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Alpenflüsse durch Deltabildung x) die Ebene im 0. und engen den Golf von
Venedig eiu. — Gieb Quelle, Lauf und Mündung des Po nach der
Karte an!
c) Der Apennin ist eine kalk- und thonreiche Gebirgskette, welche die
Halbinsel der ganzen Länge nach durchzieht. Der mittlere Apenuiu gipfelt
an der Ostseite der Halbinsel im erdbebenreichen Hochlande der Abruzzen,
einem Kalkgebirge, das sich im Gran Sasso d'jtalia (d. h. „Großfels Jta-
liens") bis zur Höhe der Zugspitz erhebt. — Die Entwässerung des Apennin findet
größtenteils nach der Westküste zu statt; hier durchströmen drei Hauptflüsse,
Arno, Tiber und Voltnrno, drei Ebenen, die toskanische, die römische
(Eampagna) und die campanische mit dem Vesuv, dem einzigen thätigen Vnl-
kan des europäischen Festlandes.
d) Zur Halbinsel gehören die beiden großen Inlel'n Sicilien und
Sardinien. Sicilien, ein dreieckiges Gebirgsland, wird sehr häufig von
Erdbeben erschüttert und besitzt im Ätna (3300 m) den höchsten Berg und
den berühmtesten Vulkan Italiens. — Sardinien, fast ebenso groß wie
Sicilien, wird von mehreren, durch tiefe Thäler getrennten Berggruppen ein-
genommen, die nur halb so hoch und bei weitem nicht so Wasser- und wald-
reich sind wie die des benachbarten Corsica.
e) Das Klima Italiens ist durch gleichmäßige Wärme und Nieder-
schlüge in hohem Grade begünstigt, leidet aber in vielen Gegenden unter den
Dünsten der sumpfigen Fluß- und Küstenniederungen, die das Malariafieber
erzengen.
§ 53. Erwerbsquellen. Der Ackerbau bildet die erste Erwerbs-
quelle Italiens. Weizen, Mais, Reis sind seine Hanpterzengnisse. Dazu
kommen hochentwickelter Gartenbau und eine in Enropa einzig dastehende Baum-
zucht, deren Erzengnisse, Südfrüchte, Olivenöl und Wein, die bedeutendsten
Ausfuhrartikel bilden. Hinsichtlich der mit Wein bebauten Fläche steht Italien
in Europa an erster Stelle. Die Viehzucht steht nur in der Lombardei
auf hoher Stnfe (Rinderzucht, Ochsen und Büffel als Zugtiere). Von höchster
Wichtigkeit ist dagegeu die Seidenraupenzucht, in der Italien nur von China
übertroffen wird. Die Fischerei erstreckt sich auf Sardellen, Makrelen, Thunfische,
Austern und Korallen. — Bergbau wird aus Maugel an Bodenschätzen sehr
wenig betrieben. Reich ist Italien an Eisen (Sardinien und Elba) und Schwefel
(Sicilien); an Schwefelreichtum ist es das erste Land der Erde. Außerdem
*) Die Pomündung soll jährlich etwa 70 m vorrücken; Städte, die ehemals am
Meere gegründet sind, rücken allmählich ins Innere; so liegen z. B. die früheren Hafenstädte
Ravenna 8 km, Aqnileja 10 km vom Strande entfernt.
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und Schlammteile in je einem See. — Gieb die Richtung und Mündung
der vier Flüsse an und nenne die Seen, welche sie durchfließen! —
Unweit des St. Gotthard entspringt auf dem Finsteraarhorn die Aare; sie
durchfließt den Brienzer und Thuner See und mündet nach Aufnahme der
Renß und der Limmat in den Rhein.
Die Schweizer Alpen nmgeben den St. Gotthard in vier Hauptzügen:
den Lauf der Rhone begleiten im N. die Berner Alpen (mit dem Berner
Oberlande), im 8. die Walliser oder penninischen Alpen (mit dem über
4600 m hohen Monte Rosa, der höchsten Erhebung der Schweizer Alpen)
den Lauf des Rheins im N. die Glarner, im 8. die Granbündner oder
lepontischen Alpen. Nördlich vom St. Gotthard gruppieren sich die Vier-
waldstätter Alpen um den See gleichen Namens. — Die aus Gneis,
Granit und Schiefer bestehenden vier Hauptzüge werden von riesigen, kahlen,
eisgekrönten Hochgipfeln überragt und sind mit zahlreichen Gletschern
(Aletschgletscher) besetzt, die mit langen Eiszuugeu iu die Thäler Vordringen.
b) Nicht uur als Gebirgs- und Quellencentrum, sondern auch als Völkern
scheide zwischen Germanen und Romanen und als Hanptverkehrsweg
zwischen der Schweiz und Italien ist der St. Gotthard wichtig. Das Thal
der Reuß ist mit dem des Tessin durch eine Kunststraße verbunden, deren Haupt-
puukt ueben 55 kleineren Felsendurchbohrungen der 15 km lange Gotthard-
Tunnels ist. Ihn durchzieht die am Bierwaldstätter See beginnende Gott-
hardbahn (s. Abb. 1). Westlich und östlich vom Gotthard überschreiten
^noch vier Straßen die Schweizer Alpen: über den großen St. Bernhard,
den Simplon, den Bernhardin und den Splügen.^)
2. Der Schweizer Jura, auf der Grenze gegen Frankreich gelegen, besteht
aus mehreren mit Weinbergen bedeckten Parallelkämmen, die schöne felsige
Thäler einschließen.
*) Erbaut 1872—1880, von Göschenen im N. bis Airolo im 8. reichend.
2) Die Straße über den großen St. Bernhard führt aus dem Thale der Rhone
in das der Dora Baltea (zum Po) und vereinigt sich hier mit der Straße über den kleinen
St. Bernhard; auf der Höhe des Pasfes ein Hospiz, in dem einige Bernhardiner Mönche die
Touristen verpflegen (Bernhardiner Hunde).
Die Simplon straße, welche das Thal der Rhone mit dem des Tessin verbindet und
sich hier mit der Gotthardstraße vereinigt, ist die älteste Kunststraße der Alpen. Napoleon I.
ließ sie in 8 in Breite unter Anlegung von 600 Brücken 1801—1806 mit einem Kostenauf-
wands von 18 Mill. Fr. erbaueu.
Die Beruhardiustraße, welche den Rhein mit der Mosea (zum Tessin) verbindet,
mündet ebenfalls in die Gotthardstraße.
Die Tplügenstraße, 4 km von der Bernhardinstraße entfernt, führt aus dem
Rheinthal ins Addathal.
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Extrahierte Personennamen: Gotthard Gotthard Gotthard Gotthard Gotthard Bernhard Bernhard Bernhard Napoleon_I.
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Nordwestecke auf die deutschen Mittelgebirge, mit seiner Nordostecke in das
sarmatische Flachland und mit einem südlichen Zipfel in die Balkanhalbinsel.
<s. Karte 7) — Die österreichisch-ungarische Monarchie umfaßt demnach:
7. Österreich-Ungarn,
ein Hochgebirgsland (Ostalpen),
drei Mittelgebirgslandschaften (Sudeten, Karpaten und Karstländer),
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
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TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß]]
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hört. Fast ebenso hoch erhebt sich das langgestreckte Kettengebirge der hohen
Tauern im Großglockner, während die Dreiherrnspitz schon bedeutend
dahinter zurückbleibt. — Die nördlichen Kalkalpen gliedern sich in Al-
gäner Alpen, Nordtiroler Kalkalpen, Salzburger Alpen und öfter-
reichische Alpen, die an der Donau im Wiener Wald endigen. Die süd-
lichen Kalkalpen zerfallen in lombardische, karnische und julische
Alpen und Karawanken. Das den Centralketten im 0. vorgelagerte stei-
rische Hügelland stellt eine Verbindung zwischen den nördlichen und süd-
lichen Kalkalpen her. Ans der Grenze zwischen ihm und den österreichischen
Alpen liegt der Semmeringpaß.^)
2. Die Mttelgebirgslandschast der Sudeten enthält die durch Böhmer
Wald, Fichtelgebirge, Erzgebirge, Lausitzer Gebirge, Sudeten und böhmisch-
mährisches Hügelland eingeschlossene Böhmer Mulde, ein nach N. abfallendes
Flachhügelland. Zwischen ihr und den Karpaten liegt die Marchniederung.
3. Das Mittelgebirge der Karpaten, eine Fortsetzung des Nordostflügels
der Alpen, umfaßt zwei Bergländer von der Größe der Böhmer Mulde und
einen sie verbindenden Gebirgszug. Im Nw. breitet sich das ungarische
B er gl and (mit dem ungarischen Erzgebirge) aus; im 80. lagert das größere,
aber niedrigere siebeubürgische Bergland (mit dem siebenbürgischen Erz-
gebirge). Die beiden Bergländer sind durch den Bergrücken der Karpaten
oder Beskiden verknüpft.
4. Das Karstgebirge verbindet den Südostflügel der Alpen mit den Ge-
birgen der Balkanhalbinsel. Es besteht aus dem höhlenreichen Karstplateau
mit der Halbinsel Jstrien im N. und mehreren Bergzügen (dinarische Alpen)
im 8., die zum Teil dicht an das adriatische Meer herantreten und eine
Menge Buchten und langgestreckter Inseln bilden.
5. Das ungarische Flachtand wird durch die Donau in einen hügelreichen
westlichen Teil (mit dem Neusiedler und Platten-See) und in einen völlig
ebenen, teilweise sumpfigen östlichen Teil zerlegt. In diesem liegen (besonders
östlich von der Theiß) weite, grasreiche Steppen, die Pußten.^)
6. Das gatizische Flachland bietet den eintönigen Anblick einer an Ab-
wechselnng und landschaftlichen Reizen völlig armen Kulturebene.
Das Klima Österreich-Ungarns ist ein gemäßigtes, von 80. nach Nw.
an Wärme abnehmendes.
§ 27. Krroerbsquell'en. Der Anbau des meist fruchtbaren
Bodens steht in Österreich-Ungarn auf hoher Stufe. Getreide wird besonders
2) Über ihn führt die Semmeringbahn, welche Wien mit Trieft und dieses mit
Venedig verbindet.
2) Gedichte: Die drei Zigeuner; Die Heideschenke, von Lenan.
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{lova Mill.), dem slavischen (19 Mill.) und dem romanischen (3 Mill.),
wohnen hier noch Magyaren (8^5 Mill. finnischen Stammes) und wenige
Zigeuner. Die europäischen Stämme bewohnen vornehmlich die Gebirgsländer,
die asiatischen die Flachländer. Der größte Teil der Bewohner ist katholisch.
Das Schulwesen läßt im 0. und 8. der Monarchie viel zu wünschen übrig.
I. Im Ätpengetiiele liegen die deutscheu Krouläuder Ober- und Nieder-
Österreich, Tirol und Vorarlberg, Kärnten und Steiermark.
Industrie- und Handelsstädte im nördlichen Alpenvorlande:
1. Linz an der Donau (Linzer Becken), Hauptstadt Oberösterreichs, Stapel-
platz des Donauhandels und Hauptsitz des Speditionshandels mit öfter-
reichischen Eisenwaren.
2. Steyr an der Enns, Hauptsitz der oberösterreichischen Stahl-und Eisen-
Warenindustrie, größte Waffenfabrik des Reiches (das „österr. Birmingham").
3. Wien^) ander Donau, Residenz und erste Handels-und Industriestadt der
Monarchie (besonders für Bekleidungsgegenstände, Maschinen, Luxuswaren, Meer-
schäum-, Elfenbein- und Perlmutterartikel, Musikinstrumente und Bier) und dritter
Börsenplatz Europas. Sitz der Donaudampfschiffahrtgesellschaft und Mittelpunkt
des Eisenbahnverkehrs dermonarchie. Schönstes gotischesbauwerkderstesansdom.
Thalstädte nördlich vom Kamme der Centralalpen:
4. Bregenz, Österreichs Hafenstadt am Bodensee, Endpunkt der Arlberg-
bahn, Getreidehandel nach der Schweiz.
5. Innsbruck") im Innthal, Hauptstadt Tirols, Kreuzungspunkt der Arl-
berg- und Brennerbahn. Universität. Unweit Innsbrucks das Salzbergwerk
Hall am Inn.
6. Salzburg im Salzachthal, Hauptstadt von Salzburg, in überaus schöner
Lage mit prächtigen Kirchen. In einiger Entfernung davon liegen die be-
rühmten Kurorte Wildbad Gast ein (s. Abb. 5) und Ischl und die Salzwerke
Hallend) und Hallstadt.
Thalstädte südlich vom Hauptkamme:
7. Trient^) im Etschthale, schön gelegen, mit Seidenfabriken, Obst- und
Weinbau.
1) Hier lebten die größten Tonkünstler: Mozart, Haydn, Beethoven. — Belagerung
durch die Türken (1529 und 1683). — Besetzung durch die Franzosen (1805 und 1809). -
Wiener Kongreß (1814 und 1815). — Wiener Friede (30. Oktober 1864).
2) Hier liegt in der Hoskirche Andreas Hofer, der Freiheitskämpfer Tirols, be-
graben. Nordwestlich von der Stadt die Martinswand. — Gedichte: Andreas Hofer,
von Max v. Schenkendorf. Die Martinswand, von Anastasius Grün. Volkslied: Inns-
brück, ich muß dich lassen.
3) Gedicht: Das Salzwerk um Mitternacht, von Roland.
^ Konzil (1546—1563).
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
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Extrahierte Personennamen: Mozart Haydn Beethoven Andreas_Hofer Andreas_Hofer Max_v Max Anastasius_Grün Roland
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Spitzenfabrikation, Baumwoll- und Wollwebereien. Die Umgegend ist äußerst
industriereich.
5. Lüttich an der Maas, das „belgische Birmingham", mit Eisenerzlagern
und Kohlenbergwerken in der Nähe; Gewehr- und Waffenfabriken, Tuch- und
Papierfabrikation. Universität.
3. Das Großherzogtum Luxemburg.
H 19. Luxemburg, ein von der Rheinprovinz, Belgien und Frankreich
eingeschlossener konstitutioneller Kleinstaats, liegt auf dem Lothringer Stufen-
lande und den Ardennen. Es ist durch Wald- und Mineralreichtum (Kohle
und Eisenerze) und sehr fruchtbaren Boden von der Natur bevorzugt. Die
Bewohner sind Deutsche und katholischer Konfession. Die Haupt- und Residenz-
stadt Luxemburg war bis 1867 eine uubezwingliche Felsenfestung.
4. Die Republik Frankreich.
§ 20* Modenform xnxb Gewässer. Frankreich bedeckt die Süd-
westecke des europäischen Festlanddreiecks. Seine Oberfläche enthält außer
der Nordabdachung der (größtenteils zu Spanien gehörenden) Pyrenäen:
ein Hochgebirge (südliche Hälfte der Westalpen),
ein Mittelgebirge (französisches) und
zwei Ebenen (das vom Hoch- und Mittelgebirge eingeschlossene schmale
Rhone-Saöne-Becken im 0. und das große französische Flachland im W.
(s. Karte 5).
1. Die französischen Westatpen, „eine ganze Gebirgswelt voll massiger
Stöcke mit schnee- und eisbedeckten Gehängen", reichen vom Mittelmeer bis
zum Montblanc. Ihr Hauptkamm, über den die französisch-italienische Grenze
läuft, gliedert sich von 8. nach N. in die Meeralpen, die eottischen und
die grajischen Alpen. In den letzteren verbinden die Pässe des Mont
Cenis^) und des kleinen St. Bernhard Frankreich mit Italiens. Den
nördlichen Abschluß der Westalpen bildet die Montblane-Grnppe, deren
Boden etwa zur Hälfte mit Gletschern und Firnfeldern bedeckt ist. In ihr ragt
der 4800 m hohe Montblanc, ein Riesengrenzpfeiler zwischen Frankreich,
der Schweiz und Italien, auf (f. Abb. 2).
*) Das frühere Herrscherhaus der Luxemburger hat dem deutschen Reiche einige
Kaiser gegeben (Heinrich Vii., 1308—1313; Karl Iv., Wenzel und Sigismund, 1347—1437).
*2) Die 30 km lange Mont Cenis-Straße ist die Hauptverkehrslinie zwischen Frank-
reich und Italien. Die (fälschlich sogenannte) Mont Cenis-Bahn durchbricht im Col de
Frejus mit einem 1274 km langen Tunnel die Westalpen (Kosten 60 Mill. M.).
') Den bequemsten Fußpfad zwischen beiden Ländern bildet der gleich dem Mont Cents
mit einem Hospiz versehene St. Bernhard-Paß.
Brust und Berdrow, Geographie für mehrkl. Bolkssch. Ii. 2
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
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Extrahierte Personennamen: Bernhard_Frankreich Heinrich_Vii Heinrich Karl_Iv. Karl_Iv. Sigismund
Extrahierte Ortsnamen: Luxemburg Luxemburg Belgien Frankreich Luxemburg Frankreich Frankreich Spanien Italiens Frankreich Schweiz Italien Frank- Italien
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Städte der Westküste des Tafellandes:
15. Lisboa (Lissabon), an einer binnenseeartigen Ausweitung des Tejo ent-
zückend gelegen, Haupt- und Residenzstadt Portugals, einer der besten Hafen-
platze der Erde, Welthandelsstadt.
16. Porto an der Donromüudnng, zweite Großstadt Portugals, wetteifert
mit der Hauptstadt im Handel, besonders mit Wein (Portwein), der Haupt-
sächlich nördlich vom Douro wächst. Hauptsitz der portugiesischen Industrie.
§ 51. Änseln. Zu Spanien gehört das Königreich Mallorca (mal-
jorka), eine Inselgruppe des mittelländischen Meeres, bestehend aus den
Pityüsen (d. h. Fichteninseln) und Balearen (d. h. Inseln der Schlenderet).
Zu Portugal rechnet man im atlantischen Ocean:
a) die Azoren (aßoren), vulkanische Inseln mit Anbau vou Mais,
Wein und Südfrüchten;
b) die Madeira-Gruppe (madera), mit Wein- und Zuckerrohrpflau-
zuugei^ die Hanptinfel ist ein üppig bewachsenes, dicht bevölkertes Vulkan-
eilaud; Kurort für Brustkranke. Hauptort Fuuchal (süutschal), Ausfuhr von
Malvasier.
13. Tie Apennin-Halbinsel.
§ 52. Modenform urtb Gewisser. Die Apeuuin-Halbinsel, die
längste und schmälste der drei südeuropäischen Halbinseln, umfaßt außer dem
Ostabhauge der Westalpen und dem Südabhange der Ostalpen
ein Tiefland im N. (die lombardische Ebene) und
ein Mittelgebirge (der Apennin), dem Hügelländer und Küstenebenen
vorgelagert sind (s. Karte 14).
a) Die italienischen Ntpenketten (piemontesische, lombardische und Vene-
tianer Alpen) erheben sich fast durchweg steil aus der lombardischeu Ebene.
Sie werden durch den Po und die Etsch (zum adriatischeu Meer^) entwässert.
Der Po nimmt eine Anzahl Alpengewässer auf, die herrliche Landseen durch-
fließen. Der Teffin (Quelle?) durchfließt den Lago Maggiore (madschore),
die Adda den Comer-See, der Oglio (oljo) den Jseo-See und der
Mincio (mintscho) den Garda-See.
*) Ebenso rechnet man zu Spanien die sog. Presidios an der gegenüberliegenden
marokkanischen Küste, Hafenorte oder Jnselsestungen, die Spanien seit dem 16. Jahrhundert
besetzt hält, um seine Küste gegen marokkanische Seeräuber zu schützen. Am wichtigsten ist
Ceuta (ßeuta).
2) Gedicht: Das Lied vom braven Mann, von Bürger.
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— 20
ein Hochgebirge (Nordhälfte der Westalpen),
ein Mittelgebirge (Schweizer Jura) und zwischen ihnen
eine Hochfläche (Schweizer Hochebene; s. Karte 6).
1. Der zur Schweiz gehörende Teil der Westalpen, die Schweizer Älpen,
erstreckt sich von der Montblanc-Gruppe bis zu einer Linie, die, durch das
Oberrheinthal laufend, den Bodensee mit dem Comersee verbindet.
6. Die Schweiz.
a) Im Mittelpunkt der Schweizer Alpen erhebt sich der St. Gotthard,
das riesigste Qnellen-nnd Gebirgseeutrum Europas. Von seinen Gletschern
bransen nach des Dichters Wort vier Ströme nach allen vier Straßen der
Welt hinab^): nach W. die Rhone, nach N. die Renß, nach 0. der Rhein
(Vorder- und Mittelrhein), nach 8. der Tessin (Tieino). Bei ihrem Aus-
tritt aus dem Hochgebirge entledigen sich diese Flüsse der mitgeführten Schutt*
*) Berglied: Vier Ströme brausen hinab in das Feld,
Ihr Quell, der ist ewig verborgen;
Sie fließen nach allen vier Straßen der Welt,
Nach Abend, Nord, Mittag und Morgen. Fr. v. Schiller.
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— 22 —
3. Zwischen Mittelalpen und Jura, Boden- und Genfer See liegt die
fruchtbare und seenreiche schweizerische Hochebene, durchflössen von mehreren
Neben- und Zuflüssen des Rheins. Die Aare nimmt hier die Wasser des
Nenenbnrger und des Bieler Sees auf.
Das Klima der Schweiz ist je uach der Höhenlage verschieden, am an-
genehmsten in der Hochebene und in der Umgebung der Gebirgsseen. Der
Föhn, ein den Schweizer Alpen eigentümlicher warmer Wind, tritt im Winter
und Frühjahr am häufigsten auf; er beschleunigt das Schmelzen des Schnees.
§24. Erwerbsquellen. Neben dem unzureichenden Landbau bildet
seit den ältesten Zeiten die Almwirtschaft^) eine Hauptbeschäftigung der Be-
wohner. Noch immer harrt am Ende des Winters in den Alpenthälern alles
ungeduldig der Alpfahrt. Unter Vorantritt des schönsten und stärksten Tieres,
der prächtig geschmückten Heerknh, wandert die Herde unter Jodeln und Kuh-
reigen der Sennen den Bergen zu, wo Rinder, Schase und Ziegen den
Sommer ohne Stallung verbringen und in ungebundener Freiheit des kurzen,
würzigen Kräuterwuchses der hohen Almen genießen. Die Almwirtschaft liefert
zwar gute Erträge an Butter und Käse; doch müssen Getreide und Schlacht-
vieh eingeführt werden. Der Bergbau deckt den Bedarf des Landes an
Kohlen, Eisen und Salz kaum zur Hälfte. Trotzdem ist die Industrie mit
Hilfe der zahlreichen, zum Antrieb von Maschinen geeigneten Wasserkräfte auf
eine sehr hohe Stufe gelangt. In der Ostschweiz blüht die Baumwollen-
iudustrie, in der Mitte des Landes Seidenweberei und im W. (Juragebiete)
die Fabrikation von Taschenuhren, Bijouteriewaren, mathematischen und
physikalischen Instrumenten. Der durch ein ausgedehntes Eisenbahn- und
Landstraßennetz geförderte Handel steht aus hoher Stuse. Zur Ausfuhr
gelangen Jndustrieerzeugniffe, Vieh, Butter und Käse. Eingeführt werden:
Nahrungsmittel, Steinkohlen und die Rohstoffe der Industriezweige. Deutsch-
laud liefert nach der Schweiz besonders Steinkohlen und Coaks, Metalle und
Metallwaren, Getreide, Vieh und erhält dagegen Uhren und Milchprodukte. —
Eine gewaltige Einnahmequelle für die Schweizer bildet der ungeheure Fremden-
verkehr, der alljährlich über eine Million Menschen in das Land führt. Neben
den Naturschönheiten der Alpenwelt locken die zahlreichen warmen und kalten
Heilquellen und die Luftkurorte.
§ 25. Verfassung, Wervohner und Städte. Die schweizerische
Eidgenossenschast oder Republik bildet einen Bundesstat von 25 Kantonen.
Die gesetzgebende Gewalt ist die Bundesversammlung (Nationalrat und
Ständerat), die vollziehende der Bundesrat, welcher aus einem Präsi-
denten und sieben Mitgliedern besteht. — Die Schweiz umfaßt an Größe 1/Jsl
') Gedichte: Alpenlied, von Krummacher; Der Alpenjäger, von Fr. v. Schiller.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn]]
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an Einwohnern 1/a6 des deutschen Reiches, ist also mäßig stark bevölkert,
etwa wie Frankreich. Die Bewohner sind fast zu 3/4 Deutsche (Mitte, N. und
0. des Landes), zu 1/i Franzosen (im W.) und Italiener (im S.) Die größere
Hälfte bekennt sich zur reformierten, die kleinere zur katholischen Kirche.
Für Volksbildung ist aufs beste gesorgt.
Industrie- und Handelsstädte auf der Schweizer Hochfläche:
1. Gens^) am Austritt der Rhone ans dem Genfer See, eine der rei-
zendsten Städte der Erde, ein „Klein-Paris" mit völlig französischem Ssefen.
Bedeutende Fabrikstadt (Uhren, Spielwerke, Schmucksachen, feine Instrumente);
mit feiner Universität Bildungsmittelpunkt der französischen Schweiz.
2. Bern-) an der Aare, Bundeshauptstadt, Sitz der Bundesregierung
und Universitätsstadt, treibt bedeutenden Handel.
3. Luzern am Austritt der Reuß aus dem Vierwaldstätter See3), Haupt-
statiou der Dampfschiffahrt auf dem See, Anfangspunkt der über Schwyz,
Flüeleu und Altdorf führenden Gotthardbahn. Starker Fremdenverkehr.
4. Zürichs) am Austritt der Limmat aus dem Züricher See, größte
und iudustriellste Stadt der Schweiz (Seiden- und Baumwollwaren, Maschinen);
durch Universität und Polytechnikum Bildungscentrum der deutschen Schweiz.
5. Schaffhaufen am Rhein, betreibt neben der Baumwollindustrie die
Fabrikation von Gußstahl und Schußwaffen.
Städte im Gebiet des Jura:
6. Neuenburg oder Nenchätel (nöschatöll) am See gleichen Namens,
Mittelpunkt der Uhrenindustrie des Jura.
7. Basels am Rheinknie, zweitgrößte Stadt des Landes, infolge seiner
günstigen Lage (Rhein, Burgunder Pforte) bedeutendste Handelsstadt, zugleich
Industrie- und Universitätsort. Eisenbahnknoten, Kanal zum Rhoue-Rheiu-
Kanal.
6. Die österreichisch-ungarische Monarchie.
§ 26. Wodenforrn und Geroäsfer. Österreich-Ungarn liegt zum
größten Teile im Gebiete der Ostalpen und der Karpaten, erstreckt sich mit seiner
*) Reformator Joh. Calvin.
') Zwischen Bern und dem Neuenbnrger See der Schlachtort Murten (1476) am
Murtener See.
3) Nördlich der Schlachtort Morgarten (1315) und nordwestlich Sempach (1386) —
Gedicht: Arnold Strnthan von Winkelried, von Follen.
4) Reformator Ulrich Zwingli. — Westlich nahe der Aare die Ruine Habsburg. —
Gedichte: Der Graf von Habsburg, von Fr. v. Schiller; Habsburgs Mauern, von
Simrock; Der Zürchersee, von Klopstock.
5) Konzil 1431—1449.
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T58: [Kloster Jahr Mönch Kirche Schweiz Bischof Abt Zürich Bonifatius Bern], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
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