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1. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 54

1911 - Breslau : Hirt
54 Xxii. Die venezianische Malerei. 105. Giovanni Bellini, Madonna mit vier Heiligen. S. gacharia, Venedig. er Begrnder der groen venezianischen Malerei ist Giovanni Bellini. Sein Sinn fr leuchtende Farben fand in der von den Niederlndern ausgebildeten Technik der l-malerei (statt der bisherigen Tempera) das rechte Mittel zur Wiedergabe des weichen Farbenschmelzes der Lagunenstadt. Weiches, goldiges Licht umflieht auch die andchtigen Gestalten, die in 105 still in sich versunken, in strenger Symmetrie die holdselige Madonna auf ihrem Marmorthron umgeben; leise Musik klingt von der Wlbung der goldschimmernden Apsis wieder, sie Kommt von dem Engel zu Fen des Thrones, das Ganze eine sog. Sacra Conversazione, oder besser ein feierlich schweigendes Zusammensein bedeutsamer Gestalten". -Dem symmetrischen pyramidalen Aufbau des Meisters steht in 106 die perspektivisch

2. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 42

1911 - Breslau : Hirt
Xv. Deutsche Malerei. 76. Alfred Rethel, Karl der Groe in der Sarazenenschlacht bei Tordova. Aachen. Der Vollender des von Cornelius Erstrebten ist Alfred Rethel aus Aachen, der? Schpfer der Fresken aus der Geschichte Karls des Groen im Krnungssaal des Aachener i Rathauses. Von der gesunden Kraft und Leidenschaft seines Talents, dessen mehr zeichnerische 3 Qualitten ihn ebenso wie Cornelius gerade fr den groen Freskostil befhigten, gibt 76 5 einen Segriff: Kaiser Karl erbeutet hochgeschwungenen Schwerts das Sarazenenbanner vorn r Fahnenwagen selbst und verbreitet dadurch Schrecken unter den entseht fliehenden Feinden' ; im Hintergrund die Mauern und Trme von Cordova. Den Pferden sind auf Befehl Karls z die Augen verbunden, damit sie nicht vor den fratzenhaften Feldzeichen der Sarazenen scheuen. . Hinter Karl der (Erzbischof Turpin. Meisterhaft ist die Hauptszene in die gotische nette 5 hineingestellt. Seine Holzschnittfolge (Ein Totentanz aus dem Jahre 1848" knpft stofflich < und technisch an Holbein (V 63,64) an und schildert mit den einfachsten, der Technik des < Holzschnittes entgegenkommenden Mitteln und doch wahrhaft monumental, wie der Tod < in die friedliche Stadt einreitet, durch trgerische Reden das Volk zur (Emprung auf- -reizt, um es schlielich auf dem sechsten und letzten Blatt (78) als lorbeerbekrnzter Sieger : der die Barrikade reitend und sein siegreiches Banner schwingend grausam zu verhhnen.;. Auch die beigegebenen Texte sind echt volkstmlich: Der sie gefhrt, es war der Tod! Seht hin! die Maske tat er fort; (Er hat gehalten, was er bot. Als Sieger, hoch zu Rosse bort, Die ihm gefolgt, sie liegen bleich, Zieht, berverwesunghohn imblick, Als Brber alle, frei und gleich. Der Held der roten Republik. 3lber auch den Friedebringer Tod wei er wie kein anderer zu schildern (77). Im muschel- -geschmckten Ptlgergewande, die Pilgerflasche zur Seite, ist der Tod kurz vor Sonnenunter- -gang letfe tn des alten Trmers Stube getreten und lutet nun an des im Lehnstuhl ent- -Ichlafenen Alten Statt den Brgern dort unten den Abendsegen, ihm selbst das Toten- -m-w. mben Pilger abzuholen, hat er sich selbst in das Gewand der Pilgerschaft j ge et e , a er nicht (Brauen, sondern den Frieden bringt, das sagen uns die Palmen, ,

3. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 44

1911 - Breslau : Hirt
44 Xv. Deutsche Malerei. =( It (i 6 e 5 i r 1 1 s 3 t c t r t } i < 9 i s r s i ( i 5 5 ,i i 5 kleben die gefchichtsphilo-! sophische Monumentalkunst von Cornelius, Rethel und Kaulbach tritt anspruchsloser und volks-tmlicher die Mrchenpoesie des Wienersmoritz vonschwind und die Kinder- und Haus-poesie des Dresdeners Ludwig Richter. Schwind schpft als echter Deutschromantiker mit reicher Phantasie und goldenem Humor aus dem Born der deutschen Volkssage. Dem Ritter Kuno von Falkenstein war die Hand der Grafentochter ver-sprechen, falls er ihre Burg der die Felsschroffen zu Pferde er-klimmen wrde. Es gelingt mit Hilfe des Gnomenknigs und seiner Erdgeister, die bei seinem Erscheinen possierlich genug Rei-aus nehmen. - Auch der gut mtig-tckische Geist des Riesen-gebirges, Rbezahl, wird ihm lebendig (82). Wie ein gries-grmigerwaldhter durchstreicht dieser mit einem Holzknppel sein Revier, man glaubt das Klappern seiner Holzpantinen zu hren. Der Wald besteht aus seltsam geformtem Eichen- und Buchenholz, in das man die wunderlichsten Fratzen hinein-sehen kann. Dieser geister-haften Unruhe gegenber atmet 81 vollkommene Ruhe, die namentlich durch die groen vertikalen und horizontalen Linien hervorgebracht wird. Auch hier werden die Ideale der Romantik in den beiden Haupttrgern der mittel-alterlichen Kultur lebendig: in dem Mnch, der in seiner Kapuze zwischen den beiden Rossen fast verschwindet, und in dem Ritter, der ganz im Hintergrunde im Schatten einer Felsenspalte ruht. Aber das Menschlich-Romantische spricht nur leise mit, wie um das Romantische der Natur nicht zu stren. Ludwig Richter entdeckte sein deutsches Herz bei einer Elbwanderung, nachdem er sich vergeblich abgeqult hatte, der herrschenden Mode zuliebe italienische heroische Land-schaften zu malen. Aller Zauber der deutschen Romantik ist der das eindrucksvolle Bild ausgegossen: die sagenumwobene Burg auf steilem Fels, der greise Harfner, der sich den berfahrtskreuzer durch ein Lied verdient, der in sich versunkene, der zur Burg aufschauende fahrende Geselle, das mit sich selbst beschftigte Liebespaar, endlich der weihaarige Ferge selbst mit der Pfeife im Mund es ist, als ob beim Verlassen des Kahnes die Insassen mit den Worten des Dichters ausrufen mten: Wann sehen wir uns, Brder, auf einem Schifflein wieder? Wie Richter so fortan in der deutschen Heimat die seinem Herzen de-sonders zusagenden Stoffe fand, so gab ihm insbesondere auch zu feinen zahlreichen gemt-vollen Holzschnitten, durch die er der Liebling des beutfchen Brgerhauses wurde, die erste Anregung die Heimat, und zwar die eigne Kinderstube. 79. Moritz von Schwind, Der Falkensteiner.

4. Der Breslauer Ring mit dem Rathaus - S. 25

1907 - Breslau : Priebatsch
25 titrner. Darin kann man die vorgeschichtlichen Denkmäler und Schätze Schlesiens betrachten und die Entwickelung des Kunst- gewerbes bewundern. Folgen wir dem Stadtgraben nach Norden, so gelangen wir auf deu Königsplatz mit Bismarckdenkmal und Bismarck- bruuuen. Am Anfange der Nikolaistraße steht die St. Barbara - Kirche und hinter dieser das 1526 gegründete Allerheiligen-Hospital. Wir folgen der Nikolaistraße und bleiben an der St. Elisabethkirche stannend stehen. Sie ist um 1250 erbaut und war schon 1525 protestantisch. Sie zeigt die gotischen Formen in allen Zügen und enthält viele alte Kunstschätze, Grabdeukmäler, Altäre und ein 16 m hohes Sakraments- häuschen. Der Turm mit 92 m ist der zweithöchste Schlesiens. Er stammt von 1452—55 und trägt eine 220 Zentner schwere Glocke. Von dem Platz vor der Kirche führt ein fchöner Tor- bogen nach dem Ringe. Durch Oder- und Burgstraße gelangen wir zur Uni- versität, die 1728—36 von den Jesuiten an die Stelle der alten kaiserlichen Burg erbaut wurde. Daran stößt im Osten die Matthiaskirche im „Jesuitenstil" mit schönen Malereien. Bor der Universität sieht man den Fechter-Brunnen. Ganz in der Nähe finden wir das katholische St. Matthias- Gymnasium, die Ursulinerinnenkirche und am Ritterplatz die St. Vincenzkirche, in der ihr Stifter (1240), der tapfere Herzog Heinrich Ii. der Fromme von Liegnitz, beigesetzt ist, sowie das Snarez-Denkmal, für den Schöpfer des Allgemeinen Land- rechts. Wir gehen nun über den Nenmarkt mit dem „Gabeljürgen" nach Südwesten znr Maria-Magdalenenkirche, einem gotischen Prachtbau aus dem 14. und 15. Jahrhundert. Die Kirche hat zwei Türme, die durch eine Bogenbrücke verbunden sind. Der südliche enthält die berühmte Armesünderglocke, an die uns das Gedicht „Der Glockenguß zu Breslau" von W. Müller erinnert. Von der Albrechtstraße, auf der die Hauptpost steht, kommen wir auf deu Dominikanerplatz mit der Dominikanerkirche, die Peter Wlast im 12. Jahrhundert gegründet hat.

5. Schlesien - S. 25

1901 - Bunzlau : Kreuschmer
Das Waldenburger Gebirge. 25 Schacht. Drinnen im Hause sind schon viele Bergleute versammelt. Sie reden leise miteinander. Plötzlich wird es ganz still. Ein Bergmann tritt in die Mitte und liest beim Flimmern der Laternen, die in der Hand der Bergleute glänzen, das Frühgebet vor. Nachdem das Gebet zu Ende ist, spricht jeder Bergmann noch leise und andächtig ein Vater- unser, um dann an seine Arbeit zu eilen. Wir bitten den, der vorhin das Gebet vorlas, uns mitzunehmen in die Tiefe." Er erlaubt es, aber wir müssen Bergmannskleider anziehen, eine Leinwandhose und eine Kutte, welche bis an den Hals zugeknöpft wird (Grubenkittel). Eine Laterne, vom Bergmann Grubenlicht genannt, und ein Filzhut ohne Krempe bilden die weitere Ausrüstung. Jetzt führt uns der Bergmann zum Eingang des Schachtes. Der Schacht kommt uns vor wie ein tiefer Brunnen. Auf den Leitern, die an den Wänden des Schachtes hinunterführen, wagen wir nicht mit den Bergleuten hinabzusteigen; denn die feuchten Sprossen sind zu glatt. Wir steigen in den Kasten, der mittels Drahtseilen an einer großen Winde über der Öffnung des Schachtes hängt, und fahren langsam hinunter. „Je weiter wir hinunter gelassen werden, desto dunkler wird es. Zuletzt ist es stockfinster. Nur unsere Grubenlichter flimmern. Endlich sind wir auf dem Boden des Schachtes angekommen und steigen aus dem Kasten." lnach Tischendorf, Präparationen für den geograph. Unterricht an Volks- schulen, Ii. Teil, 1. Abtlg.z Wir folgen dem Bergmanne „in einen wagerechten, mannshohen Gang, der vollständig in Gestein gehauen ist. (Es ist ein Querschlag, der die Kohlenflöze mit dem Schachte verbindet.)" Schienengleise und Grubenwasser nötigen uns, auf dem dazwischen liegenden Brette vorsichtig vorwärts zu schreiten. Bald gelangen wir in einen neuen Gang, den aber ehemals nicht Felsgestein, sondern Steinkohle ausgefüllt hat, die sich hier in meterdicker, zusammenhängender Masse unter der Erde hingezogen haben muß (Lager oder Flöz); denn der Gang ist ziemlich lang. Er mußte dem Steinkohlenlager folgen und ist daher nicht so gerade wie der Querschlag, sondern mehrfach gebogen. Wir nennen ihn Strecke. Holz- wände aus spannenstarken Stämmen stützen Decke und Seiten, damit der Gang nicht verschüttet werden kann. Oft ist er so niedrig, daß wir uns bücken müssen, um nicht mit dem Kopfe anzustoßen. Bald bemerken wir einen schwachen Lichtschein, näher kommend kleine Lichter, die sich hin und her bewegen. Es sind die Grubenlichter arbeitender Bergleute. Jetzt sind wir am Ende der Strecke, aber noch nicht am Ende des Kohlenflözes; denn die senkrechte Wand vor uns besteht ganz aus schönster Steinkohle. Wir schauen nun zu, wie sie der Bergmann (Häuer heißen die Bergleute, die diese Arbeit verrichten) dem Erdinnern abgewinnt. Mit dem Meißel bricht er große Stücke los und zwar an der unteren, rechten und linken Seite der Wand. Er haut auf jeder Seite, „bald auf der i) Zum Teil nach Br. Peschel in „Bunte Bilder aus dem Schlesierlaude

6. Schlesien - S. 33

1901 - Bunzlau : Kreuschmer
Die Vorposten der Sudeten. 33 Die Vorposten -er Sudeten. Die einzelnen Berge, welche am Rande der schlesischen Ebene dem Zuge der Sudeten vorgelagert sind, bezeichnen wir als die Vorposten der Sudeten. (Braune, bezw. dunkel umrahmte Stellen in der weißen Höhen- schicht.) Sie zeichnen sich durch ihren Reichtum an Granit und Basalt aus. (Siehe S. 47 u. 60.) Der Zobtenberg. (Beschreibung und Bedeutung.) Der bekannteste dieser Vorposten ist der Zobtenberg. Er liegt östlich von Schweidnitz, umgeben von mehreren anderen Bergen. Seine aus- geprägt kegelförmige Gestalt fällt schon von weitem auf. Durch herrlichen Wald gelangt man auf steilem Wege zum Gipfel, auf dem man einen weiten Blick in die schlesische Ebene hat. Darum ist der Berg ein beliebter Ausflugsort für die Bewohner der Umgebung geworden (von Breslau mit der Bahn in anderthalb Stunden erreichbar). Holléis Gedicht „Zutaberg" preist ihn als Wetter- propheten und erzählt uns, was der „schläsche Altgeselle" aus vergangenen Zeiten zu berichten weißz. Die Steinbrüche in der Umgebung des Zobten liefern Granit (siehe Seite 47 u. 60). Der Gipfel des Zobten und auch der übrigen Berge in seiner nächsten Umgebung besteht aus einem dunklen Gestein mit schillern- den Flächen, dem sogenannten Zobtenfels. Ach Zutaberg! Du schiener blooer Hübel, du bist urnär a Wächter uf em Turm, du meldst uns iglich Guttes, iglich Übel, du meldst uns Rügen, Suuueschein und Sturm. Wie ufte ha ihch nich aus meinem Stübel nach dir gelinzt und deiner Ohnefurm: denn Marsche blau, do kunnt ma Ragen spieren, und Marsche grau, do gingen der spazieren. Do stihst de noch uf deiner alen Stelle und sist uf de Verwirrung üm dihch här! 's is viel Passiert, du sch lascher Altgeselle, mitunter gings ooch bluttig zu und schwär: bis üben nuff zu deiner Waldkapelle drung ju der Krig mit seinem Schissgewähr . . . du oder stihst a Hirte mid a Lammeln, de Lammelwülkel tust de üm dihch sammeln. K. v. Holtei. st Aber nicht nur die Geschichte, sondern auch „die Sage macht ihn merkwürdig. Die letztere schließt sich besonders an uralte Steinbilder an, die an seinem Abhange stehen (Bär, Jungfrau mit dem Fisch)/' Sommer, Schlesien. Pohl, Schlesien. 3

7. Heimatskunde der Provinz Schlesien - S. 19

1887 - Breslau : Hirt
I. In den Sudeten. 19 gebliebenen Blätter in pures Gold verwandelt hatten. Jetzt erst merkte die Frau, wer der verkleidete Jäger gewesen war, eilte zurück, um das weggeworfene Laub zu suchen, fand aber nichts mehr. Als Rübezahl einmal im Gebirge spazieren ging, traf er einen Glaser, der keuchend seinen Glaskasten über das Gebirge trug. „Du sollst mir ein wenig die Zeit vertreiben!" dachte Rübezahl und ver- wandelte sich schnell in einen Holzklotz. Als der Glaser diesen sah. stellte er mit Freuden seinen Glaskasten daran und setzte sich darauf. Ermüdet schlief er ein und dachte im Einschlafen: „Wenn doch Rübe- zahl käme und mir den Glaskasten nach Hanse trüge!" Plötzlich begann sich der Klotz zu regen, der Glaskasten fiel um, und die Glas- scheiben wurden in tausend Stücke zerschlagen. Trostlos trat der arme Glaser seinen Heimweg an. Rübezahl aber hatte den Kasten nach dem Hause des Glasers gebracht, der ihn bei seiner Ankunft mit den unversehrten Scheiben wiederfand. Drei fröhliche Studenten zogen über das Gebirge und verirrten sich iu demselben. Sie kamen an ein Wirtshaus und baten den Wirt, ihnen den rechten Weg zu zeigen. Dieser lud sie freundlich ein, bei ihm zu bleiben. Sie hatten aber ihre ganze Barschaft verzehrt, so daß sie den Wirt nicht bezahlen konnten. Er beruhigte sie jedoch, bereitete ihnen ein gutes Mahl und forderte sie auf, sich die Zeit mit Kegelschieben zu verkürzen. Nachdem sie das Mahl verzehrt hatten, brachte sie der Wirt auf den rechten Weg und gab jedem von ihnen einen Kegel mit. Zwei Studenten verachteten diese Gabe und warfen sie weg, der dritte jedoch nahm den Kegel mit in die Herberge. Als er ihn am nächsten Morgen betrachtete, fand er ihn ganz schwer und schwarz. Er schnitt mit einem Messer hinein und fand ihn mit Gold- stücken gefüllt. Die beiden Gefährten bedauerten, ihre Kegel wegge- worfen zu haben; sie gingen schnell zurück, um sie zu holen, fanden sie aber nirgends. In einem Städtchen am Riesengebirge arbeitete ein Schuhmacherge- selle bei einem Meister. Zu den Lieblingsgewohnheiten des Gesellen ge- hörte es, des Sonntags nach dem Gebirge zu gehen und in seinem Über- mut den Berggeist zu verhöhnen. Nichts aber erzürnte Rübezahl mehr, als wenn er verspottet wurde. Er bestrafte den kecken Gesellen zwar stets mit einem plötzlichen Unwetter, konnte ihm aber nicht viel schaden, da er niemals tief in das Gebirge hinein ging. Rübezahl sann daher auf Rache. Als der Geselle vom Meister Abschied nahm, um weiter zu wandern, steckte ihm Rübezahl heimlich aus des Meisters Schrank einen silbernen Becher, einen silbernen Löffel und viele schöne Schaupfennige in das Felleisen. Freudigen Mutes zog der Geselle fort. Es dauerte aber nicht lange, fo öffnete der Meister den Schrank und bemerkte zu seinem Schrecken den großen Verlust. Der Verdacht fiel auf den Gesellen. Schnell machte sich der Meister auf den Weg, holte den Gesellen ein und fand bei ihm die aus seinem Schrank 2*

8. Heimatskunde der Provinz Schlesien - S. 43

1887 - Breslau : Hirt
Schlesien unter preußischen Herrschern. 43 1757 die Entscheidungsschlacht bei Leuthen geschlagen, in welcher Friedrich Ii. mit 30000 Mann 80—90000 Feinde besiegte. Die Schlacht bei Zeuthen. Friedrich der Große war entschlossen, die Österreicher anzugreisen, und wäre es „hoch auf dem Zobtenberge." Vor der Entscheidungs- schlacht versammelte er seine Feldherren um sich, um ihueu seine gefähr- liche Lage zu schildern. „Ich muß diesen Schritt wagen", sagte er, „oder es ist alles verloren; wir müssen den Feind schlagen oder uns vor seinen Batterien begraben lassen." Mit Begeisterung hatte jeder die Worte des Königs gehört, und diese Begeisterung teilte sich dem ganzen Heere mit; denn lauter Jubel durchhallte das preußische Lager. Am Morgen des 5. Dezember winkte der König Zieten; dieser mußte ihm einen Ofsizier mit 50 Husaren zur Bedeckung erwählen. Zu diesem sprach er: „Ich werde mich heute bei der Schlacht mehr aussetzen müssen, als sonst. Er mit seinen 50 Mann soll mir zur Deckung dienen. Er verläßt mich nicht und giebt acht, daß ich dem Feinde nicht in die Hände falle. Bleib' ich, so bedeckt Er den Körper gleich mit seinem Mantel und läßt einen Wagen holen. Er legt den Körper in den Wagen und sagt keinem ein Wort. Die Schlacht geht fort, und der Feind, der wird geschlagen." Mit dem Gesänge des Verses: „Gieb, daß ich thu mit Fleiß, was mir zu thun gebühret," ging es vorwärts. Gegen 1 Uhr begann der Angriff; ein harter Kampf wütete den ganzen Nachmittag; aber mit der hereinbrechenden Dunkelheit war das österreichische Heer vollständig geschlagen. „Rette sich,..wer kann!" erscholl es, und in wilder Unordnung ergriffen die Österreicher die Flucht. Der Lärm der Schlacht war verklungen, und still und ernst schritt jeder einher. Schaurig strich der kalte Nachtwind über die Felder, die vom Ächzen und Wimmern der Verwundeten erfüllt waren. Da stimmte ein Soldat das Danklied an: „Nun danket alle Gott," und alle, Gesunde und Verwundete, sangen aus tiefster Seele diesen Lobgesang. Zieten (Bild 28) verfolgte am andern Tage den Feind, so daß von der großen österreichischen Armee nur etwa die Hälfte nach Böhmen entkam. Im weiteren Verlauf des Krieges wurde erst 1760 wieder auf schlesischer Erde gekämpft. In diesem Jahre gewann Friedrich der Große die wichtige Schlacht bei Liegnitz, in welcher schon um 5 Uhr morgens die Österreicher geschlagen waren. 1761 hatte sich Friedrich nur auf die Verteidigung beschränkt und ein festes Lager bei Bnnzelwitz in der Nähe von Schweidnitz bezogen. Hier wäre er durch Verrat beinahe in die Hände der Feinde gefallen. Die letzte Schlacht des Siebenjährigen Krieges war die Schlacht auf den Höhen von Burkers-

9. Schlesien - S. 31

1856 - Breslau : Hirt
preußische Kriegsmacht, die in knappen Monturen und mit blitzenden Waffen ans dcm.schwcidnitzcr Anger anfmarschirtc. Am 8. Januar zog der König feierlich in Breslau ein. Den katholischen Geistlichen, die ihm bei der Krcnzkirchc zitternd ihre Schlüssel überreichten, sprach er freundlich Muth ein. Durch seine hohe Liebenswürdigkeit gewann er auch viele Herzen, die sonst warm für Oesterreich schlugen. Die Bürger gaben ihm ihren Wunsch zu erkennen, daß er ihr gnädiger Herr sein und bleiben möge. In wenigen Wochen hatte er Schlesien mit Aus- nahme der 3 Hanptfestnngcn Glogan, Bricg und Neiße genommen. Sofort gingen in Schlesien mancherlei Veränderungen vor. Schon im Januar 1741 wurden vom preußischen Lager vor der Festung Glogan ans 12 evangelische Prcdigtamts-Kandidaten ans den preußischen Lan- den an evangelische Gemeinden in Nicderschlcsien vertheilt. Sie wur- den die 12 schlesischen Apostel genannt. Später kamen wieder 0 und dann noch ein Mal 10 derselben nach Schlesien. Nach Kurzem zählte man 60 Orte, wo wieder evangelischer Gottesdienst eingerichtet war. In einer Stadt nach der andern traten evangelische Rathsherren in die Stellen, ans denen sic verdrängt worden waren. In den Kirchen hörte man ans, für „unsere Erblandsfran, die Königin von Ungarn" zu beten. — 15. Die Schlacht bei Mouwitz und der Drcslaucr Friede. (io. April 1741.) 1. Als die Preußen in Schlesien einrückten, waren auch andere Feinde in die Länder Maria Theresicns eingefallen. Sie war von allen Seiten bedrängt. Da erklärte sich Friedrich bereit, das Hans Oesterreich gegen alle seine Feinde zu unterstützen, wenn Maria The- resia ihm Schlesien abtreten würde. Er wollte ihr außerdem noch 2 Millionen Thaler zahlen. Er wurde aber schnöde abgewiesen. So mußte denn das Schwert entscheiden. Bei dem Dorfe Mollwitz un- weit Brieg traf Friedrich am 10. April 1741 auf den Feind. Die- ser war überrascht, als die Preußen nach Mittag in schönster Ord- nung mit klingendem Spiel und fliegenden Fahnen anrückten. Sofort brachen die österreichischen Reiter mit Ungestüm gegen die.kavallerie der Preußen los. Sic floh, mit den Feinden untermischt, und der König selbst gcricth in sichtliche Lebensgefahr. „Brüder, Kinder!" rief er, „es gilt das Leben eures Königs!" Doch vergebens. Da baten ihn seine Generale, die Schlacht zu verlassen und seine Person zu sichern. Er ließ sich dazu bewegen, und sic versuchten nun mit unbesorgtem Muthe von Neuem das Glück der Schlacht. Noch stand das ganze Fußvolk wie eine lebendige Mauer uncrschüttcrt da. Die beiden ersten Reihen lagen auf den Knieen, um zu laden und zu schießen, die beiden Hinteren Glieder feuerten über sie hinweg. Alles ging wie auf dem Exercirplatze, >oo der alte Dessancr die preußische Infanterie fahrclanh geschult hatte. Die Feinde hatten ein solches beständiges Feuer noch nie erlebt; sie waren bald nicht mehr heran-
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