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1. Das Alterthum - S. 136

1876 - Berlin : Weidmann
136 Italien. und das westliche Becken des Mittelmeeres umfasst (vgl. § 46). Erstere wird von der Geschichte erst spät, am Schluss des Alterthums, berührt; letzterer, und besonders Italien, wird der Schauplatz der Geschichte, nachdem die Völker am Ostbecken des Mittelmeeres (Aegypter, Phönikier, Hellenen) ihre selbständige Entwickelung vollendet haben. In Italien wieder erhebt sich in den beiden letzten Perioden der alten Geschichte ein städtisches Gemeinwesen, Rom, nach und nach zur Herrschaft über die westlichen, dann auch über die Östlichen Mittelmeervölker, und wird so das Centrum dieser späteren Geschichte. § Ul. Italien. I. Strabo V. Polybios ir, 14—17. Plinins, historia natur. Iii, Xxxvii. Dion. Hai. I. 36. Ii. Männert, Geogr. der Gr. u. Römer. Nürnb. 1788—1825. A. Forbiger, Handbuch d. a. Geographie. G. A. v. Klöden, Handb. der Erdkunde, ß. Ii. Italien1) ist eine langgestreckte Halbinsel, die von N. nach S., vom 46°—38° n. Br. und von Nw. nach So., vom 25 — 36° Östl. L., läuft und die, wie Griechenland den Peloponnes, so ihrerseits die Insel Sicilien (38 — 37° n. Br. und 30 — 33° östl. L.) zur Fortsetzung hat. Sie zerlegt das mittelländische Meer in ein westliches und östliches Becken. In ihrer ganzen Länge wird sie durchzogen vom Apennin, der im Col di Tenda sich von den Westalpen abzweigt, im Allgemeinen bis zum Monte Fal-terone eine südöstliche Richtung verfolgt und so das übrige Italien von der fruchtbaren Po - Ebene2) scheidet, die schon einen mehr continentalen Charakter trägt. Deswegen wurde dieser Zug im Alterthum überhaupt als die Nordgrenze Italiens betrachtet. Der Apennin wendet sich dann gegen S. mit geringer Neigung gegen 0., bis er zuletzt in ganz südlicher Richtung durch Lucanien und Brettien zieht und im Cap Spartivento endigt, während die, im Cap di Leuca endigende südöstliche Halbinsel, in ältester Zeit Messapia genannt und später in die Landschaften Apulien und Calabrien getheilt, im Allgemeinen flach ist. Der Apennin erreicht im Hochlande der Abruzzen, im Gran Sasso d’Italia (c. 9000'), seine bedeutendste Höhe und fast Alpencharakter. Nach 0., zum Adria-Meere3), hat er steile Abfälle, nur kurze, reissende Flüsse und lässt nur eine geringe Küstenentwicklung zu; die apulische Ebene im S. ist fruchtbar, aber ohne Hafenplätze. Im W. lagern sich dem Hochzuge des Apennin breite Vorberge vor, der Subapennin, auf den Höhen mit trefflichen Weiden, mit Ackerlande in den Thälern. Hier gehen die Flüsse, der Arnus, Tiber, Liris (Garigliano), Vulturnus mit längerem Lauf zum *) Ueber den Namen Dion. Hai. I, 35. Ausserdem: Verg. Aen. I, 530 ff. 2) Strabo 212. 3) mare superum.

2. Das Alterthum - S. 181

1876 - Berlin : Weidmann
Zweiter punischer Krieg. 181 als Sagunt, nach heldenmüthiger Vertheidigung, bereits in Hannibals Hände gefallen war. Hannibal beschloss nun, den Plan seines Vaters auszuführen und die Römer in Italien anzugreifen, und zwar vom Norden der Halbinsel her, wo er sich auf die den Römern noch feindlichen Gallier und Ligurer stützen konnte. Auch konnte er von hier aus dem König Philippos von Makedonien die Hand reichen, der, stolz auf den Sieg seines Vaters bei Sellasia (§107), als ein Herr der Griechen, sich gleichfalls schon von der römischen Machtausdehnung bedroht sah. Hannibal brach deshalb, nachdem zuvor die Vertheidigung Afrika’s wie Spaniens durch zweckmässige Vertheilung seiner Kriegsmacht gesichert worden, im J. 218 vom Ebro auf und überschritt die Pyrenäen und die Rhone, ohne von den Römern, die zu spät von Massalia ihm nachrückten, gehindert zu werden. Mit 59,000 M. gelangte er an die Alpen1), zog auf einem Umwege durch das Allobroger-land ins Thal der I s e r e (Isara), führte von hier aus seine Armee auf der alten Strasse, welche die Keltenschwärme stets gewählt, über den kleinen St. Bernhard und stieg an der Dora Baltea das Thal von Aosta hinunter nach Italien, wohin er, nach den Kämpfen und Mühseligkeiten des Alpenübergangs, etwa noch 26,000 M. brachte. Doch liessen ihm die Römer, die im Ganzen planlos und unentschlossen verfuhren, Zeit, seine Truppen vollständig zu erholen; sie hatten ein Heer unter Pub lius Cornelius Scipio nach Spanien und ein anderes von Sicilien nach Afrika werfen wollen. Das Po-Tlial war nur zufällig von etwa 20,000 M. besetzt, welche gcgen die bereits im Aufstande begriffenen Gallier eingerückt waren. An die Spitze dieser Truppen stellte sich der zurückeilende Consul Publius Scipio, nachdem er sein Heer mit seinem Bruder Gnaeus nach Spanien weitergesandt. Er rückte das linke Ufer des Po hinauf, während Hannibal auf demselben Ufer ihm entgegenkam. Zwischen der Sesia und dem Ticinus2), unweit Vercelli, war ein erstes Gefecht, meist mit Reiterei geliefert, 218, in welchem Scipio überwunden und nur durch den Heldenmuth, seines Sohnes, des 17jährigen Publius Scipio, persönlich gerettet ward3). Doch zog sich derselbe dann geschickt über den Po und nahm, als Hannibal gleichfalls über den obern Fluss ging, eine feste Stellung hinter der Trebia, zwischen dem Apennin und Pla-centia, wo sein College Tiberius Sempronius mit dem sicili-schen, ursprünglich zur Landung in Afrika bestimmten Heer zu ihm stiess. Beide zusammen waren über 40,000 M. stark. Hannibal lockte den neuangekommenen Feldherrn der Römer zum Angriff über die Trebia (Dec. 218) und vernichtete dann das römische Heer4); *) Polyb. Iii, 39. 60. J. Law, The Alps of Hann. 2 vols. London 1866. Mommsen u. Ihne citiren die Untersuchungen von Wikham u. Gramer 2) Polvb Iii, 49. 56. 60—65. Liv. Xxi, 30—46. 3) Polyb. X, 3. Liv. Xxi 46 <) Po- lyb. Iii, 66—74. Liv. Xxi, 47—56.

3. Hilfsbuch für die Geschichtserzählungen in Sexta - S. 31

1916 - Berlin : Weidmann
3. Kaiser Wilhelm Ii. 31 lnder und Franzosen, durch die Dardanellen dorthin vor-zustoen. Ihre Kriegsschiffe halten aber schwere Verluste, und ihre Landungstruppen auf der Halbinsel Gallipoli kamen nicht von der Stelle. Sie wurden zu Zehntausenden niedergemht und muten schlielich (Januar 1916) die Halbinsel fluchtartig ver-lassen. Die treulosen Italiener hatten es besonders auf Sdtirol Italien, und Jstrien abgesehen, Landschaften, die unseren sterreichischen Bundesgenossen gehrten. Mit hochtnenden Worten waren sie in den Krieg ausgezogen, aber die Taten blieben aus. Sie holten sich monatelang immer nur blutige Kpfe in den Alpen und am Jsonzo.

4. Lehrstoff für die mittleren Klassen - S. 17

1906 - Berlin : Weidmann
Die Apenninen-Halbinsel. 17 Spaniern nnr die Kanarischen und zwei Guinea-Inseln geblieben; spanisch sind auch einige Plätze in Marokko an der Straße von Gi- braltar z. B. Centa ^ße-uta^. § 4. Die Apenninen-Halbinsel. Geographische Lage: Mündung des Po und Turin 45° N., S.- Spitze der Halbinsel 38° N. (Malta 36° N. wie Kap Tarifa). Mte Biso 7° O. (wie Wasgau, Cöln, Dollart), Brindisi 18° O. (sast wie Danzig). Mündung des Po, des Tiber, W.-Spitze Siziliens 12vz° O. (wie Fichtel- gebirge). 290 000 (= Vz Pyrenäen - Halbinsel) 33 Mill. E., ans 1 qkm 116 E. (D. R. Iii). Die Poebene oder Ober-Ztalien ist im W. und N. von den Alpen, deren steilabfallende O.- und S.-Abhänge zu Italien gehören, im S. von dem sanft ansteigenden Apennin umschlossen, während sie im O. sich nach dem Adriatischen Meere öffnet. Sie wird in ihrer ganzen Länge vom Po durchflössen, der auf dem Mte. Biso, 3800 m, entspringend, in w. ö. Richtung sich ins Adriatische Meer ergießt, in das er ein weitverzweigtes Delta hinausbaut. Seine linken aus den Alpen kommenden Nebenflüsse durchfließen zum Teil die herrlichen, meist langgestreckten Seen, die die südlich geöffneten Täler der Alpen füllen. So durchzieht der Ticino [titschmo] den Lago maggiore [madschöre] oder langen See, die A dda den dreizipfligen Com er- see, und aus dem Gardasee kommt der Mincio [mrntsiho]. Die Etsch wendet sich nach dem Austritt aus den Alpen ostwärts und mündet etwas n. vom Po ins Adriatische Meer. Die rechten Neben- flüsse des Po haben geringere Bedeutung und sind im Sommer wasser- arm; die wichtigsten sind der Tianaro und die Trebia. Der Reno fließt in seinem unteren Laufe, wie die Etsch, parallel dem Po und mündet selbständig ins Meer. N. und s. vom Podelta erstrecken sich hinter den vom Meere aufgeworfenen schmalen Lid i flache Strandseen oder Lagunen. Der Apennin (— Gebirge), der die ganze Halbinsel Italien durch- zieht, zerfällt in mehrere Teile. Der Ligurische Apennin schließt sich an die W.-Alpen, begrenzt den Golf von Genua, zu dem er steil abfällt, und erreicht als Toscanischer und Umbrischer Apennin das Adriatische Meer. Von da zieht das Gebirge die O.-Küste des Landes entlang und steigt in den von mehreren Parallelkämmen ge- Schlemmer, Erdkunde Ii. 3. Auslage. 2

5. Lehrstoff für die mittleren Klassen - S. 97

1906 - Berlin : Weidmann
Das Deutsche Reich. 97 Der w. davon gelegene Bayrische Wald fällt steil zur Donau ab, ebenso der letzte Teil des ganzen Gebirges, der die s. Gebirgs- umwallung Böhmens bildet. In großem, nach S. geöffnetem Bogen fließt an den Abhängen des Schwäbischen Jura und des Bayrischen Waldes die Donau ent- lang. Sie entsteht aus den Schwarzwaldbächen Brege und Brigach, nach deren Vereinigung bei Donauesch in gen sie den Jura durch- bricht. Von den ihr aus den Alpen zueilenden Flüssen haben die Jller und der Lech, der links die Wertach aufnimmt, eine n. Richtung; die Isar und der Inn fließen nach No. Nach Aus- nähme der Salzach wendet sich auch der Inn nach N. Diese Flüsse haben einen reißenden Lauf und sind deshalb nur flößbar, die Donau aber, die viel weniger Gefäll hat, wird nach Einmündung der Jller schiffbar. Sie und noch mehr die Isar sind auf weiten Strecken ihres Laufes von sumpfigen Mooren begleitet, die w. vom Lech, d. h. in Schwaben, Ried, ö. vom Lech, d. h. in Bayern, Moos (plur. Möser) genannt werden. Im s. Teile der Hochebene finden sich eine Anzahl von Seen: der Ammer- und der Würm- oder Starnberger-See entwässern zur Isar, der Chiem-^kim^See oder das Bayrische Meer zum Inn. Vom quellenarmen Schwäbischen Jura erhält die Donau keine Nebenflüsse, aber nahe der n.sten Stelle ihres Laufes empfängt sie die Altmühl, die den Fränkischen Jura durchbricht, die Nab vom Fichtelgebirge und den Regen vom Böhmisch-Bayrischen Walde. Das Klima der Hochebene ist festländisch mit großen Wärme- schwankungen. Auf den Bayrischen Alpen reicht infolge der starken Niederschläge und der naßkalten Luft der Wald nur bis 1500 m, dann folgt der Gürtel der Alpenwiesen. Die schroff und steil aufragenden Felswände und das Fehlen größerer Talmulden lassen es zu reichlicher Ansammlung des Firnschnees (vergl. S. 71), aus dem die Gletscher entstehen, nur an wenigen Stellen kommen. In den deutschen Alpen und auf der ihnen vorgelagerten Hoch- ebene wohnen w. vom Lech Schwaben, ö. ebenso wie in der Ober- psalz Bayern. Die politische Grenze jedoch zwischen dem Kgr. Bayern, zu dem der weitaus größte Teil dieses Gebietes gehört, und dem Kgr. Württemberg bildet die Jller; auch das Grhzt. Baden reicht an den Bodensee heran. Im Hochgebirge und seinen Vorbergen herrscht Wiese und Wald vor, und es wird fast ausschließlich Vieh- besonders Rinderzucht getrieben. Deshalb fehlen größere Ortschaften, und es finden sich vielfach, wie überhaupt im Alpengebiete, Einzelgehöfte. Schlemmer, Erdkunde Ii. Z.auflage. 7

6. Lehrstoff für die mittleren Klassen - S. 61

1906 - Berlin : Weidmann
Frankreich. 61 Belgien hat viele Kanäle. Außerdem ist besonders letzteres von einem dichten Eisenbahnnetz durchzogen. Für den großen Verkehr kommen in Betracht die Linien, die von Berlin über Köln und Lüttich nach Paris führen, und die nach Rotterdam, Vlissingen und Ostende, von wo die Über- fahrt nach England stattfindet. § 15. Frankreich. Geographische Lage Calais 51"N. (wie Cöln, Dresden, Breslau), Toulon fast 43" N. (Frankreich liegt also unter derselben geogr. Breite wie Österreich-Ungarn). Mündung der Loire 2" W., W.-Küste der Bretagne 5"W., Westgrenze 7°O. 536 000 qkm (etwas kleiner als D. 9t), 39 Mill. E. (nicht ganz 2/z wie D. R.), auf 1 qkm 73 E. (D. R. Iii). Hochgebirge besitzt Frankreich nur an seiner S.- und O.-Grenze: die Pyrenäen (vergl. S. 13), die die Grenze gegen Spanien bilden, und der Südflügel der Westalpen, auf deren Kamm die Grenze gegen Italien verläuft. Die Westalpen erstrecken sich in s.n. Richtung vom Mittelländischen Meere bis zur Berggruppe des Montblanc, 4810 m, die auf französischem Boden liegt. Sie werden eingeteilt in 1. die zu Italien gehörenden Ligurischen Alpen vom Col dell' Altare (Eisenbahn Turin—savona) bis zum Col die Tenda; 2. die See-Alpen; 3. die Cottischen Alpen mit dem Mte. Biso, 3800 m, bis zum Tale der Dora Riparia, aus dem der Paß des Mt. Genevre zur Durance, der des Mt. Cenis in das Gebiet der Jsöre führt; 4. die Grajischen Alpen bis zum Tale der Jsere und der Dora Baltea, die der Paß des Kleinen St. Bernhard verbindet; 5. die Mont- blanc- Gruppe bis zum Großen St. Bernhard. W. vom Mont- blanc liegt das viel besuchte Hochtal von Chamonix, in das zahlreiche Gletscher, z. B. das „Eismeer", lamer de glace (Fig. 16), hineinragen. Während die Westalpen nach Ober-Italien steil abfallen, sind ihnen nach W. die Dauphins - Alpen (Mt. Pelvoux 4100 m) und Savoyer - Alpen vorgelagert, die allmählich niedriger werdend sich weit nach Frankreich hinein verzweigen. N. von den Westalpen trennt der von Sw. nach No. ziehende Schweizer oder Französische Jura Frankreich von der Schweiz. Auch dies Gebirge liegt zum größeren Teile auf französischem Boden und hat hier seine höchsten Erhebungen; es gipfelt w. vom Genfer See im Erst de la Neige, 1700 m. Durch tief eingeschnittene Längstäler werden verschiedene Parallelkamme voneinander geschieden;

7. Lehrstoff für die mittleren Klassen - S. 67

1906 - Berlin : Weidmann
Frankreich. 67 «Besanyon am Doubs ist bedeutend durch Uhrenfabrikation. Zwischen der Festung «Dijon am Austritt des burgundischen Kanals aus der Cote d'or und Chalon sur Saöne an der Mündung des Kanals du centre in die Saone wächst an den Abhängen des Ge- birges, das davon „Goldrippe" heißt, der herrliche Burgunderwein. In dem Kohlen- und Eisengebiete w. von Chalon besitzt Le Creuzot [frosö] eins der größten Eisen- und Stahlwerke Europas. 3. Das s.o. Frankreich. ****£pott am Zusammenfluß von Saöne und Rhone ist die drittgrößte Stadt Frankreichs und eine sehr starke Festung; es ist der wichtigste Platz der Erde für Her- stellung von Seiden- und Samtstoffen. S.w. davon erwuchs *St. Etienne durch reiche Schätze an Steinkohlen und Eisenerz zu der bedeutendsten Stadt Frankreichs sür Eisen- und Stahlindustrie, be- sonders für Waffenfabrikation. Die Alpenlandschaft um den Mont- blanc, Savoyen, das erst 1860 an Frankreich gekommene Heimat- land der italienischen Könige, kann seine Bewohner nicht genügend ernähren, weshalb viele in andern Landesteilen Verdienst suchen. Das s. davon gelegene Dauphine, nach dem früher der französische Kronprinz genannt wurde, hat zur Hauptstadt die im Tale der Jsöre gelegene Festung «Grönoble, von wo die beiden Alpenstraßen zum Kleinen St. Bernhard und zum Mont Cenis aufsteigen. . Von der unteren Rhone zieht sich bis hinauf in die Seealpen die Provence (lat. provmcia), wo die Seidenraupe gezüchtet und der Ölbaum gepflanzt wird (Provenceröl); auch Wein wird gebaut. Ö. der sür die Schiffahrt nicht brauchbaren Rhonemündungen liegt Frankreichs größte Seehandelsstadt ""Marseille (das alte Massilia), der Ausgangspunkt der französischen Dampferlinien nach den Mittel- meerländern und Ostasien, und s.ö. davon die starke Festung "Toulon, Frankreichs zweitgrößter Kriegshafen. Im Schutze der nach So. ge- richteten Abhänge der Seealpen ist das auch erst 1860 an Frankreich gekommene " Nizza gelegen, ein wegen seines milden Klimas viel- besuchter Luftkurort, wo im Winter die Rosen blühen. Hier und in den benachbarten Orten werden hauptsächlich die feinen, wohlriechenden Blumenöle hergestellt. Das kleine Fürstentum Monaco, ö. von Nizza, mit der gleichnamigen Hauptstadt in herrlichster Lage, aber berüchtigt durch die in Monte Carlo bestehende Spielbank, steift unter Italienischem Schutze. In der Landschaft Languedoc erinnern manche Orte z. B. Nim es durch großartige Bauwerke an die Zeit der Römerherrschaft. In fruchtbarster Gegend, umgeben von Oliven und Obstgärten, 5*

8. Lehrstoff für die mittleren Klassen - S. 69

1906 - Berlin : Weidmann
Die Alpen, 69 Land zum Ausdruck kommt. Für den Weltverkehr kommen folgende Straßen in Betracht: die von Calais über Paris, Dijon zum Mont Cenis (Tunnel 12,2 km), von der sich an der Saöne die nach Lyon und Marseille abzweigt. Nach Sw. führt die Eisenbahn über Orleans, Tours, Bordeaux, Bayonne nach Spanien; nach Deutschland gibt es drei Wege: nach No. über Lüttich und Cöln nach Berlin; nach O- über Chalons, Toul nach Metz, Frankfurt oder von Toul über Nancy nach Straßburg und weiter nach Wien und Konstantinopel (Orientzug); nach So. über Belfort nach Straßburg oder durch die Alpenländer nach Wien. § Ig- Die Alpen. Allgemeine Übersicht. Geographische Lage: Nizza 43v-0 N,,Montblanc und Bergamasker Alpen 46 ° N., Zugspitze 47v2 0 N,, Wiener Wald 4ä ° N. Mte. Biso und Montblanc 7 0 O. (wie Wasgau, Cöln), Wiener Wald 16" O. (Breslau, Posen 17 ° O.). An den Alpen haben Frankreich, Italien, die Schweiz, Deutsch- land und Österreich Anteil, aber im erdkundlichen Sinne bilden sie ein zusammenhängendes Ganze, das sich zwischen 43 0 und 48° N. und 5° und 16° D. in der Richtung von Sw. nach No. aus- breitet. Von der Küste des Mittelmeeres erstrecken sich die Alpen nach N. bis zur Gruppe des Montblanc, des höchsten Berges in Europa, 4810 m, dann wenden sie sich nach O. und nehmen all- mählich an Höhe ab, an Breite aber zu, so daß der Umriß ihrer Flächenausdehnung der Gestalt eines Füllhorns ähnelt. Der von ihnen bedeckte Raum steht an Größe zwar zurück hinter dem, den der Ural oder die skandinavischen Gebirge einnehmen, aber sie übertreffen diese weit hinsichtlich ihrer mittleren Höhe und ebenso in bezug auf die höchsten Erhebungen. Die großartigen Naturschön- heiten der Alpen ziehen von Jahr zu Jahr größere Scharen von Reisenden an, die hier Erholung und Anregung suchen und für die Bewohner der armen Alpenlünder eine Quelle des Wohlstandes werden. Nach Bau und Alter zerfallen die Alpen in Westalpen und Ostalpen, die durch die Tallinie, welche vom Bodensee am Rhein und Hinterrhein aufwärts und über den Splügen zum Comer-See hinab- führt, geschieden werden. Jene sind auf der nach Nw. gekrümmten Außenseite des Hauptzuges, diese auf beiden Seiten desselben von Gebirgsgürteln eingefaßt. Die Westalpen bestehen aus zwei Teilen:

9. Lehrstoff für die mittleren Klassen - S. 70

1906 - Berlin : Weidmann
70 Europa, der Südslügel, bis zum Großen St. Bernhard reichend, ist S. 61 besprochen, die Schweizer Alpen erstrecken sich, allmählich breiter werdend, nach Ono. Die Schweizer Alpen werden durch die Längstäler der Rhone und des Rheins in eine s. (Penninische und Lepontische A.) und in eine n. Hälfte (Berner, Vierwaldstätter, Glarner und Thur-A.) geschieden. In den Oftttlpeit wird der mittlere Hauptzug des Gebirges (Rhätische, Tiroler A., Hohe Tauern, Niedere Tauern, Eisenerzer A. und s. der letzten beiden die Steierischen A.) durch das vom Inn, der Salzach und der Enns gebildete Längstal von einer n. Reihe von Gebirgsketten getrennt, die nach dem hier vorherrschenden Kalk- gestein als Kalkalpen bezeichnet werden. Durch Quertäler zerfallen sie in mehrere Gruppen (Algäner, Nordtiroler, Salzburger A., Salz- kammergut, Österreichische 21.). Im S. trennt das Längstal der oberen Etsch, der Rienz und der Save in ähnlicher Weise eine Reihe von Berggruppen und Gebirgszügen (Bergamasker A., Ortler- und Adamello-A., Südtiroler Dolomiten, Karnische A., Karawanken und s.w. der letzteren die Julischen A. und der Karst) von dem mittleren Hauptzuge. Der Abfall des Gebirges ist nach S. bedeutend steiler als nach N.: dort steigt es unmittelbar aus der Lombardischen Tiefebene auf, hier ist ein breiter Gürtel von Vorbergen vorgelagert, die sich über der 5—900 m hohen Schweizerischen und Oberdeutschen Hochebene erheben. Die Alpen werden von zahlreichen Längs- und Quertälern durchzogen, und da diese fast überall durch tief in die Gebirgsketten eingeschnittene Pässe (z. B. St. Gotthard, 2100 m, Brenner, 13g0 m) mit einander in Verbindung stehen, bietet das Gebirge für den Ver- kehr viel weniger Schwierigkeiten als z. B. die Pyrenäen. Die Alpen sind das Quellgebiet zahlreicher Flüsse. Die nach S. fließenden Gewässer werden, nachdem sie bei ihrem Austritt aus dem Gebirge die herrlichen italienischen Seen (vergl. S. 17) durchflössen haben, von dem auf den Westalpen entspringenden Po aufgenommen; weiter im O. fließen sie, wie die Etsch, selbständig ins Adriatische Meer. Von den Mittelalpen fließt die Rhone ins Mittelmeer; sie erhält von den Westalpen ihre linken Nebenflüsse. Ebenfalls aus den Mittelalpen hat der Rhein seinen Ursprung und die ihm zu- fließende Aare mit ihren Nebenflüssen; er gehört zum Nordsee-Ge- biet. Die Ostalpen entwässern (Inn, Salzach, Enns, Mur, Drau und Save) nach N. und O. zur Donau und dem Schwarzen Meere.

10. Lehrstoff für die mittleren Klassen - S. 71

1906 - Berlin : Weidmann
Die Alpen. 71 So bilden die Alpen die Wasserscheide zwischen Mittelmeer, Nord- see und Schwarzem Meer. — Besonders die Schweizer Alpen sind reich an schönen Seen. Auch sür das Klima Europas sind die Alpen eine wichtige Scheide: die reichlichen Niederschläge fallen auf dem S.-Abhange meist im Herbst, auf der N.-Seite im Sommer. Die Wärme nimmt natur- gemäß mit der Höhe ab und zwar im Durchschnitt um bei einer Steigung von 150—170 m. Bemerkenswert ist der zuweilen von den Hochalpen mit heftigem Toben in die Täler der N.-Seite herabwehende warme Föhn, vor dem Schnee und Eis unglaublich schnell verschwinden, weshalb er „Schneefresser" genannt wird. Mit der Höhe ändert sich wie das Klima, so auch die Pflanzen- und Tierwelt. Man unterscheidet in den Alpen vier Höhenstufen des Pflanzenwuchses: 1. In den Voralpen gedeiht bis zu einer Höhe von 1300 m Laubwald und, soweit dieser reicht, wird Ge- treibe und Obst gebaut; deshalb finden sich hier größere Ansiedlungen. 2. Die folgende bis 1800 m aufsteigende Zone ist das Gebiet der Nadelholzwälder, in denen die Arve oder Zirbelkiefer mit ihren eßbaren Früchten neben Fichte und Lärche auftritt; hier wird nur noch spärlich Ackerbau, dagegen viel Viehzucht getrieben, und der Mensch hat auch hier noch dauernd seinen Wohnsitz. 3. Noch höher hinauf verschwinden die Wälder allmählich, und es folgt der Gürtel der Alpeusträucher und Alpenkräuter, wo auf den üppigen Almen oder Alpenweiden der Sennhirt nur im Sommer mit seinem Vieh sich aufhält. 4. In der Höhe von 2600—2700 m beginnt das Gebiet des ewigen Schnees, des Firns, das an räumlicher Ausdehnung zwar nur klein, aber für das Landschaftsbild der Alpen sehr bezeichnend ist. Hier sammelt sich in den Hochtälern der Schnee in gewaltigen Massen an und wird durch wiederholtes Schmelzen und Gefrieren und durch seinen eigenen Druck in Eis verwandelt. Langsam bewegen sich dann die großartigen Gletscher (Fig. 16) wie Eisströme talwärts und tragen die von den Felswänden herabgefallenen Steine und Schuttmassen mit sich, die als Seitenmoränen an den Seiten des Gletschers sich hinziehen. Durch Vereinigung zweier Gletscher entsteht aus den zusammenstoßenden Seitenmoränen eine Mittelmoräne. Der uuter die Schneelinie hinabreichende Teil des Gletschers, die Gletscher- zunge, wird allmählich schmaler und hat an seinem Ende oft eine Öffnung, das Gletschertor, aus dem der Gletscherbach hervorströmt, linterhalb des Gletscherendes bilden die Gesteinstrümmer aller Moränen die Endmoräne. Die untere Grenze der Gletscher rückt infolge an-
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