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1. Haus und Heimat II - S. 68

1911 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
68 c^r? v^a z^a v^a sein." Da hat aber das goldene Vögelein gar arg mit den Äuglein geblinzelt uitb hat gesagt: „Ihr unzufriedenen Leute! Werdet ihr denn nicht einmal genug haben? Ich will euch zu Edelleuten machen, es ist euch aber nichts nutz!" und hat ihnen gleich ein schönes Schloß geschenkt, Kutschen und Pferde und eine reiche Bedienung. — Jetzt sind sie nun Edelleute gewesen, sind alle Tage spazieren gefahren und haben an nichts mehr gedacht, als wie sie die Tage herumbringen wollten in Freuden und mit Nichtstun. Einmal sind sie in die Hauptstadt gefahren, ein großes Fest zu sehen. Da sind der König und die Königin in ihrer ganz vergoldeten Kutsche gesessen, in goldgestickten Kleidern, und vorn und hinten und aus beiden Seiten sind Marschälle, Hosleute, Edelknaben und Soldaten geritten, und alle Leute haben die Hüte und Taschentücher geschwenkt, wo der König und die Königin vorbeigefahren sind. Ach, wie hat da dem Manne und der Frau vor Ungeduld das Herz geklopft! Kaum waren sie wieder nach Hause, so sprachen sie: „Jetzt wollen wir noch König und Königin werden; hernach wollen wir aber einhalten." Und da haben sie wieder alle zwei miteinander in die Hände geklatscht und haben gerufen, was sie nur rufen konnten: „Goldvögelein im Sonnenstrahl! Goldvögelein im Demantsaal! Goldvögelein überall!" Da ist das goldene Vögelein wieder zum Fenster hereingeflogen und hat gefragt: „Was wollt ihr nur von mir?" Da haben sie beide geantwortet: „Wir möchten gern König und Königin sein." Da hat aber das Vögelein ganz schrecklich arg mit den Augen geblinzelt, hat alle Federchen gesträubt, hat mit den Flügelchen geschlagen und ge- sagt: „Ihr wüsten Leute, wann werdet ihr denn einmal genug haben? Ich will euch noch zum König und zur Königin machen; aber dabei wird's doch nicht bleiben sollen; denn ihr habt nimmermehr genug." Jetzt sind sie nun König und Königin gewesen und haben übers ganze Land zu gebieten gehabt, haben sich einen großen Hofstaat ge- halten, und ihre Minister und Hofleute haben müssen auf die Kuie niederfallen, wenn sie eines von ihnen ansichtig wurden. Auch haben sie nach und nach alle Beamten im ganzen Lande vor sich kommen lassen und ihnen vom Throne herab ihre strengen Befehle erteilt. Und was es nur Teures und Prächtiges in aller Herren Länder gab, das mußte herbeigeschafft werden, so daß ein Glanz und Reichtum sie umgab, der unbeschreiblich ist. Und doch sind sie jetzt noch nicht

2. Haus und Heimat II - S. 39

1911 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
U^xi V^xi 39 Vi-xi V£ü V^ü V^ii U^xi Vi^i< C^ii Blumen Korbblütler. Ihr kennt schon manche davon, wie das hübsche kleine Gänseblümchen, den goldgelben Löwenzahn und die große Sonnenblume. Und von der schönen blauen Kornblume habt ihr auch schon oft Kränze gemacht, nicht wahr? 20. Die sieben Stäbe. von Christoph v. Schinid. Sin Vater hatte sieben Söhne, die öfters miteinander uneins wuc- den. Über dem Zanken und Streiten versäumten sie die Arbeit. Za, einige böse Menschen hatten im Sinne, diese Uneinigkeit zu benutzen, um die Söhne nach dem Tode ihres Vaters um ihr Erbteil zu bringen. Da ließ der ehrwürdige Greis eines Tages alle sieben Söhne zu- sammenkommen, legte ihnen sieben Stäbe vor, die fest zusammengebunden waren, und sagte: „Demjenigen von euch, der dieses Bündel Stäbe zerbricht, zahle ich hundert große Taler bar." Einer nach dem andern strengte alle seine Aräste an, und jeder sagte nach langem, vergeblichem Bemühen: „Es ist gar nicht möglich!" „Und doch," sagte der Vater, „ist nichts leichter!" Er löste das Bündel auf und zerbrach einen Sab nach dem andern mit geringer Ukühe. „Ei," riefen die Söhne, „so ist es freilich leicht, so könnte es ein kleiner Anabe!" Der Vater aber sprach: „ll)ie es mit diesen Stäben ist, so ist es mit euch, meine Söhne. Solange ihr fest zusammenhaltet, werdet ihr bestehen, und niemand wird euch überwältigen können. U)ird aber das Band der Eintracht, das euch verbinden soll, ausgelöst, so geht es euch wie den Stäben, die hier zerbrochen auf dem Boden umherliegen." Das bsaus, wo Zwietracht herrscht, zerfällt, nur Einigkeit erhält die U)elt.

3. Haus und Heimat II - S. 209

1911 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
Ii. Hus der Geschichte des Vaterlandes. K5g. Der Grosze Aurfürst von Brandenburg. Nach Deinhardt u. a. Friedrich Wilhelm, der Große Kurfürst von Brandenburg, wurde im Jahre 1620 geboren; seine Jugend füllt also in die Zeit des Dreißigjährigen Krieges. Als der Knabe sieben Jahre alt ge- worden war, ließ ihn sein Vater, der Kurfürst Georg Wilhelm, der Kriegsunruhen wegen in die schützende Festung Küstrin bringen. Allein fünf Jahre später hatten die Kriegsverhältnisse einen so be- drohlichen Charakter angenommen, daß selbst Küstrin nicht mehr sicher schien; man flüchtete mit dem Prinzen daher nach Pommern. Hier sah er die Leiche seines Onkels, des Schwedenkönigs Gustav Adolf, als sie gerade eingeschifft wurde, um nach Schweden übergeführt zu werden. Der traurige Anblick machte auf das Gemüt des Knabeu eineu unauslöschlichen Eindruck. Einige Jahre später bezog er zu seiner weiteren Ausbildung die berühmte niederländische Universität Leyden. Von hier ging er nach dem Haag, der niederländischen Residenz, und ließ sich von den dort weilenden Gesandten der fremden Mächte in die Staatskunst einweihen. Dort versuchte man, ihn zu einem üppigen, ausschweifenden Leben zu verleiten, aber vergeblich; er verließ den Haag und eilte zu seinem Vetter, dem Prinzen Hein- rich von Oranien, welcher gerade die von den Spaniern besetzte Festung Breda belagerte. Oranien erkannte sofort mit klarem Blick, daß diese Tat des Jünglings ein Vorzeichen künftiger Größe sei, und sprach die prophetischen, bedeutungsvollen Worte: „Vetter, Ihr habt einen schöneren Sieg erfochten, als wenn ich Breda eroberte! Ihr habt das getan, Ihr w erd et mehr tun!" Im Jahre 1640 starb der Kurfürst Georg Wilhelm, und nun bestieg der Prinz den Thron. Das Land, welches er regieren sollte, war durch den blutigen Krieg entvölkert, verwüstet und gänzlich ver- armt. Allein der junge Fürst verzagte nicht. Zunächst suchte er seinem Lande den Frieden wiederzugeben; er schloß daher mit den Schweden einen vorläufigen Vertrag, nach welchem sie nur noch in einigen festen Plätzen seines Landes Besatzungen halten durften. Dann wirkte er für die Herbeiführung eines endgültigen Friedens, der auch endlich im Jahre 1648 zu Münster und Osnabrück zustande kam Ernst, Deutsches Lesebuch für Mädchenschulen. 0. Iii. 14

4. Haus und Heimat I - S. 152

1911 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
Qq O.v.q<D.qqv.qq<D.v.v.®V 152 Qqvoqqnonnoqonnv Da niemand einen besseren Vorschlag hatte, stimmte das Krähen- volk schweigend zu. Am andern Morgen hockten sich Tausende von Krähen in den frischgefallenen Schnee. Unter den warmen Vogelleibern zeigten sich kleine Wasserlachen. Viele erstarrten bei dieser furchtbaren Arbeit, aber neue Ankömmlinge nahmen ihre Plätze ein. So hofften und harrten sie auf Erfüllung und duldeten Mühsal. Da kam nach ein paar Tagen die Sonne; und was die vielen tausend Seelchen in hundert Jahren nicht fertig gebracht hätten, ver- mochte die Tochter des Himmels in ein paar Stunden. Der schlimme Schnee zerschmolz zusehends, das Land wurde frei und fruchtbar, und die Vögel hatten vollauf zu essen. Aber fragt einmal die Krähen: die glauben fest, daß ohne sie die Sonne nichts hätte ausrichten können, ja, daß ihnen der größte Teil der Arbeit zugefallen sei! Belauscht sie uur einmal auf den Feldern; da könnt ihr hören, wie sie sich ihrer Kraft und Weisheit rühmen! Die Sonne aber leuchtet und schweigt und läßt dem Krähenvolk feinen Spaß.

5. Teil 4 - S. 132

1912 - Hannover : Norddt. Verl.-Anst. Goedel
132 So schlummre fort, bis deines Volkes Brüder, wenn Flammenzeichen von den Bergen rauchen, mit Gott versöhnt die rost'gen Schwerter brauchen, das Leben opfernd für die höchsten Güter. Tief führt der Herr durch Nacht und durch verderben' so wollen wir im Kampf das heil erwerben, daß unsre Enkel freie Männer sterben. Kommt dann der Tag der Freiheit und der Bache: Dann ruft dein Volk,' dann, Deutsche Frau! erwache, ein guter Engel für die gute Sache! Theodor Körner. 64. Friedrich Wilhelms Hl. Aufruf „5tn Mein Volk". So wenig für Mein treues Volk als für Deutsche bedarf es einer Bechenschast über die Ursachen des Krieges, welcher jetzt beginnt. Klar liegen sie dem unverblendeten Europa vor Bugen. Mir erlagen unter der Übermacht Frankreichs. Der Frieden, der die hälfte Meiner Untertanen Mir entriß, gab uns seine Segnungen nicht, denn er schlug uns tiefere Munden als selbst der Krieg. Das Mark des Landes ward ausgesogen, die Hauptfestungen blieben vom Feinde besetzt, der Bckerbau ward gelähmt, so wie der sonst so hoch gebrachte Kunstfleiß unserer Städte. Die Freiheit des Handels ward gehemmt und dadurch die Quelle des Erwerbs und des Wohlstands verstopft. Das Land ward ein Baub der Verarmung. Durch die strengste Erfüllung eingegangener Verbindlichkeit hoffte Ich Meinem Volke Erleichterung zu bereiten und den französischen Kaiser endlich zu überzeugen, daß es sein eigener Vorteil sei, Preußen seine Un- abhängigkeit zu lassen. Bber Meine reinsten Besichten wurden durch Übermut und Treulosigkeit vereitelt, und nur zu deutlich sahen wir, daß des Kaisers Verträge mehr noch wie seine Kriege uns langsam verderben mußten. Jetzt ist der Bugenblick gekommen, wo alle Täuschung über unsern Zustand aufhört. Brandenburger, Preußen, Schlesier, Pommern, Litauer! Ihr wißt, was Ihr seit fast sieben Jahren erduldet habt' Ihr wißt, was Euer trauriges Los ist, wenn wir den beginnenden Kampf nicht ehrenvoll enden. Erinnert Euch an die Vorzeit, an den Großen Kurfürsten, den großen Friedrich. Bleibt eingedenk der Güter, die unter ihnen unsere vorfahren blutig erkämpften: Gewissensfreiheit, Ehre, Unabhängigkeit, Handel, Kunstfteiß und Wissenschaft. Gedenkt des großen Beispiels unserer mächtigen Verbündeten, der Bussen, gedenkt der Spanier, der Portugiesen! Selbst kleinere Völker sind für gleiche Güter gegen mächtigere Feinde in den Kampf gezogen und haben den Sieg errungen. Erinnert Euch an die heldenmütigen Schweizer und Niederländer.

6. Teil 4 - S. 134

1912 - Hannover : Norddt. Verl.-Anst. Goedel
134 Krieges ist so, daß im Verlaufe dieses Feldzugs uns sowohl die Überlegenheit als der Sieg nicht entgehen kann." Schon der Aufruf vom 3. Februar hatte Erfolge, die niemand außer Scharnhorst für möglich gehalten. Es war der stolzeste Augenblick in Scharnhorsts' Leben, als er den König einst in Breslau ans Fenster führte und ihm die jubelnden Scharen der Freiwilligen zeigte, wie sie in malerischem Gewimmel, zu Fuß, zu Roß, zu Wagen, ein endloser Zug, sich an den alten Giebelhäusern des Ringes vorüberdrängten. Dem Könige stürzten die Tränen aus den Augen. Treu und gewissen- haft hatte er seines schweren Amtes gewaltet in dieser langen Zeit der Leiden und oftmals richtiger gerechnet als die Kriegspartei; was ihm fehlte, war der frohe Glaube an die Hingebung seiner Preußen, jetzt fand er ihn wieder. Seit dem 17. März traten auch die breiten Massen des Volkes in das Heer ein. Durch den Wetteifer aller Stände wurde die größte kriegerische Leistung möglich, welche die Geschichte von gesitteten Nationen kennt. Dies verarmte kleine Volk verstärkte die 46 000 Mann der alten Linienarmee durch 95 000 Rekruten und stellte außerdem über 10 000 freiwillige Jäger sowie 120 000 Mann Landwehr, zusammen 271000 Mann, einen Soldaten auf siebzehn Einwohner, unvergleichlich mehr, als Frankreich einst unter dem Drucke der Schreckensherrschaft aufgeboten hatte — das alles noch im Verlaufe des Sommers, ungerechnet die starken Nachschübe, die späterhin zum Heere abgingen. Natürlich, daß die ent- lassenen Offiziere sich sofort herbeidrängten, um die Ehre ihrer alten Fahnen wiederherzustellen. Sobald General Oppen auf seinem märkischen Landgute von dem Anrücken des vaterländischen Heeres hörte, nahm er seinen alten Säbel von der Wand und ritt, wie ein Rittersmann in den Tagen der Wendenkriege, mit einem Knechte spornstreichs hinüber zu seinem alten Waffengefährten Bülow. Der stellt den herkulischen Mann mit den blitzenden Augen lachend seinen Offizieren vor: „Das ist einer, der das Einhauen versteht" — überträgt ihm den Befehl über die Reiterei, und einmal bei der Arbeit bleibt der Wildfang fröhlich dabei, ein unersättlicher Streiter, bis zum Einzuge in Paris. Neben den alten Soldaten empfand die gebildete Jugend den Ernst der Zeiten am lebhaftesten; in ihr glühte die schwärmerische Sehnsucht nach dem freien und einigen deutschen Vaterlande. Kein Student, der irgend die Waffen schwingen konnte, blieb daheim; vom Katheder hinweg führte Professor Steffens nach herzlicher Ansprache seine gesamte Hörerschaft zum Werbeplatze der frei- willigen Jäger. Der König rief auch seine verlorenen alten Provinzen zu den Fahnen: „Auch ihr seid von dem Augenblicke, wo mein treues Volk die Waffen ergriff, nicht mehr an den erzwungenen Eid gebunden." Da aber eine Massenerhebung in den unglücklichen Landen vorerst noch ganz unmöglich war, so eilten mindestens

7. Teil 4 - S. 139

1912 - Hannover : Norddt. Verl.-Anst. Goedel
139 Und führt uns, wär's auch durch den Tod, zu seiner Freiheit Morgenrot. Dem Herrn allein die Ehre! Th. Körner. 67. Weiherede des Predigers Peters bei der Einsegnung des Lützowfchen Freicorpz. Rogau, den 27. März 1813. (Gekürzt.) Ts ist ein ehrenvoller Auftrag, der mir geworden ist, Sie vorzu- bereiten auf den feierlichen Rkt, welcher Ihnen bevorsteht, und die Wichtigkeit und würde desselben zu erhöhen durch diese kirchliche Weihung. Ich kann nur dann ihn würdigen, wenn ich, ein deutscher Mann, zu deutschen Männern und Jünglingen rede, ein warmer Freund meines Vaterlandes zu seinen künftigen Verteidigern, ein treuer Untertan meines Königs zu seinen freiwilligen Kriegern. Denn auch mich erfüllt und begeistert die große Jache, welche zu führen Zie entschlossen sind. Es ist Preußens, es ist Deutschlands, es ist der Menschheit Zache. Und Zie sind gekommen, sich öffentlich und feierlich dieser Zache zu weihen. Es erschüttert mich Ihr Unblick. Es ist eine schöne, heilige Emp- findung, womit ich jetzt in Ihrer Mitte stehe. Zie sind mir und ich bin Ihnen fremd. Uber dieser Uugenblick befreundet uns. Ich nenne mich verwandt, verbrüdert mit Ihnen allen. Und so reiche ich Ihnen ernst und freundlich die Hand am Ultare des Vaterlandes,' denn Zie wollen an diesem Ultare schwören, zu streiten für Preußens Ehre und für Deutschlands Selbständigkeit. von allen Zeiten her, aus nahen und fernen Provinzen sind Zie in einen Bund getreten. Ohne Unterschied des Ztandes, des Ranges und der Beschäftigungen vereinigt Zie alle dieselbe Ubsicht. viele von Ihnen verließen ihre Heimat, ihre Eltern, ihre Freunde, ihre Bräute, um sich zu stürzen in den Kampf aufgeregter Kräfte, viele von Ihnen vertauschen eine bequeme Ruhe mit tausend Entbehrungen, die Wissenschaften mit dem Geräusche des Krieges, die Werkzeuge der Kunst mit dem Zchwerte. Und wenn ich nun frage: wer hat diese Blüte des Volkes in diesen herr- lichen Kranz versammelt? und mir antworten muß: Der Zeitgeist war es! Die heiße Siebe zum Vaterlande war es! — dann möcht ich mich wild ln Ihre Reihen stürzen, dann möcht ich mit an Ihrer Zeite kämpfen und siegen oder sterben. Denn auch ich habe zu rächen, was je kein deutscher Mann verschmerzen soll: Unterjochung und Schmach und Zpott und hohn der Rusländer, und ein Vaterland, das ich über der Elbe in fremden, unheiligen Händen weiß. — Rber ich darf den Rltar des Friedens nicht verlassen, dem ich diene. Ich kann Zie nur beneiden und — ich tue es. Ich kann nur für Zie beten, und — ich will es. Ich kann Zie nur segnen — und ich werde es. Denn bei dem Rllmächtigen!

8. Teil 4 - S. 162

1912 - Hannover : Norddt. Verl.-Anst. Goedel
162 6. Nur ein klanglos Wimmern, ein Schrei voll Schmerz entquoll dem metallenen Munde, eine Kugel hatte durchlöchert ihr Lrz — um die Toten klagte die wunde. 7. Um die Tapfern, die Treuen, die Wacht am Nhein, um die Brüder, die heut gefallen — um sie alle, es ging uns durch Mark und Bein, erhob sie gebrochenes Lallen. 8. Und nun kam die Nacht, und wir ritten hindann, rundum die Wachtfeuer lohten, die Nosse schnoben, der Uegen rann — und wir dachten der Toten, der Toten! Ferdinand Freiligrattz. 85. Tod in Ähren. 1. 3m Weizenfeld, in Korn und Mohn, liegt ein Soldat, unaufgefunden, zwei Tage schon, zwei Nächte schon, mit schweren Wunden, unverbunden. 2. Durstüberquält und fieberwild, im Todeskampf den Kopf erhoben. Lin letzter Traum, ein letztes Bild, sein brechend Buge schlägt nach oben. 3. Die Sense rauscht im Ahrenfeld, er sieht sein Dorf im Urbeitsfrieden, ade, ade du Heimatwelt — und beugt das Haupt und ist verschieden. Detlev von Liliencron. 86. Brief König Wilhelms an die Königin. vendrefse, südlich Sedan, 3. September 1870. Du kennst nun durch meine drei Telegramme den ganzen Umfang des großen geschichtlichen Ereignisses, das sich zugetragen hat! Ls ist wie ein Traum, selbst wenn man es Stunde für Stunde hat abrollen sehen! Wenn ich mir denke, daß nach einem großen, glücklichen Kriege ich während meiner Negierung nichts Ruhmreicheres mehr erwarten konnte und ich nun diesen weltgeschichtlichen Nkt erfolgt sehe, so beuge ich mich

9. Teil 4 - S. 255

1912 - Hannover : Norddt. Verl.-Anst. Goedel
255 gesezt seyn, meine Studien planmäßig fortzusezen und mich zu Dem zu bilden, was ich hoffen kann zu werden. Der allgemeine Beifall, womit einige meiner versuche vom ganzen Deutschland aufgenommen wurden, welches ich höchstdenenselben unter- thänig zu beweisen bereit bin, hat mich einigermaßen veranlaßt, stolz seyn zu können, daß ich von allen bisherigen Zöglingen der grasen Uarlsacademie der erste und einzige gewesen, der die Aufmerksamkeit der grosen Welt angezogen, und ihr wenigstens einige Achtung ab- gedrungen hat — eine Ehre, welche ganz auf den Urheber meiner Bildung zurükfällt! hätte ich die litterarische Freiheit zu weit getrieben, so bitte ich Lw. herzogt. Durchlaucht allerunterthänigst, mich öffentliche Rechenschaft davon geben zu lassen, und gelobe hier feierlich alle künftige Produkte einer scharfen Zensur zu unterwerfen. Noch einmal wage ich es, höchstdieselbe auf das submisseste anzuflehen, einen gnädigen Blik auf meine unterthänigsten Vorstellungen zu werfen, und mich des einzigen Weges nicht zu berauben, auf welchem ich mir einen Namen machen kann. Der ich in aller Devotester Submission ersterbe Lwr. herzogl. Durchlaucht unterthänigst treugehorsamster Frid. Schiller, Negimentsmedicus. Un w. h. v. Dalberg. (Sachsenhausen, den 1. oder 2. Oktober 1782.) Euer Excellenz werden von meinen Freunden zu Mannheim meine Lage bis zu Ihrer Nnkunft, die ich leider nicht mehr abwarten konnte, erfahren haben. Sobald ich Ihnen sage, ich bin auf der Flucht, so- bald habe ich mein ganzes Schicksal geschildert. Uber noch kommt das schlimste hinzu. Ich habe die nöthigen Hilfsmittel nicht, die mich in den Stand sezten, meinem Mißgeschik Troz zu bieten. Ich habe mich von Stuttgardt, meiner Sicherheit wegen, schnell, und zur Zeit des Grosfürsten losreißen müssen. Dadurch habe ich meine bisherigen ökonomischen Verhältnisse plötzlich durchrissen, und nicht alle Schulden berichtigen können. Meine Hoffnung war auf meinen Aufenthalt zu Mannheim gesezt,' Dort hoffte ich von Ew. Excellenz unterstüzt, durch mein Schauspiel, mich nicht nur schuldenfrei als auch überhaupt in bessere Umstände zu sezen. Diß ward durch meinen nothwendigen plözlichen Uufbruch hintertrieben. Ich ging leer hinweg, leer in Börse und hofnung. Es könnte mich schaamroth machen, daß ich Ihnen solche Geständnisse thun muss, aber, ich weiss, es erniedrigt mich nicht. Traurig genug, daß ich auch an mir die gehässige Wahrheit bestätigt sehen muss, die jedem freien Schwaben Wachstum und Vollendung abspricht. wenn meine bisherige Handlungsart, wenn alles das woraus Ewr. Excellenz meinen Uarakter erkennen, Ihnen ein Zutrauen gegen meine

10. Teil 4 - S. 103

1912 - Hannover : Norddt. Verl.-Anst. Goedel
103 Freiheit und Gleichheit! hört man schallen; der ruh'ge Bürger greift zur wehr, die Straßen füllen sich, die Hallen, 365 und Würgerbanden ziehn umher. Da werden Weiber zu Hyänen und treiben mit Entsetzen Scherz,- noch zuckend, mit des Panthers Zähnen zerreißen sie des Feindes herz. 370 Nichts heiliges ist mehr, es lösen sich alle Bande ftommer Scheu,- der Gute räumt den Platz dem Bösen, und alle Laster walten frei. Gefährlich ist's, den Leu zu wecken, 375 verderblich ist des Tigers Zahn,- jedoch der schrecklichste der Schrecken, das ist der Mensch in seinem Wahn, weh denen, die dem Lwigblinden des Lichtes Himmelsfackel leihn! 380 Sie strahlt ihm nicht, sie kann nur zünden und äschert Städt' und Länder ein. Freude hat mir Gott gegeben! Sehet! wie ein goldner Stern aus der hülse, blank und eben, 385 schält sich der metallne Kern, von dem Helm zum Kranz spielt's wie Sonnenglanz,- auch des Wappens nette Schilder loben den erfahrnen Bilder. 390 herein! herein! Gesellen alle, schließt den Reihen, daß wir die Glocke taufend weihen! Konkordia soll ihr Name sein. Zur Eintracht, zu herzinnigem Vereine 395 versammle sie die liebende Gemeine. Und dies sei fortan ihr Beruf, wozu der Meister sie erschuf: hoch überm niedern Erdenleben soll sie im blauen Himmelszelt, 400 die Nachbarin des Donners, schweben und grenzen an die Sternenwelt, soll eine Stimme sein von oben wie der Gestirne helle Schar, die ihren Schöpfer wandelnd loben 405 und führen das bekränzte Jahr.
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