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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Anfangsgründe der Erdkunde - S. 8

1898 - Halle : Anton
8 Deutschland. Seite gegen D. gekehrt ist. Nach Deutschland hin verflacht das Gebirge sich allmählich; nach Italien zu fällt es steiler ab. Die Alpen werden ein- geteilt in: 1) Die Westalpen erstrecken sich vom Mittelmeere bis zum Passe des Großen St. Bernhard; in ihrem nördlichsten Teile liegt der 4800 m hohe Montblanc smongblang, d. i. weißer Berg], der höchste Berg Europas. 2) Die Mittelalpen bildenden Kern des Alpengebiets und streichen in vielen Bergketten vom Passe des Gr. St. Bernhard bis zum B r e n n e r p a s s e. Hier und da ragen mächtige Berge mit ewig be- schneiten, zackigen Gipfeln, wie der Monte Rose [b. i. roter Berg] (4600 in). 3) Die Ostalpen ziehen vom Brennerpasse gegen O. und spalten sich in zwei Flügel. Der nördliche Flügel streicht bis gegen die Donau, der südliche zieht bis zum Adriatischen Meere. Das Gebirge nimmt nach und nach an Breite zu, dagegen an Höhe ab; denn der höchste Berg, der G r o ß g l o ck n e r , hat nur 3800 m Höhe. Die Alpen sind überall von tiefen Thälern durchschnitten. Wo zwei solcher Thäler gegen eine Gebirgskette treten, da haben sich Einsenkungen gebildet, welche Pässe heißen. Uber diese Pässe ziehen die Gebirgs- straßen, deren steilste man nur mit Saumtieren übersteigt. Über die niedrigsten Pässe sind 4 Eisenbahnen geführt; diese sind: l) die Mont- C e n i s - E i s e n b a h n von Grenoble [grenöb'l] in Frankreich nach Turin in Italien, 2) die St. Gotthard-Eisenbahn zwischen Zürich in der Schweiz und Mailand in Italien, 3) die Brenner-Eisenbah n zwischen München in Deutschland und Verona in Italien, 4) die Semmering- Eisenbahn zwischen Wien und Trieft in Österreich. Die Alpen sind wegen des ewigen Schnees aus ihren Gipfeln sehr reich bewässert. Daher brechen aus ihren Thälern breite Ströme heraus: im W. die Rhone, im S. die Etsch, im O. die Save und die Drau, im N. der Inn und der Rhein. Einen schönen Schmuck der Alpen bilden zahlreiche Seeen mit klarem Wasser. Am Nordfuße liegen: der sichel- förmige Genfersee, der Zürichersee und der Bodeusee; am Südfuße: der dreizipfelige Comersee und der dreieckige Gardasee. Brausend und schlammig stürzen zu diesen Seeen die Alpenflüsse, die hoch oben in den Gebirgsthälern quellen; der mitgeführte Schutt lagert sich dann in den Seeen ab und mit klarem Waffer setzen die Ströme ihren Weg zum Tieflande fort. Unter den Beschäftigungen der Alpenbewohner steht die Vieh- zucht obenan. Daneben bietet der Wald vielfachen Erwerb. Der Gebirgs- bewobner schafft darin als Holzfäller oder Flößer, oder verarbeitet das Holz zu zierlichen Schnitzereien und Musikinstrumenten (Geigen). Er bricht Mar- mor und gewinnt in den östlichen Alpen Salz, Eisen, Blei und Oueck- filber. Die A l P e n st ä d t e sind durchweg nicht sehr volkreich. 8. D i e L a n d s ch a f t e n des oberen und mittleren Rheins. Sie umfassen das Gebiet des Hochrheins, die Oberrheinische Tief- ebene und ihre Grenzgebirge, und das Rheinische Schiefergebirge. 271 \. Per l)ochrhcin. Der Rhein entspringt mitten im innersten Alpenlande, in der Nähe des St. Gotthardpasses. In schnellem Laus strömt er zum Bodensee. Klar tritt der Fluß aus dem See wieder aus, bildet durch seinen Sturz über eine Felsenstuse den malerischen Rheinfall bei

2. Anfangsgründe der Erdkunde - S. 16

1898 - Halle : Anton
16 «Österreich-Ungarn. — Die Schweiz. 77] 3. Pas Karpatenlanb wird gebildet von den Karpaten und dem von diesem Gebirge eingeschlossenen Tieflande. a. Die Karpaten bilden einen 1600 km langen Gebirgsbogen, der nach der Donau hin offen ist. Das Gebirge ist rauh und unwirtlich, strich- weise kahl, in der Mitte dichtbewaldet. Es besitzt Reichtum an edlen Erzen (Gold) und wird am Nordsuße von einem mächtigen Steinsalzlager be- gleitet. Dieses wird in Wieliczka (wjelüschka) ausgebeutet 1). Das Ungarische Tiefland bildet den Boden des Karpatenkessels. Sein Hauptfluß ist die Donau. Diese tritt bei Preßburg, der alten Krönnngsstadt der Ungarn, aus Österreich uach Ungarn, bildet bei Waitzen ein Knie, fließt nach S., bis sie wieder östliche Richtung annimmt. Links fließt ihr zu die vielgewnndene, fischreiche Theiß, r. die Alpenflüsse Dran und S a v e. Die Donan wird dann im N. von den Karpaten und auch im S. von Gebirgen eingeengt. Sie durchbricht diese Enge, wobei sie die gefahrvollen Stromschnellen des Eisernen Thor es bildet und tritt dann in das Walachische Tiefland. Die ungarische Ebene ist im W. meist Ackerland, im O. meist Weidegrund. In den Ackerbaugegenden erbaut man besonders Weizen und Mais; die Weiden (Pußten genannt) nähren große Herden halbwilder Schweine, Pferde und Rinder. Wegen des Vorherrschens der Viehzucht giebt es in Ungarn nur wenig Städte, dafür Riefendörfer, z. B. Debre cz i n [debrezin| mit 60 T. E. Hauptstadt ist Budapest; das befestigte Bnda (deutsch--Ofen) liegt am rechten, hochgelegenen Donauufer, gegenüber in weiter Ebene Pest, der Hauptsitz des ungarischen Handels („Ungarisch-Leipzig"). Ofen hat meist deutsche, Pest ungarische Bevöl- kernng (59v). 78] Klima und Erzeugnisse. Ungarn und das Küstenland am Adria- tischen Meere haben heiße, trockene Sommer, während die Alpenländer ge- mäßigte, häufig nasse Witterung haben. Deshalb gedeiht in Ungarn Mais, Tabak und Wein und im Küstenlande reist sogar die Olive; Böhmen und Mähren aber sind neben Ungarn die wichtigsten Getreideländer des Reiches. 79] Bevölkerung. In den Bergländern sitzen Deutsche (10 Mill.), Rom aiten (Z Mill.) und Slawen (18 Mill.); das Flachland ander mittleren Donan ist von 6 Mill. Ungarn bewohnt. Dieses Bölkerge- misch ist die Ursache, daß die 16 „Kronländer" des Kaisertums das „ö st er- reich i s ch e" und das „ungarische Staatsgebiet" bilden. 4. Die Schweiz. 80] Lage nach der Karte. Die Schweiz ist eine Republik (d. i. ein Freistaat). 81] Bodenform und Bewässerung. Im S. ragen die Hochketten der Mittelalpen; an diese legt sich im Nw. die Schweizer Hochebene an und reicht bis zum Schweizer Jura. 82] \. Das Alpcnland begreift mittleres Hochgebirge und die Voralpen zwischen dem Genfer- und Bodensee. Hier quellen die Hauptwasseradern der Schweiz: die obere Rhone und der obere R h e i n mit seinen Neben- flüssen; durch den Inn gehört das Land auch zum Donaugebiet und durch den T e s s i n zum Stromgebiet des Po. In den Flußthäleru wird Acker- bau getrieben, auf den Bergwiesen Viehzucht (Käse!).

3. Anfangsgründe der Erdkunde - S. 17

1898 - Halle : Anton
Belgien. — Niederlande. 17 83] 2. Die Schweizer Hochebene lehnt sich in Form eines 230 km langen Halbmondes an den Nordwestfuß der Alpen. Im Sw. wird sie vom Gen ferse e, im No. vom Bodensee begrenzt. Sie wird von Alpen- slüssen bewässert, deren größter die Aar (Nebenflüsse ?) ist. Wegen der genügenden Bewässerung ist die Ebene fruchtbar und liefert Getreide, doch nicht genng für des Landes Bedarf. In ihr liegen die größten Städte der Schweiz: Bern (?), der Sitz des Bundesrates, Luzern am Vierwald- stättersee und Zürich (?), der Hauptplatz für den Handel nach Italien (150). 84] f>. Das 3uralan6 ist der nordwestliche Bergwall der Schweizer Hochebene; es ist ein wasserarmes Bergland, dem Ackerban nicht günstig, aber belebt von regem Gewerbfleiß. Man fertigt Seiden- und Baumwoll- waren und Uhren, die von Genf (80) in den Handel kommen. An der Nordostecke des Iura liegt die alte Handelsstadt Basel (90). 85] Klima. In den Alpen verursacht der Wechsel zwischen tiefen Thälern und Hochgebirgsketten ein sehr ungleiches Klima: in dem tiefen Rhonethale z. B, beginnt der Frühling bereits im Februar; dagegen hüllt die Hoch- thäler des Rheins und Inns noch im Mai eine dichte Schneedecke ein. 86] Bevölkerung. Die Bevölkerung besteht zu 3/4 aus Deutschen, einem fleißigen, sparsamen, gottessürchtigen Menschenschlage; im Rhonethale und westlich der Saaue sitzen Franzosen, im Tessinthale Italiener. 5. Das Königreich Belgien. 87] Lage nach der Karte. 88] Bodenform und Bewässerung. Belgien besteht ans einem- süd- östlichen Berglande und einer nordwestlichen Ebene. 89] \. Das Bergland wird gebildet von den niederen Höhen der Ar- dennen, welche von der Maas durchflössen werden. In dem metall- und kohleureichen Hügellande liegt Lüttich ('?), mit großartigen Fabriken für Stahlwaren 90] 2. Die Ebene beginnt östlich der Schelde und zieht bis zur Nordsee. Sie ist fruchtbar und daher Sitz sorgsam betriebenen Ackerbaus. In ihr liegt die Hptst. Brüssel, einer der wichtigsten Knotenpunkte im belgischen Eisenbahnnetz (500). An der unteren Schelde blüht die Handelsstadt A n t - wer Pen, wo alte Prachtgebüude (Rathaus) von dem einstigen Glänze zeugen (240v Flußaufwärts liegt die lebhafte Fabrikstadt Gent (150) und nach dem Meere hin Brügge, im 15. Jahrh. eine der ersten Handels- städte der Welt, jetzt aber durch Verlaudung des Hafens herabgekommen. 91] Klima. Belgien hat das Klima der deutschen Nordseeküste (§ 31). 92] Bevölkerung. Die Belgier sind ein Mischvolk: teils Wallonen (%), die von den Franzosen abstammen, teils Flamländer (4/7), die dem germanischen Stamme entsprossen sind. In ihrem Wesen ist die Be- Möglichkeit der Franzosen mit deutschem Ernst gepaart. Die Sprache ist meist die französische, die herrschende Kirche die katholische. 6. Das Königreich der Niederlande. 93] Lage nach der Karte. 94] Bodenform und Bewässerung. Man unterscheidet das Binnen« land und das Küstenland. Hummel, Anfangsgründe der Erdkunde. A. 3. Aufl. 2

4. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 219

1845 - Halle : Anton
219 in dem Ufergelände von Savon bis Loän. Von der La- harpeschen Division war eine Brigade unter Cervoni bis Woltern (Voltii) vorgeschoben, um das Gouvernement von Jenau geneigter zu machen zu einer Anleihe, die das Di- rectorium forderte. Kleine Detachements dieser Divisionen hatten den Gebirgskam zwischen den Quellen der Bormi- da, zum Teil in verschanzten Stellungen, besezt. Die Di- vision Serrurier (7000 M.) stund an den Quellen des Tanär. Die Cavallerie (4000 M.) hinter der Infanterie in dem Ufergelände. Macquard (3700 M.) und Garnier (3200 M.) in den Tälern zum Col de Cerife und zum Col di Tenda. Diese lezteren hatten die Aufgabe die Com- munication frei zu halten mit der Alpenarmee unter Kel- lermann, die 20,000 Man stark in den Alpeneingängen des Delsinatcs und Saveiens stund. Zwei Reservedivisio- nen zusammen 20,000 Man die zu der einen, wie zu der anderen Armee gehen konten, waren noch in der Graf- schaft Nizzen und in der Provinz (Provence) aufgestelt. Den französischen Truppen unter Buonaparte gegen- über stund die östreichische Hauptarmee unter Beaulieus speciellen Befelhe; es solten 32,000 Man sein und hiebei 1500 Man neapolitanische Cavallerie. Ein zweites, Beau- lieus höherem Befelhe auch untergeordnetes Heercorps, aus Oestreichern und Sardiniern, etwa 20,000 Man stark, ward von Colli gefürt. Das östreichische Hauptcorps war in einen rechten Flügel (15 —16,000 M.) geteilt, welchen Argenteau und unter ihm Liptay, Ruccaviuo, Pittoni und Sullich flirten; und in einen linken Flügel (16—17,000 M.) an dessen Spitze Sebottendorf stund, und unter ihm Kerpen, Nico- letti, Rosselmino, Schubirts. Ende März waren aber bei diesem östreicbischen Hauptcorps etwa 7000 Kranke, es stund um diese Zeit größtenteils am Pfad und bis zur Adda in Winterquartiren. Nur Colli stund weiter vorge- schoben im Appennin. Anfangs April gierigen 2 Brigaden des östreichischen rechten Flügels ebenfals (über Aken) in den Appennin. Colli stelte sich mit 8 Bataillonen bei Ze- ven (Ceva) auf, ließ Provera mit 4 Bataillonen bei Mille-

5. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 239

1845 - Halle : Anton
239 chjsche Armee in 2 Colonnen. Die Hauptcolonne von 32,000 Man unter Wurmser solte durch das Etschtal; die Nebencolonne von 18,000 Man unter Quosdanno- witsch am westlichen Ufer des Gartensees über Riven und Sal6 Vordringen. Die östreichische Hauptcolonne muste bei ihrem Vordringen notwendig auf Massena's Division stoßen, die in zwei starken Massen bei Riveln und in Wälsch - Bern zusammengehalten ward. Das Plateau von Riveln (Ri- voli) bietet eine sehr starke Stellung. Es gehört zu einem nideren Höhenzuge, der gewissermaßen einen Rand, eine Vorreihe für den Montebaldo bildet, und ist fast isolirt. Die Hauptstraße rechts der Etsch, zwischen Gar- tensee und Etsch, wird von diesem Plateau ausgenom- men. Die Hauptstraße links der Etsch fürt in der Stahe von Riveln in die Kluse. Es dominirt also diese Stel- lung alle Zugänge durch das Etschtal nach Wälsch-Bern niit Ausname der Fußwege, deren mehrere über den Montebaldo zwischen dem Plateau und dem Gartensee hiudurchfüren, so wie mehrere andere im Osten der Etsch über die Ausläufer des Monte molare. Da Buonaparte nicht das Etschtal selbst durchaus halten, sondern bier den Feind nur so lange aufhalten wolte, bis er selbst über seine Streitkräfte bequenl und nach Umständen verfügen fönte, war ihm diese Stellung von der entschidensten Wichtigkeit. Massena hatte sein Hauqtquartir in Buslingen. Die Vorposten der Stellung von Riveln stunden bei Brentin, am Fuße des Monte Magnone, der selbst ein Fuß des Montebaldo ist. Die Höhe von Riveln war mit Schanzen versehen. Wurmser ließ nun General Davidowitsch mit dem lin ken Flügel in der Richtung auf Dölz (Dolce) Vorgehen; hier solte er eine Brücke schlagen und die Stellung von Riveln von der Seite faßen. Wurmser selbst wolte mit dem rech- ten Flügel über den Montemagnone die Stellung in der Fronte angreifen. Eine Nebencolonne unter Melas solte sich über den Montebaldo und Laumen (Lumini) zwischen dem Plateau und dem Gartensee durchschlagen. Ebenso

6. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 244

1845 - Halle : Anton
244 Weirotters erhielt er nun den Jngenkeurgeneral Lauer als Chef seines Generalstabes, mit welchem er sich über einen Plan einigte, demzufolge er mit 26,000 Man Brenta ab- wärts gehen, und sobald sich die französische Armee gegen ihn gewendet haben würde Davidvwitsch mit einem ange- meßenen Teile der ihm hinterblibenen 20,000 Man ctsch- abwärts den Franzosen in die rechte Flanke oder in den Rücken fallen laßen wolle. Das Corps des General Davidowitsch war in drei Abteilungen aufgestelt: etwa 35oo Man in Vorarlberg unter Grösser; etwa 3000 Man gegen das Velllin hin unter Laudon; die übrigen 13—14,000 Man stunden bei Trident und zwar so daß ein Corps davon unter dein Für- sten Reuss zwischen Rovereith und dem Gartensee aufge- stelt eine Avantgarde an der Sarca hatte. Ein anderes unter Wukassowitsch an der Etsch hatte nun seine Avant- garde bei Zerraval (Serravalle); ein drittes Corps stund zwischen Rovereith und Trident in einer starken Stellung bei Cagliün. Als sich Wurmser am 2ten September mit seiner Armeeabteilung in 3 Corps unter Quosdannowitsch, Se- bottendorf und Mezaros von Trident nach dem Brentatale in Bewegung sezte, hatte Buonaparte schon einige Notiz von den vorhabenden Planen erhalten, und rasch seinen Gegenplan entworfen. Die Division Seriurier solle Man- tau weiter blokiren; Kilmaine mit etwa 3ooo Man Caval- lerie solte in einer Stellung an der Etsch die Blokade decken; er selbst aber Buonaparte mit den Divisionen Vaubois, Massena und Augereau wolte auf Trident Vordringen, Da- vidowitsch ganz aus dem Felde schlagen, sodann von Tri- dent aus auch in das Brentatal dringen und Wurmser auf dem Marsche im Rücken angreifen. Am 3ten Sept. schon nam Vaubois die Brücke über die Sarca und drang auf das Corps des Fürsten Reuss ein, wärend Massena Wukassowitsch von Zeiraval zurük- trib, und Augereau in Echelons über den Mente molare vorrükte. Am 4len wurden die Oestreicher auf die feste Stellung von Caglum zurükgeworfen. Noch vor Abend

7. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 264

1845 - Halle : Anton
264 von Riveln; ein schwächeres Corps in zwei Colonnen ge- teilt (5000 Man unter Bayalitsch, 9000 Man unter Provera, gegen Wälsch-Bern die eine, gegen Padau die andere) in der Ebene vorrückend, gegen den Feind dirigirt ward. Wurmser solte, fals ihn auch dieser Versuch nicht entsetzen könte, sich nachdem Kirchenstate durchschlagen, wo ihm gute Aufname zugesagt ward; der Bote aber, der ihm die Depeche zubringen solte, siel den Feinden in die Hände. Der Pabst hatte den früheren Vertrag nicht ge- halten; die Wagen welche dem französischen Obergeneral einen Teil der zugesagten Contribution zufüren solten, hatte er bereits wider nach Rom umkeren, und etwa 15,000 Man in Romanien zusammen kommen laßen, um sobald sich die Gelegenheit böte, die östreichischen Unterne- mungen zu unterstützen. Buonaparte gemäß des italieni- schen Sprichwortes (cinquanta soldati del papa per svcg-- liere ima rapa) hielt es für hinreichend 4000 Italiener, unterstüzt von 1000 Franzosen, gegen diese Rüstungen auf- zustellen, und der Erfolg zeigte, daß er sich nicht geteuscht hatte. Buonapartes Lage wtir indessen schwieriger geworden als sie je vorher in Italien gewesen war. Vermochte er die Oestreicher nicht entschiden zurükzuwerfen, so war vor- auszusehen, daß die Bewohner des Kriegstheaters, die al- mälig auf das drückenste die Anwesenheit der französischen Armee fülten, sich erheben würden. In einem aus Instinct gegen ihn ringsum aufgewiegelten Lande, muste er not- wendig entscheidende Sige erfechten, wenn er sich überhaupt halten wolte. Der Angrif der kleineren östreichischen Corps, die den linken Flügel bildeten, solte den 7ten Januar 1797 beginnen; der Hauptangrif auf das Plateau von Riveln, dessen französische Besatzung General Ioubert nun com- mandirte, solte dann erst den 12ten stat haben*). Iou- ') Wir geven hier zu besserem Verständnisse des Folgenden die Be- schreibung des Terräns nach von Clausewitz: „Die Stellung von Rivoli ist ein Teil des Monte Magnone, der als eine Terrasse des Monte Baldo nach der Etsch hin zu betrachten ist. Die Stet-

8. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 265

1845 - Halle : Anton
265 bert scheint fast seine ganze Division (10,000 Man) beim Heranrücken der östreichischen Truppen bei der Krone auf- gestelt zu haben, um zuerst diese das Plateau von Riveln deckende Stellung zu verteidigen. Alvinzi aber ließ 5000 Man unter Lusignan am westlichen Abhange des Monte Baldo die Stellung umgehen, und diese Umgehung scheint Ioubert zum Rükzuge mit seiner Hauptmacht auf das Pla> teau von Riveln bewogen zu haben. Eine zweite östreichi- sche Colonne unter Liptay (4700 M.) und eine dritte un- ter Kö'blö's (4000 M.) solten die Stellung bei der Krone teils in Front teils in der linken Seite vom Gebirge her angreifen. Eine vierte Colonne unter Quosdannowilsch (7 — 8000 M.) solle auf dem rechten Etschufer fort nach dem Aufgange der Straße auf das Plateau vorrücken und hier angreifen. Eine fünfte (3400 M.) unter Otschkay lung bei dcr Corona ist der steile Einschnit eines Baches, der vom Monte Baldo kömt, an Ferrara vorbei bei Brcntino in die Etsch geht. Die rechte Seite dieses Baches ist sehr übcrhöhend, steil und hoch und wird zwischen Ferrara und Brcntino nur von einigen treppcnartigen Fußwegen erstigcn. Die Stellung von Rivoli selbst ist ein Plateau, welches durch das etwa 2000 Schrit breite Tal von Caprino von dem Monte Baldo abgesondert ist, mit der Crcte des Monte Magnone aber längs der Etsch zusammcnhängt. Der Punct dieses Zusammenhanges ist der St. Marco; von diesem Puncte bis zu Ostcria bildet die Fortsetzung dieser Krete den Rük- ken der Stellung, bei der Ostcria aber stößt sie dicht an die Etsch; dcr Weg des rechten Etschufcrs geht nun nicht weiter im Tale, sondern steigt bei der Ostcria hinauf und es ist also die Etsch, welche von da ab den Rücken der Stellung dekt. Die Stellung selbst besteht aus einem doppelten Halbkreise von nicht beträchtli- chen Höhen. Der äußere schließt sich an den St. Marco an, wo allo dcr rechte Flügel der Stellung ist und stößt mit dem Monte Pipolo unterhalb Rivoli an die Etsch. Der Umfang dieses Halb- kreises beträgt 3 Stunden; dcr Durchmesser eine Stunde; das Dorf Rivoli ligt fast im Mittelpuncte dieser halben Kreisfläche. Ein zweiter Höhenzug von dem ersten durch eine geringe Senkung getrent, bildet einen neuen Halbkreis, dcr sich mit dem rechten Flügel zwischen St. Marco und der Osteria an die Krete des Monte Baldo anschließt, mit dem linken gegen Rivoli hin verläuft. Dcr Umfang beträgt ungefähr eine Stunde. Beide Höhenzüge sind nichts weniger als regelmäßig, sondern unterbrochen; an eini- gen Stellen auch in mehrere gespalten, haben im Ganzen schmale Rücken und gegen das Innere der Stellung hin einen stärkeren Abfal als gegen den Feind." — „Die Zugänge des Verteidigers zu dieser Stellung aus der Gegend von Verona und Castelnovo kommen über Orza und Colombaro und gehen auf Rivoli, indem sie den Monte Pipolo schon rechts laßen. Dem Monte Pipolo gerade gegenüber, am linken Etschuser, befindet sich die Chiusa." —

9. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 270

1845 - Halle : Anton
270 legte Provera mit 8000 Man den Weg nach der Seite der Citadelle, den dieser nemen wolte. Zwar grif Wurm- ser nun von der anderen Seite an, ward aber zurükgewi- sen. Provera hatte nicht durchdringen können, und schon kamen nun nach und nach Augereaus 7000 Man heran. Da streckte Provera um zehn Uhr des Morgens mit noch 6700 Man die Waffen. Buonaparte hatte in den wenigen Tagen von der östreichischen Armee 20,000 Man gefangen genommen und außerdem 5— 6000 durch Tod oder Wunden oder Zer- streuung beseiugt. Die Belagerung Mantaus war nicht einen Augenblik unterbrochen worden; — es war die glän- zendste Waffentat die er bis dahin volbracht hatte. Die nächste, wichtigste Aufgabe war nun die Ein- name Mantaus. Was Buonaparte bei dieser an Truppen entberen konte, bestimte er das Land bis Trident und bis zur Brenta in seiner Gewalt zu halten. Oestreichischer Seits blib General Laudon mit 8000 Man (größtenteils Landestruppen) zur Deckung Tirols aufgestelt. Er selbst stund bei Rovereith; Bayalitsch bei Bassün. Aber Iou- bert trib Laudon vom 24ten an bis zum Lavis, und dann über diesen zurük. Maffena warf Bayalitsch von der Brenta weiter nach Nordosten und sezte sich durch das Brentatal mit Ioubert in Verbindung. Augereau besezte Padau und Tervis. Alvinzi, der seine übrigen Truppen zur Deckung Kärntens am Tagliament aufstellen wolte, muste dazu den Weg durch das Drautal über Villach wälen. < Victor und Lannes mit 5000 Man wurden sofort nach der Schlacht bei der Favorite gegen den Kirchenstat detachirt, und am 2ten Februar, als Victor in Imola einrükte, capitulirte auch Wurmser in Mantau. Er selbst und ein kleiner Teil der Besatzung (500 Man und 6 Ge- schütze) erhielten als Zeichen der Achtung des Feindes freien Abzug; alles andere ward kriegsgefangen. Buonaparte war nicht selbst mehr bei der Uebergabe zugegen. Er hatte noch etwa 1000 Man unter Marmont mit einigen Tausend Man der cispadanischen Republik

10. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 274

1845 - Halle : Anton
274 pen in Tirol jener hinter dem Lavis, dieser hinter der Nos anfgeftcu. Sie Höften von dem eben aufgebotenen tiroler Landstürme baldige, nachdrükliche Unterstützung an sich zu ziehen. Die übrigen Trümmer seiner Armee hatte Alvinzi am Tagliament; Lusignan war mit einer Brigade nach Zelters (Feltre), Hohenzollern mit einer Avantgarde nach der Plan (Piave) vorgeschoben. Zwei Heerabteilungen vom Rhein unter Mercantin und Kaim waren im An- zuge zur Verstärkung, aber noch nicht angekommen als Buonaparte die Feindseligkeiten began. Sie stießen zum Erzherzoge Karl, der diesmal die, den Franzosen an Zal weit unterligende, östreichische Armee füren feite, erst auf dessen Rükzuge. Als die Feindseligkeiten begannen, hatte der Erzherzog höchstens 20,000 Man wirklich unter der Hand, wenn man Laudons, Kerpens, Lusignans und Hohenzollers Detachements abrechnet — von diesen etwa 20.000 Man beseligten die Generale Otschkay und Köb- lös noch besondere Corps jener bei der venedischen Klause (Chiusa Veneta) und Pontafel (Ponteba), dieser bei der Plezer Klause (Chiusa di Plez). Der Erzherzog hat dem- nach bei Valvassün am Tagliament wenig mehr als 15.000 Man beisammen haben können. Das Dircctorium verlangte von Buonaparte, er feite durch Tirol nach Deutschland einbrechen und seine Operationen mit denen Morcaus verbinden, der etwas später als Buonaparte auf der Tirolerfeite den Angrif mit seiner Rheinarmee beginnen falte. In Baiern oder Oberöstreich musten nach dieser Rechnung beide Armeen zusammentreffen — die dritte, ehemalige Maasarmee, solle die Rolle übernemen, die das Jahr zuvor Jourdan mit so geringem Erfolge gehabt hatte, in Franken Vor- dringen und Moreaus linken Flügel decken. Bei der Schwäche der Regirung tat von den Generalen jeder so zimlich, was er wolle, und Buonaparte hatte mit sei- nem Zuge durch Friaul gegen die Herzlande Oestreichs Alles entschiden, als Moreau sich erst in Bewegung sezte. Buonaparte kam es vor allem darauf an, den Erzherzog
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