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1. Bilder aus der Geschichte des Reußischen Landes und Fürstenhauses - S. 3

1900 - Greiz : Henning
1^ Pie Soröenmark. Nicht immer ist unser Heimatland ein deutsches Land gewesen. Allerdings haben in der ältesten Zeit, von der wir wissen, Deutsche oder Germanen in unseren Gegenden gewohnt; in den ersten Jahrhunderten nach Christo hatten die Germanen sogar fast den ganzen Osten Europas, Polen und einen großen Teil von Rußland, von der Ostsee bis zum schwarzen Meere inite. Aber dann wurden die kaum seßhaft gewordenen, noch halb nomadischen deutschen Stämme des Ostens aufs neue nach Westen mitfortgerissen von der gewaltigen Volksbewegung, die man als die Völkerwanderung zu bezeichnen pflegt. So wurden auch die Hermunduren, welche in unsern Gegenden wohnten, ergriffen; ein großer Teil des Volks verließ seine Wohnsitze und wanderte nach Westen. Das Land wurde freilich nicht gänzlich entvölkert, es blieb eine, wenn auch spärliche, deutsche Bevölkerung zurück. Sie erlag aber bald neuen nachdrängenden Völkermassen. Slavische Volker besetzten das ganze weite Gebiet vom Ural bis zur Elbe und Saale; das Volk der Sorben war es, welches das heutige Königreich Sachsen wie auch das Vogtland besetzte. Die Saale wurde die Grenze zwischen Sorben und Franken; denn die letzteren hatten im Anfang des 6. Jahrhunderts dem großen Thüringerreich, das von der Donau bis zum Harz reichte, ein Ende gemacht, und das Frankenreich dehnte sich nun ostwärts bis zur Saale aus. Die Sorben besiedelten auch unser La nt), die zurückgebliebenen Deutschen wurden unterjocht und verschwanden unter ihnen. Wir dürfen uns freilich nicht vorstellen, daß das Land auch nur annähernd so angebaut und bevölkert gewesen sei wie Heutzutage. Weite Strecken waren mit Wald bedeckt oder dienten als Viehtrift; nur spärlich war das Ackerland. Die höheren Teile des Landes blieben meist unbebaut, da die Sorben sich in den Thälern und den waldfreien Abhängen der Hochebene ansiedelten. Noch heute sind ihre Niederlassungen an den Namen auf i tz wie Irchwitz, Pohlitz, Sachswitz (auch Greiz und Schleiz) ober au wie Naitschau, Dölau, Friesau erkennbar. Ihre 1*

2. Bilder aus der Geschichte des Reußischen Landes und Fürstenhauses - S. 5

1900 - Greiz : Henning
— 5 — der Kampf ausgebrochen, indem die letzteren über die Saale vordrangen; doch wurden sie im Anfang des 7. Jahrhunderts bis zur Saale zurückgeworfen. Von neuern hören wir unter Karl d. Gr. von Einfällen der Sorben in Sachsen und Thüringen, aber erst nach Beendigung der Sachsenkriege im Jahre 806 konnte dieser seinen Sohn Karl gegen sie schicken, der sie z. T. unterwarf und an der Saale und Elbe Schlösser, unter denen wir uns freilich nur Schanzen und hölzerne Wehren zu denken haben, zum Schutze gegen sie erbaute. Unter Ludwig dem Frommen scheint dann im Jahre 816 das Gebiet zwischen der Elster und Saale, also das Vogtland, dem fränkischen Reiche einverleibt zu sein. Seit Ludwig dem Deutschen heißt es die Sorbenmark; er setzte darüber eigne Grafen, aber Jahrzehnte lang machten fortwährende Aufstände der Unterworfenen und Einfälle der benachbarten Sorben immer neue Heereszüge nötig. Am Ende des 9. Jahrhunderts unter dem Grafen Burchard erscheint sie völlig beruhigt. Dieser fiel im Jahre 908 gegen die Magyaren, welche verheerend in Thüringen eingebrochen waren. Er war der letzte Graf der Sorbenmark, denn diese kam nun samt Thüringen an Otto den Erlauchten, Herzog zu Sachsen. Dessen Sohn, der deutsche König Heinrich I., welcher die Eroberung der slavischen Länder jenseits der Elbe begann, behielt die Sorbenmark, welche von nun an Ostermark oder Osterland hieß, unter eigener Verwaltung, indem er sie mehreren Gaugrafen unterstellte. Der größte Teil des Landes war königlicher Besitz, sog. Krön gut, und die Könige verliehen dies z. T. an Bistümer und Abteien oder belehnten damit auch weltliche Herren, die Gaugrafen und andere Beamte. Wie von König Heinrich I. in Thüringen und Sachsen zuerst befestigte Plätze, Burgen, angelegt wurden, so entstand nun bald auch an der Saale, Elster, Mulde und Elbe eine Reihe von Burgen als Sitze dn- adligen Herren, meist hoch und fest gelegen (mit Namen auf berg, bürg, eck, fels, stein). 2n den langen Kriegen war das Land verödet und ein großer Teil der Einwohner umgekommen. Darum begann man, Scharen deutscher Bauern ins Land zu ziehen und verteilte an sie das noch ungerodete und unbebaute Land, damit sie es gegen Zins an ihre Herren bestellten. Damals verließen Tausende ihre Heimat, in der sie unter dem Druck schwerer Lasten seufzten, um sich in den eroberten Ländern des Ostens anzusiedeln, wo sie ein besseres Los erhofften. So wurden auch in unserm Lande von deutschen Ansiedlern die Wälder ausgereutet, und es entstanden zwischen den sorbischen Orten neue Dörfer mit deutschen Namen auf grün wie Hermannsgrün, reuth wie Fraureuth, roda wie Zeulenroda, dorf wie Reinsdorf (Reinhardsdorf) in großer Zahl. So gab es eine doppelte Bevölkerung im Lande, sorbische und deutsche; die Sorben, durch die Unterjochung und den Druck
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