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1. Deutsche Geschichte mit entsprechender Berücksichtigung der sächsischen - S. 36

1880 - Halle : Anton
36 wohnten in uralter Zeit die Hermunduren. (Evmin = groß, dur = Gebirge; ihr Name bedeutete also „Großgcbirger"). Sie waren Germanen und ihrer Lebensweise nach Nomaden, d.h. umherziehende Hirten, hatten also keine festen Wohnplätze und trieben keinen Ackerbau. Zur Zeit der Völkerwanderung gaben sie ihre Wohnsitze auf. Dafür drang von Osten her ein slavischer Volksstamm ein; er selbst nannte sich „Sorben," darum hieß Sachsen damals „Sorabia;" die Deutschen nannten die neuen Nachbarn „Wenden". Sie gliederten sich in die Daleminzier, die sich am linken Elbufer niedergelassen hatten, und in die Milzener und Lusitzer, welche rechts von der Elbe wohnten. Nachkommen dieser alten Sorben oder Wenden wohnen noch heute in der Gegend von Bautzen. Die Sorben wenden hatten dunklere Haut, dunkleres Haar und breiteres Gesicht als die Deutschen; auch unterschieden sie sich von diesen in Religion, Lebensweise und Sprache. Sie beschäftigten sich auch mit der Viehzucht, waren aber keine Nomaden, denn sie legten Dörfer an und trieben Ackerbau. Auch in Gewerbe und Handel waren sie erfahren: sie verstanden das Eisen zu schmieden und Schiffe zu bauen; aus dem Flachse ihrer Felder und aus der Wolle ihrer Schaft spannen sie Garn, und aus dem letzteren webten sie Leinwand und Tuch, besonders auch Pferdedecken, die von den Nachbarn gern gekauft wurden. Aus Holz schnitzten sie zierliche Bilder, und den Thon verarbeiteten sie unter anderem zu Urnen und Thränennäpfchen; in den ersteren sammelte man Knochen und Asche der verbrannten Leichname, und mit den letzteren wurden jene auf den Begräbnißplätzen umstellt. Große Handelsschiffe führten aus der Elbe die Landeserzeuanisfe andern Völkern zu. Bei ihren Ansiedelungen bevorzugten sie die Fluß-thäler, das höhere Gebirge vermieden sie, das haben erst die Deutschen angebaut. Die Namen der von den Sorben gegründeten Orte sind kenntlich an den Endungen itz, itzsch, atzsch, ig, in, au; die Endungen dors, bach, berg, wald, Hain, holz, stein, brunn, kirch, grün re. weisen dagegen aus von Deutschen gegründete Orte hin. Ihrer Religion nach waren die Sorbenwenden Heiden; sie verehrten den Sonnengott Swantowit — an ihn erinnert noch das Dorf Wantewitz bei Großenhain —, den guten Geist Bielbog (— weißer Gott) und den bösen Geist Zschernebog (— schwarzer Gott). Jenem opferten sie Blumen und Früchte, diesem brachten sie Thiere und das Blut ihrer gefangenen Feinde dar. Den Gottesdienst selbst hielten sie auf Bergen oder in heiligen Eichenhainen ab. Anfangs verhielten sich die Sorben ruhig; später geriethen sie in harte Kämpfe mit den westwärts wohnenden Deutschen. Heinrich besiegte die Daleminzier; ihre Festung Jahna bei Lommatzsch — das damals Glomazi hieß — wurde nach 20-tägiger Belagerung erobert. Die Erwachsenen wurden erschlagen, Knaben und Mädchen als Gefangene weggeführt. Heinrich ließ,

2. Deutsche Geschichte mit entsprechender Berücksichtigung der sächsischen - S. 37

1880 - Halle : Anton
37 um die Unterworfenen im Zaume zu halten, auf einem an der Elbe gelegenen Berge eine Burg erbauen, die den Namen Meißen empfing. Die Burg fowie das gesammte neu unterworfene Land wurde einem Markgrafen übergeben. So wurde im Jahre 928 die Burg und Markgrafschaft Meißen gegründet. Nun zogen deutsche Ansiedler in's Land, nahmen die Ländereien der Sorben in Besitz und gebrauchten die letzteren als Sklaven; nun gewann die deutsche Sprache die Oberhand, und die christliche Religion verdrängte das Heidenthum. (Noch jetzt erinnern manche Ortsnamen an diejenigen b;r eingewanderten deutschen Völkerstämme, so Sachsenburg, Frankenberg re. „Da ferner die Sorben die Sklaven der Deutschen waren, so mochten letztere nicht mit ihnen in einem Dorfe wohnen, sondern bauten sich außerhalb desselben an". Die Orte der Deutschen bekamen bei ihrer Benennung den Zusatz Neu oder Deutsch, während die der Sorben Alt oder Wendisch hießen. „Im jetzigen Sachsen fangen nahe an 100 Oerter mit Neu, fast 50 mit Alt, 7 mit Deutsch und 8 mu Wendisch an.") Auf dem rechten Elbufer besiegte Heinrich die Mil-zener und Lusitzec; dann zog er südwärts und zwang die Böhmen, ihm Tribut zu zahlen. 5. Jetzt, nach der Unterwerfung der Slaven, meinte König Heinrich, auch den Kampf mit dem gefürchteteren Feinde wagen zu können. Er verweigerte den Ungarn den bis dahin gezahlten Tribut; statt des letzteren ließ er, wie man erzählt, ihren Gesandten einen räudigen Hund vorwerfen, dem Schwanz und Ohren abgeschnitten worden waren. Dadurch reizte er sie zu neuem Einfall. Wohl mochten sie staunen, als sie die Gestalt des Landes so sehr verändert und die sonst so leicht gewonnene Beute hinter Mauern und Wällen geborgen fanden. Sie theilten sich in zwei Heerhaufen; der eine kleinere ward bei Sondershausen von den Deutschen überfallen und aufgerieben. Gegen den zweiten, das Hauptheer, zog Heinrich selbst. Bei Merseburg kam es 933 zur Schlacht. Durch begeisterte Ansprache entflammte Heinrich den Muth seiner Krieger. „Gedenket des Elends", rief er, „das die wilden Feinde über euch gebracht! Gedenket eurer verbrannten Hütten, eurer geraubten Habe, eurer gemordeten Frauen und Kinder, eurer zerstörten Kirchen und Altäre! Der Tag der Vergeltung ist gekommen. Seid Männer, und betet zu dem, der Hilfe sendet in der Stunde der Noth!" Dann begann der Kampf. Vor den Deutschen flatterte die Reichsfahne mit dem Bilde des Erzengels Michael. „Kyrie Eleison" singend drangen sie vorwärts. Aber die Ungarn hielten den anstürmenden gepanzerten Reitern nicht Stand; sie flohen in wilder Eile; das feindliche Lager mit den geraubten Schätzen fiel in die Hände der Sieger; mehrere Tausend Gefangene, die als Sklaven hatten hinweggeführt werden sollen, wurden befreit. Laut pries das jubelnde Heer seinen König als „Vater des Vaterlandes". Bescheiden aber lehnte Heinrich jede Auszeichnung ab und ermahnte die Krieger, Gott allein die Ehre zu geben. Durch diesen Sieg wurde Deutschland auf lange Jahre von den Einfällen der Ungarn befreit.

3. Deutsche Geschichte mit entsprechender Berücksichtigung der sächsischen - S. 39

1880 - Halle : Anton
39 Als König nahm er sich Karl den Großen zum Vorbild. Sein Streben ging dahin, die Einheit und Macht Deutschlands zu vergrößern, und zu diesem Zwecke war er bemüht, die Königsgewalt hoch über die herzogliche zu erheben. Seme Köniaswürde ließ er von niemand antasten; wer es wagte, tn dem sah er einen Frevler an Gottes Gebot; die Krone setzte er me auf das Haupt, ohne vorher gefastet zu haben. Solch kraftvolles Regiment gefiel nicht allen. Mehrere deutsche Fürsten empörten sich darum gegen ihn und versagten chm den schuldigen Gehorsam. Ja sogar sein eigner Bruder Heinrich schloß sich den Aufständischen an. Er memte, es rmne edleres Blut in seinen Adern und er habe größeres Recht auf die Krone, da bei Otto's Geburt der Vater nur Sachsenherzog, bei seiner Geburt dagegen König gewesen sei. Mit siegreicher Hand aber schlug Otto den Aufstand nieder; großmüthig verzieh er Dem Bruder. Allein schon nach zwei Jahre beteiligte sich derselbe an einer neuen Verschwörung. Otto sollte ermordet und Heinrich auf den Thron gehoben werden. Glücklicherweise wurde der Anschlag entdeckt; Heinrich wurde auf der Flucht eingeholt und gefangen gesetzt Es gelang ihm jedoch, seiner Haft zu entkommen, und als Otto zu Frankfurt nicht zu Quedlinburg, wie das unten erwähnte Gedicht angiebt —) das Weihnachtsfest feierte, warf sich plötzlich beim nächtlichen Gottesdienste ein Mann, barfuß mid im Büßergewande, vor rhm nieder. Otto erkannte den Bruder, hob ihn gerührt auf und verzieh ihm auch diesmal. Seitdem störte nichts wieder die Eintracht der Brüder, und Heinrich hielt die gelobte Treue bis zu seinem Tode. (Vergl. das Gedickt von H. v. Mühler „Kaiser Otto I. und Heinrich: zu Quedlinburg im Dome ertönet Glockenklang re.). 3. Otto durste während seiner langen Regierung das Schwert nicht oft ruhen lassen. Die von seinem Vater Heinrich unterworfenen slavischen Völker versuchten, das deutsche Joch abzuwerfen. Sie wurden jedoch mit Hilfe tapfrer Markgrafen zum Gehorsam zurückgebracht. . .. Die dänischen Normannen hatten, die inneren Unruhen Deutschlands sich zu Nutze machend, die Markgrafschaft Schleswig verwüstet und die daselbst angesiedelten Sachsen getödtet. Otto drang siegreich bis zum Nordende Jütlands vor, schlenderte hier zum Zeichen, daß nur das Meer ihn am weiteren Vordringen hindere, seine Lanze in dasselbe (— daher führt dieser Meerestheil den Namen „Ottensund" —) und zwang den Dänenkönig zur Taufe und Unterwerfung. Als Schirmherr der Kirche suchte hierauf Otto die Slaven und Dänen zu christianisiren. Zu diesem Zwecke gründete er im Osten und Norden seines Reichs eine An -zahl Bisthümer. Von ihnen als Mittelpunkten aus sollte das Licht des Evangeliums in immer weiteren Kreisen die Nacht des Heidenthums durchdringen. —

4. Deutsche Geschichte mit entsprechender Berücksichtigung der sächsischen - S. 16

1880 - Halle : Anton
16 Hierauf verheirathete er sich mit der christlichen burgundischen Prinzessin Chlotilde. Umsonst bemühte sich diese ihren noch heidnischen Gemahl zum Christenthum zu bekehren Hartnäckig hielt er an seinen alten Göttern fest, und als sein erstgeboraer Sohn nach empfangener Tause starb, rief er vorwurfsvoll aus- Wäre er Nlcht^getauft worden, so lebte er noch." Später gerieth Chlodwig mit den auf beiden Sei-lent bc*L^ein§ wohnenden Alemannen in Streit. Im Sah re 496 kam es bei Zülpich — zwischen Aachen und Bonn — zur ^chacht^ ® er ^ ieg neigte sich auf die Seite der Alemannen. -t ac fränkische Heer war nahe daran, vernichtet zu werden. In dieser Noth wendete sich Chlodwig zum Gott seiner Gemahlin und veisprach, sich taufen zu lassen, wenn er ihm den Sieg verleihen werde. ^ Noch einmal warfen sich die Franken mit ganzer Straft auf die Feinde, und nun wurden die Alemannen vollständig geschlagen. (Vergl. das Gedicht von Simrock: Chlodewig, der Frankenköniq sah in Zülpichs heißer Schlacht re.) Chlodwig erfüllte fein Versprechen und ward Christ. Damals standen sich in der christlichen Kirche zwei Parteien gegenüber. Die römisch-katholischen Christen behaupteten, Christus sei dem Vater in allen Stücken vollkommen gleich; die arianischen Christen dagegen -die Anhänger eines gewissen Artus — leugneten die Wesensgleichheit des Sohnes mit dem Vater. Chlodwig bekannte sich bei seinem Ueber-tritt zur christlichen Kirche zum römisch-katholischen Glauben. Dafür belohnte ihn der römische Bifchof oder Papst mit dem Beinamen „aller-christlichster König". Allein der Gesinnung und dem Herzen nach blieb er, obsckon getauft, ein roher Heide. Die im Osten Galliens wohnenden Burgunder und die im Süden desselben Landes seßhaften Westgothen waren dem arianischen Glauben zugethan. „Es bekümmert mich," sprach Chlodwig zu seinen Franken, „daß die Ketzer noch einen Theil Galliens besitzen; laßt uns gegen sie zu Felde ziehen und mit Gottes Hilfe ihr Land erobern." Er besiegte zuerst die Burgunder und machte sie tributpflichtig. Hierauf wendete er sich gegen die Westgothen. Trotz tapfrer Gegenwehr wurden sie geschlagen; ihr König siel von Chlodwigs eigner Hand; ihr Gebiet aber von der Loire bis zu den Phrenäen wurde dem Frankenreiche einverleibt; nur der Küstenstrich von den Pyrenäen bis zum Rhone blieb vorläufig noch westgothifche Besitzung. Nach so vielen Eroberungen schritt Chlodwig zur Unterwerfung aller übrigen Frankenstämme. Durchlist und Verrath räumte er deren Könige aus dem Wege. Dein Sohne des einen ließ er insgeheim sagen: „Dein Vater ist alt und gebrechlich; wäre er todt, so würde sein Reich dir zufallen, und auf meine Freundschaft würdest du rechnen können." Durch solche Einflüsterungen bethört, ließ jener den Vater im Schlafe überfallen und

5. Deutsche Geschichte mit entsprechender Berücksichtigung der sächsischen - S. 17

1880 - Halle : Anton
17 tobten Darauf meldete et die Schanbthat dem Chlodwig und versprach ihm von den ererbten Schätzen, so viel er begehre. Chlobwig schickte Gesanbte zu ihm, bencn jener die Schätze zeigte; als er sich aber über einen mit Golb gefüllten Kasten herabbog, zerschmetterte ihm einer der Abgesanbten mit der Streitaxt den Kopf. Sogleich eilte Chlobwig herbei, versicherte dem zusammengerufenen Bolke, er sei selbstverstänblich an der ganzen Sache unschulbig, schlug ihm vor, sich unter seinen Schutz zu begeben iinb würde als König auf den Schilb gehoben. Einen andern der Frankenkönige ließ er fammt seinem Bruder durch Hofleute, die er mit unechtem Schinucke bestochen hatte, gefangen nehmen. Gebunben würden Beibe vor ihn geführt. „Wie konntest du", sprach Chlobwig zum Könige, „unser königliches Geschleckt so herabwür-bigen, daß bu bich binben ließest? Besser der Tod!" Und mit geschwungener Streitaxt spaltete er ihm den Kopf. Darauf wrnibte er sich zu dem Brnber des Getödteten mit den Worten: „Wenn bu beinem Bruder Hilfe geleistet hättest, so würde er nicht gebunben worben sein," und hieb auch ihn niebet. Jenen verräterischen Hofleuten aber, die zu spät erst gewahr würden, daß sie unächtes Golb empfangen halten, und sick nun ihm gegenüber beklagten, erwiberte er: „Für falsche That gebührt euch falsches Golb. Seib zusrieben, daß ich euch nicht hinrichten lasse, wie ihr es verbieut habt." Noch viele anbre Könige, sogar seine eigenen Verwandten, ließ Chlodwig, von Herrschsucht verleitet, umbringen. Ja, in einer öffentlichen Versammlung ries er einst mit erheuchelter Traurigkeit aus: „Wehe mir, beiß ich keinen theuren Verwanbten mehr habe, der mir im Unglück Beistanb leisten könnte." So sprach er aber nur, um zu erfahren, ob sich nicht noch jemand sinben würde, den er umzubringen vergessen hätte. — Aus solche Weise grünbete Chlobwig ein einheitliches Frankenreich, zu dessen Hanptstabt er Paris erhob. Dasselbe umfaßte Deutschland zu beiben Seiten des Rheins und ganz Gallien mit Ausnahme des Gebiets der Burgunber, welches blos tri= butpslichtig war, und bessen der Westgothen Küstenstrich von den Pyrenäen bis zum Rhone). Anßerbem besaßen die Ostgothen den süd-östlichen Küstenstrich Galliens als besonbere „Provinz;" heute noch Beißt berselbe „Provence." Chlobwigs Nachfolger hießen — nach ihrem gemeinsamen Stammvater Meroväns - Merovinger. Unter ihrer Herrschaft wurde das Frankenreich noch Bedeutend vergrößert. Sie eroberten das Gebiet der Burgunder, auch überlteßen ihnen die Ost-gothen ihre gallische Provinz. Die späteren Merovinger waren Blose Schein- und Schattenkönige. In ihrem Palaste führten sie ein müssiges, schwelgerisches Men; nur einmal im Jahre, im Monat März, bei Gelegenheit der allgemeinen Volksversammlung erschienen sie auf einem mit vier Ochsen bespannten Wagen und zeigten sich im königlichen Schmucke dem Volke. Die Regierung überließen sie im'übrigen ihrem 2

6. Deutsche Geschichte mit entsprechender Berücksichtigung der sächsischen - S. 24

1880 - Halle : Anton
24 Dret Jahre lang theilte er die Herrschaft mit seinem Bruder Karl-rnann; nach dessen Tode wurde er Alleinherrscher des Frankenreichs. Karl wurde nicht umsonst „der Große" genannt: er war groß als Kriegsheld. 1. Aus Wunsch seiner Mutter hatte er die Tochter des Langobarden konigs Desiderius geheirathet, sie aber nach kurzer Zeit wieder nach Hause geschickt. Desiderius war darüber sehr erzürnt. Mit Freuden nahm er darum Karlmanns Wittwe mit ihren beiden Söhnen aus und verlangte vom Papste, er solle dieselben zu Königen der Franken salben; und_ als dieser der Forderung nicht nackkam, besetzte er den größten Theil des Kirchenstaates. Vom Papste zu Hilfe gerufen, zog nun Karl als Schirmherr desselben gegen den Langobardenkönig Deflderius und belagerte ihn in ^seiner Hauptstadt Pavia. Als Desiderius von der Ankunft Karls hörte, stieg er mit einem Ritter, welcher einst vor des Frankenkönigs Zorn zu ihm geflohen war, auf einen hohen Thurm, von wo sie die Ankommenden weit und breit erblicken konnten. Eine nach der andern erschienen die verschiedenen Abtheilungen des Frankenheeres; jedesmal fragte Desiderius mit steigender Angst, ob Karl unter den Kommenden sei, aber jedesmal erhielt er zur Antwort: „Noch nicht." Endlich zeigte es sich im Westen wie eine finstere Wolke: das war der eiserne Karl mit seinen eisernen Rittern — aus dem Haupte den eisernen Helm, die Arme mit eisernen Schienen bedeckt, Brust und Schultern durch eisernen Harnisch geschützt, in der Linken die hochaufgerichtete eiserne Lanze, die Rechte am Griff des eisernen Schwertes. So erfüllte Eisen die Felder und Wege, und die Strahlen der Sonne wurden durch feinen Glanz zurückgeworfen. Da sprach des Desiderus Begleiter: „Siehe, da ist er, nach dem dn so lange geforscht hast." Desiderius aber stürzte bei diesen Worten fast leblos zusammen. Karl eroberte Pavia, schickte Desiderius in ein Kloster und ließ sich mit der eisernen Krone zum König der Lombarden krönen. Wohl war diese Krone auch von Gold, aber im Innern derselben befand sich ein eiserner Reis, welcher angeblich aus einem Nagel des Kreuzes Christi geschmiedet worden war; darum hieß sie die eiserne Krone. So wurde im Jahre 774 das lombardische Reich Hem Frankenreiche einverleibt. 2. Nachbarn der Franken waren die Sachsen. Sie wohnten zwischen Harz und Nordsee vom Niederrhein bis zur Elbe und zerfielen in die Westfalen (- zwischen Rhein und Weser), die Engern (= am Harz und im Weserthal) und die Ostfalen (— rechts von den Engern bis zur Elbe). Sie lebten noch ganz nach der Weise der alten Germanen; Städte und Dörfer gab es bei ihnen nicht; vielmehr wohnten sie in einzelnen Höfen, welche in der Mitte der zu ihnen gehörigen Felder, Wiesen und Wälder lagen. Könige hatten sie nicht, sondern Herzöge, welche jedoch nur für die Dauer eines Kriegszugs gewählt wurden. Als geschworene Feinde der Franken fielen sie häufig in deren Gebiet ein.

7. Deutsche Geschichte mit entsprechender Berücksichtigung der sächsischen - S. 26

1880 - Halle : Anton
26 zuvorgekommen war; betrübt ritt er heimwärts. Als sie aber nahe zum kaiserlichen Schlosse in Aachen kamen, löste Roland, der hinter dem Vater ritt, dcvs Kleinod aus dessen Schilde und setzte dafür das Riesenkleinod ein. Das gab so wunderbaren Schein als wie Die liebe Sonne. Erfreut rief König Karl: „Heil dir, Milon! du hast den Riesen besiegt!" Verwundert schaute sich Milon um, erblickte das Kleinod und fragte: „Roland, sag' an, du junger Fant, wer gab dir das?" „Um Gott, Herr Vater", versetzte Roland, „zürnt mir nickt, daß ich erschlug den groben Wicht, dieweil ihr eben schliefet." (Vergl. das Gedicht: „Roland, der Schildträger" von Uhland.) — Als Karl siegreich aus Spanien zurückkehrte, führte Roland die Nachhut des Heeres. In den Schluchten der Pyrenäen wurde dieselbe von den räuberischen Bewohnern jenes Gebirges überfallen und niedergehauen. Vergebens setzte Roland sein elfenbeinernes Horn au die Lippen, das Horn, dessen Ton eine Tagereise weit drang. Wohl hörte Katl den bekannten Ton, wohl kehrte er schleunig mit dem eigentlichen Heere zurück, allein er kam zu spät: schon war Roland mit all seinen Rittern gefallen. — 4. Karl zog gegen den Herzog Thassilo von Baiern. Thassilo war ein Schwiegersohn des früheren Langobardenköuigs Desiderius, den Karl ins Kloster verwiesen hatte; darum war er des Frankenkönigs Feind; auch wollte er sich gern von demselben unabhängig machen. Karl aber besiegte Thassilo, nahm ihn gefangen,' verwies ihn ebenfalls in ein Kloster und hob die Herzogswürde in Baiern ganz auf. Die Sage erzählt: Nach langen Jahren kam Karl in dasselbe Kloster, in welches er den Thassilo geschickt hatte. Er hatte diesen längst vergessen. Zur Nachtzeit wollte er im Münster beten. Da nahm er mit Staunen wahr, wie ein Mönch unsichern Schrittes durch den Kreuz-gang des Klosters wandelte. Er war blind, und ihm zur Seite ging ein lichtumflossener Bote Gottes, der ihn leitete. Des Greises Züge kamen ihm bekannt vor, doch konnte er sich seines Namens nicht entsinnen. Am andern Tage fragte er den Abt nach dem Mönche, der kannte ihn aber nur nach seinem Klosternamen und wußte nichts weiter von ihm. Er führte den Kaiser nach des Mönches Zelle und gebot demselben, zu sagen, was er früher gewesen, und nichts zu verschweigen, denn sein Herr und Kaiser stehe vor ihm. Da sank der blinde Mönch zu den Füßen Karls nieder und sprach: „O Herr, viel habe ich gegen dich gesündigt, Thassilo wurde ich früher geheißen." Gnädig hob ihn der Kaiser auf und erwiderte: „Schwer hast du gebüßt; alle deine Schuld sei dir vergeben!" Da küßte der blinde Mönch des Kaisers Hand und sank zur Erde und verschied. — 5. Da, wo einst die Hunnen geherrscht hatten, in Ungarn und Oestreich, hatten sich nach mehrfachen Wanderungen d i e Avaren, ein asiatisches Reitervolk niedergelassen. Von Thassilo zu Hilfe gerufen, brachen sie verheerend im Frankenreiche ein. Karl zog da-

8. Deutsche Geschichte mit entsprechender Berücksichtigung der sächsischen - S. 27

1880 - Halle : Anton
27 rum gegen sie zu Felde. Unter seiner Führung drangen die Franken bis zur Raab vor; sie erstürmten den Hauptring der Avaren (— so hießen ihre kreisförmigen aus Baumstämmen und Mauerwerk festgefügten Verschalungen —) und erbeuteten die ungeheuren Schätze, welche die wilden Feinde seit 200 Jahren zusammengeraubt und hier aufgehäuft hatten. Dadurch wurden die Avaren so geschwächt, daß sie bald nachher den benachbarten Slaven zur Beute fielen. Das ihnen abgenommene Land schlug Karl als Ostmark zu seinem Reiche; sie wurde die Grundlage des spätern Oestreichs. 6. Auch mit den Normannen in Dänemark gerieth er in Krieg; er besiegte sie und machte die Eider zum Grenzfluß- So dehnte sich sein Reich von der Eider bis zum Tiber und Ebro, vom atlantischen Meere bis zur Elbe und Theiß. 7. Zn all seiner Macht und Ehre kam am Ausgauge des achten Jahrhunderts noch eine neue Würde: im Jahre 800 krönte ihn der Papst zum römischen Kaiser. Als Karl am Weihnachtsfeste in der Peterskirche zu Rom am Altar zum Gebet niederkniete, trat der Papst vor ihn und setzte ihm eine goldene Krone auf das Haupt. Das versammelte Volk aber ries jubelnd: „Heil und Sieg dem erhabenen Karl, dem von Gott gekrönten, großen und friedebringenden Kaiser der Römer!" Dreimal wurden diese Worte wiederholt, dann berührte der Papst mit seiner einen Hand den Mund, mit der andern die Hand des Gekrönten, salbte ihn und verbeugte sich gegen ihn. So wurde das vor 3 24 Iah re n durch einen Deutschen vernichtete römische K a t f c r t h u m durch einen D> c n t = fch en wieder in's Leben gerufen. Karl war nun der höchste Herrscher der Welt und zugleich der oberste Schutzherr der christlichen Kirche in Europa. Iii. Karl war groß alsregent und alsvater seiner Völker. 1. Die alten Herzogtümer, in denen die Herzöge ziemlich selbständig regiert hatten, lösteer auf und theilte das ganze Reich in Gaue. Ueber jedem Gaue stand ein vom Kaiser eingesetzter Gaugraf; derselbe hielt, von feinen Schöffen umgeben, an des Kaisers Statt allmonatlich Gericht, erhob die Steuern, hielt auf Ruhe und Ordnung und führte im Kriege den Heerbann. Markgrafen schützten die Grenzen des Reichs. Pfalzgrafen verwalteten die königlichen Güter und Paläste (--- die letzteren hießen auch „Pfalzen" —). Sendgrasen reiften in Karls Aufträge durch dasland, beaufsichtig t e u die Beamten und untersuchten die Zustände. Karl selbst hielt alljährlich das Maifeld ab. Das war ein im Monat Mai stattfindender Reichstag. In den alten deutschen Volksversammlungen hatte jeder Freie mit berathen und mit be-

9. Deutsche Geschichte mit entsprechender Berücksichtigung der sächsischen - S. 32

1880 - Halle : Anton
32 Deutschland; nach Lothars und seiner Söhne Tode kam dazu noch ein Theil von Lothringen, Deutschlothringen. So wurde der Bertrag zu Verdun die „Geburtsstunde" des deutschen Reichs. 2. Zuerst haben also in Deutschland Karls des Großen Nachkommen, die Karolinger, regiert: Ludwig der Deutsche, Karl der Dicke, Arnulf von Kärnthen und Ludwig das Kind. Unter ihnen erlebte unser Vaterland keine glücklichen Zeiten. Aeußere Feinde — Normannen, Slaven und Ungarn — bedrängten es. Die Normannen waren die Nordmänner; sie bewohnten das heutige Dänemark, Norwegen und Schweden und gehörten ebenfalls dem germanischen Stamme an. Raub- und Kriegslust trieb sie in die Ferne. Schon Karl der Große hatte, als er einst normannische, vor ihm fliehende Schiffe vom Gestade der Nordsee aus heimwärts segeln sah, mit Thränen im Auge ausgerufen: „Wenn diese Räuber schon bei meinen Lebzeiten solches wagen, was wird mein Volk erst von ihnen zu leiden haben, wenn ich todt bin!" Das Meer schien ihre eigentliche Heimath; in leichtem Schiff fuhren sie über die Wellen südwärts. Wehe den Küsten, die sie überfielen! Städte und Dörfer wurden niedergebrannt, die Habe der Bewohner als Beute weggeführt und diese selbst in die Sklaverei geschleppt. Und nicht blos die Küsten, auch das innere Land war vor ihnen nicht sicher; mit ihren leichten Fahrzeugen fuhren sie die Flüsse weit hinauf, zerstörten die Städte und plünderten das umliegende Land. Von Osten her kamen die Slaven und die Ungarn oder Magyaren. Die letzteren waren ein wildes, aus Asien stammendes Reitervolk; nachdem die Avaren durch Karl den Großen vernichtet worden waren, hatten sie sich in deren Land, in Ungarn, das seinen Namen von ihnen trägt, festgesetzt. Aus leichten Pferden kamen ihre Schaaren wie ein verwüstender Sturmwind bald über die eine, bald über die andere deutsche Provinz, wütheten mit Feuer und Schwert und führten Taufende von Gefangenen als Sklaven mit sich fort. Ehe die Deutschen noch an eine kräftige Vertheidigung denken konnten, waren sie mit ihrem Raube schon wieder verschwunden. — Im Innern Deutschlands fehlte es auch an der rechten Ordnung; die Großen des Reichs machten sich mehr und mehr vom Könige unabhängig. Den äußeren Feinden gegenüber befanden sich die Könige nicht selten in arger Verlegenheit, zu ihrer Bekämpfung hatten sie die Hilfe jener Großen dringend nöthig. Das benutzten diese. Sie gewährten ihren Beistand nur, wenn der König ihnen allerlei Rechte und Freiheiten versprach. So wußten Einzelne immer mehr Macht an sich zu bringen, und es bildeten sich fünf Herzogthümer (= Sachsen, Baiern, Franken, Schwaben, Lothringen), deren Hänpter dem Könige nur fo viel gehorchten, als sie eben Lust hatten. Dem Beispiele dieser Herzöge folgten die übrigen adligen Herren, Grafen und Ritter. Jeder wollte so unabhängig als möglich sein; keiner wollte einen Herrn über sich dulden; wenn er sich beschädigt oder

10. Deutsche Geschichte mit entsprechender Berücksichtigung der sächsischen - S. 25

1880 - Halle : Anton
25 Um seinem Reiche Ruhe vor ihren Einfällen zu verschaffen und um sie, jbie noch Heiden waren, zum Christen-thume zu bekehren, führte Karl mit den Sachsen einen mehr als 30jährigen Krieg. Siegreich durchzog er ihre Lande; er zerstörte die Eresburg (= die Hauptfestung der Sachsen im Süden des Teutoburger Waldes) und die Jrmensäule (-= einen riesenhaften Baum, der nach dem Glauben des Volkes das Weltall trug und als das größte Heiligthum der Sachsen galt) und zwang die Sachsen, sich ihm zu unterwerfen. Aber nach jeder gewaltsamen Unterwerfung empörten sie sich unter ihren Herzögen Wittekind und Albion von neuem. Karl suchte durch furchtbare Strenge den Widerstand des „treulosen und eidbrüchigen" Volkes zu brechen: fo ließ er einst zur Strafe eines neuen Aufstandes 4500 Gefangene auf einmal hinrichten. Aber umsonst; mit um so größerer Wuth erhoben sich die Sachsen gegen „den großen Schlächter.^ Endlich, nachdem in mehreren furchtbareil Schlachten Karl abermals Sieger geblieben war, erkannten die beiden Her-zöge das Vergebliche ihrer Bemühungen; sie gelobten Unterwerfung und ließen sich taufen. (Die Sage erzählt den Schluß des Kriegs freilich anders; vergl. das Gedicht von Max v. Oer: „Das weiße Sachsenroß": Es jagt der Sturm im grünen Wald re.) Nun uuterwarf sich das Volk der Sachsen und nahm wenigstens äußerlich das Christenthum an. Karl suchte dasselbe durch Gründung von Bisthümern zu befestigen (— Münster, Osnabrück, Paderborn, Bremen, Hildesheim re.) — 3. Von bedrängten Fürsten zu Hilfe gerufen, zog Karl nach Spanien. Er eroberte das Land zwischen Pyrenäen und Ebro, nannte es spanische Mark und fügte es dem Frankenreiche bei. Auf diesem Zuge begleitete ihn sein Neffe, der starke Roland. Schon in seiner Jugend war derselbe ein tapferer Held Einst sendete Karl von Aachen aus, wo er eben Hof hielt, feine edlen Ritter in den Ardennenwald. Dort hauste ein furchtbarer Riefe, der trug in seinem Schilde ein kostbares Kleinod, das hell wie Sonnenschein leuchtete. Die -Ritter sollten den Riesen bekämpsen, ihm das Kleinod abnehmen und es König Karl bringen. Jung Roland begleitete seinen Vater Milon als dessen Schildträger. Vergebens durchstreiften die Helden den Wald; sie fanden den Riesen nicht. Am vierten Tage aber erspähte ihn der junge Roland in der Ferne, als sein Vater eben zur Mittagszeit im Schatten einer Eiche schlummerte. Leise ergriff er des Vaters Waffen, eilte dem Riesen entgegen, tödtete ihn glücklich im Kampfe, brach das köstliche Kleinod aus dem Sckilde des erlegten Feindes und verbarg es unter seinem Gewände. Zurückgekehrt, fand er den Vater noch fchlafend. Gegen Abend zog er mit ihm weiter. Bald erreichten sie den Ort des Kampfes. Da lag der gewaltige Rumpf des getödteten Riesen. Mit großem Bedauern erkannte Milon, daß ihm ein andrer
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