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1. 100 Geschichtsbilder aus Erfurt und Thüringen - S. 169

1911 - Erfurt : Keyser
— 169 — Gotha das Rittergut Molsdorf. Der neue Gutsherr, mit dem auch neues Lebeu in den bisher so stillen Ort einzog, ließ, seinen Wünschen entsprechend, den aus dem 16. Jahrhundert stammenden Schloßüau im Geiste des Barock und Rokoko verändern, und heute noch zeigt das Gebäude, nachdem es im vorigen Jahrhundert (1866—1870) geschickt wiederhergestellt wurde, die Bauart jener Zeit, deren echtes Kind Gras Götter selbst war. Schon die Inschriften, die der Bauherr an verschiedenen Stellen des Schlosses anbringen ließ, kennzeichnen den Geist, der damals in den vornehmsten Kreisen herrschte. Die Türme der Nordseite tragen die Worte: „Sit mea sedes sine cura“ (Mein Sitz sei sorgenfrei) und „Sit modus lasso viarum“ (Er sei des Müden Wanderziel). Ueber dem Portal steht unter dem Wappen Gotters das Wort „Hicce terrarum praeter omnes angulus ridet“ (Vor allem gefällt mir dieser Winkel der Erde). Unter den beiden Sonnenuhren an den Seitenflügeln liest man die Worte: „Fugaces labuntur anni“ (Flüchtig entgleiten die Jahre) und „Hora rapit diem“ (Die Stunde raubt den Tag), und unter dem Wappen, das auf dieser Seite die Krönung des Mittelbaues abschließt, steht „Placida quies* (Behagliche Ruhe). Innerer Schmuck: Das Innere des Schlosses zeigt gleich- falls Rokokostil. Betritt man von der Gartenseite den weißen Flur mit seiner reichen Stuckverzierung, so winkt aus der Nische das Becken mit dem Weinhahn, welcher durch einen Schlauch mit dem Keller in Verbindung stand und einen kostbar dustenden Wein spendete, der ankommenden Gästen gereicht wurde. Bei dem Aufstiege nach dem Obergeschoß grüßt aus dem Hintergründe über der Treppe ein liebliches Bild. Es ist ein Freskogemälde (Wandgemälde auf frischem Kalk) und stellt eine geöffnete Glastür dar, vor welcher sich ein reizendes Mädchen, das eine Rübe in der Hand hält, über ein zierliches Geländer beugt. Als der Graf ein- mal von einer langen Reise unerwartet zurückkehrte, sprang ihm jenes junge Mädchen, eine Schweizerin, aus dem Küchengarten mit einer Rübe in der Hand und einem fröhlichen „Grüß Gott, Herr Graf!" entgegen. Diese heitere Begebenheit ließ der Gras im Bilde über der Treppe darstellen. Unter den verschiedenen Räumen ist besonders das Damenzimmer mit seiner prächtigen Decke, der schönsten im Schloß, hervorzuheben. Die Stuck- verzierung zeigt eine stilvolle Vereinigung von gebrochenen Stäben, Blättern und Muschelformen mit Tiergestalten, wie Pfau, Affe, Falter usw., welche die weiblichen Schwächen darstellen sollen. In Silber ausgeführt, wirkt der zarte Entwurf auf schwarzem Grunde vortrefflich. Im Schloßpark: Der stilvollen Ausschmückung des Schlosses entsprach die Anlage des Parkes. Nach Versailler Muster durchschnitten zwei schnurgerade, glattgeschorene, oben zugewölbte Alleen den 38 Morgen großen Schloßgarten und endeten an zier-

2. 100 Geschichtsbilder aus Erfurt und Thüringen - S. 180

1911 - Erfurt : Keyser
— 180 — brauchen begangen wurde. Den größten Fremdenftrom führte jedoch die große Fronleichnamsprozession herbei, eine Schöpfung der Jesuiten. Hinter dem feierlichen Zuge erschienen, teils auf breiten, teppichbedeckten Wagen, teils auf Brettern oder auf den Schultern getragen, bildliche Darstellungen aus der Heiligen Schrift. Sie wurden von lebenden Personen dargestellt und dienten nur zur Befriedigung der Schaulust der Umstehenden. Da sah man den Propheten Jonas im Rachen des Walfisches, David mit der Schleuder und den Riesen Goliath, Josua und Kaleb mit der großen Weintraube u. a. m. Das Stadtinnere: Die Stadt selbst machte äußerlich einen recht stattlichen Eindruck. Mit ihren zahllosen Türmen und Kirchen, überragt vom Dom und den beiden Stiftskirchen, bot sie dem Wanderer ein herrliches Bild, dem aber das Innere in keiner Weise entsprach. Durch die finsteren, gewundenen Tore gelangte man in die Stadt, falls es nicht Nacht ober am Sonntag zur Kirchzeit war. Zu biefen Stunben waren die Tore geschlossen und würden nur gegen eine Vergütung geöffnet. Am Tore be-sanb sich die Zoll- und die Akzisewache (Akzise = Verbrauchssteuer), bei der alle eingehenbe Hanbelsware versteuert werben mußte. Hatte man die Vorstabt burchschritten, so stanb man vor einem zweiten Mauerring; benn die älteste, von der Gera umflossene Befestigung war noch zum größten Teil vorhanben. Von ihren Toren stanben das alte Wasser-, Löber-, Johannes- und Augusttor (s. Nr. 21). Der mächtige Steinunterbau der Tore war mit bürstigen Holzhäuschen besetzt, die man an arme Leute vermietet hatte. Durch bxcfc Tore betrat man die eigentliche Stadt. Ihre Straßen waren verhältnismäßig breit. Aber das Gras wuchs zwischen den Steinen, ba der Verkehr fehlte. Pflaster und Reinlichkeit ließen viel zu wünschen übrig. Ersteres war so schlecht, daß sich an vielen Orten tiefe Löcher befanben, in benen Menschen und Vieh samt dem Fuhrwerk leicht verunglücken konnten. Durch die meisten der Straßen war fließenbes Wasser geleitet. Diese künstliche Bewässerung galt als eine besonbere Merkwürbigkeit Erfurts und biente, außer zur Bewässerung der Gärten, der Reinlichkeit der Stadt und der Gefunbheit der Luft; ferner würde es in den Brauereien gebraucht, biente zum Antrieb der vielen Mühlen und ganz befonbers zur Unterstützung der Rettungsanstalten beim Feuer. Eine Straßenbeleuchtung, wie sie die größeren deutschen Städte um 1800 bereits besaßen, fehlte noch. Wer abenbs ausgehen wollte, mußte sich eine Laterne mitnehmen. Auch Straßenschilber und Hausnummern waren nicht vorhanben. Jebes der 3154 Häuser hatte noch die aus dem Mittelalter stammenbe Benennung, unter der es allgemein bekannt war. Die Bautätigkeit war gering. Die vorhandenen prächtigen Bauten stammten aus älterer Zeit. Wohl aber zählte man in der Stadt über 400 wüste Brandstätten. Nicht weniger als 15 Kirchen standen teils unge-

3. 100 Geschichtsbilder aus Erfurt und Thüringen - S. 214

1911 - Erfurt : Keyser
— 214 — Leitern wurden ausgerichtet und mit Eimern, die von Hand zu Hand gingen, der Dachstuhl begossen. Aber die Flammen sprangen bum einem Sparren zum anderen über und einten sich schließlich zu einer mächtigen Brandfackel. Es war, als ob ihr Schein den Geschützen ein neues Ziel verraten hätte. Ein wahrer Regen von Granaten fiel auf die Ebene der Festung nieder. Da flog im feurigen Bogen ein Geschoß in einen Heuschober, der für die französische Reiterei bestimmt war. Eine ungeheure Feuergarbe schoß sprühend zum schwarzen Nachthimmel empor. Die brennenden Heubündel fielen auf das Dach der Hauptwache. Wenige Minuten später züngelten auch dort die ersten Flammenspitzen hervor und leckten gierig am ausgetrockneten Gebälk. Gegen 10 Uhr abends schwiegen endlich die Kanonen; mit einer kurzen Unterbrechung am Mittag hatten sie ihr Zerstörungswerk vom frühen Morgen bis zum späten Abend fortgesetzt. Ueber-all herrschte Stille wie in einem Totenhause. Sie wurde nur durch die unaufhörlichen Sturmschläge von den Türmen unterbrochen. Ueber dem Flammenmeer, das den „Graden" bedeckte, lagerte eine schwarze Rauchwolke, und über diese hinaus erhoben sich, gegen den dunkeln Himmel abgezeichnet, die brennenden Gebäude des Petersberges. Die Höhlen der Chorfenster leuchteten im Glanze verglimmender Glut. Die Stadt selbst glich einem glühenden See mitten in einem finsteren Talbecken. Nur die grauen Steinmauern des Domes ragten in einsamer Hoheit unversehrt aus den feurigen Wogen hervor. Nach der Beschießung: In banger Spannung verging die Nacht. Die meisten Augen blieben schlummerlos. Jeder erwartete mit Schrecken den abermaligen Beginn der Kanonade. Zur allgemeinen Beruhigung aber traf schon früh am andern Morgen die Nachricht ein, daß zwischen den Feinden friedliche Unterhandlungen abgehalten würden. Nun wagte man sich wieder auf die Straße, um das Bild des Jammers und der Verwüstung zu schauen. Den traurigsten Anblick gewährte der Platz vor den Graden. Ueber die rauchende Brandstätte der Gebäude ragte nach dem Berge zu die Festungsruine hervor. Sie schien wie durch ein Wunder auf den Marktplatz vorgerückt zu fein. Bis hinunter zur Andreaskirche war jetzt ein offner, öder Raum; hier waren 121 Häuser ein Raub der Flammen geworden. Der Marktplatz war mit gerettetem Hausrat besetzt. Die Häuser aber auf den beiden vom Feuer verschonten Seiten sahen Ruinen ähnlich. Die Fenster waren teils ausgehoben, teils zersplittert und die Läden feft verschlossen. Auch die Predigerkirche war mit geretteten Sachen gefüllt. Sie bot ein schwaches Bild des Tempels zu Jerusalem, ehe der Herr die Käufer und Verkäufer ausgetrieben hatte. Sogar ein Kasten mit einem Eichhörnchen stand auf dem Altar zur großen Freude der

4. 100 Geschichtsbilder aus Erfurt und Thüringen - S. 74

1911 - Erfurt : Keyser
— 74 — genommen hatte. So hörten denn die Erfurter die tönenden Hornstöße und lachten sich einander fröhlich an. Der Stadthanptmann traf sofort seine Anordnungen. Die Soldleute wurden in vier Haufen geteilt und ins Dorf Andisleben gelegt. Die Ratsherren und Junker bezogen gleichfalls ttn Dorfe Quartier, und auch ein Teil des Fußvolks wurde daselbst eingelagert. Das war natürlich kein bequemes Wohnen; jedes Dach und jeder halbwegs geschützte Winkel mußten recht sein. Der weitaus größte Teil des Fußvolks aber mußte trotz der strengen Winterkälte im Freien nächtigen. Da war nun Holz für die Lagerfeuer nicht zu entbehren. Man gab sich jedoch nicht erst die Mühe, das nahe Gehölz zu lichten, sondern räumte kurzerhand inl Dorfe mit den Wintervorräten der Bauern auf, zerschlug Zäune, Türen und Tore und schaffte alles ins Lager. Das Dorf war ja landgräflich und wurde darum mit all der Rücksichtslosigkeit behandelt, die man Feinden und zumal Bauern gegenüber anzuwenden Pflegte. Dann wurden die Zelte aufgeschlagen, soweit solche vorhanden waren; auch wurde Stroh aus dem Dorf herangeschleppt und um die Feuer gebreitet, und endlich wurde Vieh aus den Ställen gezogen und geschlachtet, und Wein, Bier und Brot verteilt. Jn der Burg: Auch drinnen in der Burg herrschte seit der Ankunft der Erfurter ein gar geschäftiges Leben und Treiben, aber außer einigen gelegentlichen Pseilgrüßen, die von der Mauer herüberkamen, geschah nichts, was die Erfurter bei der Herrichtung des Lagers und ihrer Angriffsmaßregeln gestört hätte. Das war ein sicheres Zeichen, daß die Burgleute von der Belagerung vollständig überrascht worden waren und daß sie für die Abwehr des zu erwartenden Angriffs sich erst in aller Hast einrichten mutzten. Die Erfurter nahmen das als gutes Anzeichen mit in ihren kurzen Schlaf. Der erste Angriff: Der wichtigste Bundesgenosse bei einer Belagerung jener Zeit war das Feuer. Pulver kannte man noch nicht, die Fernwirkung der Geschosse war fragwürdig und der Fall einer Burg oder einer Stadt von ihnen nie zu erhoffen. Einzig das Feuer kam den Belagerern wirksam zu Hilfe. Die Dächer waren noch, abgesehen von wenigen Ausnahmen, mit Stroh und Schindeln gedeckt und die Häuser selbst fester Burgen zum guten Teil aus Fachwerk mit Holz- und Lehmverkleidung aufgerichtet. So leichtes Dachwerk und so leicht gebaute Häuser aber fingen schnell Feuer, und wenn darum die Brandkugeln ihre Schuldigkeit taten, ging ein Brand bald hier, bald dort auf. Dann hatte die Besatzung alle Hände voll mit der Löschung der Flammen zu tun, die Mauern wurden zum guten Teil von Verteidigern entblößt und ein Sturm konnte mit geringer Mühe und kleinen Opfern gewagt werden. Auf die Hilfe des Feuers hatten die Erfurter natürlich auch stark gerechnet, fürs erste aber hatte sich der Himmel ins Mittel

5. 100 Geschichtsbilder aus Erfurt und Thüringen - S. 81

1911 - Erfurt : Keyser
— 81 — brücke, die jetzt wieder hergestellt ist. Im Innern des Burghofs erhob sich der runde Bergsrit, das wichtigste Gebäude der Burg zur Zeit einer Belagerung. Von ihm konnte der Wächter weithin die Gegend übersehen und die Annäherung stärkerer Heer-hanfen schnell durch Hornruf verkünden. Da aber die Burg auch der ritterlichen Familie, der Dienerschaft und der Besatzung Wohnung bieten mußte, so waren auf dem Burghof noch andere Gebäude vorhanden. Ein Bild von der Mühlburg aus dem Jahre 1528 zeigt uns den Burghof eingeengt von vielen Häusern aus Fachwerk und Stein, darunter Pferdeställe, Schüttböden, Kammern für Harnische, für das Gesinde, die Knechte und die Reisigen, die alle in der großen Eßlaube gespeist wurden. In einer Küche hantierten die Mägde, und in den großen Kellern lag ein reicher Vorrat an Bier und Wein. Auch eine Kapelle, deren Reste heute noch zu erkennen sind, war vorhanden, damit das Seelenheil der Bewohner nicht leide. Ein uralter, tiefer Brunnen, Meinhardsbrunnen genannt, lieferte hinreichend Wasser für die Menschen und das zahlreiche Vieh; denn außer vielen Pferden waren auch Hunde, Schweine und andere Haustiere in größerer Zahl vorhanden. Aus ihm das Wasser heraufzuwinden, war ein beschwerliches Stück Arbeit und geschah sicher mit einem Tretrad, wie ein solches noch tagtäglich von dem Kastellan der nahen Wachsenburg zu dem gleichen Zwecke in Bewegung gesetzt werden muß. — Wenn nun manche Gebäude, die das alte Bild zeigt, auch erst unter der Erfurter Herrschaft entstanden, mindestens aber erst in dieser Zeit ausgebaut worden sind, so hat die Mühlburg doch schon früher alle die für eine Burg notwendigen Gebäulichkeiten gehabt; hierzu zählen der Palas, die Kemenate, das Rüst- und Schnitzhaus und das Wohnhaus für das Gesinde. Der Palas oder das Herrenhaus der Mühlburg lag unmittelbar neben dem Bergfrit aus seiner Ostseite und war mit ihm durch einen Gang, der in der Zeit der Gesahr leicht zerstört werden konnte, verbunden. In der höchsten Not war dann der Bergfrit, der überhaupt nur kriegerischen Zwecken diente, die letzte Rettung für die Bewohner der Bnrg. Dem Palas gegenüber, nahe der Westmaner, lag die Kemenate oder das Franenhans mit den Wobn- und Scklas-ränmen für die Familie des Ritters. Gewöhnlich enthielt das Frauenhaus nur drei durch Kamine heizbare Gemächer (daher auch der Name Kemenate = mit Kamin versehenes Gemach): das Zimmer der Burgfrau, das Mägdezimmer und das Zimmer, in dem unter Aufsicht der Herrin die Mägde Flachs und Wolle spannen und webten und die Gewänder fertigen mußten. Dieser Raum hieß auch Psieselgadeu, d. i. Arbeitsraum der Frauen und Mägde. Im Palas, dem Versammlungsort der Männer, dagegen spielte sich das sonstige gesellige Leben auf der Burg ab. In feinem Saal, der an die Halle des thüringischen Edelhoses erinnerte und oft der einzige Raum des Herrenhauses war, wurde das Mittags- 6

6. 100 Geschichtsbilder aus Erfurt und Thüringen - S. 216

1911 - Erfurt : Keyser
— 216 — lassen und den Prinzen von Weimar, der nach dem Gasthof „zum römischen Kaiser" reiten wollte, selbst mit dem Degen in den Schenkel gestochen. Außerdem hatte er noch versucht, mit einer Flinte, welche er einem französischen Soldaten aus der Hand gerissen, den Prinzen zu erschießen. Nun stürzten sich die Bürger auf den Offizier. In ihrer Wut warfen sie ihn nieder, traten ihn mit Füßen, und ein Kaufmannsdiener erstach ihn. Auch die Wache, welche gefeuert hatte, wurde mißhandelt. Man zerbrach den Soldaten die Gewehre und zertrat dem Tambour die Trommel. Nur mit großer Mühe gelang es den preußischen Offizieren, die Wut und Erregung der Bürger zu beschwichtigen und weiteres Blutvergießen zu verhindern. Zerstörung der Napoleonssäule: Unterdessen hatten einige Bürger und Postillone die vor dem „römischen Kaiser" errichtete Napoleonssäule in Brand gesetzt. Ohne sich um die Wache zu kümmern, hatten sie den Gipsüberzug mit Beilen zertrümmert und brennendes Stroh in das Innere geworfen. Ta dieses aber nicht gleich zünden wollte, waren dinige flinke Jungen innen an den Balken der Säule bis zur Spitze emporgeklettert und hatten den schützenden Blechdeckel abgestoßen. Dadurch hatte das Feuer Luft bekommen, und lustig flackerten jetzt die Flammen empor, zumal sie durch die hineingeworfenen Schmiereimer der in der Nähe haltenden Wagen der Fuhrleute reiche Nahrung erhielten. Bald darauf stürzte der Bau unter dem lauten Jubel der Volksmenge krachend zusammen (Bild im Rathaussaal). Begrüßung der Einziehenden: Nun konnte endlich eine Anzahl junger Mädchen an den General v. Kleist herankommen und ihm ein Gedicht überreichen. Damit hatte der Einzug fein Ende gefunden. Die preußischen Truppen verteilten sich in der Stadt und hielten die Wachen besetzt. Die Franzosen aber blieben vorläufig noch in den beiden Festen eingeschlossen; der Kommandant d'alton hatte nur die Stadt übergeben. Schon in den nächsten Tagen herrschte in ihr neues, reges Leben. Auf allen Straßen sah man frohe Gesichter, und die frei einwandernden Landleute begrüßten wieder ihre städtischen Bekannten und brachten ihre Vorräte mit. Abmarsch der Franzosen: Am Abeud des 5. Mai don- nerten plötzlich die Kanonen auf dem Petersberge und der Eyriaks-burg. Da man die Veranlassung nicht kannte, rannte alles nach dem „Graden". Hier erblickte man auf der Feste die weiße Fahne, das Zeichen der Nebergabe, lustig im Winde flattern. Am Nachmittage war ein Eilbote des Prinzregenten von Frankreich hier eingetroffen. Er hatte die Nachricht von der Wiederaufrichtung des Königreiches überbracht, und jetzt stand die Besatzung auf den Mauern der Festung und rief ein „Vive le roi!“ nach dem andern. Nun war der Abmarsch der französischen Truppen bald zu erwarten.

7. 100 Geschichtsbilder aus Erfurt und Thüringen - S. 76

1911 - Erfurt : Keyser
— 76 - konnte, zumal auch eine starke Abteilung, die von Gotha her über die Fahnerfchen Höhen gekommen war, um die Burg zu entsetzen, von den Soldleuten und den mit ihnen vereinigten Junkern geschlagen worden war. Vorbereitung zum Sturm: Der 2. Februar, der Lichtmeßtag, sollte der Sturmtag sein; an ihm sollte die Burg satten. Der Blydenmeister gönnte darum schon in der Nacht vorher seinen Blydnern keine Rast. In gemessenen Zwischenräumen wurden Brandtöpfe und Hakenkugeln in die Burg hinübergesandt, um die Besatzung, die ohnehin erschöpft war, durch die immer wieder auflodernden Feuer fortgesetzt in Unruhe und Bewegung zu halten. Der Meister, der während der Nacht am Platze blieb, ersah jede Gelegenheit, die einem Angriff seiner Waffen günstig schien, und hielt darauf, daß die Brander hübsch einmal in diesen, ein andermal in jenen Teil der Burg flogen und die Burgleute bald hierhin, bald dorthin stürzen mußten, um jene abzulöschen oder ein auskommendes Feuer zu bekämpfen. Nur der Palas und der ragende Bergfrit hatten noch nicht unter dem Feuer gelitten. Beide ragten so hoch in die Lüste, daß die Schlenderkrast der Blyden nicht ausreichte, Brander bis zu ihren Höhen zu befördern. Das sollte nun die Arbeit des letzten Tages sein, diese stolzen Hauptteile der Burg in Trümmer zu legen. Erstürmung der Burg: Der anbrechende Morgen sah den Meister frisch und ruhig wie nach einer ruhevollen Nacht auf seinem Posten. Er ließ zunächst noch einmal die Schnellkraft seiner Blyden steigern. Nicht zuviel, denn er wußte, daß auch hier Grenzen gezogen waren, die nicht überschritten werden durften; und als er dann zur Probe eine Bleikugel hinüberfchickte, schmunzelte er: die Kugel flog mitten auf das Dach des Palas. Eine Viertelstunde später arbeiteten alle Blyden mit Steinen und schweren Bleikugeln gegen das Dach. Das war als einziges von allen Dächern der Burg mit Ziegeln eingedeckt, und die feste Bedachung mußte darum erst zerstört werden, ehe die Brandkugeln wirken konnten. Nach einer weiteren Viertelstunde flogen die ersten Brandkugeln hinüber, und bald stieg Rauch aus dem Sparrenwerk ans. Das gab ein Jubelgeschrei bei den Erfurtern! Brannte der Palas erst, dann war auch der Fall der Burg besiegelt. Der Meister aber blieb ruhig. Er sah scharf hinüber und merkte, daß der Rauch schwächer wurde; man sah die Burgleute auf dem Dach eifrig an der Arbeit, das Feuer abzulöschen, und das gelang ihnen schnell, solange es der Brandherde nicht zu viel wurden. Als aber die Zahl der Flammengrüße immer größer wurde, als sogar brennende Fässer, die mit Pech gefüllt und so dünnwandig waren, daß sie beim Aufschlagen bersten mußten, hinüberflogen, da mußte das Unglück doch geschehen, der Palas mußte in Flammen aufsprühen! Und bald erschütterte auch ein tausendstimmiges

8. 100 Geschichtsbilder aus Erfurt und Thüringen - S. 86

1911 - Erfurt : Keyser
- 86 — reiche Stadt nach der langen Belagerung noch so viel Proviant zur Schau stellen konnte; denn vor den Türen der Häuser standen der gefüllten ^äcke gar viele. Das war aber so angeordnet worden, und mancher Sacf mochte wohl gar andere Dinge in sich schließen, als Mehl und Getreide. Die Sage erzählt nun dazu, daß ein wohlbeleibter Bäcker dem sich wundernden Kaiser auf seine Frage geantwortet habe: „Mi hone, mi konns!", wobei er auf die Mehlsäcke wies. Zur Erinnerung an die Belagerung soll am Fuße des Cyriaksberges ein Türmchen errichtet worden sein, das nach der Kaiserin, welche Sybilla genannt wurde, den Namen Sybillentürmchen erhielt. Auch was sonst von einer Gräfin Sybille von Käfernburg erzählt wird, die ihrem ermordeten Bräutigam die Säule als Denkmal setzte, ist eine Erfindung späterer Zeit. (Die Säule ist eine Betsäule, vielleicht auch eine Weichbildsäule.) _____________________________ H. Kruspe. 29. Die Einnahme der Wachfenburg. Am 15. November 1451 schlugen die Erfurter das Lager im D>orfe Haarhausen auf und begannen gleich mit der Errichtung von fünf Batterien, die Tag und Nacht ihre Kugeln gegen das Schloß schleuderten. Dann trieben 40 Bergleute aus dem Harz einen Gang in den Berg, durch den die Belagerer nach dreiwöchent-tichcr Arbeit in einen Keller unter der innersten Zugbrücke gelangten. Von hier aus konnten sie das Schloß gewinnen; aber die Besatzung, durch die Beschießung und den Einsturz eines Stückes der Mauer und einer Kemenate mürbe gemacht, bot jetzt selbst die Uebergabe an. Am 10. Dezember besetzten die Erfurter die Burg, steckten das Banner mit dem Rade heraus und ließen während der ganzen Nacht die Pfeifen und Posaunen zum Zeichen des glücklichen Sieges ertönen. Der Besatzung, im ganzen 27 Mann, unter dem Hauptmann Christian von Hayne, war freier Abzug mit Pferden, Harnisch und Waffen bewilligt worden. Als man aber durch Zufall entdeckte, daß die Leute in den Stiefeln, Eisenhüten, Wämsern und anderen Kleidungsstücken Geld versteckt Hatten, wurden sie genauer untersucht, und man fand bei ihndn mehr als 6000 Gulden. Weil das der Uebergabe zuwider war, ließ der Rat alle nach Erfurt bringen und erst nach längerer Zeit gegen ein Lösegeld ihrer Wege gehen. Nur der Hauptmann blieb in dem Gefängnis unter dem Rathaufe, die Temnitz genannt, in Haft. Er war einst Rat des Herzogs gewesen, aber ohne Absage zugleich mit den Viz-tumen sein Feind geworden. Früher reich begütert, war er nun ein armer Mann, da ihm Herzog Wilhelm sein Schloß Göttern weggenommen hatte. Mit Weib und Kind irrte er lange umher, viel Kummer und Armut leidend.

9. 100 Geschichtsbilder aus Erfurt und Thüringen - S. 6

1911 - Erfurt : Keyser
Spitzen wiederum aus Feuerstein gebildet sind. Hat der Jäger einen solchen Pfeil verschossen, so daß er nicht im Körper des Wildes steckt, dann sucht er sorgsam das Schußfeld ab, denn der Pfeil ist wertvoll für ihn wegen der geraumen Zeit, die seine Herstellung erfordert. Ihre Jagdbeute: Gewiß sind die Waffen gar einfach und kunstlos im Vergleich zu denen einer späteren Zeit, in welcher der Mensch schon die Verarbeitung der Metalle kennen gelernt hatte, aber sie erfüllten bei der großen Gewandtheit der Menschen jener Tage, bet der Schärfe ihrer Augen, der Kraft ihrer Arme und Beine und bei der genauen Kenntnis aller Schliche und Gewohnheiten der Tiere doch ihren Zweck. Auch heute haben sie es ge-tan; denn mit reicher Beute kehren die Jäger vom frohen Weid-gang heim. Auf zwei frisch gefällten, jungen Tannen tragen sie einen feisten Hirsch und an einer der Stangen baumelt ein gelbbrauner Fuchs, der schon den wärmeren Winterpelz angelegt hat. Reinekes Balg wird nun in Streifen geschnitten werden, um das Gewand des glücklichen Jägers zu schmücken. Jubelnd umspringen die Kleinen die Heimkehrenden, den Großvater, Vater, Bruder und die sonst Versippten. Auf dem Wege zum Heim: Mit den Jägern kehren die Kinder zum eigentlichen Heim der Sippe zurück. Aus dem Wege, den sie einschlagen, läßt das Oberhaupt der Gesamtfamilie das scharfe Auge, überall umherspähend, nach dem Rechten schauen. Aus einmal zeigt einer der Knaben hinunter zum Fluß. Und wie die anderen der weisenden Hand mit dem Auge folgen, sehen auch sie, wie einer aus ihrer Sippe in schwerfälligem Rachen — ein dinbaum ist's, mühsam mit Feuerbrand und Steinkeil ausgehöhlt — im Fluß umherfährt, um in den Buchten Reusen aus geflochtenen Weiden zum ergiebigen Fischfang auszulegen. Und dort erblicken sie, auf einem über das Wasser hängenden, zur Hälste verdorrten Baumstamm liegend, einen halbwüchsigen Jüngling, der die Flachsschnur mit dem Angelhaken aus Knochen in das Wasser senkt. Die Jäger aber schreiten auf dem Rücken des Abhanges weiter. Hier sind fast alle Bäume fortgeschafft — welche Arbeits- leistung für diese Menschen mit ihren geringen Werkzeugen! — und ein großer Platz ringsum mit Pfahlwerk eingeschlossen, zur Ausnahme des Viehes bestimmt. Zur Stunde aber ist der eingefriedete Raum leer. Die Rinder und Schafe weiden unten auf den schönen Weideplätzen ant Talufer, die Schweine tummeln sich im Waldfmttpfe, und die Ziegen klettern unter der Aussicht zweier Knaben an den kräuterreichen Abhängen umher. Im Heim: Ganz in der Nähe liegt auch die Heimstätte der Sippe. Eine stattliche Zahl einfacher Hütten erhebt sich an Ort und Stelle (Steinzeit-Ausiedlung hinter dem Petersberge). Sie sind aus Holz erbaut und mit Stroh oder Schilf bedeckt. Die Fächer

10. 100 Geschichtsbilder aus Erfurt und Thüringen - S. 7

1911 - Erfurt : Keyser
- 7 — zwischen den Baumstämmen sind mit Flechtwerk aus dünnen Aesten ausgefüllt, und dieses ist auf beiden Seiten mit Lehm glatt verstrichen. Im Innern der Hütte liegt die Herdgrube, ein kesselförmiges Loch von 1—1,5 Meter Tiese und 1,5—2 Meter Breite. Es mag auffällig erscheinen, daß der damalige Mensch seinen Herd nicht wie wir über, sondern in die Erde verlegte. Doch hat dies seine guten Gründe gehabt. Feuer war in jener Zeit sehr schwer zu entzünden; in der Asche der Herdgrube aber glühte das Holz langsam weiter und verlöschte nicht. Dann verlangte der in die heiße Asche gesetzte Kochtopf auch keine besondere Abwartung, und außerdem war ein solcher Herd nicht so feuergefährlich wie ein freiflackerndes Feuer. Trotzdem wurden die hölzernen Hütten nicht selten vom Feuer zerstört. (Auch in dieser Ansiedlung hat ein größerer Brand gewütet; denn 10—12 ganz nahe beieinander liegende Herdgruben waren bei ihrer Aufdeckung vor einigen Jahren mit Resten hartgebrannten Lehms gefüllt, ein Beweis, daß hier eine Zerstörung durch Feuer stattgefunden hatte.) Von den Frauen: Unterdessen sind die Kinder vorausge- sprungen und haben der Großmutter und der Mutter, die mit zwei Töchtern vor der Hütte sitzt, die Heimkehr der Jäger gemeldet. Die Frauen sind von derber Gestalt, kräftig und gefund. Das lange Haar ist am Scheitel zusammengebunden und flutet lose den Rücken hinab. Ihre Kleidung besteht nicht aus Fellen, sondern aus einem bis zu den Knien reichenden Wollenhemde, das sie selbst gewebt und gefertigt haben. Allerdings ist es eine müh-fame Arbeit gewesen, da die Hilfsmittel, die ihnen zu Gebote stehen — tönerne Spindelsleine und Wirtel, sowie Nadeln aus Fischgräten — gar zu einfach und unvollkommen sind. Die Mädchen tragen außerdem mancherlei Schmuck aus Tierzähnen, Perlen aus Bernstein, durchbohrte Muscheln und Armringe aus Knochen und Marmor. Das Mahl: Die Männer haben einen tüchtigen Hunger und Durst von der Jagd mitgebracht. Noch glimmen die Holzklötze in der Asche der Herdgrube, und bald sind sie zu neuem Leben angefacht. In kurzer Zeit züngeln die Flammen hell empor, und der Rauch sucht seinen Abzug durch Dach und Tür. Von dem noch vorrätigen Fleisch wird ein riesiges Stück abgeschnitten und an den Bratspieß gesteckt. Die Knaben springen hurtig zum Fluß hinab, um Wasser zu holen, indes die Mädchen auf der Handmühle das rauhe Mehl zum Mus bereiten. Die Mühle besteht aus einer flachen Steinplatte aus Porphyr, auf welche das Korn geschüttet wird, und aus einem doppeltfaustgroßen, runden Stein, dem Reiber, womit die Körner zerquetscht werden. An Milch fehlt es nicht, um den Brei schmackhaft zu machen, auch Honig ist vorhanden. Das Mahl wird vor der Hütte verzehrt. Gabel, Tischtuch und Mundtuch sind unbekannte Begriffe; kaum wird von einzelnen ein Messer gebraucht. Das Mus aber wird mit Löffeln ge-
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