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1. Bd. 6 - S. 239

1846 - Braunschweig : Westermann
239 Drittes Kap. Kunst und Wissenschaft. rung des hohen Dichters; gelehrte Kommentarien bclenchteten oder umwölkten die kühnen Gebilde seiner Phantasie. Minder erhaben, aber weit anmuthsvoller und reiner tönend sind die Gesänge, durch welche Francesco Petrarca*) seine schwärmerische Liebe zu Laura, der Tochter des Ritters von Noves und Gemahlin Hugo's von Sade, verewigte. So lange es fühlende Seelen gibt, wird Petrarca mit süßer Rührung sie erfüllen: seine Zeitgenossen riß er fast zu anbetender Bewunderung hin. Doch nicht blos die neuere italische, auch die altrö- mische Sprache strömte lauter und kraftvoll von seinen Lippen; und nicht blos als Dichter, auch als Gelehrter, als patriotischer Redner, als einsichts- voller Rathgeber in Staatssachen, als tugendhafter Weiser war Petrarca groß. Giovanni Boccaccio, der Sohn eines Kaufmanns zu Florenz (geb. 1313, f 1373), verzweifelnd, in gebundener Rede den melodischen Petrarca zu erreichen, brach sich eine eigene Bahn, und veredelte die romantische Prosa. Sein „Decamerone“ (hundert Novellen, in Abtheilungen von je zehn er- zählt), ob mitunter durch Weitschweifigkeit ermüdend, auch öfters für die Sittsamkcit anstößig, ward als Meisterwerk der Phantasie und Rede mit En- thusiasmus aufgenommen und, als den geschmackvollen Lesern jedes Zeitalters und jedes Volkes werth, seit 1470 in mehr als hundert Ausgaben über alle Länder verbreitet. Aber die drei herrlichen Dichter fanden längere Zeit mehr Bewunderer als glückliche Nachahmer. Erst im folgenden Zeitraume ward das von ihnen glor- reich begonnene Werk der italischen Sprachbildung erfolgreich fortgesczt. In Teutschland verstummten allmälig die Minnesänger, sö wie das edlere Ritterwefen aufhörte; ihre Nachfolger, die Meistersängcr, stehen weit unter ihnen; nur wenige mögen bei unbefangener Würdi- gung den Beifall eines geschmackvollen Zeitalters ansprechen. Hugo von Tr y mb erg, Sebastian Brand, Heinrich von Alk mar, Melchior Pfinzing, Hans Sachs und einige Andere zeichnen sich verglcichungsweise aus. Doch gewann die Sprache Selbst durch ihren fortwährenden schriftlichen Gebrauch, desien Kreis indessen die abgöttischen Verehrer der lateinischen noch gebieterisch verengten. ') Geboren zu Arezzo 1304, f 1374 auf seinem Landsize bei Padua.

2. Bd. 8 - S. 259

1846 - Braunschweig : Westermann
259 des siebenjährigen Krieges. übrigen Feinde. Der Schrcckcnsruf: „Die Preußen geben kein Quartier!" läuft durch die russischen Reihen. — „Und wir auch nicht," tönt cs gräßlich durch dieselben wieder. Und jczt ward gestritten mit aller Wuth der Rache, der Barbarei und der Verzweiflung. Aber so groß das zweitägige Morden war, und mit so glänzendem Ruhme diese Schlacht abermal den König, neben ihm auch den edlen General Seidliz bedeckte, vernichtet war die moskowi- tische Macht doch nicht; sie brach vielmehr, nach dem Abzüge Friedrich's gegen Sachsen, von Neuem in die Marken, bis der Winter sie in Die Quartiere nach Polen rief. In Sachsen, wohin sich der König wandte, hatten die Oeftrcicher unter Daun von einer, die Reichs arm ce von der anderen Seite den Prinzen Heinrich gedrängt. Dresden war ihr Ziel. Der König vereinte sich mit seinem Bruder, ward aber bei Hochkirchen (14. Qkt.), allwo seine eigen- sinnig gewählte schlimme Stellung zum Angriffe einlud, von Daun über- fallen und niit großem Verluste an Streitern, Feldherren und Heergeräthe ge- schlagen. Doch niemals war Friedrich größer, als im Unglück. Er entriß dem siegenden Daun alle Früchte des Triumphes durch überlegene Taktik, und behauptete Sachsen. Der Feldzug wider die Franzosen in Westphalen und am Rbein, wie wohl gleichfalls blutig und wechselvoll, bietet geringeres Interesse dar. Anstatt Richelieu hatte jezt der Graf von Clermont Abt von St. Germain des Pros, den Stab ergriffen, ein durchaus werthloscr Günst- ling der Pompadour. Derselbe räumte, von dem Herzog Ferdinand gedrängt, in flüchtiger Eile alles nieder sächsische und westp hä lische Land. Erst am linken Rhcinufer hielt er sich sicher; aber der Herzog ging über diesen Strom, und schlug seinen erbärmlichen Gegner bei Crcfeld (23 Juni). Der Nachfolger Clermvnt's, Marquis von Contadcs, untcrstüzt von den Hcerhaufen der Feldherren Soubise und Broglio, drückte zwar Ferdinand abermals über den Rhein zurück; auch errangen die Franzosen in mehreren kleineren Treffen den Sieg: aber gleichwohl befreite Ferdinand noch vor dem Einbrüche des Winters Westphalen, welches Contadcs auf Befehl des Kriegsministers Bellisle in eine Wüste verwandeln sollte, von dem barbarischen Feinde, und zwang ihn, jenseits des Rheins seine Winter- quartiere zu nehmen. 17'

3. Leitfaden beim ersten Schulunterricht in der Geschichte und Geographie - S. 77

1851 - Braunschweig [u.a.] : Westermann
— 77 — nemark, die Suethan in Schweden und die Nerigonen in Norwegen. 3) Slavische Völkerstämme vom Don bis zur Elbe und von der Ostsee bis zum adriatischen Meer: Die Wenden; Lutitzer an der nördlichen Neiße (Lausitz), Hcveller an der Havel, Ukrer an der Uker. Die Letten und Finnen im nordöstlichen Theil von Rußland. Das griechische oder byzantinische Kaiserreich um- faßte die Länder der heutigen europäischen und asiatischen Türkei. 8. 42. Die Franken. Klodwig 482—511 n. Ehr. Heber die Franken, welche um den Niederrhein, die Maas und die Schelde und im ganzen Niederlande wohnten, regierten kleine Fürsten mit abwechselndem Oberbefehl. Diesen führte 482 Klodwig (Hludwing oder Ludwig), als er noch nicht zwanzig Jahr alt war. List, Mord und Gewalt verschafften ihm später die Alleinherrschaft. Wahrscheinlich war er der erste von den germanischen Fürsten, welcher den Titel „König" (von chun d. h. kühn) annahm. Vorher hießen sie Thuidan. So wie Klodwig König der meisten fränkischen Stämme geworden war, fing er an durch Eroberungen um 500 seine Besitzungen auszudehnen. Zuerst besiegte er den letzten römi- schen Statthalter im Mittlern Gallien, Syagrius, ließ ihn hinrichten, und dehnte so sein Reich bis an die Seine aus. In einer blutigen Schlacht bei Zülpich, südlich von Cöln, überwand er die Alamanen. Seine Gemahlin Klotildc, eine burgundische Königstochter, hatte ihn oft schon vergebens zur Annahme des Christenthums zu bewegen gesucht. Als in der Schlacht gegen die Alamanen der Sieg zweifelhaft war, da rief er „den Gott Klotildens und der Christen" an und gelobte Christ zu werden, wofern er siegen würde. Mit 3000 vorneh- men Franken ließ er sich taufen und hieß, wie später alle Könige Frankreichs, „der allerchristlichste König," obschon er nach wie vor ein roher und grausamer Mensch blieb. Den König der Westgothen, Alarich, tödtete er eigenhändig in einem Treffen und machte dann Paris zur Hauptstadt aller seiner schönen Länder, wo er 511 im 45sten Lebensjahr starb. Seine Nachkommen, nach seinem Großvater Meroväus Me- rovinger genannt, regierten in Haß und Feindschaft unterem-

4. Leitfaden beim ersten Schulunterricht in der Geschichte und Geographie - S. 79

1851 - Braunschweig [u.a.] : Westermann
— 79 — Noch größeres Verdienst erwarb sich sein Sohn Karl Mär- tel l, der Hammer, durch seinen Sieg über die Araber oder Mauren. Von Arabien aus waren sie längs der Küste Nord- afrika's über die Straße von Gibraltar (Gebel al Tarif, Berg des Tarif) erobernd in Spanien eingefallen. Nachdem sie den westgothischen König Roderich bei Xeres unweit der Mün- dung des Guadalquivir besiegt hatten, drangen sie in das Fran- kcnreich ein und wurden hier 732 durch die Niederlage bei To urs an der untern Loire von den Franken unter Karl Martell zur Umkehr nach Spanien genöthigt. Arabien, Muhameb, aus dem Stamme Korcisch aus Mekka, von gebieterischem Ansehn, großer Klugheit, ausgezeichnetem Muth und hoher Beredtsamkcit, tritt als Prophet und als Stifter einer neuen Lehre auf. „Es ist nur Ein Gott, und Muhamed ist sein größter und letzter Prophet." Seine Jugend. Flucht nach Medina. Hedschra, 622 n. Ehr. Seine Eroberungen und die Verbreitung seiner Lehre. Er stirbt 632. Islam. Moslemin. Koran. Die Kalifen zu Bagdad am Tigris. Mu- hamedaner. Türken. Araber. Mauren. Das griechische Feuer. Karl Martell hatte durch seinen Sieg das Christenthum in Europa und das fränkische Reich gerettet, und das Ansehn und die Würde seiner Familie fest gegründet. Ihm folgte sein Sohn Pipin der Kurze. Klein von Körper, stark aber von Arm und Geist, ließ er sich, da der König Childerich gar zu unwür- dig regierte, nach alter Sitte auf einen Schild heben und zum König salben. Childerich starb im Kloster. „Muß der König König heißen, welcher die Königsgcwalt ausübt, oder der, wel- cher nur den Namen trägt?" Pipin half dem Papste, der diese Frage zu seinen Gunsten entschieden hatte, gegen die Langobar- den und schenkte ihm das denselben abgenommene Gebiet, woraus die weltlichen Besitzungen des Papstes, der „Kirchenstaat," ent- standen sind. Pipin starb 768, aufrichtig von allen seinen Un- terthanen betrauert. §. 44. Christenthum in Deutschland. Bonifacius. 718 — 788 n. Ehr. Wie mächtig der römische Bischof war, geht daraus hervor, daß sich selbst weltliche Fürsten, wie Pipin der Kurze, auf seine Entscheidung beriefen. Er wurde heiliger Vater, Papa, Pabst genannt, und stieg noch im Ansehn, als er auch Länder zu eig- ner Regierung sich erworben hatte. Eine gewaltige Stütze hatte er in den meisten Ländern an der Geistlichkeit und an den M ö n-

5. Leitfaden beim ersten Schulunterricht in der Geschichte und Geographie - S. 84

1851 - Braunschweig [u.a.] : Westermann
— 84 — seiner Länder (Sendgrafen) hatte sich Karl bei den Fürsten an- derer Staaten den höchsten Ruhm erworben. Er empfing Ge- sandtschaften vom Patriarchen von Jerusalem, von den griechi- schen Kaisern und zweimal von dem berühmten Kalifen Harun al Raschid. Für die ihm zum Zeichen der Achtung über- sandten Geschenke (Schlaguhr, der große Elephant Abulabaz) machte auch er Gegengeschenke. Er nahm 813 seinen Sohn Ludwig zum Mitregcnten an und starb 72 Jahr alt am 28. Januar 814. In einem Ge- wölbe der von ihm erbauten prächtigen Kirche zu Aachen wurde er im Kaiserschmuck beigesctzt. Ueber der versiegelten Gruft stan- den auf einer Art Triumphbogen die Worte: „Hier ruht der Körper Karl's, des großen und rechtgläubigen Kaisers, der das Reich der Franken glorreich erweiterte und 47 Jahr glücklich regierte." Ihm folgte sein Sohn Ludwig der Fromme, 814—840. Die Söhne desselben theilten nach Kriegen mit ibm und unter sich endlich das Reich durch den Friedensvertrag von Verdun so, daß der älteste, Lothar, Italien, die Schweiz, das linke Rheinufer bis Holland und die Kaiserwürde erbielt (Loth- ringen, welches bald für sich bestand, bald mit den anderen vereinigt war); der jüngste, Karl der Kahle, Frankreich, und Ludwigdcr Deutsche die deutschen Länder; Ludwig's Residenz war Frankfurt am Main. Die deutschen Könige aus dem Hause der Karolinger waren: Lud- wig der Deutsche, Karl der Dicke, Arnulph, Ludwig das Kind, von 843—911. Das deutsche Reich. §. 48. Die Geschichte des deutschen Reiches beginnt mit dem Theilungsvertrage von Verdun 843. Die Franken, Sachsen, Baiern, Schwaben, Lothringer waren nunmehr die fünf Hauptstämme der Deutschen. Bei ihnen bestanden eben so we- nig, wie bei den übrigen Völkern jener Zeit, feste Thronfolge- gesetze; sie gingen aber nicht gern von der alten Herrscherfamilie ab. Die deutschen Herzoge wählten nach dem Erloschen der Karolinger den Herzog von Franken, Konrad, zum König, welcher zwar guten Willen, aber nicht Macht und Geschicklich- keit genug zur Regierung besaß. Konrad I- regierte von 911 — 919. Auf seine Empfehlung wurde sein früherer Widersacher, der Sachsenherzog Heinrich, zu seinem Nachfolger erwählt. Die Ungarn, die Slaven und die Normannen waren da- mals die gefährlichsten äußeren Feinde. Die Hcimath der Normannen war vorzüglich Skandinavien.

6. Leitfaden beim ersten Schulunterricht in der Geschichte und Geographie - S. 85

1851 - Braunschweig [u.a.] : Westermann
— 85 — Dies arme Land konnte die Menge seiner kräftigen und kriege- rischen Bewohner nicht ernähren, weshalb diese genöthigt waren, die südlicheren Küsten Europa's plündernd heimzusuchen. Die sächsischen Kaiser 919 —1024. 105 Jahre. Heinrich I. 919 — 936 n. Chr. Einen Würdigern, als Heinrich den Vogelsteller oder Städteerbauer, hätte die Wahl nicht treffen können. Ein heller, durchdringender Verstand, rasche Ausführung der mit Vorsicht gefaßten Entschlüsse, Muth und Klugheit zeichneten ihn aus. Die beiden unzufriedenen Herzoge von Schwaben und Baiern zwang er zum Gehorsam und schritt dann zu dem groß- ßen Werke, die Ungarn zu demüthigen und Deutschland vor ihren steten räuberischen Einfällen zu sichern. „Die Ungarn," erzählt ein alter Geschichtschreiber, „führten das Volk wie Vieh hinweg, Edle und Unedle, Jung und Alt, banden sie mit den Zöpfen aneinander, verbrannten Mönche und Kirchen und tran- ken der Erschlagenen Blut. Was fest und zur Wehr gerichtet war, Städte und Schlösser, ließen sie liegen, zogen auf die Klö- ster und Stifte zu, plünderten sie, gingen wild mit den Geist- lichen um, hingen und brieten sie. Damit sie den Leuten groß- ßen Schrecken einjagten, tranken sie Blut, aßen auf der Todten Leib, saßen auf ihnen zu Tisch, schnitten ihnen den Bauch auf, nahmen Eingeweide und Herz heraus und fraßen dasselbige; ihre Weiber waren so gräulich, wie die Männer. Ihr Glaube war, daß Jeder so viel Knechte in der andern Welt haben würde, als er hier Feinde umgebracht hätte." Zuerst schloß Heinrich mit den Ungarn einen neunjährigen Waffenstillstand, und benutzte diese Zeit, die Deutschen fleißig in den Waffen zu üben (Reiterheere, Ritter, Tourniere), und Städte und feste Burgen (Bürger) anzulegen. Glänzender Sieg nicht weit von den Feldern der Leipziger Freiheitsschlacht, bei Merseburg, über die Ungarn 933. Noch jetzt wird i» dem Dorfe Keuschberg jährlich ein kirchliches Fest zum Andenken an diesen Sieg begangen. Die Wenden besiegte er und legte gegen sie die Markgraf- schaften Meißen und Brandenburg an; Eroberung der wen- dischen Veste Brennabor (Brandenburg). Gegen die Nor- mannen gründete er die Markgrafschaft Schleswig. Im spä- ten Alter lernte Heinrich noch lesen und schreiben. Er starb im sechzigsten Jahr 936.

7. Leitfaden beim ersten Schulunterricht in der Geschichte und Geographie - S. 81

1851 - Braunschweig [u.a.] : Westermann
— 81 — Wasserprobe, Kreuzgericht, Bahrrecht, Kesselfang, der geweihte Bissen und das heilige Abendmahl. Die Mönche erlaubten sich hierbei manche Betrügereien. §. 45. Karl' s des Großen Reich. Das große fränkische Reich erstreckte sich von der Tiber bis an die Eider, den Gränzfluß zwischen Deutschland und Jüt- land, und vom Ebro bis zur Elbe und Raab, einem Zufluß der Donau im westlichen Ungarn. Der von Karl eroberte östliche Theil von Spanien bis an den Ebro hieß spanische Mark, mit der Hauptstadt Barce- lona. Die Balkarischen Inseln gehörten dazu; auch Corsica und Sardinien standen unter Karl's Oberhoheit. Das eroberte Land zwischen Baiern und dem Raabflusse, wo die Avaren wohnten, wurde die östliche Mark genannt. Hauptniederlagen ausländischer Maaren befanden sich zu Magdeburg, Erfurt, Regens bürg. Abwechselnde Kaiser- sitze waren Aachen, Ingelheim bei Mainz und der Falken- hof bei Nimwegen. Nordsee, Rhein, Main, Rednitz — Canal — Altmühl, Donau, schwarzes Meer. Dieser Canal ist jetzt vom König Ludwig von Baiern wirklich gebaut und heißt der Ludwigs- canal. Hamburg angelegt. Die Städte Lyon, Tours, Osna- brück (am nördlichen Ende des Teutoburger Waldes), Metz (an der Mitte der Mosel), Fulda, St. Gallen (südlich vom Boden- see), Bologna und Pavia waren berühmt durch Schulen. Im Sachsenlande wurden Burgen und Bischofssitze angelegt; zu Magdeburg (an her östlichen Biegung der Elbe), Halber- stadt (zwischen dem Brocken und Magdeburg), Paderborn (nahe bei hen Quellen der Lippe), Münster (im Gebiete der obern'ems), Minden (an der Weser nördlich von der Porta Westphalica), Bremen und Hildes he im (an der Innerste südlich von Hannover). 8. 46. Karl der Große als Mensch und Regent. 768—814 n. Ehr. Karl wurde auf dem Schlosse Karlsbcrg am Wurmsee in Oberbaiern geboren; nach anderen Angaben zu Ingelheim oder Kapp, Leitfaden. a

8. Leitfaden beim ersten Schulunterricht in der Geschichte und Geographie - S. 83

1851 - Braunschweig [u.a.] : Westermann
— 83 - um, Wälder ausroden und verpflanzte edle Obstarten aus Ita- lien nach Deutschland. Die verwilderte Geistlichkeit brachte er in Ordnung und ließ durch Mönche fleißig Bücher für seine Bibliothek zu Aachen abschreiben. 8. 47. Karl der Große als Feldherr. In seiner ganzen Regierung war nur ein Jahr, in welchem er gar keinen Krieg geführt hatte. Seine Kriege sind folgende: 1) Beinahe 32 Jahre, von 772—803, beschäftigten ihn die heidnischen Sachsen, welche er sowohl für ihre räuberischen Einfälle in seine Länder züchtigen, als auch zu Christen bekeh- ren wollte. Oester zwang er sie zum Frieden. Sobald er jedoch wieder auf neuen Unternehmungen in anderen Ländern war, fingen sie den Krieg abermals an. Er es bürg. Jr- mensul. Wlttekind und Albion. Schlachten am Berge-Suntel, bei Detmold und an der Hase. 2) Während des Krieges mit den Sachsen eroberte er die Lombarde mit der Hauptstadt Pavia, nahm den König De- sidcrius gefangen und ließ sich mit der eisernen Krone der Longobarden krönen. 774. 3) Krieg mit den Mauren in Spanien. Die spanische Mark. 778. Im Pyrenäenthale Noncesvalles fiel Nutland (der berühmte Ritter Noland), Graf der Seeküste am Canal. 4) Krieg mit Thassilo, dem Herzog der Baiern. Sein Land wurde von Karl in Besitz genommen, er selbst anfänglich zum Tode verurtheilt, dann aber in ein Kloster geschickt. 788. 5) Die Avaren in Oesterreich und Ungarn wurden wegen früherer Raubzüge von Karl heimgcsucht und gedemüthigt. Oestliche Mark. 796. 6) Er zwang die wendischen Stämme, welche sich mit den Sachsen verbündet hatten, sich ihm zu unterwerfen. Im Jahre 800 zog Karl nach Rom, um eine gegen den Papst Leo Iii. ausgebrochene Empörung zu däinpfen. Zum Dank ^ dafür setzte ihm der Papst am ersten Wcihnachtstag in der Kirche eine kostbare Krone vor dem versammelten Volk auf, welches den Frankenkönig jubelnd als römischen Kaiser be- grüßte. Er war als solcher der oberste Schirmherr der Kirche, und nach ihm haben noch lange die deutschen Könige den Titel römische Kaiser geführt. Sie heißen deshalb gewöhnlich deutsche Kaiser. Durch solche Kriegsthaten und durch die weise Regierung 6*

9. Leitfaden beim ersten Schulunterricht in der Geschichte und Geographie - S. 98

1851 - Braunschweig [u.a.] : Westermann
— 98 — Bergströmen, welche aus den Gletschern dringen. Hier dehnen sich weite Wasserflächen aus und begränzen den Horizont, dort sieht man grünende Auen, die stille Heimath weidender Heerden, und nackte, graue Felsen unter dem eisigen Himmel oder unter der glühenden Sonne. Der furchtbare Sturz der Wasser neben der ruhigen Herrlichkeit der Alpen, die uralten Schneeberge, deren Glanz in die Nacht hineinlcuchtet, entzücken den Wanderer und machen die Schweiz zum Ziel einer großen Anzahl von Reisenden. §. 57. Ursprung des preußischen Staats. Kurfürst Friedrich I. von Hohenzollern. 1416—1440. In der heutigen Provinz Brandenburg zwischen der Oder und Elbe wohnten um die Havel und Spree in alter Zeit zwei Stämme der Sueven, die Semnonen und die Longo- barden. Bei der großen Völkerwanderung verließen auch sie ihre Wohnsitze, welche wegen ihrer damaligen Unfruchtbarkeit und Rauhheit beinahe hundert Jahre unbebaut blieben, bis sla- vische Völkerschaften, die Wenden, und besonders ein Haupt- stamm derselben, die Wilzen, sie in Besitz nahmen. Diese machten das Land urbar, beschäftigten sich fleißig mit Jagd, Fischerei und Viehzucht und sollen selbst schon Handel getrieben haben. Unter den von ihnen erbauten Städten wurde Bren- nabor oder Brandenburg die wichtigste. Mit den Sachsen verbanden sie sich gegen Karl den Großen, unterwarfen sich ihm aber nur zum Schein und hingen auch ferner noch ihrer Götzcn- lehre an. Heinrich I. jedoch unterjochte sie, besiegte die Heveller an der Havel, eroberte Brennabor und führte das Christenthum ein. Damit die Wenden es sich aber nicht beikommen ließen, gegen ihn, wie gegen Karl, zu handeln, legte er an der Havel und Elbe eine Mark- oder Gränzgrafschaft an, welche Nord- mark, Nordsachsen oder wendische Mark genannt wurde. Die Statthalter oder Markgrafen der Nordmark hatten ihren Sitz zu Soltwedel oder Salzwedel, welches auf der linken Seite der Elbe, zwischen der Lüneburger Heide und der Havel- mündung, liegt. Die Markgrafen mußten fortwährend mit den unruhigen Wenden Krieg führen. Die größten Grausamkeiten fielen beiderseitig vor; so ließ Graf Gero einst dreißig wendische Häuptlinge ermorden. Das Land wurde dabei in großes Elend gestürzt.

10. Bd. 2 - S. 258

1846 - Braunschweig : Westermann
254 Erstes Kap. Bürgerlicher Zustand. großen Gewinne der Wissenschaft geliefert und darin den Freunden der Rechts- wissenschaft wie der Geschichte, viele, überraschend neue, gleich anziehende, als lehrreiche Ansichten eröffnet. Die wichtigste derselben zeigt uns die Kurien als eine blos p atrizisch e Gemeinde, als „den großen Rath der patrizischen Geschlechter", die Centurien als Nationalgemeinde oder die Vereinigung der bei- den Hauptstande des Adels und der Gemeinen, zu einer Gesammtheit, die Tribus endlich als die rein plebejische Gemeinde. Es müssen jedoch hier die alten oder ursprünglichen, der Sage nach schon von Nomulus errichteten, drei Tribus von den neueren, d. h. von Servius Tullins geschaffenen, dreißig Tribus (vier städtische und sechs und zwanzig ländliche, welche zwar später durch den Landverlust an Porsenna eine große Verminderung erfuhren, allmälig aber wieder stiegen, und in der Ge- sammtzahl auf fünf und dreißig gebracht wurden) wohl unterschieden werden. Die ersten waren eine nach Stämmen, die zweiten eine nach Bezirken oder Regionen gemachte Eintheilung des Volkes, und zwar jene des um die patrizischen Geschlechter gesammelten, diese des plebejischen Volkes. Jeder der drei romnlischcn Stämme oder Tribus (der Titics, Ramnes und Luceres) war in zehn Kurien getheilt, jede Kurie enthielt eine be- stimmte Anzahl (wahrscheinlich zehn) Geschlechter. Ein Geschlecht bestand nicht eben aus einer Familie, sondern aus einem Inbegriffe freier, durch einen ererbten gemeinschaftlichen Namen — welcher jener des edelsten oder ursprünglich vorherrschenden Hauses ist — verbundener Familien. Aus diesen Geschlechtern der Stämme — und zwar anfangs blos aus jenem der Luceres (oder Priester?), dann aber auch ans jenem der Ramnes (Krie- ger?), endlich, was durch Tarquinius Priscus geschah ans dem dritten, der Tities (daher patres minorum gentium) — wurden, aus jedem hundert (also zu- sammen drei hundert) Männer, ausgehoben zur Bildung des Senates, wie des Ausschusses oder engeren Rathes des edlen Volkes. Doch konnte derselbe in wichtigen Dingen nicht handeln ohne Genehmigung des großen Rathes, d. h. der Kurien und zwar aller Tribus, selbst schon in der- jenigen Zeit, da nur noch eine derselben im Senate rcpräsentirt war, viel- mehr also in der Zeit der folgenden Könige, da auch die Repräsentanten der beiden anderen Stämme darin Stimme führten. Stimmgebend in den Kurien waren aber alle— aber auch nur die —
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