Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Realienbuch für Volks-, Bürger- und Töchterschulen - S. 89

1899 - Bühl (Baden) : Konkordia-Verl.
89 Witterung der beiden Rüsten; denn während es an einer derselben regnet, ist an der andern trockene Jahreszeit. Bewohner. Der größte Teil der Bewohner Indiens gehört dem Hinduvolke an. Es ist in Kasten (Stände) eingeteilt, unter welchen die Priester- oder Brahmanenkaste die vornehmste ist. Eine ausgestoßene und verachtete Menschenklasse sind die Parias, von denen die Zigeuner abstammen sollen. Die Hauptgötter der Hindus heißen Brahma (Schöpfer), Wischnu (Erhalter) und Schiwa (Zerstörer). Nach ihrem Glauben wandert die Seele eines Verstorbenen in den Leib eines andern Menschen oder eines Tieres (Seelenwanderung). Neben dem Brahma Ismus hat der Islam große Verbreitung gefunden. Das Christentum macht nur langsame Fortschritte und zählt etwa Iv2 Million Anhänger. Mit Ausnahme weniger Gebiete ist ganz Vorderindien den Eng- ländern unterworfen und bildet mit dem britischen Teile Hinterindiens das Kaiserreich Indien. Ein Vizekaiser führt im Namen Englands die Regierung. Den unermeßlichen Naturschätzen Indiens verdanken die Engländer zum großen Teil ihren Reichtum und ihre Macht. Städte. Bombay (bombeh, 822) liegt auf einer Insel, die ein breiter Damm mit dem Festlande verbindet, und ist die erste Handelsstadt an der Westküste. Madras (453) besitzt den besten Hafen der Ostküste. Kalkutta (862), an einem Mündungsarme des Ganges, ist der Sitz des Vizekaisers und die wichtigste Handelsstadt Indiens. Am Ganges liegen die alten Städte Delhi und Be nur es. Nach Benares wallfahren unzählige Brahmagläubige, um im „heiligen" Ganges zu baden. Breite Marmortreppen führen zu den Badeplätzen hinab. Die Insel Ceylon, nahe der Südspitz; Indiens, zeichnet sich durch großen Reichtum an Zimt und andern tropischen Produkten, Perlen und -Edelsteinen aus. Colombo, die Hauptstadt, ist ein bedeutender Ausfuhrplatz, in, 88. Hinterindien. 4 mal so groß als Deutschland; 40 Will. Einw. Hinterindien breitet sich zwischen dem Meerbusen von Bengalen und dem chinesischen Meere aus und gehört fast ganz der heißen Zone an. Ausläufer des Himalaya durchziehen das Land von Norden nach Süden. Zwischen ihnen nehmen 4 gewaltige Ströme, von welchen der Mekhong der größte ist, ihren Weg. Das heißfeuchte Klima be- günstigt den Anbau von Reis, Mais, Zuckerrohr, Baumwolle und Indigo. Die Wälder liefern vorzügliches Schiffbauholz. Die Bewohner gehören teils der malayischen, teils der mongolischen Rasse an und sind entweder Heiden (Buddhisten) oder Mohammedaner.

2. Realienbuch für Volks-, Bürger- und Töchterschulen - S. 91

1899 - Bühl (Baden) : Konkordia-Verl.
91 90. Das chinesische Reich. 11 Mill. qkm = 20 Dtschl.; 360 Mill. Einw. Das chinesische Reich übertrifft Europa bedeutend an Größe und ist nach dem britischen Reiche der volkreichste Staat der Erde. Es umfaßt das ganze Hochland von Ost- oder Hinterasien und besteht aus dem eigentlichen China, der Mandschurei, der Mongolei, Tibet u. Ost-Turkestan. a. Das eigentliche China, von den Chinesen „das Reich der Mitte" genannt, ist der fruchtbarste Teil des ganzen Reiches. Der Hoangho (gelbe Fluß), der Jangtse-kiang (blaue Fluß) und der über 1200 Km lange Kai serkanal bilden die wichtigsten Wasser- straßen Chinas. In dem fruchtbaren chinesischen Tieflande wohnen Tausende von Menschen auf Booten in Flüssen und Kanälen, um jedes Fleckchen Erde als Ackerland verwenden zu können. Die große Übervölkerung veran- laßt viele Chinesen zur Auswanderung nach den benachbarten Ländern und Amerika. Die Chinesen gehören zur mongolischen Menschenrasse; sie haben eine ähnliche Kasteneinteilung wie die Hindus und sind sehr fleißig und genügsam. Die vorzüglichste und in höchster Ehre stehende Be- schäftigung derselben ist der Ackerbau. Daher besteht heute noch die Sitte, daß der Kaiser jährlich an einem bestimmten Tage unter großen Feierlichkeiten ein Stück Ackerland umpflügt und mit Reis ansät. Die Hauptprodukte des Landes sind Reis, Thee, Baumwolle und Seide. In der Industrie und Bildung stehen die Chinesen schon Jahr- tausende lang auf gleicher Stufe. Porzellan-, Seiden- und Baumwoll- waren, Papier, Tusche und Elfenbeinarbeiten werden von ihnen in größter Vollkommenheit angefertigt. Das Schießpulver, die Buchdruckerkunst und der Kompaß waren ihnen viel früher bekannt, als den Europäern. Auch in der Baukunst leisteten die Chinesen schon frühe Bedeutendes. An der Nordgreuze erheben sich in gewissen Abständen große viereckige Türme, der Überlieferung nach Reste der „großen Mauer", welche vor mehr als 2000 Jahren zum Schutz gegen feindliche Nachbarvölker erbaut worden sein soll. Als Staatsreligion gilt in China die Lehre des Konfutse; da- neben ist aber auch die Religion des Buddha verbreitet. — Der Kaiser nennt sich „Sohn des Himmels" und genießt göttliche Verehrung. P e k i n g (d. h. Hof des Nordens) ist die Hauptstadt (1600). In der Mitte der Stadt liegt die von einer hohen Mauer umschlossene kaiserliche Residenz mit zahlreichen Palästen, Tempeln, Gärten, Seen und einer Sternwarte. Nanking (d. h. Hof des Südens, 500) ist der Mittelpunkt chinesischer Gelehrsamkeit und Industrie. Schanghai (400), Haupthafen für den Verkehr mit Europa. Kanton (2000), an der Südküste, war früher die erste chinesische Handelsstadt. Am Eingang in den Busen von Kanton liegt die den Engländern gehörende Felseninfel Hongkong mit dem Handelshafen Viktoria. b. Die Mandschurei, südlich vom Amur, ist ein Alpenland mit herrlichen Waldungen und Weideplätzen.

3. Realienbuch für Volks-, Bürger- und Töchterschulen - S. 99

1899 - Bühl (Baden) : Konkordia-Verl.
99 Lie schönste und größte Stadt Afrikas und die Residenz des Khedive. In der Nähe stehen die berühmten, aus mächtigen Kalkstein-Quadern erbauten Pyramiden, die den alten Königsgeschlechtern als Grabstätten dienten. iu, 138. Die bedeutendste Stadt Unterägyptens und die erste Handelsstadt Afrikas ist Alexandria, am Mlttelmeer (231), von Alexander dem Großen angelegt. Bei Port Said, am Mittelmeer, beginnt der Suezkanal, welcher bei der Stadt Suez in den arabischen Meerbusen einmündet. Zu Ägypten gehört jetzt auch wieder Nubien, am Zusammenfluß des weißen und blauen Nil, und ein Teil des östlichen Sudan. 98. Sie Staaken der Gerberei. Der Nordrand Afrikas heißt die Berberci und umfaßt die Länder Tripolis, Tunis, Algier und Marokko. a. Tripolis steht unter türkischer Oberherrschaft. Bon der Haupt- stadt Tripolis aus führt eine wichtige Karawanenstraße durch die Oase Fes san und die Wüste Sahara an den Tsadsee. b. Tunis wird von einem Bey regiert, der unter französischem Schutze steht. Unweit der Hauptstadt Tunis (135), sind die Trümmer der Stadt Karthago, deren Schiffe einst das Mittelmeer beherrschten. Iii, 159—164. c. Algier ist seit 1830 Frankreich unterworfen. Die kriegerischen Beduinenstämme haben sich indes schon oft gegen die Fremdherrschaft empört. Das Land ist sehr fruchtbar. Man erntet Reis, Baumwolle, Zuckerrohr, Tabak, Wein, Oliven, Zitronen, Orangen. In neuester Zeit wird aus Algier sehr viel frühes Gemüse über Marseille und Genua Nach Frankreich und Deutschland ausgeführt. Die Hauptstadt Algier (83) liegt auf einer Anhöhe am Mittel- meer und hat das Aussehen einer europäischen Stadt. Andere größere Städte sind : O r a n und C o n st a n t i n e. <1. Das Kaiserreich Marokko ist ein fruchtbares, gewerbreiches Land, das von einem Sultan regiert wird. Die mohammedanischen Bewohner sind geschickt in der Herstellung von Leder- und Tuchwaren. Die beiden Hauptstädte heißen Fes und Marokko. An der Nordküste besitzen die Spanier einige feste Plätze. 99. Die Sahara. Südlich von der Bcrberei breitet sich die Sahara, die größte Wüste der Erde, aus. Sie reicht vom atlantischen Ozean bis an den Nil und ist 10mal so groß als Deutschland. Ihr östlicher Teil heißt libysche Wüste. So weit das Auge reicht, überschaut es eine trostlose Öde. Der Boden ist hauptsächlich mit Flugsand bedeckt, den der Wind wellenartig

4. Realienbuch für Volks-, Bürger- und Töchterschulen - S. 76

1899 - Bühl (Baden) : Konkordia-Verl.
— 76 — und schmale, schmutzige Straßen. Tausende herrenloser Huude treiben sich auf den Straßen und öffentlichen pllätzm herum, um alle aus den Däusern geworfenen Abfälle mit großer Gier zu verschlingen. Oer großartige Handel Ronstantinoxels äst fast ganz in den Händen ausländischer Kaufleute. Konstantinopel. Adrianopel (71), a. d. Maritza, liegt in einer fruchtbaren Ebene, ia welcher ganze Felder mit Rosen bepflanzt sind, die das be- rühmte türkische Rosenöl liefern. Saloniki, das alte Tesfalonich (150), liegt in der Landschaft Macedonien am ägäischen Meere und ist nach Konstantinopel die bedeutendste Handelsstadt der Türkei. In der Umgegend wird viel Baumwolle gepflanzt. Das ganze Türkische oder Osmanische Reich (in Europa und Asien) ist etwa 5 mal so groß als Deutschland und zählt über 24 Mill. Einw. B. Das Königreich Griechenland. 65000 qkm; 2,2 Mill. Einw. Das Königreich Griechenland besteht aus dem südlichen Teil der Balkan-Halbinsel, der Insel Euböa, den Kykladen (Kreisinseln) im ägäischen Meere, und den jonischen Inseln im jonischen Meere. Im Westen dringt der Meerbusen von Korinth, im Osten der Meer- busen von Ägina tief in das Land ein. Die hierdurch gebildete Halb- insel Morea hängt mit dem Festlande durch die nur 6 km breite Land- enge von Korinth zusammen. (Kanal von Korinth.) Die Bewohner, teilweise Nachkommen des alten, berühmten Griechen- volkes, sind gute Schisser und Handelsleute, stehen aber größtenteils auf einer

5. Realienbuch für Volks-, Bürger- und Töchterschulen - S. 88

1899 - Bühl (Baden) : Konkordia-Verl.
88 Teheran (210), die jetzige Residenz des Schah, hat ein sehr ungesundes Klima und wird in den Sommermonaten fast gänzlich verlassen. d. Afghanistan, der nordöstlichste Teil von Iran, ist von kriegerischen Völkern bewohnt, die unter einem Emir stehen. Die Hauptstadt Kabul liegt an einer uralten Handelsstraße nach Indien. e. Brlutschistan ist größtenteils Sandwüste. Die Belutschen sind räuberische Nomaden, welche den Khan von Kelat als Oberhaupt an- erkennen. Iii, ^-158. 87. Vorderindien. Über 7mal so groß als Deutschland; 260 Will. Einw. Vorderindien, das „Wunderland" der Erde, erstreckt sich als dreieckige Halbinsel weit in den indischen Ozean hinein. Die Nordgrenze wird vom Himalaya (himälaja), dem höchsten Gebirge der Erde (9000 m), gebildet. An den südlichen Abhängen dieses Gebirges liegen reizende Alpenlandschaften, z. B. Kaschmir, die Heimat der Kaschmirziege. Hier herrscht ewiger Frühling. Weiter gegen S. breitet sich das Tiefland von Hindu st an aus. Ter westliche Teil desselben ist vom Indus, der östliche vom Ganges und Brahmaputra durchströmt. Ter Ganges befruchtet durch seine Überschwemmungen das heißeste aber auch reichste Gebiet Indiens, wo Reis, Baumwolle, Zuckerrohr, Palmen und Bananen gedeihen, die Hitze aber auch auf 50" C. steigt. Unter den Bäumen des Landes ist die indische Feige besonders be- merkenswert. Ihre von den Ästen herabhängenden Luftwurzeln senken sich in die Erde und wachsen zu neuen Stämmen mit Ästen, Zweigen und Blüten heran. Ein einziger Baum bildet daher oft ein ganzes Wäldchen, belebt von Äffen, Papageien, Pfauen, Fasanen und fliegenden punden. Das Mündungsdelta des Ganges und Brahmaputra heißt Tief- land von Bengalen. Hier sind undurchdringliche Schilfrohr- und Bambusdickichte, die dem blutdürstigen Tiger, dem Panther, dem Nashorn, und der Brillenschlange zum Aufenthalte dienen?) In den Gewässern Indiens wimmelt es von Krokodilen, Schild- kröten, Fischen und Vögeln; in den Wäldern halten sich Löwen, Gazellen, Elefanten und Riesenschlangen auf. Das südliche Dreieck Vorderindiens ist das Tafelland von Dekhan, wo man die schönsten Diamanten findet und Baumwolle, Indigo (eine Farbpflanze) und Mohn (zur Opiumbereitung) baut. Die Ostküste (Aorom anbei) ist sandig, ungesund und hafen- arm; die Westküste (Walabar) steigt stufenweise empor und prangt im Schmucke herrlicher Wälder. Werkwürdig ist die entgegengesetzte *) *) Im Jahre 1895 wurden in Indien durch wilde Tiere und Schlangen 25190 Menschen getötet. Erlegt wurden 16271 reißende Tiere und 131726 Schlangen. An Cholera starben 313131, am Fieber 4 255030 Personen.

6. Realienbuch für Volks-, Bürger- und Töchterschulen - S. 90

1899 - Bühl (Baden) : Konkordia-Verl.
90 Die wenigen Christen waren schon öfters blutigen Verfolgungen aus- gesetzt. Die wichtigsten Staaten sind: 8. Das Reich Birma, im Norden, ist ein Binnenstaat. Man findet hier Edelsteine, Gold und die größten Elefanten, darunter auch weiße, welche göttlich verehrt werden. b. Das Reich Siam nimmt die Mitte Hinterindiens ein. Die Haupt- und Handelsstadt Bangkok (400) steht wie Venedig teilweise auf Pfählen im Wasser und hat prunkvolle buddhistische Tempel. v. Das Reich Annam, an der Ostküste, steht jetzt ganz unter französischem Einflüsse. Der nördliche Teil Annams heißt das Tongkin, der südliche Kochin china. Der größte Teil der Westküste und die Handelsstadt Singapur, an der Südspitze der langgestreckten Halbinsel Malakka, gehören den Engländern. Vorder- und Hinterindien nennt man zusammen auch Ostindien, zum Unterschiede von Westindien, einer Jnselflur in Amerika. 89. Die ollindischen Inseln. Die ostindischen Inseln umgeben Südostasien in einem großen Bogen und vermitteln den Übergang nach Australien. Sie haben hohe vulkanische Gebirge, an der Küste ein heißfeuchtes, ungesundes Klima, eine reiche Pflanzen- und Tierwelt und große Schätze von Metallen. a. Die vier großen Sundainseln: 1. Sumatra, durch die Straße von Malakka von Hinterindien getrennt, ist reich an Gold und Diamanten. 2. Java gehört zu den fruchtbarsten und bevölkertsten Inseln der Erde, wird aber oft von Erdbeben heimgesucht. Die Städte Batavia und Surabaya sind Ausfuhrhäfen für Kaffee, Zucker, Thee, Reis und andere Produkte Javas. 3. Borneo, die größte Sundainsel (= Via Deutschland), ist teilweise noch unerforscht. In den sumpfigen Wäldern lebt der Orang-Utang. 4. Die 4gliedrige Insel Celebes ist mit hohen Vulkanen bedeckt. b. Die kleinen Sundainseln reihen sich der Insel Java in östlicher Richtung an. e. Die Molukken oder Gewürzinseln liefern Muskatnüsse, Gewürz- nelken und Sago. d. Die Philippinen sind durch das chinesische Meer von Asien geschieden. Hanf, Tabak und Zucker sind Ausfuhrartikel. Die Haupt- stadt Manila (154) liegt auf der größten dieser Inseln. Die Sundainseln und die Molukken gehören den Holländern; die Philippinen mußten von den Spaniern an die Union abgetreten werden.

7. Realienbuch für Volks-, Bürger- und Töchterschulen - S. 92

1899 - Bühl (Baden) : Konkordia-Verl.
92 c. Die Mongolei bildet ein Hochland, welches von der Wüste Gobi oder Sch am o (d. i. Sandmeer) durchzogen wird. Durch letztere führt eine uralte Karawanenstraße, die sogenannte Theestraße, von Peking nach Mai matschin und dem russ. Kiachta, an der sibirischen Grenze. Die nomadischen Mongolen sind kühne Reiter und zahlen dem Kaiser Tribut in Pferden, Kamelen ic. (1. Tibet wirv im S, vom Himalaya begrenzt. Es ist das ge- waltigste Hochland der Erde mit den Quellen des Indus, Brahmaputra, Jangise-kiang und Hoangho. In der prachtvollen 5tadt Lhasa wohnt der göttlich verehrte buddhistische Qberpriester Dalai-Lama, welcher unter chinesischer Aufsicht die Regierung des Landes führt. Lhafa ist Wallfahrtsort der Anhänger Buddhas. 6. Ost-Turkestan, die Heimat der Türken, ist ein Hochland, das sich zwischen der Mongolei und Iran ausbreitet. Die Halbinsel Korea ist noch wenig erforscht und bildet ein selb- ständiges Königreich. Das deutsche Schutzgebiet von Kiautschou (kiautschau) auf der Halbinsel Sch antun g umfaßt die gleichnamige Bucht mit 2 Inseln und einem Küstenreifen; es ist mit seinem befestigten Hafen ein Stütz- punkt für unsere Kriegsschiffe und unsern Handel in Ostasien. In der Mähe sind reiche Kohlenlager. 91. Japan. 417 000 qkm = Zu Dtschl.; 44 Mill. Einw. Das Jnselreich Japan ist durch das japanische Meer vom asia- tischen Festlande getrennt und übertrifft Großbritannien an Größe und Einwohnerzahl. Es besteht aus 5 großen und vielen kleinen Inseln, die alle gebirgig, fruchtbar und sorgfältig angebaut sind. Die Insel Taiwan (Formosa), unterm nördlichen Wendekreis, gehörte bis 1895 zu China. Das milde Klima macht den Aufenthalt äußerst angenehm; jedoch richten Erdbeben und Stürme häufig furchtbare Verwüstungen an. Theestrauch, Zuckerrohr, Reis. Tabak, Maulbeer- und Kampherbaum werden am häufigsten angepflanzt. Die Japanesen sind mongolischer Abkunft und unter allen Asiaten in der Kultur am weitesten vorgeschritten. Sie zeichnen sich besonders in der Herstellung von Seidenstoffen, Papier-, Porzellan- und Lackwaren aus, besitzen gute Schulen und haben vielfach europäische Bildung, Sitten und Staatseinrichtungen angenommen. Tokio (früher Jedo 1200) auf der Hauptinsel Nippon, ist die Residenz des Mikado oder Kaisers. Derselbe ist geistliches und weltliches Oberhaupt der Japanesen. Die aufblühende Hafenstadt I ok o h am a (152), in welcher viele Eu- ropäer leben, ist Endstation der deutsch-ostasiatischen Dampferlinie?) ill, zpz. *) *) Ein Dampfer braucht von Bremen nach Yokohama durchschnittlich 50 Tage.

8. Realienbuch für Volks-, Bürger- und Töchterschulen - S. 94

1899 - Bühl (Baden) : Konkordia-Verl.
94 afghanische Grenze eine Eisenbahn gebaut und suchen immer weiter gegen Indien! hin vorzudringen. Die Städte Ch iw a und Buchara treiben Gewerbe und Handel. 94. Kaukasten. Kaukasien liegt auf beiden Seiten des über 1000 km langen und 5 600 m hohen Kaukasus. Derselbe ist mit üppigen Waldungen be- deckt und an seinen südlichen Abhängen außerordentlich fruchtbar. Hier ist die Heimat des Birn- und Apfelbaumes und des Weinstockes. In den schwer zugänglichen Thälern des Kaukasus wohnt eine Menge kleiner Volksstämme, von welchen sich die T sch er kessen durch schönen Körperbau und große Tapferkeit auszeichnen. Der nördlich vom Kaukasus liegende Teil des Landes wird ge- wöhnlich zu Turopa gerechnet. Tiflis, am Kur, (16l) ist die Hauptstadt Kaukasiens und steht durch Eisenbahnen mit dem schwarzen und dem kaspischen Meere in Verbindung. Bei der Stadt Baku, am kaspischen Meere, sind viele Erdöl- und Naphthaquellen. Sibirien, die russischen Gebiete in Turan, Kaukasien und russisch Armenien bilden zusammen das asiatische Rußland, welches nahezu die doppelte Größe Europas und etwa 24 Mill. Bewohner umfaßt. 93. Ästen. (Übersicht.) 45 Mill. qkm — 81 Dtschl. — 44/2 Europa; 840 Mill. Einw. a. Lage. Asien bildet die Hauptmasse der Ost feste oder der alten Welt. Es liegt östlich von Europa und wird von uns daher das Morgenland oder der Orient genannt. Mit Ausnahme der meisten ostindischen Inseln gehört es ganz der nördlichen Halbkugel an. b. Grenzen. Asien grenzt gegen N. an das nördliche Eismeer,, gegen O. an den großen Ozean, gegen S. an den indischen Ozean, gegen W. an Afrika, das mittelländische Meer und Europa. Von Amerika ist es durch die Beringstraße getrennt; gegen Australien wird durch die großen und kleinen Sundainseln eine Art Brücke hergestellt; mit Afrika hängt es durch die Landenge von Suez (sà) zusammen; gegen Europa bilden der 11 ral fl uß und das Uralgebirge eine natürliche Grenze. c. Meerbusen. Die wichtigsten Meerbusen sind: Der obische Meerbusen an der Nordküste; das o ch o t s k i s ch e Meer, das gelbe Meer, der Busen von Tongking und der Busen von Siam an der Ostküste; der Busen von Bengalen und der arabische Meerbusen mit dem persischen Golf und dem roten Meere an der Südküste., d. Gliederung. Asien hat im O. zwei größere Halbinseln: Kamt- schatka und Korea; im S. dagegen drei: Hinterindien, Vorder--, in dien und Arabien; im W. ist die Halbinsel Klein a sien.

9. Realienbuch für Volks-, Bürger- und Töchterschulen - S. 96

1899 - Bühl (Baden) : Konkordia-Verl.
96 Die Sumpfgegenden Noidsibiriens bewohnt das Renntier. In den süd- licher gelegenen Nadelwäldern leben der braune und der schwarze Bär, der Wolf, der Zobel, das Hermelin und andere Pelztiere. Mittelasien ist die Heimat des Trampeltieres oder zweihöckerigen Kamels, des wilden Esels, unserer meisten Getreide- und Obstarten. In Indien findet man den Elefanten, das Nashorn, den Königstiger, die Brillenschlange, zahlreiche Palmenarten und viele Edelsteine; in China und Japan die Seidenraupe, den Theestrauch und vorzügliche Porzellanerde. Die ost- indischen Inseln liefern hauptsächlich Gewürze. Die wichtigste Nahrungs- pflanze für die Bewohner Süd- und Osiasiens ist der Reis. i. Die Bevölkerung Asiens umsaßt wehr als die Hälfte aller Menschen und gehört drei Rassen an. Die Armenier, Araber, Perser und Inder sind Kaukasier; die Birmanen, die Siamesen, die Anna- miten, Chinesen, Koreaner, Japanesen, die meisten sibirischen Völker und die Kirgisen gehören zu den Mongolen; die Bewohner der ost- indischen Inseln sind meistens M a l a y e n. Von den Asiaten sind 7/s Herden, die sich hauptsächlich zum Br ah ma ismus und Buddhaismus bekennen In Westasien und Vorderindien wohnen etwa 80 Mlll. Mohammedaner; die Zahl der Christen beträgt kaum 20 Millionen, die der Juden Iv2—2 Millionen, k. Die bedeutendsten Staaten Asiens sind: 1. die asiatische Türkei (Kleinasien, Syrien, die Westküste Arabiens, Mesopotamien und ein Teil Armeniens). 2. Die Staaten von Iran (Persien, Afghanistan und Belut- schistan). 8. Britisch- Indien (Vorderindien und die Westküste Hinter- indiens). 4. Die hinterindischen Staaten (Birma, Siam und Annam). 5. Das Kaiserreich China. 6. Das Königreich Korea. 7. Das Kaiserreich Japan. 8. Das asiatische Rußland (ein Teil Armeniens, Kau- kasien, Turan und Sibirien). Afrika. 30 Will, qkrn = 55 Deutschland = 3 Europa; 180 Mill. Einw. 96. ^Allgemeines. a. Lage. Afrika liegt auf der östlichen Halbkugel, zu beiden Seiten des Äqna'.ors. Es bildet den südwestlichen Teil der sogenannten alten Welt. Von Europa ist es durch das Mittelmeer getrennt; mit Asien hängt es durch die Landenge von Suez (sues) zusammen, die seit 1869 von'dem 160 km langen Suezkanal durchschnitten ist.

10. Realienbuch für Volks-, Bürger- und Töchterschulen - S. 75

1899 - Bühl (Baden) : Konkordia-Verl.
75 78. Die Staaten auf der Balkan-Halbinsel. Die dreieckige Balkan-Halbinsel breitet sich südlich von der Donau, zwischen dem adriatischen und dem schwarzen Meere aus und reicht mit der Südspitze weit in das mittelländische Meer hinein. Sie ist etwas größer als Deutschland, hat aber nur 18 Bkill. Bewohner. Von den drei südlichen Halbinseln Europas ist sie am meisten gegliedert; denn die Rüste bildet eine Menge Landzungen und Buchten. Zahllose Inseln im ägäischen Meere vermitteln den Mergang von Europa nach Asien. Die Balkan-Halbinsel ist größtenteils Gebirgsland. Längs der Westküste ziehen die letzten südöstlichen Ausläufer der Alpen. Das Hauptgebirge aber ist der Balkan oder Hämus. Dieser erstreckt sich von W. nach O. und endet am schwarzen Meere. An ihn schließt sich gegen S. eine Reihe von Gebirgsketten an, welche die Halbinsel in viele kleine Hochländer abteilen. An der Küste des ägäischen Meeres erhebt sich der 3 000 rn hohe Götterberg Olymp und das Ötagebirge mit dem berühmten Engpässe der Thermopylen. Hl, ;ss. Große Ströme fehlen, mit Ausnahme der Donau, vollständig. Von Bedeutung für die Schiffahrt ist nur noch die Maritza. Das Klima ist aus den Höhen rauh, in den Thälern, an den Küsten und auf den Inseln dagegen sehr warm. Der Boden ist äußerst fruchtbar, der Anbau desselben aber vielfach vernachlässigt. Weizen, Mais, Reis, Flachs, Tabak und Wein gedeihen vorzüglich; in den ge- schützten Gegenden reifen Südfrüchte. Baumwoll nbau, Seiden- und Rosenzucht stehen in einzelnen Gegenden in hoher Blüte. Kein Land Europas hat ein bunteres Gemisch von Völkern, Sprachen und Religionen aufzuweisen als die Balkan-Halbinsel. Türken oder Osmanen, Slaven, Rumänen, Albanesen und Griechen sind die Hauptvölker. Die Balkanhalbinsel war über 300 Jahre lang ganz der türkischen Herrschaft unterwarfen. Im Laufe des \<). Jahrhunderts haben verschiedene Balkanvöiker das türkische Joch abgeschüttelt und selbständige Staaten gebildet. A. Die europäische Türkei. 176 000 qkm; gegen 6 Mill. Einw. Die einst so mächtige europäische Türkei umfaßt jetzt nur noch die Mitte der Balkan-Halbinsel und die Insel Kandia oder Kreta, welche aber ihre eigene Verwaltung hat. Die Türken sind Mohammedaner und besonders geschickt in der Herstellung von Lederwaren und Teppichen. Ihr Herrscher wird Sultan, auch P ad i sch ah oder Großherr genannt. Konstantinopel (türkisch Stambul, 874), am Bosporus, die Hauptstadt der Türkei, hat unter allen europäischen Städten die schönste Lage und bietet mit ihren zahlreichen Palästen und Moscheen vom Meere aus einen unvergleichlich schönen Anblick dar. m, *35. 3m Innern dagegen findet man nach viele kst^ten aus Lsolz und Lehm
   bis 10 von 37 weiter»  »»
37 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 37 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 1
5 0
6 20
7 0
8 0
9 0
10 0
11 10
12 0
13 0
14 2
15 2
16 0
17 21
18 0
19 0
20 0
21 0
22 9
23 0
24 0
25 0
26 0
27 0
28 0
29 6
30 2
31 0
32 0
33 0
34 0
35 0
36 0
37 3
38 11
39 1
40 5
41 1
42 0
43 0
44 0
45 0
46 0
47 0
48 0
49 10

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 65
1 34
2 4
3 46
4 128
5 136
6 162
7 12
8 7
9 55
10 27
11 129
12 151
13 29
14 13
15 6
16 299
17 119
18 20
19 17
20 3
21 151
22 9
23 24
24 220
25 6
26 16
27 35
28 74
29 23
30 4
31 5
32 5
33 12
34 11
35 7
36 37
37 16
38 43
39 18
40 79
41 22
42 324
43 23
44 39
45 64
46 14
47 35
48 69
49 44
50 80
51 17
52 7
53 2
54 65
55 5
56 11
57 9
58 12
59 22
60 18
61 128
62 33
63 0
64 47
65 27
66 4
67 11
68 23
69 15
70 175
71 44
72 40
73 50
74 11
75 39
76 108
77 165
78 13
79 109
80 50
81 49
82 36
83 23
84 280
85 20
86 12
87 18
88 3
89 15
90 10
91 57
92 136
93 49
94 55
95 57
96 13
97 37
98 40
99 15

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 2
1 5
2 0
3 0
4 0
5 0
6 3
7 0
8 0
9 0
10 0
11 1
12 0
13 1
14 0
15 0
16 0
17 0
18 0
19 0
20 8
21 0
22 0
23 0
24 0
25 0
26 0
27 0
28 0
29 0
30 0
31 0
32 3
33 0
34 4
35 0
36 0
37 0
38 0
39 1
40 0
41 0
42 0
43 0
44 0
45 0
46 0
47 0
48 2
49 0
50 0
51 0
52 0
53 0
54 0
55 0
56 0
57 0
58 0
59 0
60 0
61 0
62 0
63 0
64 0
65 0
66 0
67 0
68 0
69 0
70 0
71 0
72 0
73 0
74 0
75 0
76 0
77 0
78 10
79 0
80 0
81 5
82 0
83 4
84 0
85 0
86 3
87 3
88 1
89 1
90 0
91 0
92 0
93 0
94 0
95 1
96 0
97 0
98 0
99 0
100 0
101 7
102 0
103 0
104 6
105 0
106 0
107 0
108 0
109 6
110 0
111 0
112 0
113 6
114 0
115 0
116 0
117 0
118 0
119 4
120 0
121 0
122 1
123 0
124 1
125 0
126 3
127 0
128 0
129 1
130 0
131 0
132 0
133 7
134 14
135 0
136 1
137 1
138 8
139 0
140 0
141 0
142 4
143 0
144 0
145 0
146 0
147 0
148 0
149 0
150 0
151 0
152 0
153 5
154 0
155 0
156 0
157 0
158 0
159 4
160 0
161 0
162 0
163 0
164 0
165 0
166 0
167 0
168 0
169 0
170 0
171 0
172 0
173 0
174 0
175 0
176 0
177 0
178 0
179 2
180 0
181 0
182 0
183 0
184 4
185 0
186 7
187 5
188 3
189 0
190 0
191 0
192 0
193 8
194 0
195 2
196 0
197 0
198 0
199 0