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1. Anabasis - S. uncounted

1912 - Düsseldorf : Schwann
§ Schwann’sche Sammlung geschichtlicher Quellenschriften für den Unterricht Heft 10. Xenophons Anabasis (Zug der Zehntausend) in Auswahl mit verbindender Inhaltsangabe bearbeitet von Ildefons Rösser Oberlehrer. 0o0 Mit einer Karte und einer Kartenskizze. 0o0 f „Hoch klingt das Lied vom braven Mann.“ ■* (G. A. Bürger.) Düsseldorf 1912. Druck und Verlag von L. Schwann.
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2. Die außerdeutschen Länder - S. II

1912 - Leipzig [u.a.] : Teubner
. . . „Es keimt lustig die köstliche Saat. Munter entbrennt, des Eigentums froh, das freie Gewerbe, Aus dem Schilfe des Stroms winket der bläuliche Gott. Zischend fliegt in den Baum die Axt, es ersenfzt die Dryade, Hoch von des Berges Haupt stürzt sich die donnernde Last. Ans dem Felsbruch wiegt sich der Stein, vom Hebel beflügelt, In der Gebirge Schlucht taucht sich der Bergmann hinab. Mnlcibers Amboß tönt von dem Takt geschwungener Hämmer, Unter der nervigen Faust spritzen die Funken des Stahls; Glänzend umwindet der goldene Lein die tanzende Spindel, Durch die Saiten des Garns sauset das webende Schiff; Fern aus der Reede ruft der Pilot, es warten die Flotten, Die in der Fremdlinge Land tragen den heimischen Fleiß; Andre ziehen frohlockend dort ein mit den Gaben der Ferne, Hoch von dem ragenden Mast wehet der festliche Kranz. Siehe, da wimmeln die Märkte, der Kran von fröhlichem Leben, Seltsamer Sprachen Gewirr braust in das wundernde Ohr; Ans den Stapel schüttet die Ernten der Erde der Kaufmann, Was dem glühenden Strahl Afrikas Boden gebiert, Was Arabien kocht, was die äußerste Thule bereitet, Hoch mit erfreuendem Gut füllt Amalthea das Horn." (Aus Schillers „Spaziergang" Alle Rechte, einschließlich des Übersetzungsrcchts, Vorbehalten.
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3. Die römische Kaiserzeit und die Germanen - S. 1

1915 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Einleitung. In der vorliegenden Rrbeit haben bei den Quellen für die römische Uaiserzeit die versassungsgeschichtlichen Verhältnisse weniger eingehende Berücksichtigung gefunden, da sie bereits in einem besonderen hefte (Ii 13) behandelt worden sind. Um die hohe Bedeutung der Inschriften für die historische Erkenntnis zu zeigen, sind diese in verhältnismäßig großer Zahl aufgenommen worden; hie und da ist das auch mit Ittünzen geschehen. Bei Behandlung des zweiten Teiles wurde vornehmlich versucht, soweit die Rücksicht auf den verfügbaren Kaum das zuließ, von Umfang und Bedeutung der Bewegungen der Germanen vor Beginn der „Völkerwanderung" eine Vorstellung zu geben. Da der Verfasser während der Drucklegung zu den Zahnen gerufen wurde, übernahm Herr Pros. Dr. Hegling in freundlicher Bereitwilligkeit die Lesung der Korrekturen. Quellenjammlung 1,6: Rappapoct, Die römische Uaiserzeit 1
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4. Theil 3, Abth. 2 - S. 3

1794 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
Vorrede. eber diesen zweiten Abschnitt des dritten und letzten Theils des Handbuchs habe ich nur wenig zu erinnern. Er enthält i) eine Beschreibung der Künste und Handwerke, und der Art, wie die wichtigsten dazu nöthigen Mate- rialien gewonnen werden. Wer es weiß, daß über einzelne Künste große Bände geschrieben sind, der wird von selbst einsehen, daß meine Absicht nicht gewesen seyn könne, auf so wenigen Bogen einen vollständigen Un- terricht über alle Gewerbe zu geben. — Nur das wünschte ich, daß junge Leute allenfalls durch eignes Le- sen dieser Aussätze möchten in den Stand gesetzt werden, einzusehen, was zu einem Gewerbe im Allgemeinen ge- höre, und wie die Geschäffte bei demselben, im Gan- zen genommen, beschaffen seyen. Es sind daher alle Kunstausdrücke, welche sich nicht sogleich erklären ließen, weggeblieben, weil sie die Sa- chen verdunkelt, und der Uebersicht des Ganzen gescha- det .hätten. * r Leh- 2
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5. Ein Besuch im Benediktiner-Kloster - S. 1

1913 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
Ein Besuch im Benediktiner-Kloster Von Viktor von Scheffels 1. Es war vor beinahe tausend Jahren. Die Welt wußte weder von Schießpulver, noch von Buchdruckerkunst. Über dem Hegau lag ein trüber, bleischwerer Himmel. Bom Bodensee her wogten die Nebel übers Ries und verdeckten Land und Leute. Auch der Turm vom jungen Gotteshaus Radolfs-Zelle war eingehüllt; aber das Frühglöcklein war lustig durch Dunst und Dampf erklungen, wie das Wort eines verständigen Mannes durch verfinsternden Nebel der Toren. — Es ist ein schönes Stück deutscher Erde, was dort zwischen Schwarzwald und schwäbischem Meer sich auftut. Wer's mit einem falschen Gleichnis nicht allzugenau nimmt, mag sich der Worte des Dichters erinnern: Das Land der Alemannen mit seiner Berge Schnee, Mit seinem blauen Auge, dem klaren Bodensee, Mit seinen gelben Haaren, dem Ährenschmuck der Au'n, Recht wie ein deutsches Antlitz ist solches Land zu schaun. — Düster ragte die Kuppe des Hohen Twiel mit ihren Klingsteinzacken in die Lüfte. 2. Zur Zeit, da unsre Geschichte anhebt, trug der Hohe Twiel schon Turm und Mauern, eine feste Burg. Dort hatte Herr Burkhard gehaust, der Herzog in Schwaben. Er war ein fester Degen gewesen und hatte manchen Kriegszug getan; die Feinde des Kaisers waren auch die seinen, und dabei gab es immer Arbeit: wenn's in Welschland ruhig war, fingen oben die Normänner an, und wenn die geworfen waren, kam der Ungar geritten, oder es war einmal ein Bischof übermütig oder ein Graf widerspenstig — so war Herr Burkhard zeitlebens mehr im Sattel als im Lehnstuhl gesessen. Demgemäß ist erklärlich, daß er sich keinen sanften Leu- *) Der Dichter Viktor v. Scheffel, geb. 1826, gest. 1886, schildert uns in seinem Roman „Ekkehard" ein Stück deutschen Lebens aus dem 10. Jahrhundert. Er führt uns auch in das Kloster St. Gallen und zeigt uns das Leben und Treiben der Benediktinermönche. Eben dieses typische Stück ist es, das hier mit gütiger Erlaubnis des Verlags von Bonz & Comp, in Stuttgart, sowie der Erben des Dichters aus dem genannten Roman geboten wird. Tecklenburg. Geschichtsquellen 3. 1
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6. Heimatkunde der Rheinprovinz - S. 2

1912 - Breslau : Hirt
2 Erster Teil: Landschaftsbilder. war auch die Schiffahrt durch Felsen, die im Wasfer lauerten, gefährdet. Die preußische Regierung ließ sie wegsprengen. So ward eine sichere Fahrstraße gewonnen. Wie herrlich ist die Fahrt auf dem stolzen, schönen Rheindampfer! Der Sonne Heller Schein liegt auf der breiten Wasserfläche des Stromes, auf deu Bergwänden rankt die Rebe, die den duftenden Wein liefert, freundliche Ortschaften und altertümliche Städtchen säumen die Ufer des Stromes, und auf deu Bergeshöhen stehen alte Burgen. Und Städtchen und Burgen wissen uns gar viel zu erzählen. Die Städtchen stammen noch aus der Römerzcit, da man am Rhein zuerst die Reben pflanzte, und in den Burgen wohnten später die kühnen Ritter des Mittelalters. Die meisten der Burgen sind jetzt zerfallen; aber herrlich schmücken ihre Ruinen das Land. In den Dörfern und Städtchen wohnen frohe Menschen; überall aus den Fenstern winken sie mit den Taschentüchern uus zu. Feierlich klingen die Morgenglocken durch das Tal, und schmucke Kirchlein grüßen zu uns herüber. In den Weinbergen hoch oben schaffen fleißige Winzer. Plötzlich ertönt laut der Pfiff der Lokomotive eines Eisenbahnzuges, und drüben auf der Landstraße saust, in eine Staubwolke gehüllt, ein Automobil vorbei. Überall herrscht reges Leben! Auch der Strom ist belebt von zahlreichen Schiffen. Mächtige Dampfer ziehen eine Reihe schwerbeladener Kähne, die tief ins Wasser getaucht sind, von stolzen Personendampfern grüßt mit flatternden Tafchentüchern eine frohe Menge, und Gesang und Musik klingen über das Wasser. Auch wo der Dampfer am Ufer, an Städtchen mit schmucken Häusern und Gärten anlegt, harrt eine froh bewegte Menge. Zahlreiche Burgen huschten an uns vorüber. Am schönsten von allen lag, auf einem vor- springenden Felsgrat, die Burg Rheinfels; sie gehört jetzt dem Prinzen Heinrich, dem Bruder des Kaisers. Wir sahen die Burg Sooueck oberhalb Bacharach, die Schönburg bei Oberwesel, die ausgedehnten Trümmer der Burg und Festung Rheinstein bei St. Goar, die Katze und die Maus bei St. Goarshausen, die beiden Burgen Liebenstein und Sterren- berg, auch die feindlichen Brüder genannt, die stolze Marksburg bei Braubach, die völlig wiederhergestellt ist in altem Glänze, das schöne Schloß Stolzenfels und die Burg Lahneck. Und viele andere Schönheiten und Merkwürdigkeiten sah unser Auge. Bei Caub grüßte uns im Strome die schöne, zierliche Pfalzburg und am Cauber Ufer das Standbild Blüchers, der in der Neujahrsnacht 1813/14 hier den Rhein überschritt, zum Zuge nach Frankreich hinein. Vor St. Goar fuhren wir an dem Lorelei-Felsen vorbei, und wir sangen das Lied von der Lorelei. Bei Rhens zeigte man uns den König stuhl, auf dem sich in alter Zeit die vier Knr- sürsten von Cöln, Rheinpfalz, Mainz und Trier, deren Land hier zusammenstieß, versammelten, um die Kaiserwahl zu besprechen. So reihte sich ein schönes Bild an das andere, bis uns hoch- gespannte Rheinbrücken anzeigten, daß wir uns der Stadt Koblenz näherten. Fast auf der ganzen Strecke von Bingen bis Koblenz ist der Rhein eng von hohen Bergen umschlossen. Am engsten ist das Tal an der Lorelei. Während der Rhein bei Bingen und Rüdesheim eine Breite von über 800 m hat, verschmälert er sich hier bis auf 165 in. Um so tiefer ist aber dort sein Bett, und in dem tiefen, kühlen Wasser hält sich der Salm mit Vorliebe auf. Auf der unteren Strecke, von Boppard ab, ist das Rheintal etwas weiter, und hier und da, abwechselnd bald links, bald rechts, säumen kleine Ebenen den Strom. Während auf der oberen Talstrecke fast nur Weinbau auf den hohen Bergwänden betrieben wird, ist in der Gegend von Boppard auch für den Obst- bau Rann:. Besonders Kirschen, Pfirsiche und Aprikosen entfalten im Frühjahr eine herrliche Blütenpracht. Berühmt durch seinen Kirschenbau ist der Ort Salzig bei Boppard. Dort reifen die Kirschen viel früher als in andern Gegen- den Rheinlands. Die besten Weine wachsen bei Rüdesheim, Bingen, Vacha- räch, Oberwesel und Boppard.
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7. Italien - S. 2

1916 - Leipzig [u.a.] : Teubner
2 Österreicher in Gberitalien I. Österreichische Herrschaft in Oberitalien. Erhebung von 1848/49. Die neuen Aufgaben Piemonts. Aus einem Briefe 3. Itt. de Tttaistres — damals piemontefifcher Gesandter in Petersburg, vgl. 5a — vom 18. Juli 1815. Kchtet auf den italienischen Geist, er ist aus der Revolution geboren. Unser furchtsames, neutrales, hinhaltendes, tastendes System ist bei dieser Sachlage tödlich. Der König muß sich zum Haupt der Italiener machen; er verwende bei jeder Zivil- und Militäranstellung, selbst bei Hose, ohne Unterschied auch Revolutionäre, auch zu unserem (des Höels) Nachteil; ceci est essentiel, vital, Capital, les expressions me manquent. (Reuchlin, Geschichte Italiens, I, 68.) 2. Die Mailänder fünf Tage, *8.-22. März M8-a) Der Anfang. Früh am Morgen (des 18. März) war (Emilio1 heimgekehrt und hatte der Mutter und mir gesagt, es werde heute noch eine große Demonstration stattfinden. ... Bei (Emilios Worten dachte ich nur daran, mich für den Kampf bereit zu machen. Ich verließ heimlich das Haus und fauste rasch zwei kleine, ungefährliche Pistolen und einen großen Kalabreserhut. Hn diesen nähte ich eine mächtige dreifarbige Kokarde, die mir eine meiner Cousinen vor ein paar Tagen geschenkt hatte. ... Inzwischen war es Mittag geworden. Man hörte ein Geräusch, zunächst dumpf und fern, dann näher, wie von einer fröhlichen Festmenge, die applaudiert und begeisterte Hochrufe ausbringt. (Es war die Demonstration. Sie wurde eröffnet durch die Kutschen des (Erzbischofs, des podesta und der Gemeinde und ging nach dem Regierungspalast. ... Ich begab mich auf die Straße, aus Neugierde, und weil ich auch etwas auszurichten wünschte. Kaum hatte ich mich unter die Menge gemischt, als einige auf mich aufmerksam machten, indem sie „Bravo, Junge" und „hoch die Kokarde" riefen. (Es hatte nämlich noch niemand eine solche am Hut. Ich wurde bei den Armen ergriffen und in die höhe gehoben, und es gab eine kleine Sonderdemonstration mir zu (Ehren. (Etwa hundert Schritte weit wurde ich im Triumph getragen, als plötzlich ein Flintenschuß fiel, wie um mich zu befreien. Man ließ mich fallen, und ich glitt zur (Erde.... Die Menge begann wie in panischem Schrecken zurückzuweichen. Ich flüchtete mich hinter ein Haustor, um nicht mitgerissen zu werden, wenig später sah ich, wie man bei der Brücke von San Damiano einen dort haltenden wagen mit leeren Fässern umwarf und unter einen wirklichen Höllenspektakel die Barrikade errichtete. Dann hörte ich die Glocken der nahen Kirche San Damiano Sturm läuten; das trockene Knattern von Flintenschüssen; dann ein Schrei „hoch die Toten!" . .., der mir noch heute, nach vielen Jahren, in den Vhren gellt! 1 L. v., später berühmter Minister des Äußern.
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8. Theil 3 - S. 2

1861 - Hanover : Rümpler
‘2 Kinde nach der noch ungekannten Mutter schreit; laut, wie das Rufen der jungen Raben nach dem noch nie genossenen Futter; mächtig und still, wie der Drang, womit das eben aus dem Duu- keln geborene Auge oder die aus der Samenhülle gebrochene Pflanze das noch niemals empfundene Licht suchen, — wird in meinem Wesen ein Sehnen vernommen nach der lebendigen Quelle alles Seins, aus welcher ich bin. Nähme ich Flügel der Morgenröthe und flöge dahin, wo die letzten Wogen der Sichtbarkeit verhallen; führe ich hinab ins Dunkle, da kein Stern ist, da das Geschrei der Angst, das Jauchzen der Lust, da selbst der leiseste Hauch eines Lebens nicht mehr ge- hört wird, und bliebe ich da allein und einsam mit mir selber: siehe, so fühlte ich dennoch, daß Er mich hält; ieh vernähme seine Nähe, wie das Rauschen eines Adlerflügels in stiller Nacht, und ein Etwas in mir, das nach Gott rufet. Wie der ausgeworfene Anker durch die Meereswogen hindurch gerade hinabeilt zum Felsengrund, da er ruhet, so ist in mir ein Verlangen, welches seinen Laus mitten durch die Creaturen hindurch zu Gott nimmt. Dies ist das Fragen im Geist des Menschen nach den An- fängen der Dinge, das Fragen, welches rastlos und unstillbar, dem Strom entgegen, welcher mit den andern Creaturen spielet, sich hinanringt zur Quelle. Denu Er ist es, welcher der Dinge Anfänge in seiner Hand hält; darum wer diese gefunden, der hat Gott gefunden. Und daß ist die rechte Weisheit, durch welche der innere Mensch, der Mensch der Ewigkeit, wächset und erstarket; das ist das Erkennen, welches das Herz bessert. Nahrung nehmend und Pflege, erkennt der Säugling die liebende Mutter, und so, Nahrung nehmend und erkennend, wächset er und erstarket. So lernet, Leben nehmend aus des Lebens Ursprung, die Seele, wer Gott sei, und erstarket hierbei zum Leben der Ewigkeit. 3. Das Opfer der Apbele. Von Paul Heyse. Thekla. Ein Gedicht in neun Gesängen. Stuttgart 1858. S. 128. (Thekla, ergriffen von der mächtigen Rede Tryphon's, eines Schülers des Apostels Paulus, ja vielmehr ergriffen von der Gottesgewalt des Christenthums, hat sich aus heid- nischer Liebe und heidnischem Unglauben zu den Christen — 'den Nazarenern, den Gottlosen' — gerettet und soll auf Betrieb des Kybclepriesters Midas dafür den Flammentod erleiden.) H3o nach Abend gelagert der Vorberg breit in die Ebne, Kaum halbstündig entfernt von Jkonium's Thoren, heraustritt, Rundete Kunst, nachhelfend der bildenden Laune des Felsens, Vor undenklichen Zeiten ein räumiges Amphitheater. Hier in der Festzeit schaute von Stufen herab das gesammte Volk Thierkämpfen und Wettspiel zu. Vom obersten Rande Nickten die Fichten herüber und hoch in der Ferne die dunkeln
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9. Nr. 1a - S. 146

1916 - Breslau : Hirt
146 Geschichte. verhalten würde. Rußland gab keine Antwort und eröffnete in der Nacht vom l. zum 2. August ohne Kriegserklärung an der deutschen Grenze den Kamps. Frankreich erklärte ausweichend, es werde tun, was seine Interessen erfordern. Kaiser Wilhelm hatte nach Ablauf der 12stündigen Frist am Abend des 1. August die Mobilmachung aller deutschen Streitkräste zu Wasser und zu Lande angeordnet. Um den Franzosen, die im Einvernehmen mit der belgischen Regierung über Belgien in Deutschland einfallen wollten, zuvorzukommen, ersuchte die deutsche Regie- rung den König der Belgier um die Genehmigung zum Durchzug der deutschen Truppen durch Belgien und versprach zugleich Ersatz für allen Schaden, der dabei verursacht werden würde. Als die belgische Regierung dies Ersuchen ablehnte, erfolgte am 4. August der Einmarsch der Deutschen in Belgien und am Tage darauf die Kriegs- erklärung Belgiens an Deutschland. Damit war für England ein willkommener An- laß für die Einmischung in den Krieg gegeben. Zwar lag der wahre Grund in dem Neid über das Aufblühen des deutschen Handels und der deutschen Kolonien, in der Furcht vor dem Anwachsen der deutschen Kriegsflotte und in dem Wunsche, Deutsch- land zu vernichten: aber nun trat es dem Auslande gegenüber als der Beschützer der belgischen Neutralität aus und erklärte am 4. August an Deutschland den Krieg. Somit standen beim Beginn des Weltkrieges einander gegenüber: auf der einen Seite Deutsch- land und Österreich, aus der andern Rußland, Frankreich, England, Belgien, Serbien und Montenegro, das sich Serbien angeschlossen hatte. Im weiteren Verlauf des Krieges kamen hinzu: auf unserer Seite die Türkei, auf seiten unserer Gegner Japau. Italien blieb neutral. 2. Deutschlands Kriegsbereitschaft und Opfermut. Am Abend des 1. August trug der Telegraph die Kunde von der Mobilmachung blitzschnell in die entferntesten Gaue unseres Vaterlandes. Das Geläut aller Kirchenglocken verkündete den Ernst der Zeit. Das war ein Läuten, wie es unser Volk seit 1870 nicht gehört hatte: ein Grabgeläut für den Frieden und ein Weckruf zum Kriege. Und das Volk stand auf. Rote Plakate bezeichneten jedem Reserve-, Landwehr- und Landsturnunanne Ort, Tag und Stunde für die Gestellung zu seinem Truppenteile. Die deutschen Männer legten ihre Arbeit nieder und gingen heiru, um Abschied zu nehmen, und die deutschen Frauen gaben den Scheidenden unter Tränen ihren Segen. Tiefer Ernst, feste Ent- schlossenheit und stolze Siegeszuversicht spiegelten sich in den bewegten Zügen der Menge. Ungeheure Volksmassen brachten dem Kaiser vor seinen: Schlosse begeisterte Hul- digungen dar, und gleich einem Schwur erscholl in den Sommerabend hinein das wuchtige Schlachtlied von der Wacht am Rhein. Wunderbar schnell griff bei der Mobilmachung eins ins andere wie die Räder einer gewaltigen Maschinerie. Die strengen militärischen Maßregeln wirkten zwar hemmend auf Handel und Verkehr und brachten für den einzelnen mancherlei Un- annehmlichkeiten; aber man ertrug alles gern, weil selbst der geringste Bürger wußte, daß Sein und Nichtsein des Vaterlandes auf den: Spiele stand. Außer denen, die sich pflichtgemäß zun: Heeresdienst zu gestellen hatten, meldeten sich über zwei Millionen Kriegsfreiwillige zur Teilnahme an dem heiligen Kampfe. Kaufleute und Beamte, Lehrer und Schüler, Gelehrte und Künstler, Bürger und Bauern, Fabrikbesitzer und Arbeiter, Jünglinge und gereifte Männer wetteiferten in dem Streben, dem Vater- lande ihre Dienste zu weihen. Auch die deutschen Frauen wollten den Krieg gewinnen helfen. Viele Tausende stellten sich in den Dienst des Roten Kreuzes, des Vaterlän- dischen Frauenvereins oder anderer Vereinigungen, die das Wohl der Krieger und ihrer Angehörigen zu fördern suchen. Eine Fülle von Liebesgaben bewies, daß das
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10. 1 = H. 132 d. Gesamtw. - S. 3

1917 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Stürmische Vorgänge in der Nationalversammlung 3 3. Die Sitzung der Nationalversammlung am 15. Mai 1848.1 Die Abgeordneten strömen in den Saal, man fragt mit fieberhafter Ungeduld nach Nachrichten aus den volkreichsten vierteln von Paris. Alle Anzeichen sind dafür vorhanden, daß der Sturm droht. In dieser Sitzung soll Idolomsei an die Regierung eine Anfrage über die Maßregeln richten, die sie zugunsten Polens zu ergreifen denkt während er spricht, .. . stürzt der Quästor vegousee herein und eilt auf die Rednerbuhne. „Das Volk wird sogleich in den Saal dringen", ruft er mit vor (Erregung stockender Stimme. .. . Die Abgeordneten bleiben auf ihren Plätzen, ihre Haltung ist würdevoll. Leute aus dem Volke dringen in großer Zahl in den Saal. Raspoil fordert im Hamen der Arbeitervereine, die Nationalversammlung solle sofort beschließen, 1. daß Frankreich die Sache Polens zu der seinigen mache, 2. daß eine Division unseres tapferen Heeres zum sofortigen Aufbruch bereitge-halten werde, falls das Ultimatum Frankreichs nicht angenommen wird; Blanqui fordert, daß die Versammlung dem leidenden Volke Arbeit und Brot verschaffe. Die Verwirrung erreicht ihren Höhepunkt. Die Hitze ist so groß, daß man kaum atmen kann. Barbes eilt auf die Rednerbühne und erklärt, daß die Ruhe nicht wiederhergestellt werden kann, wenn Öie Versammlung nicht sofort Den Abmarsch eines Heeres nach Polen und eine Steuer von 1000 Millionen auf die Reichen beschließt. Mehrere Mitglieöer der vereine rufen ihm zu, öaß sie zwei Stunöen für die piünöerung verlangen. Die Aufregung ist unbeschreiblich. Man hört in der Ferne zum Sammeln trommeln. Die Aufregung wächst, das Trommeln wirö immer öeutlicher, die Menge gerät in außerordentliche (Erregung, „warum wirö zum Sammeln getrommelt?" ruft Barbes, „wer hat den Befehl dazu gegeben ? (Er soll zum Verräter erklärt und zum Tode verurteilt werden!" Bei diesen Worten stürzt man zum Präsidenten hin, ,auf den Stufen der Rednerbühne entsteht ein Kampf zwischen verschiedenen Arbeitervertretern, Drohungen mit dem Tode werden laut. . . . 3n diesem Augenblicke erscheint ein Offizier der Bürgermehr, er melöet dem Präsidenten, daß in höchstens einer Viertelstunde Hilfe zur Stelle sein wirö. ... Der Ruf: es soll Gegenbefehl gegeben tveröen ! ertönt von allen Seiten. Da flüstert der Quästor Degoufee dem Präsiöenten zu: „wir müssen eine viertelstunöe gewinnen, geben Sie Gegenbefehl, er wirö öoch nicht befolgt tveröen." Sogleich schreibt der Präsiöent auf einige lose Blätter ohne Datum: Caßt nicht zum Sammeln trommeln! Der Tumult beruhigt sich für kurze Zeit, beginnt öann aber von neuem mit größerer Heftigkeit hüber eilt zur Tribüne: „Bürger, hört! Man will keine (Entscheidung 1 Quentin «Bauchart, fitudes et souvenirs sur la deuxiäme R6publiaue et le second Empire. 1 S. 11 ff. ^ 1*
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