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1. Bilder aus der Heimat- und Erdkunde - S. 16

1901 - Gera : Hofmann
— 16 — Ii fast gar nicht. Europa und Asien lausen nach S. in je drei Halbinseln, Afrika und Südamerika in eine Spitze aus. Europa und Nordamerika bilden Dreiecke, Asien ist ein Viereck, Australien ein Sechseck; Afrika und Süd- amerika haben Herzform. Welche Ozeane bespülen die Küsten jedes der 5 Erdteile? Zwischen welchen Meeren liegen Spanien, Italien und Griechenland, Arabien, Vorder- und Hinter-Jndien? Wo ist das Kap (insmeer vorspringende Gebirgsnase) der guten Hoffnung und das Kap Horn? 4. Vodengestaltung. Europa zeigt die größte Abwechselung, Australien die größte Eintönigkeit in den Erhöhungen und Vertiefungen. Asien hat die größten Hochländer, Afrika die größten Wüsten, Amerika die größten Tiefländer. Durch Europa und Asien zieht sich eine Gebirgsachse, die gebildet wird durch Pyrenäen, Alpen, Karpaten, Kaukasus, Hindukusch und Himalaja, durch Afrika und Asien ein Wüstengürtel, der mit der Sahara in Afrika anfängt, sich in Syrien und Persien fortsetzt und mit der großen Wüste Gobi in China endet. — In Europa ist der N.-O. Tiefland, der S.-W Gebirgsland. Den Rückgrat des Erdteils bilden die Alpen, an die sich das französische, deutsche und karpatische Mittelgebirge anlehnen. — In Asien wird die Mitte des Erdteils von der Massenerhebung Vorder- und Hinter-Hoch asiens eingenommen. Diese Hochländer sind von mächtigen Randgebirgen und Stufenländern umgeben (Altai im N-, Himalaja im ©., Pamir-Plateau im W-, chinesische Alpen im O. von Hinterhochasien); vor diesen lagern im N., O. und S. die Tiefländer von Turan, Sibirien, China, Hindustan und Mesopotamien. Die große Ausdehnung des Erd- teils und die mächtigen Randgebirge gestatten den feuchten Dunstmassen der Meere den Eintritt auf die Hochebene nicht; daher die vielen Wüsten! — Afrika hat im N. das Sandmeer der Sahara; dasselbe zeigt auf seinen 4 Ecken vier Gebirgsknäufe: den Atlas im N.-W-, das Hochland vonbarka im N.-O-, das Alpenland von Abessinien (oder Habesch) im S.-O. und das Konggebirge im S.-W. Im Innern des Erdteils liegt das Tiefland von Sudan. Der Süden des Erdteils ist ein Hochlands-Dreieck mit steilen Rändern. — Amerika hat als steilen Westrand das schmale Kettengebirge der Kor- dillcren oder Anden. Auf ihnen finden sich eine Menge thätiger Vulkane, die unter Donnern, Rauch- und Feuerspeien und nicht selten Erdbeben aus ihren Kratern geschmolzene Massen (Lava) auswerfen. Den großen Ozean umgiebt rings ein Kranz solcher Vulkane. Im Osten hat S.- Amerika die Bergländer von Brasilien und Guyana, und N.-Amerika das Alleghany - (spr. Älli- gehni) Gebirge. An großen Tiefländern hat N.-Amerika die nördliche Seeplatte und die Ebene des Mississippi, S.-Amerika die Steppen oder Urwälder des Orinoko, Amazonenstroms und La Plata. 5» Bewässerung. Die Ströme sind die Pulsadern des Menschenver- kehrs. Hier suchte der Fischer seine Nahrung. Hier beschlich der Jäger das Wild bei der Tränke. Hier fanden die Hirten für ihre Herden die saftigsten Weiden, die Ackerbauer in dem abgesetzten Schlamme die srucht- barste Ackerkrume, die Handelsleute in dem Wasser die billigste und beste Straße der Warenbeförderung, die Heere auf ihren Eroberungszügen oder bei der Verteidigung die wenigsten Hindernisse und die beste Verpflegung. So entstanden Dörfer, Märkte, Fabriken, Städte und Festungen an den Flüssen. Je tiefer ein Fluß ins Land führt, je verzweigter er ist, je ruhiger sein Lauf, je fruchtbarer sein Thal, desto wichtiger ist er für die Kultur. Am wasserreichsten ist Amerika, weil es wie eine Insel ringsum von Meeren umgeben ist und von diesen in reichem Maße Feuchtigkeit erhält. Es hat die meisten Seen (im N.) und weitverzweigte Riesenströme, die auf

2. Bilder aus der Heimat- und Erdkunde - S. 17

1901 - Gera : Hofmann
dem westlichen Gebirgssaume entspringen und in ihrem langen Laufe durch den ganzen Erdteil sich zu einem riesigen Wassernetze entwickeln. In N.-Amerika ist der St. Lorenzstrom, der Abfluß der 5 großen Seen, und der Mississippi, der Vater der Ströme; in S-Amerika der Orinoko, der Amazonenstrom und der La Plata oder Silberstrom: alle fließen in den Atlantischen Ozean. Am wasserärmsten ist Australien. In der heißen Jahreszeit sind seine Flüsse breite, trockene Betten, in der nassen aber wild schäumende Ungeheuer. Afrika sendet nach N. den Nil ins Mittelmeer, nach W. den Oranjefluß, den Kongo, Senegal und Gambia in den Atlantischen Ozean, nach S. den Nigir in den Golf von Guinea, nach O. den Sambesi in den Indischen Ozean. Asien hat eine große Stromentwickelung, die von seiner Mitte ausgeht. Die Flüsse sind häufig Zwillinge, deren Quellen und Mündungen nahe bei einander liegen, deren Laus aber weit auseinander geht. Asien hat auch viele Steppenflüsse, die sich in Seen oder Sandwüsten verlieren. Die größten Seen sind: das Kaspische Meer, der Aral- und der Baikal-See. Wo entspringen, in welcher Richtung laufen und wohin münden: Ob und Jenissei, Lena, — Amur,Hoang-ho und Jang-tse-kiang,— Brahma- putra und Ganges, Indus, — Euphrat und Tigris, — Syr und Amu. Europa hat ein reiches, vielverzweigtes Flußnetz und die meisten schiff- baren Flüsse. Seine Ströme haben 2 Hauptquellgebiete: a) die Alpen nebst den angrenzenden Mittelgebirgen, d) die Waldaihöhe im östlichen Tieflande. Wo entspringen, in welcher Richtung laufen und wohin münden: Po, Rhone, Rhein, Weser, Elbe, Oder, Weichsel, Donau und Wolga? 6. Klima und Erzeugnisse. Europa liegt sast ganz in der nördlichen gemäßigten Zone; sein Klima wird durch den warmen Golfstrom sehr gemildert. In Hammerfest, der nördlichsten Stadt, steigt die Kälte selten über 12 in Norwegen wachsen bis Drontheim noch Obstbäume, und in England bleiben im Winter die Herden auf dem Felde. Asien liegt zum größten Teile in der nördlichen gemäßigten, zu einem kleinen Teile in der heißen, Afrika fast ganz in der heißen Zone, Australien zu beiden Seiten des südlichen Wendekreises; Amerika streckt sich durch alle Zonen. In Europa und Asien bezeichnet die oben genannte Gebirgsachse eine schroffe Scheide des Klimas und damit der Pflanzen, Tiere und Völker. Jede geographische Breite hat ein anderes Pflanzenkleid; schon beim Besteigen hoher Gebirge kann man die verschiedenen Pflanzengürtel unterscheiden. Vom Äquator nach N. reisend, findet man nach einander: Palmen, Lor- beeren u. a. immergrüne Sträucher, Südfrüchte, Weinstöcke, blattwechselnde Laubhölzer, Obstbäume und Getreide, Nadelhölzer, Birken, Ebereschen, allerlei Beeren, Moose und Flechten. An wichtigen Tieren für den menschlichen Haus- halt hat der Norden: Renntiere, Walfische, Heringe und Pelztiere, der Süden Kamele und Elefanten, die gemäßigte Zone unsere Haustiere. 7. Die Menschen werden in 5 Rassen unterschieden: a) die mittel- ländische (weiße oder kaukasische) in Europa, Westasien, Nordafrika und Amerika, b) die weizengelbe oder mongolische in Nord- und Ostasien, c) die schwarze oder äthiopische (Neger) in Mittel- und Südafrika, ä) die rauchbraune oder malaiische in Südostasien und Australien, e) die kupferrote oder amerikanische (Indianer) in Amerika (als Ur- einwohner). — Als Religion herrscht in Europa, Amerika und Australien das Christentum, in Westasien und Nordafrika der Islam, in den übrigen Ländern das Heidentum. Doch sind in allen Ländern Christen als Missionare Polack, Heimat- und Erdkunde. 2

3. Bilder aus der Heimat- und Erdkunde - S. 64

1901 - Gera : Hofmann
— 64 — Ii vom Libanon und Antilibanon im N., von der syrisch-arabischen Wüste im O. und S., vom Mittelmeer im Westen begrenzt. Am Meere liegt eine fruchtbare Ebene, die das Vorgebirge Karmel in 2 Teile teilt. Nördlich lag Phönizien mit Tyrus und Sidon und dem cedernreichen Libanon, im S. das Philist er land. (Gath, Askalon, Gaza.) Nach O. steigt das Land bis 900 m, sinkt dann in dem scharf eingeschnittenen Jordanthale unter den Meeresspiegel und hebt sich aus dem östlichen User zu derselben Höhe wie auf dem westlichen. Der Jor- dan teilt das Land in ein Ost- und Westjordan- land. Er entspringt aus dem Hermon und Antiliba- nort, fließt südlich durch den Schlammsee Merom, in dem zur regenlosen Zeit Reis gebaut wird, durcheilt den fischreichen, in einem Berg- kränze gelegenen See Ge- nezareth, bildet zahlreiche Wasserfälle und mündet end- lich in das bittersalzige Tot e Meer, 400 m unter dem Meeresspiegel. In den Jor- dan fließen Jabok und Krith, in das Tote Meer von O- Arnon und von W- Kidron, in das Mittel- meer die Flüsse Kison und der K a n a - Fluß. Das einst fruchtbare Land ist unter der Türkenherrschast verödet, in Jerusalem, wo Kirchen uutt sjtictiu wu| |t- juiu. Das Westjordanland zerfiel in die Landschaften a) im Norden Galiläa (Gebirge Karmel und Gilboa, Berg Tabor, Ebene Jesreel, Städte Nazareth, Nain, Kapernaum, Tiberias, Bethsaida), b) in der Mitte Samaria (Berge Ebal und Garizim, Städte Sichem und Samaria), c) im Süden Judäa (Ge- birge Ephraim und Juda,..Hauptstadt Jerusalem mit der Burg Zion, dem Tempelberge Moriah, dem Ölberg und Golgatha, — Bethlehem, Jericho, Joppe, Hebron und Berseba). Im Ostjordanlande (Peräa) lagen die Gebirge Pisga und Gilead, der Berg Nebo und die Städte Eäsarea, Bethsaida-Julias und Bethabara. Gieb die Lage der genannten Gebirge, Berge, Städte und ihre Bedeutung in der biblischen Geschichte an! 36. Afrika. (Flächeninhalt: 30 Mill. qkm. - Bevölkerung: 177 Will. Einw.) Wiederhole nach der bekannten Gliederung, was S- 15—18 über Afrika gesagt ist! Umschiffe die Küste und gieb dabei an: a) die wechselnde Richtung und die Art der Küste, b) die Meere und Wasserstraßen, c) die Lage von Kap Blanco, Guardafui (= Hüte dich I), der guten Hoffnung, Verde (= das grüne!), d) von Madagaskar, St. Helena und den Kanarischen Inseln, e) von den See- städten: Algier, Tunis, Tripolis, Alexandria, Suez, Sansibar und Kapstadt! Viele Christen und Juden leben dort, besonders

4. Bilder aus der Heimat- und Erdkunde - S. 65

1901 - Gera : Hofmann
Afrika hat keinen mächtigen Staat. Im N. liegen als mohammedanische Staaten das Kaiserreich Marokko, die französische Kolonie Algier., und der Schutzstaat Tunis, die türkischen Schutzstaaten Tripolis und Ägypten, im O. das christliche Abessinien. Die Küsten sind meist Kolonien der Eng- länder (Kapland!), Franzosen, Portugiesen und Deutschen. Im Innern sind viele Negerreiche. Der Kongo st aat unter dem Könige der Belgier und dem Schutze der Großmächte verspricht von Wichtigkeit für die Kultur des innern Afrika zu werden. Der ungegliederte, insel- und wasserarme, wüsten- reiche, noch wenig bekannte Erdteil ist der Entwicklung der Menschen nicht günstig gewesen. Kühne Afrikareisende, wie der englische Missionar Living- stone, der Amerikaner Stanley und die Deutschen Barth, Nachtigal, Wißmann, Em in Pascha, Peters u. a. m., haben sich um die Erforschung des „dunkeln Weltteils" sehr verdient gemacht. .. Das merkwürdigste Land im N.-O. Afrikas ist seit grauer Vorzeit Ägypten (1 Mill. qkm, fast 10 Mill. Einw.). Es hat die zweifache Größe Deutschlands, aber wenig über Vo der Einwohnerzahl. Es ist ein türkischer Vasallenstaat, in dem aber tatsächlich die Engländer die Herren sind. (Gieb Polack, Heimat- und Erdkunde 5

5. Bilder aus der Heimat- und Erdkunde - S. 66

1901 - Gera : Hofmann
- 66 - Ii die Grenzen an!) Der Kern des Landes besteht aus dem 2—5 Meilen breiten Nilthal zwischen kahlen Bergketten und Wüsten. Der Nil, dieser wunderbare Segenspender des Landes, entspringt unter dem Äquator aus dem mächtigen Viktoria-See, den viele Ströme von den umliegenden Gebirgen speisen, fließt durch den Albert-See, teilt sich nach einem 800 Meilen langen nördlichen Laufe unterhalb Kairo in mehrere Arme und mündet ins Mittelmeer. Aus den abessinischen Alpen nimmt er bei Char- tum den blauen Nil. auf. Vor dem Eintritt in Ägypten bildet er viele Wasser- fälle. Durch tropische Regengüsse und. die Schneeschmelze auf den Hochgebirgen schwillt er an und verwandelt ganz Ägypten vom Juli bis September in ein Meer, aus dem die Ortschaften wie Inseln ragen. Vom Oktober an tritt er langsam in sein Bett zurück und hinterläßt einen fetten Schlamm, in dem allerlei Früchte (Getreide, Baumwolle, Indigo) rasch und üppig wachsen, so daß das Land einem Blumen- und Getreidemeere gleicht. Regen fällt selten, so daß zuletzt das Land durch den Sonnenbrand in ein Staubmeer verwandelt wird. Das einst blühende Ägypten zeigt heute überall Spuren des Verfalles. Der Wüstensand verschüttet heute mehr und mehr die Kanäle, die Adern der Frucht- barkeit, und die Bauern seufzen in Knechtschaft und Armut. — Die ungeheure Wüste Sahara erstreckt sich vom Atlantischen Meere bis zum Nil und ist fast so groß wie Europa. Der Boden besteht aus Felsmassen, tiefem Sande und einzelnen fruchtbaren Oasen, den Inseln des Sandmeeres. Am Tage ist es so heiß, daß man Eier im Sande sieden kann; nachts strahlt die Wärme gegen den wolkenlosen Himmel aus, und es wird bitter kalt. Von Marokko, Algier, Tripolis und Ägypten gehen Handelskarawanen mit Kamelen, den Schiffen der Wüste, den Oasenreihen folgend, nach dem reichen Sudan in Jnnerafrika, besonders nach Timbuktu am Nigir, und an den Tsadsee, das Auge von Sudan. Viele Gefahren drohen den Reisenden. Der heiße Wüstenwind Samum trocknet das Wasser in den Schläuchen aus und ermattet Menschen und Tiere. Die Karawane verirrt sich und kommt durch Wassermangel um, oder Sandstürme begraben sie. Die räuberischen Beduinen in weißen Mänteln auf ihren schnellen Rossen überfallen, berauben und morden die Reisenden. Die Glut am Tage und der Frost bei Nacht töten nicht wenige. Wilde Tiere umkreisen das Lager; Aasgeier und Hyänen folgen dem Zuge. Aber der Mensch trotzt den Gefahren, um zu gewinnen (Gold und Elfenbein) oder unbekannte Länder zu erforschen. Das Kapland gehört den Engländern, nimmt den südlichsten Teil Afrikas ein und reicht im Norden bis an den Oranjefluß. Nordöstliche Grenznachbarn sind die holländischen Boeren (Buren = Bauern), welche die Freistaaten Transvaal und Oranjestaat gründeten. Sie kämpfen Helden- mütig gegen die goldgierigen Engländer. Die Hauptstadt des Kaplandes ist die Kapstadt unter dem steilen Tafelberae. Ein Nordländer wundert sich im Kap- lande über die Stellung der Sonne und die Lage der Himmelsgegenden. Mittags sieht er die Sonne im Norden stehen, hat rechts Osten und links Westen. Weihnachten fällt in den Sommer, Ostern in den Herbst, Johanni in den Winter. Der Nordwind weht warm, der Südwind kalt. (Wie geht das zu?) Die Haupterzeugnisse des Landes sind Schafwolle, Straußenfedern, Kapweine und Weizen. Es werden Diamanten und Gold gefunden. Die deutschen Besitzungen in Afrika wurden 1884 erworben. In Westafrika liegt auf der Sklavenküste das kleine Togoland, und um die Biasrabai breitet sich das dem Königreich Preußen an Größe gleiche Land Kamerun mit dem großen Kamerunflusse und dem bis 4000 m hohen Kamerungebirge aus. Hier lebt das Negervolk der Dualla, das sich größtenteils vom Binnenhandel ernährt, in leichten Hütten aus Flechtwerk wobnt und von Frauen und Sklaven die kleinen Äcker bestellen läßt. Beide Länder haben ein für den Europäer ungünstiges, feuchtwarmes Klima, sind aber für den Handel, besonders mit Palmöl, von großer Bedeutung. —

6. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 3

1899 - Gera : Hofmann
Uns dem Aller tu nie 1. Ägypten. \. Die große Sphinx und die Pyramiden bei Memphis. (Nach einem Aquarell von Eduard Hildebrandt.) 1. Das reich gesegnete Land. Ägypten*) im nordöstlichen Afrika war die Kornkammer des Orients und ein Wunderland von alters her. Es ist gleichsam ein Geschenk des Nilflusses, der das 2—5 Meilen breite Thal zwischen den libyschen Felsdämmen und dem kahlen Bergsaume am Roten Meere den wandernden Sandwolken der Wüste abgerungen hat. Selten befeuchtet Regen das Land, aber aus dem Strome steigt der Segen. Zur Zeit der tropischen Regengüsse und der Schneeschmelze auf den Hochgebirgen Afrikas schwillt der Nil vom Juli bis zum September an. Dann werden die Dämme geöffnet und die Fluten in die Kanäle geleitet, die, als Adern der Fruchtbarkeit, das Wasser auch in entferntere Gegenden führen. Das Land verwandelt sich nun in einen See, aus dem die höher gelegenen Punkte wie Inseln ragen. Vom Oktober ab tritt der Nil langsam in sein Bett zurück und hinterläßt einen fetten Schlamm, in dem die Gewächse ein üppiges und rasches Gedeihen entfalten. Nach *) Der fettgedruckte Buchstabe deutet die betonte Silbe an. Ist nichts an- gedeutet, so liegt der Hauptton auf der ersten Silbe. 1*

7. Geschichts-Leitfaden für Bürger- und Mittelschulen - S. 3

1892 - Gera : Hofmann
Aus dem Aktertume. 1. gypten/) Die groe 5phinx und die Pyramiden bei Memphis. Nach einem Aquarell') von Eduard Hildebrandt. 1. Das Land Egypten**) im nordstlichen Afrika war die Korn-kammer des Morgenlandes (Orients) und ein Wunderland von alters her. Es ist gleichsam ein Geschenk des Nilflusses", der das 25 Meilen breite Thal zwischen den libyschen Felsdmmen und dem kahlen Berg-sume am Roten Meere den wandernden Sandwolken der Wste abge-rungen hat. Selten befeuchtet Regen das Land, aber aus dem Strome steigt der Segen. Zur Zeit der tropischen Regengsse schwillt der Nil vom Juli bis zum September an. Dann werden die Dmme geffnet und die Fluten in die Kanle geleitet, die als Adern der Fruchtbarkeit das Wasser auch in entferntere Gegenden führen. Das Land verwandelt sich nun in *) Siehe Mnchener Bilderbogen" Nr. 722, 742, 335, 336, 538! **) Der fettgedruckte Buchstabe deutet die betonte Silbe an. Ist nichts angedeutet, so liegt der Hauptton auf der ersten Silbe. 1*

8. Kleines Realienbuch - S. 88

1895 - Gera : Hofmann
88 und Gilead, der Berg Nebo und die Städte Cäsaren, Bethsaida Julias u. a Hi L°bib,isch7n B-rg°, S.-d.- ul G°E°°r 43. Afrika. Wiederhole, was S. 61—62 über Afrika gesagt ist! Der ungegliederte, wüstenreiche Erdteil ist der Entwicklung der Menschen nicht günstig gewesen. Afrika hat keinen mächtigen Staat. Im N. liegt das Kaiserreich Marokko, das französische Algier und Tunis, die türkischen Schutzstaaten Tripolis und Ägypten, im O. das christliche Abessinien (Habesch). Die Küsten sind meist Kolonien der Engländer (Kapland!), Fran- zosen, Spanier, Portugiesen und Deutschen. Im Innern sind viele Neger- reiche. Der Kongostaat verspricht von großer Wichtigkeit für die Kultur des innern Afrika w zu werden. Das merkwürdigste Land im N.-O. Afrikas ist seit alter Zeit Ägypten, das Thal des Nil. Der Nil entspringt unter dem Äquator aus dem mächtigen Viktoria-See, fließt 800 Meilen nach N. und mündet ins Mittelmeer. Durch Regengüsse und

9. Kleines Realienbuch - S. 89

1895 - Gera : Hofmann
89 die Schneeschmelze auf den Hochgebirgen schwillt er an und verwandelt ganz Ägypten vom Juli bis September in ein Meer. Vom Oktober an tritt er langsam in sein Bett rurück und hinterläßt einen fetten Schlamm, in dem allerlei Früchte (Getreide uno Baumwolle) rasch und üppig wachsen. Die ungeheure Wüste Sahara ist fast so groß wie Europa. Der Boden besteht aus Felsmassen, Sand und einzelnen fruchtbaren Oasen, die wie Inseln im Sandmeere liegen. Von der Nordküste gehen Hanbelskarawanen mit Kamelen, den Schiffen der Wüste, nach dem reichen Sudan in Jnnerafrika, besonders nach Timbuktu am Nigir, und an den Tsadsee, das Auge von Sudan. Viele Gefahren drohen den Reisenden. Der heiße Wüstenwind Samum trocknet das Wasser in den Schläuchen aus und ermattet Menschen und Tiere. Die Karawane verirrt sich und kommt durch Wassermangel um, oder Sandstürme begraben sie. Die räuberischen Beduinen auf ihren schnellen Rossen überfallen, berauben und morden die Reisenden. Die deutschen Besitzungen in Afrika wurden 1884 erworben. In Westafrika liegt auf der Sklavenküste das kleine Togoland, und um die Biafrabai breitet sich das dem Königreich Preußen an Größe gleiche Land Kamerun mit dem großen Kamerunflusse und dem bis zu 4000 ui hohen Kamerungebirge aus. Hier wohnt das Negervolk der Dualla. — Deutsch- Südwestafrika reicht vom Oranjefluß im S- bis zu den portugiesischen Be- sitzungen im N-, ist mehr als doppelt so groß wie das Deutsche Reich, aber sehr spärlich bevölkert. Deutscher Haupthafen ist Angra Pequeña. — Deutsch- Ostafrika, ein ebenso großes aber mehr bevölkertes Land mit dem 6000 m hohen Kilima-Ndscharo, breitet sich gegenüber der Insel Sansibar von der Küste bis zum Gebiet der großen innerafrikanischen Seen aus. Die be- deutendsten Plätze sind Dar-es-Salaam und Bagamojo. 44. Amerika. Wiederhole, was S. 61 über Amerika gesagt ist! Die wichtigsten Staaten sind: A. Das britische Nordamerika mit dem wald-, körn-, wild- und fisch- reichen Kanada. Quebek und Montreal am St. Lorenzstrome. B. Die Vereinigten Staaten (Union) von Amerika. Sie haben fast die Größe Europas (65 Mill. Einw.) und reichen von den fünf großen Seen bis zum Golf von Mexico, von dem Atlantischen bis an den Stillen Ozean. Den W. füllt das Felsengebirge mit seinen mächtigen Ketten und Hochebenen, den O. das wald-, kohlen- und erdölreiche Alleghanygebirge (spr. Älligehni), die Mitte das Tiefland des Mississippi und seiner riesigen Nebenflüsse Missouri (spr. Missuhri) und Ohio (spr. Oheio) aus. Die fünf großen Seen in Nordamerika bilden die größte Süßwassermasse der Erde. Sie liegen treppenartig übereinander, so daß das Wasser aus dem einen in den andern fließt. Zwischen den beiden letzten stürzt sich der Niagara 50 m tief hinab. Alle europäischen Kulturpflanzen und Haustiere sind in Amerika eingeführt und gedeihen vortrefflich; außerdem Baumwolle, Zuckerrohr, Tabak, Mais u. s. w. Die Bevölkerung ist ein Gemisch von Engländern, Irländern, Deutschen, Fran- zosen und anderen Nationen; vorherrschend ist die englische Sprache. Die „Union", d. h. Vereinigung, setzt sich zusammen aus 42 Staaten, welche sich selbständig verwalten. An der Spitze der Union steht ein Prä- sident, der im Weißen Hause zu Washington wohnt und vom Volke immer auf vier Jahre gewählt wird. Wo liegen: die Millionenstadt New-Pork (spr. Nju-Jork, 1,5 Mill.), die Bundeshauptstadt Washington (230), die Weltausstellungsstadt Chicago (vor 60 Jahren ein Jndianerdors, heute 1 Million Einwohner, 15—20stückige Gebäude

10. Kleines Realienbuch - S. 88

1898 - Gera : Hofmann
und Gilead, der Berg Nebo und die Städte Cäsarea, Bethsaida Julias u. a. — Wo und wie werden die genannten Gebirge, Berge, Städte und Gewässer in der biblischen Geschichte erwähnt? Wiederhole, was S. 61—62 über Afrika gesagt ist! Der ungegliederte, wüstenreiche Erdteil ist der Entwicklung der Menschen nicht günstig gewesen. Afrika hat keinen mächtigen Staat. Im N. liegt das Kaiserreich Marokko, das französische Algier und Tunis, die türkischen Schutzstaaten Tripolis und Ägypten, im O. das christliche Abessinien (Habesch). Die Küsten sind meist Kolonien der Engländer (Kapland!), Fran- zosen, Spanier, Portugiesen und Deutschen. Im Innern sind viele Neger- reiche. Der Kongostaat verspricht von großer Wichtigkeit für die Kultur des innern Afrika „ zu werden. Das merkwürdigste Land im N.-O. Afrikas ist seit alter Zeit Ägypten, das Thal des Nil. Der Nil entspringt unter dem Äquator aus dem mächtigen Viktoria-See, fließt 800 Meilen nach N. und mündet ins Mittelmeer. Durch Regengüsse und
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