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1. Erzählungen aus der Griechischen Geschichte in biographischer Form - S. 90

1873 - Oldenburg : Stalling
Vil Lykurgos. (888 v. Chr.) 'Ti ( /ti y Achtzig Jahre nach dem Trojanischen Kriege (1104 v. Chr.) zogen die Dorier, ein tapferes Bergvolk der kleinen Landschaft Doris, die sich für Abkömmlinge des Herakles ausgaben, bei Naupactos über die Meerenge in den Pelo- ponnes und nahmen diese Halbinsel, die sie als eine von ihrem Ahnherrn Herakles hinterlassene Erbschaft betrachteten, in Besitz, nachdem sie die Nachkommen der Fürsten, die wir aus dem Trojanischen Kriege kennen gelernt haben, besiegt hatten. Doch wurde die Eroberung nicht auf einmal vollen- det, vielmehr wehrten sich die Ueberreste der älteren Bevöl- kerung noch Jahrhunderte lang gegen die siegreichen Dorier. Diese theilten sich in das Land, und so entstanden im Pelo- ponnes mehrere Reiche, von denen Sparta, Messmien und Argos die bedeutendsten waren. In Sparta ging der Name dieser Stadt auf die Sieger über, die sich Spartaner nannten, während die unterworfenen Einwohner Lacedämonier hießen. Diejenigen, welche lange Widerstand geleistet hatten, geriethen in Sclaverei und wurden Heloten genannt. Sie mußten den Spartanern die Felder bauen und hatten ein hartes Loos. In Sparta regierten immer zwei Könige zugleich; doch riß im Laufe der Zeit eine so große Verwirrung und Ge- setzlosigkeit ein, daß einst der König Eunomos in einem Auf- ruhr mit einem Messer ermordet wurde. Es solgte ihm sein Sohn Polydektes, und da auch dieser bald starb, übernahm Lykurgos die Regierung. Als aber die Gemahlin des verstorbenen Königs einen Knaben gebar, so trat er diesem die Regierung sogleich ab und betrachtete sich nur als Vor- mund des unmündigen Königs, obschon ihm die Königin den Vorschlag gemacht hatte, das Kind heimlich zu tödten, wenn er sie heirathen und König bleiben wollte. Doch Lykurgos verschmähte diesen Antrag und ließ den Knaben gleich nach der Geburt durch seine Diener zu sich bringen. Er saß gerade mit angesehenen Spartanern beim Mahle, als ihm

2. Erzählungen aus der Geschichte des Mittelalters in biographischer Form - S. 68

1881 - Oldenburg : Stalling
68 aus Liebe zu dem, der sie selbst aus heidnischer Finsternis zu gttlichem Lichte berufen hatte, zu den deutschen Stmmen wanderten, um auch ihnen die Segnungen des Christentums zu bringen. Die ersten Bekehrer aus Irland waren Colum-ban, Gallus, Kilian, Emmeran, die in verschiedenen Gegenden Deutschlands das Evangelium predigten und unter Entbehrungen, Mhseligkeiten und Gefahren Klster und Kirchen, die Sttten christlicher Bildung, grndeten. Auf diese irischen Bekehrer folgte der Angelsachse Wilibrord, der den Friesen das Christentum verkndigte und das Erzbistum Utrecht stiftete. Vor allen aber ragte Winfried, mit seinem geistlichen Namen Bonifacius, hervor, der als der eigentliche Apostel der Deutschen und als ihr grter Wohlthter zu betrachten ist. Bonifacius, aus Wessex in England gebrtig, fhlte schon frh den innern Drang, den Heiden das Evangelium zu predigen und begab sich deshalb (715) an die Kste von Friesland, wo Herzog Ratbod herrschte. Dieser Fürst war schon einmal im Begriff gewesen, sich taufen zu lassen. Als er schon den einen Fu im Wasser hatte, fiel es ihm ein, den Geistlichen zu fragen, ob seine Vorfahren im Himmel wren: der Geistliche verneinte es, weil sie ja Heiden gewesen wren. Da zog Ratbod den Fu mit den Worten zurck: Nun so will ich auch nicht in den Himmel, sondern dahin kommen, wo meine Vorfahren sind." Auch Bonifacius konnte, da die Friesen dem Christentum allzu feindselig waren, noch nichts ausrichten und kehrte nach England zurck. Mit einem Empfehlungsschreiben des englischen Bischofs reiste er (718) nach Rom, wo ihn Papst Gregor Ii. zu seinem Berufe bevollmchtigte. Drei Jahre lang arbeitete darauf Bonifacius als Gehlfe Wilibrords in Friesland am Werke der Heidenbekehrung: dann ging er nach Thringen und Hessen, und grndete im letzteren Lande das Kloster Amanaburg (Amneburg). Auch geno er hier die Freude, mehrere tau-sende von Heiden zu taufen. Im Jahr 733 unternahm er die zweite Reise nach Rom. Der Papst, der in ihm ein treffliches Rstzeug zur Ausbreitung des Christentums erkannte, lie ihn am Grabe des Apostels Petrus schwren, der rmischen Kirche auf immer treu zu bleiben. Dann gab er ihm ein Empfehlungsschreiben an Karl Martell mit, und der Schutz

3. Erzählungen aus der Geschichte des Mittelalters in biographischer Form - S. 69

1881 - Oldenburg : Stalling
dieses mchtigen Hausmeiers frderte ihn ungemein in seinem Bekehrungswerke. Zunchst gelang seiner kraftvollen Predigt und seinem entschiedenen Kampf gegen das Heidentum die Bekehrung der Hessen und Thringer. In Hessen grndete er das Bistum Braburg bei Fritzlar, und spter (744) das Kloster Fulda, diese eigentliche Pflanzsttte christlich-deutscher Bildung, der welche er seinen Lieblingsschler Sturm, einen Baiern, zum Abte setzte. In frherer Zeit war es, wo er bei dem Dorfe Geismar in der Nhe von Fritzlar die alte dem Wodan geheiligte Eiche fllte. Erwartungsvoll stand das Volk da, in dem Wahn, da der Frevler, der sie flle, sofort durch den Zorn des rchenden Gottes seinen Untergang finden wrde. Aber Bonifatius ergriff selbst die Axt und that die ersten Schlge, und als die Rache des Gottes ausblieb und die Eiche gefllt am Boden lag, da lie das Volk seinen Aberglauben fahren und nahm willig die Taufe an. So zer-strte Bonifatius auch anderwrts mehrere Gtzenbilder. Oft mute er noch sehen, wie die Getauften an heidnischen Ge-brauchen festhielten, und wie die bekehrten Franken den heidnischen Sachsen, welche ihren Gttern Menschen opferten, ihre Sklaven zu diesem Zwecke verkauften. Doch vor seinem heiligen Eifer fiel ein heidnischer Gebrauch nach dem anderen, zugleich ward ihm die freudige Befriedigung, zu teil, auch andere, Männer, Frauen und Jungfrauen, zum frommen Werke der Bekehrung anzufeuern. Gregor Iii., der dem Gregor Ii. auf dem ppstlichen Stuhle gefolgt war, ernannte den Bonifatius als Erzbischof von Germanien, und die Bischfe von Alemannien und Baiern wurden ermahnt, ihn als Statthalter des Papstes zu verehren und seinen Anordnungen pnktlichen Gehorsam zu leisten. Durch Bonifatius erhielten die deutschen Kirchen einen innern Zusammenhang und traten in eine innige Verbindung mit dem Papste und der rmischen Kirche. Auch in der durch die Strme des Krieges zerrtteten frnkischen Kirche suchte Boni-facius die Ordnung wieder herzustellen. Im Jahre 745 wurde er zum Erzbischof von Mainz gewhlt und vom Papste besttigt. Das hohe Ansehen und die Bedeutung des Bonifatius als Erzbischof von ganz Ger-manien hatte zur Folge, da das Erzbistum Mainz eine

4. Erzählungen aus der Geschichte des Mittelalters in biographischer Form - S. 71

1881 - Oldenburg : Stalling
71 als Christ und Mensch. An allen Grenzen des frnkischen Reiches siegten seine Waffen; sein Ansehen hielt die unter-worfenen Völker im Gehorsam und durch die Vereinigung aller erhob er das Frankenreich zum mchtigsten in Europa. Anfangs regierte er mit seinem Bruder Karlmann gemein-schaftlich: nach dessen Tode (772) ward er auf einer Versammlung der geistlichen und weltlichen Groen zum alleini-gen König des gesamten Frankenreiches erhoben, ohne da die Shne des verstorbenen Karlmann weiter bercksichtigt wurden. Karls erster Krieg war gegen die Sachsen gerichtet. Dieses Volk wohnte im nrdlichen Deutschland, von den Grenzen des Frankenreiches in der Nhe des Rheins bis zur Elbe und Nordsee hin. Die Sachsen zerfielen in drei Haupt-stamme, die Westfalen, Engern und Ostfalen. Sie waren tapfer und hielten treu und fest an ihrem heidnischen Gtzen-dienst, wie an den Sitten der Vter. Dem Christentum waren sie feindselig und erschlugen die Glaubensboten, die sie bekehren wollten, da sie durch die Annahme des Christen-tums ihre alte Freiheit zu verlieren frchteten. Mit ihrer Feindschaft gegen den christlichen Glauben verband sich ein alter Stammesha gegen die Franken, und fortwhrend machten sie Einflle ins frnkische Gebiet. Karl hielt es zur Sicherung seines Reiches fr ntig, diese unruhigen Nachbarn zu unter-werfen und seine Grenzen bis an die Elbe auszudehnen. Da aber das feindliche Verhltnis zwischen Franken und Sachsen seinen Grund darin hatte, da jene Christen, diese noch Heiden waren, so war ein dauernder Friede nur dann zu hoffen, wenn die Sachsen zum Christentum bekehrt wurden. So hielt sich denn Karl fr verpflichtet, den Sach-sen die Wohlthat des Evangeliums auch mit Gewalt auf-zuntigen. Und in der That waren in spteren Zeiten die Sachsen gerade das deutsche Volk, dessen innerstes Leben am meisten vom Christentum durchdrungen ward. Der Krieg gegen sie dauerte, jedoch nicht ohne Unterbrechung, von 772 bis 803. Im Jahre 772 brach Karl mit einem Heere in das Land der Sachsen ein. Sie wurden geschlagen, ihre Feste Eresburg (jetzt Stadtberg an der Stemel) im Paderbornschen

5. Erzählungen aus der Geschichte des Mittelalters in biographischer Form - S. 72

1881 - Oldenburg : Stalling
72 erobert, und das heilige Gtzenbild der Sachsen, die sge--nannte Jrmensule, zerstrt. Karl drang bis an die Weser vor und lie die Sachsen zum Unterpfand der Treue Geiseln stellen. Im folgenden Jahre 773 wandte er seine Waffen gegen das Reich der Longobarden, deren König Desiderius das rmische Gebiet angegriffen hatte und sogar Rom selbst be-drohte. In seiner Bedrngnis rief Papst Hadrian I. den König der Franken zu Hlfe. Karl sumte nicht. Den Weg der den Mont Cenis soll ihm ein lombardischer Spielmann gezeigt und vom König so viel Land bekommen haben, als man rings im Umkreis das Blasen seines Hornes hrte. Desiderius, heit es, sah von einem Turme herab die groe Macht der Franken heranziehen und darunter König Karl, ganz mit Eisen berpanzert auf einem Streitro, das selbst eisern von Mut und Farbe schien. Bei diesem Anblick habe er ausgerufen: Lasset uns hinabsteigen und uns in die Erde bergen vor dem Zornantlitz dieses gewaltigen Feindes!" Seine trbe Ahnung ging in Erfllung. Karl nahm Pavia, das sich nach sieben Monaten ergab, und entthronte den Desiderius, der nach Corvei ins Kloster geschickt ward. Dar-auf setzte er die eiserne *) Krone der Lombarden sich selbst auf das Haupt und nannte sich von nun an König der Franken und Lombarden (774). Des Osterfest feierte er zu Rom, wo er dem Papste den Besitz der Städte besttigte, die ihm Pipin geschenkt hatte, und dann zum Schirmherrn der rmischen Kirche erhoben ward. In seiner Abwesenheit waren die Sachsen in Hessen ein-gefallen, hatten alles mit Feuer und Schwert verwstet und die Eresburg wieder erobert. Schon 775 stand daher Karl wieder an der Weser, schlug die Sachsen bis an die Ocker zurck und ntigte sie zum Frieden und zur Stellung von Geiseln. Kurze Zeit darauf (776) rief ihn ein Aufstand der Lombarden nach Italien. Schnell dmpfte Karl die Emp-rung, und noch in demselben Jahre lagerte er abermals im Lande der Sachsen, die sich von neuem erhoben hatten. *) Sie war von Gold und enthielt einen eisernen Reif, der angeblich aus einem Nagel des Kreuzes Christi geschmiedet war.

6. Erzählungen aus der Geschichte des Mittelalters in biographischer Form - S. 74

1881 - Oldenburg : Stalling
74 Der heiligsten Eidschwre ungeachtet waren indessen die Sachsen aufs neue in das frnkische Gebiet eingefallen. Wittekind war zurckgekehrt und hatte eine groe Waffen-einigung zustande gebracht. Unter Plndern und Morden drangen sie vor, und rauchende Burgen und Schlsser, Kirchen und Klster bezeichneten ihren verheerenden Zug. Selbst die Mnche von Fulda verlieen ihren stillen Sitz und flchteten mit den Gebeinen des heiligen Bonifatius. Karl drang 779 und 780 vom Rhein her tief in Sachsen bis zur Elbe vor, nahm wiederum Geiseln, lie Festungen bauen und brachte viele zur Taufe. Er rechnete nun so sicher auf die Unterwrfigkeit der Sachsen, da er (781) eine Reise nach Rom machte, wo der Papst seinen Sohn Pipin zum König der Lombarden, seinen Sohn Ludwig zum König von Aquitanien salbte. Bereits zwei Jahre hatten die Sachsen Ruhe gehalten, aber Zehnten und Frohnden erinnerten die frher freien Männer fortwhrend an den Verlust ihrer Selbstndigkeit. Als ein frnkisches Heer wider die Sorben, ein slavisches Volk, zog, fielen die Sachsen, von Wittekind aufs neue zum Aufstande gereizt, mit ihren langen Messern der die Franken her, die am Berge Sntel, zwischen Minden und Rinteln, an der Weser, sorglos dahinzogen. Eine ganze Abteilung des Heeres mit vielen Edlen ward niedergemacht (782). Dann wurden die Kirchen zerstrt, die Geistlichen gettet oder vertrieben. Jetzt hatte Karls Geduld ein Ende; er be-handelte die Sachsen als eidbrchige Emprer und sa bei Verden an der Aller der sie zu Gericht. Wittekind war wieder entflohen, aber 4500 feiner Anhnger wurden von stellen und dem Helden Roland ihren Namen verdanken sollen. Es ist jedoch nicht anzunehmen, da die Deutschen, besonders die Sachsen, einem Feldherrn ihres Drngers, Karls des Groen, Denksulen er-richtet htten, der auerdem seine Thaten in Frankreich und Spanien verrichtete. Wahrscheinlicher ist, da diese Bildsulen, deren Entstehung auch spteren Ursprungs ist, mit den Weihbildern einerlei Bedeutung haben, die man an den Grenzmarken verschiedener Städte findet, und welche bedeuten, da die Stadt ihre eigene Gerichtsbarkeit habe. Der Name Rolands- oder Rutlandssuleu rhrt von dem Worte, Rge, Rge her, welches ehedem soviel als Gericht bedeutete.

7. Erzählungen aus der Geschichte des Mittelalters in biographischer Form - S. 76

1881 - Oldenburg : Stalling
76 tyetm. Fromme Geistliche erweckten und nhrten allmhlicb tn dem starren Volke den christlichen Sinn, und gewannen es auch innerlich fr den Christusglauben, nachdem es durch das chwert uerlich unterworfen worden war. Als Karl im Jahre 787 von einem Zuge aus Italien zurckgekehrt war, wo er einen Aufstand zur Wiederherstellung des Longobardenreichs unterdrckt hatte, ward auf dem Reichstage zu Worms der Baiernherzog Thassilo angeklagt, da er die Treue und den Gehorsam gegen den König ver-letzt habe. Thassilo hatte eine Tochter des entthronten Longobardenknigs Desiderius zur Gemahlin, die ihn aus Ha gegen Karl zum Streben nach Unabhngigkeit antrieb. Aber der frnkische Herrscher drang mit drei Heeren in -aiern ein und ntigte den Herzog zur Unterwerfung. Doch thassilo machte stch von neuem des Ungehorsams schuldig und verband stch sogar mit den Avaren. Da lie ihn Karl auf dem Reichstage zu Ingelheim wegen Hochverrats zum Tode verurteilen; doch vollzog er das Urteil nicht, sondern verwies ihn mit seiner Familie in das Kloster zu St. Goar (788). Die Herzogswrde in Baiern schaffte er ab, und teilte das Land in Gaue, der welche er Grafen setzte. Die schlimmsten Feinde an den Grenzen des Franken-reichs waren die Avaren, welche in den Gegenden zwischen der Ems und Sau wohnten. Ihr Land war durch Pfahl-graben, die sie Ringe nannten, geschtzt. Solcher Ringe waren neun, innerhalb deren das Volk so angesiedelt war, da ein Trompetenschall bald durch alle Ringe weiter gegeben und verbreitet werden konnte, um alle Waffenfhigen zur Verteidigung aufzubieten. In diesen Ringen waren auch die unermelichen Schtze aufgehuft, welche die Avaren seit langer Zeit zusammengeraubt hatten. Da sie die frnkischen Ostgrenzen unaufhrlich beunruhigten, so beschlo Karl einen Vertilgungskrieg gegen sie. In sieben Feldzgen wurden sie vernichtet (791 bis 799). Das Land zwischen der Donau, Drau und Sau berlie Karl deutschen Pflanzern zum Anbau und errichtete die sogenannte Markgrafschaft Osterland (Oestreich). Karls letzte Feldzge waren gegen die Slaven und Dnen gerichtet. Der Krieg gegen die Dnen endete (810)

8. Erzählungen aus der Geschichte des Mittelalters in biographischer Form - S. 32

1881 - Oldenburg : Stalling
32 durch Weibische Erziehung verweichlichte Enkel des groen Theodorich in seinem vierzehnten Jahre (534) gestorben war, nahm sie ihren Vetter Theodat zum Mitregenten an. Kaum stand dieser an der Spitze der Regierung, so lie er viele treue Anhnger Amalasunthas tten und bald darauf die Knigin selbst ermorden. Diesen Mord zu rchen, be-gann der griechische Kaiser Justini an, der noch immer auf Italien Ansprche machte, den Kampf gegen die Ostgoten, der im Jahre 554 mit dem vlligen Untergange dieses Volkes endete (vgl. Xi.) X. Chlodwig, Grnder des Frankenreiches. (481 511). Ein Zeitgenosse des groen Theodorich war Chlodwig, König der Franken. Die Franken teilten sich in die ripua-rischen und salischen, von denen jene an beiden Usern des Niederrheins, diese im nrdlichen Gallien wohnten. Sie standen unter mehreren Fürsten, von denen Chlodwig, aus dem Geschlechte der Merovinger, einen Teil der salischen Franken beherrschte. Der Mittelpunkt seiner Herrschaft war Tournay zwischen Somme und Maas. In einem Alter von fnfzehn Jahren folgte er (481) seinem Vater in d.er Regierung. Aber dem thatendurstigen Jngling war das vterliche Reich viel zu eng; er beschlo es durch Eroberungen auszudehnen und wute zu diesem Zwecke kriegerische Kraft mit List und Verstellung zu ver-binden. Das Land zwischen Loire, Somme, Aisne und dem Meere stand damals unter dem rmischen Statthalter Syagrius, der sich hier auch nach dem Untergange des westrmischen Reiches noch behauptete. Nach diesem Gebiete streckte Chlodwig zuerst seine Hand aus. Er forderte den Syagrius heraus, Ort und Zeit zur Schlacht zu bestimmen, und dieser nahm die Forderung an. Chlodwig verband sich mit zwei anderen frnkischen Fürsten und schlug den Syagrius

9. Erzählungen aus der Geschichte des Mittelalters in biographischer Form - S. 34

1881 - Oldenburg : Stalling
34 Hilf mir, Jesus Christus, den sie Gottes Sohn nennen, denn meine Götter verlassen mich,- wenn du mir in dieser Not beistehst, will ich an dich glauben!" Der Kampf er-neuerte sich: der Herzog der Alemannen fiel, sein Volk floh, und Chlodwig zog als Sieger durch die schnen alemannischen Gauen am Mittelrhein und Main, die nun frnkisches Eigen-tum wurden. Schon oft hatte Chlotilde versucht, ihren Gemahl zum Christentum zu bekehren. Jetzt nach diesem gewonnenen Sieg erinnerte sie und der Bischof Remigius von Rheims den König an die Erfllung seines Gelbdes. Klglich er-forschte dieser erst die Gesinnung seiner Franken, die in einer Versammlung erklrten, da sie ihre sterblichen Götter ver-lassen und dem unsterblichen Gotte folgen wollten, der den Franken so wunderbar den Sieg verliehen habe. So fand denn am Weihnachtsfeste des Jahres 496 die Taufe statt, mit aller Pracht und Feierlichkeit des katholischen Gottes-dienstes. Chlodwig und 3000 seiner Edlen, alle mit weien Kleidern angethan, zogen durch die festlich geschmckten Stra-en von Rheims in die hell erleuchtete und von Weihrauch duftende Kirche des heiligen Martin. Beim Eintritt in die Kirche fragte er den ihn fhrenden Bischof ganz treuherzig: Mein Vater, ist dies das Reich, welches Ihr mir versprochen habt?" Nein," antwortete Remigius, es ist nur der Weg, der in dasselbe fhrt." Als darauf das Taufbecken mit Wasser gefllt und der Balsam ausgegossen wurde, und die wohlriechenden Wachskerzen flammten, vermeinten die Franken die Lust des Paradieses zu atmen und der Bischof sprach zum König: Beuge in Demut Dein Haupt, stolzer Sigambrer! verbrenne, was Du angebetet, und bete an, was Du verbrannt hast!" Darauflegte der König das Bekenntnis des Glaubens an den dreieinigen Gott ab, ward getauft, mit dem heiligen le gesalbt und dem Zeichen des Kreuzes gesegnet. Auch die 3000 Franken seines Gefolges empfingen das heilige Bad, so wie Chlodwigs Schwester Audofleda. Bei Chlodwigs Taufe, berichtet die Sage, fehlte das Salbl, weil der Priester, der es herbeibringen sollte, nicht durch die Volksmenge durchdringen konnte. Da kam auf das Gebet des Bischofs Remigius eine weie Taube vom

10. Erzählungen aus der Geschichte des Mittelalters in biographischer Form - S. 36

1881 - Oldenburg : Stalling
36 Dem heiligen Martin von Tours gelobte er, als er durch die Stadt kam, sein Streitro. Bei Vougle unweit Poitiers kam es zur Schlacht. Die Westgoten wurden geschlagen, ihr König Alarich selbst vom Chlodwig beim Aufeinander-rennen durchbohrt. Da aber erhob sich der groe Ostgoten-knig Theodorich, um seinem Enkel Amalrich, dem Sohne des gefallenen Knigs, wenigstens einen Teil von Gallien zu erhalten. So blieb den Westgoten in diesem Lande wenig mehr als die sptere Provinz Languedoc; alles Land von der Loire bis zu den Pyrenen fiel den Franken zu. Als Chlodwig von seinem Siege der Tours zurck-kehrte, wollte er vor dem Kloster des heiligen Martin sein teures Streitro mit hundert Goldstcken lsen, allein man sagte ihm, das Pferd sei gar nicht wieder wegzubringen. Da legte er noch hundert Goldstcke zu, und nun ging es, worauf Chlodwig uerte, der heilige Martin sei gut in der Not, aber teuer im Handel. Dort kamen Gesandte des griechischen Kaisers zu ihm und brachten ihm Titel und Ehrenschmuck eines rmischen Patricius, also da von nun an in dem frnkischen Huptling die untergegangene rmische Macht von neuem auszuleben schien. In der Kirche, vor dem Grabe des heiligen Martin, feierlich umgeben von Prie-stern und Kriegern, bekleidete sich der König der Franken mit der purpurnen Toga und der Chlamys (Mantel), und setzte sich die Krone aufs Haupt. So geschmckt, trat er aus der Kirche unter das staunende Volk, bestieg ein Prunk-ro und warf Goldmnzen unter die staunende Menge. Denn erst von nun an betrachteten ihn seine gallisch-rmi-schert linterthatten als ihren rechtmigen, vom Kaiser belehnten Herrn, und auch den Franken erschien er im Lichte hherer Wrde. Als Chlodwig fast ganz Gallien erobert hatte, gedachte er auch die brigen von seinen Vettern beherrschten Franken-stamme unter seiner Herrschaft zu vereinigen. Mit emprender Hinterlist rumte er seine vier Verwandten aus dem Wege. Siegbert in Kln war alt und lahm und hatte einen herrschschtigen Sohn. Diesem lie Chlodwig sagen: Dein Vater ist alt und lahm; wre er tot, so wrde sein Reich Dir zufallen, und auf meine Freundschaft wrdest Du
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