Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Fortbildungsschule
Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
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Eßgeschirre verwendet. Bei ihrem Gebrauche muß man sehr achtsam
sein, weil sie leicht zerbrechen.
Steingutgeschirr darf nicht auf Feuer gebracht werden. Man
gebraucht es zum Aufbewahren von Fett und eingemachten Nahrungs-
mitteln sowie als Teigschüsseln.
Das Holz ge sch irr muß nach dem Gebrauche an der Luft ge-
trocknet werden.
Die Eßgeschirre werden gewöhnlich in geschlossenen Schränken auf-
bewahrt. Kochgeschirre, besonders irdene Töpfe, stellt man dagegen besser
auf Holzschäfte, weil sie in abgeschlossenen Räumen leicht einen unan-
genehmen Geruch annehmen.
14. Feuerung und Beleuchtung.
Eine Hausfrau kann viel sparen, wenn sie ein geeignetes Brenn-
material wählt und richtig zu heizen versteht.
Zum Anfeuern eignet sich trockenes, feingespaltenes Tannen-
oder Forlenholz am besten; doch kann man auch andere Stosse, dieleicht
brennen, wie Hobelspäne, Korkabfälle, Papier und Stroh, verwenden.
Unter keinen Umständen benutze man Petroleum, weil dadurch schon
sehr häufig schwere Unglücksfälle entstanden sind.
Zum Unterhalten des Feuers gebraucht man Buchen- und
Eichenholz, Steinkohlen, Preßkohlen (Brikette), Koks und Torf, je
nachdem man am billigsten fährt. Bei der Steinkohle unterscheidet man
Würfelkohlen, Nußkohlen und Fettschrot. Jene sind teurer und eignen
sich besonders für die Stubenheizung; Fettschrot, in dem gröbere Stücke
mit Grieß untermischt sind, ist seines niedrigeren Preises wegen beson-
ders bei der Herdfeuerung beliebt; nur muß man den Grieß gut an-
feuchten, damit er nicht stäubt und unverbrannt durch den Rost fällt.
Koks ist seiner Billigkeit wegen sehr beliebt; er hinterläßt aber viele
Schlacken und eignet sich nicht für alle Öfen. Preßkohle und Torf
werden in der Regel nur dazu verwendet, das Feuer längere Zeit
glimmend zu erhalten.
Bei der Aufbewahrung des Brennmaterials achte man
darauf, das Holz in einem luftigen Raume so übereinander zu schichten,
daß die Luft durchziehen kann. Die Kohlen bewahren ihre Heizkraft am
besten in dunklen, etwas feuchten Kellern; eine niedrige Umzäunung
ist nötig, um das Verzetteln der Kohlen zu verhindern. Große Stücke
zerkleinert man im Keller und nicht erst in der Küche, in der jeder
Schmutz vermieden werden muß. Den Kohlenvorrat legt man am besten
schon im Sommer ein, weil man billiger kauft; doch nehme man nicht
mehr, als man für den Winter braucht, weil alte Kohlen an Heizkraft
verlieren.
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verwendet wird. Das Kapital im einen wie im andem Sinne besteht
in materiellen und geistigen Gütern.
Das geistige Kapital eines Menschen bilden sein Verstand, seine
Kenntnisse, seine Fertigkeiten,' seine Willenskraft, seine Erfahrungen
u. s. w. Dieses Kapital erhöht in hohem Maße den Wert des Menschen.
Wer aber geistiges Kapital besitzen will, muß es sich selbst erarbeiten.
Der Weg dazu ist mühsam, wenn ihm auch alle Hilfsmittel zu Gebote
stehen.
Das materielle Kapital wird in stehendes (Anlagekapital)
und in umlaufendes (Be triebskapital) eingeteilt. Um jedoch darüber
zu entscheiden, ob ein Gegenstand zu dem stehenden oder umlaufenden
Kapital gehört, muß man wissen, wozu er dient.
Der Webstuhl bleibt im Arbeitsraum und verläßt diesen nicht, das
Garn dagegen kommt an, wird zu Leinwand verarbeitet, verschickt und
wieder durch anderes Garn ersetzt. Das Garn und die Leinwand ge-
langen wie das Geld von einer Hand in die andere, oder wie man sagt:
sie laufen um. Der Webstuhl ist also ein stehendes, das Garn ein um-
laufendes Kapital. Ein Wagen, der einem Wagenfabrikanten gehört,
ist ein umlaufendes Kapital; denn er geht von einem Eigentümer zum
andem, von Hand zu Hand. Gehört er aber einem Lohnkutscher, so
bildet er ein stehendes Kapital. Er ist das Werkzeug des Kutschers;
denn mit Hilfe seines Wagens leistet er Dienste, die man ihm bezahlt.
Ebenso gehören auch Ländereien mit dem entsprechenden Inventar, Ge-
bäude, Einrichtungen zum Betriebe des Geschäftes wie Werkzeuge,
Maschinen u. s. w. zum stehenden Kapital. Die Kenntnisse des Arztes,
des Advokaten, des Lehrers, des Ingenieurs sind ein geistiges Kapital
und können wie die meisten Werkzeuge zu den stehenden Kapitalien
gerechnet werden.
Zum umlaufenden Kapital gehören sowohl das Vieh, das man mager
gekauft, um es zu mästen und wieder zu verkaufen, als auch das Leder
des Schuhmachers, das Tuch des Schneiders, die Kohlen zum Heizen
und das Öl zum Schmieren der Maschinen, das Geld zur Bezahlung
der Steuern, der Miete, der Gehalte der Angestellten, der Löhne der
Arbeiter und Dienstboten, der Sämereien zur Einsaat.
Das Kapital erhält seine wahre Bedeutung durch seine Verwendung.
Es soll sich mit der Arbeit verbinden und diese unterstützen. Dadurch
macht es die Errichtung niederer und höherer Lehranstalten und die An-
eignung zahlreicher Bildungsmittel möglich, erleichtert den Verkehr durch
Straßen, Eisenbahnen und Telegraphen und befördert dadurch den Aus-
tausch der Ideen, reißt hergebrachte Vorurteile nieder und erweitert den
Gesichtskreis. So ist es ein Träger wahrer Aufklärung und Bildung ge-
worden und würde mit dem Verfall desselben auch die Kultur zurückgehen.
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TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann]]
TM Hauptwörter (200): [T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T154: [Meister Handwerker Geselle Arbeit Lehrling Handwerk Arbeiter Jahr Kaufleute Stadt], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme]]
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153
105» Vom Kalkulieren oder Kostenberechnen.
Jeder Handwerker, der seine Kunden nicht übersordern, aber auch
nicht ohne Gewinn oder gar mit Verlust arbeiten will, muß imstande
sein, den Herstellungspreis seiner Erzeugnisse, Waren oder Arbeiten zu
ermitteln, mit andern Worten, er muß kalkulieren können.
Das Kalkulieren oder Kostenberechnen ist keine Erfindung der Neu-
zeit. Seitdem es Handel und Gewerbe, Käufer und Verkäufer, Abnehmer
und Lieferanten gibt, wird kalkuliert. Früher nahm man es freilich
ziemlich leicht, und man durfte dies tun, weil die Verhältnisse viel ein-
facher lagen als heutzutage. Allein die Neuzeit, die dem Handwerk
in den Fabriken eine mächtige Konkurrenz erstehen ließ, verlangt ge-
bieterisch einen mehr kaufmännischen Betrieb der Gewerbe, und dazu
gehört vor allem, daß der Gewerbtreibende den Selbstkostenpreis
seiner Ware sorgfältig und verständig berechnen kann.
Den Selbstkostenpreis einer Ware findet man, indem man
I. den Wert des benötigten Materials,
Ii. den Wert der Zutaten,
Iii. die Auslagen für Arbeitslohn,
Iv. die entsprechenden allgemeinen Geschäftsunkosten
genau berechnet und diese 4 Posten dann zusammenzählt.
Unter Material versteht man die Stoffe, aus denen der zu be-
rechnende Gegenstand gemacht werden soll. Es können dies sogenannte
Rohstoffe sein, also Stoffe, wie sie die Natur liefert, z. B. Lehm zu
Backsteinen, Sand und Kies zur Betonbereitung u. s. w., oder aber
schon teilweise bearbeitete Stoffe wie Schmiedeeisen, Stahl, Blech, Tuch,
Glas, Mehl u. s. w.
Zu den Zutaten gehören die in geringen Mengen verwendeten
Hilfsstoffe wie Nägel, Schrauben, Leim, Firnis, Glaserkitt, Nähseide,
Knöpfe u. s. w.
Bei der Position Arbeitslohn werden die betreffenden Aus-
lagen für Gesellen u. s. w. in Rechnung gestellt.
Die Berücksichtigung der allgemeinen Geschäftsunkosten ist
sehr wichtig, obwohl sie leider immer noch von einzelnen Handwerkern
für unwesentlich gehalten wird. Hierher gehören alle jene Aufwendungen,
die zum Betriebe des Geschäftes überhaupt erforderlich oder mit dem-
selben unmittelbar verbunden sind, also:
1. Verzinsung des Betriebskapitals (Geschäftseinrichtung, Material,
Arbeitslöhne u. s. w.);
2. Mietwert oder Mietzins für Werkstätte und Lagerraum;
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
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— 163 —
her beilegte, mag aus dem Umstande ersehen werden, daß zur Zeit
der Zünfte und Innungen die Verwendung des Leimes die Grenze
bildete, welche die Arbeiten der Schreiner von denen der Zimmerleute
trennte, und daß den letzteren bei Strafe verboten war, Arbeiten zu
fertigen, zu denen Leim erforderlich ist.
Zieht man die weiteren Umstände in Betracht, daß Holz
überall zu haben ist, daß es sich als Material zum Bau unserer Häuser
sowie in seiner Eigenschaft als schlechter Wärmeleiter zur Ausstattung
unserer Wohnräume besonders eignet, daß es außerdem zur Herstellung
unzähliger Gebrauchsgegenstände im Haushalt wie als Hilfsmittel im
Gewerbe Verwendung findet, so kann wohl ohne Übertreibung gesagt
werden, daß es uns ein geradezu unentbehrliches Bau- und Arbeits-
material geworden ist.
Eine Reihe von Gewerbetreibenden sind auf seine Verarbei-
tung angewiesen. Nächst dem Zimmermann, dem Schreiner, dem Wag-
ner und Küfer, denen es fast ausschließlich das Material zu ihren Ar-
beiten liefert, verwenden es in ausgiebigem Maße die Glaser, die Dreher
und noch andere Handwerker. Selbst die Kunst greift ans das Holz;
die Holzbildhauer wie die Verfertiger von Holzeinlegarbeiten (Intarsien)
und die Xylographen fertigen aus ihm ihre Kunstwerke.
Die häufigste Verwendung finden die weichen, rasch wachsenden
Hölzer unserer Tanne, Fichte, Lärche und Kiefer und zwar beim Zimmer-
mann, der daraus die Gebälke, Wände und Dachstühle unserer Häuser
fertigt, und beim Schreiner, der sich mit der innern Ausstattung und
Möblierung der Wohnräume befaßt. Das Eichenholz wird von beiden
ebenfalls hochgeschätzt und muß nur seines Preises wegen hinter den
billigeren Weichhölzern oft zurückstehen. Außer den genannten Hölzern
werden noch Nußbaum, Ahorn, Pappel, Linde und Buche sowie die
ausländischen Mahagoni, Palisander, Pitchpine u. s. w. in der Möbel-
schreinerei verarbeitet.
Das Holz der Linde und des Birnbaumes benutzt gerne der Holz-
schnitzer zu seinen zierlichen Bildwerken. Den mittelharten und harten
Hölzern wie Nußbaum, Birnbaum, Eiche, Rot- und Weißbuche, Ahorn
und Buchs gibt der Dreher den Vorzug. Die zähen Hölzer der Akazie
und Esche sowie der Weißbuche und Ulme finden ausgiebige Verwen-
dung beim Wagenbau. Nur der Büchsenmacher und der Xylograph
beschränken sich auf je eine Holzart; der erstere macht seine Gewehr-
schäfte nur aus Nußbaum und letzterer kann nur das feinfaserige und
harte Buchsholz gebrauchen.
112. Arten -er Nutzhölzer.
Im Gewerbe werden vorzugsweise folgende Hölzer benutzt:
Tanne, in Süddeutschland Weißtanne genannt, hat eine licht-
TM Hauptwörter (50): [T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
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gelbe, glänzende Farbe, ist weich mit harten Jahresringen und läßt sich
sehr gut spalten und verarbeiten. Verwendung findet dieses Holz beim
Möbelschreiner, Zimmermann, Kübler und Holzschnefler.
Fichte, bei uns Rottanne genannt, ist gelblichweiß. Das Holz
ist wie auch die Jahresringe weich und zart. Es wird vom Bau- und
Möbelschreiner verwendet.
Kiefer, bei uns Forle oder Föhre genannt, ist gelblich-rötlich
bis braunrot, weich, grob, harzreich und deshalb dauerhaft, aber weniger
gut zu bearbeiten. Geeignet ist es namentlich für Arbeiten im Freien
wie Türen, Fenster u. s. w.
Lärche ist hellgelb bis braunrot, weich, läßt sich gut verarbeiten,
auch schnitzen. Verwendet wird dieses Holz wie Fichte.
Eiche ist gelb bis hellbraun, hart, zähe, dauerhaft, schwer und
hat glänzende Markstrahlenspiegel. Es läßt sich sehr sauber bearbeiten
und fast zu allem verwenden; der gelblichweiße Splint ist jedoch des
Wurmfraßes wegen nicht brauchbar.
Rotbuche, meist kurzweg Buche genannt, ist rötlich, hart und
läßt sich gut bearbeiten. Seine Verwendung ist aber, da es stark ar-
beitet, eine beschränkte. Man fertigt daraus Dinge, bei denen es mehr
auf Festigkeit als auf andere Eigenschaften ankommt wie Hobelbänke,
Tischfüße u. s. w. Neuerdings macht man aus ihm Stab- und Fisch-
gratböden und die beliebten Wiener Möbel.
Weißbuche, auch Hainbuche und Hornbaum genannt, ist weiß,
sehr hart, dicht, zähe, elastisch, schwer zu bearbeiten. Dieses stark ar-
beitende Holz ist für Wagnerarbeiten, Werkzeuge und Maschinen sehr
geeignet, jedoch nicht zu Möbeln.
Nuß bäum ist graubraun bis rotbraun, mittelhart, zart und
schlicht, läßt sich vorzüglich bearbeiten und besonders gut polieren. Man
verwendet es in der Bau- und Möbelschreinerei, besonders zu den auf
Blindholz aufgelegten Furnieren; ferner zu Gewehrschäften.
Pappel ist weiß, sehr weich, zart, leicht und, da es nicht arbeitet
und fast keine Jahresringe zeigt, ein vorzügliches Blindholz für die
Möbelschreinerei.
Linde ist rötlichweiß mit deutlichen Jahresringen, weich, aber doch
härter als Pappel, gibt ein gutes Blindholz und läßt sich vorzüglich
schnitzen. Ist sehr geschätzt als Holz für Reißbretter.
Ahorn ist weiß bis gelblich, hart, fein, aber fpröde, läßt sich
gut verarbeiten und polieren, weshalb es auch in der Möbelschreinerei
häufig verwendet wird.
Birnbaum ist rötlich oder rotbraun, hart, dicht, fein, gleich-
mäßig und daher ein vorzügliches Material für Schreiner, Dreher und
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TM Hauptwörter (200): [T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T168: [Holz Tisch Messer Stück Honig Stuhl Griffel Hand Narbe Papier], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf]]
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dielen) bezeichnet man Dielen, die 36 mm stark, 4,60 m lang und
29 em breit sind. Dielen in der Stärke von 30 mm nennt man
Sattelbretter oder Bett seiten, und was schwächer ist als dieses
Maß, heißt Bretter oder Bord. Um letztere genauer zu bezeichnen,
fügt man die Dicke in mm bei z. B. „Bretter 24 mm stark." Die
Bretterlänge beträgt rund 4,50 m.
Der Preis der Schnittwaren richtet sich nach der Qualität
und Stärke derselben. Schwächere Bretter sind verhältnismäßig teurer
als stärkere. Der Qualität nach unterscheidet man in Süddeutschland:
1. reine, ganz reine Dielen oder Bord; sie dürfen keine
Äste haben; das Holz muß schön weiß, langfaserig, „schlicht" und
„sauber" sein;
2. halbreine Dielen oder Bord, d. h. solche von zartem Holz
mit wenigen, gut verwachsenen Ästchen;
3. ordinäre Dielen, d. h. solche, die lose, schwarze, etwas
größere Äste zeigen;
4. Brennbord, d. h. grobästige, saulstellige, zerrissene Bord, die
noch zum Verschalen und zur Anfertigung von Kisten geeignet sind;
5. Ausschußbretter, worunter man alles versteht, was nicht
unter 1 — 4 eingereiht werden kann.
In früheren Zeiten war es bei dem Mangel anderer Kaufgelegen-
heiten üblich, daß sich der Handwerker fein Holz stammweise im Walde
kaufte, es auf der Sägmühle schneiden und hierauf einige Jahre trocknen
ließ. Heute ist dies anders. Wohl macht es der Wagner oder Stell-
macher, der viel Rund- oder Ganzholz verarbeitet, auch jetzt noch so.
Allein schon der Zimmermann ist vom alten Brauch abgegangen und
kauft sein Balken-, Wand- und Dachholz von den großen Sägereien.
Der Schreiner vollends deckt seinen Bedarf an Arbeitsmaterial über-
haupt nur noch bei großen Holzhandlungen und zwar mit Recht; denn
eine solche Holzhandlung besitzt große Vorräte aller gangbaren Holz-
sorten in getrockneter, also sofort verwendbarer Ware, und es ist auch
der Käufer in der Lage, sich von der Güte derselben durch Augenschein
zu überzeugen. Muß er auch einen etwas höheren Preis bezahlen, so
hat er dagegen nicht den Zinsverlust des in einem Holzlager jahrelang
totliegenden Kapitals und ebenso nicht das Risiko eines schlecht aus-
fallenden Stammholzkaufes zu tragen.
114. Der Hausschwamm.
Die Dauerhaftigkeit des Bauholzes ist sehr verschieden. Im
Wasser oder nassen Lehmboden hat das Holz, besonders das
Eichenholz, eine fast unbegrenzte Haltbarkeit. So findet man am Rheine
und an den Usern des Bodensees noch gut erhaltene Reste von Pfahl-
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TM Hauptwörter (200): [T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T154: [Meister Handwerker Geselle Arbeit Lehrling Handwerk Arbeiter Jahr Kaufleute Stadt], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff]]
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Die stolzen Tanncnwaldungen der Gegend liefern das trefflichste
Rohmaterial, schöne, ziemlich astfreie Stämme, die bei den Holzverstei-
gerungen als Spaltholz ausgeboten werden.
Das schönste Spaltholz brauchen die Schachtelmacher. Sie ver-
stehen aber auch die einzelnen Stücke in die dünnsten Brettchen zu spalten
und letztere zu Schachteln der verfchieoensten Art zusammenzufügen.
Die Stube des Nachbars gleicht mehr einer Schreinerwerkstätte;
denn ringsum stehen Hobelbänke und an den Wänden hängen allerlei
Hobel und Sägen. Es ist die Werkstätte eines Hobelmachers. Er ver-
fertigt Gemüse-, Rüben-, Salat- und Krauthobel, letztere von den
kleinsten mit zwei bis zu den größten mit sechs Messern, wie sie der
Krautschneider gebraucht. Verarbeitet der Kübler nur Tannenholz, so
braucht der Hobelmacher Buchenholz, das er aus den Waldungen der
nächsten Umgebung, vielfach aber aus der Gegend von Todtmoos und
Gersbach bezieht.
Zn den „Buchenen", wie die Bernauer sagen, gehören auch die-
jenigen, die Gemüse-, Teig-, Fleisch-, Küchen- und Hackbretter anfertigen.
Auch die Sestermacher verarbeiten nur Buchenholz. Leider finden aber
die hölzernen Litermaße immer weniger Absatz.
In einem anderen Hause wohnt ein Blasebalgmacher. Rings um
einen niederen Tisch sitzen die Mutter und die älteren Kinder und
„nageln Blasebälge auf", während der Vater das Leder hierfür zuschneidet.
Küchen- und Metzgerblasebälge sowie solche zum Schwefeln der Reben
bis hinauf zu den großen Schmiedeblasebälgen sind die verschiedenen
Sorten, die alle musterhaft, bisweilen auch mit Brandmalereien, aus-
geführt werden.
Die meisten Küchengeräte wie Fleisch- und Butterteller, Fleisch-
hämmer, Salzfässer, Kochlöffel, Nudelbretter und Wellhölzer sind Erzeug-
nisse der Bernauer Holzwarenindustrie, unter denen auch die Wasch-
klammern, Mausefallen, Seifenhalter, Federkasten und Stiefelzieher zu
erwähnen sind.
Einzelne Meister arbeiten auch mit Maschinen und stellen einige
Artikel fabrikmäßig her, z. B. Hackbretter, Besenstiele u. s. w. Auch
eine Bürstenfabrik befindet sich hier; jedoch werden noch in vielen
Häusern des Tales, zumal von den weiblichen Mitgliedern der Familie,
„Bürsten eingezogen".
Die Bernauer Schneflerei hat schon recht schlechte Zeiten gehabt.
Die Zahl der Händler nahm immer mehr zu und durch ihre gegenseitige
Konkurrenz wie durch die wachsende Verbreitung des Emailgeschirres sank
der Preis der Waren immer mehr, während sich die Holzpreise steigerten.
Um sich über Wasser zu halten, taten sich im Mai 1897 über 100
selbständige Meister zusammen und bildeten eine Genossenschaft, die sich
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
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genannt, sind in der Weise entstanden, daß sich an Pflanzenwurzcln,
Moosen u. s. w. durch Wasser mit hohem Kalkgehalt Niederschläge
bildeten, die dann allmählich versteinerten. Sie finden ihrer Leichtigkeit
wegen hauptsächlich zu Arbeiten Verwendung, die kein großes Eigengewicht
haben sollen wie Gewölbe u. s. w.
3. Der Granit besteht aus einem Gemenge von Feldspat, Quarz
und Glimmer nebst zufälligen Bestandteilen, ist sehr hart und ent-
sprechend schwer zu bearbeiten, besonders zu polieren. Er wird im Hoch-
und Tiefbau gerne verwendet und zwar vornehmlich zu starken Funda-
menten, zu Sockeln, Schwellen, Treppenstufen, Bordsteinen, Straßen-
rinnen, zu Wasserbauten, Kaimauern und Brückenpfeilern, zu Stütz-
mauern, Säulen und Pfeilern, kurz zu allen Arbeiten, die hohe Festig-
keit und Wetterbeständigkeit, aber keine feine Profilierung erfordern. In
Baden findet man ihn in großer Menge im Schwarzwald wie im
Odenwald.
4. Syenit ist ein ähnliches Gemenge wie Granit und enthält
besonders Feldspat und Hornblende, Trachyt ein solches aus Feldspat,
Hornblende und Glimmer. Beide sind sehr hart. Ersterer findet seiner
Polierfähigkeit wegen in ähnlicher Weise Verwendung wie Granit und
Marmor, letzterer nur als Haustein zu wetterbeständigen und der Ab-
nützung ausgesetzten groben Arbeiten wie Sockeln, Treppenstufen u. s. w.
5. Porphyr, der ebenfalls hart und polierfähig ist, kommt nur
als Material zu Säulen und Verkleidungen in Betracht; als Mauerstein
verwendet man ihn nicht.
118. Die künstlichen Bausteine.
Nicht in allen Gegenden kommen die zum Bauen verwendbaren
Steine in der Natur vor und der Transport derselben aus fernen
Steinbrüchen ist oft so teuer, daß es zweckmäßiger ist, künstliche
Bausteine herzustellen. Man erhält dieselben durch Mischen, Stampfen
oder Pressen geeigneter Stoffe, die alsdann durch Brennen oder bloßes
Austrocknen an der Luft einen genügenden Härtegrad erreichen. Ihr
Hauptvorzug ist die regelmäßige prismatische Form.
Zur Verwendung gelangen Backsteine, Schwemm- oder Tuff- und
Schlackensteine, Kunst- oder Zementsteine, Korksteine und Gipsdielen.
1. Die Backsteine finden die meiste Verwendung. Sofern ein
gutes Material gewählt und mit Sorgfalt verfahren wird, sind sie sehr
tragfähig, sehr wetterbeständig und namentlich für Feuerungsanlagen sehr
geeignet.
Die Herstellung besteht im wesentlichen darin, daß gut durch-
geknetete und mit feinem Sand untermischte Tonerde entweder mit der
Hand in Formen geschlagen (Handsteine) oder mittelst einer Maschine
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und die Schlackensteine die gebräuchlichsten. Die ersteren bestehen
aus einer leichten, sandartigen Steinmasse (Trachyt- oder Bimssteingrus),
die mit Wasserkalk- oder Zementmörtel gut durchgearbeitet, sodann in
Formen gebracht und au der Luft getrocknet wird. Die Schlackensteine
ihrerseits bestehen aus Steinkohlenschlacken, wie sie von Dampfkessel-
und Lokomotivfeucrungen u. s. w. gewonnen werden. Diese Schlacken
werden fein gestoßen, ebenfalls mit Wasserkalk- oder Zementmörtel ver-
mengt und dann in Formen geschlagen.
Die Schwemm- oder Tuffsteine sind verhältnismäßig leicht und
bleiben, im Trockenen verwendet, trocken; die Schlackensteine dagegen
saugen die Feuchtigkeit der Luft auf und sind schwer. Die Maurer
verarbeiten besonders die Tuffsteine gerne, weil sie reinlich zu handhaben
sind, sich mit dem Mörtel gut verbinden und die Arbeit fördern. Da
die Festigkeit beider Arten gering ist, verwendet man sie meist nur für
untergeordnete Arbeiten, für provisorische Bauten oder Riegelsachaus-
mauerungen in Dachräumen.
3. Die Kunst- oder Zement st eine werden aus feingestoßenem
Steinschotter, scharfkörnigem Quarzsand und Zement, also der eigent-
lichen Betonmasse, durch Stampfen oder Pressen in Formen hergestellt.
Sie zeigen sich bei sorgfältiger Ausführung tragfähig und wetterbeständig
und können als Treppentritte, Quader-, Wasser- und Ofensteine sowie
als Formsteine gebraucht werden.
4. Außer den schon genannten künstlichen Bausteinen gibt cs noch
eine Anzahl anderer, die in neuerer Zeit durch den hochentwickelten
Maschinenbetrieb für ganz bestimmte Zwecke hergestellt werden. Hierher
gehören z. B. die Korksteine, die aus zusammengekitteten Korkabfällen
gebildet sind. Dieselben sind ihrer Leichtigkeit wegen zu Ausmauerungen
von Riegelwänden, die auf Hohlräumen stehen, sowie als Jsoliermaterial
gegen Wärme, Kälte und Schall sehr geeignet. Auch die Gips dielen,
aus Gipsguß bestehend, in welchen man Schilfrohr eingelegt hat, er-
freuen sich großer Beliebtheit, nämlich für alle die Fälle, wo es sich um
ein geringes Eigengewicht oder um die Herstellung alsbald trockener
Riegelfachausmauerungen handelt.
119. Luftmörtel.
Die Luftmörtel werden nur an der Luft, nicht aber unter Wasser-
hart. Hierher gehören der Lehmmörtel, der gewöhnliche Kalkmörtel und
der Gipsmörtel.
1. Zur Bereitung des Lehm Mörtels dient der Lehm, ein mit Sand
gemischter Ton. Die reineren, fetten Tone verwendet man nicht zu
Mörtel, sondern zur Herstellung von irdenen Geschirren und Porzellan.
Wie jeder Ton läßt sich aitcf) der Lehm mit Wasser zu einem
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metall zur Platte (Lingot) oder zum Stabe geformt, je nachdem man
Blech oder Draht daraus walzen will.
Schmuck aus Goldblech wird aus freier Hand kalt getrieben oder
mittelst Gesenken (tiefgeschnittenen Stahlformen) gepreßt. Golddraht dient
zu Ketten, Schnörkeln, Broschen- und Nadelstielen. Hohle Gold-, be-
sonders aber Scharnierwaren sucht man durch Einkitten vor dem Zer-
drücken zu schützen; Doublewaren dagegen werden nicht gekittet, weil
dieses Material einem mäßigen Drucke hinlänglich widersteht.
Bazar- und Jahrmarktschmuck wird als Massenartikel mit Hilfe
der Maschinen aus Kupfer, Tombak oder Alumininmbronze fabriziert
und galvanisch, seltener in Feuer, vergoldet. Den Glanz erhalten solche
Waren durch das sogenannte Brünieren.
Durch Edelsteine, Perlen oder Email wird die Schönheit eines
Schmuckes bedeutend erhöht. Diamante, Rubine, Saphire, Smaragde
und Opale, echt oder imitiert, sind die gebräuchlichsten Edelsteine. Echte
Steine werden gewöhnlich frei (ä jour) gefaßt und geben so das schönste
Feuer. Ihre Nachbildungen (Flüsse) dagegen faßt man auf unterlegter
Folie in Kästchen, um so ein Rückstrahten des Lichtes, also eine dem
echten Steine ähnliche Lichtwirkung zu erhalten. Emailmaler und Email-
leure wissen mit Schmelzglasfarben Gemälde oder Überzüge in den
zartesten Farben sowohl auf einzelnen Schmuckteilen als auf ganzen
Schmuckstücken zu erzeugen.
Die Abfälle, die sich bei der Verarbeitung des Goldes ergeben,
werden als Feilung, Gekrätz, Handwasser u. s. w. sorgfältig gesammelt,
unter Luftabschluß geglüht, mit Abtreibsalzen (Pottasche, Salpeter, Borax)
oder, falls sie durch sonstige Stoffe verunreinigt sind, mit Abtreibsalzen
und Blei in Tontiegeln abgetrieben. Aus diese Weise wird das schein-
bar verschleuderte Gold als sogenannter Goldkönig wiedergewonnen, und
nur 3—5 °/o Gold gehen für die Fabrikanten wirklich verloren. Die
Gewinnung des Goldes aus den Abfällen besorgt der Kehrets- oder
Gekrätzfabrikant auf eigene Rechnung oder gegen entsprechende Ver-
gütung.
Der Feingehalt der zu Lingot zusammengeschmolzenen Könige wird
durch die Feuerprobe ermittelt, wobei der unedle Zusatz mit Blei in
einer Knochenmehlschale (Kupelle oder Kapelle) abgetrieben, das Fein-
silber aber mit Salpetersäure ausgeschieden wird. Goldwaren dagegen
prüft man durch die Stichprobe annähernd auf ihren Feingehalt.
Die Goldindustrie setzt geschickte Arbeiter voraus; man hat des-
halb in Pforzheim eine Gewerbeschule und eine Kunstgewerbeschule er-
richtet, in denen die jungen Leute sich namentlich im Zeichnen gründlich
ausbilden können.