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1. Die außerdeutschen Staaten Europas - S. 58

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 58 — Alpenflüsse durch Deltabildung x) die Ebene im 0. und engen den Golf von Venedig eiu. — Gieb Quelle, Lauf und Mündung des Po nach der Karte an! c) Der Apennin ist eine kalk- und thonreiche Gebirgskette, welche die Halbinsel der ganzen Länge nach durchzieht. Der mittlere Apenuiu gipfelt an der Ostseite der Halbinsel im erdbebenreichen Hochlande der Abruzzen, einem Kalkgebirge, das sich im Gran Sasso d'jtalia (d. h. „Großfels Jta- liens") bis zur Höhe der Zugspitz erhebt. — Die Entwässerung des Apennin findet größtenteils nach der Westküste zu statt; hier durchströmen drei Hauptflüsse, Arno, Tiber und Voltnrno, drei Ebenen, die toskanische, die römische (Eampagna) und die campanische mit dem Vesuv, dem einzigen thätigen Vnl- kan des europäischen Festlandes. d) Zur Halbinsel gehören die beiden großen Inlel'n Sicilien und Sardinien. Sicilien, ein dreieckiges Gebirgsland, wird sehr häufig von Erdbeben erschüttert und besitzt im Ätna (3300 m) den höchsten Berg und den berühmtesten Vulkan Italiens. — Sardinien, fast ebenso groß wie Sicilien, wird von mehreren, durch tiefe Thäler getrennten Berggruppen ein- genommen, die nur halb so hoch und bei weitem nicht so Wasser- und wald- reich sind wie die des benachbarten Corsica. e) Das Klima Italiens ist durch gleichmäßige Wärme und Nieder- schlüge in hohem Grade begünstigt, leidet aber in vielen Gegenden unter den Dünsten der sumpfigen Fluß- und Küstenniederungen, die das Malariafieber erzengen. § 53. Erwerbsquellen. Der Ackerbau bildet die erste Erwerbs- quelle Italiens. Weizen, Mais, Reis sind seine Hanpterzengnisse. Dazu kommen hochentwickelter Gartenbau und eine in Enropa einzig dastehende Baum- zucht, deren Erzengnisse, Südfrüchte, Olivenöl und Wein, die bedeutendsten Ausfuhrartikel bilden. Hinsichtlich der mit Wein bebauten Fläche steht Italien in Europa an erster Stelle. Die Viehzucht steht nur in der Lombardei auf hoher Stnfe (Rinderzucht, Ochsen und Büffel als Zugtiere). Von höchster Wichtigkeit ist dagegeu die Seidenraupenzucht, in der Italien nur von China übertroffen wird. Die Fischerei erstreckt sich auf Sardellen, Makrelen, Thunfische, Austern und Korallen. — Bergbau wird aus Maugel an Bodenschätzen sehr wenig betrieben. Reich ist Italien an Eisen (Sardinien und Elba) und Schwefel (Sicilien); an Schwefelreichtum ist es das erste Land der Erde. Außerdem *) Die Pomündung soll jährlich etwa 70 m vorrücken; Städte, die ehemals am Meere gegründet sind, rücken allmählich ins Innere; so liegen z. B. die früheren Hafenstädte Ravenna 8 km, Aqnileja 10 km vom Strande entfernt.

2. Die außerdeutschen Staaten Europas - S. 21

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 21 — und Schlammteile in je einem See. — Gieb die Richtung und Mündung der vier Flüsse an und nenne die Seen, welche sie durchfließen! — Unweit des St. Gotthard entspringt auf dem Finsteraarhorn die Aare; sie durchfließt den Brienzer und Thuner See und mündet nach Aufnahme der Renß und der Limmat in den Rhein. Die Schweizer Alpen nmgeben den St. Gotthard in vier Hauptzügen: den Lauf der Rhone begleiten im N. die Berner Alpen (mit dem Berner Oberlande), im 8. die Walliser oder penninischen Alpen (mit dem über 4600 m hohen Monte Rosa, der höchsten Erhebung der Schweizer Alpen) den Lauf des Rheins im N. die Glarner, im 8. die Granbündner oder lepontischen Alpen. Nördlich vom St. Gotthard gruppieren sich die Vier- waldstätter Alpen um den See gleichen Namens. — Die aus Gneis, Granit und Schiefer bestehenden vier Hauptzüge werden von riesigen, kahlen, eisgekrönten Hochgipfeln überragt und sind mit zahlreichen Gletschern (Aletschgletscher) besetzt, die mit langen Eiszuugeu iu die Thäler Vordringen. b) Nicht uur als Gebirgs- und Quellencentrum, sondern auch als Völkern scheide zwischen Germanen und Romanen und als Hanptverkehrsweg zwischen der Schweiz und Italien ist der St. Gotthard wichtig. Das Thal der Reuß ist mit dem des Tessin durch eine Kunststraße verbunden, deren Haupt- puukt ueben 55 kleineren Felsendurchbohrungen der 15 km lange Gotthard- Tunnels ist. Ihn durchzieht die am Bierwaldstätter See beginnende Gott- hardbahn (s. Abb. 1). Westlich und östlich vom Gotthard überschreiten ^noch vier Straßen die Schweizer Alpen: über den großen St. Bernhard, den Simplon, den Bernhardin und den Splügen.^) 2. Der Schweizer Jura, auf der Grenze gegen Frankreich gelegen, besteht aus mehreren mit Weinbergen bedeckten Parallelkämmen, die schöne felsige Thäler einschließen. *) Erbaut 1872—1880, von Göschenen im N. bis Airolo im 8. reichend. 2) Die Straße über den großen St. Bernhard führt aus dem Thale der Rhone in das der Dora Baltea (zum Po) und vereinigt sich hier mit der Straße über den kleinen St. Bernhard; auf der Höhe des Pasfes ein Hospiz, in dem einige Bernhardiner Mönche die Touristen verpflegen (Bernhardiner Hunde). Die Simplon straße, welche das Thal der Rhone mit dem des Tessin verbindet und sich hier mit der Gotthardstraße vereinigt, ist die älteste Kunststraße der Alpen. Napoleon I. ließ sie in 8 in Breite unter Anlegung von 600 Brücken 1801—1806 mit einem Kostenauf- wands von 18 Mill. Fr. erbaueu. Die Beruhardiustraße, welche den Rhein mit der Mosea (zum Tessin) verbindet, mündet ebenfalls in die Gotthardstraße. Die Tplügenstraße, 4 km von der Bernhardinstraße entfernt, führt aus dem Rheinthal ins Addathal.

3. Die außerdeutschen Staaten Europas - S. 24

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 24 — Nordwestecke auf die deutschen Mittelgebirge, mit seiner Nordostecke in das sarmatische Flachland und mit einem südlichen Zipfel in die Balkanhalbinsel. <s. Karte 7) — Die österreichisch-ungarische Monarchie umfaßt demnach: 7. Österreich-Ungarn, ein Hochgebirgsland (Ostalpen), drei Mittelgebirgslandschaften (Sudeten, Karpaten und Karstländer),

4. Die außerdeutschen Staaten Europas - S. 27

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 27 — hört. Fast ebenso hoch erhebt sich das langgestreckte Kettengebirge der hohen Tauern im Großglockner, während die Dreiherrnspitz schon bedeutend dahinter zurückbleibt. — Die nördlichen Kalkalpen gliedern sich in Al- gäner Alpen, Nordtiroler Kalkalpen, Salzburger Alpen und öfter- reichische Alpen, die an der Donau im Wiener Wald endigen. Die süd- lichen Kalkalpen zerfallen in lombardische, karnische und julische Alpen und Karawanken. Das den Centralketten im 0. vorgelagerte stei- rische Hügelland stellt eine Verbindung zwischen den nördlichen und süd- lichen Kalkalpen her. Ans der Grenze zwischen ihm und den österreichischen Alpen liegt der Semmeringpaß.^) 2. Die Mttelgebirgslandschast der Sudeten enthält die durch Böhmer Wald, Fichtelgebirge, Erzgebirge, Lausitzer Gebirge, Sudeten und böhmisch- mährisches Hügelland eingeschlossene Böhmer Mulde, ein nach N. abfallendes Flachhügelland. Zwischen ihr und den Karpaten liegt die Marchniederung. 3. Das Mittelgebirge der Karpaten, eine Fortsetzung des Nordostflügels der Alpen, umfaßt zwei Bergländer von der Größe der Böhmer Mulde und einen sie verbindenden Gebirgszug. Im Nw. breitet sich das ungarische B er gl and (mit dem ungarischen Erzgebirge) aus; im 80. lagert das größere, aber niedrigere siebeubürgische Bergland (mit dem siebenbürgischen Erz- gebirge). Die beiden Bergländer sind durch den Bergrücken der Karpaten oder Beskiden verknüpft. 4. Das Karstgebirge verbindet den Südostflügel der Alpen mit den Ge- birgen der Balkanhalbinsel. Es besteht aus dem höhlenreichen Karstplateau mit der Halbinsel Jstrien im N. und mehreren Bergzügen (dinarische Alpen) im 8., die zum Teil dicht an das adriatische Meer herantreten und eine Menge Buchten und langgestreckter Inseln bilden. 5. Das ungarische Flachtand wird durch die Donau in einen hügelreichen westlichen Teil (mit dem Neusiedler und Platten-See) und in einen völlig ebenen, teilweise sumpfigen östlichen Teil zerlegt. In diesem liegen (besonders östlich von der Theiß) weite, grasreiche Steppen, die Pußten.^) 6. Das gatizische Flachland bietet den eintönigen Anblick einer an Ab- wechselnng und landschaftlichen Reizen völlig armen Kulturebene. Das Klima Österreich-Ungarns ist ein gemäßigtes, von 80. nach Nw. an Wärme abnehmendes. § 27. Krroerbsquell'en. Der Anbau des meist fruchtbaren Bodens steht in Österreich-Ungarn auf hoher Stufe. Getreide wird besonders 2) Über ihn führt die Semmeringbahn, welche Wien mit Trieft und dieses mit Venedig verbindet. 2) Gedichte: Die drei Zigeuner; Die Heideschenke, von Lenan.

5. Die außerdeutschen Staaten Europas - S. 29

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
- 29 — {lova Mill.), dem slavischen (19 Mill.) und dem romanischen (3 Mill.), wohnen hier noch Magyaren (8^5 Mill. finnischen Stammes) und wenige Zigeuner. Die europäischen Stämme bewohnen vornehmlich die Gebirgsländer, die asiatischen die Flachländer. Der größte Teil der Bewohner ist katholisch. Das Schulwesen läßt im 0. und 8. der Monarchie viel zu wünschen übrig. I. Im Ätpengetiiele liegen die deutscheu Krouläuder Ober- und Nieder- Österreich, Tirol und Vorarlberg, Kärnten und Steiermark. Industrie- und Handelsstädte im nördlichen Alpenvorlande: 1. Linz an der Donau (Linzer Becken), Hauptstadt Oberösterreichs, Stapel- platz des Donauhandels und Hauptsitz des Speditionshandels mit öfter- reichischen Eisenwaren. 2. Steyr an der Enns, Hauptsitz der oberösterreichischen Stahl-und Eisen- Warenindustrie, größte Waffenfabrik des Reiches (das „österr. Birmingham"). 3. Wien^) ander Donau, Residenz und erste Handels-und Industriestadt der Monarchie (besonders für Bekleidungsgegenstände, Maschinen, Luxuswaren, Meer- schäum-, Elfenbein- und Perlmutterartikel, Musikinstrumente und Bier) und dritter Börsenplatz Europas. Sitz der Donaudampfschiffahrtgesellschaft und Mittelpunkt des Eisenbahnverkehrs dermonarchie. Schönstes gotischesbauwerkderstesansdom. Thalstädte nördlich vom Kamme der Centralalpen: 4. Bregenz, Österreichs Hafenstadt am Bodensee, Endpunkt der Arlberg- bahn, Getreidehandel nach der Schweiz. 5. Innsbruck") im Innthal, Hauptstadt Tirols, Kreuzungspunkt der Arl- berg- und Brennerbahn. Universität. Unweit Innsbrucks das Salzbergwerk Hall am Inn. 6. Salzburg im Salzachthal, Hauptstadt von Salzburg, in überaus schöner Lage mit prächtigen Kirchen. In einiger Entfernung davon liegen die be- rühmten Kurorte Wildbad Gast ein (s. Abb. 5) und Ischl und die Salzwerke Hallend) und Hallstadt. Thalstädte südlich vom Hauptkamme: 7. Trient^) im Etschthale, schön gelegen, mit Seidenfabriken, Obst- und Weinbau. 1) Hier lebten die größten Tonkünstler: Mozart, Haydn, Beethoven. — Belagerung durch die Türken (1529 und 1683). — Besetzung durch die Franzosen (1805 und 1809). - Wiener Kongreß (1814 und 1815). — Wiener Friede (30. Oktober 1864). 2) Hier liegt in der Hoskirche Andreas Hofer, der Freiheitskämpfer Tirols, be- graben. Nordwestlich von der Stadt die Martinswand. — Gedichte: Andreas Hofer, von Max v. Schenkendorf. Die Martinswand, von Anastasius Grün. Volkslied: Inns- brück, ich muß dich lassen. 3) Gedicht: Das Salzwerk um Mitternacht, von Roland. ^ Konzil (1546—1563).

6. Die außerdeutschen Staaten Europas - S. 15

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 15 — Spitzenfabrikation, Baumwoll- und Wollwebereien. Die Umgegend ist äußerst industriereich. 5. Lüttich an der Maas, das „belgische Birmingham", mit Eisenerzlagern und Kohlenbergwerken in der Nähe; Gewehr- und Waffenfabriken, Tuch- und Papierfabrikation. Universität. 3. Das Großherzogtum Luxemburg. H 19. Luxemburg, ein von der Rheinprovinz, Belgien und Frankreich eingeschlossener konstitutioneller Kleinstaats, liegt auf dem Lothringer Stufen- lande und den Ardennen. Es ist durch Wald- und Mineralreichtum (Kohle und Eisenerze) und sehr fruchtbaren Boden von der Natur bevorzugt. Die Bewohner sind Deutsche und katholischer Konfession. Die Haupt- und Residenz- stadt Luxemburg war bis 1867 eine uubezwingliche Felsenfestung. 4. Die Republik Frankreich. § 20* Modenform xnxb Gewässer. Frankreich bedeckt die Süd- westecke des europäischen Festlanddreiecks. Seine Oberfläche enthält außer der Nordabdachung der (größtenteils zu Spanien gehörenden) Pyrenäen: ein Hochgebirge (südliche Hälfte der Westalpen), ein Mittelgebirge (französisches) und zwei Ebenen (das vom Hoch- und Mittelgebirge eingeschlossene schmale Rhone-Saöne-Becken im 0. und das große französische Flachland im W. (s. Karte 5). 1. Die französischen Westatpen, „eine ganze Gebirgswelt voll massiger Stöcke mit schnee- und eisbedeckten Gehängen", reichen vom Mittelmeer bis zum Montblanc. Ihr Hauptkamm, über den die französisch-italienische Grenze läuft, gliedert sich von 8. nach N. in die Meeralpen, die eottischen und die grajischen Alpen. In den letzteren verbinden die Pässe des Mont Cenis^) und des kleinen St. Bernhard Frankreich mit Italiens. Den nördlichen Abschluß der Westalpen bildet die Montblane-Grnppe, deren Boden etwa zur Hälfte mit Gletschern und Firnfeldern bedeckt ist. In ihr ragt der 4800 m hohe Montblanc, ein Riesengrenzpfeiler zwischen Frankreich, der Schweiz und Italien, auf (f. Abb. 2). *) Das frühere Herrscherhaus der Luxemburger hat dem deutschen Reiche einige Kaiser gegeben (Heinrich Vii., 1308—1313; Karl Iv., Wenzel und Sigismund, 1347—1437). *2) Die 30 km lange Mont Cenis-Straße ist die Hauptverkehrslinie zwischen Frank- reich und Italien. Die (fälschlich sogenannte) Mont Cenis-Bahn durchbricht im Col de Frejus mit einem 1274 km langen Tunnel die Westalpen (Kosten 60 Mill. M.). ') Den bequemsten Fußpfad zwischen beiden Ländern bildet der gleich dem Mont Cents mit einem Hospiz versehene St. Bernhard-Paß. Brust und Berdrow, Geographie für mehrkl. Bolkssch. Ii. 2

7. Die außerdeutschen Staaten Europas - S. 56

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 56 — Städte der Westküste des Tafellandes: 15. Lisboa (Lissabon), an einer binnenseeartigen Ausweitung des Tejo ent- zückend gelegen, Haupt- und Residenzstadt Portugals, einer der besten Hafen- platze der Erde, Welthandelsstadt. 16. Porto an der Donromüudnng, zweite Großstadt Portugals, wetteifert mit der Hauptstadt im Handel, besonders mit Wein (Portwein), der Haupt- sächlich nördlich vom Douro wächst. Hauptsitz der portugiesischen Industrie. § 51. Änseln. Zu Spanien gehört das Königreich Mallorca (mal- jorka), eine Inselgruppe des mittelländischen Meeres, bestehend aus den Pityüsen (d. h. Fichteninseln) und Balearen (d. h. Inseln der Schlenderet). Zu Portugal rechnet man im atlantischen Ocean: a) die Azoren (aßoren), vulkanische Inseln mit Anbau vou Mais, Wein und Südfrüchten; b) die Madeira-Gruppe (madera), mit Wein- und Zuckerrohrpflau- zuugei^ die Hanptinfel ist ein üppig bewachsenes, dicht bevölkertes Vulkan- eilaud; Kurort für Brustkranke. Hauptort Fuuchal (süutschal), Ausfuhr von Malvasier. 13. Tie Apennin-Halbinsel. § 52. Modenform urtb Gewisser. Die Apeuuin-Halbinsel, die längste und schmälste der drei südeuropäischen Halbinseln, umfaßt außer dem Ostabhauge der Westalpen und dem Südabhange der Ostalpen ein Tiefland im N. (die lombardische Ebene) und ein Mittelgebirge (der Apennin), dem Hügelländer und Küstenebenen vorgelagert sind (s. Karte 14). a) Die italienischen Ntpenketten (piemontesische, lombardische und Vene- tianer Alpen) erheben sich fast durchweg steil aus der lombardischeu Ebene. Sie werden durch den Po und die Etsch (zum adriatischeu Meer^) entwässert. Der Po nimmt eine Anzahl Alpengewässer auf, die herrliche Landseen durch- fließen. Der Teffin (Quelle?) durchfließt den Lago Maggiore (madschore), die Adda den Comer-See, der Oglio (oljo) den Jseo-See und der Mincio (mintscho) den Garda-See. *) Ebenso rechnet man zu Spanien die sog. Presidios an der gegenüberliegenden marokkanischen Küste, Hafenorte oder Jnselsestungen, die Spanien seit dem 16. Jahrhundert besetzt hält, um seine Küste gegen marokkanische Seeräuber zu schützen. Am wichtigsten ist Ceuta (ßeuta). 2) Gedicht: Das Lied vom braven Mann, von Bürger.

8. Die außerdeutschen Staaten Europas - S. 20

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 20 ein Hochgebirge (Nordhälfte der Westalpen), ein Mittelgebirge (Schweizer Jura) und zwischen ihnen eine Hochfläche (Schweizer Hochebene; s. Karte 6). 1. Der zur Schweiz gehörende Teil der Westalpen, die Schweizer Älpen, erstreckt sich von der Montblanc-Gruppe bis zu einer Linie, die, durch das Oberrheinthal laufend, den Bodensee mit dem Comersee verbindet. 6. Die Schweiz. a) Im Mittelpunkt der Schweizer Alpen erhebt sich der St. Gotthard, das riesigste Qnellen-nnd Gebirgseeutrum Europas. Von seinen Gletschern bransen nach des Dichters Wort vier Ströme nach allen vier Straßen der Welt hinab^): nach W. die Rhone, nach N. die Renß, nach 0. der Rhein (Vorder- und Mittelrhein), nach 8. der Tessin (Tieino). Bei ihrem Aus- tritt aus dem Hochgebirge entledigen sich diese Flüsse der mitgeführten Schutt* *) Berglied: Vier Ströme brausen hinab in das Feld, Ihr Quell, der ist ewig verborgen; Sie fließen nach allen vier Straßen der Welt, Nach Abend, Nord, Mittag und Morgen. Fr. v. Schiller.

9. Die außerdeutschen Staaten Europas - S. 22

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 22 — 3. Zwischen Mittelalpen und Jura, Boden- und Genfer See liegt die fruchtbare und seenreiche schweizerische Hochebene, durchflössen von mehreren Neben- und Zuflüssen des Rheins. Die Aare nimmt hier die Wasser des Nenenbnrger und des Bieler Sees auf. Das Klima der Schweiz ist je uach der Höhenlage verschieden, am an- genehmsten in der Hochebene und in der Umgebung der Gebirgsseen. Der Föhn, ein den Schweizer Alpen eigentümlicher warmer Wind, tritt im Winter und Frühjahr am häufigsten auf; er beschleunigt das Schmelzen des Schnees. §24. Erwerbsquellen. Neben dem unzureichenden Landbau bildet seit den ältesten Zeiten die Almwirtschaft^) eine Hauptbeschäftigung der Be- wohner. Noch immer harrt am Ende des Winters in den Alpenthälern alles ungeduldig der Alpfahrt. Unter Vorantritt des schönsten und stärksten Tieres, der prächtig geschmückten Heerknh, wandert die Herde unter Jodeln und Kuh- reigen der Sennen den Bergen zu, wo Rinder, Schase und Ziegen den Sommer ohne Stallung verbringen und in ungebundener Freiheit des kurzen, würzigen Kräuterwuchses der hohen Almen genießen. Die Almwirtschaft liefert zwar gute Erträge an Butter und Käse; doch müssen Getreide und Schlacht- vieh eingeführt werden. Der Bergbau deckt den Bedarf des Landes an Kohlen, Eisen und Salz kaum zur Hälfte. Trotzdem ist die Industrie mit Hilfe der zahlreichen, zum Antrieb von Maschinen geeigneten Wasserkräfte auf eine sehr hohe Stufe gelangt. In der Ostschweiz blüht die Baumwollen- iudustrie, in der Mitte des Landes Seidenweberei und im W. (Juragebiete) die Fabrikation von Taschenuhren, Bijouteriewaren, mathematischen und physikalischen Instrumenten. Der durch ein ausgedehntes Eisenbahn- und Landstraßennetz geförderte Handel steht aus hoher Stuse. Zur Ausfuhr gelangen Jndustrieerzeugniffe, Vieh, Butter und Käse. Eingeführt werden: Nahrungsmittel, Steinkohlen und die Rohstoffe der Industriezweige. Deutsch- laud liefert nach der Schweiz besonders Steinkohlen und Coaks, Metalle und Metallwaren, Getreide, Vieh und erhält dagegen Uhren und Milchprodukte. — Eine gewaltige Einnahmequelle für die Schweizer bildet der ungeheure Fremden- verkehr, der alljährlich über eine Million Menschen in das Land führt. Neben den Naturschönheiten der Alpenwelt locken die zahlreichen warmen und kalten Heilquellen und die Luftkurorte. § 25. Verfassung, Wervohner und Städte. Die schweizerische Eidgenossenschast oder Republik bildet einen Bundesstat von 25 Kantonen. Die gesetzgebende Gewalt ist die Bundesversammlung (Nationalrat und Ständerat), die vollziehende der Bundesrat, welcher aus einem Präsi- denten und sieben Mitgliedern besteht. — Die Schweiz umfaßt an Größe 1/Jsl ') Gedichte: Alpenlied, von Krummacher; Der Alpenjäger, von Fr. v. Schiller.

10. Die außerdeutschen Staaten Europas - S. 23

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 23 — an Einwohnern 1/a6 des deutschen Reiches, ist also mäßig stark bevölkert, etwa wie Frankreich. Die Bewohner sind fast zu 3/4 Deutsche (Mitte, N. und 0. des Landes), zu 1/i Franzosen (im W.) und Italiener (im S.) Die größere Hälfte bekennt sich zur reformierten, die kleinere zur katholischen Kirche. Für Volksbildung ist aufs beste gesorgt. Industrie- und Handelsstädte auf der Schweizer Hochfläche: 1. Gens^) am Austritt der Rhone ans dem Genfer See, eine der rei- zendsten Städte der Erde, ein „Klein-Paris" mit völlig französischem Ssefen. Bedeutende Fabrikstadt (Uhren, Spielwerke, Schmucksachen, feine Instrumente); mit feiner Universität Bildungsmittelpunkt der französischen Schweiz. 2. Bern-) an der Aare, Bundeshauptstadt, Sitz der Bundesregierung und Universitätsstadt, treibt bedeutenden Handel. 3. Luzern am Austritt der Reuß aus dem Vierwaldstätter See3), Haupt- statiou der Dampfschiffahrt auf dem See, Anfangspunkt der über Schwyz, Flüeleu und Altdorf führenden Gotthardbahn. Starker Fremdenverkehr. 4. Zürichs) am Austritt der Limmat aus dem Züricher See, größte und iudustriellste Stadt der Schweiz (Seiden- und Baumwollwaren, Maschinen); durch Universität und Polytechnikum Bildungscentrum der deutschen Schweiz. 5. Schaffhaufen am Rhein, betreibt neben der Baumwollindustrie die Fabrikation von Gußstahl und Schußwaffen. Städte im Gebiet des Jura: 6. Neuenburg oder Nenchätel (nöschatöll) am See gleichen Namens, Mittelpunkt der Uhrenindustrie des Jura. 7. Basels am Rheinknie, zweitgrößte Stadt des Landes, infolge seiner günstigen Lage (Rhein, Burgunder Pforte) bedeutendste Handelsstadt, zugleich Industrie- und Universitätsort. Eisenbahnknoten, Kanal zum Rhoue-Rheiu- Kanal. 6. Die österreichisch-ungarische Monarchie. § 26. Wodenforrn und Geroäsfer. Österreich-Ungarn liegt zum größten Teile im Gebiete der Ostalpen und der Karpaten, erstreckt sich mit seiner *) Reformator Joh. Calvin. ') Zwischen Bern und dem Neuenbnrger See der Schlachtort Murten (1476) am Murtener See. 3) Nördlich der Schlachtort Morgarten (1315) und nordwestlich Sempach (1386) — Gedicht: Arnold Strnthan von Winkelried, von Follen. 4) Reformator Ulrich Zwingli. — Westlich nahe der Aare die Ruine Habsburg. — Gedichte: Der Graf von Habsburg, von Fr. v. Schiller; Habsburgs Mauern, von Simrock; Der Zürchersee, von Klopstock. 5) Konzil 1431—1449.
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