Ii. Deutsch-Ostafrika.
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2. Bodenform und Klima. Aus der 90—150 km breiten Küsten-
ebene, die ihres von den zahlreichen Sümpfen herrührenden, ungesunden
Klimas wegen fast gar nicht bewohnt werden kann, steigt man stufen-
förmig zu dem die ganze Sandebeue in weitem Bogen umspannenden
Küstengebirge empor, das im Kilima-Ndscharo seine größte Höhe
erreicht (6000 m). Dahinter liegen die unabsehbaren Hochflächen und
Berglandschaften, die sich durchschnittlich 1000 m erheben; sie weisen ein
tropisches, für den Europäer gesundes Klima auf.
3. Schcifje ciuf und in der Grde. Große Ur- und Sumpfwaldungen,
auch Steppen und Wüsten bieten die Heimat für Elefanten (Elfenbein)
und Nashörner, Löwen, Schakale, Hyänen, Giraffen, Büffel
und Affen. Die Sümpfe und Flüsse, sowie auch die drei großen Seen
Viktoria, Tanganjika und Njassa sind reich an Flußpferden (Zähne),
Riesenschildkröten (Schildpatt), Krokodilen (Haut) und Fischen.
Auch der Strauß (Federn) kommt im W. vor.
Neben wertlosen Steppen liegen Gebiete von außerordentlicher
Fruchtbarkeit. Besonders gedeihen an den Abhängen der Küstengebirge
Bananen, Erdnüsse, Erdmandeln und die für uns so wichtigen
Kokospalmen; auch dem Baumwollbau wird seitens der deutschen
Kolomalgesellschaft besondere Aufmerksamkeit zugewandt. Deutschland ist
in bezug auf Rohbaumwolle fast ganz auf Amerika angewiesen. 1911
mußte es über 450 Mill. M an die Union zahlen. Um uns dieser Ab-
hängigkeit zu entziehen, sind in nnsern Kolonien erfolgreiche Anbauversuche
unternommen worden. Die 1905 in Ostafrika begonnene Baumwollkultur
berechtigt zu den besten Hoffnungen.
Auch der Anbau der Sisalagave, die den wertvollen Sisalhanf liefert,
wird rege betrieben und gibt reiche Ertrüge. Bon hervorragender Bedeutung
sind die Lianen, die den wertvollen Kautschuk liefern. Mehr als die
Hälfte des ausgeführten Kautschuks wird jetzt in Plantagen gewonnen.
Kaffee gedeiht in vorzüglicher Güte (Usambara). Tabak wird in
allen Teilen des Schutzgebietes von den Eingeborenen angebaut, die ihn
aber fast ausschließlich zur Befriedigung ihres eigenen Bedarfs verwenden.
Außerdem findet man an Brotfrüchten: Weizen, Gerste und Reis, von
Fruchtpflanzen: den Brotfrucht-, Feigen-, Oliven-, Mandel- und
Orangenbaum und Jams, von Nutzhölzern: Ebenholz, Riesenbuchs-
bäume, Akazien und Nadelhölzer, von Ölpflanzen die Öl- und
Rizinuspalme und von Gewürzpflanzen den Zimmetbaum. Auch
sind alle europäischen Gemüsepflanzen vertreten.
Der Mineralreichtum von Ostafrika scheint die Erwartungen zu
übertreffen. Kohlen sind am Njassa-See gefunden, aber noch nicht ab-
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Extrahierte Ortsnamen: Deutsch-Ostafrika Kilima-Ndscharo Viktoria Deutschland Amerika Ostafrika Brotfrucht- Ostafrika Njassa-See
ant roten Meere, besonders im Süden der Halbinsel. Deswegen nannte man diese Küstenstriche früher auch das glückliche Arabien. Bedeutende Flüsse hat das Land nicht, das Klima desselben ist heiß. _ Die hauptsächlichsten Städte Arabiens sind Medina und weiter südlicher Mekka, beide im Westen. — Seit uralten Zeiten wohnten in diesem Lande die Araber, ein den Israeliten verwandtes Volk.^ Sie waren in viele Stämme geteilt und führten ein wanderndes Hirten- und Nomadenleben Die in der Wüste herumstreifenden Araber nannte man gewöhnlich Beduinen. Wie jedes Naturvolk zeichneten sich die Araber durch manche gute Sitte aus. Sie waren tapfer, ehrltebend und treu in ihrer Liebe und Freundschaft. Gegen Fremde übten sie unbegrenzte Gastfreundschaft. Kampf war ihre größte Lust, deswegen führten auch die einzelnen Stämme unter einander fortwährend blutige Kriege, welche Läufig erst mit der gänzlichen Vernichtung des einen oder des andern Stammes endeten. War ein Araber beleidigt worden, so ruhte er nicht eher als bis er diese Beleidigung blutig gerächt hatte, und so kam es nicht selten vor, daß sich ganze Familien aus diese Weise gegenseitig aus dem Wege räumten (Blutrache). Dem Gesänge und der Dichtkunst war dieses Volk sehr ergeben. Viele Sitten und Gebräuche der Araber erinnern uns an unsere Vorfahren, die alten Deutschen, nur im Aeußent unterschieden sich die beiden Völker bedeutend. Denn während der Germane hohen, starken Wuchses war, mit hellblonden Haaren und blauen Augen, war der Araber schmächtiger, aber dennoch kraftvoller Statur, mit schwarzen Haaren und kohlschwarzen Augen. — Arabien war von den Römern nur zum allerkleinsten Teile erobert worden Bald ab r sollte es Dahin kommen, daß die Araber selbst einen großen Teil der Länder des ehemaligen römischen Reiches stch aneigneten Der Mann, der einen gewaltigen Umschwung unter seinen arabischen Landsleuten hervorbrachte und diese Eroberungen vorbereitete, war Mohanud.
8 109. Mohamed. Mohamed war um 5 < 1 tt. Lht\ Geb. zu Mekka geboren. Er gehörte dem edlen Stamme der Koreischiten an, welchem die Bewachung der Kaaba, des ammsche^ übertragen war. Die Kaaba ist nämlich ein schwarzer Stein; derje b war ursprünglich weiß gewesen und war der Sage nach von den Engeln dem Abraham zum Bau des Tempels in Mekka gebracht, aber von den Tränen die Abraham um die Sünden der Menschen vergossen hatt, war er schwarz geworden. Mohamed verlor seine Eltern früh und ward von seinem Oheim zum Kaufmann erzogen. Als solcher unternahm er viele Reisen in ferne Gegenden und lernte auf denselben die verschiede -ften Länder und Religionen kennen. Nachdem er stch mit der reichen Kaufmannswittwe Kadidfcha verheiratet hatte, führte er em znru lg-zogenes und beschauliches Leben. Er floh die Menschen u d hte t stch wochenlang in der Wüste auf. Bald reifte tn ihm der Entschluß, Der
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
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Extrahierte Personennamen: Mohamed Mohamed Abraham Abraham Mohamed Kaufmannswittwe_Kadidfcha
A. Worgentändische Völker.
i. Acgijptcn.
§ 1. Das atte Aegypten; die Aegypter. Aegypten liegt im nordöstlichsten Teile von Afrika und ist mit Asien durch die Landenge von Suez verbunden. Im Norden wird es vom mittelländischen Meere, im Westen von der großen Wüste Sahara, im Süden von der Landschaft Nubien und im Osten vom rothen Meere begrenzt. Den südlichen Teil des Landes nennt man Oberägypten, den mittleren Mittelägypten und den nördlichen Unterägypten. Von Süden nach Norden durchströmt Aegypten der gewaltige Nil ström, welcher in das mittelländische Meer mündet und durch seine alljährlichen Überschwemmungen das Land bewässert und befruchtet. Bedeutende Städte Aegyptens waren im Altertume das hunderttorige Theben, Memphis, Sais und Alexandria. — Die alten Aegypter waren ein gebildetes und fleißiges, meist Ackerbau treibendes Volk. Sie teilten sich in mehrere Kasten oder Klassen; die hauptsächlichsten derselben waren die Priesterkaste, die Kriegerkaste, die Gewerbtreibeuden und die Ackerbauer. Ihre vornehmsten Gottheiten waren Osiris, der Gott der Sonne und Isis die Göttin des Mondes. Von Tieren verehrten sie den Vogel Ibis, das Krokodil, das Ichneumon n*d den Apis, einen schwarzen Ochsen mit einem weißen Flecken an der Stirne. Die Priester der Aegypter waren besonders in der Sternkunde und in der Arzneikunde bewandert.
§ 2. Waudenkmäker der Aegypter. Die Ueberreste der gewaltigen Baudenkmäler der Aegypter setzen noch jetzt denjenigen, welcher sie besichtigt, in Erstaunen. Diese Ueberreste sind Ruinen teils von alten Göttertempeln, teils von großen Palästen, teils aber auch von riesigen Grabdenkmälern, welche zu Ehren und znm Andenken der ägyptischen Könige aufgebaut worden waren. Die Ruinen von gvoßen Tempeln und Palästen findet in cm vorzugsweise in Oberägypten an der Stelle, wo das alte Theben gestanden hat, in der Nähe der jetzigen Dörfer Luxor und Karnak. Die Königsgrabmäler oder Pyramiden findet
Wolff, Leitfaden z. allg. Gesch. 2. Aufl. 1
TM Hauptwörter (50): [T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
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— 86 —
bauen darf. Die deutschen Schiffe sind daher in der Lage, jederzeit in
Kiautschou Kohlen einzunehmen, wodurch sie ganz unabhängig vom Aus-
lande werden.
Kiautschou wurde im Dezember 1897 vom Deutschen Reiche besetzt.
Es ist vorläufig aus 99 Jahre von China erpachtet. Hauptort ist die rasch
emporgeblühte, ganz europäischen Charakter tragende Hafenstadt Tsingtau.
2. Afrika,
liegt größtenteils in der heißen Zone. Mit Asien hängt es durch die jetzt
durchstochene Landenge von Suez zusammen, und an der Meerenge von
Gibraltar nähert es sich Europa am meisten. Es wird im N. vom mittel-
ländischen Meere, im W. vom atlantischen, im D. vom indischen Ozean
mit dem roten Meere bespült. — Der nördlichste Punkt von Afrika ist
das Kap Blanco, der südlichste das Nadelkap, der westlichste das
grüne Vorgebirge (Kap Verde) und der östlichste das Kap Guardafui.
— Afrika hat von allen Erdteilen die geringste Gliederung; größere
Halbinseln fehlen ihm ganz. —
Die ganze Südhälfte ist ein ungeheures Hochland, Hochafrika, mit
zwei vorspringenden Gebirgsländern, dem Alpenland von Habesch im O.
und Hochsudan mit dem Kong im W. Zwischen beiden liegt das Flach-
land Sudan. Nördlich von Hoch- und Niedersudan zieht sich die Sahara
vom atlantischen Meere bis zum Nil. Nördlich von derselben am Mittel-
meere erhebt sich das Atlasgebirge, von dem das Hochland von Barka
nur durch einen schmalen Wüstenstreif abgetrennt ist.
Die bedeutendsten Flüsse des Erdteils kommen von Hochafrika. So
der N i l, dessen Quellsluß Bahr el Abiad (weißer Fluß) dem unter dem Äquator
liegenden Viktoria-See entströmt, sich bei Chartum mit dem aus Habesch
kommenden Bahr el Azrek (blauer Fluß) vereinigt, und nachdem er noch
den Atbara aufgenommen, auf seinem ganzen Unterlaufe von 300 Meilen
gar keinen Nebenfluß erhält. Der zweitgrößte Fluß Afrikas ist der Kongo.
Der Niger, der auf dem Kong entspringt, mündet, ein waldreiches Delta
bildend, in den Meerbusen von Benin. Außerdem merken wir den Senegal,
Gambia und Orangesluß zum atlantischen, den Sambesi zum indischen
Ozean.
Das Klima Afrikas ist das heißeste auf der Erde, das nur an den
Küsten durch die Seewinde und in den Tafel- und Gebirgsländern durch
die Erhebung des Bodens etwas gemildert wird. Doch sind die Nächte
meist kalt, da die Wärme sehr rasch gegen den wolkenlosen Himmel aus-
strahlt. Es gibt nur zwei Jahreszeiten, eine nasse und eine trockene
(um den Äquator zwei trockene). Furchtbare Gewitter eröffnen die Regen-
zeit, in der die Flüsse regelmäßig Überschwemmungen verursachen und große
Seen entstehen, die dann in der regenlosen Zeit wieder austrocknen.
Die Pflanzenwelt Afrikas ist eine überaus reiche und mannigfaltige
(Affenbrotbaum, Ebenholzbaum, Dattelpalme, Kaffee, Gewürze), die Tier-
welt ebenfalls prachtvoll entwickelt und großenteils dem Erdteile eigen-
tümlich (Löwe, Leopard, Giraffe, Kamel, Elefant. Nashorn, Nilpferd, Zebra,
Affen, Strauß. Flamingo, Ibis, Papageien, Krokodil, Schlangen, pracht-
volle Schmetterlinge und Käfer, Termiten).
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Extrahierte Ortsnamen: China Tsingtau Afrika Suez Europa Afrika Afrika Hochafrika O. Hochsudan Niedersudan Afrikas Niger Benin Senegal Gambia Afrikas Afrikas Ebenholzbaum
- 87 -
Die Bevölkerung gehört in dem nördlichen Teile der kaukasischen,
in dem übrigen Afrika der Negerrasse an. Zum Christentums bekennen
sich nur wenige, mehr zum Islam, die meisten sind Heiden. Die Zahl der
Bewohner Afrikas wird aus 200 Millionen geschätzt.
Wir betrachten nun noch kurz die wichtigsten Teile Afrikas.
1. Ägypten, das Land des Nil, besteht aus dem eigentlichen Ägypten
und dem ägyptischen Sudan. Es ist türkischer Vasallenstaat unter britischem
Einfluß.
a) Das eigentliche Ägypten besteht aus dem schmalen, überaus fruchtbaren
Streifen zu beiden Seiten des
unteren Nil und den beiden Ge-
birgsketten, die das Niltal be-
grenzen. Es ist ein 2 bis 9 Meilen
breites angebautes Tal, ein
Streifen Pflanzenerde, der sich
durch die Wüste zieht. Das Klima
ist heiß und trocken, Regen ist eine ^
Seltenheit. Die Fruchtbarkeit *»«• 20' *om Unterlauf dcs m.
hängt ganz von den Überschwemmungen des Nil ab, die durch die heftigsten
Regengüsse in den Quellgegenden des Flufses verursacht werden und einen
fetten Schlamm zurücklassen. Die Ägypter haben schon im hohen Altertum
eine bedeutende Bildung besessen, davon zeugen noch heute ihre gewaltigen
Bauwerke (Pyramiden, Obelisken, Ruinen von Theben). 11 291000 Einw.
Zu den Ureinwohnern gesellen sich jetzt noch Araber, Türken, Neger, Juden
und Europäer.
Hauptstadtist Kairo mit 651000 E. Außerdem merken wir noch: Alexandria,
Hauptstadt am Mittelmeere mit 338000 E.; Rosfette, Damiette, Suez (am
Suezkanal).
d) Der ägyptische Sudan bestehend aus den Ländern Nubien, Kordosan,
Darfor und den Äquatorialprovinzen.
Nubien, das Stufenland des mittleren Nil, der hier zahlreiche
Wasserfälle und Stromschnellen bildet. Die reiche Bewässerung und die
tropischen Regen schaffen im südlichen Teile einen üppigen Pflanzenwuchs;
das übrige Nubien ist dürr und unfruchtbar. Zahlreiche zum Teil präch-
tige Ruinen zeugen von der Bildung der Bewohner im hohen Altertume.
Nubien hat 3 Mill. Einw.
Dongola, 8000 E,; Q£ bar tum am Zusammenfluß des weißen und blauen Nil,
50000 E., ehemals Hauptsklaveumarkt, noch durch seinen Handel mit Elfenbein
und andern Produkten Jnnerafrikas wichtig.
2. Abessinien (Habesch), zum größten Teil Hochland von 2 bis 3000 m
Höhe mit gemäßigtem Klima und reichem Pflanzenwuchs. Es wird von
einem kraftvollen und geistig gewandten Menschenschlage bewohnt. 8 Mill.
Einwohner.
Hauptstadt Adelis-Abbaba 50000 E., Gondar in reizender Lage, 5000 E.
3. Das Plateau von Barka in seinem westlichen Teile mit reichem
Pflanzenwuchs und zahlreichen Ruinen von Städten aus dem Altertum.
4. Die Berbern, ein ausgedehntes Hochland, das von den Gebirgs-
ketten des Atlas durchzogen wird. Sie enthält vier Staatsgebiete: Tripo-
lis, Tunis, Algier und Marokko.
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— 89 —
länder, für die sie wegen ihrer reichen Bodenschätze (Gold, Diamanten)
von großer Bedeutung sind. Nordöstlich vom Kapland, zwischen dem Oranje-
Freistaat und der Küste, schließt sich die englische Kolonie Natal an.
9. Hierauf folgen nördlich die portugiesischen Küstenländer Sofala und
Mosambik und Deutsch-Mafrika. An Deutsch-Ostafrika reiht sich im N.
die englische Kolonie Adjan und weiterhin das Land der Somali unter
italienischer Herrschaft.
10. Von den Inseln des Erdteils merken wir: im indischen Ozean
Madagaskar, so groß als Deutschland, neuerdings von Frankreich unter-
worsen; nördlich davon Sansibar, Residenz eines Sultans und Ausgangs-
punkt für Handel und Erforfchungsreifen in Ostafrika; im atlantischen Ozean
St. Helena, der Verbannungsort Napoleons I.; die Inseln des grünen
Vorgebirges; die kanarischen Inseln; Madeira (spr. Madehra) mit
berühmtem Wein; die Azoren.
Die deutschen Schutzgebiete Afrikas.
a) Deutsch-Ostafrika.
Deutsch-Ostafrika, die größte und wichtigste deutsche Kolonie, wird im
O. vom Meere, im S. vom Rovumaflufse, im W. zum größten Teile von
3 Seen, dem Viktoria-See, dem Tanganika-See und dem Njassa-
See begrenzt; die Nordgrenze gegen das englische Gebiet bildet eine Linie,
welche vom indischen Ozean unter 4vs° südl. Breite zum Kilimandscharo-
Berge und von hier zum Viktoria-See sich zieht. Dieses Gebiet, fast
doppelt so groß als Deutschland, besteht zunächst aus einem schmalen Küsten-
streifen, über den sich im W. das ostafrikanische Schiefergebirge er-
hebt, das im N. seine höchste Erhebung in dem gewaltigen Vulkane Kili-
mandscharo erreicht (über 6000 in). Von dem Schiefergebirge strömen der
Rufu, an dessen Mündung die wichtigste Stadt Bagamoyo, der Wann,
an dessen Mündung Saadani und der Pangani zum indischen Ozean.
Westlich dehnt sich hinter diesem Gebirge ein weites Hochland aus, das
nach den Seen hin wieder von Gebirgen begrenzt wird. Auf demselben
entspringen der Rufidschi und der Lindi. "Der Mündung des Rufidschi
gegenüber liegt die Insel Mafia, die besonders, nachdem die Insel Sansibar
gegenüber der Mündung des Rufu an die Engländer abgetreten worden,
von großer Wichtigkeit ist. Die genannten Flüsse bilden die natürlichen
Straßen in das Innere des Landes, das nur nördlich vom Rufidschi etwas
bekannter geworden ist. — Das Küstenland und das meist bewaldete Schiefer-
gebirge haben einen reichen Pflanzenwuchs und sind großenteils zur Anlegung
von Pflanzungen (Plantagen) geeignet. Insbesondere hat hier der Anbau
von Baumwolle, Tabak und Kaffee eine große Zukunft. Die Hochländer
sind dagegen meist baumlose Steppen oder Wüsten. Fruchtbarer sind wieder
die Gebirge an den Seen.
Die ursprünglichen Bewohner der Küstenländer sind Suaheli-Neger,
deren Sprache zur Verkehrssprache in einem großen Teile Ostafrikas ge-
worden ist; die Bewohner des Binnenlandes sind ackerbautreibende Bantu-
neger. Diese wurden vielfach verdrängt durch die viehzüchtenden Nomaden-
stämme der Mafiti und Wahehe, welche sich allmählich der ganzen Steppen-
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TM Hauptwörter (200): [T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien]]
Extrahierte Personennamen: Helena Napoleons_I. Madehra
Extrahierte Ortsnamen: Sofala Mosambik Deutsch-Ostafrika Ozean
Madagaskar Deutschland Frankreich Sansibar Ostafrika Afrikas Deutsch-Ostafrika Deutsch-Ostafrika Viktoria-See Deutschland Ozean Sansibar Ostafrikas
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a) Tripolis, wie Barka unter türkischer Oberhoheit. Über 1 Million
Einwohner.
Hauptstadt Tripolis am Mittelmeere (3g000 E-).
b) Tunis, Algier und das Kaisertum Marokko waren bis in die
neuere Zeit gefurchtste Raubstaaten, deren Bewohner als Seeräuber die
Meere unsicher machten. Algier ist jetzt Besitzung der Franzosen, deren
Herrschaft sich immer weiter nach Süden und Südwesten ausbreitet. In
dem Lande sind deshalb viele Franzosen ansässig. Auch Tunis steht unter
französischem Schutze.
Städte: Tunis, bedeutende Handelsstadt mit 170000 (5., in dernähe die Ruinen
von Karthago; Algier, stark defestigte Stadt in prächtiger Lage am Meere, 97000 (5.,
wovon die Halste Europäer; Marokko in einer reizenden Palmenebene, Fabrikstadt
mit 50000 E.; Feß in schöner Lage, niit bedeutenden Fabriken, 150000 (§.;
Tanger 20000 E.
5. Die Sahara, 10mal größer als Deutschland, eine ungeheure Wüste
mit einen: Wechsel von Hochländern, Hochebenen (Hammadas) und Ties-
decken, teils felsig, teils ein gewaltiger Sandozean, der nur vom „Schiff der
Wüste", dem Kamele, durchsteuert wird. Inseln gleich finden sich in diesem
„Meere ohne Wasser", wie es der Araber nennt, kleine bewässerte, frucht-
bare Landstrecken, Oasen genannt. Auf ihnen haben sich Mauren und
Berber angesiedelt. Sonst aber ist diese Wüste ohne allen Pflanzenwuchs,
eine öde, endlose Sand- oder Steinsläche. Ein glühend heißer Wind, der
Samum, treibt den feinen Sand in die Luft und verschüttet oft die Kara-
wanen, die von Oase zu Oase die Wüste durchziehen, oder trocknet das
Wasser in ihren Schläuchen aus, daß sie elendiglich verdursten müssen.
6. Zwischen dem Senegal und der Gambia liegt das fruchtbare Senr-
gambien, östlich davon Sudan. Dieses wird eingeteilt in das westliche Hoch-
Sudan am Ober- und Mittellauf des Niger mit der wichtigsten Handels-
stadt Timbuktu, und das östliche Flach-Sudan mit dem Tsadsee. Beide
Länder, wie auch das jetzt mehr und mehr erforschte Innere von Hoch-
asrika und die fruchtbare Westküste, Dbcr- und Nikderguinea, sind von
Negern bewohnt, unter denen jahrhundertelang der die Menschheit ent-
ehrende Sklavenhandel getrieben wurde. An den Guineaküsten liegen die
deutschen Kolonien Togo und Kamerun, südlich von Niederguinea
Deutsche Südwestafrika.
7. Das Herz des Erdteils bildet der Kongostaa!, welcher das weite,
zum Teil noch unerforschte Gebiet des Kongo umfaßt. Er ist von Bantu-
Negern und Zwergvölkern bewohnt und gehörte früher einer Aktiengesellschaft
unter der Herrschaft des Königs von Belgien, jetzt ist es belgische Kolonie.
8. Die Südküste von Afrika begreift das Kapland mit der Kap-
stadt. Das Innere dieses Landes war ursprünglich nur von Buschmännern
und Hottentotten bewohnt, zu denen von N. O. die kräftigeren Kaffern
kamen. Mit 1652 wurde das Land von den Niederländern kolonisiert, und
zu Anfang des 19. Jahrhunderts kam es unter die Herrschaft der Engländer.
Die niederländischen Ansiedler oder Boeren (spr. Buren) wanderten hierauf
größtenteils aus und gründeten zwischen den beiden Quellflüssen des Oranje-
flusses den Branjf-Frkistaat und jenseit des Vaal den Freistaat Trans-
vaal mit der Hauptstadt Pretoria. Doch auch diese beiden Staaten
stehen jetzt, wie das ganze weite, westlich und nördlich davon gelegene
Gebiet Rhodesia und Betschuanen land unter der Herrschaft der Eng-
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
TM Hauptwörter (100): [T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T186: [Stadt Insel Hauptstadt Tunis Handel Afrika Land Hafen Küste Algier], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle]]
— 90 —
kundschaften bemächtigten und die zusammen mit den arabischen Sklaven-
Händlern auch die größten Feinde der deutschen Ansiedler sind. Schon im
Mittelalter wurde das Gebiet von Arabern besiedelt, die an der Küste ein
Reich gründeten, dessen Mittelpunkt Sansibar war. Sie trieben einen
lebhaften Handel mit Sklaven und Elfenbein. Letzteres bildet auch heute
noch den wertvollsten Ausfuhrartikel. Dagegen hat sich Deutschland mit
aller Macht gegen den Sklavenhandel gewandt, und erst vor einigen Jahren
haben sich nach langen Kämpfen die arabischen Sklavenhändler im südlichen
Teil des Landes mit ihren eingebornen Bundesgenossen unterworfen, und
auch die Wahehe haben die Macht Deutschlands anerkannt, so daß nun-
mehr der Weg nach dem Njassasee frei ist. — Auch ist der Bau einer
Eisenbahn von Bagamopo zum Kilimandscharo in Angriff genommen.
Die Verwaltung in Ostafrika ist einem Statthalter anvertraut, der
in Dar-es-Salam (= Stätte des Friedens) seinen Sitz hat.
d) Togo und Aamerun.
An den Guinea-Küsten, welche schon im Mittelalter das Ziel der see-
fahrenden Völker Europas bildeten, hat Deutschland zwei Kolonien! Togo
und Kamerun.
Togo, an einem flachen und wenig zugänglichen Teile der Sklaven-
küste besteht aus einem schmalen von zahlreichen Strandseen durchsetzten,
feuchtheißen Küstenlande und einer nördlich von demselben allmählich auf-
steigenden Hochebene. Das Land hat eine tropische Fruchtbarkeit und
kann durch seine reichen Erzeugnisse, von denen namentlich Palmöl, Palm-
kerne und Kautschuk in den Handel kommen, wichtig werden. Die Neger-
bevölkerung ist bildungsfähig und friedlich.
Bedeutender als Togo ist Kamerun an der Biasrabai. Auch Kamerun
besteht aus emem schmalen, feuchtheißen Küstenstreifen, über dem sich
steil das afrikamsche Hochland erhebt. Von ihm stürzen in Wasserfällen
und Stromschnellen die Gewässer dem Tieflande zu, so daß sie als Ver-
kehrswege unbrauchbar sind. Tropischer Urwald bedeckt die der Küste nahe
gelegenen Teile des Hochlandes, das der Küste fernere innere Hochland ist
fruchtbares Grasland. Seines gesunderen und kühleren Klimas wegen ist
letzteres gut bevölkert und auch für europäische Anstellung geeignet. Nördlich
der zackigen Bucht von Kamerun erhebt sich das prachtvolle vulkanische
Kamerungebirge bis zu einer Höhe von 4000 m. An seinem Westhange
enthält es die bedeutendsten Pflanzungen von Kaffee, Kakao und Tabak.
Doch ist Kamerun bis jetzt vorzugsweise Handelskolonie. Die Hauptaus-
fuhrartikel sind Palmöl, Palmkerne, Kautschuk und Elfenbein. Der Handel
wurde bis jetzt hauptsächlich durch Dualaneger vermittelt, welche jene Pro-
dukte aus dem Innern des Landes bringen. — Der Hauptort des Landes
ist Kamerun an der für Seeschiffe zugängigen Kamerunbucht.
c) Deutsch-öüöwestafrika.
Deutsch-Südwestafrika, 1v? mal so groß wie Deutschland, erstreckt sich
die Küste des atlantischen Ozeans entlang vom Kunene bis zum Oranje-
fluß und reicht in einem schmalen nördlichen Streifen bis zum Sambesi.
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
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Extrahierte Personennamen: Bagamopo
Extrahierte Ortsnamen: Sansibar Deutschland Deutschlands Ostafrika Dar-es-Salam Togo Europas Deutschland Kamerun Kamerun Kamerun Kamerun Kamerun Kamerun Deutsch-Südwestafrika Deutschland
18
Palästina,
in der Bibel auch gelobtes Land, Canaan genannt. Für uns Christen
ist es das heilige Land, weil dort unser Heiland gelebt und gelitten hat.
Es grenzt im Norden an Syrien, dessen Gebirge Libanon mit seinen
Cedern in der Bibel so oft erwähnt wird. Am Berge Hermon, der sich
am Südende des Antilibanon erhebt, entspringt der Jordan. Er fließt
durch den schlammigen Schilfsee Merom, 5 Stunden weiter durch den See
Genezareth (auch galiläisches Meer oder See Tiberias genannt),
und mündet, nachdem er sich in einer Strecke von 13 Meilen über 27 be°
deutende und unzählige kleinere Wasserfälle hinabgestürzt hat, ins todte
Meer. Die ganze Jordansau liegt tiefer als der Meeresspiegel (der See
Genezareth 612', daß todte Meer 1225' unter dem Meeresspiegel). Der Jordan
theilt Palästina in das Westjordanland und das Ostjordanland.
Das Westjordanland besteht aus den Landschaften Galiläa,
Samar:a und Judäa.
Galiläa ist ein Hügelland mit lieblichen, fruchtbaren Thälern, male-
rischen Bergen und kräftigen Wäldern. Hier erhebt sich der Berg Tabor
mit rauschenden Waldungen und ausgedehnten Ruinen früherer Klöster und
Kirchen. Nazareth, Cana und Nain sind noch als Dörfer vorhanden.
Am See liegen Kapernaum, Bethsaida, Tiberias. Im Süden
dehnt sich die Ebene Jesreel, das Schlachtfeld des Volkes Israel aus.
Am Westrande derselben erhebt sich der Berg Karmel, der wie ein ge-
waltiger Wartthürm ins Meer hineinragt.
Samaria wird vom Gebirge Ephraim durchzogen und hat reich
bewässerte, trefflich angebaute Thäler. Hier erheben sich die Felsenberge
Ebal und Garizim; zwischen ihnen liegt Sichem. Außerdem merken
wir noch Samaria, Siloh (Stiftshütte).
Judäa mit dem unbewaldeten, nackten Gebirge Juda ist ein meist
ödes, wildes Land. In ihm liegt die heilige Stadt Jerusalem.
Jerusalem, d. i. Friedensstadt, liegt auf einer nach drei Seiten schroff
abfallenden Hochfläche. Auf der Höhe Moria stand der Tempel, auf der
Höhe Zion die Burg Davids. Das größte Heiligthum ist die prächtige
Kirche des heiligen Grabes. Oestlich von Jerusalem ist der Oelberg mit
dem Garten Gethsemane und dem Dörfchen Bethanien.
Eine Meile südlich von Jerusalem liegt Bethlehem mit einer schönen
Kirche auf der Geburtsstätte des Herrn. Außerdem merken wir noch Jericho,
Bethel, Emmaus, Hebron, Bersaba und den Berg Karmel.
Das Ostjordanland sührt auch den Namen Peräa und wird durch
das Gebirge Gilead in zwei Hochebenen geschieden. Dazu gehört der Berg
Nebo. Das noch wenig erforschte Land enthält großartige Ruinen.
2. Arabien, ein wasserarmes, heißes Land; ein Drittheil ist brennende
Sandwüste, die das Kameel, das Schiff der Wüste, und der Strauß durch-
eilt. In den fruchtbaren Küstenstrichen gedeihen Kaffee (der beste der von
Mokka), Balsam, Reis, Datteln. Arabien ist die Heimath der besten
Pferde. In dem jetzt unter türkischer Herrschaft stehenden Westrande sind
die bedeutendsten Städte Mekka, der Geburtsort Muhameds, des Stifters
der muhamedanischen Religion, 69,000 E. und Medina mit Muhameds
Grab. Im O. am persischen Meere der Staat Maskat mit der Hauptstadt
Maskat, 60,000 E., am arabischen Meere Aden (britisch).
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21
Ii. Afrika,
der unbekannteste Erdtheil, liegt größtentheils in der heißen Zone. Mit Asien
hängt Afrika durch die Landenge von Suez zusammen, und an der Meer-
enge von Gibraltar nähert es sich unserm Erdtheile am meisten. Die ganze
Südhälfte ist ein ungeheures Hochland, Hochafrika, mit zwei vorspringen-
den Gebirgsländern, dem Alpenland v o n H a b e s ch im O. und H o ch-
s u d a n mit dem Konggebirge im W. Zwischen beiden liegt das F l a ch-
land Sudan. Nördlich von Hoch- und Niedersudan zieht sich die Wüste
Sahara vom atlantischen Meere bis zum Nil. Nördlich von derselben
am Mittelmeere erhebt sich das A t l a s g e b i r g e; von dem das Hochland
von B a r k a nur durch einen schmalen Wüstenstreif abgetrennt ist.
Die bedeutendsten Flüsse des Erdtheils kommen von Hochafrika. So
der Nil, der aus dem weißen (Bahr el Abiad) und blauen (Bahr el
Azrek) zusammengeströmt und auf seinem ganzen Unterlaufe von 300 Meilen
gar keinen Nebenfluß erhält. Außerdem merken wir den S e n e g a l,
Gambia, Nigir, Saire oder Eongo und Oranjefluß zum
atlantischen, den S a m b e s e zum indischen Ocean.
Das Klima Afrikas ist das heißeste auf der Erde, das nur an den
Küsten durch die Seewinde und in den Tafel- und Gebirgsländern durch
die Erhebung des Bodens etwas gemildert wird. In der Sahara können
Eier in dem von der Sonne erhitzten Sande gesotten werden. Doch sind die
Nächte meist kalt, da die Wärme sehr rasch gegen den wolkenlosen Himmel
ausstrahlt. Es giebt nur zwei Jahreszeiten, eine nasse und eine trockene (um
den Aequator zwei nasse und zwei trockene). Furchtbare Gewitter eröffnen
die Regenzeit, in der die Flüsse regelmäßige Überschwemmungen verursachen
und große Seen entstehen, die dann in der regenlosen Zeit wieder austrocknen.
Die Pfanzenwelt Afrikas ist eine überaus reiche und mannigfaltige
(Affenbrotbaum, Ebenholzbaum, Dattelpalme, Kaffee, Gewürze), die Thier-
Welt ebenfalls prachtvoll entwickelt und großenteils dem Erdtheile eigen-
thümlich (Löwe, Leopard, Giraffe, Kameel, Elephant, Nashorn, Nilpferd,
Zebra, Affen, Strauß, Flamingo, Ibis, Papageien, Krokodil, Schlangen,
prachtvolle Schmetterlinge und Käfer, Termiten).
Der Mensch gehört indem nördlichen Theile der kaukasischen, in dem
übrigen Afrika der Negerrace an. Zum Ehristenthume bekennen sich nur
wenige, mehr zum Islam, die meisten sind Heiden. Die Zahl der Be-
wohner Afrikas ist unbekannt. Wir betrachten nun noch kurz die wichtigsten
Theile Afrikas.
1. Die Länder am Nil.
a) Habesch, ein überaus fruchtbares, von einem schönen, kraftvollen
und geistig gewandten Menschenschlage bewohntes Land. Hauptstadt Gondar
in reizender Lage, 15,000 Einwohner.
1?) Nubien. Die reiche Bewässerung und die tropischen Regen schaffen
im südlichen Theile einen üppigen Pflanzenwuchs; das übrige Nubien ist
dürr und unfruchtbar. Zahlreiche, zum Theil prächtige Ruinen zeugen von
der Bildung der Bewohner im hohen Alterthume. Städte: Dongola,
8000 Einwohner; Chartum am Zusammenfluß des weißen und blauen
Nil, 40,000 Einwohner, Hauptsclavenmarkt und Handel mit Elfenbein.
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser]]
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TM Hauptwörter (200): [T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima]]
Extrahierte Personennamen: Hochafrika Dongola
Extrahierte Ortsnamen: Afrika Afrika Suez Hochafrika Niedersudan B_a Gambia Afrikas Sahara Afrikas Ebenholzbaum Afrika Afrikas Afrikas Nubien Nubien