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1. Neues Realienbuch für Schule und Haus - S. 140

1910 - Bochum : Westfäl. Verl.- und Lehrmittel-Anst.
140 3u Afrika rechnet man auch die Insel St. Helena, obschon sie sehr >veit vom Festlande gelegen ist. 1821 starb hier Napoleon I. Boöengestalt und Bewässerung. Das Innere Afrikas enthält fast nur Hoch- und Tafelländer. Diese fallen zum Meere terassenförmig ab und lassen nur einen schmalen Küstenstreifen übrig. Die Randgebirge Südafrikas sind im Süden und Osten am höchsten, der Kilimandscharo steigt bis 6000 m aus. Zusammenhang der drei großen, vom Hochlande kommenden Flüsse mit den drei großen Seen? Südafrika geht allmählich in die niedrigeren Hoch- flächen Nordafrikas über. Das Gebiet des Sudan erhebt sich im Westen zu einem Berglande, das der Niger durchbricht. Im Osten türmt sich das Hochland von Abessinien aus. (Nil?) Die gewaltige Sahara hat keine nennenswerten Er- hebungen. Der Atlas weist nach den Gebirgen der Pyrenäischen Halbinsel hinüber wie die Sahara nach der Wüste der arabischen Halbinsel. Afrika ist noch immer der wenig erforschte Erdteil. Die Flüsse können nreistens nicht als Zugangsstraßen benutzt werden, da sie viele Stromschnellen und Wasser- sülle bilden (Randgebirge!). Dennoch sind mutige Männer quer durch Afrika gedrungen; sie haben die Gefahren und Entbehrungen nicht geachtet, und ihren Reisen verdanken wir die Kenntnis vom Innern des dunklen Erdteils. Wir kön- nen stolz daraus sein, daß auch Deutsche an diesen Forschungsreisen teilnahmen; die Namen Barth, Nachtigall, W iß mann sind mit der Geschichte des Erdteils unzertrennlich verbunden. Tier- urtò Pflanzenwelt. Afrika breitet sich vorzugsweise in der heißen Zone aus und besitzt darum das heißeste, aber auch das trockenste Klima aller Erdteile. Urwälder gibt es meist an den Küsten und den Flüssen, im Innern aber folgen weite Steppen. Bon Nutzpflanzen werden verhältnismäßig nur wenige angebaut: Ölpalme, Dattelpalme, Baumwolle, Tabak, Kaffee, Mais, Weizen. Reichhaltiger als die Pflanzenwelt ist die Tierwelt; das sagen schon die Namen: Elefant, Nashorn, Löwe, Leopard, Pelikan, Flußpferd und Krokodil. In den Wäldern und Steppen hausen zahllose Affenherden, Zebras und Strauße. Die Bewohner züchten Rinder und Schafe, Ziegen und Schweine, Hühner, viele Strauße. Das Kamel ist das Schiss der Wüste. In Süd- und Mittelasrika werden Menschen und Tiere von schädlichen Insekten viel geplagt. Die Stiche der Tsetsefliege sind oft tödlich. Sehr schädlich sind die großen Schwärme von Heu- schrecken und die weißen Ameisen (Termiten). Großen Nutzen bringt der Elefant, aus den seiner Stoßzähne wegen Jagd gemacht wird. In den Ländern des Nordens erinnern Tier- und Pflanzenwelt an Südeuropa. Hier sind auch die Hanpt- winterplätze unserer Zugvögel. Die Bewohner. In früherer Zeit wurden viele Neger aus dem Lande geholt und als Sklaven verkauft. So finden wir namentlich in Amerika viele Schwarze. Heute, nachdem das Christentum und europäische Herrschaft Eingang gefunden, werden die Sklavenjagden seltener. Aber ganz ausgerottet ist der Sklaven- handel, der zumeist von den schlauen Arabern betrieben wird, auch heute noch nicht. Die Mehrzahl der Bewohner steht auf einer sehr niedrigen Stufe der Bildung und Gesittung. Der größte Teil der Bewohner von Mittel- und Süd- afrika steckt noch im tiefsten Heidentum, so daß den christlichen Missionaren noch sehr viel zu tun übrig bleibt. Im Norden ist der Islam vorherrschend. Manche Neger machen sich aus Holz oder Stein ein Götzenbild, in dem eine Gottheit wohnen soll. Dieses Götzenbild heißt Fetisch (= das Gemachte). Wenn der Fetisch dem Verehrer keine Erhörung bringt, so wird er oft verprügelt, manch- mal sogar ins Wasser geworfen oder verbrannt und durch einen neuen ersetzt. Es gibt auch Baum- und Schlangenfetische. Letztere werden in elenden Lehm- tempeln verehrt. Bei manchen Negervölkern werden den Göttern alljährlich viele Menschenopfer gebracht. Starb ein „König", z. B. in Dahome, so wurden jedes Jahr 500 Neger abgeschlachtet, um dem Verstorbenen im Jenseits zu dienen.

2. Neues Realienbuch für Schule und Haus - S. 141

1910 - Bochum : Westfäl. Verl.- und Lehrmittel-Anst.
141 Nordafrika. Nordafrika ist das Gebiet der Sahara mit den Atlas- und Nillandschaften und des Sudan. Die Wüste Sahara nimmt den größten Teil ein. Sie ist fast so groß wie Europa und nicht, wie gewöhnlich angenommen wird, ein ebenes Sandland, sondern von vielen Höhenzügen und Taleinschnitten durchzogen. Die Regenarmut hat ihren Grund in den trockenen Winden, die fast stets die Wüste bestreichen. Daraus erklärt sich auch die große Pflanzenarmnt. Da der mäßigende Einfluß des Meeres fehlt, so bilden Tag und Nacht große Gegensätze. Der Verkehr wird durch Karawanen vermittelt. Lebensgefahr entsteht für diese, wenn der Glutwind oder Samum weht. Seine Hitze ist oft so groß, daß das in den Schläuchen mitgeführte Wasser verdunstet. Die Kamele werfen sich nieder, den Kopf die Windrichtung entlang, und hinter ihnen ducken sich die Beduinen und warten das Ende des Sturmes ab. Er kann eine ganze Karawane im Sande begraben. Die Stationen an den Karawanenstraßen sind die Oasen, wo eine Quelle sprudelt, die die Wüste in fruchtbares Land umbildet. Hier wächst die Dattelpalme, von deren Früchten die Wüstenbewohner zum Teil leben. Die Franzosen, die von Algier aus in die Sahara vordrangen, haben viele Brunnen erbohrt und so künstliche Oasen geschaffen, an denen Haine von Dattelpalmen Schatten und Nahrung bieten. Von Tripolis (= Dreistadt) im Norden führt eine Karawanenstraße durch die Oase Fessan nach dem Tsadsee. Die räuberischen Wüstenbewohner, die Tuareg überfallen und berauben auch wohl die Karawanen. Sie haben keine blei- bende Wohnstätte, sondern sind immer unterwegs. Um den Kopf tragen sie ein baum- wollenes Tuch gewunden. Ein faltenreiches, weißes Gewand hüllt den Körper ein, um die sengende Hitze abzuhalten. Wenige Teile der großen Wüste bilden kleine Staaten. Die Lybische Wüste gehört zu Ägypten. Türkisch sind die Land- schaften Fessan Barka (und Tripolis), französisch ist der Westen. Die Atlasländer sind nach dem Gebirge Atlas benannt, das sich in der doppelten Länge unserer Alpen dort hinzieht. Die Landstriche haben meist regenreiche Winter und regenarme Sommer. Wenn auch die Hochflächen öde sind, so zeichnen sich die Täler durch Fruchtbarkeit aus. Den Wüsten- rand im Süden bedecken Haine von Dattelpalmen, Wein und Südfrüchte gedeihen vortrefflich. Berber und Araber sind die Bewohner. Von den großen Reichen, die einst die Araber hier gründeten, ist heute nur Marokko selbständig. Wenn die Bewohner, anstatt sich immer zu "bekriegen, den fruchtbaren Bo- den besser bewässerten, so hätten sie eines der reichsten Länder der Erde. Bisher schloß sich die- ses Land von anderen Staaten und von: Verkehr ab, so daß es für den Welthandel wenig in Betracht kam. Seit neuerer Zeit werden aber auch hier europäische Kaufleute, Fabrikanten und Unternehmer —■ nicht zuletzt Deutsche — mehr und mehr zu tun bekommen. Das Land ist nämlich reich an allerlei Erzen, besonders an Eisen. Aus dem Lande kommen u. a. kostbare Gewänder und Teppiche. Die

3. Neues Realienbuch für Schule und Haus - S. 142

1910 - Bochum : Westfäl. Verl.- und Lehrmittel-Anst.
142 Residenz des Sultans ist Marokko, in herrlicher Gegend am Fuße des Atlas gelegen. Tanger an der Straße von Gibraltar ist wichtig als Hafenstadt. Hier wohnen auch die Vertreter der europäischen Mächte. Algier (größer als das Deutsche Reich) steht unter französischer Herrschaft. Das Land ist ein wohl- angebautes und ertragreiches: Gemüse, Wein, Südfrüchte, Pferde sind Haupt- erzeugnisse. Unter französischer Oberhoheit steht Tunis, ein arabisches Für- stentum. In der ,,Fremdenlegion", wie die Franzosen einen Teil der algerischen Armee nennen, dienen leider auch viele Deutsche, namentlich Deserteure. Das Leben bei derselben ist aber so hart, daß viele schon bald wieder desertieren. ...„22.Algier. Aus den Inseln im Atlantischen Ozean gedeihen Südfrüchte aller Art. Die Inseln haben ein mildes Klima und werden viel von Brustkranken ausgesucht. Die Insel Madeira liefert einen berühmten Wein. Von den Kanarischen Inseln stammen die Kanarienvögel. Den Osten der Sahara durchströmt der Nil. Nachdem der Weiße Nil bei Chartum den Blauen Nil ausgenommen hat, durchfließt der mächtige Strom des Steppenland Nubien, wo Kamel- und Rindviehzucht die Hauptbeschäftigung der Bewohner sind. In dem großen Nilknie bereiten eine Reihe Stromschnellen der Schiffahrt Hindernisse. Bei Assuan beginnt der ruhige Unterlauf des Flusses. Hier wurde ein 2000 m langer Staudamm gebaut, um das befruchtende Nilwasser auch zu höher gelegenen Teilen des Landes leiten zu können. Das Tal des Nils hat eine Breite von 20—30 km. Der Nil ist fast fünfmal so lang als der Rhein und der längste Fluß der Alten Welt. Von Juli bis Oktober, in welcher Zeit im Quellgebiete des Nils große Regen- massen niederfallen, überschwemmt der Fluß das Tal, so daß es einem großen See gleicht. Tritt das Wasser dann zurück, so hinterläßt es große Mengen von.

4. Neues Realienbuch für Schule und Haus - S. 143

1910 - Bochum : Westfäl. Verl.- und Lehrmittel-Anst.
143 Dorf ia;i stairo. fruchtbarem Schlamm, in dem Weizen, Reis, Mais, Baumwolle und Zuckerrohr gar trefflich gedeihen. So ist es zu erklären, daß hier schon so früh ein mächtiger Ackerstaat, Ägypten, entstehen konnte, in dem volkreiche Städte lagen: M e m- phis im Mündungsge- biete und Theben wei- ter stromaufwärts. Zwi- schen beiden Städten erheben sich die gewal- tigen Pyramiden, die ägyptische Könige alsgrab- stätten erbauen ließen. Von der alten Herr- lichkeit ist heute wenig mehr übrig. Das Land steht unter einem Vize- könig, dem Khediv, der dem türkischen Sultan tributpflichtig ist. Die eigentlichen Herren im Lande aber sind die Eng- länder. Sie müssen dort Einfluß haben, um den Suezkanal als ihre Hauptstraße nach Ostindien beherrschen zu können. Die Hauptstadt des Landes ist Kairo (= die Siegreiche), dort gelegen, wo der Nil sich teilt und das sehr fruchtbare Delta bildet. Auf den Straßen Kairos sieht man Leute ans aller Herren Länder, und alle Weltsprachen dringen an unser Ohr. Alexandria am Meere ist als Hafenstadt wichtig. In dem Stadtviertel der Franken, wie hier die Europäer genannt werden, sieht es gerade so aus wie in einer europäischen Stadt. Suez und Port Said sind die Endhafenstädte des Suezkanals. Dieser 160 1cm lange Kanal wurde 1859—1869 von dem französischen Ingenieur Lesseps erbaut. Weil die Unterhaltungskosten des Kanals so große sind, so muß jedes durchfahrende Schiss hohen Zoll bezahlen. Aber es spart viel an Zeit und Kohlen. Ein Dampfer, der von Hamburg nach Ostindien fährt, spart 24 Tage. Von den 4267 Schissen, die 1907 den Kanal benutzten, waren 2651 englische Schiffe. Der Sudan (— Land der Schwarzen) ist halb so groß wie Europa. Der Westen, der H ochsn dan, empfängt reichlich Nieder- schläge und ist darum quel- len- und waldreich. Laus linb Mündung des Niger? In Tim buk tu (— Höhle) laufen mehrere Karawa- nenstraßen zusammen, de- ren Fortsetzung der Niger darstellt. Das heißfeuchte Klimaderküstevon Ober- guineas— ginea) ruft eine üppige Pflanzenwelt und damit auch großen Tier- Straße in Alexandrien. reichtum hervor. Die Küste,

5. Neues Realienbuch für Schule und Haus - S. 144

1910 - Bochum : Westfäl. Verl.- und Lehrmittel-Anst.
144 Hafeneinfahrt in Port Said. die nur wenige brauchbare Häfen hat, ist französischer, englischer und deutscher Besitz. (Deutsche Kolonien?) Doch läßt die gefährliche Fieberluft der Küste größere euro- päische Siedelungen kaum aufkommen. Nach dem Juireru zu senkt sich der Sudan zum Flachsudan. Der Tsadsee bezeichnet wohl die tiefste Stelle. Von Südosten eilt der Scharr herbei, der dem See zur Regenzeit gewaltige Wassermassen zuführt. Doch wird der See infolge der starken Verdunstung immer kleiner Nach dem Nil zu hebt sich der Sudan wieder etwas, um jenseits des Niltales zu dem schwer zugänglichen Berglande Abessinien aufzusteigen. Die Abessinier ge- hören einer altchristlichen Irrlehre an, und dank der Abgeschlossenheit des Landes wußten sie Selbständigkeit und Christentum zu bewahren. In neuerer Zeit erschließt sich das Land für europäische Kultur. Der ganze Sudan wird von Negern be- wohnt, die meist Mohammedaner sind. Südafrika. Südafrika begreift in sich das Kongobecken und das O st a f r i k a n i s ch e Seenhochland, ferner das S t ep p e n h o ch l a n d im Süden. Nach dem Kongobecken leitet der Flachsudan über. An den Ufern des wasserreichen Kongo und seiner Nebenflüsse stehen Urwälder voll tropischer Pflan- zenfülle. Dem Walde schließen sich weite Grasflüchen an, auf denen Asfenbrot- bäume gedeihen, die 20—30 m Umfang erreichen. Da tummeln sich Antilopen-, Büffel-, Giraffen- und Zebraherden. In den Wäldern Hausen Elefant und Nas- horn, in den Flüssen Flußpferd und Krokodil. Dazu verbreiten Löwen und Panther ihre Schrecken. — Wie vielfach, so findet man auch hier unter den Negern sehr geschickte Schmiede, Schnitzer und Töpfer. Einzelne Stämme sind gefürchtete Menschenfresser. Die europäischen Pflanzer, die namentlich Kaffee und Kakao, Zuckerrohr und Tabak anbauen, haben sehr viel unter dem heißfeuchten Klima zu leiden. Dem Verkehr kommen manche und lange Schiffahrtswege zustatten.

6. Neues Realienbuch für Schule und Haus - S. 145

1910 - Bochum : Westfäl. Verl.- und Lehrmittel-Anst.
145 Doch wird die Kongoschiffstraße mehrmals unterbrochen. Warum vor der Mün- dung? Stromfchnellen und Wasserfälle werden aber von Eisenbahnen umgangen. Das Kongogebiet fällt ungefähr mit dem Kongostaat zusammen, der Belgien gehört. Nur mit der Kongomündung reicht er ans Meer. Der übrige Teil des Flach- landstreisens am Meere, der Niederguinea heißt, gehört Frankreich und Portugal. Östlich vom Kongobecken steigt das O st afrikanische Hochland auf (s. Deutsch-Ostafrika). Das südliche S t e p p e n h o ch l a n d hat im Osten und Süden ansehn- liche Randgebirge, an denen sich die Wolken vom Indischen Ozean abregnen. Der vorgelagerte Küstensaum erzeugt daher auch reichlich Wein, Weizen, Obst, Süd- früchte und Mais, während das Innere regenarm bleibt und sogar eine Wüste, die Kalahari, aufweist. Nur Sambesi und Orange führen ständig Wasser, während andre Flüsse in regenarmer Zeit ganz versiegen. Die Wärme wird durch die Höhenlage gemildert, so daß auch dauernde Ansiedelungen von Europäern möglich waren. Die ursprünglichen Bewohner waren zumeist Hottentotten und Buschmänner. Letztere sind kleine und hagere Neger mit äußerst scharfem Gesicht und Gehör. Mit den Nachbarstämmen leben sie in beständiger Feindschaft. Ihre vergifteten Pfeile sind äußerst gefährlich. Zur Zeit des Überflusses essen diese Neger sehr viel; in der Not begnügen sie sich mit allerlei Knospen und Zwiebeln, mit Schlangen, Würmern, Eidechsen und Ameisen oder hungern tagelang. Während anfangs die Niederländer Herren Südafrikas waren, haben heute die Engländer ganz Südafrika in Besitz. Vor einigen Jahren haben sie auch die beiden Republiken Transvaal und Oranjefreistaat, die von Niederländern oder Buren gegründet worden waren, unterworfen. Nur Portugal und das Deutsche Reich haben noch ihre Kolonien. Der ganze Landstrich eignet sich besonders zur Vieh- zucht. Groß ist der Reichtum an Gold und Diamanten. Der Verkehr im Lande ist aber sehr erschwert, da fahrbare Straßen fehlen und die Randgebirge die Zu- gänglichkeit sehr erschweren. Das Hauptsahrzeug ist der plumpe Ochsenwagen, vor den man wohl bis 16 Paar starke Ochsen spannt. Kapstadt am Fuße des 1100 ni hohen Tafelberges treibt gewaltigen Handel mit Schafwolle, Straußfedern und Kapwein. Auch Port Elizabeth ist wichtiger Han- delsplatz. Eine Eisenbahn führt von hier nach Johann esburg (Gold- felder) und Pretoria, von da zum portugiesischen Hafen Lorenzo Marquez. Die Engländer planen eine Eisenbahn, die vom Kaplande bis nach Ägypten Afrika der ganzen Länge nach durchschneiden soll. Die Insel Madagaskar (= Insel der Wildschweine), ganz von Gebirgen erfüllt, ist größer als Deutschland und steht unter französischer Herrschaft. Vergleichende Übersicht von Afrika. Europäische Besitzungen. Länder qkm Einwohner Größenvergleich Britischer Besitz lohne Ägypten) 5 Mill. 38 Mill. 7- Europa Französischer Besitz .... 480 Mill. 25 „ 9 X Frankreich Deutscher Besitz 22|s Mill. 11.7 „ 4 7r X Deutsches Reich Portugiesischer Besitz.... 2 Vio Mill. 6 72 „ fast 4 x Deutsches Reich Türkischer Besitz ..... 4 Mill. 2074 „ Europa ohne Rußland und Balkanhalbinsel (Tripolis'' . l „ 1 „ Deutsch Reich u.schweden Ägypten (unter brit Einfluß) 3 „ 19 '/4 „ 7» Europa Sudan 2 10 „ Deutsch. Reich, Österreich- Ungarn u.skandinavien Italienischer Besitz .... 490 000 680 000 l3/4 Italien Spanischer Besitz ..... 214 000 300 000 7» Spanien Belgischer Besitz ..... Kamp, Realienbuch. 2 74 Mill. 14 Mill. 4 X Deutsches Reich. 10

7. Neues Realienbuch für Schule und Haus - S. 146

1910 - Bochum : Westfäl. Verl.- und Lehrmittel-Anst.
— 146 — Nil . . . - Kongo . . . Niger . . . Flüsse und Seen. 6 200 km Sambesi ....... 2 700 km 4 600 „ Oranje.................. 2 000 Ukeröwe (Viktoria) 66 000 qkm (Bayern) Tsadsee . . 27 000 qkm (Westpreußen) Tanganikasee 40 000 qkm (Ostpreußen) Nyassasee . 27 000 „ Kairo . - . Alexandria Tunis . . . Johannesburg Algier . . . 340 000 170 000 190 000 97 000 Kapstadt . . Marokko . . Sansibar - - Daressalam 85 000 Einw. 50 000 „ 50 000 , 13 000 Städte. 650 000 Einw- Australien. Übersicht?) Australien (= Südland), das im 16. Jahrhundert entdeckt wurde, ist an Flächeninhalt der kleinste Erdteil. Er besteht aus dem Festlande und zahlreichen Inseln, die sich zu ersterem wie 1: 6 verhalten. Neuguinea und T a s m a n i a sind nur durch seichte Meeresstraßen vom Festland getrennt. An hohen Gebirgen und schiffbaren Flüssen ist Australien ärmer als jeder andere Erdteil. Obgleich Australien als der älteste der jetzigen Erdteile anzusehen ist, so ist es doch am spätesten bekannt geworden. Das ist hauptsächlich seiner ungünstigen Lage zuzu- schreiben. In der Mitte der großen Wasserhalbkugel gelegen, fern von Europa, konnte es erst seit der Entwicklung der überseeischen Dampfschiffahrt in den Kreis des Weltverkehrs gezogen werden. Seit Eröffnung des Suezkauals ist Austra- liens Beziehung besonders zu Europa eine sehr rege. Das Festland. Wie Afrika, so weist auch das australische Festland wenig Gliederung auf. Der Osten hat Randgebirge. Dort liegen die Australischen Alpen, die bis 2200 m emporsteigen, und die Blauen Berge. Das Klima ist trocken und heiß. Die vorherrschenden Südostwinde verlieren schon an der Ostküste ihre Feuchtigkeit. Das westliche Flachland bekommt von Osten her keine Niederschläge, weshalb das Land dürr ist. Die Flüsse führen meistens nur zur Regenzeit Wasser, dauernden Flüssen gibt nur das Gebirge im Osten ihren Ursprung. Dorther kommen der Murray (mörre) mit dem Darling (derling), die nur mit kleinen Schiffen zu befahren sind. Im Innern herrscht die Steppe vor. Manche Bäume und Sträucher tragen lederharte, immergrüne Blätter, die die schmale Seite der Sonne zukehren, so daß sie kaum Schatten spenden. Andere haben nur schachtelhalmartige Zweige, so daß es aussieht, als hätten sie ihre Wurzeln nach oben gekehrt. An der Küste gedeiht der Brotfruchtbaum, die Kokos- und Sagopalme, der Gummibaum, das Zuckerrohr, die Baumwolle und der Weizen. In der Tierwelt finden sich Formen, die man sonst nicht mehr findet: Riesenkänguruh, Schnabel- tier, weiße Adler, schwarze Schwäne, zahlreiche Papageien und Kakadus. Schaf- zucht wird im großen betrieben. Ein einziger Bauer besitzt oft mehr als 100 000 Schafe. Weidetiere und andere Tiere sind meist von Europa eingeführt worden. 0 Größe und Bevölkerung s. S. 124.

8. Neues Realienbuch für Schule und Haus - S. 265

1910 - Bochum : Westfäl. Verl.- und Lehrmittel-Anst.
— 265 — Bantunegern. Sie zerfallen in viele Stämme, von denen der der kampflustigen Dualla der zahlreichste ist. Sie unterhalten sich auf weite Entfernungen durch die Trommelsprache. Orte. Der Sitz der Negierung befindet sich in dem gesunden Buöa. von Duala am Kamerunhafen führt eine Nordlandbahn über (00 km ins Land hinein. Von hier aus wird auch eine Mittellandbahn gebaut. Eine von Kribi ausgehende Südbahn ist bewilligt. Kamerun hat bereits ^ Regierungsschulen. Die Missionen entfalten eine ungemein rege und gesegnete Tätigkeit. Die katholische Mission dieses Gebietes liegt in den fänden der j)allotiner. h Deutsch-Südwestafrika. Lage und Gröfle. Die innere Grenze bildet zumeist der 20. Grad, doch springt ein schmaler Streifen (Taprivizipsel, 70—(00 km breit) nach Osten bis an den Sambesi vor. Im Süden bildet der Oranje-, im Norden der Kunene- Fluß die Grenze. Die Größe beträgt 835 000 qkm, das Land ist also um die bsälste größer als das Deutsche Reich. Boöengestalt und Bewässerung. Die sandige, hafenarme Küste hat eine starke Brandung, so daß sich in Swakopmund und Lüderitzbucht lange Lan- dungsbrücken nötig machten. Die englische lvalsischbai ist stark versandet. An den breiten Dünensaum schließt sich felsige wüste, deren Durchquerung mehrere Tagereisen beansprucht, chie steigt zum Randgebirge aus, dem dann eine Steppenhochebene folgt. Aus ihr steigen Granitkuppen und Tafelberge auf (in der Mitte des Landes der quellenreiche lvaterberg, im Süden die Karasberge). Nach Osten fällt das lhochland zu der Kalaharisteppe ab, deren Westen deutsch ist. Sämtliche Flüsse können zu Verkehrszwecken nicht benutzt werden. Nur der Oranje und Kunene haben das ganze Jahr hindurch fließendes Wasser. Klima und Produkte. Das Klima ist im Sommer heiß, aber trocken und gesund. Der Winter ist gemäßigt, und Nachtfröste sind im Innern nicht selten. Die mittlere Jahrestemperatur beträgt (?o Telsius. Die Dürre — man nennt Südwestafrika nicht mit Unrecht das „Land des Durstes" — macht eine geregelte Ackerbestellung meist unmöglich. Abgesehen von dem regenreicheren Ovamboland im Norden eignet sich das Gebiet mehr zur Zucht von Rind- vieh, Schafen, Ziegen und Straußen. Der Wasserarmut will man durch Tal- sperren und Ouellenbohrungen entgegenwirken. Aüch der Erzbergbau wird be- deutungsvoll. Das reiche Kupferlager <Dtawi (im Norden), durch Bahn mit Swakopmund verbunden, lieferte (908 für mehr als 6 Millionen Mark Kupfer. Auch der Bleibergbau ist aussichtsvoll. An der von der Lüderitzbucht aus- gehenden Bahn find wertvolle Diamantenfelder erschlossen. Schon im ersten Schürsjahr konnten für 5( 000 Mark Diamanten ausgeführt werden. Außerdem steht ein gewaltiges Marmorlager vor der Ausbeute. Bevölkerung. Die Zahl der Bewohner wird auf 200 000 geschätzt, dar- unter über (2 000 Europäer, von denen über 9000 Deutsche sind. Den Norden bewohnen Ovambo, arbeitsame Ackerbauer. Im mittleren Teile leben die hoch- gewachsenen bsereros, die Viehzüchter find. Den Süden bevölkern die bjotten- totten, Leute kleinen Wuchses. Sie sind vorzügliche Jäger und Krieger, aber treulos. In drei harten Kriegsjahren von (903—(906 haben uns die bjereros und die bjottentotten viel zu schaffen gemacht. Samuel M a h e r e r 0 , der feige Gberhäuptling der bs e r e r 0 , hatte das vertrauen der Deutschen schändlich mißbraucht und in aller Stille einen Ausstand vorbereitet. Am (2. Januar (90^ brach das Unwetter mit furchtbarer Gewalt los. Die weißen Bewohner innerhalb des bjererolandes, mit Ausnahme der Engländer, ^vurden, soweit sie sich nicht in die festen Plätze zu retten vermochten, ermordet. Ihre bsabe wurde geraubt oder zerstört.

9. Neues Realienbuch für Schule und Haus - S. 267

1910 - Bochum : Westfäl. Verl.- und Lehrmittel-Anst.
267 Grabmal eines reichen Herero. geborenen übrig geblieben ist, muß bei Weißen arbeiten. Alkohol darf nicht air sie verkauft werden. Orte. Als Rasenplätze werden benutzt: Lüderitzbucht (Angra-jdequena, d. i. kleine Bucht), die englische W a l f i s ch b a i und Swakop in u n d an der Mündung des Swakop. W i n d h o e k (Huk — spitze), ist der Bitz des Landes- hauptmannes. Verkehrsmittel im Innern ist der Ochsenwagen; mit (0—20 Ochsen bespannt, legt derselbe täglich mit einer Last voll 30—50 Zentnern (8—35 km zurück, von Swakopmund bis Windhoek (380 km) ist eine Bisen- bahn gebaut, von der eine zweite Linie abzweigt, die zu deil Otawi-Rkinen (bis Grootfontein) führt. Außerdem ist die Bahn Lüderitzbucht-Keetmannshoop gebaut. Deutsch-Ostafrika. Lage und Gröste. Deutsch-Gstafrika, das größte der deutschen Schutz- gebiete, wird begrenzt im Norden von Britisch-Mstasrika, im Süden von s?or- tugiesisch-Ostafrika, in: Westen von Britisch-Zentral-Afrika und den: Kongostaat. Das ganze Gebiet umfaßt 995 000 qkm, ist also fast doppelt so groß als das Deutsche Reich. Bodengestalt und Bewässerung, von Norden nach Südeil zieht sich eiil breiter Bergrücken, der zur Küste hin zu einer schmalen, sruchtbareil Ebene steil, nach Westeil, den Seen zu, allmählich abfällt. An der Nordgreilze erhebt sich der Kilima-Ndscharo, d. i. Berg des bösen Geistes, der höchste Berg Afrikas, 6(00 m hoch. Bis zu einer l)öhe von 2000 m umrauschen diesen Bergriesen, der eiil Gebiet bedeckt, das (*/2 mal so groß ist als der tharz, herrliche Bananen- wälder. In einer lsöhe von 3000 m beginnt die Region der Gräser und Kräuter. Das Hochland iiil Innern ist wasserarm. Die Flüsse sind wegen des starken Gefälles und wegen zahlreicher Stromschnellen nur im Rnterlause schiffbar, von großer Bedeutung sind drei Süßwasserseen, die teilweise zum deutschen Schutzgebiete gehören: der Viktoria - N ^ ans a, der T a n g a n i k a, der Nyassa-See.
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