22
aus, bis die, nach Reccareds Uebertritt zur katholischen
Kirche zum Reichsftande erhobene Geistlichkeit dieselbe größ-
tenteils an stch riß, indem ste auf ihren Kirchenoersamm-
lungen alle wichtigen Angelegenheiten des Staats verhan-
beite.
4. Verfassung der Sachsen. Die Könige der sieben
Reiche wurden vom Volke aus dem einmal regierenden
Hause, doch mit häufigen Abweichungen gewählt. Be-
schränkr wurde ihre Macht durch die Volksversammlun-
gen , Wittenage mor genannt, wo die Edlen und
freien Eigcnthümer unter des Königes Vorsitz Gesetze
gaben, üver Krieg und Frieden beschlossen, und die
wichtigsten Rechtssachen entschieden. Die vornehmsten
Beamten waren der Aldecman, der Arl (Eorl), die Her-
zoge und die Grafen
Die Rechtspflege der Germanen ruhete auf dem
Grundsätze, daß ein Jeder nur von seines Gleichen ge-
richtet werden könne, und wurde nach den Vorschriften
des Herkomlnens, die im Herzen des Volkes lebten, von,
aus den freien Männern erwählten, Urtheilsfindein
oder Schöppen, unter dem Vorsitze der Herzoge und
Grafen geübt. Der Ort, wo man das Gericht (D i n g)
hielt, hieß Mahl. Den Beweis führte man durch
Zeugen, durch den Eid, und durch Gottesurt heile
(Ordalien), die im Zweikampfe (Wehading) und
in Proben, der Feuer-, Wasser-, Kreuz- und Abend-
mahlspcobe K. bestanden.
Das Kriegswesen war bei den germanischen
Völkern dieser Periode noch wenig ausgebildet, obgleich
der Krieg fast ihre einzige und liebste Beschäftigung war.
Alle freien Männer wurden durch den Heerbann zum
Heere versammelt, dessen Hauptstärke noch immer im
Fußvolk bestand. Könige waren die gebornen Anführer
deö Heeres und Herzoge ihre Stelloerkreter. Jeder
Krieger mußte für seinen Unterhalt und für seine Waffen
sorgen , und nur bei langwierigen Kriegen wurde ec
von dem Könige verpflegt. Schwerter, Spieße, Wurf-
spieße, Streitäxte, (besonders bei den Franken, daher
Fcanffskcn) Hellebarden, Bogen und Pfeile waren die
Angriffs-, Schilde, Panzer und Helme dagegen die
Verteidigungswaffen.
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38
ab, und das Volk erlitt von den Großen und dein Adel
einen bisher nicht gekannten Truck.
2. Die sächsischen Kaiser bis 1024.
Beim Aussterben des karolingischen Hauses waren
in Deutschland fünf Hauptstämme: Franken, Bay-
ern, Schwaben, Thüringer und Sachsen,
deren Herzoge ein so schwaches Band der Vereinigung um.
schlang, daß vielleicht nur der vaterländische- Sinn des
weisen Herzoges von Sachsen, Otto des Erlauch-
ten das Zerfallen des deutschen Reiches in mehrere
Staaten verhinderte. Er verschaffte die Krone dem
wackern Frankenherzoge Koncad, dessen größtes Ver-
dienstes war, mit edler Selbstverleugnung seinen Feind,
Heinrich von Sachsen, jenes Otto des Erlauchten
Sohn, als den würdigsten zuin Nachfolger zu ernen-
nen (9l8>
Heinrich I. (der Finkler)^, mit dem die
Reihe der sächsischen Kaiser beginnt, gehörte zu
den größten Beherrschern Deutschlands, der dieses, durch
ehrgeizige Große im Inneren verw rrte und von aus-
sen durch Normanner, Slaven und Ungarn bedrohete
Reich, zur ersten Macht der Christenheit emporhob.
Ec legte den Grund zu Deutschlands Städten und da-
durch zur Cultur seines Volkes, indem er, um die Ein.
falle der Ungarn aufhalten za können, die Flecken mit
Mauern urngab, und den neunten Mann aus jedem
Gau hincinzuziehen nörhizte. Ihm verdankt Deutsch,
land außerdem die Entwickelung des Rittecgeistes, in-
den, er um eine tüchtige Reuterei in seinem Volke zu
bilden, kriegerische Uebungen und Spiele zu Pferde ein-
führte, wenn er auch nicht als Erfinder der Turniere
betrachtet werden kann. Mit derselben Kraft, womit
Heinrich im Inneren für bte Wohlfahrt stines Reiches
wirkte, überwand er auch den auswärtigen Feind. Ec
erwarb im Kriege mit den Wilzen und Sorben die
Mark Nordsachsen und Meißen, machte Böh-
men zinsbar, gründete in dem von Dänemark er-
oberten Lande die Markgrafschaft Schleswig, und
schlug den furchtbarsten Feind die Ungarn bei Mer-
seburg so entscheidend, daß ste auf lange Zeit aus Deutsch«
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Extrahierte Personennamen: Otto Heinrich_von_Sachsen Heinrich Otto Heinrich_I. Heinrich Heinrich Dänemark
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Schwaben Sachsen Sachsen Deutschlands Ungarn Deutschlands Ungarn
4
und Sueven ; in Britannien die S a ch sen; in Nord-
Afrika die Vandalen; in Pannonien die Ost-
gothen; und in Noricum die Longo barden.
In der eigentlichen Heimath der Germanen, in Deutsch-
land, blieben als Hauptvölker zurück: die Sachsen
von dem Rheine bis jenseits der Elbe, an drr Nord-
und Ostsee bis nach Jütland hinauf; die Friesen an
der Meeresküste, vom Ausflusse der Schelde bis gegen die
Elbe hin; die Thüringer von der Elbe um die
Saale und Unstrut bis gegen die Donau hin; die
Franken um den Mainzwischen Rhein und Weser;
die Alemannen auf beiden Seiten des Oderrheins
bis gegen den Main, und im heutigen Schwaben bis
zum Lech; die Bo y e r (B a y e r n) zwischen der Donau,
den Alpen, dem Lech und der Ems. Die germani-
schen Volker des äußersten Nordens (Scandinaviens) die
Daenen in Dänemark, die Suethan oder Suio-
nen in Schweden und die Nerigoner in Norwegen
werden unter dem gemeinschaftlichen Namen Norm an-
née (Nordmänner) allmählig bekannt.
Lieben ihnen säßen, nordöstlich bis nach Asien hin,
von dem finnischen Meerbusen bis an den Ob, und süd-
wärts bis an die Wolga und das kaspische Meer, die
Völker des finnischen Stammes, dem die eigentli-
chen Finnen, die Lappen, die Esthen, Liven,
Ingrier, Permi er, und wahrscheinlich auch die
Ungarn (Magyaren) angehören.
Im Osten Europas breitete sich ein dritter Haupt-
völkerstamm, von der Elbe bis zum Don und von der
Ostsee bis zum adriatischen Meere hinaus, dessen Völ-
ker, von Griechen und Römern Sarmaten genannt,
seit dem 6ten Jahrhundert den Namen S l a v e n führen«
Ein Theil dieser Völker hatte sich allmählig, bei der
Wanderung der Germanen in den östlichen Provinzen
Deutschlands niedergelassen. Hier führten sie im Nord-
osten, von der Elbe längs der Ostsee bis zur Weichsel
und nach Böhmen hin, den gelneinschaftlichen Namen
Wenden. Au ihnen gehörten folgende Völker: die
Wilzen, Ukern und Pommern in der Mark
Brandenburg und in Pommern ; die O b o t r i t e n in Mek-
lenburg; die Sorben zwischen der Saale und Elbe in
dem heutigen Obecsachfen; und die Lu sitzer in der
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Extrahierte Personennamen: Volker Römern_Sarmaten
Extrahierte Ortsnamen: Britannien Nord-
Afrika Pannonien Noricum Deutsch- Sachsen Rheine Ostsee Donau Mainzwischen_Rhein Oderrheins Main Schwaben Donau Dänemark Schweden Norwegen Asien Ungarn Europas Ostsee Deutschlands Ostsee Pommern Brandenburg Pommern
12
unter den späteren Mer o vingern (wie Chlodowigs
sämmtliche Nachkommen von seinem Großvater Mer or
vaeus genannt wurden), deren Geschichte ein schauer-
liches, verwirrtes Gemälde der Schwäche, verbunden mit
unnatürlichen Lastern und Grausamkeiten, bildet. Selten
war das Reich unter einem Herrscher vereinigt. Gewöhn-
lich zählte man deren 2,3, auch zuweilen 4, obgleich man
stets 3 Haupttheile des Reiches zu unterscheiden pflegte:
Austrasien, das eigentliche Stammland, der östliche
Theil, von der Maas und Mosel bis wo jenseits des Rheins
die Sachsen und die später abhängigen Bayern die Grenze
machten; Neustrien, der westliche Theil, welcher das
eigentliche Frankreich bis zur Maas und Mosel umfaßte;
und das Königreich Du r g u n d, dem eine gewisse Selbst-
ständigkeit geblieben war.
Diese Zerstückelung der Monarchie, noch mehr aber
die Untauglichkeit der Herrscher und die Einfälle fremder
Völker, und besonders der Araber, würden ihren Unter-
gang herbeigeführt haben, hätten nicht kluge unterneh-
mende Männer des Volkes, im Besitze der Würde des
königlichen Hausverwefers (Major Domus), des
ersten Staatsamtes, mit kräftiger Hand das Ruder des
Staats ergriffen, während die Könige meist ihren Ver-
gnügungen lebten. Dafür ging aber auch mit der Zeit
alle Macht der Könige auf ihre Stellvertreter, die
Majordomus, über, besonders alspipin von Heri»
stal, der Besieger der Alemannen, Bayern und Friesen
diese Würde (687) in allen 3 Reichen erlangte, und in
seinem Hause erblich machte. Seitdem sank die königliche
Macht zu einem bloßen Schatten herab, und Pipin, so
wie sein noch größerer Sohn, Karl Martell (der
Hammer), der durch den Sieg bei Tours (732) Europa
vor dem Joche der Araber errettete, und gegen Bayern,
Sachsen,^Alemannen und Friesen mit dem glücklichsten
Erfolge focht, besetzten den Thron nach Willküsir.
Endlich gelang es Karl Martells Sohn, spipin
dem Kleinen, der würdig in die Fußstapfen seiner
Vorgänger als Held und Staatsmann eintrat, mit dem
Besitze der Herrschergewalt auch ihre äußeren Zeichen zu
vereinigen, und nach Absetzung des letzten Merovingers
Ehil der ich s Hi. durch die Wahl der Großen und des
Volkes, mit Hülfe des Papstes Zacharias, den fränki-
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Extrahierte Personennamen: Major_Domus Karl_Martell Karl Karl_Martells Karl Zacharias
Extrahierte Ortsnamen: Maas Mosel Rheins Sachsen Frankreich Maas Bayern Europa Sachsen Willküsir
58
den schwache Karolingern von Deutschland unabhängig,
und gründete das große mährische Reich, welches sich
bis zur Theis erstreckre. Ec mußte aber nach einem
unglücklichen Kampfe mit Arnulph die Lehensherrschaft
des deutschen Reiches anerkennen (893). Durch diesen
Krieg, und noch mehr durch Swiatopluks Theilung des
Staates unter seine drei Sohne, gerieth derselbe in
schnellen Verfall, und wurde noch in demselben Jahrh.
eine Beute der Ungarn und Böhmen. Der Theil, wel-
cher an Böhmen kam, wurde 1182 vom Kaiser Friede»
rich I. zur Markgrafschaft Mahren erhoben. Die
christltche Religion wurde hier durch die griechischen Mön-
che Cyrillus und Methodius im 9ten Jahrh. herr-
schend.
3. Wende n.
Unter den Wenden, welche als Obotriten, Pom.
mern und Milzen in Meklenburg, Pommern und
Brandenburg wohnten, und die in fortwährendem Kampfe
mit ihren deutschen Nachbarn begriffen waren, warf sich
der obotritische Fürst Gottschalk zum Könige der Men-
den auf (1042), und gründete ein Reich, das alle
Stamme von der Bille bis zur Peene umfaßte. Seine
Herrschaft suchte Gottschalk durch Einführung des Chri.
stenthumes zu befestigen, aber er wurde das Hpfer ei.
ner Verschwörung, wodurch sein Schwager Kruko das
Heidenthum und die alte Freiheit wiederherstellte (1066).
0. Geschichte der Ungarn.
Dieses Volk, höchst wahrscheinlich finnischen Ur-
sprungs, und nach seinen Wohnsitzen im alten Iugrien
(dem Lande östlich vom Ural, welches jetzt einen Theil
der Statthalterschaften von Perm und Tobolsk ausmacht)
von den Russen Ugri, und darauf von den abendlän-
dischen Schriftstellern Ulngri, Hungaci, genannt, das
sich selbst aber, nach einem seiner Stämme, den Namen
Magyaren beilegte, wandert,, von tatarischen Völkern
gedrängt, nach Süden, und ließ sich am Ende des Oken
Jahrh. in dem alten Pannonien nieder. Bei ihrer
Ankunft waren die Ungarn in 7 oder 8 Stamme ge-
thesit; jeder Stamm hatte seinen besonderen Führer;
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60
I). Geschichte des griechischen
Reiches.
Dec Bilderstreit, den Leo der Zsaurier veranlaßt
statte, erschutlerte unter seinen Nachfolgern im Anfänge
d. Per. noch immer das zu gleicher Zeit durch Araber,
Franken, Bulgaren und andere tatarische Völker von
außen bedrängte Reich, bis er durch zwei Kaiserinnen,
Irene und Theodora, wiewohl zu spät, zu Gunsten
der Blldcrverehrer (£42) beendiget wurde; denn wäh-
rend des verderblichen Zwiespaltes im Inneren ging der
größte Theil Italiens an die Franken und Sicilien nebst
der Insel Creta an die Araber verloren.
Frische Kraft ducchdcang das Reich, als mit Ba-
silius !.das Geschlecht der Macedonier (867 —1057)
zum Besitze des Thrones gelangte, Er, einer dec größ-
ten Kaiser, stellte mit eben soviel Weisheit als Kraft,
am Hofe, in den Finanzen und bei dem Heere die Ord-
nung wieder her, vernichtete die gefährliche Sekte der
Paulicianer, kämpfte glücklich gegen die Araber und an-
dere auswärtige Feinde, und hintecließ den Staat im
Inneren beruhigt und von außen gefürchtet. Dieser Zu-
stand dauerte jedoch nicht lange, da sich des großen Ba-
silius Geist nicht auf feine Nachfolger vererbte; denn die
gelehrten Kentnisse seines Sohnes Leo und des Kaisers
Constantin Pvrphyrogenttus, welche beide als
Schriftsteller glanzten, gaben dem , von so vielen Fein-
den bedrobeten, Reiche für ihre manaelnden Herrscherla-
lente geringen Ersatz. Die fortdauernden Einfälle der
Bulgaren, Russen und Araber brachten dasselbe dem
Untergänge nahe, dec nur dadurch abgewandt wurde,
daß Nicephorus Phokas und Johannes Zimis-
zes, die tapfersten Feldherrn lener Zeit nach einander
durch Vermahlung mit dec Kaiserin Theophania die
Krone erlangten, und durch qlückliche Kriege, worin die
Bulgaren unterworfen, die Russen besiegt und den Ara-
bern Creta und ein Theil ihrer Eroberungen in Asien
entrissen wurde, den Ruhm der griechischen Waffen wie-
derherstellten (963 — 976). Von ihren Nachfolgern ist
Basilius Ii, wegen seiner kraftvollen Regierung und
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Extrahierte Personennamen: Leo Theodora Leo Leo Constantin_Pvrphyrogenttus Constantin Nicephorus_Phokas Johannes_Zimis- Theophania Basilius_Ii
Extrahierte Ortsnamen: Italiens Sicilien Creta Creta Asien
61
der völligen Besiegung der Bulgaren, würdig ihnen zue
Seite zu stehen, während das Leben der andern nur
ein Gewebe von Schwäche, Grausamkeit und blutigen
Partheikämpfen ist, bis das macedomlche Haus mit
Michael Vi. erlosch.
Hieraufgelangte mit dem verdienflvoken Isaak Kom-
nenus das Geschlecht der Komneuen (1057 — 1185)
auf den Thron, dessen erste Regenten an den Türken
höchst gefährliche Feinde fanden, die ihnen schon am
Schlüsse b. Per. den größten Theil der asiatischen Pro-
vinzen entrissen.
E. Geschichte der in Europa cinge-
wanderten tatarischen Völker.
Der tatarische Völkerstamm, dessen Stammland
zwischen dem schwarzen Meere und dem Sihon zu suchen
ist, umfaßte eine Menge jetzt größtentheils untergegan-
genec Völker, die sich durch ihre schöne Gestalt, durch
geistige und sittliche Anlagen von ihren Nachbarn, den
Mongolen, sehr vortheilhaft unterschieden, und von
denen die Avaren, Bulgaren, Chazaren, Pet-
schenegen und Komanen wegen ihrer Einwanderung
in Europa eine besondere Erwähnung verdienen.
I. A v a r e n.
Die Avaren, welche aus ihren ursprünglichen Wohn-
sitzen an der kaukasischen Landenge verdrängt, um 560
unter Anführung eines Chans, an der Donau erlchie-
nen, unterjochten die hier wohnenden slavischen Volker,
und halfen den Longobarden das Reich der Gepiden zer-
stöhren. Als diese nach Italien ge.ogen waren, bemäch-
tigten sich die Avaren des ganzen Pannoniens, und dehn-
ten so ihre Herrschaft von der Wolga bis zur Ens aus.
Darauf wurden sie durch ihre räuberischen Einfälle allen
Nachbarn, den Slaven, Franken, Griechen und Per-
sern höchst furchtbar, bis durch die Empörung der Bul-
garen, welcbe sich unabhängig machten, und durch un-
glückliche Kriege mit den Chrobaten, Czechen, Serbli-
ern und Chazaren, ihre Macht im ^ten Iadrh. zu sin-
ken begann. Dennoch behaupteten sie sich bis auf Karl
den Großen, der nach einem hartnäckigen Kampfe (von
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Extrahierte Personennamen: Michael_Vi Isaak Isaak Volker Karl Karl
Extrahierte Ortsnamen: Europa Europa Donau Italien
I
- 157 -
Hildebald und der Rugier König Lu »ich werden 54l
schnell hinter einander zu Königen erwählt und getobter.
Tottla ö, 541 — 552, als Herrscher und
Feldherr gleich groß, vertreibt die Griechen fast au-
ganz Italien, erobert Sicilten, Sardinien, Corsika,
und bedrohet selbst die griechische Küste. — N arse»
bestegt ihn in der Hauptschlacht bek Tagtn ae, wo 552
Lotilas fallt.
Gei» Nachfolger Tejas hat gleiche- Gchickscst ln
der Schlacht bei N o c e r a, wo er mir der Mehrzahl 653
der Gothen den Heldentod stirbt.
Einzelne Haufen Gothen verbinden sich mit den
Alemannen, die unter den Herzogen Lantachar
und Buzelin Italien überschwemmen. Lantachar-554
Schaaren werden zwischen Trient und Verona durch die
Pest aufgerieben, und Buzelin wird von Narse-
bei Easiltnum bi- zur Vernichtung geschlagen.
Nachdem die letzten Gothen sich in Eonza tapfer
vertheidigt und freien Abzug erhalten hatten, nahm
ihre Herrschaft ein Ende. Italien ward eine oströmi 555
sche Provinz und Narse- ihr erster Exarche.
2. Das Reich der Longobarden.
Nachdem Albotn, der König der Longobarden,
da-Reich der Gepiden zerstört, ihren König K u'5tz7
nemund erschlagen und dessen Tochter Rosamunde
zur Gemahlin genommen hatte, ziehet er nach Italien, 5hz
erobert nach geringem Widerstande den größten Theil
de- Lande-, macht «Pa via zu seinem Wohnsitze, und
wird, auf Anstiften seiner Gemahlin, von seinem Schild-
träger Helmichis ermordet. 574
Sein Nachfolger Kleph, 574— 575, erweitert
fein Eroberungen, und stirbt gleichfalls eines gewaltsa-
men Todes. ' 575
Nach ihm regieren die 36 Herzoge ohne König, bis
die Gefahr den Franken zu unterliegen, sie zur Wahl
eines neuen bewegt. 535
Authari, der Sohn Kleph-, 585 — 590, ver-
mählt sich mit Theudelinde, der Tochter de-
Baiernherzogs G a r i b a l d , kämpft siegreich gegen
Franken und Griechen, und bildet au- dem, den letz-
teren entrissenen Lande da- Herzogthum Be ne v ent 589
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m
687 Pipin schlägt Theodorich Iii. bei Testri, wird
von ihm zum Majordomus in den 3 Reichen ernannt,
und bringt alle Gewalt an sich, indem er die Könige
Chlodowig Hl., Childebert Iii. und Dagobert Iii. nach
einander auf den Thron fetzt, und in strenger Abhängig-
keit hält.
P. befestiget feine Herrschaft durch Klugheit und
Milde, und stellt die alten Marzfelder wieder her.
Ec kämpft siegreich gegen bic Friesen, Alemannen
und Bayern.
714 spipin stirbt, und hinterläßt die Herrschaft seinem
Sohne Ka rl Martell.
Die Austrasiee erwählen Karl Martell zu ihrem
Herzoge, wahrend die Neustrier ihn nicht anerkennen,
715 und Chilperich Ii. zum Könige lyachen.
Karl Märtel zwingt die Neustrier durch seine
716 Siege bei S ta b l o ,
717 bei C a m b r a y und
719 Svissonö zur Unterwerfung.
Winfried (Bonifacius), ern Mönch auswest-
ser, fängt an in Hessen und Thüringen das Christen-
thum zu verbreiten.
Karl Martell seht nach Chilperichs Tode Theodorich Iv
720 auf den Thron, und
nöthigt die abgefallenen Alemannen und Bayern sich aufs
728 Neue zu unterwerfen.
Er hemmt die Fortschritte der über die (Pyrenäen
722 eindringenden Araber durch den großen Sieg bei
Tourö, wo der größte Theil derselben mit dem Feld-
Herrn Abdor Rhaman fiel.
Er bringt die aufrührerischen Friesen unter frän-
734 tische Bothmäßigkeit zurück,
737 läßt nach Lheodorichs Iv. Tode den Thron unbesetzt,
738 erobert einen Theil von Sachsen,
739 und vertreibt die Araber völlig aus Frankreich, wo,
bei Aquitanien zum Gehorsam gebracht wird.
741 Karl Martell stirbt, und hinterläßt die Herrschaft sei-
nen 3 Söbnen Prpin dem Kleinen, Karlmann und
742 Gripho. dir dieselbe unter sich theilen, und in
Childerich Iii.^ wieder einen König aufstellen.
747 Nachdem Karlmann in das Kloster Monte Cassino
749 gegangen, und Gripho von «Pipin gewaltsam unter,
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Extrahierte Personennamen: Martell Karl_Martell Karl Karl_Märtel Karl Winfried_(Bonifacius Winfried Karl_Martell Karl Karl_Martell Karl Karlmann Karlmann Childerich Karlmann Karlmann
Extrahierte Ortsnamen: Bayern Hessen Lheodorichs Sachsen Frankreich Childerich_Iii
— 165- —
brück! worben war, so wurde der letztere alleiniger
Herr.
Die Karolinger
Auf der Reichsvecsammlung zusoissons wird
Ehilderich Iii. abgesetzt^, nebst seinem Sohne ins Klo.
ster gesteckt, und Pipin zum König gekrönt und
von Donifacius gesalbt. 752
Bonifacius, der Apostel Deutschlands,
wird von den Friesen erschlagen. 754
Unter P. wird Seplimanien erobert. 755
Er verlegt die Reichsversammlungen vom Marz in
den Mai, und kämpft glücklich gegen die Herzoge von Aqui-
tanien und Bayern, gegen die Sachsen und gegen die
Langobarden, denen er das Eearcbat entreißt.
Plpin theilt vor seinem Tode das Reich unter seine 768
beiden Söhne: Karl, der Austrasten und Karlmann, der
Neustrien und Burgund erhält. Aquitanien, das unter
beyde getheilt wird, muß stch gänzlich unterwerfen. 769
2. Das Reich der Burgunder.
Gundikar, erster König und Gründer des burgun»
bischen Reiches in Gallien, fallt gegen die Hunnen. 4-Z
G u n d i 0 ch (neben ihm sein Bruder Childerichi.)
vergrößert das Reich, und theilt es unter seine 4 Söh-
ne : Gundobald, Chilperich Ii., Godomar I.
und G0degisel. 470
Gund o d. giebt feinem Volke geschriebene Gesetze.50i
Gundobald vereinigt das ganze Reich nach Er«
mordung seiner Brüder. Er behauptet stch gegen Chlv' 500
dowig, dem er Tribut zahlt, und gegen die Westgothen
beisteht. Darüber grräth er in einen Krieg mit Theo- 508
dorich d. der ihn bei Arles schlagt, und ihm
»inen Theil seines Gebietes abnimmt.
Siegismund folgt ihm, laßt seinen Svhn Sieg. 5i7
reich ungerechter Weise hinrichten, und geht zur Buße
in das Kloster S- Maurice; wird von Ehlodomir gefan-
gen genommen und getödtet 523
Sein Bruder G 0 d 0 m a r Ii. vertheidigt stch 8 Jahre
lang glücklich gegen die Franken, bis er von diesen bestegt,
gefangen genommen, und so dem burgundischen Reiche
ein Ende gemacht wird. 534
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
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Extrahierte Personennamen: Apostel Karl Karl Karlmann Karlmann Godomar_I. Maurice