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1. Das Mittelalter - S. 213

1889 - Gotha : Perthes
213 Eroberung Peru s durch Franz Pizarro. Auf der Entdeckungsreise, die der Spanier Bald a 1513 der die Cordilleren Mittelamerikas unternahm, um die Sdsee (den stillen Ocean) aufzusuchen, befand sich auch Franz Pizarro. Die Kunde von einem Goldlande im S. (d. Inka reich in Peru), die man an dem neuen Meere erhielt, machte auf ihn einen tiefen Eindruck; im Verlauf eines Jahrzehnts reifte in ihm der Plan, jenes Land fr Spanien zu erobern; nach einigen vergeblichen Versuchen stach er 1531 in See und be-gann mit nur 168 Mann khn den Zug in das peruanische Hochland. Wie in Mejiko, fand man ein ausgebildetes Kulturvolk; auer Mals, Hirse und Baumwolle wurden Kartoffeln, Bananen und Agaven gebaut; in dem Lama besa man ein wertvolles Haus- und Lasttier; treffliche Kunftstraen fhrten nach der Hauptstadt, in geknpften farbigen Wollenbndeln (der sogen. Knotenschrist) suchte man die Gedanken niederzulegen. Ein Handstreich auf den König glckte; die Peruaner ergriffen die Flucht (1532); unbehelligt zogen die Spanier durch das Land; 1533 hielt Pizarro seinen Einzug in die Hauptstadt Cuzco [futfo], die damals 200 000 E. zhlte; 2 Jahre spter grndete er die neue Hauptstadt Lima; ein gefhrlicher Aufstand ward glcklich berwunden. 1541 ward Pizarro von persnlichen Gegnern ermordet. Mit einer anerkennenswerten Thatkraft war bei ihm Roheit des Gemts gepaart. Von Golddurst getrieben, verbte er Grausamkeiten und machte den spanischen Namen verhat. Entdeckung Nordamerikas. Bei dem Versuche, der von England ge-macht wurde, in nordwestl. Fahrt Indien aufzusuchen, wurde bereits 1498 Labrador entdeckt; auch Frankreich entsandte Schiffe, die 1524 die stl. Kste der jetzigen vereinigten Staaten aufsuchten. Allen Versuchen, um die Nordkste Nordamerikas nach Asien zu segeln x), stellten sich in der Polargegend unbersteigliche Hindernisse entgegen; die Englnder Davis [de-toi 5] (15851587), Hudson [hdfon] (1607-1610) und Baffin [bffin] (16121616) haben sich hierbei ausgezeichnet. Be Seefahrten der Portugiesen nach Indien (Ostindien). Nach glcklicher Umsegelung der Sdspitze Afrikas fuhr Vasco da Gama die ostafrikanische Kste nordwrts etwa bis zum quator und erreichte dann 1498 nach 23tgiger berfahrt der den indischen Ocean die indischekste von Mala bar. An dem grten indischen Hafen, Ca licut, warf er Anker. Das Erscheinen der Portugiesen beunruhigte lebhaft die Araber, welche bisher allein den ergiebigen Gewrzhandel (insbes. mit Pfeffer, Ingwer, Zimt) zwi-schen Morgenland und Abendland (Indien und Alexandrien) vermittelt hatten; sie suchten daher den friedlichen Verkehr der Portugiesen mit den Indern durch Verdchtigungen zu stren. Ende des Jahres verlie Vasco da Gama Calicut wieder und kehrte 1499 glcklich nach Lissabon zurck. Das groe Ziel war erreicht, aber zugleich schien klar, da der Genu des orientalischen Handels nur durch Vernichtung der arabischen Jndienfahrer gewonnen werden knne; schon 1503 blieb ein portugiesisches Geschwader zu diesem Zweck in den in- 1) Eine Umseglung der alten Welt im N. wurde 1453 von den Englndern, des. aber von den Hollndern Ende de8 16. Jahrh. versucht; 1878/79 ist sie dem Schweden Norden-skjld [notbenjchlb] geglckt.

2. Lehrbuch der Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 81

1904 - Gotha : Perthes
81 sah sich daher zur Aufgabe seiner Flottenplne gentigt'); dagegen drngten ihn die ansehnlichen Entschdigungen mit binnenlndischem Gebiet (den Bis-tmern Halberstadt, Minden und Magdeburg vgl. S. 66) zur Entwicklung einer Landmacht. Bald sollte diese ihre ersten Lorbeeren erringen. A. per schwedisch-potnische Krieg. Karl X., dem seine Base Christine das Knigreich Schweden abgetreten hatte, brach 1655 mit einem Heere in Polen ein und vertrieb den König Johann Kasimir aus seinem Reiche. Friedrich Wilhelm suchte anfangs eine selbstndige Stellung zwischen den beiden Mchten zu behaupten, ward jedoch durch den Einfall Karls X. in Preußen auf die Seite Schwedens gedrngt. Er rckte darauf mit Karl X. in Polen ein, wo der bermut der Schweden eine Emprung hervorgerufen hatte, und half bei Warschau in einer dreitgigen Schlacht einen glnzenden Sieg erringen (1656). Es war die erste groe Waffentat des vereinigten brandenburgisch-preuischen Heeres. Die schwedische Verbindung lste sich indes bald, da Karl X. infolge der Kriegserklrung Dnemarks den polnischen Kriegsschauplatz rumte und den Kurfrsten im Osten im Stiche lie. Da Johann Kasimir 1657 Friedrich Wilhelm die Unabhngigkeit in Preußen zugestand, so trat dieser nun auf die Seite Polens der und eroberte 1659 das schwedische Vorpommern, in der Hoffnung, dies Land dauernd zu gewinnen. Fr den alten Verbndeten trat jetzt aber Frankreich ein und erklrte die nderung des Besitzstandes in Pommern fr einen Bruch des westflischen Friedens. Infolge dieser Einmischung Frankreichs blieb Schweden in dem Frieden zu Olivia (Kloster westlich von Danzig), der den schwedisch-polnischen Krieg beendete (1660), im Besitze Vorpommerns. Brandenburg erhielt die allgemeine Anerkennung der Souvernitt in Preußen. B. pie Grndung eines stehenden Keeres. Ein greres Ansehen unter den europischen Staaten glaubte Friedrich Wilhelm nur mit Hilfe einer stehenden, allzeit bereiten Kriegsmacht gewinnen zu knnen. Nichts freilich widerstrebte den Stnden der einzelnen Landschaften (vgl. S. 51) mehr als die stehende Steuer, die eine Folge des stehenden Heeres war. Auch konnten die verlangten Summen von dem erschpften Lande schwer auf-gebracht werden. Da schlug der Kurfürst den Stnden der Mark zur leichteren Beschaffung der Gelder statt der bisherigen direkten Grundsteuer (der sogen. Kontribution) eine indirekte Besteuerung in Form einer allgemeinen Ver-brau chs st euer (Akzise) vor, wie sie in Holland bestand. Die mrkischen Städte nahmen allmhlich alle die neue Steuer an, die Ritterschaft da-gegen lehnte sie ab, so da das platte Land die Kontribution behielt. Infolge des Zwiespalts zwischen Ritterschaft und Stdten in der Besteuerung lste sich die stndische Verfassung der Mark auf, und dadurch ward hier die Alleinherrschaft (Absolutismus) des Kurfrsten begrndet. Greren Widerstand erfuhr die kurfrstliche Regierung in den anderen Landschaften, namentlich in Kleve-Mark und in Preußen. Die Stnde beanspruchten hier nicht nur die Geldbewilligung, sondern eine Mitwirkung bei 1) Am Ende seines Lebens hat er eine Kolonialpolitik in Westafrika (an der Kste von Guinea) begonnen. Am 1. Januar 1683 wurde auf der Festung Gro - Friedrichsburg die brandenburgische Flagge gehit. König Friedrich Wilhelm I. hat das dort erworbene Gebiet aufgegeben. Wessel, Lehrb. b. Geschichte f. d. mittl. Klassen. 6

3. Lehrbuch der Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 66

1904 - Gotha : Perthes
66 Nach Banks Tode (1641) bernahm Torstenson, der grte aus der Feldherrnschule Gustav Adolfs, den Oberbefehl. Siegreich durchzog er die deutschen Lande von der Ostsee bis nach Bhmen. In den franzsischen Dienst trat mit seinen altgedienten Truppen Bernhard von Weimar, fhrte jedoch den Krieg ziemlich selbstndig. Er gedachte aus dem Elsa und benachbarten Gebieten ein unabhngiges Frsten-tum zu grnden. Sein Tod (1639) frderte die Eroberungsgelste Frankreichs; denn mit den weimarischen Truppen, die jetzt in unmittelbar franzsische Dienste traten, kam zugleich das Elsa in den Besitz Frankreichs. Die entscheidenden Schlge fhrten Schweden und Franzosen ge-meinsam. In zwei Zgen, Wrangel, der Nachfolger Torstensons, zur Linken, Turenne zur Rechten, drangen sie zweimal (1646 und 1648) verwstend sdwrts in Baiern ein. Von Wrangel trennte sich General Knigsmark. Er zog durch die Oberpfalz nach Bhmen und bemchtigte sich der Kl ein seit e von Prag. Hier, wo der Krieg begonnen hatte, endete er auch; denn unter dem Eindruck der jngsten Ereignisse schlo der Kaiser Jerdinand Iii. (16371657) den Frieden ab, der den schon seit mehreren Jahren in den westflischen Stdten Osnabrck und Mnster ver-handelt worden war. _____ Der westflische Friede. Kirchliche Westimmungen. In den Religionsfrieden, der zustande kam, wurden die Reformierten eingeschlossen. Als Norm fr den Besitzstand der Konfessionen (als sogen, kirchliches Normaljahr) ward das Jahr 1624 festgesetzt. Der Kaiser allein behielt ungeschmlert das Reformationsrecht (ins reform andi). politische Westimmungen. Schweden erhielt von Pommern die Gebiete westlich von der Oder, Stettin mit der Odermndung und die Inseln Rgen, Usedom und Wollin (das sogen. Vorpommern), von Mecklenburg Stadt und Herrschaft Wismar, ferner das Erzbistum 93remen *) und das Bistum Verden. Frankreich erhielt das habsburgifche Elsa nebst der Vogtei der die zehn Städte der Reichsvogtei2) (Kolmar, Hagenau, Weienburg usw.). Die Unabhngigkeit der Schweiz3) und der Niederlande ^) (Hollands) wurde anerkannt. Brandenburg erhielt von dem ihm kraft Erbrecht gehrigen Pommern, dessen Herzogsgeschlecht 1637 ausgestorben war. nur Hinterpommern (st-lieh von der Oder), als Entschdigung fr Vorpommern jedoch die Anwartschaft aus das Erzbistum Magdeburg (1680 erledigt) und die Bistmer Halber 1) Die Stadt Bremen blieb freie Reichsstadt. 2) Straburg gehrte nicht zu jenen zehn Stdten der Reichsvogtei, die reichs-unmittelbar blieben, aber in widersinniger Weise unter die Schutzherrschast Frankreichs traten. 3) Die Schweiz hatte sich bereit unter Maximilian I. (1499) vom deutschen Reiche losgesagt. 4) Die Niederlande (vgl. S. 60) waren durch kirchlichen und politischen Druck, insbes. durch das Schrcckensrcgiment Albas (15671573) zum Abfall von Spanien (Philipp Il) getrieben worden. Die sdlichen Provinzen (Belgien) wurden von Spanien zuruck-gewonnen, die nrdlichen (Holland) erkmpften sich die Freiheit.

4. Lehrbuch der Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 103

1904 - Gotha : Perthes
103 preis. Die deutschen Reichsstnde, die auf dem linken Rheinufer Verluste er-litten, sollten innerhalb Deutschlands mit geistlichem Gut entschdigt werden. Die franzsische Revolution war mit dem Frieden von Campo Formio nicht zum Stillstand gekommen; denn nachdem Frankreich in der lombardischen Ebene die cisalpinsche Republik errichtet und die genuesische nach dem Muster der franzsischen in die lignrische Republik umgebildet hatte, gaben knstlich hervorgerufene und von den franzsischen Truppen untersttzte Freiheits-bewegungen in Holland, der Schweiz, dem Kirchenstaat den Anla, diese Lnder erst auszuplndern und dann in demokratische Tochterrepubliken, die batawische, helvetische und rmische, zu verwandeln (Ans. 1798); diese hatten ihre Mittel unbedingt der Mutterrepublik zur Verfgung zu stellen. Diese Vorgnge berzeugten sterreich, da ein dauernder Friede mit Frankreich unmglich sei, und so begann es 1799 von neuem den Krieg x), der anfangs glcklich gefhrt, aber dann abermals von Bonaparte nach dessen Rckkehr aus gypten siegreich in Italien beendet ward. Bonapartes Zug nach gypten (17981799). Bonaparte hatte, um die englische Macht in Ostindien zu bedrohen, 1798 einen Zug nach gypten unternommen. Er war auch glcklich der berlegenen englischen Flotte entgangen, in Alexandrien gelandet und hatte auf dem Wege nach Kairo die Mameluken, die damals fast unabhngig vom Sultan von Konstantinopel gypten beherrschten, bei den Pyramiden geschlagen. Freilich wurde bald darauf die franzsische Flotte bei Abukir (stlich von Alexandria) durch den Admiral Nelson [nel'ii] vollkommen vernichtet. Das Heer war dadurch von der Verbindung mit der Heimat gelst und gypten auf die Dauer nicht zu behaupten. Bonaparte 2) verlie 1799 gypten wieder und entging auf seiner Fahrt glcklich den Englndern. 2. Vonapartes Konsulat (bis zum Frieden von Lnnville). Bei seiner Rckkehr nach Frankreich fand Bonaparte den repnbli-kanifchen Staat in der hchsten Zerrttung und die Mehrzahl des Volkes voll heier Sehnsucht nach Ordnung. Er beschlo diese Stimmung zu benutzen und durch einen Staatsstreich sich zum Herrn Frankreichs zu machen. Mit Waffengewalt sprengte er die Volksvertretung auseinander und lste die Direk-torialregieruug auf. Als erster Konsul (neben zwei anderen) bernahm er die Alleinherrschaft in Frankreich und nach auen die Leitung des Krieges gegen sterreich. Mit verwegenem Mute berschritt er den groen St. Bernhard 1800 (Mai), besetzte schnell die Lombardei und suchte die sdlich vom Po stehenden fter-reicher auf. Der Sieg bei Marengo (Juni) (sdstl. von Alessandria) ver- 1) sterreich fhrte anfangs den Krieg im Bunde mit Rußland (Paul I., Sohn Katharinas Ii.). Dieser trat jedoch in demselben Jahre (1799) vom Kriege zurck. 2) Das Heer blieb noch bis zum Frieden mit England (1801) in gypten.

5. Lehrbuch der Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 108

1904 - Gotha : Perthes
108 eingeholt und lieen sich (noch 10000 Mann) gefangen nehmen (28. Okt.). Tags darauf ergab sich Stettin und am l. November Kstrin. Die Oderlinie ward dadurch dem Sieger preisgegeben. Am 8. November ging auch Magdeburg der. Den einzigen l) mannhaften Widerstand leistete das Korps Blchers, dessen Nachhut der Oberst Jork fhrte; durch die Ergebung des Hauptheeres von der Richtung auf Stettin abgeschnitten, wandte er sich nach Nordwesten auf Lbeck, mute indes vor der dreifachen bermacht bei Rat kau (nrdl. von Lbeck) die Waffen strecken (7. Nov.). ^)er Verbndete Preuens, der Kurfürst von Sachsen, trat in den Rheinbund ein und empfing den Knigstitel (Dez. 1806). Friedrich Wilhelm Iii. versuchte in dem Bunde mit Rußland die letzte Rettung. Die Russen gaben jedoch die Weichsel preis, so da der Krieg auch die stlichste preuische Provinz ergriff. Hier erfuhr Napoleon (Febr. 1807) von den Verbndeten bei Preuisch Eylau (sdl. von Knigs-berg) unverhofft einen Widerstand, den er nicht zu berwinden vermochte. Aber der darauf (im Juni) folgende Sieg bei Friedland (sdstl. von Knigsberg) ffnete ihm Preußen bis zur Memel. Kaiser Alexander trat darauf vom Kriege zurck, ja schlo mit Napoleon ein Bndnis, das aus die gemeinsame Beherrschung des Erdteils zielte. Preußen ward zu dem Frieden von Tilsit gezwungen (1807), indem es die Gebiete westlich von der Elbe und den grten Teil der polnischen Gebiete abtrat. Aber auch die ostelbischen Gebiete *), die es behielt, blieben von Napoleon bis zur Entrich-tung einer ungeheueren, unerschwinglichen Kriegssteuer besetzt. Die abgetretenen preuischen Landesteile wurden mit Kurhessen und Braunschweig zu dem Knigreich Westfalen (mit der Hauptstadt Kassel) vereinigt und Napoleons jngstem Bruder Jrme gegeben. Die polnischen Gebiete kamen als Herzogtum Warschan an den König von Sachsen. Danzig ward Freistaat. Wapoteons Zug nach Spanien (1808). Das Streben nach der Welt-herrschlaft trieb Napoleon 1808 zur Besetzung Spaniens. Unter der Maske eines Schiedsrichters lockte er die bourbonische Knigsfamilie, in der ein Streit um die Krone ausgebrochen war, der die Pyrenen nach Bay onne [bajon] (am und. Adour) und zwang sie zur Niederleguug des Knigtums. Spanien bergab er darauf seinem Bruder Joseph, der Neapel an Murat abtrat. Das spanische Volk erhob sich indes gegen die Fremd-Herrschaft und ntigte Napoleon, sich mit allen verfgbaren Truppen perfn-lich nach Spanien zu wenden. Um den Norden inzwischen niederzuhalten, erneuerte er den Bund mit Rußland in einer Zusammenkunft mit Alexander zu Erfurt (Okt. 1808). Darauf begab er sich zum Ebro und besiegte in mehreren Schlachten die Spanier. Die Nachrichten von der Erhebung sterreichs gestatteten ihm jedoch nicht, jenseit der Pyrenen zu verweilen. 1) Rhmlichen Widerstand haben dann die schlesischen Festungen geleistet, ferner Grau-denz (Courbiere), Danzig, vor allem Kolberg (Gneisenau, Schill, Nettelbeck). 2) Nur bis zur Weichsel gingen die Franzosen zurck; in den brigen Gebieten hielten sie 140 Odo Mann.

6. Deutsche Schulgeographie - S. 97

1908 - Gotha : Perthes
97 Meeres; dieselben Seewinde aber, die die Wintertemperatur erhöhen, machen den Sommer kühl und verhängen den Himmel einen großen Teil des Jahres mit Nebel oder Wolken. Die hohen Westküsten der Inseln gehören zu den regenreichsten Gebieten Europas (vgl. D. Sch.-A. 28). Warme Winter, kühle Sommer, große Feuchtigkeit sind also die charakteristischen Eigentümlichkeiten des bri- tischen Klimas. Mit Ausnahme der Hochländer von Schottland und Wales und der Sümpfe ist das Land fruchtbar, namentlich fällt das üppige Grün der Wiesen auf. § 126. Die ursprüngliche Bevölkerung aller britischen Inseln bildeten Kelten. Im 5. Jahrhundert wanderten die deutschen Angel- sachsen ein und benannten das eroberte Land „England"; nur in dem schwer zugänglichen Gebirgslande von Wales erhielten sich die Urbe- wohner. (Vgl. D. Sch -A. 29.) Die Herrschaft der Angelsachsen wurde im 11. Jahrhundert durch die Normannen gestürzt. Diese, obwohl gleichfalls germanischer Herkunft, hatten in ihrer zweiten Heimat, der Normandie, die französische Sprache angenommen und brachten sie nun nach England. Eine Menge französischer Wörter drängte sich in die angelsächsische Sprache ein, und so entstand die englische Mundart. Im 18. Jahrhundert wurden England, Schottland und Irland zu einem Reiche vereinigt. Irland blieb größtenteils keltisch, im südlichen Schottland aber wurde die englische Sprache die alleinherrschende und wird bald auch im N. die keltische verdrängen. Anders in Irland, denn hier kommt zu dem nationalen Gegensatze noch der religiöse. Die Briten sind Protestanten (Staatskirche ist die bischöfliche oder Hochkirche, die die bischöfliche Würde beibehalten hat und deren Ober- Haupt der König ist), die Iren sind Katholiken. (Vgl. D. Sch.-A. 29.) § 127. Bis zum 16. Jahrhundert blieben die Briten ein Bauen:- volk. Seit der Entdeckung Amerikas hörte aber das mittelländische Meer auf, die große Verkehrsstraße zu sein, und an seine Stelle trat der Atlantische Ozean. Nun begannen sich auch die Briten zu einer seefahrenden Nation zu entwickeln, in fremden Erdteilen wurden Kolonien angelegt, und die Engländer haben hierin ein größeres Geschick als die übrigen Völker bewiesen. Während der langjährigen Kriege mit Napoleon zu Anfang des 19. Jahrhunderts benutzte England jede günstige Gelegenheit, um seinen Kolonialbesitz zu vergrößern, und seit dieser Zeit ist es die erste Kolonialmacht der Erde, das, was srüher Spanien war. (Vgl. D. Sch.-A. 46/47.) Gegen Ende des 18. Jahrhunderts verbesserte James Watt <dschäms uatt) die Dampfmaschine und gab dadurch Veranlassung zur Supan, Deutscht Schulgeograpbie 7

7. Deutsche Schulgeographie - S. 93

1908 - Gotha : Perthes
93 § 120. Die Niederlande, zum größeren Teil von Niederdeutschen und Friesen bewohnt, gehörten im Mittelalter ebenso wie die Schweiz zum Deutschen Reiche. Während aber die Schweizer noch durch die hochdeutsche Schriftsprache mit Deutschland verbunden sind, bedienen sich die Niederländer ihrer niederdeutschen Mundart als Schriftsprache (vgl. D. Sch.-A. 29). Am Ende des 15. Jahrhunderts kamen die Niederlande durch Erb- schaft an das Haus Habsburg und bei der Teilung der Habsburgischen Länder in eine österreichische und eine spanische Hälfte an die letztere. Damals schuf die Religionsverschiedenheit erst den Gegensatz zwischen den nördlichen und südlichen Niederlanden: jene wurden protestantisch, diese blieben katholisch (vgl. Sch.-A. 29): jene rissen sich nach Helden- mutigen Kämpfen von Spanien los und wurden eine selbständige Re- publik, diese blieben spanisch und kamen nach dem Aussterben der spanischen Habsburger an Österreich. Nach den Wirren der französischen Revolution und des napoleonischen Kaiserreichs wurden beide Niederlande zu einem Königreiche vereinigt, aber der religiöse Gegensatz kam schon 1830 in der Revolution der Südniederländer (Belgier) zum Ausdruck und bewirkte eine abermalige Trennung. qkm Einwohner auf 1 qkm Königreich der Niederlande . . 33000 5 700000 172 Königreich Belgien..... 29000 7 200000 246 § 121. Das Königreich der Niederlande (Herrscherhaus Oranien) umfaßt das ganze Mündungsgebiet des Rheins und der Schelde. Die Bewohner sind durchaus Germanen und zu zwei Drittel Protestanten. Sie treiben von alters her Fischfang und Landwirt- schaft, hauptsächlich Rinderzucht, wozu sich die Marsch besonders eignet; im Unabhängigkeitskampsl entwickelten sie sich dann zu einer großen See- und Handelsmacht und erwarben reiche Kolonien in Ostindien (die westindischen sind im Vergleich mit jenen unbedeutend; vgl. D. Sch.-A. 42/43). Im Besitze dieser Kolonien und der Mündung des wichtigsten mitteleuropäischen Stromes haben die Niederländer noch immer ihre Bedeutung als See-, Handels- und Kolonialvolk bewahrt, wenn sie auch aus der ersten Stelle durch die Engländer verdrängt worden sind. Am volkreichsten sind die am Meere gelegenen westlichen Pro- vinzen. Von dem befestigten Kriegshafen Held er bis an die Waal- mündung reicht Holland, das mit Ausnahme des Dünenwalles ganz unter dem Meeresspiegel liegt. Nach dieser Hauptprovinz nennt man häufig auch das Königreich „Holland" und alle Niederländer „Hollän- der". Am I (ei), einer Seitenbucht der Zuidersee, die durch einen Schisfahrtskanal mit der Nordsee verbunden ist, liegt die erste und

8. Lernbuch der Erdkunde - S. 114

1902 - Gotha : Perthes
114 V, Kamerun.x) Vi. Franmsch-Südwestafrika. Lage? — Name der Küste. Vii. Kongostaat. Lage und Ausdehnung? — Fluß? Wem gehörig? — bedeutungslos! Bon Stanley sind am Kongo Stationen errichtet. Viii. Portugiestsch-Südwestafrika. Lage? — Grenzflüsse? Namen der Küste? — Verbrecherkolonie. Küstenorte. Ix, Deutsch-Südwestafrika.*) c) Die Mitte. Hier liegt das Hauptgebiet des Kongostaats. Vom 10.° südl. Br. (Deutsch-Ostafrika) bis zum Oranje: englisch. — Hier auch die Kalahari! Neune einen Ort am Baal! — Von hier Eisenbahn nach Norden. (I) Der Süden. X. Südafrikanische Republik (Transvaal). Lage? — Grenzen? Gröfze: 309 000 qkm. Bodenbeschaffenheit? — (Hochebene mit Hügelketten, im Osten die Drachenberge). — Der nördliche Teil, das Buschfeld, ungesund, be- sonders im Sommer, im Winter Weide; der südliche Teil, das Hoch- seld, ist höher und gesünder. Bewohner: 1 Mill. Einw.; 288000 Weiße, Buren (Holländer). — Ackerbau, Viehzucht; — Steinkohle, Gold. Geschichtliches. 1. Nebst dem Oranje-Freistaat 1852 von Hotländern gegründet, die vor den Engländern aus dem Kapland zurückwichen. 2. 1877 von England annektiert, doch erzwangen 1881 die Buren wieder ihre Unabhängigkeit. Englands Goldgier erregte 1899 von neuem einen blutigen, verdammungswürdigen Krieg. Die von England ausgesprochene Annexion ist nicht offiziell anerkannt. i) Die deutschen Kolonien werden weiter unten im Zusammenhang durch- genommen.

9. Lehrbuch der Europäischen Staatengeschichte für Schulen - S. 57

1794 - Gotha : Ettinger
Iii. Frankreich*. 57 Reunionen hervor, und nöthigte das deutsche 1684 Reich / den ^jährigen Stillstand einzugehen. Des Stillstandes ungeachtet aber, persiche fui; - ivig gegen das deutsche Reich noch immer ei- genmächtig und ungerecht. Wegen der or, Iranischen Ansprüche auf die Verlaffcnschast der simmerischen Kurfürsten von der Pfalz, ließ er das schöne Land auf die schrecklichste msq Art verwüsten. Mit England sicng er, des abgesetzten Königs Jacobs 11 wegen, (Krieg an. Spanien und Savoyen schlugen sich nun auch zu seinen Feinden. Zu Wien wurde von denselben ein großes Bündnis geschlossen, und Ludwi- führte nun 9 Jahre hindurch nicht nur mit Len z letzt erwähnten Machten, sondern auch mit dem deutschen Reiche und mit Holland, Krieg. Der Herzog von Luxemburg siegte (1690) bey Fleurus, (1692) bey Srrrnker- ken und (1693) bey Ncerwinden. Durch den rvswicker Frieden wußte Ludwig seine 1697 Feindeschlau zu trennen. Ludwig beschäftigte sich damahls schon mit dem Gedanken, seine Ansprüche auf die spanische Monarchie geltend zu machen. Er brachte es auch so weit, daß Karl // seinen zweyten *70q Enkel, den Herzog Philipp von Anjou, zu seinem Erben ernennte. Seine überaus an- sehnliche Kriegsmacht und seine vortrefflichen Feldherren Tallard, Villars u. a. m. sicher- 171z len auch, des lebhaften ^Ziderftandes der Al- liieren ungeachtet, Philippen den spanischen Thron. 4. Eben derselbe gründet, seiner vielen guten Anstalten ungeachtet, den großen Verfall der französischen Monarchie. Aus Ehrgcitz machte Ludwig viele gute Anord- nungen in seinem Reiche. S> S 6?

10. Lehrbuch der Europäischen Staatengeschichte für Schulen - S. 58

1794 - Gotha : Ettinger
53 Iii* Frankreich. Er giebt besonders dem Kriegsstaat eine neue furchtbare Verfassung- Große Feldherren: Prinz von Condé', Lurenne u. a. m. Lou* vois Kriegsminister. Marschall von Bau- ban, einer der vornehmsten Lehrer der Be- lagerungs - und Vefeßiqungskunst. Uni- formen. Grenadiere. Bajonnett. Flotte. Häfen zu Brest und Toulon. Dvmbardier- Eallivtcn. 2 bis 300,000 Soldaten. Er befördert den Handel in andere Welttheile. Handel nach der Levante und nach Norden, inglcichcn nach Ost- und Westindien, und zwar nach Pondichery, Canada und Mar- tinique u. s. f. Manufakturen. Cr verbessert die Gerichtsverfassung. Neues Gesetzbuch. Verbot der Iweykämpfe. Ende der Hexen-Processe. Er bringt Künste uitb Wissenschaften in große Aufnahme, belohnt und ermuntert Ge- lehrte, stiftet Akademien u. s. f. Unter den Gelehrten seines Zeitalters zeichneten sich aus: Bayle, du Fresne, Mabillon, Mezerai, Daniel, Bossuet, Tournefort, die Dacier, Fontenelle, Corneille, Racine, Mokiere, la Fontaine, Doileau. Große Künstler waren: Pvisstn, le Brun, Man- sard, Girardon u. a. m. Erstegel. Zeitung. Die Franzosen bilden sich während seiner Re- gierung , zur feinsten, artigsten und witzig- sten Nation in Europa. Gesellschaftlicher Umgang, Komplimente, Moden, welche dre Hugonotten in Deutschland verbreiten. Ludwig Xiv nöthigte aber auch eine große Menge seiner fleißigsten Unterthanen, aus dem Lande zu wandern. Oer Wiederruf des 1685 Edicts von Nantes, und die gewaltsamen ' •“ Drar
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