17
der zwischen dem Fuß und dem Gipfel liegt oder von dem
ersten zu dem letzteren ansteigt, bildet den Rumpf desselben.
7) Eine Reihe von Bergen, die in einer gewissen Ord-
nung und nach bestimmten Gesetzen mit einander verbun-
den sind, heißt ein Gebirge. Hängen mehrere Hügel oder
Höhen zusammen, so heißt dies eine Hügelreihe oderein
Höhenzug.
8) Die beiden großen Seitenflächen eines Gebirges
heißen dessen Abfälle; der untere Theil, an welchem die
Berge oder Gruppen zusammenhangen, der Gebtrgs-
fuß; eine Linie, welche wir uns über «die Gipfel des Ge-
birges gezogen denken, Bergrücken, Gebirgsrücken,
Gebirgskamm, und die Stelle, wo mehrere Bergketten
zu>ammenstoßen, Gebirgsstock oder Gedirgsknoten.
Unter der Benennung Einsattelung versteht man die
Einbuchten des Gebirgskammes; sie werden Gebiras-
passe (Pforten, Th ore. Cols, Ports re.) genannt,
wenn sie die Uebergänge über den Gebirgsrücken von ei-
nem Abfall zum andern bilden.
9) Mit der Benennung von Gebirgssystem wird
die Vereinigung einer größeren Anzahl von Hoch- und
Hauptgebirgsmassen, Gruppen und Ketten belegt, welche
durch den Zusammenhang ihrer Theile ein für sich abge-
schlossenes Ganze bilden.
10) Nach Maßgabe der Verschiedenheit ihrer absolu-
ten Höhe werden die Gebirge in Hoch-, Mittel- und
niedrige Gebirge eingetheilt, dergestalt, daß als Hochge-
birge nur solche betrachtet werden, deren Erhebung über
6000 Fuß beträgt; als Mittelgebirge solche, welche 3000
bis 6000 Fuß hoch sind, und als niedrige Gebirge die-
jenigen, deren Höhe 3000 Fuß nicht erreicht.
11) ? Haler sind Vertiefungen der Erdoberfläche,
welche durch Erhebung des an ihren Seiten liegenden
Bodens gebildet werden. Nach Rücksicht ihrer Größe,
Lage und Richtung sind sie Haupt-, Neben- und Sei-
ten-, Längen- und Querthäler.
_ 12) Durchzieht ein Thal ein Gebirge ganz oder einen
großen Theil desselben, so ist es ein Hauptthal. Thäler,
die sich mit einem solchen verbinden, sind seine Neben-
thäler, und Thäler, die, ohne andere Thäler in sich auf-
zunehmen, in ein Nebenthal ausmünden, Seite nthäler
des letzteren. Ein Thal, welches im Allgemeinen der Län-
genrichtung der Gebirgszüge, durch welche es gebildet wird,
2
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß]]
TM Hauptwörter (200): [T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]
20
Stroms (Selvas) und die Ebene des La
Plata (Pampas).
5. Australien ist, so weit es bekannt geworden,
ohne bedeutende Abwechselung von Höhe und
Tiefe und ein großes, ununterbrochenes Tiefland.
§. 10.
Gebirge und Gebirgszüge in Europa.
1) Europa kann nach den Höhen und Tiefen seiner
Oberfläche in das gebirgige Südweste und das flache
Nordosteuropa eingetheilt werden.
2) Das Hauptgebirge im südwestlichen Europa sind
die Alpen, welche Italien von Frankreich, der Schweiz
und Deutschland trennen, und in folgende Gebirgsabschnitte
zerfallen:
1. die Seealpen, von der Küste des Mittelmeeres
bis zum Monte Viso;
2. die cot tischen oder dauphineer Alpen, vom
Monte Viso bis zum Mont Cenis, in ihrem
höchsten Gipfel, dem Monte Viso, 11800fuß
über dem Meeresspiegel;
3. die grajischen oder savoyer Alpen, vom Mont
Cenis bis zum Montblanc, im Iseran 12400
Fuß hoch;
4. die penninischen oder Walliser Alpen, vom
Montblanc bis zum Simplon, im Montblanc
14700, im Monte Rosa 14200 Fuß;
5. die berner Alpen, im Norden der penninischen
Alpen, im Finster-Aarhorn 13200 Fuß;
6. die l e p o n t i s ch e n oder graubündner Alpen,
vom Simplon bis zum Bernhardin, im Galen-
stock des St. Gotthardgebirges 11280 Fuß;
7. die rhätischen oder tyroler Alpen, vom Bern-
Harbin bis zum Großglockner, im Ortles 12000
Fuß und im Großglockner 11700 Fuß;
8. die norischen oder steirischen, karnischen oder
Karnthner und julischen oder Kramer Alpen,
im Osten vom Großglockner.
3) Auf der Gränze zwischen dem gebirgigen Südweste
und dem ebenen Nordosteuropa liegen:
1. die siebenbürgischen Gebirge, im Budos
9000 Fuß;
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Extrahierte Personennamen: Kramer
Extrahierte Ortsnamen: Europa Europa Nordosteuropa Europa Frankreich Deutschland Iseran Galen- Bern-
Harbin Nordosteuropa
28
nimmt die Eisach auf, und fließt in südöstlicher
Nichiung durch mehrere Mündungen in das
adriatische Meer.
9. Der Po entspringt auf dem Monte Viso, fließt
östlich, nimmt rechts die Trebia, links den Tessino,
die Adda und den Mincio auf, und mündet gleich-
falls in das adriatische Meer.
10. Die Tiber hat ihre Quellen auf den Apenninen,
und fällt durch Zwei Mündungen in das toska-
nische Meer.
11. Der Arno entspringt gleichfalls auf den Apen-
ninen, und ergießt sich nach einem westlichen Laufe
in das ligurische Meer.
12. Die Rhone' nimmt ihren Ursprung auf dem
St. Gotthard in der Schweiz, durchfließt den
Genfer-See, strömt dann bis zur Vereinigung
mit der Saone westlich, von wo an sie in süd-
licher Richtung dem Meerbusen von Lyon zuflicßt.
13. Der Ebro entquillt dem cantabrischen Gebirge,
nimmt seinen Lauf südostwärts, und ergießt sich
in das mittelländische Meer.
2) Zn der Abdachung zum Westocean:
1. Der Guadalquivir. Seine Quellen liegen
auf dem Ostabfall des Plateaus von Neucasti-
lien; er fließt südwestlich zum atlantischen Ocean.
2. Der Guadiana entspringt aus mehreren Seen
und strömt südwestlich dem atlantischen Ocean zu.
3. Der Tajo (Tejo) entspringt auf der Hochebene
von Castilien und ergießt sich gleichfalls in den
atlantischen Ocean.
4. Der Duero hat eine westliche Richtung und er-
gießt sich in den atlantischen Ocean.
9. Der Minho entquillt dem asturischen Gebirge
und gebt südwestlich in den atlantischen Ocean.
6. Die Garonne entspringt auf den Pyrenäen,
wendet sich nordwestlich und nimmt nach der
Vereinigung mit der Dordogne den Namen Gi-
ronde an. Sie mündet in den biskaischen Meer-
busen.
7. Die Loire, Frankreichs größter Fluß, entquillt
den Sevenncn, fließt bis zur Vereinigung mit
dem Allier nördlich, dann westlich, und ergießt
sich in das aquitatanische Meer.
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33
3) Amerikanische Ströme.
1. der Lorenz-Strom, der Abfluß des oberen,
Michigan-, Huronen-, Erie- und Ontario-Sees,
ergießt sich in nordöstlicher Richtung in die Lo-
renz-Bai.
2. Dermissisippi nimmt rechts den Missouri und
links den Ohio auf, und ergießt sich nach einem
jüdlichen Lauf in den Golf von Meriko.
3. Der O r i n o c o entspringt auf der Sierra Parime
in Guiana, beschreibt einen großen Bogen um
dieses Gebirge, und geht in das columbische Meer.
4. Der Amazonenfluß oder Maranhon, der
größte Strom der Erde, bildet sich in den Gebir-
gen von Peru, nimmt rechts den Ucayale, Ma-
deira und Tocantine, links den Rio negro auf,
und ergießt sich nach einem östlichen Lauf in das
brasilische Meer.
5. Der Rio de la Plata entsteht aus der Ver-
einigung des Paraguay und Parana, nimmt
links den Uruguay auf, und mündet in das pa-
tagonische Meer.
4) Ueber die fließenden Wasser des Festlandes von Au-
stralien ist, bei unserer Unbekanntschaft mit dem Innern
dieses Continentes, nichts zu sagen.
8. 16.
Die merkwürdigsten Seen.
1) Seen (Landseen) werden diejenigen Gewässer ge-
nannt, welche von allen Seiten mit Land umschlossen sind.
Sie verhalten sich also gegen das Land, wie Inseln gegen
das Meer.
2) In Europa finden sich nur Seen zweiter und
dritter Größe: der Ladogasee, der Onegasee und der
Peipussee in Rußland; der Mälar-, Wetter- und
Wenersee in Schweden; der Spirdingsee und der
angerburgische in Preußen; der Chiem-, der Cirk-
niher-, der E ich ne r- und derbodensee in Deutschland;
der Genfer-, Neuenburger-, Zuger-, Vierwaldstäd-
ter-, Züricher- und Thunersee in der Schweiz; und der
Lago Maggiore, der Comer- und der Gardasee in
Italien.
3) Asien ist zwar reich an Landseen; doch sind die
3
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn]]
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Extrahierte Personennamen: Dermissisippi Meriko
Extrahierte Ortsnamen: Lorenz-Strom Michigan- Missouri Ohio Guiana Peru Paraguay Uruguay Europa Schweden Deutschland Comer- Italien Asien
54
2. das Land der Szekler, Hst. Maros-Va-
sarhely am Maros;
3. das Land der Sachsen, Hst. Hermannstadt.
5) Die Militärgränze, ein schmaler Landstrich, der
sich längs der türkischen Gränze von dem adriatischen Meere
bis an die Karpathen hinzieht, von Soldaten bewohnt und
in 4 Abtheilungen: die kroatische, slavonische, banal-
oder ungarische und siebenbürgische Militärgrenze gc-
theilt wird.
6) Das Königreich Dalmatien, ein Küstenland
des adriatischen Meeres, zerfällt in 4kreise: Zara, Spa-
lat ro, Nag usa und Cattaro, mit den gleichnamigen
Hauptstädten.
7) Das Königreich Lombardei-Venedig, zwi-
schen den Alpen und dem Po, enthält 2 Gouvernements.
1. Zm Gouvernement Mailand liegen: Mai-
land, 190,000cinw.; Pavia am Ticino; Como
am See gl. N.; Cremona am Po; Mantua
in einem See des Mincio, Festung; Brescia;
B ergamo.
2. Im Go uv ernement Venedig: Venedig auf
Inseln, im Meerbusen gl. N., 100,000 Einw.;
Padua; Vicenza; Treviso; Verona ander
Etsch; Udine.
8) Die deutschen Lander des österreichischen Kaiser-
thums sind: Tyrol, Illyrien, Steiermark, Oester-
reich, Mähren und Böhmen.
9) Die gefürstete Grafschaft Tyrol, gebirgig, wie
die benachbarte Schweiz, enthält die Städte: Jnspruck am
Inn; Hall, mit einem Salzwerke, am Inn; Briren an
der Eisach; Botzen, Trient und Roveredv an der Etsch.
10) Das Königreich Illyrien, von den norischen,
karnischen und julischen Alpen durchzogen, vom adriatischen
Meere bespült und von der Save und Drave bewässert,
wird in zwei Gouvernements eingetheilt:
1. das Gouvernement Laibach, mit der Hst.
gl. N. (früher Hst. von Kram) und Klagen-
furt (sonst Hst. von Kärnthen);'Villach an der
Drau;
2. das Gouvernement Triest, mit derhst. Triest
an dem Meerbusen gl. N., 80,000 Einw.; Capo
d'istria auf einer Insel im Meere, und No-
vigno auf einer Halbinsel.
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
TM Hauptwörter (100): [T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß]]
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Selbstunterricht
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
— 33 —
Hieran reihen sich die lepontischen Alpen; sie laufen vom
Simplon-Passe zunächst gegen No. bis zum St. Gotthard,
von hier östlich bis zum Splügen-Passe.
Der St. Gotthard wird durch vier*) Flüsse entwässert: Rhone,
Reuß, Rhein, Tessin. Jeder derselben fließt durch einen See.
Gieb die Richtung und Mündung dieser Flüsse an und nenne
die Seen, welche sie durchfließen.
Der St. Gotthard ist nicht nur ein Gebirgs- und Ouellenzentrum,
sondern auch eine Völkerscheide zwischen Germanen und Romanen
und ein Hauptverkehrsweg zwischen der Schweiz und Italien. Eine
Kunststraße verbindet das Thal der Reuß mit dem Tessin.
Durch den Gotthard-Tunnel führt die St. Gotthard-Bahn
aus der Schweiz nach Italien. Der St. Gotthard-Tunnel zwischen
Airolo und Göschenen, der längste in Europa, mißt fast 15 km,
die Fahrt durch denselben dauert etwa 30 Minuten.
Westlich vom St. Gotthard werden die Alpen noch von der
Simplon-Straße überschritten. Dieselbe verbindet das Thal der
Rhone mit dem des Tessin und vereinigt sich hier mit der Gotthard-
Straße. Napoleon I. ließ jene von 1801—1806 unter einem Kosten-
aufwands von 18 Millionen Francs erbauen. Um die Straße für
Lastwagen befahrbar zu machen, hat man viele Wendungen anlegen
und Gänge durch die Felsen sprengen müssen.
Östlich vom St. Gotthard befinden sich noch die Bernhardin-
und Splügenstraße. Erstere führt von Bellinzona am Tessin durch
das Thal der Mose« (Messoccothal) bis zum Orte Splügen; letztere,
nur 4 km von der Bernhardinstraße entfernt, führt aus dem Rhein-
thal ins Addathal.
Die nördliche Hälfte zerfällt in folgende Gruppen:
a) Die Berner Alpen. Dieselben werden im N. durch die
Aar und den Brienzersee begrenzt und Berner Oberland ge-
nannt. Dasselbe ist berühmt durch seine gewaltigen Gipfel, die
zwischen mächtigen Gletschern und Schneefeldern emporragen: das
Finsteraarhorn (4300m), diejungfrau (4170m) und dasschreck-
Horn (4080 m).
*) Es brausen vier Ströme hinab in die Welt,
Ihr Quell, der ist ewig verborgen,
Sie fließen nach allen vier Seiten der Welt,
Nach Abend, Nord, Mittag und Morgen.
Schulze, Geographie. 3
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn]]
TM Hauptwörter (100): [T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß]]
TM Hauptwörter (200): [T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Selbstunterricht
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
— 96 —
Königreich Aayern.
76000 qkm, 6175000 Einwohner.
Lage: Bayern ist der größte süddeutsche Staat und nach Preußen
der größte Staat des Deutschen Reiches. Er besteht aus zwei ge-
trennten Teilen. Das Hauptland liegt zu beiden Seiten der obern
Donau, sowie des obern und mittleren Mains, und wird von
den Staaten Hessen-Darmstadt, Baden, Württemberg und von
Osterreich umgeben. Der kleinere, westliche Teil ist die am linken
Rheinufer, zwischen Elsaß-Lothringen, der Nheinprovinz, Hessen-
Darmstadt und Baden gelegene Rheinpfalz. Durch welche Länder
sind beide Teile geschieden?
Gebirge: Die Alpen, der Vöhmer-Wald, das Fichtelgebirge,
der fränkische Jura, der Steigerwald, das Rhöngebirge, der Spessart,
das Hardtgebirge. (S. 34, 37, 38, 39.)
Flüsse: Die Donau mit Iller, Lech, Isar, Inn, Altmühl,
Naab, Regen, der Main. (S. 36, 39.)
Seen: Der Boden-, Tegern-, Starnberger-, König- und Chiemsee.
Erzeugnisse: Die Hauptnahrungsquelle Bayerns ist der Acker-
bau. Viehzucht wird vorzüglich in den Alpen, Wein* und Obstbau
besonders am Rhein und Main betrieben. Einer der wichtigsten
Industriezweige des Landes ist die Bierbrauerei.
Im Post- und Telegraphenwesen hat Bayern selbständige, vom
Reiche unabhängige Verwaltungen.
König: Otto; Regent: Prinz Luitpold.
Die Landesfarben sind Blau und Silber.
Das bayerische Heer bildet das Xx., Xxi. und Xxii. Armee-
korps der deutschen Armee. Die General-Kommandos befinden sich
in München, Würzburg und Nürnberg.
Das Königreich zerfällt in 8 Kreise:
1. Ober-Bayern im So., zwischen Lech und Salzach.
München 499, an der Isar, Haupt- und Universitätsstadt.
Durch seine Lage in der Mitte der Hochebene, 520 m hoch, ist
München ein bedeutender Verkehrsplatz. Ausgezeichnete Bauwerke
und wissenschaftliche Sammlungen machen es zu einer der prächtigsten
und an Kunstschätzen reichsten Städte Deutschlands. In der Nähe
im W. die königlichen Schlösser Nymphenburg und Schleißheim.
Im Sw. der schöne Starnberger See, von anmutigen Ortschaften
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg]]
Extrahierte Personennamen: Otto
Extrahierte Ortsnamen: Donau Mains Hessen-Darmstadt Baden Württemberg Osterreich Elsaß-Lothringen Hessen-
Darmstadt Baden Rheinpfalz Steigerwald Donau Main Bayerns Rhein Main Bayern München Würzburg Nürnberg Deutschlands Nymphenburg Starnberger_See
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Selbstunterricht
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
— 112 —
Österreich-Ungarn sind folgende: rechts: Traun, Enns, Leitha,
Raab, Drau mit Mur und Sau: links: March. Waag, Gran,
Theiß mit Körös, Maros und Samos.
Klima. Österreich-Ungarn liegt in der gemäßigten Zone und
hat ein mildes Klima, welches jedoch wegen der großen Ausdehnung
des Staates und wegen der außerordentlichen Mannigfaltigkeit der
Bodengestaltung in den einzelnen Ländern sehr verschieden ist. Ein
sehr warmes Klima weist nur das Tiefland von Ungarn auf.
Bevölkerung und ihre Kuttur.
Bevölkerung. Die Bewohner sind: Deutsche, Slaven, Tschechen,
Romanen, Magyaren, Armenier, Juden und Zigeuner.
Erwerbsquellen. Der Anbau des Landes steht in Österreich-
Ungarn auf hoher Stufe. Getreide wird besonders in den Sudeten-
ländern, in Galizien und Niederösterreich gebaut. Südfrüchte, Öl-
und Maulbeerbäume gedeihen in Südtirol und im Küstenlande. Die
Viehzucht blüht in den Alpenländern. Ungarn ist das Land der
Pferde, Bosnien dasjenige der Schweine. Mit Bodenschätzen ist das
Land vorzüglich ausgestattet. Alle nutzbaren Metalle sind vorhanden.
Böhmen liefert Eisenerze, Roheisen, Silber, Zinn, edle Steine und
Kohlen; Galizien Zink, Naphtha und Petroleum; Krain Quecksilber
und Zink; Kärnten Blei. Steinsalz findet sich in Galizien, Kochsalz
in Salzburg und Oberösterreich, und Seesalz wird an den Küsten
gewonnen. Auf Grund dieser Bodenschätze blüht eine bedeutende
Industrie. Die größten Jndustriebezirke, besonders für Metall- und
Wollwaren, sind die Sudetenländer, Ober- und Niederösterreich und
Vorarlberg. Schiffswerften besitzen Trieft und Pola. Der Handel
Österreich-Ungarns ist vor allem ein Durchfuhrhandel für die Waren
der Nachbarstaaten. Der Außenhandel beschränkt sich auf den Aus-
tausch der Produkte mit den Nachbarländern, daher ist die Zahl der
Seeschiffe gering. Die Ausfuhr übersteigt bedeutend die Einfuhr.
Überaus rege ist der Handelsverkehr mit Deutschland, welches Getreide,
Obst, Braunkohlen, Metall- und Glaswaren, Bauholz und Holzwaren
empfängt, und Steinkohlen und Maschinen liefert.
Verkehr. Das Eisenbahnnetz ist in der westlichen Hälfte der
Monarchie mehr ausgebildet als in der östlichen und zählt 36785 km.
Bedeutsam sind die Alpenbahnen Österreichs. Es lassen sich dabei
Ouer- und Längsbahnen unterscheiden. Die Ouerbahnen sind: die
Semmeringbahn, die Rudolfsbahn und die Brennerbahn.
Von den Längsbahnen läuft die nördliche Linie von Bregenz über
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß]]
TM Hauptwörter (200): [T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Selbstunterricht
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
— 114 —
Welch ein Menschenstrom durchflutet die Straßen, welch bunte
Pracht bietet das Wiener Straßenleben! Die Vorstädte sind ruhiger
und die Straßen breiter. Im Osten liegt Wiens großer Garten, der
„Prater", er bietet Wiese und Wald, Schau- und Tummelplätze, ruhige
Einsamkeit, lärmendes Wirtshausleben, schattige Parkwege, belebte
Verkehrswege mit reichen Karossen und eleganten Reitern, stille Er-
holung, rauschende Vergnügungen; er ist das tägliche Wanderziel von
Tausenden. — Universität. Lebhafter Handel. Sitz der größten
Binnenschiffahrtsgesellschaft Europas. Die österreichische Donau-
dampfschiffahrtsgesellschaft befährt die Donau von Regensburg bis
zur Mündung und die größten Nebenflüsse. Bahnen nach Dresden-
Berlin, München-Paris, nach Vregenz, Trieft, nach Budapest-
Konstantinopel, nach Kiew-Moskau. Türkenbelagerungen 1529 und
1693. Kongreß 1814—1815.
In der Umgebung Wiens liegen die Schlösser Schönbrunn und
Laxenburg, Hietzing. Im Süden liegen der Badeort Baden mit
Schwefelquellen und Wiener-Neustadt 25, von hier aus führt die
Semmeringbahn. Diese Bahn ist unter vielen Schwierigkeiten in
einem Zeitraum von 10 Jahren erbaut und 1854 vollendet worden. Sie
führt ausden grünen Thälern empor in die klippenreiche Felsenwelt, durch-
bricht in langen Tunnels die Bergriesen, schmiegt sich in schmaler,
eingesprengter Bahn an steilen Wänden und schauerlichen Abgründen
hin und windet sich in Bogenlinien empor bis zu einer Meereshöhe
von 900 in, um in eben solchen Schlangenwindungen wieder hinab
zu steigen in das Thal der Mnr.
Bald blickt der Reisende tief hinab in das grünende Thal, bald
hinein in zerrissene Klüfte', schroffe Felszacken und wolkenumschleierte
Gebirgsspitzen werden sichtbar, links liegen drüben altersgraue Burg-
ruinen, dann steigt der Zug über einen tosenden Gebirgsbach, um im
nächsten Augenblickein die tiefe Nacht eines Tunnels hineinzubrausen;
dann dämmert's, immer lichter wird es, und im Sonnenscheine drunten
liegt vor uns das grüne, wasserdurchrauschte Thal mit den malerischen
Häusern der grünen Steiermark.
An der Donau liegen Kloster Neuburg, Melk, Krems, (Richard
Löwenherz), Jps. Nördlich der Donau das Marchfeld: Kampf
Karls des Großen gegen die Avaren 791, der Deutschen gegen die
Ungarn 907, Rudolfs von Habsburg mit Ottokar von Böhmen 1278,
und Napoleons mit den Österreichern bei Aspern und Wagram 1809.
2. Das Erzherzogtum Österreich ob der Enns oder Ober-
Österreich — 12000 qkrn, 0,8 Millionen Einwohner — liegt zu
beiden Seiten der Donau von der Inn- bis zur Ennsmündung.
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T82: [Musik Stadt Hof Zeit Theater Fest Leben Leute Herr Art], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg]]
Extrahierte Personennamen: Schlösser_Schönbrunn Richard
Löwenherz Karls Rudolfs_von_Habsburg Rudolfs Ottokar_von_Böhmen Ottokar Napoleons
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Selbstunterricht
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
— 125 —
von Trieft nach Budapest, welchen Weg schlägt er ein? 14. Wo
liegen folgende Städte: Graz — Brünn — Krakau — Szegedin —
Maria Therefiopel — Debreczin — Linz — Preßburg — Czer-
nowitz — Kecskemet — Pilsen — Temesvar — Agram — Groß-
wardein — Klausenburg — Reichenberg — Budweis — Laibach —
Olmütz — Salzburg — Troppau — Tarnopol — Brody — Erlau
— Eger — Fiume — Görz — Innsbruck — Klagenfurt — Mar-
burg — Spalato — Trient?
Das Fürstentum Liechtenstein.
160 qkm, 9434 Einwohner.
Fürst: Johann Ii.
Es liegt aus der rechten Seite des Rheines zwischen Tirol und
der Schweiz. Seit 1866 ist es ein unabhängiger Staat, aber im
Zollverband mit Österreich, Hauptort ist Vaduz.
Die Kepnblik Schweiz.
41350 qkm, gegen 3,3 Millionen Einwohner.
Grenzen: Die Schweiz ist ein vollständiges Binnenland und
wird von 4 Großmächten: Deutschland, Frankreich, Italien und
Österreich-Ungarn umgeben.
Lage: Die Schweiz ist das höchste Gebirgsland Europas; Tief-
land fehlt. Die Gebirge gehören den Mütelalpen an. Sie zerfallen
in: die Walliser-, lepontischen- und rhätifchen Alpen. Vorge-
lagert sind: die Verner-, Vierwaldstätter-, Glarner-, Schwyzer-
und Thur-Alpen. Vom Genfer See bis zum Bodensee breitet sich
der Schweizer Jura aus. (S. 32—34.)
An Flüssen finden wir vor: Rhein mit Aar. Reuß und
Limmat, Rhone, Ticino (Titfchino) und Inn. (S. 35.)
Von Seen sind zu merken: Boden-, Brienzer-, Thuner-,
Vierwaldstätter-, Züricher-, Genfer-, Neuchs-teler- und
Vieler-See, endlich der Lago Maggiore.
Das Klima zeigt die schroffsten Gegensätze; im untern Wallis
herrscht eine Temperatur, welche der süditalienischen gleichkommt,
während auf den höchsten Alpen die mittlere Sommertemperatur nur
6° 0. beträgt.
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Extrahierte Personennamen: Maria_Therefiopel Maria Johann_Ii Johann
Extrahierte Ortsnamen: Budapest Graz Krakau Linz Preßburg Pilsen Temesvar Agram Klausenburg Reichenberg Budweis Laibach Fiume Klagenfurt Liechtenstein Rheines Schweiz Vaduz Deutschland Frankreich Italien Europas Rhein Rhone