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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Für einjährigen Unterricht in höheren Mittelklassen berechnet - S. 23

1869 - Hildburghausen : Nonne
Perseus. 23 drei Schwestern gerade ihren Mittagsschlaf hielten. Indem er sich rückwärts näherte und in seinen blanken Schild wie in einen Spiegel blickte, sah er die entsetzlichen Schläferinnen und erkannte Medusa unter ihnen. Mit einem rückwärtsgeführten Schwertstreich trennte er deren Haupt vom Rumpf und ließ es in einen Beutel gleiten. Die andern Schwestern erwachten zwar alsbald, aber durch seinen Helm, der ihn ihren Augen entzog, ent- ging er ihrer Umarmung. Plötzlich fesselte ein neues Wunder seine Augen. Aus der Erde, die vom Blute der Gorgone rauchte, erwuchs das Flü- gelpferd Pegasus. Perseus schwang sich rasch auf dessen Rücken und ritt Pegasus, durch die Lüste, in weit entfernte Länder Afrikas. An der Küste des heißen Lydiens fand er eine schöne Jungfrau, festgekettet an einen hervorragenden Felsen. Es war Andromeda, eine Königstochter, von ihrem grausamen Andromeda Vater einem Seeungeheuer zuin Fraße bestimmt. Der tapfere Jüngling suchte mit dem Schwerte das Ungcthüm zu erlegen, aber es war hieb- und stichfest und drohte durch die Wasserströme, die es aufregte, Roß und Reiter zu verderben. Da streckte ihm der Held das Gorgonenhaupt entgegen und verwandelte das Ungethüm in Stein. Zum Lohne reichte ihm die schöne Andromeda ihre Hand. Perseus wollte nun das Haupt der Medusa dem König Polydektes überbringen. Er nahm deshalb sein Weib und deren Schätze hinter sich auf sein Flügelthier und ritt fröhlich gen Seriphus. Daselbst gab es neue Arbeit. Seine Mutter und seinen Pflegevater fand er als Flüchtlinge am Altar der Pallas Athene, wo sie vor den Verfolgungen des Königs Po- lydektes Schutz suchten. Auch bis in dieses Asyl verfolgte sie der gewalt- thätige Mann mit gewappneten Trabanten, aber zu seinem Verderben. Denn Perseus, am Thore des Heiligthums Wache haltend, hatte die Gor- gone entblößt, und wie Marmorsäulen, die der verständige Baumeister um einen Tempelbau reiht, standen plötzlich die versteinerten Verfolger umher. Perseus Es war der letzte Gebrauch, den der Held von seiner Beute machte. Er schenkt d. übergab das Haupt und das Flügelroß seiner Beschützerin Pallas Athene. Eorgonen- Jn ihrem Schilde prangte hinfort das Erstere verhüllt, ausgenommen wenn “Il sie es in der männermordenden Feldschlacht zum Schrecken ihrer Feinde j1^ entblößte. Roch mußte der gegebene Orakelspruch in Erfüllung gehen; denn dem Schicksal kann Niemand entrinnen. Einst schwang Perseus bei der Feier festlicher Spiele in Thessalien seine Wurfscheibe und traf ohne Absicht sei- nen in weiter Ferne zuschauenden Großvater Akrisius so an die Stirne, daß er todt zu Boden sank. Perseus ward König von Argos, verließ aber später dasselbe, da es ihn an Trauriges erinnerte, und gründete nördlich davon die Stadt Myzene. Iii. Oedipus. — Etcokies und polyiiikes. 1. Ungünstiger Orakelspruch für Lajus und Jokaste. Aussetzen des Oedipus. Seine Errettung und Erziehung. Erkundigungen nach seiner Herkunft beim delphischen Orakel. Die Reise nach Theben. Der Streit am Kreuzwege: Tödtnng des Lajus. Oedipus' Ankunft ,vvr Theben: Begegnen mit der Sphinx, Auflösen des Räthsels, Vermählung mit Jokaste. Glückliche Herrschaft. Die Seuche. Enthül- lung des Geheimnisses durch Tiresiaö. Selbstmord der Jokaste; Büßungen des Oedipus (Antigone). 2. Verabredung zwischen Eteokles und Polynikes. Flucht des

2. Für einjährigen Unterricht in höheren Mittelklassen berechnet - S. 25

1869 - Hildburghausen : Nonne
Oedipus. Eteokle S und Polynikes. 25 so stürzte sich die Sphinx den steilen Abhang hinunter und verschwand. Er aber ging nach Theben und erhielt die Hand der Königin, so daß der Orakelspruch dem ganzen Umfang nach erfüllt war. — Zwanzig Jahre Oedipus als beglückte Oedipus seine Heimath durch eine gerechte und milde Regierung. König. Da aber brach eine verheerende Pest aus, die weder Alter noch Geschlecht verschonte. Die Seuche wollte nicht weichen und so fragte man das Orakel um Rath. Die Antwort war: „Nicht eher wird die Krankheit aufhören, als bis der Mord des Lajus gerächt ist!" Aber keiner wußte, wer den König erschlagen habe. Nun wendete man sich an den Seher Tircstaö und dieser enthüllt nach längerem Widerstreben das unglückselige Geheimniß. ^ Die Die Königin nimmt sich das Leben; Oedipus sticht sich die Augen aus Büßungen und verläßt Theben. Seine Tochter Antigone stützt und führt seine Antigone, wankenden Schritte mit kindlicher Treue. Nach längerem Leiden findet der Schwergeprüfte endlich Aufnahme und sanften Tod in einem den Eumc- niden geweihten Hain. 2. Ein böses Geschick lastete indessen fortwährend auf dem Hause des Lajus. Die Söhne des Oedipus, Eteokles und P o ly n i kes, waren nach Eteokles u. Ableben des Vaters übereingekommen, daß jeder abwechselnd die Herrschaft Polynikes. ein Jahr führen solle. Eteokles bestieg zuerst den Thron, vertrieb aber noch vor Jahresfrist seinen Bruder. Polynikes fand freundliche Aufnahme beim König Adrastus von Argos, heiratete dessen Tochter und veranlaßte ihn zu einem bewaffneten Zuge gegen Theben. Mit den Beiden vereinigten sich noch fünf Helden, so daß das Unternehmen der Krieg der „Sieben" ge- Zug der- gen Theben genannt wird. Die Sieben zogen hin vor Theben und da Un- Sieben ge- terhandlungen zu keinem Ziele führten, so wurden die 7 Thore der Stadt L)e eu. streng belagert. Es hatte den Anschein, als ob die Thebaner unterliegen müßten. Hart bedrängt, fragten sie den Seher Tiresias um Rath, und dieser vermndigte, wenn sich der Sohn des Königs freiwillig zum Opfer darbiete, so werde die Kadmea Siegerin sein. Der hochherzige Jüngling unterzog sich sogleich dem Gebot, und dies dem Vaterlande dargebrachte Opfer erhob Aller Herzen, daß sie zu siegen oder zu sterben begehrten. Die Thebaner brachen aus den Thoren und schlugen die Feinde zurück. Im Ge- tümmel trafen Eteokles und Polynikes auf einander, keiner gedachte auf Abwehr, jeder nur auf des Bruders Tod: beide durchbohrten sich gegen- seitig und sanken entseelt zu Boden. Noch viele kamen ums Leben; von den sieben Helden entrann nur Adrastus durch die Schnelligkeit seiner schwarz- mähnigen Stute dem Verderben. 3. Nach dem blutigen Ende des Eteokles und Polynikes übernahm Kreon, als Anverwandter des königlichen Hauses, die Regierung. Dieser kannte die Barmherzigkeit nicht, wohl aber Rache und Strafe. Er befahl, Kreon, daß die erschlagenen Feinde, und besonders Polynikes, unbeerdigt bleiben sollten. Solches vernahm die saufte, liebreiche Antigone mit Schaudern und beschloß, dem grausamen Gesetz Trotz zu bieten. Umsonst rieth ihr die schüchterne Schwester Jsmene von dem Vorhaben ab; ohne Beistand durch- irrte Antigone die Wahlstatt, bis sie den Bruder fand, grub mit den Hän- den ein Grab und legte den theuren Leichnam hinein. Aber das Auge des Verräthers wachte. Gefangen ward sic vor Kreon geführt, der sie vcr- urtheilte, lebendig begraben zu werden. Der Seher Tiresias drohte zwar Strafe d. mit der Strafe der Götter, deren Recht ein höheres, ein besseres sei, als Antigone.

3. Für einjährigen Unterricht in höheren Mittelklassen berechnet - S. 26

1869 - Hildburghausen : Nonne
26 Alle Geschichte. das der Menschen; der König aber erklärt, nur durch Aufrechthaltung der Gesetze erblühe des Vaterlands Wohlfahrt, und befiehlt, das Urtheil zu vollziehen. Im Gefühle, gethan zu haben, was die Schwester schuldig war, unterwirft sich Antigone dem Spruch und steigt in die schauerliche Gruft. Aber ihr Bräutigam Haimon, der Sohn des Königs, giebt sich selbst aus ihrem Grabe den Tod. 4. In einem Zeitraum von zehn Jahren erwuchs in Argos eine frische, kriegerische Jugend. Die Söhne der Erschlagenen reiften zu starken Jüng- Die lingen heran und beschlossen, den Tod ihrer Väter zu rächen. Sie, die Epigonen. Epigonen, d. i. Nachkommen der Helden, rückten mit ihren Mannen gen Theben und schlugen die ihnen entgegenkommenden Bürger in die Flucht. Di? Besiegten fragten den Tiresias, was sie thun sollten, und dieser rieth, daß sic ihre Stadt verlassen und den Siegern preisgeben möchten. Dies geschah. Die Thebaner nahmen ihre besten Habseligkeiten und schlichen sich des Nachts davon. Die Epigonen zogen nun ohne Widerstand in die Stadt ein und plünderten und verbrannten sic. — Solch' traurige Folgen hatte der Bruderzwist. Iv. Orestes uuö Äphigenia auf Tauris. 1. Kinder Agamemnon'ö. Lebensgefahr des Orestes. Seine Errettung durch Elektra. Freundschaft zwischen Orest und Pylades. Rache au Klytemnestra und Aegistheuö. 2. Orestes' Verfolgung durch die Eriuuyeu. Auftrag des delphischeu Orakels. Landung in Tauris. Gefangennahme. Wiedererkennung der Schwester. Gtückliche Heimkehr. 1. Agamemnon, der bei seiner Rückkehr von Troja auf Veranstaltung der Klytemnestra von Aegisth ermordet wurde, hinterließ zwei Töchter, Kinder Aga-Iphigenia und Elektra, sowie einen Sohn, Orestes. Der letztere memnons. war noch klein, etwa Ii Jahre alt, dennoch wollte ihn der schändliche Aegisth auch umbringen, damit er nicht einst den Tod seines Vaters an den Urhebern rächen könnte. Aber Elektra rettete den Knaben, indem sie ihn zu einem Anverwandten, zu Strophius, dem Könige in Phocis, schickte. Hier wuchs er mit des Königs Sohn Pylades zugleich heran und schon als Knaben gewannen sich Beide so lieb, daß sie das ganze Leben hindurch die innigsten Freunde blieben. Als nun Orest ginn Manne gereift war, gedachte er die Mörder seines Vaters zu bestrafen. Zweifelnden Sinnes fragte er das Orakel zu Delphi um Rath. Dieses antwortete: „Ist kein anderer Rächer bestellt von unsterblichen Göttern, Fordern des Vaters Manen die That von den Händen des Sohnes." Orest'ö Als Fremdlinge treten Orest und Pylades in die Hallen zu Myzene. Thal. Sie überreichen Klytemnestra eine Urne mit den: Vorgeben, daß darin die Asche des mittlerweile gestorbenen Orestes enthalten sei. Die entartete Mut- ter, immer in Furcht vor der Rache des Sohnes, kann ihre Freude bei der Nachricht nicht verbergen. Dennoch zögert Orest, aber Elektra, ihn erken- nend, schürt die Gluth seines Zornes und Pylades erinnert ihn an den Willen der Götter. So fällt Klytemnestra durch die Hand des Sohnes und Aegystheus ist das zweite Opfer. Die Folgen. 2. Doch kaum ist die That geschehen, so steigen aus dem Hades die Erinnyen herauf, wie aus der Seele des Verbrechers die Sclbstanklage und die Pein des Gewissens. Die schrecklichen Göttinnen folgten dem Orest

4. Für einjährigen Unterricht in höheren Mittelklassen berechnet - S. 67

1869 - Hildburghausen : Nonne
Die ersten Konsuln. 67 neu aufgenommenen Senatoren wurden von den patrizischen, welche nach wie vor Patres hießen, durch das Beiwort Oonseripti unterschieden; und Patres (et) eonseripti war seitdem der Titel der Senatoren in der An- rede bei feierlichen Versammlungen. 2. Obwohl die Könige hauptsächlich durch den Einfluß der Patrizier gestürzt waren, so gab es doch Viele unter ihnen, denen die republikanische Staatsform nicht gefiel. Insbesondere klagten vornehme Jünglinge über die Strenge des herrschenden Regiments und der neuen Gesetze. Allmälig entstand in ihnen der Plan, die Konsuln zu stürzen und den Tarquinius zurückzurufen. Schon sollten Briefe an Tarquinius abgehen, da aber ward die Sache entdeckt und die Verhaftung der Schuldigen bewirkt. Unter diesen befanden sich die eigenen Söhne des Brutus und zwei Neffen des Kolla- tinus. Die beiden Konsuln versammelten das Volk auf dem Forum und ließen die Angeklagten vorführen. Zuerst kamen die Söhne des Brutus. Der Väter sprach das Todesurtheil über sie und ließ es alsbald durch die Liktoren vollziehen. Darauf kamen die beiden Neffen des Kollatiuus. Dieser wünschte seine Verwandten zu retten und trug auf Verbannung au. Brutus aber sprach für den Tod. Da wurden auch diese beiden Jünglinge hingerichtet und nach ihnen alle übrigen Verschworenen. Kollatinus erschien darnach zum Konsul zu schwach, mußte sein Amt niederlegen und sich aus Rom entfernen. An seine Stelle trat Pub l in s P.valerins: Valerius, der sich den Beinamen „Publikola", d. i. Volksfreund erwarb, Provoka- indem er dem Volke das Recht der Provokation verschaffte. tion. 3. Tarquinius suchte jetzt mit Waffengewalt die verlorene Herrschaft wiederzugewinnen. Er rückte mit einem Heere, das die etruskischen Städte Veji und Tarquinii gestellt hatten, ins römische Gebiet ein. Am Walde Arsiah kam es zu einer hartnäckigen und blutigen Schlacht. Als Bru- Arsia. tus und Aruns, beide an der Spitze ihrer Reiterei, einander ansichtig wur- den, sprengten sie, von gleicher Kampflust entflammt, gegen einander. Beide fielen, jeder vom Andern zum Tode getroffen, im Zweikampf. Endlich trat das feindiche Heer den Rückzug an. Der Sieger Valerius ließ die Leiche des Brutus auf das Herrlichste bestatten und hielt ihm nachher die bei allen ausgezeichneten Männern übliche Lobrede (laudatio). Die Frauen von Rom aber betrauerten den Rächer der Ehre ihres Geschlechts ein ganzes Jahr lang. 4. Tarquinius ließ darum die Hoffnung, die Königswürde wieder zu erlangen, noch nicht fahren. Er wiegelte zunächst Porsenna, den König Porsenna. der Etrusker und darnach die Latiner gegen Rom auf. Als Letztere den Kampf begannen, herrschte in Rom unter den Bürgern selbst der größte Aufruhr. Die in Armuth und Noth versunkenen Plebejer, welche den Be- drückungen der Patrizier, deren Schuldner sie geworden, bloßgestcllt waren, klagten laut und weigerten sich, Kriegsdienste zu thun. Es schien ihnen thöricht, einen Tyrannen abzuwehren, um 100 zu behalten. In dieser Gefahr schritt der Senat zu einer außerordentlichen Maßregel. Er er- nannte im Jahre 498 einen Diktator oder obersten Befehlshaber mit Diktatur unumschränkter Gewalt und ohne Provokation. Titus Lartius war 498. i) Wald Arsia, unweit von Rom, an der Grenze der Landschaften Latium und Etrurien.

5. Für einjährigen Unterricht in höheren Mittelklassen berechnet - S. 24

1869 - Hildburghausen : Nonne
24 Alte Geschichte. Jugend d. Oedipus. Reise nach Theben. Ermordung d. Lajus. Dresphl mr Letzteren zu Adrastus. Zug der „Sieben" gegen Theben. Einschließung der Stadt. Aufopferung des Königssohns. Siegreicher Ausfall der Vertheidiger. Gegenseitige Ermordung des Eteokles und Polynikes. 3. Grausames Gebot des Königs Kreon. Liebesthat der Antigone. Harte Bestrafung. 4. Rache der Epigonen: Einnahme und Plünderung der Stadt Theben. 1. Einer von Kadmus' Nachkommen war der thebanische König Lajus. Diesem und seiner Gattin Jo käste war durch das Orakel ge- weissagt worden, daß ihr Sohn einst der Mörder seines Vaters und der Gemahl seiner Mutter werde. Aus Furcht gaben sie ihr Knäblein einem Sklaven, damit er es an den Knöcheln durchsteche und auf dem Berge Kithäron i) an einem Baum aufhänge. Hirten des korinthischen Königs Polybus fanden das wimmernde Kind und brachten es ihrer Herrin, welche es mit mütterlicher Sorgfalt aufzog. Den Kleinen nannte man zum An- denken an die starben, welche an seinen Füßen zurückgeblieben waren, Oedipus, d. i. Schwellfuß. Er wuchs kräftig auf und fühlte sich glück- lich, bis ein Gespiele ihm vorwarf, er fei nur ein angenommenenes Kind. Da war sein Stolz gekränkt. Um über seine Herkunft sichere Nachrichten zu erhalten, wandte er sich an das Orakel zu Delphi. Dieses gab ihm den Bescheid: „Meide deine Heimat, sonst wirst du deinen Vater erschla- gen und deine Mutter heiraten!" Erschreckt durch diesen Ausspruch, be- schloß er, das korinthische Land, wo seiner Meinung nach die rechten Eltern lebten, nicht wiederzusehen, und wanderte nach Theben. An einem Kreuz- wege begegnete er einem Wagen, worin ein angesehener Mann mit mehre- ren Dienern saß. Oedipus konnte nicht wohl ausweichen und ward von den raschen Rossen auf die Seite gedrängt. Alsbald schlug er auf den fremden Wagenlenkcr los; der Herr mischte sich in den Streit und so ent- stand eine förmliche Rauferei. Oedipus drang wüthend auf die Gegner ein, tödtete den Gebieter und seine Gefährten und setzte dann die Reise fort. Nur ein Diener hatte Zeit gewonnen, sich zu retten, und brachte nach Theben die traurige Nachricht, König Lajus sei von Räubern erschlagen worden. So war also der erste Theil des Orakels erfüllt. Als nun Oedipus in die Gegend von Theben kam, fand er die Be- wohner in großer Bestürzung. In der Nähe hauste seit Kurzem die Sphinx, ein Ungeheuer, welches obenher wie ein Weib aussah, unten aber Löwentatzen und überhaupt einen Löwenleib hatte. Die Sphinx legte Jedem, den sie traf, ein Räthsel vor, und wer es nicht zu lösen vermochte, wurde von ihr verschlungen. Schon waren unzählige Opfer gefallen und noch fehlte der Retter. In dieser Noth machte Kreon, ein Bruder der Jokaste, bekannt, daß die Königin gesonnen sei, dem Hand und Krone zu geben, welcher das Ungethüm tödte. Von diesem Lohne gelockt, begab sich Oedipus zur Sphinx und vernahm folgende Frage: „Was geht des Morgens auf vier, des Mittags auf zwei, des Abends auf drei Beinen?" Nach kurzem Bedenken antwortete er: „Das ist der Mensch, denn er geht am Lebensmorgen der Kindheit auf Händen und Füßen, am Mittage des Lebens auf zwei Beinen und wankt am Abend des Greisenalters mit Hülfe des Stabes dem Grabe zu." Kaum hatte er diese Lösung ausgesprochen, i) Kithäron, Berg im südlichen Theil von Böotien, am korinthischen Meerbusen.

6. Für einjährigen Unterricht in höheren Mittelklassen berechnet - S. 99

1869 - Hildburghausen : Nonne
Die „guten" Kaiser. 99 Häusern, sondern die jungen Römer gingen auch^nach Griechenland, nach Athen, Rhodus und andern Orten, auf die hohe Schule, wie dies nament- lich von Cäsar bekannt ist. Nach und nach wurde Noms Geist, der sonst den Künsten des Friedens nicht hold war, durch hellenische Muster zur Nacheiferung angespornt. Das Meiste geschah, seit Polybius mit 1000 Griechen nach Rom kam und dort für das Verständniß seiner heimatlichen Schriftsteller thätig war. Bereits in der Zeit vom Tode des Sulla bis zum Tode des Augustus erlebte die römische Literatur ihr goldenesh Zeitalter, wobei anfangs die Leistun- gen in Beredtfamkcit und Geschichtsfchreibung, darnach die in der Dichtkunst hervorragen. Vor dem Untergänge der Republik glänzen der Redner Cicero und die Geschichtsschreiber C. Cäsar, Sallust und Kornelius Re Pos, während der Odendichter H o raz, der durch sein Heldengedicht „die Aeneide" bekannte Virgil, der Dichter der „Verwandlungen" Ovid und der Ge- schichtsschreiber Titus Livius das Augusteische Zeitalter schmücken. 4. Alles Große und Merkwürdige aber, was dem Zeitalter des Augu- stus angehört, tritt in den Hintergrund zurück vor der Begebenheit, welche der Menschheit ein neues Licht leuchten ließ, ein Licht, von dem nach dem Willen der göttlichen Vorsehung fortan das Leben der Menschen erwärmt und beseligt werden sollte. In Jesus Christus offenbarte sich die Gott- heit, aber noch bemerkte und verstand es die stolze Roma nicht. Dafür ward Augustus nach seinem Tode als Gott verehrt. 40. Die „guten" Kaiser 96—180 n. Chr. 1. Wohlbefinden der Römer unter Augustus' Regierung (30 v. Chr., 14 nach Chr.). Neble Lage der Bürger unter Tib e r ins (14—37). Kaliguta (37—41). Klaubens (41—54) und Rero (54—68). Verderbliches Spiel der Prätorianer (Gatba, Otho, Vitellins: 68—69) Gute Regierung des Vespasian (69 —79) und Titus (79 — 81); schlechte des Domitian (81—96). 2. Die fünf „guten" Kaiser (96—180). Rerva (96—98). Trajau (98—117): erster Ausländer auf dem römischen Thron; sein Beiname der „Beste"; sein feindliches Verhallen gegen das Christenthum; seine Kriege gegen die Dazier (101) und Parther; die Trajans- säule. (Pliuius der Jüngere, Taeilns, Plutarch). Hadrian (117—138): seine Friedensliebe; die Reisen durch das Reich; Erbauung des „Piktenwalles"; rnolss Hadriani (heutige Cngelsburg); Aufstand der Juden, unter Bar Kochba (133— 135). Antoninns P ius (,138—161). Mark Aurel (,161—180): Mitregent- schaft seines Bruders Verus (st 169); 'Mark Aurel ein Anhänger der „stoischen" Philosophie; Kamps gegen die Parther; langwieriger Markomannenkrieg (167—180); legio f'ulminatrix; Tod des Kaisers zu Pien (180); Erkausung des Friedeus (durch Kommodus). Mark Aurels feindliches Verhalten gegen das Christenthum. 1. Die durch die wilden Bürgerkriege zur Zeit der Republick gcäng- stigten Römer befanden sich wohl unter Augustus' weiser und milder Regierung (30 v. Chr. — 14 n. Chr.). Sie gewöhnten sich nach und nach an die Alleinherrschaft, zumal die Freunde der alten Verfassung größ- 0 Außer dem goldenen Zeitalter hat die römische Literatur noch ein silbernes und ein ehernes. Das silberne Zeitalter reicht von dem Tode'deö Augustus bis zu den Zeiten der Antonine (um 180 n. Chr.) Vorherrschend ist Künstelei und Uebertreibung, nur der Geschichtsschreiber Ta citus erscheint als Stern erster Größe. — Das eherne Zeitalter bezeichnet die Zeit bis zum Untergang Westroms (476). Vorherrschend ist Schwulst und geistloses Sammeln. Goldenes Zeitalter u, Literatur. Geburt Christi. Augustus30 >.Chr.—14 nach Chr. 7 *

7. Für einjährigen Unterricht in höheren Mittelklassen berechnet - S. 100

1869 - Hildburghausen : Nonne
100 Alte Geschichten Tiberius 14-37. Kñliqula 37—41. Klaìidius 41—54. Nero. 54—68. Galla re. 68— 69. Vespasiau 69— 79. Litus 79—81. Domitian 81—96. Nerv a 96—98. Trajan 98—117. tentheils in dem inneren Kampfe gefallen waren. Aber schon die nächsten Thronfolger des Augustus waren Regenten, wie sie die Römer vom An- fang an gefürchtet hatten: Tyrannen im schlimmsten Sinne des Worts. Von der Art waren Tiberius (14—37), Kajus Kaligula (37—41), Klaudi ns (41 — 54) und Nero (54 — 68). Diese überschritten alle Grenzen der Mäßigung und trieben mit dem Leben und dem Vermögen der edelsten Bürger ein grausames Spiel. Nach dem Tode Nero's mit welchem das Augusteische Geschlecht erloschen war, begannen die Truppen — insbesondere die Prätorianer — ihr verderbliches Wesen, indem sie für Geld Kaiser ein- und absetzten. In einem Jahre (68—69) wurden drei Imperatoren (Galba, Otho, Vitellius) durch ihre Legionen auf den Thron gehoben. Nur wie Schatten gingen sie vorüber; Keiner starb eines natür- lichen Todes. Solcher militärischen Willkür trat mit Erfolg Vespasian entgegen, der das Reich zehn Jahre lang (69—79) rühmlichst regierte. Auch hätte er und sein älterer Sohn, der milde Titus (79—81), schon die Reihe der „guten" Kaiser eröffnet, wäre nicht sein zweiter Sohn, Do- mitian (81 — 96), ein vollendeter Despot gewesen. Dieser unternahm einen Feldzug gegen die Katten, ein Volk im Hessischen, wagte aber nicht, sie anzugreifen. Um jedoch als ihr Ueberwinder zu erscheinen, kaufte er in Gallien große und starke Sklaven, ließ sie wie Deutsche kleiden und führte sie als Gefangene bei seinem Triumphe mit auf. Nach 15 jähriger grausamer Regierung wurde der Herr und Gott — so ließ Domitian sich nennen — auf Anstiften seiner Gemahlin ermordet. 2. Nun folgten fünf der edelsten Herrscher, die sogenanten „guten" Kaiser, welche das römische Reich 84 Jahre lang, von 96—180 be- glückten. Es waren N e r v a, Trajan, Hadrian, A nt o n i n u s Pius und Mark Aurel. Unter ihnen lebte die Kraft Roms wieder auf und wurde selbst den eutferutesten Völkern furchtbar. Nerv a (96—98), ein alter Senator, that Alles, um die Greuel der vorigen Zeit vergessen zu machen. So verminderte er die Abgaben und ließ arme Kinder auf öffentliche Kosten erziehen. Bei den Prätoria- nern war er wegen seiner Sparsamkeit verhaßt, doch wußte er dieselben dadurch im Zaume zu halten, daß er den Feldherrn Trajan an Kiudeö- statt annahm. Trajan (98—117) war ein Spanier von Geburt und der erste Ausländer auf dem römischen Kaiserthron. Er zeichnete sich durch Kraft und Milde, Güte und Einsicht, Gerechtigkeit und Bescheidenheit so sehr aus, daß er sich die Liebe des römischen Volkes und den ehrenvollen Bei- namen „der Beste" erwarb. 200 Jahre lang begrüßte man die neuge- wählten Kaiser mit dem Glückwünsche: „Herrsche glücklicher als Augustus und besser als Trajan!" Durch ihn wurde die Verfassung wieder herge- stellt, die Comitien bekamen die Wahlen, die Magistrate ihr Ansehen wie- der; es wurden Landstraßen gebaut, Schulen und andere gemeinnützige Anstalten angelegt. Dem damals mächtig um sich greifenden Christen- thum gegenüber beobachtete Trajan eine abwehrende Politik. Der angeb- liche jüdische „Aberglaube" wurde als Aufruhr gegen die nationale Reli- gion und Verfassung bekämpft und peinlich gestraft. Viele Christen hat- ten den Märtyrcrtod zu erleiden: der 120 Jahre alte Bischof Simon von Jerusalem wurde gekreuzigt und der ehrwürdige Bischof Ignatius ♦

8. Für einjährigen Unterricht in höheren Mittelklassen berechnet - S. 103

1869 - Hildburghausen : Nonne
Die „schlechten" Kaiser. 103 an waren boshafte Wüthriche, die mit Greueln und Abscheulichkeiten ihre Die schlech- Regierung befleckten und unendlichen Jammer über die Menschheit brachten, ten Kaiser Kaiser standen gegen Kaiser auf; sie mordeten und wurden wieder gemordet. 180—300. In den nächsten hundert und zwanzig Jahren, von 180 — 300, herrschten ihrer nicht weniger als 36, von denen 27 ermordet, 3 im Kriege gefallen und nur 6 eines natürlichen Todes gestorben sind. Zum Spielballe der Prätorianer herabgesuuken, buhlten sie auf die unverschämteste Weise um die Gunst derselben. Denn die Prätorianer trieben ihr altes Spiel mit empörendem Uebermuthe fort. Sie setzten nach Gefallen Kaiser ein und ab und tödteten die wenigen besseren, welche den Versuch wagten, die ver- fallene Mannszucht wieder herzustellen. Bei diesem ewigen Wechsel *) ging das Reich mit schnellen Schritten feinem Untergange entgegen. Immer deutlicher wurden die Zeichen, daß die römische Welt sich ausgelebt hatte. Ein anderes Volk war von der Vorsehung berufen, an ihre Stelle zu treten, das morsche Gebäude des römischen Reiches zu zertrümmern und Träger des Christenthums zu werden. Dies Volk waren die Germanen. Aber noch ehe die Germanen das alte Reich in den Staub traten, feierte das Christenthum seinen vollständigen Sieg über das Heidcnthum. Konstantin der Große (306—337 n. Chr.) erhob das Christenthum Konstantin zur Staatsreligion. Unter ihm hörten die Verfolgungen der Christen auf, ^ der Gr. und der Glaube an den Erlöser, zu dem sich Konstantin selbst bekannte, 306—387. verbreitete sich immer mehr. Rach seinem Tode verstrichen keine vierzig Jahre, als durch die Hun- nen der Anstoß zu der sogenannten Völkerwanderung (375 n. Chr.) ge- geben wurde. Seitdem hörten die Angriffe der Germanen gegen das römische Reich nicht wieder auf, und nur mit Mühe vermochte der römische Kaiser Theodosius der Große (378 — 395 n. Chr.), die in das oströmische Theodofius Reich eingedrungenen Westgothen zu beruhigen. Dieser Kaiser vereinigte 395. noch einmal das ganze römische Reich unter seinem Zepter. Vor seinem Tode theilte er das Ganze unter seine Söhne H o norius und Arkadius, 0 Reihenfolge der Kaiser: 180 Kommodus. 192 Pertinar. 193 Julianus (er- kaufte von den Prätorianern die Kaiserwürde). 193 Septimius Severns (grausamer, doch tapferer Krieger). 211 Karakalla (ließ 20,000 Römer ermorden und ertheilte allen Provinzialen das Bürgerrecht). 217 Makrinus. 218 Elagabaluö (der elendeste von allen, obgleich erst 14 Jahre alt), 222 Alerander Severns. (Während seiner kräftigen Regierung stiftete Artarerres 226 das nenpersische Reich; die Nachkom- men desselben, Sassaniden, kämpften mit Glück gegen die Römer). 235 Mariminus Thrar. 238 Pupienuö. Balbinus. Gordianuö, 244 Philippus Arabs (tausendjährige Jubelfeier des Reichs). 249 Decius (Christenverfolger). 251 Gallus. 253 Vale- riau. 259 Gallienus. 268 Klaudius. 270 Aurelian (Zerstörung Palmyra's, Gefangen- nahme der Zenobia). 275 Tacitus. 276 Probus. 282 Karuö, 284 Diocletian (Theilung des Reichs, Christenverfolgung). 306 Konstantin d. Gr. (Verlegung der Residenz von Rom nach Konstantinopel; Erhebung des Christenthums zur Staats- religion). 337 Söhne des Konstantin. 361 Julian Apostata. 363 Jovian. 364 Valentinian I. 375 Gratian und Valentinian Ii. (Beginn der Völkerwanderung. 378 Schlacht bei Adrianopel, Tod des oströmischen Kaisers Valens). 379 Theodo- siuö d. Gr. (Theilung des Reichs unter Arkadius und Honorius). 395 Honorius. (408 Ermordung des Stilicho; 415 Gründung des westgothischen Reichs durch Wallia). 423 Valentinian Iii. (429 fällt Afrika an die Vandalen; 449 Briltanien an die Angeln und Sachsen.) 455 Marimus (Plünderung Roms durch die Vandalen). 455—475 neun verschiedene Kaiser. 476 Romulus Augustulus.

9. Für einen einjährigen Unterricht in einer unteren Klasse berechnet - S. 70

1862 - Hildburghausen : Nonne
70 Alte Geschichte. Sturze. Cäsar war gewarnt und am Morgen des verhängnisivollen Tages bat ihn seine Gemahlin inständig nicht in den Senat zu gehen, weil sie unglückverkündende Träume gehabt habe. Cäsar beschlosi nicht zu gehen; aber bald darauf besuchte ihn ein Vetter des Brutus, der ihm vorstellte, wie sehr er den Senat beleidigen würde, wenn er nicht käme. Cäsar machte sich daher auf den Weg. Auf der Straße steckte ihm ein Freund einen Brief zu, in dem die ganze Verschwörung entdeckt war. Cäsar meinte, es eile nicht, den Brief zu lesen und gab ihn seinem Diener zum Aufheben. Er trat in den Saal, wo sich der Senat bereits versammelt hatte und sehte sich auf seinen goldenen Sessel. Kaum hatte er Platz genommen, so dräng- ten sich die Verschwornen um ihn. Einer derselben, Tullius Cimber, stand voran und bat um Gnade für seinen Bruder, der aus Rom verbannt worden war; die übrigen stellten sich, als wollten sie dieses Gesuch unter- stützen. Cäsar schltig die Bitte ab, da ergriff Cimber Cäsar's Toga und riß sie gewaltsam von der Schulter. Dies war das verabredete Zeichen der Ermordung. Kaska, der sich hinter Cäsar's Stuhl gedrängt hatte, stieß mit dem Dolch zuerst nach ihm, entsetzt sprang Cäsar auf und mit den Worten: ,,Elender, was beginnst du!" griff er ihn beim Arme. Aber schon stachen ihn andere in die Brust, in's Gesicht und von allen Sei- ten drangen die Dolche auf ihn ein. Einige Augenblicke vertheidigte sich der Ueberfallene, so gut er konnte, als er aber auch seinen Liebling, den Brutus, mit dem Dolche auf sich eindringen sah, rief er wehmüthig aus: ,,Auch du mein Sohn!" verhüllte sein Gesicht in die Toga und sank, von 23 Dolchstichen durchbohrt, todt an der Bildsäule des Pompejus nieder. Die Senatoren, vor deren Augen der Mord verübt tvorden war, flohen voll Verwirrung und Schrecken auseinander; die Mörder eilten hinab auf die Straßen, dem Volke den Tod des Tyrannen und die Rettung der Frei- heit zu verkündigen. Treue Diener trugen den blutbefleckteit Leichnam ihres Herrn aus einer Bahre nach Hause. 17. Tktavian Auqustus 30 vor Chr. bis 14 nach Chr. 1. Antonius und Lepidus. Schlacht bei Modena. Oktavian Konsul. Zweites Trium- virat: Antonius, Lepidus und Oktavian 43. Proscriptionen in Nom. Cicero's Tod. 2. Schlacht bei Philippi 42. Lepidus nach Afrika. Antonius und Kleopatra. Er- neuerung des Triumvirats 40. Antonius heiratet Oktavia. Lepidus durch Oktavian verdrängt, Zweimännerherrschaft 36. Oktavian in Rom. Agrippa, Mäcenas. An- tonius heiratet Kleopatra. 3. Schlacht bei Aktinm 31. Schlacht bei Alexandrien, Tod des Antonius und der Kleopatra. Aegypten römische Provinz. Oktavian, Allein- herrscher, nennt sich „Cäsar" Kaiser 30. Friede. Geburt Jesu Christi. 4. Kämpfe der Römer mit den Deutschen. Drnsns 12 — 9 vor Chr. und Tiberius; Varus 6—9 nach Chr.: Schlacht im Teutoburger Walde 9 nach Chr. Tod des Augnstus 14 nach Chr. Tiberius 14—37. 1. Cäsar hatte in seinem Testamente den Enkel seiner Schwester, Oktavian, zum Erbe» eingesetzt. Der beim- Tode seines Onkels neun- zehnjährige Jüngling befand sich damals zur Erlernung der Wissenschaften in Apollonien Als er die Nachricht von dem traurigen Tode Cäsar's erhielt, eilte er hinüber nach Nom. Er wurde von den Freunden des Er- >) Apollonien, Stadt in Jllvrien, zwei Stunden östlich vom adriatischen Meere.

10. Für einen einjährigen Unterricht in einer unteren Klasse berechnet - S. 48

1862 - Hildburghausen : Nonne
48 Alte Geschichte. gegebenes Zeichen die römischen Jünglinge in die Hansen der Zuschauer. Jeder ergreift eine Jungfrau, und eilt mit der Geraubten nach seiner Woh- nung. Die bestürzten Eltern flohen von allen Seiten wehklagend und händeringend auseinander. Die Geraubten ließen sich in Rom von ihren Männern leicht besänf- tigen, aber ihre Väter daheim sannen auf Rache. Bald zog dies, bald jenes der beleidigten Völker gegen die Römer, aber, da sie nicht gemeinschaft- lich den Feind angriffen, wurden sie von den Römern blutig zurückgewiesen. Die größte Gefahr aber drohte Letzteren noch von dem kriegerischen Volke der Sabiner, die wohlgerüstet auf Rom los zogen. Während schon die Pfeile herüber und hinüber flogen und Männer niederstreckten, da stürzten plötzlich die geraubten Sabinerinnen mit fliegenden Haaren mitten zwischen die feindlichen Reihen, flehten hier zu ihren Männern, sie nicht zu Waisen und dort zu ihren Vätern, sie nicht zu Wittwen zu machen. Dieser Anblick rührte die Heere und ihre Führer. Diese traten in die Mitte und schlossen Frieden unter der Bedingung, daß beide Staaten ver- einigt werden sollten und der König der Sabiner Titus Tatins mit Romu- lus gemeinschaftlich regiere. Es wurde hierauf der nahe gelegene Hügel Quirinalis *) noch in das Gebiet der Stadt gezogen und mit Sabinern besetzt. Nachdem der Sabinerkönig Titus Tatius bald darauf gestorben war, herrschte Romulus mit Kraft über die erweiterte Stadt noch über dreißig Jahre; soll aber endlich 716 vor Chr. von den Senatoren, die ihn wegen seiner Herrschsucht haßten, ermordet worden sein. Als er nämlich auf dem Marsfeld i) eine Heeresmusterung hielt und ein plötzliches Ungewittcr die erschrockenen Hansen des Volkes auseinander trieb, wurde er im Getümmel vermißt. Das Volk forderte Rechenschaft von den Senatoren. Diese aber gaben vor, er sei von seinem Vater Mars auf feurigem Wagen zum Himmel gehoben worden. Das dankbare Volk verehrte ihn von nun an als einen Gott, unter dem Namen Quirinus. 11. Tarquinins Superbus 534—510 vor Chr. 1. (Fünf Könige in Rom: 716—534). Tarquinins Snperbus und Junius Brutus. Sextus Tarquinins und Lukretia. Sturz des Königthums durch Brutus. Rom Republik: 510. Brutus und Kollatin, die ersten Konsuln. 2. Porsenna vor Rom (507 und 506): Horatius Kokles, Mncius Scävola, Klölia. Kampf mit den Latinern am See Regillns: 498. Tod des Tarquinins: 495. 1. Im Jahre 534 vor Chr. bestieg Tarquinitis Su per bus den römischen Thron. Durch Ermordung seines Vorgängers 2) hatte er die Krone erlangt und durch seine grausame und willkürliche Regierung ward das Kö- nigthum bei allen Römern verhaßt. Er achtete weder die Rechte des Senats, noch des Volkes, so daß er den Namen Superbus, d. i. der Uebermüthige, x) Der quirinalische Hügel erhob sich nordöstlich vom Forum. —• Das Mars- selb, eine Ebene, die sich vom nordwestlichen Abhange des Quirinals und des Kapi- toliums bis an die Tiber erstreckte. -) Zwischen Romulus und Tarquinins Superbns haben fünf Könige in Rom regiert (Kursus 2. S. 49—56) : Ruma Pompilius, Tullus Hostilius, Aukus Marcius, Tarquiuius Priskus, Servius Tullius.
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