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1. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 109

1859 - Lübeck : Rohden
Ix. §. 6. Ahasverus und Arlasastha (529 — 521). 109 Dagegen Heereszüge, Kriegsrüftung, Völkerbezwingung war sein Element. Ihn hatte Gott der Herr dazu ausersehen, um an Aegypten die Drohungen alle zu erfüllen, die er durch den Mund des Jesajas, Jeremias und Ezechiel nun hatte so oft und war- nend verkündigen lassen, und die durch die Verheerungen der assy- rischen und babylonischen Heere nur erst zum Theil in Erfüllung ge- gangen waren. Noch stand Aegypten unter seinem eignen Fürsten. Da mußte Amasis, wie der griechische Geschichtschreiber meldet, durch eigne Unvorsichtigkeit und Tüuscherei den Zorn des Perserkö- nigs reizen. Er selber starb zwar ehe die persischen Heere in's Land drangen. Aber sein Sohn Psammenit mußte für den Frevel seiner Vorgänger büßen. Sein ganzes Land fiel in die Hände des erzürn- ten Siegers. Sein Sohn, seine Tochter, er selber wurde getödtet, die Tempel und Götzen wurden schmählich vernichtet, Alles, was den Aegyptern heilig war, erwies sich als nichtiges Menschenwerk, da der erzürnte Eroberer seine Wuth an den Heiligthümern ausließ (325). Von jetzt an war Aegyptens Eigenthümlichkeit dahin. Schon un- ter den letzten Pharaonen war fremdländisches Wesen eingedrungen; die nationalen Krieger waren ausgewandert und durch Soldtruppen ersetzt, die Priesterkaste mit ihren Göttern und Heiligthümern war in den Staub getreten. Die uralte Kunst und Weisheit, die sich im Nilthale entwickelt hatte, erstarb an den Ufern des mittelländischen Meeres, wohin jetzt der Mittelpunkt des ägyptischen Lebens verlegt wurde (erst Sais, später Alexandria). Aegypten ward eine per- sische Provinz, einer der Arme, die zur silbernen Brust gehören sollten. Aber als der übermüthige Camby se s über die Länder, die Gott seinem Richtschwert überantwortet hatte, in trotziger Eroberungs- sucht noch hinausgehen und auch Libyen und Aethiopien gewinnen wollte, da sprach der Herr zu ihm: bis hieher und nicht weiter. Sein eines Heer ward unter den Sandwirbeln der Wüste begraben, das andere konnte vor dem Verhungern nur durch daö Fleisch ge- schlachteter Kameraden sich retten, und der Wütherich selber starb im Wahnsinn an einer Wunde, die er unvorsichtig sich selber geschlagen (522). Seinen Bruder Smerdes, der ihm auf dem Thron folgen sollte, hatte er schon vorher tobten, und um den Mord vor seiner Mutter zu verheimlichen, einen andern Großen die Rolle seines Bru- ders spielen lassen. Der suchte sie auch nach des Cambyses Tode weiter zu spielen, und hatte sich bereits glücklich der Regierung be- mächtigt. Aber der Betrug blieb nicht lange verborgen. Nach acht- monatiger Regierung ward der Pseudo-Smerdes vonsieben vor-

2. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 176

1859 - Lübeck : Rohden
176 Xiii. §. 5. Königsherrschast in Rom. den Etruskern eingeführt war. Der elfenbeinerne Thron, die zwölf Lictoren, das Purpurkleid, Diadem und Scepter sollten dem Volk den König als ein höheres Wesen darftellen. Die mancherlei Aen- derungen in der Verfassung, die durchgreifenden Verfügungen, die er erließ, sollten die Bürger erinnern, daß sie Unterthanen seien, die den Befehlen ihres Herrn zu gehorchen Hütten. Die großartigen, ko- lossalen und prachtvollen Bauten, die er aufführte (Forum, Circus, Ringmauern, Kloaken), sollten Rom auch äußerlich das Ansehen einer glänzenden Königsstadt verleihen. Die kriegerischen Unternehmungen nach außen hin hatten zum Zweck, Rom an die Spitze der benach- barten Städtebündnisse zu stellen, des latinischen und des etruski- schen Bundes, auf daß der römische König als Beherrscher eines weiten Gebietes und einer großen Zahl unterthäniger Städte und Stämme erschiene. Auf diesem Wege, den Tarquinius Priscus zuerst eingeschlagen, gingen auch seine beiden Nachfolger Servius Tullius und Tarquinius Superbus fort, aber mit noch viel kühneren und gewagteren Schritten als er. Die Entwicklung Rom's war innerhalb der zwei oder drittehalb Jahrhunderte der Königsherrschaft im Ganzen ziemlich ruhig und gleich- mäßig. Von gewaltsamen Störungen und Revolutionen erfahren wir nichts. Die ungleichartigen Bestandtheile des römischen Volks wurden durch die Macht der Verträge, der äußerlichen Gesetzlichkeit, der Au- gurien und Priestercollegien in ziemlich geordneter Weise aus der ein- mal begonnenen Bahn, die sie zur Weltherrschaft führen sollte, fortge- leitet. Aber damit man nur keinen Augenblick meine, daß die ur- sprüngliche Wolfsnatur gezähmt, daß die heidnische Rohheit und Wildheit unter der Pflege des Numa und Ancus umgewandelt sei, berichten uns die römischen Schriftsteller mit sichtlichem Wohlgefallen von einer Reihe grauser Blutthaten, welche als Denkmäler und Merkzeichen rö- mischen Wesens aus dem Strom der Geschichte hervorragend stehen ge- blieben sind. Dahin gehören jener schreckliche Drillingskampf zwischen den verwandten Geschlechtern der H o ratier und Curia ti er, der scheuß- liche Schweftermord durch den einzig übriggebliebenen mit Sieg gekrönten Horatier, die grausenhafte Hinrichtung des verrätherischen Albaner- häuptlings Mettus Fuffetius, die schonungslose Zerstörung von Rom's eigner Mutterstadt Alba Longa, und die Verpflanzung aller Ein- wohner von dort nach dem cölischen Hügel in Rom. Weiter gehört dahin die gewaltsame Hinwegräumung des Königs Tullns H ostilins, des Anstifters der zuletztgenannten Frevel, sammt seinem ganzen Geschlecht, des Tarquinius unrechtmäßige und gewaltthätige Weise der Thron- gewinnung und Verdrängung der Söhne seines Vorgängers, wofür er hinwiederum selber durch einen schrecklichen Tod büßen mußte. Und weiter stieg dann wiederum dieser Greuel innerhalb der königlichen Fa- milie zum Ehebruch und Gattenmord, zum Elternmord, zur schändlich- sten Zerreißung aller Bande der Natur und schamhafter Sitte.

3. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 178

1859 - Lübeck : Rohden
178 Xm. §. 6. Veränderungen in Rom und Vertreibung der Könige (510). erst nach mehrhundertjährigem Kampf. Für die nächste Zeit konnten sie noch nichts weiter gewinnen, ja, durch das gewaltsame Gebühren des letzten Königs Tarquinius Superbus, der den orienralischen Alleinherrn spielen wollte, schienen sogar die kaum gewonnenen Vor- theile wieder verloren, die Grundlagen der weitern Staatsentwick- lung wieder niedergeriffen zu werden. Aber sie waren zu fest auf weise Erwägung der Verhältnisse gegründet und zu deutlich aus einem unabweisbaren Bedürfniß hervorgegangen, als daß das praktische Römervolk leichtsinnig den eignen Bau wieder hätte zerstören mögen. Der König Tarquinius Superbus, der sich gleich anfangs mit einer Leibwache umgeben hatte, wollte weder dem Senat einen Ein- fluß auf die Staatsregierung verstatten, noch den Comitien, und indem er Alles seiner eignen Entscheidung vorbehielt, beleidigte er zu gleicher Zeit die Patrieier wie die Plebejer. Nicht minder verletzte er durch seine Anmaßungen die Nachbarvölker, die in einem Abhängigkeitsver- hältniß zu Rom standen, Latiner und Etrusker, so daß er endlich nir- gend mehr eilte Partei hatte, auf deren Treue und Ergebenheit er rechnen foimte. Zwar war er ein großer Kriegsmann und überwand die Volsker, Aequer und Herniker, die im Süden und Osten der La- tiner saßen, aber das Heer haßte ihn wegen seines harten und hochsah- renden Wesens. Zwar verschönerte er die Stadt durch Fortführung der großen Bauten des Tarquinius Priscus und errichtete das Capitolium mit seinen herrlichen Tempeln, aber das Volk haßte ihn wegen des harten Frohndienstes, beit es dabei zu leisten hatte. Und als nun gar die lasterhafte Begierde seines Sohnes Sertus noch dazu kam, als selbst die ehrbaren Frauen, inmitten ihrer häuslichen Zurückgezogenheit nicht mehr vor der lüsternen Gewaltsamkeit des tarquinischen Geschlechts sicher waren, als Brutus und Collatinus mit dem blutigen Dolche, mit dem sich die geschändete Lucretia entleibte, Volk und Heer zur Rache aufrief, fanden sie eine seltene Einmüthigkeit des Entschlusses. Dem König Tarquinius und seinem ganzen Geschlecht wurden die Thore der Stadk Rom verschlossen, die Königswürde für ewige Zeiten abgeschafft, Volkscomitien und Senat in ihre Rechte wiederhergestellt, und zwei jährlich wechselnde Beamte, erst Prätoren dann Consuln ge- nannt, statt der Könige an die Spitze des Heeres und der bürgerlichen Einrichtungen gestellt, doch so, daß sie ihre Instructionen vom Senat empfingen. Nur für die oberpriesterlichen Functionen, die der König bisher besessen, wurde ein eigner Opferkönig ernannt, der aber durch- aus keine sonstige Amtsgewalt hatte. Vergeblich suchte Tarquinius diese Anordnungen wieder umzustürzen und den Thron wieder zu ge- winnen. Er wandte sich an die Nachbarstädte, an die Etrusker und die Latiner, um mit bereit Hülfe sich die Rückkehr nach Rom zu er- zwingen. Aber nachdem er mehrmals die besten Hoffnungen und Aus- sicht auf gutes Gelingen gehabt, mußte er endlich die Gedanken völlig «ufgeben und Rom seiner neuen republikanischen Entwicklung über- lassen.

4. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 226

1859 - Lübeck : Rohden
226 Xv. §. 2. Innere Bereitung der Völker für die Aufnahme des Christenthumö. Heive blieb, sondern anch in allen seinen Regierungshandlungen, in seinen Bauten und Festen, wie in seinen Grausamkeiten und Mord- thaten stch als ein arger Heide zu erkennen gab. Den ganzen Macca- bäerstamm hatte er ausgerottet, selbst seine eigne maccabäische Gemah- lin sammt ihren Kindern entging dem Mordbeil nicht. Immer tiefer watete der Fürchterliche in Blut und Greuel. Bon allen Seiten ängstet ihn der Verdacht eines Verraths, einer Empörung, eines Nebenbuhlers. Da erschreckt ihn die Nachricht, daß „ein König der Juden geboren sei." Daß er das von Fremden erfahren muß, daß er erst Nachfrage halten muß, wo das Königskind zu finden sei, daß er Mordanschläge gegen den nengebornen Messias faßt und ausführt — das alles be- kundet hinlänglich, daß sein Königthum nur das Zerrbild, ja der vollendetste Gegensatz gegen das wahrhaftige Königthum in Israel, und daß von dem mit israelitischen Formen umhüllten Heidenthum nur die grimmigste Feindschaft und Verderben für die Kinder Gottes zu er- warten sei. Aber all sein Griinin vermag nichts gegen den hülstosen Knaben, um welchen stch die Engel schaaren. Während in Bethlehem Rahel weint über ihre Kinder (Matth. 2, 17 f.), wird er selbst, Hero- des, in ekelhafter Krankheit von Würmern und Läusen gefressen. Gottes Sohn aber ist in Aegypten geborgen; und erst nach dem Tode des Gottlosen wird er nach alter Weissagung (Matth. 2, 15) wieder aus Aegypten gerufen in das jüdische Land. Da ist unterdeß das Reich des Herodes getheilt. Sein Sohn Antipas herrscht in Galiläa und Arche laus in Judäa. Aber Letzterer nicht lange. Bald wird er von den Römern abgesetzt und heidnische Landpfleger treten an seine Stelle. Er hatte mit seiner Grausamkeit die Veranlassung geben müssen, daß das Jesuskind nicht in Jerusalem oder in Bethlehem er- zogen wurde, sondern in Nazareth. Denn also lautete die Weissa- gung von Alters her (Matth. 2, 24). §. 2. Innere Bereitung der Völker für die Ausnahme des Christenthums. Fast noch wichtiger als die äußere ist die innere Bereitung der Völker für die Aufnahme des Lebensfürsten, der jetzt in die Welt gekommen war. Wir haben im Verlauf der orientalischen Geschichte gesehen, daß jene alten Völker des innern Asiens die vom grauen Alterthum her noch vorhandenen Ueberreste göttlicher Offenbarungen immer mehr verkommen ließen rmd sie unter dem heidnischen Natur- dienst ihrer falschen Gottheiten vergruben. Ihnen wurde zwar von Zeit zu Zeit die Gnade zu Theil, daß von Jerusalem aus, von der Offenbarungsstätte des Herrn Zebaoth, ihnen neue leuchtende Strah- len der ewigen Wahrheit zugesandt wurden, und wir dürfen nicht zweifeln, daß die eine geraume Zeit hindurch in ihrer Mitte sich im- mer wiederholenden Wunderthaten göttlicher Allmacht, Gnade und Gerechtigkeit Viele herumgeholt haben von den Wegen des Verderbens,

5. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 231

1859 - Lübeck : Rohden
Xv. §. 3. Rom und Jerusalem zur Zeit Christi. 231 §. 3. Rom und Jerusalem zur Zeit Christi. Kein stärkerer Gegensatz läßt sich an irgend einem Punkte der Weltgeschichte denken, als in den Jahren 30 und folgende nach Christo in Rom und Jerusalem. Dort der finstere Wütherich Tibe- rius, seit dem Jahre 14 des Augustus Nachfolger, der despo- tische Beherrscher des gesammten Weltreichs, hier die Freundlichkeit und Leutseligkeit des gnadenreichen Gottes in der theuren Gestalt des Gottmenschen und Heilands Jesu Christi. Da sind Hölle und Him- mel neben einander gestellt. Während Tiberius jeder höhern Re- gung unzugänglich erscheint und nur die Kräfte der Finsterniß in sei- nem lauernd boshaften Gemüthe sich wirksam zeigen, hat sich über dem Friede und Freude bringenden Haupt des ewigen Königs der ganze Himmel aufgethan und der Glaube steht die Engel hinauf- und herab- steigen auf den Menschensohn. Den Tiberius sehen wir nie an- ders als in abgeschlossener Heimlichkeit brüten und seine Todespfeile in finsterer Einsamkeit schmieden, er tritt nur hervor, um mit berechne- ten Worten und Geberden sie auf das Opfer zu schleudern; der Herr und Heiland dagegen hat nicht, wo er sein Haupt hinlegte, ist un- ablässig im lebhaftesten Verkehr mit den Seinen, in dem unruhigen Gedränge des Volks, kann selbst durch sein Weichen auf das Schiff, in die Wüste, über die Heidengrenze sich nicht vor dem unaufhörli- chen Andrängen retten, wird stündlich überströmt mit Fragen und Bit- ten, hat nie Zeit, sich zu besinnen, sich vorzubereiten, und immer doch dieselbe Klarheit, Ruhe und Freundlichkeit („lasset uns zur Freund- lichkeit gehen", sagten die Leute), jedes Wort aus seinem Munde Wahrheit, Gerechtigkeit und göttliche Weisheit. Tiberius, dem Herrn des Weltreichs, dem alle irdischen Schätze und Kräfte zu Ge- bote standen, läßt sich nicht eine gute Handlung, nicht ein einziges Werk der Liebe und des Erbarmens Nachweisen; der Menschensohn, der unter die Aermsten des jüdischen Landes sich stellte, für dessen irdische Bedürfnisse wohlthätige Freunde Sorge tragen mußten, konnte fast keinen Schritt thun, der nicht von Wohlthaten, Gnadenerweisun- gen, Heilungen, Tröstungen und Segnungen begleitet war. Tibe- rius in seiner tückischen Menschenverachtung entschädigte sich in sei- ner festumschanzten Einsamkeit durch die allergemeinsten und unzüch- tigsten Schwelgereien und unflätigsten Sinnengenüsse, und während ringsumher durch alle Provinzen seines weiten Reiches sein Name nur mit Angst und Grauen genannt, seine blutigen Edicte nur mit Schreckerl und Entsetzen empfangen wurden, vergnügte er sich mit seinen Sängerinnen und Tänzerinnen und suchte durch thierische Gemeinheiten die

6. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 245

1859 - Lübeck : Rohden
Xv. §. 8. Nachwirkungen des Strafgerichts über Jerusalem. 249 vollends erkannt haben, daß in dem Reiche Christi keinerlei Opfer- noch Tempeldienst, noch Speisegesetz, noch sonstiges Außenwerk des alten Bundes bestehen bleiben solle, daß ein Ernst gemacht werden solle mit dem Gottesdienst im Geist und in der Wahrheit. Hatten aber die Christen das klare Verständniß, daß und warum Gott selber die Hauptstadt seines alten Reichs auf Erden sammt seinem eignen Palast und Thronsitz zerstört habe, so hatten die Heiden doch wenigstens eine Ahnung davon, daß hier ein ungeheurer Frevel durch eine unmittelbar rächende That des höchsten Gottes gestraft sei. Titus selber bezeugte es laut, er sei nur das Werkzeug göttlicher Rache gewesen. Wie hätte nicht ein dunkles Gefühl von einem schweren Geheimniß göttlichen Waltens auch durch seine Legionen, durch sämmtliche Provinzen des Römerreichs gehen sollen, soweit die Kunde von dem schrecklichen Ereigniß drang. Sollte da nicht überall ein heilsames Erschrecken gefolgt sein, ein Stillstehen in dem gleich- gültigen und lasterhaften Treiben, ein Besinnen über den Weg zum Himmelreich! Der Herr wenigstens ließ es an sich nicht fehlen. Er hals treulich nach durch furchtbare Erdbeben, Brand und Pest, wo- mit während der Regierung des Titus (79 — 81) besonders Italien heimgesucht wurde, und zeigte durch den plötzlichen Untergang der Städte Herculanum und Pompeji, daß Er mitten im Heidenlande dieselbe Macht habe, zu strafen und zu verderben, wie innerhalb der Grenzen des jüdischen Landes. Wirklich läßt sich sehr deutlich merken, daß mit Bespasianus und Titus eine Wendung zum Bessern in der römischen Kaisergeschichte eingetreten ist. Es wird doch ein Versuch gemacht, den ärgsten Ausbrüchen grober Lasterhaftigkeit zu wehren, ja wieder zurückzukehren zu der altrömischen Einfachheit und Ehrenhaftigkeit; Recht und Ordnung werden wieder aufgerichtet, Ruhe und Vertrauen kehren zurück und das gejagte Volk fängt an wieder aufzuathmen. Freilich tritt solche Wendung nie ohne Schwankungen und abermaligen Rückfall ein, denn der böse Feind will seinen Sieg nicht ohne Widerstand fahren lassen. So ward auch in Rom die mit Vespasianus beginnende Reihe besserer Kaiser wieder unterbrochen durch den greulichen Wütherich Domitian (81 — 96), der unmittelbar auf den Titus folgte und dessen eigner Bruder war. Aber nach dieser Unterbrechung folgten noch fast hundert Jahre hindurch edlere Män- ner auf dem Thron: Nerva (96 — 98), Trajanus (98 — 117), Hadrianus (117 — 138), Antoninus Pius (138 — 161), Marcus Aureliuö (161 — 180).

7. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 250

1859 - Lübeck : Rohden
250 Xvi. §. 2. Verfolgungen der Christen im zweiten Jahrhundert. Christen gemeint hatte, aber es kannte nicht ausbleiben, daß es von feindlich gesinnten Bevölkerungen und Statthaltern gegen sie gewen- det wurde. Und zum Beweise, daß keineswegs persönliche Feindschaft und lasterhafte Gesinnung dazu gehöre, um die Herrscher des Welt- reichs zur Ausrottung des Christenthums zu bestimmen, mußte es gerade unter dem edlen Trajanus einer der edelsten und zartfüh- lendsten Statthalter sein, Plinius in Klein-Asien, der die Christen niit ganz besonderer Strenge verfolgte. Er hatte genaue Untersu- chungen angestellt, hatte selbst den günstigsten Bericht über das Leben und Treiben der Christen abgefaßt, und dennoch — weil sie die von den Staatsgesetzen gebotenen heidnischen Ceremonien nicht mitinachten, dem Bilde des Kaisers und der Götter nicht Weihrauch streuen und Opfer bringen wollten, ließ er sie mit dem Tode bestrafen. Dem aufgeregten Volke aber genügte die strenge Gerechtigkeit und wohl- wollende Schonung der Richter keineswegs. Aus allen Seiten ver- suchte es, durch ein tumultuarisches Verfahren sich der Christen zu entledigen. Es scheint, daß gerade diese Gewaltsamkeiten und schreien- den Ungerechtigkeiten, die vom Volk begangen wurden, die beiden folgenden Kaiser Hadrianus (117 — 138) und Antoninus Pius (138 — 161) zur Einstellung aller gerichtlichen Verfolgungen gegen die Christen bewogen haben, weil es ihr Gemüth verletzte, der aufge- regten Volkswuth neue Nahrung zu bielen. Aber der letzte unter den edleren Kaisern, Marcus Aurelius (161 — 180), veranlaßt wieder eine sehr blutige Verfolgung, deren eben so erschütternde als erhebende Einzelheiten in den Märtyrergeschichten der Christengemein- den zu Lyon und Vienne und in Smyrna (wo der 90jährige Poly- carpus in den Flammen starb) uns vollständig aufbewahrt geblie- bensind. Diese beiden Verfolgungen unter Trajanus und Marcus Aurelius sind übrigens während des zweiten Jahrhunderts noch die einzigen geblieben, die von Staatswegen unternommen wurden. Unter den weiter folgenden elenden Kaisern Commodu s (180 bis 192), Pertinar, Julianus u. s. w. bis nahe an den Schluß des Jahrhunderts trat wieder Ruhe ein — ein neuer Beweis, daß, je träger und gleichgültiger die Kaiser waren, desto weniger die Christen zu befürchten hatten. Je ernster sie es aber mit ihrer Pflicht nah- men und je klarer ihnen die Zukunft vor Augen stand, desto eifriger suchten sie den unvereinbar fremden Stoff des Christenthums aus dem heidnischen Staatskörper herauszudrängen. Durch viese Verfolgungen konnte natürlich die Ausbreitung des Christenthums in keiner Weise gehemmt werden. Selbst da, wo

8. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 252

1859 - Lübeck : Rohden
252 Xvt. §. 3. Ruhezei^ und neue Verfolgungen im dritten Jahrhundert. der sichtbarlich und unaufhaltsam herein. Statt der vier oder fünf langen und ungestörten Negierungen im Verlauf des zweiten Jahr- hunderts erblicken wir im dritten Jahrhundert mehr als fünfundzwan- zig Kaiser nach einander auf dem Throne; natürlich fast alle nur wenig Jahre, herrschend, fast alle durch gewaltsamen Tod aus dem Wege geschafft. Rohe Menschen, aus den entferntesten Provinzen, durch Tapferkeit beim Heere zu Ehren gelangt, werden von ihren Sol- daten zu Imperatoren ausgerufen, kämpfen gegen ihre Gegner und Vorgänger, stoßen sie vom Thron oder unterliegen selber und werden nach kurzer Frist und Herrlichkeit durch Dolch und Gift oder durch das Schwert eines neuen stärkern Gegners wieder über Seite ge- bracht. Dynaftieen, erbliche Fürstengeschlechter vermögen diese wild aus der Masse auftauchenden Soldatenkaiser nicht zu stiften. Jede der vormals von Rom unterjochten und noch unterworfen gehaltenen Provinzen scheint jetzt sich rächen zu sollen für die lang getragene schwere Unbill, indem sie nun selber einen Tyrannen den Römern auf den Kaiserthron sendet. Selbst Thracien und Arabien liefern ihren Beitrag. Bei dem unablässigen Aufsteigen und Untersinken dieser Kaiser, bei dem llnaufhörlich sich erneuernden Thronwechsel war na- türlich an eine consequente Behandlung der großen Staatsangelegen- heiten nicht zu denken. Auch die christliche Kirche erfuhr die ver- schiedenste Behandlung. Die meisten Kaiser hatten gar nicht einmal Zeit, sich um sie zu bekümmern, wenige brachten eine Vorliebe für das Ehristenthum schon mit auf den Thron; andere offenbarten ihre schon lang gehegte Feindschaft, sobald sie zur Macht gelangt waren, in grimmigen Verfolgungen. Im Ganzen jedoch wurde während der 100 Jahre von Septimius Severus (um 200) bis zum Diocle- ti anus (um 300) nur drei oder vier Mal die Ruhe der Christen un- terbrochen, nämlich zu Anfang und Ende des Jahrhunderts durch die beiden eben genannten Herrscher selber, und in der Mitte nací) drei- ßigjähriger Ruhe durch den Mari minus Th rar (235—238) und etwa zehn Jahre später durch den Der ins (248—251), Gallus (bis 253) und Valerianus (bis 259). Durch des Letztern Sohn und Nachfolger Gallienuö (259—208) wurde schon das erste To- leranzedict für die Christenheit erlassen, so daß während der nächsten vierzig Jahre die Rühe der Gemeinden nicht mehr gestört wurde. Der Kaiser Septimius Severus (193—211), unter welchem das dritte Jahrhundert begann, war anfangs den Christen sehr gün- stig gestimmt; wie man sagt deshalb, weil ein christlicher Arzt ihn aus einer gefährlichen Krankheit gerettet hatte. Allein daö änderte sich

9. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 253

1859 - Lübeck : Rohden
Xvi. §. 3. Ruhezeit und neue Verfolgungen im dritten Jahrhundert. 233 bald. Da er bemerkte, daß die Christen ihm nicht die abgöttischen Ehren- bezeugungen erweisen wollten, welche damals sämmtliche Kaiser für sich in Anspruch nahmen, so verbot er unter scharfen Strafen den Ueber- tritt zum Christenthum und ließ der Feindschaft des Volks gegen die Christen in den einzelnen Provinzen wieder die Zügel schießen. Die- ser Stand der Dinge dauerte auch noch fort unter der folgenden Re- gierung des wahnsinnigen Caracalla (211—217). Besonders im nördlichen Afrika wurden damals die Verfolgungen so heftig, daß man das Ende der Zeiten schon gekommen wähnte. Aber welch schöne Züge christlichen Märtyrthums liefert uns die Geschichte jener Zeit, besonders aus Karthago. Wie war da die Kraft Gottes.so sichtlich in den Schwachen mächtig. Welch ein Unterschied zwischen diesen christ- lichen Dulderinnen, die sich von wilden Thieren mußten zerfleischen lassen, und den schamlosen Tänzerinnen und Sängerinnen am Hofe des Caracalla oder seines Nachfolgers Heliogabalns (218 —222), wo die unnatürlichsten Laster und ekelhaftesten Rohheiten mit einer Oessentlichkeit und absichtlichen Schaustellung begangen wurden, als ob man versuchen wollte, wie viel von höllischen Greueln die Welt zu er- tragen im Stande sei. Und es ist wahr, solch viehisches Wesen war doch auch den heidnischen Römern zu arg. Der wüste Unhold sammt seinen Schandgenossen wurde beseitigt, und ein wohlgesinnter tugend- hafter Mann (der erste wieder seit M. Aureliusl, Alexander Se- verus, bestieg den Thron (222—235). Er brachte wieder einige Ordnung und Ruhe in den wie von wilden Fieberanfällen geschüttel- ten römischen Staatskörper. Aber er war zu schwach, um seine Auf- gabe vollständig auch nur zu begreifen, geschweige sie zu lösen. Von seiner christlichen Mutter schon früh mit dem Christenthum bekannt ge- macht, war er doch auch nur ein Religionsmenger, der Wahrheit und Lüge mit einander zu vermischen strebte. Wie der syrische Helioga- bal das Christenthum mit seinem Baaldienst in Einklang bringen wollte, so stellte Severus die Büste Jesu Christi neben die des Or- pheus und Apollo, und hätte gern den Herrn und Heiland unter die Zahl der römischen Götter ausgenommen. Die Ruhe, welche der römische Staat unter diesem letzten, und die Christen unter den beiden letzten Kaisern genossen, sollte jedoch bald in neue schwere Stürme übergehen. Des Severus Mörder, der wilde Thracier Mariminus (235 bis 238), der mit nicht weniger als fünf Gegenkaisern zu kämpfen hatte, brachte alles Elend und Wirrwarr der Soldatenwirthschaft wieder über das an allen Gliedern zuckende römische Reich und überließ auch die Christen auf's Neue den Ausbrüchen der heidnischen Volkswuth und der Grausamkeit feindlicher Statthalter in den Provinzen. Dieser Zu- stand, nur kurz unterbrochen durch die Regierung des noch jugendlich unreifen Gordianus (238—244) und des christenfreundlichen, viel- leicht gar heimlich schon getauften Kaisers Philippus Arabs (244 bis 248), setzte sich fort unter den folgenden drei Kaisern Decius, Gallus und Valerianus. Oder vielmehr es wurde jetzt wieder, was seit Marc Aurel's Zeiten nicht geschehen war, eine allgemeine planmäßige Verfolgung der Christen angeordnet und eine durchgrei«

10. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 258

1859 - Lübeck : Rohden
238 Xvi. §. 5. Letzte und schwerste Verfolgung tm Römerreich. des christlichen Namens als eine vollendete Thatsache verkündigt wurde. Aber „die Pforten der Hölle sollen sie nicht überwältigen." Nur eine kurze Zeit verging; die Verfolgung hatte aus Ueberdruß der kaiserlichen Beamten und aus Siegeszuversicht des kaiserlichen Hofes etwas nachgelassen, da mußte man schon gewahren, daß die christlichen Gemeinden nichts weniger alö unterdrückt waren, daß sie überall wieder aufathmeten und sich zu neuem Kampfe sammelten. In erneutem Ingrimm befahl Galerius, der seit des Diokle- tian uö Rücktritt (305) selber Augustus geworden war und freiere Hand bekommen hatte, einen erneuten Angriff auf die verhaßten Chri- sten. So erfolgte denn noch einmal ein gewaltiger Sturm. Aber was war das Ende? Die Hand des Herrn kam über den grimmen Verfolger. Von schwerer Krankheit niedergebeugt, begann er einzu- sehen, daß er den Zorn des mächtigen Christengottes wider sich er- regt habe. Zwar nicht so ehrlich, wie jener babylonische Weltherrscher (vgl. S. 161 ff.), gab er doch in seinem Edict 311 der Wahrheit so weit die Ehre, daß er eingestand, die Christen seien unüberwindlich, ihren Gott dürfe man nicht ungestraft reizen; sie sollten deshalb fortan Ruhe haben und nach ihrer Weise ihren Gottesdienst feiern, insonderheit aber nicht vergessen, auch,für das Wohl des Kaisers zu beten. Da Galerius gleich nach Erlassung des Edicts, noch im Jahre 311, an jener entsetzlichen Krankheit der Tyrannen und Gottesfeinde, an der Läusesucht starb, so wurde es wieder zweifelhaft, ob die christliche Kirche wirklich die von ihm zugestandene Ruhe genießen würde oder nicht. Denn war schon zu Lebzeiten des G aler ins eine heillose Ver- wirrung im römischen Reich gewesen, also daß fünf, ja sechs und sieben Auguste und Cäsaren neben einander die Herrschaft führten, sich in blutigen Kriegen befehdeten und die schon ti.ef zerrütteten römischen Provinzen in Angst und Jammer stürzten — so war seit dem Tode des Galerius der Wirrwarr nicht vermindert, wohl aber die Heftig- keit und Rücksichtslosigkeit der gegenseitigen Feindschaft gesteigert. In schweren Schlachten rieben sie sich und ihre Heere und Anhänger auf, so daß im Jahre 312 nur noch vier Herrscher übrig waren, nämlich Licinius, Constantinus, Mariminus und Mar ent ins. Von diesen war der einzige Constantinus, des schon früher genannten Constantius Chlorus Sohn, dem Christenthum geneigt, theils aus Staatsklugheit, theils aus eignem Wahrheitsgefühl, die drei übri- gen waren eifrige Heiden. Da es nun zum Kampfe unter ihnen kam, zog zuerst Constantinus gegen den Mar entiu s, und der mit ihm für den Augenblick verbündete Licinius gegen den Mari minus. In diesem Kampfe nun geschah es, daß Constantinus, da er aus Gallien herankommend gegen Rom vorrückte, das Kreuzeszeichen am Himmel zu sehen und die Verheißung zu hören glaubte, daß er unter
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