dem Rück- züge nach Rom durch seinen Schwiegervater, worauf x C. Valerius Diocletianus (v. 284—305) zum Im- perator ernannt wurde — ein einsichtsvoller, aber strenger Herr- scher. Er nahm sich selbst nach Besiegung des Carinus in Mö- sien seinen Freund M. Valerianus Marimianus Her cu- li us (v. 289 — 305) zum Mitregenten und überließ ihm den Westen des Reiches, während er für sich den Osten behielt. Um den Andrang der Barbaren abhalten zu können und den Aufrüh- rern die Hoffnung zum Throne zu vereiteln, wurden von ihm Ga- leri us, von seinem Mitkaiser aber Konstantins Chloruö zu Nachfolgern voraus ernannt. Run theilten sie im I. 292 die Provinzen so, daß Galerius Thracien und die Donauländer, Ma- ximian Italien, Afrika und die Inseln, und Constantius Spanien, Gallien, Britannien und Mauretanien erhielt, Diocletian aber Aegypten und die asiatischen Provinzen übernahm. Die äußern und innern Feinde des Reiches wurden besiegt, ^die Grenzen be- schützt und erweitert, Ruhe und Ordnung im Innern'gesichert, so lange Diocletian die Einheit des Reiches aufrecht erhielt. Im Jahre 303 n. Chr. sah Rom den letzten Triumph der vier Im- peratoren; es hörte auf, die Residenz der Herrscher zu seyn. Ni- comedia,-Mailand, Sirmium und Trier traten an ihre Stelle. Diocletian setzte sich das Diadem auf und führte das glanzvolle Ceremoniel der asiatischen Despotenhöfe ein. Doch plötzlich legte er freiwillig und feierlich den Purpur ab und zog sich auf seinen Landsitz zu Salona in Dalmatien zurück, wo er den Rest seiner Tage in Ruhe verlebte bis 313 n. Chr. Nachdem Maximian, genöthigt von Diocletian, ebenfalls die Kaiserwürde niedergelegt hatte, ging dieselbe an ihre Cäsaren über. Der mit Mäßigung und Milde regierende Fl. Constantius Chlorus (v. 305 — 306 n. Chr.) behielt seine bisherigen Beitelrockö Grundriß der allgem. Geschichte. 9

10. Grundriß der allgemeinen Geschichte für gelehrte Schulen - S. 170

1848 - Dil[l]ingen : Friedrich
Ito Zweite Periode jchränkter; im Innern wüthete häufiger Aufruhr, urid Mord und Schandthaten aller Art entehrten den Thron. Unter Leo 111., dem Zsaurier (717 — 741) wurden zwar die Araber, welche zum zweiten Mal mit einer Ungeheuern Streitmacht bis gegen Con- stantinopel vorgedrungen waren, zurückgetrieben, und ihre Flotte mit Hilfe des sogenannten griechischen Feuers verbrannt, aber es entstand der für das oströmische Reich so verderbliche Bilder- streit. Um dem Vorwurfe der Abgötterei, welchen Juden und Araber den Christen wegen Verehrung der Bilder machten, zu entgehen, untersagte Leo den religiösen Gebrauch derselben. Tie schonungslose Strenge bei Cntfernung der Bilder aus den Kirchen und die Verfolgung ihrer Verehrer erregte nicht nur in der Haupt- stadt, sondern auch in andern Theilen des Reiches gefährliche Un- ruhen. In Rom sagte sich das Volk von Leo's Herrschaft gänz- lich los, und der italienischen Provinzen bemächtigten sich größten- theils die Longobarden. Roch strenger, ja nicht selten mit Grau- samkeit setzte Leo'ö Sohn und Nachfolger, Consta ntin V. Ko- pronymus (741 — 775) die Bilderstürmers fort. Diese inner» Unruhen benützten die fremden Völker zu neuen Einfällen, aber Constantin entriß den Arabern Armenien wieder, demüthigte die Slaven und überwand zuletzt auch noch die Bulgaren. Nachdem sein Sohn Leo Iv. i. I. 780 vielleicht an Gift unversehens ge- storben war, stellte seine Wittwe, die herrschsüchtige Kaiserin Irene, um sich einen Anhang zu verschaffen, den Bilderdienst wieder her. Vergebens strebte Constantin Vi. sich der mütterlichen Vor- mundschaft zu entziehen. Irene wurde zwar verbannt, wußte aber durch List die Herrschaft von Neuem zu erlangen und befestigte dieselbe durch das Blut ihres Sohnes (797). Der auf den Thron erhobene Patricier Nicephorus (802 — 811) verbannte sie nach Lesbos, wo sie in Armuth und Verachtung ihr Leben be- schloß. Vi. Neuperfisches Reich. Um 252 v. Chr. hatte Arsaces, Statthalter von Parthien, sich von der Herrschaft der Syrer losgerissen und das Reich der Part her oder Arsaciden gestiftet. In seiner weitesten Aus- dehnung umschloß es alle Länder zwischen dem Euphrat und Indus.
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