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1. Alte Geschichte - S. 1

1888 - Leipzig : Fues (Reisland)
I. Die orientalische Wett. 1. Die alten Kulturvölker: Ägypter und Phönizier. 1. Die Ägypter. Ägypten liegt im nordöstlichen Teile Afrikas und wird vom Mittelmeere, von der Landenge von Suez, vom arabischen Meerbusen, von Äthiopien und von der libyschen Wüste begrenzt. Es besteht aus dem engen, von zwei Bergreihen begrenzten Nilthale und ist mit dem zwischen den Strommündungen angeschwemmten Lande etwa 120 Meilen lang. Man teilt das ganze Land in Oberägypten mit der hnndertthorigen Hauptstadt Theben, Mittelägypten mit der Hauptstadt Memphis und Unterägypten oder das Delta mit Heliopolis, Sais, Pelnsinm ze. Seine außerordentliche Fruchtbarkeit verdankt das Land bei fast gänzlichem Regenmangel den regelmäßigen Überschwemmungen des Nil. Wenn im Süden während der Regenzeit Ströme von Wasser dem Nil zufließen, wird derselbe so groß, daß er im August über seine Ufer tritt; dann ragen die Städte und Dörfer wie Inseln ans einem großen See hervor, und man fährt mit Kähnen über die Felder. Mit dem Beginn unsers Herbstes ist der Nil wieder in seine Ufer zurückgekehrt und hat einen überaus fruchtbaren Schlamm zurückgelassen. In diesen säet man, ohne den Boden vorzubereiten, und schon im März ist das Korn reif zum Schnitt, und im Juni hat man reife Weintrauben. Ohne diese Überschwemmungen wäre Ägypten eine Wüste. Die ersten Bewohner Ägyptens waren eingewanderte Äthiopier, zu deuen später Priesterkolonien kaukasischen Stammes hinzukamen. Sie hatten einen sehr ernsten Charakter; selbst Hüttig, Die Weltgeschichte in Bildern. I. 1

2. Hilfsbüchlein zum Unterrichte in der Geographie von Deutschland - S. 6

1893 - München : Oldenbourg
6 Bayern. Die ganze zusammenhängende Wassermasse, welche die tiefsten Einsenkungen der Erdoberfläche ausfüllt und das feste Land umgibt, heißt Weltmeer oder Ozean. Der Ozean zerfällt in fünf-Hauptteile. Diese heißen: das nördliche Eismeer, das südliche Eismeer, der atlantische Ozean mit seinem großen Meerbusen, dem Mittelmeere oder mittelländischen Meere, der große Ozean und der indische Ozean. K 4. Die einzelnen Staaten Kuropas sind: 1. Portugal mit der Hauptstadt Lissabon, 2. Spanien mit der Hauptstadt Madrid, 3. Italien mit der Hauptstadt Rom, 4. die Türkei mit der Hauptstadt Konstantinopel, 5. Rumänien mit der Hauptstadt Bukarest, 6. Serbien mit der Hauptstadt Belgrad, 7. Montenegro mit dem Residenzort Cctinje (Tfchettinje), 8. Bulgarien mit der Haupt- stadt Sophia, 9. Griechenland mit der Hauptstadt Athen, 10. Frank- reich mit der Hauptstadt Paris, 11. Belgien mit'der Hauptstadt Brüssel, 12. Holland mit der Hauptstadt Amsterdam (Residenzstadt Haag), 13. Luxemburg mit der Hauptstadt Luxemburg, 14. das deutsche Reich mit der Hauptstadt Berlin, 15. die Schweiz mit der Bundesstadt Bern, 16. Ö st erreich mit der Hauptstadt Wien, 17. Eng- land mit der Hauptstadt London, 18. Dänemark mit der Hauptstadt Kopekhagen, 19. Schweden und Norwegen mit den Hauptstädten Stockholm und Christiania, 20. R u ß l a u d mit der Hauptstadt Petersburg. In Asten ist Palästina (das heilige oder gelobte Land) merkwürdig; es gehört jetzt den Türken. Im Norden Asiens ist Sibirien, im Osten China, im Süden Indien. Arabien ist teils türkisch, teils von freien Arabern bewohnt. In Afrika merken wir vorläufig Ägypten am Nilstrome, die Sahara (Sandwüste), das Gebiet Algier, welches den Franzosen gehört, das Kongogebiet und Deutsch-Ostasrika. Amerika zerfällt in Nord- und Südamerika. In den ver- einigten Staaten Nordamerikas wohnen viele Deutsche; südlich von den vereinigten Staaten liegt Mexiko. In Südamerika ist Brasilien. In Australien haben besonders die Engländer viele Be- sitzungen. Wir leben in Deutschland. Die Bewohner unseres Vater- landes sprechen die deutsche Sprache. Einen Teil Deutschlands bildet unser engeres Vaterland Aayern. § 5. Begriffserklärungen: Ein Kilometer ist eine Wegstrecke von 1000 Metern. Ein Stück Land, welches einen Kilometer lang und einen Kilometer breit ist, hat einen Flächeninhalt von einem Quadratkilometer. Das Königreich Bayern besteht aus zwei getrennten Gebieten, ist 75864 qkm groß und zählt 5 797 000 Einwohner. Von diesen

3. Die vorchristliche Zeit - S. 154

1877 - Leipzig : Brandstetter
154 um ihn gehäuften Leichen nicht von der Stelle gerückt werden. Er sprang hinaus, ließ Mantel, Schild und Bogen zurück, warf sich auf sein Pferd und jagte, ohne anzuhalten, Tag und Nacht fort. Seine Mutter, eine seiner Frauen, zwei Töchter und ein unmündiger Sohn fielen dem Sieger in die Hände. Sie brachen in lautes Wehklagen aus, weil sie glaubten, Darius sei erschlagen. Alexander aber tröstete sie und gab ihnen die Versicherung, daß Darius noch lebe. Er behandelte die hohen Gefangenen mit der größten Theilnahme und Hochachtung, gerade als wäre es die Familie eines Freundes. Als später Darius hiervon glaubhafte Nachricht erhielt, streckte er die Hände gen Himmel empor und rief: „Götter, erhaltet mir mein Reich, damit ich mich dankbar bezeigen kann; habt ihr aber den Untergang desselben beschlossen, so gebet es keinem Andern, als dem Alexander von Macedonien!" 4. Die glorreiche Schlacht bei Jssus ward im Jahre 333 v. Chr. gewonnen. Nun zog der junge Held, unbekümmert um Darius, längs der Meeresküste nach Süden. Die einzelnen Städte unterwarfen sich ihm bereitwillig, weil sie sahen, wie äußerst gnädig der Sieger die eroberten Länder und Völker behandelte. Für die Widerspenstigen aber mußte das Unglück der Stadt Tyrus zur Warnung dienen. Die Bürger derselben versperrten ihm den Eingang und wehrten sich tapfer; aber nach einer Belagerung von 7 Monaten mußten sie sich ergeben und die reiche Handelsstadt wurde gänzlich zerstört. Hierauf ward Palästina erobert und dann zog Alexander über die Landenge von Suez nach Aegypten. Er schiffte aus dem Nil hinunter bis nach Memphis; der Weg durch dieses Land glich einem Triumphzuge; des persischen Joches müde, empfingen alle frohlockend den Sieger. An einer der westlichen Nilmündungen gründete Alexander, als Ersatz für das zerstörte Tyrus, eine neue Handelsstadt, die nach seinem Namen Alexandria genannt und bald der Sitz des Welthandels wurde. Westlich von Aegypten, in der großen libyschen Sandwüste, lag eine Oase, d. i. eine grüne, mit schattigen Palmen und Delbäumen besetzte , und wohlbewässerte Fläche, Ammonium genannt, das heutige ©iwah. Hier stand ein uralter Tempel des Jupiter Ammon. Die Priester dieses Gottes standen, gleich denen zu Delphi, im Ruse hoher Weisheit, als verkünde der Gott durch ihren Mund die Zukunft. Perseus, Herkules und andere Helden des Alterthums hatten, der Sage nach, hier hohe Weissagungen erhalten. Alexander, der kein geringerer Held sein wollte, als diese, unternahm den höchst mühsamen Weg dahin. Die beiden ersten Tagereisen ging es erträglich; aber solche Einöden hatte man noch nie gesehen. So wie es weiter in das Sandmeer hineinging, wurde die Hitze immer unerträglicher; kein Baum, kein grünes Plätzchen, keine Spur von Pflanzenleben war zu sehen. Der Wasservorrath, den die Kameele trugen, war erschöpft, und in dem glühenden Sande kein Tropfen zu finden.

4. Die neue Zeit - S. 16

1877 - Leipzig : Brandstetter
16 aufnahm und mit großem Eifer fortführte. Er ließ auf Guinea Kolonien und Festungen anlegen, und sandte von dort Schiffe auf weitere Ent deckungen aus. So drang man 300 Meilen südlich über den Aequatoc hinaus und sah mit Freuden, daß Afrika gegen Süden sich nicht erweiterte, wie es auf allen Karten abgebildet war, sondern daß es gegen Südosten sich immer mehr abschräge. Da ward die Hoffnung reger als je, die südlichste Spitze von Afrika zu erreichen, diese zu umschiffen, und so herum Zur See nach Ostindien zu fahren. Ein kühner Mann, Bartholomäus Diaz, wagte den Versuch; er schiffte immer weiter nach Süden, entdeckte 200 Meilen neuen Landes und erreichte (1486) glücklich die Südspitze von Afrika, auf welcher er ein Kreuz errichtete. Doch seine Soldaten und Matrosen glaubten nun, an dem Ende der Welt zu sein und ihrem gewissen Untergange entgegen zu fahren; dazu wütheten die Stürme, die noch jetzt an dieser Spitze sehr gewöhnlich sind, so heftig, daß der wackere Diaz sich entschließen mußte, nach Lissabon zurückzukehren. Er nannte das Südende Afrika's das „Vorgebirge der Stürme". Sobald aber König Johann Ii. die frohe Nachricht erhielt, rief er voll freudigen Vertrauens: „Nein, wir wollen es das Vorgebirgedergutenhoffnung nennen." Und dieser Name ist mit Recht der herrschende geblieben, da Johann's Hoffnung so schön erfüllt wurde. Der König hatte um diese Zeit zwei beherzte Männer, die zugleich des Arabischen kundig waren, an den König von Abyssinien gesandt, von dessen Existenz man gehört hatte; wo möglich sollten sie ein Handels-bündniß mit ihm schließen. Sie reiseten über das Mittelländische Meer nach Kairo, und von dort mit einer Karawane nach Aden am Rothen Meere. Hier trennten sie sich. Der Eine ging nach Abyssinien, ward aber unterwegs erschlagen; der Andere schiffte sich nach Indien ein, sah das herrliche Land mit seinen Augen, besuchte Kalikut und Goa, und kam glücklich nach Portugal zurück. Er konnte nicht Worte genug finden, den Reichthum Indiens zu schildern, und das erregte den Portugiesen neuen Muth, den Weg zur See nach dem gepriesenen Lande zu finden. Doch Johann starb; sein Nachfolger Emanuel aber rüstete vier Schiffe aus und übergab sie dem muthvollen Seefahrer Vasko de Gama, um mit ihnen die Umschiffung Afrika's zu versuchen. Gama war frohen Muthes, nicht aber seine Mannschaft, die im Ganzen aus 160 Mann bestand; diese fürchtete einen gewissen Tod und suchte durch Fasten und Beten den Zorn des Himmels zu besänftigen. Den 8. Julius 1497 ging die Flotte unter Segel. Vasko de Gama kam aber gerade in der ungünstigsten Jahreszeit an das Kap, denn die Stürme waren so fürchterlich, daß sie seine Schiffe jeden Augenblick in den Abgrund zu schleudern droheten. Noch furchtbarer drohete aber die Verzweiflung seiner Leute, welche den tollkühnen Urheber ihrer Gefahr und Todesangst mehr als einmal über Bord werfen wollten. Gama jedoch blieb unerschütterlich ruhig und fest, und überwand durch seine Standhaftigkeit alle Gefahren; er ließ die widerspenstigen Seeleute in Ketten werfen und stellte sich selbst an's Ruder.

5. Außereuropäische Erdteile - S. 171

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 171 — einer Akazienart (Acacia arabica gummifer). Dieser Saft fließt von selbst aus, erhärtet an der Luft zu undurchsichtigen Perlen und wird abge- kratzt und in den Handel gebracht. Wozu verwendet man das Gummi arabicum? (Klebstoff? 0. Weiter unterrichtet uns die Karte über die Bewässerung Arabiens. Sie zeigt uns, daß Arabien sehr schlecht bewässert ist, denn auf der ganzen großen Halbinsel bemerken wir auch nicht einen einzigen Fluß. Arabien hat überhaupt gar keine Flüsse iu unserem Sinne, fügt der Lehrer hinzu: Es besitzt nur Wadis, d. s. Vergriffe, die nur zur Regenzeit Wasser führen, sonst aber völlig trocken liegen. Wie erklärst du das? (Die Randgebirge versperren den Seewinden den Weg ins Innere. — Darum, fügt der Lehrer hinzu, herrscht auch im Innern Arabiens eine schier unerträgliche trockene Hitze, die im Juni, Juli und August oft bis zu 45 " C. steigt und durch den um diese Zeit wehenden Glutwind noch lästiger und gefährlicher wird. Ii. Wer bewohnt die arabische Halbinsel? 1. Den größten Teil der Bevölkerung bilden die Beduinen (d. i. Kinder der Wüste), ein in Stämmen und Horden umherschweifendes Nomadenvolk. Die Kleidung des Beduinen besteht aus einem wollenen Hemde und einem langen Mantel, dessen weiße und braune Streifen der Haut des Zebras nachgeahmt sind. Um den Kopf windet er ein wollenes Tuch, deu Turban. Mit seinen Kamelen, Pferden und fettschwanzigen Schafen zieht er von einer Oase zur andern und schlägt bald hier, bald dort sein leichtes Zelt ans. Seine Speise sind süße und saure Kamels- milch, ungesäuertes Brot, Datteln und Trüffeln. Als Waffe dienen ihm eine lange Flinte und ein Meffer, das im Gürtel steckt. Nicht selten fällt er über vorbeiziehende Karawanen her und beraubt sie. Aber Plünderung bei Nacht und Diebstahl sind ihm ein Abscheu. Dem Be- siegteu und Beraubten giebt er Speise und Obdach. Wer sich vor der Reise seinen Schutz erkauft, dem darf kein Haar gekrümmt werden. Gegen seinen Gast ist der Beduine äußerst freigebig. Er läßt ihn aus seiner Schüssel essen, auch wenn er selbst hungrig ist. Sein gegebenes Wort hält er sogar seiuem Feinde. Mannesehre steht ihm höher als das Leben; Schande wäscht er nur mit Blut ab, und sein Feind verfällt früher oder später seiner Rache. 2. Außer diesen schweifenden Arabern giebt es auch seßhafte, die in den Städten der Küstenlandschaften oder in den Oasen des Innern ihre Wohnsitze aufgeschlagen haben. Sie stehen teils unter türkischer Herrschaft (Westküste!), teils bilden sie kleine Staaten für sich. (Im Innern z. B.) Ein kleiner Teil Arabiens steht auch unter englischer Herrschast. Englischer Besitz ist die Stadt Aden mit Umgebung. Adeu ist stark befestigt und beherrscht die Straße von Bab el Mandeb, die das rote Meer mit dem arabischen Meere verbindet. Kein Schiff kann ohne Willen der Engländer ans der wichtigen Verbindnngsstraße

6. Außereuropäische Erdteile - S. 211

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 211 — b. Der Gambia. Er strömt in westlicher Richtung zum Weltmeere und ist ungefähr so lang wie die Weser. c. Der Niger. Er fließt zunächst in nordöstlicher Richtung dem Innern zu bis zum Räude der Wüste, dann wendet er sich nach Osten, sodann nach Südosten und endlich nach Süden. Nach langem Laufe ergießt er seine Wasser in einem der- zweigten Delta in den Meerbusen von Guinea. — Miß die Länge seines Laufes! (Größer als die Wolga!) 2. Der Flachsudan hat ebenfalls drei Gewässer auszuweisen. Es sind dies: a. Der Tsadsee. Dieser See hat ungefähr die Größe der Insel Sizilien, ist aber nicht etwa ein schönes, Helles Gewässer, son- dern ein unabsehbarer Sumps. An seinen Ufern leben die Mos- qnitos in ungeheuerer Anzahl und peinigen Menschen und Tiere fast zu Tode. Ein Reisender schreibt darüber: Ich konnte am See nicht schlafen, ohne die Strohhütte, die mir zur Wohnung diente, bis zum Ersticken mit Rauch erfüllt zu haben und mußte zu diesem Zwecke die ganze Nacht Feuer in derselben unter- halten. D. Wie mag es im Sudan um das Klima bestellt sein? Der Sudan ist infolge seiner Lage unter dem Äquator ein sehr heißes Land; doch ist der westliche Teil wenigstens reich an Niederschlä- gen. Der östliche freilich, der weit von der großen Regenquelle, dem Meere, entfernt liegt, ist sehr trocken. E. Welchen Schluß können wir aus dem Klima auf die Pflanzen- Welt machen? 1. Der westliche Teil, wo Wärme und Feuchtigkeit zu- fammen auftreten, ein vielgestaltiges Pflanzenleben. a. Hier giebt es z. B. ausgedehnte Urwälder mit tausenderlei Ge- wüchsen. Hier ranken Riesenbohnen mit roten Blüten und fußlanger Schote, dort kriechen Pflanzen mit herrlichen Glockenblumen an den Stämmen empor, hier erhebt sich eine Tamarinde, dort erblickt man Weihrauch-, Wolfsmilch- und Feigenbäume; letztere breiten ihre Kronen 30 Meter weit aus, indem sie zugleich Äste senkrecht in die Erde hinab- senken, wo sie Wurzel schlagen. Noch gewaltiger ist der dickrindige Affenbrotbaum, dessen meist hohler Stamm 20—30 Meter Um- fang hat, in geringer Höhe Äste von der Dicke unserer Eichen nach allen Seiten aussendet und seine Krone 46 Meter steigen läßt. Von Baum zu Baum ranken die prächtigen Lianen; sie verweben Gesträuch, Stamm und Krone zu einem undurchdringlichen Ganzen. In dieser urgewaltigen Baumwelt tobt und lärmt eine reiche Tier- Welt. Affen von verschiedenener Farbe klettern und schreien unter den dunklen Laubkronen, während der Wols über Lichtungen Antilopen ver- 14"-

7. Außereuropäische Erdteile - S. 213

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 213 — der Körner!) Viehzucht, (Fettbucklige Rinder im Hintergrunde des Bil- des!) und Schmiederei (Herstellung einer Lanzenspitze im Vordergrunde des Bildes mit Hilfe einfacher Blasebälge u. f. w.) Außerdem beschäfti- gen sie sich auch mit Jagd. Es bestehen hier im Süden verschiedene Negerreiche. Welche Namen weist die Karte ans? Außerdem haben aber auch England, Portugal und Dentschland Anteil am Sudan. (Zeige!) Iii. Welches sind die Stützpunkte des Karawanen- Handels? 1. In erster Linie Timbuktu am Niger. Hierher kommen ge- wohnlich im November die Karawanenzüge aus Norden (Algier, Ma- rokko) und Westen, um Wareu auszutauschen. Den wichtigsten Handels- artikel bilden Gold, Salz und Kolanüsse. Da der Sudan arm an Salz ist, so bringen die Karawanen gewaltige Salzmengen aus der Sahara hierher und tauschen sie gegen Gold um. Die Kolanüsse, die ebenfalls einen Hauptartikel bilden, haben Ähnlichkeit mit unserer Kastanie und werden von den Eingeborenen mit Vorliebe gekaut. Jeder Wohlhabende nimmt sogleich am Morgen als ersten Imbiß „um die Bitterkeit der Nüchternheit zu brechen" eine solche Nuß oder einen Teil davon zu sich. 2. Ein anderer wichtiger Stützpunkt des Karawanenhandels ist das westlich vom Tsadsee gelegene Knka. Es ist durch seine bequeme Kara- wauenstraße (Oasen) mit den Syrtenländern (Welche sind das?) ver- Kunden. In Kuka tauscht man besonders Baumwollenzeuge, Waffen, Galanteriewaren (Spiegel z. B.) gegen Elfenbein und Straußenfedern. Zusammenfassung und Einprägung. Das Kapland. Ziel: Wir lernen heute Englands wertvollste afrikanische Besitzung kennen, das Kapland. I. Was lehrt die Karte über diese Besitzung? A. Sie lehrt uns zunächst die Lage des Kaplandes kennen. Wir finden, daß das Kapland südlich vom Oranjeslnß liegt, also die südliche Spitze des großen südafrikanischen Dreiecks bildet. B. Dieses Gebiet erscheint uns auf den ersten Augenblick klein. Mit Hilfe des Zirkels aber lernen wir bald kennen, daß es eine ganz bedeutende Grösse besitzt. (Miß die Entfernung zwischen der Mündung des Oranjeslusses und der Delagoabai und die Entfernung zwischen dem Oranjefluß und der Südspitze!) Das südlich vom Oranjefluß gelegene Land ist fast so groß wie ganz Deutschland. C. Und welche Bodenformen weist das Kapland auf? — Wenn wir vom Meere aus eine Wanderung nach Norden unternehmen, fo haben wir zunächst einen schmalen Küstenstrich zu durchwandern. Von ihm steigen wir in tief eingeschnittenen Schluchten, in der plumpe Wagen von

8. Außereuropäische Erdteile - S. 215

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 215 — auch wirklich das Glück hold gewesen. Andere haben wochenlang Steine gekarrt und Erde ausgewaschen, ohne etwas zu finden. Ein Schotte grub monatelang vom Morgen bis in die späte Nacht und fand nichts. Ein anderer, der wenige Meter von ihm die Erde durchwühlte, fand einen Stein im Werte von 190 000 Mark. 5. Das Kapland hat ein sehr gesundes Klima. Es wird daher auch von den Engländern dazu benutzt, die eng- tischen Soldaten, die in Indien infolge des mörderischen Klimas erkrankt sind, wieder herzustellen, und die Truppen, die aus der Reise von Eng- land nach Indien (Zweck?) begriffen sind und durch die lange Seereise gelitten haben, neu zu kräftigen. Iii. Wie sind die Engländer in den Besitz des wichtigen Landes gelangt? Sie haben es den Holländern abgenommen, die sich ums Jahr 1650 hier niedergelassen und die Ureinwohner, die häßlichen Hottentotten, bereits weit zurückgedrängt hatten. Als die Engländer sich festsetzten, wanderten die holländischen Ansiedler, die sich Boers (spr. Buhrs) nannten aus und gründeten im Norden des Oranjeflusfes zwei Republiken, die sie noch heute behaupten, den Oranjesreistaat und die südafrikanische Republik. Nun hatten es die Engländer nur mit den Hottentotten zu thuu. Diese wurden schnell völlig unterworfen, und heute ist dieser Stamm sehr zusammengeschmolzen. Es giebt im Kaplande nur noch wenige, aus bienenkorbartigen Wohnungen zusammengesetzte Hottentotten- dörser oder Kraals. (Bild!) Zur sachlichen Besprechung. a. Welches sind die bedeutsamsten Ortschaften des Kap- landes? Unfere Karte weist deren zwei auf, nämlich die Kapstadt und Port Elisabeth. — Die Kapstadt liegt am Fuße des Tafel- berges (Gestalt!) und ist bedeutsam durch ihren Handelsverkehr. Sie bildet den Ausfuhrhafen für Kapwein, Wolle und Kupfer. — Port Elisabeth, an der Südostküste gelegen, ist ebenfalls ein wichtiger Handelsplatz und Wollmarkt. Hierher bringt man außer Wolle und Vieh besonders Stranßenfedern und Diamanten auf den Markt, d. Wem gehört das Gebiet jenseits des Oranjeslusses? Der größte Teil gehört auch den Engländern. Sie haben ihn in blutigen Kämpfen dem Volke der Kaffern abgenommen und so ihre Herrschaft bis über den Sambesi hinaus ausge- dehnt. Außerdem finden wir auf dem rechten Ufer des Oranje- flnffes nochdie beiden vorhin genannten Freistaaten und die deutsche Kolonie Südwest-Asrika. — Von ihr werden wir in der nächsten Stunde hören.

9. Außereuropäische Erdteile - S. 218

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 218 — Durch die hervortretenden Backenknochen und das spitzznlanfende Kinn ist das Gesicht dreieckig. Das Haar ist kraus, wollig und verfilzt; die Nase ist platt, der Mund breit, die Lippen sind ausgeworfen. Die Augen stehen weit auseinander und sind häufig schies geschlitzt. Tie Nama zerfallen in viele kleine unabhängige Stämme, welche von Häuptlingen (Königen) regiert werden. Ihre Sprache ist wegen der Schnalzlaute für den Europäer schwer zu erlernen. Kleiduug und Nahrung sind einfach. Ihre Wohnungen sind bienenkorbartige Zelte, deren Inneres so niedrig ist, daß ein erwachsener Mann kaum aufrecht darin stehen kann. Zehn bis zwölf Personen müssen sich oft in diesen kleinen Raum teilen, in dem dazu noch die größte Unreinlichkeit herrscht. Tie Dörfer (Kraals) find im allgemeinen nicht sehr groß und bestehen ost nur aus 19 bis 15 Hütteu, doch giebt es auch solche von mehr als 190 Wohnungen. Tie Zelte stehen dicht bei einander im Kreise, mit der Thüröffnung nach innen. In den von Hütten umfchloffenen Ranm wird nachts das Vieh getrieben. 4. Tiefe Kolonie liegt, wie ihr Name sagt, an der Ostküste des Erdteils. Sie grenzt in? Norden an englischen Besitz, im Osten an den indischen Ozean und im Süden an portugiesisches Gebiet. Tie Westgreuze wird zum größteu Teil durch den gewaltigen Tanganjika-See gebildet. Die Bodengestaltung lernen wir auf eiuer Wanderung kennen. Reisen wir von der Küste des indischen Ozeans ins Innere, so haben wir zunächst wieder einen Küstensaum zu passieren. Von diesem Küsten- säume steigen wir in Terrassen zu dem Küstengebirge empor welches unsere Kolonie in weitem Bogen umzieht. Dieses Küstengebirge erhebt sich in dem au der Nordgrenze gelegenen Kilima-Ndscharo bis zu einer Höhe von 6099 m. Hinter dem Küstengebirge breitet sich ein großes Hochland aus, welches nach den großen Seen zu langsam abfällt. — Der Kilima-Ndscharo *), fügt der Lehrer hinzu, ist der höchste Berg Afrikas. Dieser Berg ist ein Gebirge im Kleinen und hat ungefähr die Ausdehnung des Harzes. Es steigt fast unmittelbar aus der Ebene auf. An seinem Fuße herrscht die Glut des Äquators. Die mittlere Höhe ist mit Palmenhainen und ewig feuchten Urwäldern bedeckt. In der Höhe von beinahe 3999 in beginnt die Region der Gräser und Kräuter. Ausgedehnte Matten erinnern hier an unsere Alpen. Die höchsten Gipfel sind mit Gletschern und ewigem Schnee bedeckt. Über die Bewässerung des Gebietes erfahren wir von der Karte mancherlei. Wir feheu, daß unsere Kolonie Anteil an den großen Seen Jnnerafrikas hat, insbesondere am Tanganjika und am Ukerewefee. Auch *) Hirts Bilderschcitz 35 c.

10. Außereuropäische Erdteile - S. 224

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 224 — sondern auch unermeßliche Scharen von Wiederkäuern (Büffel, Antilopen, Gazellen) und zahlreiche Raubtiere (Löwen, Leoparden, Panther). 2. Südamerika ist ausgezeichnet durch seine vielgestaltige und vielfarbige Vogelwelt. Über den Anden schwebt der Kondor. In den Urwäldern Hansen große Scharen buntfarbiger Papageien und metallglänzender Kolibris. Viii. Bevölkerung. In beiden Erdteilen unterscheiden wir 1. Ureinwohner (Neger — Indianer.) 2. Einwanderer (Europäer!) 3. Mischlinge. Ix. Staatsformell. Afrika ist der Erdteil der Kolonialgebiete. (Deutsche, französische, englische, portugiesische, spauische, italienische Kolonien). Südamerika ist der Erdteil der Republiken. (Es besitzt nicht eine einzige Monarchie!) d. Jitl: Wir vergleichen heute Asien und Afrika. Gemeinsam finden wir I. Ähnlichkeiten. 1. Beide Erdteile liegen auf der östlichen Halbkugel. 2. Beide Erdteile sind an je einer Stelle nur durch eine schmale Meeresstraße von Europa geschieden. (Straße von Gibraltar — Straße von Konstantinopel). 3. Beide Erdteile besitzen im Innern ausgedehnte Hochflächen. (Beispiele!) 4. Beide Erdteile haben große Wüsten. (Sahara — Wüsten Arabiens, Wüste Gobi.) 5. Beide Erdteile haben Riesenströme. Bei beiden ergießt sich der größte Strom (Nil, Ob) ins nördliche Grenzmeer. 6. Beide Erdteile haben gewaltige Seen aufzuweisen. (Ukerewe, Tanganjika, Njasfa, Tsadfee — Aralsee, Balkaschsee, Baikalsee.) 7. Beide haben hinsichtlich der Pflanzen- und Tierwelt manche Ähnlichkeit. a. Vergleiche Dattelpalme und Brotfruchtbaum, Kautschukbaum und Ebenholzbaum, Baobab und Banane.) b. Stelle zusammen, welche Tiere man in Afrika und Asien a. als Lasttiere verwendet, d. ihrer Wolle wegen züchtet, c. ihrer Gefährlichkeit wegen verfolgt, d. ihrer Schönheit wegen be- wundert. 8. Beide Erdteile haben Gebiete, die eine große Vergangenheit und eine klägliche Gegenwart besitzen. (Ägypten, der Nordrand Afrikas — Kleinasien, die Enphrat und Tigrisländer.)
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