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1. Grundriß der mecklenburgischen Geschichte - S. 31

1899 - Leipzig [u.a.] : Süsserott
- 31 - der Löwe erhielt den Auftrag, beide Städte zu demütigen. Gleich nach Schluß des Turniers begann der Kampf. 4. Der Kampf gegen die Seestädte. — Wismar unterlag schnell trotz der Hülfe, welche die Schwesterstadt leistete. Nicht so leicht gelang die Bezwingung Rostocks. Heinrich errichtete in Warnemünde an jeder Seite der Flußmündung ein Blockhaus, um den Handel der Stadt zu vernichten. Die Rostocker zerstörten beide Blockhäuser und erbauten aus den Steinen des Petrikirchturms, den sie zu diesem Zwecke abtrugen, einen festen Wartturm zum Schutze der Warnow-mündung. Heinrich belagerte diesen Wartturm, und die Besatzung desselben mußte sich nach elf Wochen ergeben. Auf die Kunde hiervon brach in Rostock ein Bürgerkrieg aus. Die einem Friedensschlüsse zugeneigte Ratspartei ward von der Volkspartei, an deren Spitze der Kaufmann Heinrich Runge stand, des geheimen Einverständnisses mit dem Feinde beschulbigt. Die von Runge aufgehetzten Bürger wüteten mit Plünbern und Morben unter den Trägern der stäbtischen Gewalt. Ein neuer Rat würde eingesetzt, Heinrich Runge zum Bürgermeister gewählt. Heinrich Ii. aber überrumpelte die Stadt und stellte mit dem Schwerte die alte Orbnung röieber her. Rostock mußte 14000 Mark Silber an Kriegskosten zahlen und Erich von Dänemark aufs neue als seinen Herrn anerkennen, welcher dann Heinrich zum Statthalter einsetzte. 1312. 5. „Der Lande Rostock und Stargard Herr". — Als 1319 König Erich starb, nahm Heinrich die Stadt und Herrschaft Rostock ohne weiteres in Erbbesitz und behauptete sich mit Waffengewalt gegen Erichs Nachfolger, der ihm am 21. Mai 1323 das Land Rostock förmlich abtrat. So würde Heinrich der Löwe „des Landes Rostock Herr". — Noch eine anbere Erwerbung glückte dem tapfern Fürsten. Heinrich hatte sich 1292 mit Beatrix, der Tochter des Markgrasen Albrecht von Branbenburg vermählt, die ihm als Brautschatz das Land Stargard zubrachte. Die Rechtsgültigkeit der Vereinigung Stargards mit Mecklenburg warb von Brandenburg in dem Vertrag von Wittmannsbors 1304anerkannt, nach dem 1-344 erfolgten Tode der Beatrix jeboch von Albrechts Nachfolger Walbemar angefochten. Es kam zum Kriege zwischen den Branbenburgern und Mecklenburgern. Erstere, obwohl in vierfacher Übermacht, würden 1316 in der Schlacht bei Granfee völlig geschlagen und mußten im Frieden

2. Grundriß der mecklenburgischen Geschichte - S. 7

1899 - Leipzig [u.a.] : Süsserott
Zeiten. Sie waren entweder von Wasser oder von Sumpf umgeben. Man legte die gewaltigen Erdwälle unter Benutzung natürlicher Inseln oder Untiefen im Wasser an und verband sie mit dem festen Lande durch eine Brücke. Die Form der Burgwälle ähnelt einem Viereck mit abgerundeten Seiten, fast einem Kreise. Die hauptsächlichsten Burgen waren: Schwerin (Suerin). Sie nahm die heutige Schloß-infel ein und wird schon 1018 als eine Hauptburg der Obo-tritensürften erwähnt. — Wiligrad, südlich von Wismar. Diese Burg wurde von den Deutschen Mikelinburg (große Burg) genannt; von ihr erhielt unser Land seinen Namen. — Do bin. Sie lag aus einer schmalen, niedrigen Landenge zwischen dem Nordende des Schweriner Sees und dem kleinen Döwe-See. — Jlow bei Teschow, nordöstlich von Wismar — Werle, südlich von Schwaan am rechten Wcirnorouser bei dem Dorfe Wiek. — Geringer ist die zweite Hinterlassenschaft der Wenden, die Gräber. Die Wenden verwandten auf die Bestattung ihrer Toten keine große Sorgfalt. In älterer Zeit wurden die Leichen verbrannt. Die Gebeine ließ man entweder auf der Brandstelle liegen, oder man barg sie mit den Resten des Scheiterhaufens in einer Aschengrube, manchmal auch in Urnen. Später, mit dem Einflüsse des Christentums, wurde die Beerdigung allgemein. Die Gräber der Wenden sind arm an Beigaben. Von den bisher entdeckten „Wendenkirchhöfen" sind die wichtigsten die von Alt-Bartelsdors bei Rostock (1862 aufgesunden) und Ga me hl bei Wismar. Wendengräber aus der letzten Periode des Heidentums hat man auch in der Stadt Schwerin entdeckt. 5. Deutsche und Wenden. a) Die Zeit der Karolinger. 780—919. 1. Wihan. — Das erste geschichtliche Auftreten der Wenden und damit der Anfang der eigentlichen mecklenburgischen Geschichte fällt in das Jahr 780 n--Chr. In diesem Jahre drang Karl der Gr oße. (768--814) in dem schweren Kriege, den er gegen die Sachsen führte, bis zur Elbe vor und mischte sich in den Streit, in welchem sich damals die Obotriten mit den Leutizen befanden. Karl schloß ein Bündnis mit dem Obotritenfürsten Witzctn, nach welchem er ihm Hülfe gegen die seindlichen^Mmarn gewährte und dafür von ihm in feinen Kämpfen gegen Sachsen und Dänen unterstützt

3. Grundriß der mecklenburgischen Geschichte - S. 3

1899 - Leipzig [u.a.] : Süsserott
- 3 — welchem man einen niedrigen Hügel wölbte. Noch später wurden die Urnen in flachem Boden unter der Erde beigesetzt und mit Steinen um häuft. 3. Die Eisenzeit. 1. Die vorrömische Zeit. — Um das Jahr 400 v. Chr. begann die Bronze einem andern Metall zu weichen, dem Eisen. Dasselbe war im südlichen Europa schon lange in Gebrauch und wurde jetzt auch nach dem germanischen Norden gebracht. Diese älteste Eisenzeit wahrt etwa bis zum Beginn unserer Zeitrechnung. Unter den germanischen Stämmen, welche in diesem Zeitraume Mecklenburg bewohnten, werden uns die Teutonen genannt. Sie verbrannten ihre Toten und stellten die Urnen in langen Reihen flach unter dem Erdboden auf. Solche Urnenfelder sind noch in größter Menge vorhanden, am zahlreichsten in der Gegend von Wittenburg und Hagenow. 2. Die römische Eisenzeit. — Im ersten Jahrhundert un-sererzeitrechnung machten auch die mecklenburgischen Germanen die nähere Bekanntschaft der Römer, welche als Händler unser Land durchzogen. Der römische Kultureinfluß macht sich besonders in den nach römischer Art gebauten Gräbern geltend, welche an vielen Orten z. B. in Häven bei Brüel, Bibow bei Marin, Gr. Kelle bei Röbel aufgedeckt worden sind. Ihre große Anzahl spricht gegen die Annahme, daß wir es hier mit den Grabstätten von römischen Kaufleuten zu thun haben, welche auf ihren Handelszügen in unserem Lande ihren Tod fanden und' von ihren Genossen bestattet wurden. Vielmehr ließ die enge Berührung zwischen Römern und Germanen letztere vielfach zur römischen Begräbnisweise greisen. Unter den verschiedenen Germanenstämmen, welche zur Römerzeit unser Land bewohnten, treten z. B. die Variner hervor. Ii. Die Wendenzeit. 550—1170. 4. Land und Leute. 1. Herkunft. — In der Völkerwanderung wurde auch Mecklenburg von seiner altgermanischen Bevölkerung verlassen. In das verödete, säst menschenleere Land traten um die l*

4. Grundriß der mecklenburgischen Geschichte - S. 2

1899 - Leipzig [u.a.] : Süsserott
auf einem Pfahlroste errichteten Hütten nennt man Pfahlbauten. Reste davon sind bei Wismar und dem nahe be-legenen Gägelow aufgedeckt. Weit großartiger sind aber die Denkmäler, die uns das Steinzeitvolk in seinen Gräbern hinterlassen hat. Es sind dies die s. g. Hünengräber, welche man an verschiedenen Stellen des Landes trifft. In ihrer einfachsten Form bestehen sie aus vier aufrecht stehenden Granitblöcken, welche mit einem mächtigen Decksteine überwölbt sind. Die Leichen lagern in sitzender Stellung an den Wänden der Grabkammer; zu ihren Füßen wurden Waffen und Geräte niedergelegt, ferner einige Thongefäße, in welchen sich Speise und Trank befand. Am besten erhalten sind die Hünengräber zu Naschendorf und Jamel bei Grevesmühlen. 2. Die Bronzezeit. 1. Die Sron^e. — Auf die Steinzeit folgt der glänzendste Zeitraum unserer Vorgeschichte, die Bronzezeit, etwa 1500—400 v. Chr. Fast alle Waffen und Schmucksachen wurden aus Bronze, einer Mischung von Kupser und Zinn, verfertigt Die Verarbeitung der Bronze, welche von Süden her das Elbthal entlang zu uns gelangte, geschah durch Guß. Dem kriegerischen Bedarf dienten Schwerter, Dolche, Lanzen, Messer. Zierat wurde in großer Menge geschaffen: Arm-Hals- und Fingerringe, Gewandnadeln (Fibeln), Hängebecken zur Aufbewahrung von Kostbarkeiten u. s. w. Das Bronzezeitvolk war also ein ebenso kriegerisches wie prachtliebendes Geschlecht. 2. Die Gräber. — In der älteren Bronzezeit wurden die Toten begraben und zwar in liegender Stellung, meist aus einem Steindamme. Die Grabkammer wurde mit einem Steinkegel bedeckt, darüber wölbte man einen Erdhügel, oft von bedeutender Höhe. Diese Grabstätten führen den Namen Kegelgräber. Meist sind sie aus freien Anhöhen errichtet und oft in Gruppen vereinigt. Die Kegelgräber bergen Waffen und Schmuckgegenstände aus Bronze, Gold, Bernstein und Glas. Um die Mitte der Bronzezeit verschwinden die stolzen Kegelgräber und machen niedrigen Hügeln mit dürftiger Ausstattung Platz. Es wurde Brauch, die Leichen zu verbrennen, die Knochenreste samt der Asche in Urnen zu bergen und diese in einem Steingewölbe beizusetzen, über

5. Kurzgefaßte Geschichte Mecklenburgs - S. 4

1904 - Neubrandenburg : Nahmmacher
Schwertern, Dolchen, Messern, Äxten finden wir Armund Halsriuge und Gewandspangen (Fibeln) in großer Menge, außerdem Opferwageu und Schalen aus gleichen: Metall, goldene Arm- und Fingerringe. Das Charakteristische in dieser Zeit ist die Spiralverzierung und der Celt, jene eigentümliche Form des schmalen Beiles, die sich nur in Nordeuropa findet. Bemerkenswert ist auch, daß alle Bronzegegenstände gegossen, die einzelnen Teile entweder zusammen genietet oder durch darüber gegossene Bronze verbunden wurden; das Löten des Metalls war noch völlig unbekannt. In der Lebensweise scheint sich seit der ersten Periode wenig geändert zu haben. Nur die Bestattung zeigt ein etwas anderes Bild. Die Toten wurden zunächst zwar noch uuverbrannt beerdigt, aber die großen Steinpackungen fehlten; sie wurden meistens in hölzernen Grabkammern ans die bloße Erde oder auf ein Steinpflaster gebettet, darüber ein Steinkegel und dann ein Erdhügel aufgeworfen. Das fiud die sogenannten „Kegelgräber", die sich in ganz Mecklenburg Allmähliche zahlreich finden. Dann trat allmählich eine Ver -Veränderung^ n b e r u it g der Verhältnisse ein. Die Leichen der Verhält- ° ' niffe. wurden verbrauut und die Asche in Urnen aufbewahrt, welche meistens in Steinpacknngen und natürlichen Erhebungen beigesetzt wurden. Zunächst blieb noch die Bronze das vorherrschende Metall, nur daß die Funde in den Gräbern viel spärlicher werden und die Spiralverzierung verschwindet; es scheint südeuropäischer Einfluß sich geltend gemacht zu haben. Beginn der Eine weitere Veränderung trat ein, indem Geräte «oo*v"*Chr Ü0u *n Gebrauch kamen, so jedoch, daß daneben La T6ne- Bronze, besonders zu Schmuckgegenständen, weiter ver- Seit- wandt wurde. Diese La lene-Zeit, wie wir sie nach dem hervorragendsten Fundorte, dem Pfahlbau von

6. Kurzgefaßte Geschichte Mecklenburgs - S. 6

1904 - Neubrandenburg : Nahmmacher
unseres Landes gebraucht wurden. Auch in der Behandlung der Tonwaren macht sich entschieden ein Rückschritt bemerkbar. Viehzucht und Ackerbau wurden zwar in der einfachsten Form betrieben, jedoch vermochte der hölzerne Hakenpflug den schweren mecklenburgischen Boden nicht aufzulockern, der Wende baute deshalb seinen Roggen auf leichtem Boden. Daneben war Fischfang seine Lieblingsbeschäftigung, womit auch wohl die Neigung, an Seen und Flüssen sich anzusiedeln, zusammenhing. Ob der Handel schon in alter Zeit ausgedehnt war, ist sehr fraglich, wahrscheinlich entwickelte er sich erst später durch die Beziehungen zu deu Dänen, und mit ihm der Seeraub, über den besonders im zwölften Jahrhundert geklagt wird. Übrigens ist unsere Kunde von dem Kulturzustande Mecklenburgs in der Wendenzeit viel geringer als in der vorhergehenden germanischen Periode. Das hängt nicht zum wenigsten mit der geringen Sorgfalt zusammen, welche die Wenden auf die Bestattung der Toten verwandten. Sie begruben dieselben regellos, anfangs in Aschengruben oder Aschenurnen, später, wohl schon unter deutschchristlichem Einflüsse, unverbrannt; dabei gaben sie ihnen nicht viel mit in das Jenseits; wenigstens enthalten die zweifellos wendischen Begräbnisplätze, die bis jetzt gefunden sind, nur geringe Beigaben. Die bedeutendste Hinterlassenschaft der Wenden sind die zahlreichen Überreste von B u r g w ä l l e n, deren jetzt schon an 100 aufgefunden sind. Sie waren entweder von Wasser oder von Sumpf umgeben. Am Schweriner See lag einer auf der heutigen Schloßinsel, ein anderer, D o b i u, am Nordwestende des Sees zwischen diesem und dem Döwe-See. In der Nähe des heutigen Wismar lagen südlich Mecklenburg, dessen Name die deutsche Übersetzung des slavischen Wiligmd

7. Beiträge zur Behandlung der mecklenburgischen Geschichte in der Volksschule - S. 18

1912 - Rostock i. M. : Boldt
18 smtlichen Wohnungen verlieren!" so feuerte der Hartmut die Seinen an. Das werk gelang. Die Gefahr ging glcklich vorber. Aber als sich jeder des Sieges freute, hatte der Meister das Unglck, auszurutschen und ins Wasser zu fallen. Anfangs lachte mancher. Als aber der stark erhitzte Mann aus dem kalten Bad herauskam, das Gesicht so leichenbla, da ver-ftummte selbst der allezeit lustige Frido. (Em heftiges Lieber schttelte den starken Krper des Meisters. Und obwohl die der Krankheiten kundige Frau Irmgard ihren Gatten, der sofort das Lager aufsuchte, mit Fellen bedeckte, so wollte der Schttelfrost doch nicht weichen. Besorgt schaute die Gattin ins Antlitz ihres Mannes. Schnell bereitete sie aus den ge-sammelten Heilkrutern eine Brhe, die schon hufig den Tod aus dem Felde geschlagen hatte, vergebens! Die Nacht sank herab, und in unruhigen Fiebertrumen warf sich Hartmut auf seinem Lager umher. Pltzlich schrie er auf: hierher, Mannus, schlag' zu! Frido, Wasser! Wasser! Gut gemacht!. ." Am Morgen war der Meister tot. Laut klagten die Frauen; mit gesenkten Huptern standen die Männer umher. Als man sich von dem ersten Schmerz ein wenig erholt hatte, sprach Siegfried zu Baldwin und Frido: Geht hin zu unsern Freunden jenfeit des Waldes, auch zu denen am Moorgraben und im Steingrund, erzhlt ihnen von unferm groen Schmerz und bittet sie, da sie kommen, uns des Meisters Grab bereiten zu helfen." Die beiden Boten eilten, und bald kamen sie von allen Seiten, alle die Treuen, die so manches schne Steinmesser, so manche wuchtige Axt, so manche prchtige Urne vom Meister erwarben; sie kamen alle, die Grab- und Stein-kammer zu bauen. 3n der Nhe der Werksttten, wo Hartmut viele Jahre so emsig mit seinen Gehlfen geschafft hatte, sollte er seine Ruhesttte finden. So wollte es Frau Irmgard. Mit starken Rundhlzern schritten die Männer zu der groen Felsenstelle, die unweit der Werksttten lag. Sofort begann die Musterung der Steine. Man suchte zunchst nach platten, die nach Hhe und Breite etwa die Lnge eines Mannes erreichten. Sowie das Gewnschte gefunden war, ging die schwere Arbeit los. Die Steinriefen wurden auf die Rundhlzer gestoen und dann fortgefchoben. Bei der groen Zahl der Arme dauerte es nicht lange, bis vier Blcke am erwnschten rte waren. Noch ein Angriff und die vier Kolosse standen schn ge-horsam in einer Reihe. Damit war aber erst ein sehr geringer Teil der Arbeit fertig. Jetzt wieder zurck zur Steinvorratskammer und noch fnf platten von der Gre der vier Brder herangeschleppt. Nachdem nun etwa eine Manneslnge von der ersten Mauer entfernt eine gleichlaufende her-

8. Beiträge zur Behandlung der mecklenburgischen Geschichte in der Volksschule - S. 24

1912 - Rostock i. M. : Boldt
24 stcke verehrten. Aus dem Metall, das sie ihm das vorige Mal zurckgelassen hatten, hatte er ein Messer zu gieen versucht. Mit Stolz zeigte er es den fremden. Schn war es freilich nicht geraten, aber sehen konnte man es doch, da es ein Messer sein sollte. Der goldene Hand ring mar das letzte, was der Fürst von den Metallmnnern kaufte. Schon hufig hatte er seiner Frau und dein Meister geklagt, rote gar matt und elend er sich oft fhle. Einmal, als er sich kaum zroanzig Schritte von seiner lvohnung entfernt hatte, roar er ohnmchtig zu Boden ge-sunken. Seitdem erhob er sich nicht roieder von seinem Lager. Er fhlte das langsame Herannahen des Todes, lie den Meister rufen und befahl ihm, sein Grab zu bereiten. Heinhart versammelte seine Gesellen und sprach zu ihnen: Unser Fürst und Dater ist sehr krank und roird nicht lange mehr unter uns sein. Darum wollen roir ihm dort drben auf der Wolfshhe eine Ruhesttte schaffen, roo es ihm roohl gefallen soll. Du, Hornhart, nimmst noch zroet Freunde mit, fllst die schnste Eiche und fertigst einen festen Sarg. Ihr andern aber kommt mit zum Hgel und steht mir . treu zur Seite!" Mit hchstem Eifer schaufelte nun der Meister auf der Hhe das Grab. Er hielt darauf, da die Wnde sich von oben nach unten abschrgten, die Grube also bei zunehmender Tiefe etroas kleiner rourde. Gesprochen rourde nur sehr roenig; denn jeder dachte an den Geliebten, den man bald betten wrde. Nachdem nun noch die Grube zur Hlfte mit kleineren Steinen gefllt roar, roar auf dieser Stelle ein gut Stck Arbeit vollbracht. Nicht so schnell ging es mit der Herstellung des Sarges. (Dbroohl Hornhart und seine Gehlfen mit Axt und Messer, mit Keil und Feuer unermdlich arbeiteten, vergingen doch einige Tage, ehe der Totenschrein fertig roar. Unterdes verschlimmerte sich der Zustand Hagens zusehends. Als der Meister zum letztenmal bei ihm roar, konnte der Kranke nur noch flstern: )ch roill, da du, mein Getreuer, ebenso roie auch die Frstin dereinst in meiner Nhe schlummern sollt." Bald darauf verschied er. Nun lie Heinhart den Sarg herbeischaffen und legte den teuren Toten hinein. Auf den rechten Arm schob die klagende Witroe den goldenen Handring, und zu den Fen setzte sie eine Tonurne mit der Lieblingsspeise des Entschlafenen. Jetzt zerbrach Reinhart das prchtige Bronzeschroert des Fürsten und legte die beiden Teile an seine rechte Seite. Darauf kamen die krftigsten Männer und trugen den Sarg zur Gruft. Viel Volk stand umher, still roeinend, und schaute zu, roie man den Fürsten ins Grab setzte und den Sarg mit einem starken

9. Beiträge zur Behandlung der mecklenburgischen Geschichte in der Volksschule - S. 29

1912 - Rostock i. M. : Boldt
29 Zeitlang im Freien bernachten, bis die neuen Wohnungen fertig waren. Diese wurden sofort mit aller Kraft in Angriff genommen. Doch einigten sich die Ansiedler dahin, da sie nicht wieder wie in prtsla in zwei, sondern in vier Dusern wohnen wollten. Zir teilte seine acht Familien in zwei Gruppen und bestimmte fr jede Gruppe einen Bauplatz an der Nordseite des Teiches. Zora verfuhr hnlich, nur da er sich sdlich von dem Wasser niederlassen wollte. Whrend nun einige munter mit dem Fllen des -Holzes zum Hausbau begannen, sorgten andere im Wald und am Flu fr die ntige Nahrung. )n kurzer Zeit konnte mit dem Gerst angefangen werden. Und bald standen die senkrechten Stnder da und wurden durch Querhlzer verbunden; bald ragten auch die Sparren, der Dcher in die Luft. Inzwischen hatte sich der lange Kiest Hohr im Bruche geschnitten und ging nun sofort an die Dachdeckerei. Dem findigen Lopcxs war es gelungen, eine ehmftelle zu entdecken. Nachdem nun noch die einzelnen Wandfcher mit dnneren Hlzern ausgefllt und dann mit Lehm beworfen waren, konnten die Bauten in der Hauptsache als beendigt angesehen werden. Die Huser Zirs brauchten nur noch in je vier und die Bauten Zoras in je drei Fcher geteilt werden und alles war in Ordnung. Wiederholt hatte sich der alte Gul von Grabow her eingefunden, um den Bauleuten mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Als er jetzt wiederkam und die vier stattlichen Hufet rund um den Teichplatz erblickte, freute er sich unbndig und rief: Alles schn, aber es fehlt noch die Linde in eurem Rund-dorf, es fehlt auch noch der Zaun um dasselbe, es fehlt endlich auch noch der Name eures neuen Heims. Nennt's doch Ziritz! (Euer ltester heit ja Zir!" Ziritz! Richtig! Ziritz!" so jubelte die ganze Wendensippe. 2. Die Zmtzcr bei ihrer tglichen Hrbeit. Nachdem so ein Schutz gegen die Unbilden der Witterung hergestellt war, begann die alltgliche Arbeit, wie man sie von prisla her kannte. Bordey und Dowke, die sich besonders gut auf den Ackerbau verstanden, holten den mitgebrachten Hakenpflug hervor, spannten eine Ruh davor und whlten das Feld um. Die Stelle aber, wo sich die Lehmgrube befand, lieen sie in Ruhe, weil der gekrmmte Haken wohl den leichten Sand, nicht aber den schweren Lehm umbrechen konnte. Die beiden Bauern schafften eilig. Denn die Jahreszeit war schon ziemlich vorgerckt. Da sie kein Winterkorn sen

10. Beiträge zur Behandlung der mecklenburgischen Geschichte in der Volksschule - S. 38

1912 - Rostock i. M. : Boldt
38 -Das geschah Hohle aber, der Schwiegersohn Jirs, hatte es steh am vorhergehenden Abend schon genau mit seinen Freunden uberlegt, was zu tun sei, und rief darum- Brt versammelte Männer, was wir Grabower euch vorschlagen' Unser Dorf liegt, wie ihr hier ja alle sehen knnt, an einer sehr gnstigen Stelle, da, wo der Flu sich teilt, vor uns im 2am befindet sich, wie ihr ebenfalls wit, der Tempel unseres Gottes Goderac. Und dort jenfeit des Hains laufen die Nuarme wieder zusammen, wenn wir rund um unsere Insel spitze Pfhle, hohe Palisaden, errichten, so sind wir geborgen." So ist s recht, mein Sohn', sagte Air, doch wollen wir unseres (Soderac nicht vergessen. Line schne Beute hat er un^ auf unserem Llbzuge beschert, wollen wir ihm nicht zum Dan? fr die Beute und um ihn gnstig zu stimmen fr die Zukunft zu seinem Tempel ein groes, gerumiges Langhaus bauen m dem wtr besser sein Fest feiern knnen?" Alles war einverstanden und schrie: Heil Goderac!" Und nun begann oberhalb des Dorfes im dichten Walde ein reges Leben. Der Schall der Axt drang weithin, und krachend sanken die Baume zu Boden. Nachdem die Stmme ihrer Zweige und der Krone beraubt waren, schleppte man sie zum Ufer des Flusses und lie sie nach Grabow treiben. Hier wurden die Ankmmlinge mit langen Haken angehalten und aufs Land gezogen. während jetzt einige Männer die pfhle zurichteten, vorspitzten und die Spitzen der bessern Haltbarkeit wegen ins Feuer legten, suchten andere von einem hohen Gestell aus die pfhle mit starken Schlgeln ins weiche Lrdreich unmittelbar am Ufer des Flusses zu treiben. Bald reihte sich Pfahl an Pfahl; und immer weiter wuchs die Palisadenwand, und immer hher stieg die Zuversicht und der Eifer der Bauleute. Nach mehreren Wochen war die Burg fertig. Die ganze Schar der Männer ging prfend an der Mauer entlang und betrachtete mit Befriedigung das vollendete Werk. Jetzt la die Sachsen nur kommen, wir wollen sie schon mit blutigen Kpfen heimschicken", rief Smok. Nein", erwiderte Zora, wir wollen zunchst mal zu ihnen und uns unsere Khe und Pferde wiederholen. Ich meine, wir ernennen Hohle zu unserem Burgwart und lassen ihn mit noch zwlf tchtigen und geschickten Mnnern zurck. Mgen sie die Burg bewachen und Goderacs Heiligtum weiter ausbauen, wir andern aber: Auf zur (Elbe!" Bei diesen Worten blitzte das Auge des alten Kmpfers, seine Gestalt reckte und dehnte sich. Und mit lautem Gebrull begleiteten die wenden feine Rede.
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