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1. Von der Reformation bis zur Französischen Revolution - S. 51

1879 - Leipzig : Teubner
Schmalkaldischer Krieg 1546—47. 51 und es folgten demselben die trauernden Bürger mit Weibern und Kindern. Auf Anordnung des Kurfürsten wurde die Leiche in der Schloßkirche bestattet. Ueber der Ruhestätte ward eine noch vorhandene Grabschrift auf einer messingenen Tafel angebracht. Der Schauplatz des Schmalkaldifchen Krieges war im ersten Jahre hauptsächlich Süddeutschland, dessen Städte zum großen Theil dem Schmalkaldischen Bunde angehörten, wie Augsburg, Ulm, Straßburg, Konstanz, Reutlingen n. a. Der Kaiser hatte Anfangs seine Truppen noch nicht zusammen; er stand bei Regensburg mit nur 9000 Mann und wartete noch auf bedeutende Verstärkungen aus Italien und den Niederlanden, während ein beträchtliches Heer der oberdeutschen Städte schon kampfbereit dastand, unter Ausühruug des kriegserfahrenen und energischen Sebastian Schärtlin von Bürdenbach. Dieser hatte schon die Ehrenberger Klause m Tyrol erobert und den wichtigen Paß besetzt, wodurch der Kaiser von Italien abgeschnitten ward und die aus Italien heranziehenden Truppen aufgehalten werden konnten. Er beabsichtigte einen raschen Angriff auf den Kaiser selbst, solange derselbe seine Truppen noch nicht verstärkt habe; allein die Bundesräthe, die zu Ulm tagten, wollten mchts wagen. Sie befahlen Schärtlin, das bairische Gebiet nicht zu verletzen und Throl zu räumen, da die Herzoge von Baiern und von Oestreich den Krieg noch nicht erklärt hätten. Als im August der Kurfürst Johann Friedrich von Sachsen, der Sohn des 1532 verstorbenen Kurfürsten Johann, und der Landgraf Philipp von Heffen, welche beide mit der Acht belegt waren, sich mit dem Heere der süddeutschen Städte vereinigt hatten, dauerte das Zaudern fort, obgleich das Heer der Verbündeten dem kaiserlichen weit überlegen war. Der Kayer verschanzte sich unter den Kanonen von Ingolstadt, wo chn die Verbündeten eine Zeitlang beschossen. Aber die Uneinigkeit der Führer und theilweise Zaghaftigkeit verluderten ste, einen großen Entschluß zu fassen. Der Kaiser konnte nnterdeß beträchtliche Streitkräfte an sich ziehen, und Winter herannahte, war von seinen Gegnern soviel

2. Von der Französischen Revolution bis zur Erneuerung des Deutschen Kaiserreiches - S. 64

1881 - Leipzig : Teubner
64 Suwarow. Krieg in Süddeutschland u. d. Schweiz. aber der Hofkriegsrat in Wien war dagegen. So entstand Verstimmung zwischen Russen und Österreichern; der Kaiser Paul, auch mit den Vergrößerungsplänen Österreichs nicht einverstanden, schickte Suwarow den Befehl zu, von Italien nach der Schweiz zu marschieren und von da in Frankreich einzudringen. So machte denn Suwarow seinen wunderbar kühnen Zug über den St. Gotthard und durch die grausige Felsenschlucht der Reuß, wo er unter den größten Schwierigkeiten mit den Franzosen zu kämpfen hatte, nach dem Vierwaldstätter See und von da nach dem Vorder-Rheinthal. Er fand aber hier die vereinigten Österreicher und Russen (unter Korsakow) aus der Schweiz zurückgedrängt, und da sich Kaiser Paul und Kaiser Franz Ii. jetzt gänzlich überworsen hatten, so führte er im Anfang Dezember seine Truppen nach Rußland zurück. Auch in Deutschland hatten die Österreicher in diesem Jahre 1799 den Krieg siegreich begonnen. Erzherzog Karl trieb im März die französische Donauarmee unter Jonrdan, nachdem er sie bei Osterach und Stockach geschlagen, über den Rhein zurück, worauf Jourdan das Kommando niederlegte und Massena den Oberbefehl über sämtliche Truppen am obern Rhein und in der Schweiz erhielt. Während die Österreicher schon am obern Rhein standen, unterhandelten französische Abgeordnete noch immer auf einem Kongreß zu Rastatt wegen des Friedens mit dem deutschen Reiche. Jetzt erhielten die französischen Gesandten von den österreichischen Truppen den Befehl, Rastatt zu verlassen. Als sie am späten Abend abreisten, wurden sie in der Dunkelheit von einer Anzahl Szekler Husaren überfallen und ermordet, ohne Zweifel infolge eines hohem Auftrages von Wien aus (18. April). Durch diese blutige That war das Friedensgeschäft abgebrochen, und das deutsche Reich uahm Teil am Krieg. Seit dem Monat April wurde in Tyrol, Vorarlberg und der östlichen Schweiz gegen Massena gefochten und dieser zuletzt vom Erzherzog Karl durch die erste Schlacht bei Zürich (4. Juni) hinter Zürich zurückgeworfen, worauf eine Zeit lang die kriegerischen Bewegungen diesseits der Alpen

3. Im Kaiserhause zu Goslar - S. 70

1902 - Braunschweig : Appelhans
— 70 — Schlosse Kanossa, das in dem Gebiete von Modena den breiten Gipfel eines steilen Berges krönt, als Gast der Gräfin Mathilde von Toskana weilte, erhielt er plötzlich die unerwartete Nachricht, daß der König die Alpen überschritten habe und bereits in der Nähe von Kanossa sei. Heinrich Iv. war kurz vor Weihnachten von Speyer aufgebrochen, in der festen Absicht, vom Papst die Lossprechung vom Banne zu erwirken und sich seine Krone zu retten. Er wollte den Schiedsspruch Gregors nicht in Augsburg erwarten; er wollte sich nicht neuen Demütigungen in Deutschland aussetzen. Nur von seiner Gemahlin Bertha, seinem zweijährigen Sohne Konrad und einigen Freunden, Dienern und Dienerinnen begleitet eilte er über Besannen und Genf nach Savoyen und von dort über den Mont Cenis nach Italien. Es war nicht nur eine beschwerliche, sondern auch eine gefahrvolle Reise, mitten in kalter Winterszeit. Fast noch schwieriger als der Ausstieg war der Abstieg. Die Wege waren oft spiegelglatt, so daß die Reisenden auf Händen und Füßen kriechend versuchen mußten, ins Thal zu gelangen; die Königin und ihre Dienerinnen mußten an den schlimmsten Stellen, in Rindshäute genäht, den Berg hinuntergeschleift werden. So kam endlich nach unsäglichen Beschwerden der königliche Zug in Oberitalien an. Als die Lombarben von der Ankunft hörten, boten ihm viele ihre Hülfe an gegen den Papst, und es wäre mit ihrem Beistanb Heinrich vielleicht gelungen, zu ertrotzen, was zu erbitten er gekommen war: boch er wies die Hülfe zurück. Nicht mit Waffengewalt, sonbern als reuiger Siinber wollte er sich dem Statthalter Christi nahen. Auch Gregor glaubte bei der ersten Kunbe von dem Erscheinen Heinrichs, daß dieser gekommen sei, um Rache zu nehmen; aber balb erfuhr er von den vorangefanbten Boten des Königs selbst, daß nur einzig und allein der Wunsch, vom Banne losgesprochen zu werben, ihn nach Italien geführt habe, und daß er den Papst bitten lasse, ihn im Schlosse zu Kanossa zu empfangen. Bei dieser Nachricht wuchs der Uebermut Gregors bis zur Härte und Grausamkeit. Drei Tage

4. Im Kaiserhause zu Goslar - S. 78

1902 - Braunschweig : Appelhans
V. Friedrich Sarbarojsa und Heinrich -er Löwe. Dort, wo die rhätischen Alpen allmählich nach Süden, nach Italien, abfallen, breitet sich in einer Ausdehnung von fast zweihundert Quadratkilometern der Spiegel des Comosees ans. Blau wie der hohe Himmel, der sich über ihm wölbt, ist das Wasser dieses schönsten aller italienischen Landseen; die hohen Berge treten bis unmittelbar an seine User heran und spiegeln ihre mit herrlichstem Laubwald, mit dunkeln Kastanien und Weinreben bedeckten Abhänge in den silberhellen Fluten; mehrere Flüsse, wilde Alpenkinder, ergießen rauschend ihre Wasser in das weite, langgestreckte Becken des Sees. Gewerb-fleißige Städte, anmutige Dörfer und blinkende Landhäuser umrahmen im bunten Kranze die herrlichen Ufer, und die lieblichste Blume in diesem Kranze ist Chiavenna, unweit des Nordufers im schönen Thale San Giacomo gelegen, umrahmt von hohen Berggipfeln, deren schneebedeckte Häupter ernst herniederschauen auf die Kirchen, Schlösser und Häuser der Stadt. Auf dem heute noch so genannten Schloßberge, der nur um ein Geringes die Stadt überragt, besucht der aus Deutschland kommende Reisende in wehmütiger Erinnerung die geringen Trümmer, die von der ehemals hier stehenden starken Feste übrig geblieben sind. In diesem Schlosse war es, wo sich im März des Jahres 1176 ein Vorgang abspielte, der unendliches Leid über viele Tausende in Deutschland brachte. Friedrich I., genannt Barbarossa, der zweite Kaiser aus dem ruhmgekrönten Hause der Hohenstaufen, der von 1152 bis 1190 über das Reich regierte, mußte zur Be-

5. Im Kaiserhause zu Goslar - S. 45

1902 - Braunschweig : Appelhans
- 45 — Der abgesetzte Gregor hatte zwar bislang keinen Versuch gemacht, seine verlorene Würde wieder zu erlangen; aber der Kaiser glaubte doch im Interesse des kirchlichen Friedens zu handeln, wenn er ihm jede Möglichkeit nahm, derartige Ansprüche zu erheben. Als er deshalb nach Deutschland zurückkehrte, nötigte er den hochbetagten Greis, ihm über die Alpen zu folgen. Zwar wurde Gregor mit allen seiner ehemaligen hohen Stellung gebührenden Ehren vom Kaiser behandelt, und es wurde ihm gestattet, seine gesamte Dienerschaft, auch seinen Kaplan Hildebrand mitzunehmen; aber es war doch immerhin eine Art Gefangenschaft, in der er, der ehemalige Papst und Stellvertreter Christi, sich befand. Ueber diese Thatsache konnte ihn auch nicht die Ehrerbietung hinwegtäuschen, die ihm von allen Seiten gezollt wurde. Vielleicht aber fühlte Hildebrand das tief Demütigende, das für die Kirche in dieser gewaltsamen Fortführung des ehemaligen Papstes aus Italien lag, noch mehr als Gregor selbst. Seinem scharfen Blicke entging es nicht, daß der Kaiser die Absicht hegte, das Papsttum vom Kaisertum abhängig zu machen; und das allein mußte in seinen Augen als ein unerhörter Frevel erscheinen. Ihm galt die päpstliche Würde als die höchste aus Erden, hoch über jeder weltlichen Würde stehend; denn der Papst war ja der Stellvertreter Christi, des Herrn des Himmels und der Erde, und viel eher mußte deshalb die kaiserliche Gewalt vor der päpstlichen sich beugen. Auch war nach seiner Meinung die Kirche nur dann im stände, ihren hohen Beruf zu erfüllen, wenn sie frei war von jeder weltlichen Bevormundung. Der jetzige Zustand konnte deshalb nur ein vorübergehender sein, der wieder aufhören mußte. In seinen Augen war daher der siegreiche Kaiser nur eine Zuchtrute, eine Geißel, deren sich Gott jetzt bediente, um die entartete Kirche zu züchtigen; aber es mußte das Bestreben aller wahren Freunde der Kirche sein, dieselbe wieder zu befreien vom kaiserlichen Joch. Auf der alten Römerstraße, die von Verona über Trient, Bozen und Partenkirchen nach Augsburg führt,

6. Geschichts-Bilder - S. 406

1878 - Langensalza : Greßler
406 Als daher die ungezählten Massen der Franzosen, die glorreichen Sieger in der Schlacht bei Wagram, über Salzburg heranzogen, und der Marschall Lesevre nach Tyrol vordrang, und die Baiern schon wieder Innsbruck besetzt hielten; als die Freiheit wieder in Gefahr war, kamen Hofer und seine Tyroler mit den unsäglichen Schmerzen, aber auch mit dem immer guten Muthe in den Herzen, wieder herunter von ihren Bergen, griffen kräftiger zu den Waffen und erneuerten den Kampf mit größerer Kühnheit und Wuth; in ihre Schluchten und Berge lockten sie ihre Feinde, stürzten Felsblöcke auf sie herab, und es war, als fielen die Berge über sie her, und bedeckten sie die Hügel. Hofer nahm von Neuem Innsbruck und ward Oberkommandant von Tyrol. Das Land war abermals rein von den Feinden. Darauf verschlossen Hofer und seine Tyroler alle Zugänge zum Thal, verheerten die Landstraßen, brachen die Brücken ab und stellten sich ringsum auf ihre Felsen und Berge. Oesterreich aber schloß den Wiener Frieden, worin Tyrol wieder Baiern zugesprochen wurde, und der Erzherzog Johann von Oesterreich sprach zu ihnen: »Kaiser Franz wünscht, daß ihr euch ruhig verhalten und euch nicht zwecklos aufopfern möget!« Die Tyroler waren ruhig, aber fürchteten die Rache und Willkür der Feinde; und als sich daher die Feinde in ungeheuren Massen abermals über das verlassene und wehrlose Land ergossen, rief Hofer in dieser Noth seine Tyroler an und setzte trotz aller Eutmuthigung den Krieg fort. Drei Tage lang vertheidigte er den Paß mit 600 Mann gegen 18000 Feinde, zog sich von Schlucht zu Schlucht und von Felsen zu Felsen. Es wurden seiner Getreuen aber immer weniger, und sie unterlagen bald der Uebermacht der Feinde. Das war aber das Unglück der Tyroler im Jahre 1809. Hofer zog sich mit blutendem Herzen zurück auf die unwirthbaren Alpen in die Schneewelt einer einsamen Sennhütte, wo kaum eines Menschen Fuß hinkam, etwa vier starke Stunden ob seinem Wirths-hause und weinte um sein unglückliches Vaterland. Nur sein Weib und seine Getreuesten kamen zu ihm und brachten ihm Speise; die Mehrzahl glaubte ihn in Wien oder in Ungarn, die Wenigsten in Tyrol selbst verborgen. Viele geheime Boten, selbst von der Kaiserburg in Wien, kamen zu seiner traurigen Wohnstätte, ihn zur Flucht zu verleiten. Doch er gehorchte nicht, und selbst als man ihm sagte, sein Aufenthalt fei verrathen, er müsse weiter fliehen, meinte er: »kein Tyroler wird mich verrathen!« Durch Versprechungen aber und Todesangst dahin gebracht, verrieth der Tyroler Staffel den Aufenthalt Hofer's und wurde selbst Wegweiser der Abtheilung französischer Truppen, die ihn gefangen nehmen sollte. Am frühen Morgen des 20. Januars, da die Sonne^noch nicht am Himmel stand, und ringsum dunkle Nacht war, umstellten die

7. Geschichts-Bilder - S. 221

1878 - Langensalza : Greßler
221 ®in ausaedehnter Handel verlieh diesen Ländern die höchste Blüthe. Karl hätte der glücklichste Fürst seiner Zeit fern tonnen; aber fern stolzer hochstrebender Sin» stand nach größeren Dingen; vielleicht gar nach der Kaiserkrone. Deshalb sah er es gern, als Kaiser Fr.ed-lick Iii feinen Sohn Maximilian mit seiner einzigen Tochter Maria welche einst die Erbin der burgundischen Länder wurde, zu vermählen wünschte. - Bei dieser Verhandlung bat er den Kaiser um den Konigsnamen. Beide verabredeten nun hierüber °'"°L'»L7a°k V mi5mehr als kaiserlicher Pracht. Friedrich aber, welcher bei der Unordnung tn seinen Erb^ndern fast immer Mangel litt, erschien neben ,hm m gar ärmlicher bestatt Das mochte den'kaiser verdrießen; vielleicht mißfiel jhm überhaupt der stolze Sinn und das anmaßende Betragen des Herzogs; denn so sicher hielt dieser sich der Königswürde, daß er tue Kleinodien zu seiner Krönung mit sich gebracht hatte_ und schon stalten zu dem großen Feste machen ließ. Wie mußte er entrüstet fern,, al8 der Kaiser plötzlich, ohne ihn gekrönt zu haben, ^a ohne Abschied zu nehmen, von ^rier wieder abzog .kalten Entschuldigung, daß seine Gegenwart in Köln, wegen der Uneinigkeit des Erzbischofs und seines Kapitels, dringend nöthig sei. Voll Zorn und keines- . wegs zu der Heirath mit dem österreichischen Hause geneigt, verließ der Herzog gleichfalls Trier. Der unruhige Karl wandte sich nun bald daraus gegen den H erzog von Lothringen, dessen Land er gern mit dem jeinigen vereinigt hätte. Er eroberte die Hauptstadt Nancy, ließ sich dort buldiaen und gebrauchte dann seine Waffen gegen die Schweizer, damit sein Reich von den Quellen des Rheins bis nach seiner Mündung mächtig hinabtiefe. — Vergebens stellten ihm die schweizer vor, daß ihr ganzes Land nicht so viel werth sei, als das G^chirr seiner Pferdes er fwl in die Schweiz ein und hielt sich des Sieges schon so gewiß, daß er die schweizerische Besatzung von Gran^on, welches er eingenommen, an den Bäumen aufknüpfen ueß. Da eilten die Eidgenossen, 20,000 an der Zahl, gegen Granion, ohne Zagen vor des Herzogs dreimal so großer Stärke, ^n der Frühe des 3. Märzes (1476) zeigten sich schon die Luzerner, Sch wyzer und Berner Oberländer als Vortrab an dem Ufer des Neuenburger Sees und den Bergen des ^ura. Wach vollendetem Gebet geschah ihr Angriff. Festen Schrittes zogen Freiburg und Bern, angeführt vom kriegserfahrenen Hansvon Hall w y l und dem Berner Schultheißen Nif laus von Dchar-nachthal, dem Feinde entgegen, (schon war von diesem oortrab auf dem Blutfelde der schwere Kampf stundenlang gestritten, da erst zeigte sich im Glanze der Nachmittagssonne die Hauptmacht der nachrückenden Eidgenossen auf den Höhen. »Was ist das für ein

8. Die Neuzeit - S. 230

1893 - Leipzig : Reisland
230 Hi- Periode. D. Zeitalt. d. Kämpfe um d. konstitut. Monarchie. Ill französischen Gesandten am 28. März nächtlicherweile vor Rastatt anhalten, wobei die Szeklerhusaren infolge eines Gmorddtor’ Mißverständnisses zwei Gesandte ermordeten und einer Rastatt 1799.schwer verwundet wurde; ein Bruch des Völkerrechts, der für die Ehre des Kaiserstaats sehr abträglich war. e. Krieg iu Italien und der Schweiz. Der Krieg ward in Deutschland, der Schweiz und Italien von den Verbün- whtr’ ^eten se^r erfolgreich geführt. In Italien wurden die italienischen Parthenopäische und die römische Republik wieder zerstört, Rswörown; unc^ ^er unwiderstehliche Feldmarschall Suwörow gewann an der Spitze der verbündeten russisch - österreichischen Streitkräfte durch eine Reihe von Siegen (so an der Trebia) fast ganz Oberitalien, so dafs die cisalpinische Republik ebenfalls zusammenbrach und die französischen Truppen auf Genua zurückgedrängt wurden. Wechselvoller gestaltete sich der Kampf auf dem schweizerischen Kriegsschauplatz, wo die Franzosen im Juni durch Erzherzog Karl infolge der sog. ersten Schlacht bei Zürich auf den Vierwaldstättersee und den St. Gotthard zurückgeworfen wurden. Um sie vollends aus der Schweiz zu vertreiben und ein allgemeines Einrücken in Frankreich zu ermöglichen, erhielt Suwörow den Befehl, die Alpen zu überschreiten und sich mit einem neuen österreichischrussischen Heer zu verbinden. Als er aber nach unerhörten Ihlr^den Strapazen siegreich den St. Gotthard überschritten hatte, st. Gotthard, fand er das erwähnte Heer von Massena in der zweiten Schlacht von Zürich (Ende September) besiegt und mufste nun, zum zweitenmal die Alpen überschreitend, sich ostwärts ins Vorderrheinthal zurückziehen, worauf Kaiser Paul mifsgestimmt seine Heere nach Rußland zurückbeschied. f. Bonaparte in Syrien 1799. Inzwischen hatte Bonaparte Tippu Sahib, den Sultan von Mysore (S. 198 f.), zum Angriff gegen die Engländer ermutigt und im Februar 1799 einen Bs°^r^rt®0j.n Angriff auf Syrien gemacht, wobei er zwar bis vor Akkon d’Acreji799 (^- Jean d’Acre) vordrang, aber die von einer englischen Flotte unterstützte Festung selbst nicht bezwingen konnte. Als er nach dem Nillande zurückkehrte, fand er die Bevölkerung durch einen falschen Propheten, einen „Mahdi“, und das Herannahen eines türkischen Heeres von Rhodus

9. Die Neuzeit - S. 16

1893 - Leipzig : Reisland
16 Einleitung. Ill Burgund erworben hatte, Teil Ii3 145). Jeder Kreis sollte einen Hauptmann wählen, dem es oblag, mit Hilfe seiner Kreisgenossen den Landfrieden zu handhaben und die Urteile des Kammergerichts zu vollstrecken. g. Ergebnisse. Verluste des Reichs. Alle Versuche zur Reform des Reiches nahmen ein klägliches Ende. Weder Reichsfinanzen noch ein Reichsheer kamen zustande; die Kreishauptleute konnten Landfriedensbruch und Gewaltthat nicht hindern, und das Kammergericht fristete aus Mangel an Geld ein kümmerliches Dasein. Trotzdem genofs das Reich noch großen Ansehens in Europa, und seine Grenzpfähle, soweit man sie überhaupt kannte, standen westlich von Danzig und Triest, südlich von Siena, nördlich von Lyon und westwärts von Gent. Aber in Wahrheit strebten Verluste deszahlreichen Gebiete, die von dem schlotternden Bande Dtumsc-h" dieses Reiches zusammengehalten wurden, nach allen mög-i460lswest- ^c^en Richtungen auseinander; und wie 1460 Holstein da-i466ufab- ^urc^ dem Reiche entfremdet zu werden begann, dafs es tr!schweizör— zusammen mit Schleswig — König Christian I. von Däne-1499. mark (einen geborenen Grafen von Oldenburg) zu seinem Herzog wählte, und wie die Deutschordenslande 1466 infolge des Friedens von Thorn teils unmittelbar, teils mittelbar unter Polens Hoheit geraten waren (Teil Ii3 144): so wurden die Wormser Beschlüsse von 1495 Anlafs zu einem neuen Verlust. Die Schweizer verweigerten es, sich dem Kammergericht zu fügen und den gemeinen Pfennig zu entrichten, besiegten 1499 das Reichsheer bei Dorneck, nahe bei Basel, und setzten es durch, dafs der Basler Frieden vom September desselben Jahres alle gegen sie angestrengten Prozesse niederschlug: d. h. sie erzwangen ihre thatsächliche Entlassung aus dem Verbände des Reichs. Pkeu1desh" Persönlichkeit des Kaisers. An diesen unerfreulichen Kaisers. Dingen (zu denen auch das fortwährende Sinken des kaiserlichen Ansehens in Italien gehört) trug teilweise die Persönlichkeit des Kaisers Max Schuld. Dieser war von Hause aus hoch begabt; er besafs vielseitiges geistiges Interesse, namentlich für Kunst und Litteratur (seine Werke Weifslnmig, Teuer dank, Frey dal); dazu war er ein vortrefflicher Heeresorganisator; das neue, mit langen Spiefsen und

10. Die neuere Zeit von 1648 bis auf die Gegenwart - S. 120

1901 - Paderborn : Schöningh
120 Novi (unro. Genua), 15. Aug. Das Abziehen der franzsischen Truppen aus Rom ermutigte auch die Neapolitaner zum Widerstande. In den Abruzzen erhoben sich khne Bandenfhrer, wie Fra Diavolo n. a., und auf den Ha des Volkes gegen die fremden Eindringlinge gesttzt, zwang Kardinal Rusfo mit seinen gefrchteten Scharen die Franzosen, Neapel zu rumen (Juni 1799). So hatte ganz Italien in kurzer Zeit das fremde Joch abgeschttelt. Aber gegenseitige Eifersucht lhmte von jetzt an die Fortschritte der Ver-bndeten. Die sterreicher und Englnder frchteten, die Russen mchten sich in Italien oder auf einer Insel des Mittelmeeres festsetzen. Daher wurde Erzherzog Karl, welcher bisher zugleich mit einem russischen Heere die Schweiz besetzt hielt, an den Rhein gesandt, um die Unternehmungen des englisch-russischeu Heeres in den Niederlanden zu untersttzen. Eine durch diesen Abzug vereinzelte russische Heeresabteilung wurde von Mas-sena (bei Zrich) geschlagen. Um nun die Schweiz zu behaupten, berlie Suwarow die Deckung Italiens den sterreichern, unternahm einen denkwrdigen Zug von Bellinzona (am Tessin) der den St. Gotthard, durch das Unter Loch und das Schchenthal nach dem oberen Rheinthal, indem er die Schrecknisse der Natur und die Angriffe der Feinde durch seine eiserne Willenskraft berwanb, und vereinigte sich mit den Resten des zweiten russischen Heeres. Bald aber rief ihn der Zar, der den Eigen-nutz und die Eifersucht der Verbndeten verstimmt, nach Rußland zurck. c) Wendung des Glcks nach Bonapartes Rckkehr. Nachdem die mchtige Koalition durch das Zurcktreten Rulands geschwcht war. erhielten die Verbndeten an dem jetzt zum Konsul ernannten Bona-parte einen gefhrlichen Gegner. Whrend Moreau den Feind der den Lech zurckdrngte, berschritt Bonaparte in fnf Tagen (16.20. Mai 1800) den Groen St. Bernhard, um den sterreichern, welche mit der Belagerung Genuas beschftigt waren, in den Rcken zu fallen. Der berraschte General M e l a s rckte ihm bei M a r e n g o (unweit Alessandria) entgegen und hatte schon nach langem Kampfe die feindlichen Reihen zum Weichen gebracht, als der kurz vorher aus gypten zurck-gekehrte Desaix auf der Walstatt erschien und, durch einen Kavallerie-angrisf Kellermanns untersttzt, den Sieg der franzsischen Waffen entschied (14. Juni 1800). Aber da der Sieger in der Schlacht viele Verluste erlitten hatte auch der tapfere Desaix war im Kampfe gefallen , so konnte er den sterreichern den freien Abzug der die Etsch nicht wehren.
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