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Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
10. Die Mittelmeerländer.
145
Deutsche und österreichische Äandelsinteressen
gehen aber auf der Balkanhalbinsel wie überhaupt
im östlichen Mittelmeer Äand in Äand, obwohl bei vielen
Warengattungen ein Wettbewerb zwischen deutscher und öster-
reichischer Industrie besteht. (Zucker, Gewebe.) Für beide liegt
der größte Wert in einem Ausbau der Balkanbahnen. .Joeute ist
die Verbindung von Wien oder Berlin nach Saloniki noch
schlecht, weil zeitraubend. Und doch beträgt der Weg Berlin-
Saloniki über Land nur 3362 km, das heißt 383 km weniger als die
Strecke Berlin-Brindisi. Von Saloniki nach Port Said,
dem Eingange des Suezkanals, beträgt der Seeweg 735 See-
meilen, von Brindisi aus aber 940 Seemeilen. Die gesamte Strecke
Berlin-Saloniki-Port Said wäre 763 km kürzer als der
Weg von Berlin über Brindisi nach dem Eingange des Suezkanals.
(Vergl. auch Griechenland.)
Die Türkei.
Das Deutsche Reich, der zuverlässigste Freund der
Türkei, so sahen wir bereits. So verschieden auch die
beiden Länder voneinander sein mögen, deutscher und türkischer
Vorteil gehen Äand in Äand. Die Türken wissen auch, daß
sie ringsum von kleinen und großen Gegnern umgeben sind, die an
eine „Austeilung" des türkischen Gebietes denken. Sie müssen
deshalb einen Rücken suchen an einer Macht, der an
der Erhaltung einer starken Türkei liegen muß.
Warum müssen wir eine starke Türkei wünschen?
In erster Linie unseres Handels wegen. Wenn die Aufteilung
zustande käme: England: Mesopotamien; Rußland: Armenien
und Kleinasien; Frankreich: Syrien; Italien: Albanien und Tripolis;
Bulgarien, unter russischem Schutze: Mazedonien, so müßten sich
deutschem Handel und deutscher Arbeit eine Reihe von
Gebieten verschließen. Das könnte nicht ohne schädliche Rück-
wirkung auf unsere gesamte Volkswirtschaft geschehen. Wir brauchen
aber eine Ausdehnung und Erweiterung unserer Märkte,
neue Felder friedlicher Betätigung. Jede Einengung und Ein-
schränkung macht unsere Lage mehr und mehr unerträglich.
Wenn nun auch deutscher und türkischer Vorteil Hand in Hand
gehen, so ist doch unser Handelsverkehr mit der Türkei
vorerst nicht so, wie er unserer Stellung auf dem Welt-
Hauptmann, Nationale Erdkunde. 10
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
TM Hauptwörter (100): [T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert], T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß]]
Extrahierte Ortsnamen: Wien Berlin Saloniki Berlin-
Saloniki Berlin-Brindisi Saloniki Brindisi Berlin Brindisi Griechenland England Mesopotamien Kleinasien Frankreich Italien Albanien Bulgarien Mazedonien
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Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
V. Afrika.
1. Allgemeines.
/-?^er Erdteil Afrika darf als europäisches Kolonial-
land angesehen werden.
Äier fehlen die großen selbständigen Staaten, wie Asien und
Amerika sie aufweisen. Daher die bunte Zerstückelung, die wir an
der Karte von Asrika kennen. Fast alle größeren europäischen
Staaten haben auf afrikanischer Erde Besitzungen erworben. Äier
hat auch das Reich in einer Weise Fuß gefaßt, die
seiner Größe, seiner Seegeltung wenig st ens einiger-
maßen entspricht; hier steht es nicht zaghaft an dertüre
wie im weiten Asien.
Es sehlen aus afrikanischem Boden überhaupt nur die Flaggen
zweier großer europäischer Mächte, die russische und der Doppel-
adler des Äabsburgischen Reichs. Rußlands Kolonialland stößt,
wie wir sahen, unmittelbar an seine Grenzen, und Österreich-
Ungarn muß seiner inneren Kämpfe wegen auf Kolonisierungs-
tätigkeit verzichten.
Den bedeutungsvollsten Kolonialbesitz in Afrika haben wieder
die Engländer, im ganzen 5,3 Millionen qkm, d. h., das Zehnfache
der Bodenfläche des Deutschen Reichs. Kapstadt war ihre erste
wichtigste Besitzung; vor der Eröffnung des Suezkanals war
Kapstadt die Äauptstation auf dem Wege nach Indien. Von Kap-
stadt aus haben sie ihre Herrschaft nach Norden zu erweitert.
Später ergriffen sie von Ägypten Besitz. Ihr Plan geht dahin,
ein britisches Asrika zu schaffen, das vom Kap der guten
Äossnung bis zur Mündung des Nil reicht.
Frankreich besitzt zwar einen viel größeren Teil von Afrika,
10,2 Millionen qkm, er ist aber bedeutend weniger wertvoll als der
Hauptmann, Nationale Erdkunde. 18
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
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Extrahierte Ortsnamen: Afrika Afrika Amerika Asien Ungarn Afrika Kapstadt Kapstadt Indien Frankreich Afrika
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Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Allgemeines.
275
müssen die Völker, die Kolonien in Afrika besitzen, notgedrungen
Eisenbahnen anlegen, die ihnen eine rasche Durch-
querung des wertlosen Küstengebietes ermöglichen.
Flußsysteme. Freilich, auch die Natur hat Wege geschaffen,
auf denen der Europäer ins Innere gelangen kann. Leider sind die
afrikanischen Wasserwege sehr zu unsern Ungunsten verteilt.
Der Nil durchfließt englisches Gebiet, der Senegal und teilweise
auch die Gambia gehören den Franzosen, der Niger ist ebenfalls
von den Engländern in Besitz genommen, dazu auch der größte
Teil seines schiffbaren Nebenflusses, des Benue. Oranje und
Kunene gehören gleichfalls englischem Gebiet an. Der Kongo
ist nur dem belgischen Warenverkehr dienstbar. Der Sambesi
durchfließt portugiesischen Besitz.
Somit fehlt uns also der Anteil an den großen
Strömen Afrikas, und was unsere Kolonien an Flüssen
aufweisen, ist teilweise noch dadurch wertlos geworden,
daß sie beim Absturz von der afrikanischen Äochebene
Fälle und Schnellen bilden, die der Schiffahrt unüber-
windbare Hindernisse entgegenstellen.
Küstengliederung und Landungsverhältnisse. Wesentlich
erschwert wird ferner das Eindringen in Afrika, namentlich von der
Westseite her, wo drei unserer Kolonien liegen. An der Westküste
arbeitet nämlich eine starke Brandung. Nur sehr wenige der
Küstenplätze können sich eines einigermaßen hinreichenden Schutzes
gegen die peitschenden Wellen rühmen; u.a. Dula in Kamerun.
Aber auch da ist die „Dünung" zu stark, als daß die Seeschiffe
längsseits kommen könnten.
Sobald ein Schiff Anker geworfen hat, wird dies durch einen
Kanonenschuß vom Bug desselben angezeigt. Alsbald stoßen die
Boote ab, wenn der betreffende Dampfer nicht auf die selbst mit-
gebrachten Brandungsboote angewiesen ist. Die Reisenden des
Dampfers, mit Fernrohren und Ferngläsern bewaffnet, beobachten,
besonders wenn sie zum ersten Male die Westküste besuchen, unter
großer Erregung die Abfahrtstelle der Boote. Der Anblick der
gegen die Brandung kämpfenden Boote genügt vollkommen, um
selbst gestählte Nerven in Spannung zu halten. Bootsunfälle
komm n häusig vor. Die Ladung wird durchnäßt und verdirbt.
Das Boot kentert, die Insassen springen meistens heraus, werden
aber oft von dem umschlagenden Boote getroffen. Ertrunkene und
18*
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
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Extrahierte Ortsnamen: Afrika Senegal Gambia Niger Afrikas Afrika Kamerun
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Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
294
V. Afrika.
Größe und Bewässerung. Wenn unser Schiff sich einem der
zahlreichen Ääfen unserer Küste, Tanga oder Daressalam,
nähert, so stehen wir wohl überwältigt vor der märchenhasten Schön-
heit, die sich vor uns entfaltet. Doch von dem, was wichtiger ist,
von der Größe und Fruchtbarkeit unserer Kolonie, erfahren wir
zunächst nichts. Davon bekommen wir erst einen Begriff, wenn wir
die 700 km lange Küste abfahren, wenn wir uns auch durch eine
der leider noch so wenig ausgebauten Bahnen hinein ins Innere
tragen lassen und dann in monatelangen Reisen das Land kreuz
und quer durchstreifen.
Erreicht doch D.-O.-A. mit seinen 995000 qkm beinahe die
doppelte Größe des Deutschen Reiches, und weisen doch auch alle
anderen Maße einen deutlichen Zug ins Große auf. Flüsse, die uns
die Karte kaum aufzeigt, wie der Rufiji, der Pangani, sind
länger oder ebenso lang als der Rhein.
Sind wir bis zur Westgrenze vorgedrungen, so scheinen wir an
einer neuen Seeküste zu stehen. Wird doch diese Westgrenze durch
eine Reihe großartiger Seen gebildet, von denen der Victoria-
See nicht weniger als den Flächeninhalt Bayerns einnehmen würde,
der langgestreckte Tanganjika in seiner Längenausdehnung dem
halben Rhein gleichkommt, der Nyassa-See fünfzigmal die Fläche
unseres Bodensees ausmacht.
Aufbau des Landes. Das große afrikanische Hochland, das
in unseren übrigen Kolonien ziemlich nahe an die Küste herantritt,
weicht hier mehr rücksichtsvoll zurück. Im Norden zwar greift es
verhältnismäßig weit nach der Küste vor, dann aber wird der Raum
zwischen Küste und Äochland immer breiter, bis ganz im Süden das
letztere schon beim Nyassa-See abbricht.
In dieses Vorland, das so zwischen Küste und afrikanischer
Hochebene in wechselnder Gestalt sich ausdehnt, dringen wir nun mit
gespannter Erwartung ein.
Ostafrika als Baumwollkolonie. In noch nicht sehr be-
deutender Entfernung von der Küste stoßen wir auf arbeitende Un-
getüme, die uns nicht weniger fremd sind als dem Neger, der sie
mit einem Gemisch von Staunen und Grauen betrachten mag, auf
die Dampfpflüge. — Wie mit Riesengewalt greifen die keuchenden,
eisernen Angeheuer in den bisher unberührten Boden und legen in
breiten, reichen Wellen die Massen des untersten Grundes, die noch
ganz unausgenützt bisher geschlummert haben, ans Tageslicht.
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital]]
Extrahierte Ortsnamen: Afrika Daressalam Rhein Victoria-
See Rhein Nyassa-See Ostafrika
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2. Deutsch-Afrika.
311
Entenschnabel, der nur zaghaft in den Tsadsee hineinbeißt,
als getraue er sich das nicht so recht. Durch einen schmalen Äals
sind beide Teile verbunden. Dieserscheint dadurch entstanden
zu sein, daß unsere Nachbarn die wertvolleren Land-
striche nahmen, ehe wir ausg estan den waren, sodaßuns
nur die wertlosen blieben. Doch werden wir bald sehen,
daß auch diese so sonderbar gestaltete Kolonie durchaus
nicht zu verachten ist.
Bodengeftalt. Es hält einigermaßen schwer, sich in dieser
Kolonie zurechtzufinden. Deshalb sei folgende allgemeine Übersicht
gegeben. Im Keil: 1. Der niedrig gelegene Küstenstrich mit
einem 100 bis 200 km breiten Arwaldgürtel. 2. Südkamerun,
ebenfalls niedrig gelegen, von Arwald bedeckt. 3. Das Hochland
von Bamum, ein Teil der großen afrikanischen Hochebene,
1200 bis 1600 in hoch, eine große Graswildnis mit 4 bis 5 m
hohem Gras, nur da und dort vom Dornbusch oder kleineren
Gehölzen unterbrochen. Im Äals und im Entenschnabel: das
Tiefland desbenueund des Schari, bis zum Tsadsee reichend,
noch ziemlich unerforscht, baumarm, eine weidereiche Steppe, von
hochentwickelten mohammedanischen Stämmen bewohnt, oft auch mit
dem Namen Adamaua bezeichnet.
Das Äochland von Bamum erscheint also wie eine hochragende
Festung, die nach Westen, Südwesten sowohl als auch nach Nord-
osten hin das tieferliegende Gelände überschaut.
Das Hochland. Einstweilen darf dieses festungsarlige Äoch-
land als das wichtigste und aussichtsreichste Gebiet von ganz Kamerun
angesehen werden.
Es ist vulkanischen Ursprungs und darum von großer Frucht-
barkeit. Ölpalmen, Erdnüsse, Mais und andere einheimische
Kulturgewächse wachsen hier leicht und üppig und können in noch
viel stärkerem Maße angebaut werden. Vor allem aber dürfte
sich hier ein ausgedehnter Baumwollbau entwickeln, denn die
Baumwollpslanze ist von alters her auf dem Kameruner Äoch-
lande heimisch. Während in den tiefer liegenden Landstrichen tro-
pisches Klima herrscht, hat man auf der einstigen Regierungsstation
Bali bürg im Äochlande über Kälte geklagt und sehnsüchtig den
Wärme spendenden Ofen der Äeimat hergewünscht. Da scheint es
also mit der „afrikanischen Äitze" nicht weit her zu sein. Bei einem
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind]]
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264
Iv. Asien.
Arabien.
Arabien gehört zu den Bestandteilen des türkischen
Reiches, die der Regierung in Konstantinopel viel
Sorge machen.
Am liebsten möchten die Araber ein selbständiges Reich bilden.
Dieses Bestreben läust offenbar aus das Anglück des Landes hinaus.
Es ist nicht groß und nicht volkreich genug, um seine Selbständigkeit
behaupten zu können, müßte also den Eroberungsgelüsten einer
fremden Macht, in diesem Falle Englands, bald erliegen.
Die Engländer haben die günstigsten Aussichten aus der West-
seite der arabischen Äalbinsel. Äier liegen ihre besten Landschaften,
fernen und andere; das „glückliche Arabien" hat man sie genannt.
Wohl sind sie, vorläufig wenigstens, von geringer Bedeutung sür
den Welthandel, da sie kein „Hinterland" haben; das Innere
Arabiens ist bekanntlich eine große Wüste, in der Mitte wohl oasen-
reich, aber ohne namhafte Mengen an Ausfuhrgütern (Südfrüchte,
an der Küste Kaffee).
Aber die Engländer interessiert auch die Bedeutung Arabiens
als Äandelsland vorerst gar nicht. Sie hoffen nur, daß aus den
fortwährenden Aufständen der dortigen Bevölkerung endlich einmal
ein Kalifat fernen entsteht, dessen Schutz- und Oberherrschaft
nur ihnen zufallen kann. Damit kämen sie einen gewaltigen
Schritt vorwärts in der Beherrschung des Roten
Meeres. Dem Sultan der Türkei aber muß sehr viel daran
gelegen sein, vor allem die heiligen Stätten des Islam, Mekka
und Medina, in seinem Besitz zu behalten. Solange er sie hat,
solange ist er auch im Besitze des Kalifats, der Nachfolgerschaft des
Propheten Muhamed, und damit ist er der gesetzmäßige Herrscher
aller mohamedanischen Völker.
Äier kreuzen sich also englische und türkische Interessen.
Heute schon haben die Engländer Aden und Umgegend besetzt,
und sie betrachten diese Felsenecke als den einen Brückenkops des
Roten Meeres. Mit Stolz nennt der Engländer jene Stadt, hat
doch die Festungsbaukunst seines Volkes dieses Aden zu einem
zweiten Gibraltar umgeschaffen.
Lind wir? Was wir eben kennen lernten, zeigt uns nur wieder
Englands Überlegenheit, die gewaltigen Hilfsquellen jener Macht,
mit der wir im Wettbewerb um den Äandel stehen. Die englische
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T48: [Christ Jerusalem Sultan Mekka Araber Land Jahr Stadt Mohammed Türke], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
Extrahierte Ortsnamen: Asien Konstantinopel Englands Arabiens Arabiens Mekka Medina Englands
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Inhalt: Zeit: Geographie
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324
V. Afrika.
Jedes Kind weiß aus der biblischen Geschichte, daß das Land
seine Fruchtbarkeit alljährlichen Überschwemmungen des Nils ver-
dankt. Doch kommen auch „teure Jahre." Ihnen zu steuern, bauten
die Engländer im Oberlauf des Nils, bei Assuan, einen Granit-
dämm quer durch den Strom und verwandelten so das dahinter-
liegende Land in einen gewaltigen Stausee, der sein Wasser in der
trockenen Zeit durch ein Netz von Kanälen zu den Anpflanzungen,
besonders zu den Baumwollplantagen, sendet. — Ein neuer Riesen-
plan (21/2 Milliarden Kosten) will die aus dem Victoriasee und
dem Weißen Nil abfließenden Wassermassen verwenden, um neue,
bisher trocken liegende Landstrecken dem Anbau zu erschließen. —
Wie geringfügig nehmen sich dagegen die Summen aus,
die wir vorläufig für unsere Kolonien bereitstellen
konnten.
Die Bewässerungsanlagen sind jedoch noch aus einem anderen
Grunde interessant für uns; sie geben uns nämlich einen neuen Be-
weis für die steigende Unternehmungslust deutschen
Kapitals auf ägyptischem Boden.
Es hat sich eine deutsche Bewässerungsgesellschaft für Ober-
ägypten gebildet. Sie will durch Anlegung von fließenden Brunnen
und Pumpwerken die hochgelegenen Ländereien mit Wasser versorgen
und auch da drei jährliche Ernten erzielen. Während nun die eng-
lischen Anlagen mehr dem Großgrundbesitz dienen, handelt es sich
bei der deutschen Gesellschaft mehr um Versorgung der Kleinbauern;
ein erprobtes Mittel, die Deutschen bei der ägyptischen Bevölkerung
beliebt zu machen.
Weiter planen die Engländer eine Niesenbahn, die Kap—kairo-
Bahn, die eine Verbindung zwischen Ägypten und Englisch-Süd-
afrika schaffen soll. — Beweise genug vom Weitblick der Engländer.
Der Suezkanal. Von noch größerem Interesse für uns ist
ein anderes Wasserwerk in Ägypten, der Suezkanal. Obwohl er
nicht direkt von England gebaut wurde, hat doch die englische Regie-
rung den allergrößten Teil der Kanalanteile in ihre Äand zu bringen
gewußt. Für alle seefahrenden Nationen, nicht zuletzt
auch für uns, ist der Kanal von höchster Wichtigkeit.
Im Kriegsfalle kann England auf Grund seiner Stel-
lung inägypten und dankseinerübermächtigenkriegs-
flotte jedem Gegner diesen Weg nach Asien sperren.
Im Frieden zahlt das durchreisende Schiff, eines der großen Lloyd-
schiffe z. B., etwa 71 000 Mark Kanalgebühren. (Siehe Bagdadbahn.)
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T15: [Schiff Flotte Hafen England Jahr Insel Engländer Meer Küste Kriegsschiff]]
TM Hauptwörter (200): [T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß]]
Extrahierte Ortsnamen: Afrika Assuan Englisch-Süd-
afrika England England Asien
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326
V. Afrika.
Namib in unserm Schutzgebiete. Dahinter erhebt sich das Land
mauerartig steil zu einem großen Tafellande, das von zahlreichen
Höhenzügen durchschnitten ist. Dieses Tafelland ist in der trockenen
Jahreszeit öde, fast pflanzenlos, hart wie gebrannter Lehm, daher
auch sein Name, die Karroo, d. h. „hart". Auch die Karroo
bedeckt sich, wie die Äochebene unseres Südwest, in der Regenzeit,
wenn die Gewitterregen wie Wolkenbrüche niederrauschen, in kurzer
Zeit mit Blumen und Gräsern. — So haben wir hier wie in unserer
-Kolonie sast ausschließlich Weideland, während sür den Ackerbau
nur kleinere Landstriche geeignet erscheinen.
Südafrikas Viehzucht im Vergleich zu der von Südwest.
Welche Werte erzeugt das südafrikanische Weideland? 1906 wurden
gezählt über 12 Millionen Schafe, (ganz Deutschland zählte 1906
nur 7ll2 Millionen Schafe), etwa 3 Millionen Angoraziegen, rund
31/2 Millionen andere Ziegen, dazu über 1/2 Million Rinder, V4 Mil-
lion Schweine und beinahe 2/s Millionen Strauße. Sieht man sich
den Ausfuhrwert dieser sehr beträchtlichen Viehzucht an, so erhält
man (1906) 431/2 Millionen Mark Wolle, 28 Millionen Mark
Straußenfedern, 16 Millionen Mark Angorahaar, 14 Millionen
Mark Ääute und Felle.
Noch erscheint unser Südwest arm im Vergleich zu
diesenschätzen, noch könnte jeden Vaterlandsfreund die Neigung
zu ungeduldigem Drängen überkommen, wenn er sieht, daß es so gar
nicht vorwärts gehen will bei uns. Aber überlegen wir: Die Kap-
kolonie hat sich ruhig entwickeln können und war schon ein bedeutendes
Viehzuchtland, als die Engländer sie den Holländern abnahmen.
Als das Deutsche Reich im Jahre 1884 sein Banner in Südwest
aufpflanzte, war dieses ein unbekanntes Land, wohl mit einigem Vieh-
stand versehen, aber diese Viehzucht diente nur der Ernährung der
Neger, hatte noch nie sich auf dem Weltmarkte bemerkbar gemacht.
Dazu sind die 25 Jahre unserer Herrschaft in Südwest fast fortwährend
von großen Kriegen ausgefüllt gewesen, die eine ruhige Entwickelung
des Landes nicht zuließen und den Viehstand der Schwarzen, so be-
sonders im letzten Kriege, bedenklich lichteten. Drittens ist die Kap-
kolonie seit langer Zeit von Weißen besiedelt, und auf diesen
ruht doch vorzugsweise die Äosfnung auf eine aussichts-
reiche Entwickelung der Viehzucht. Nach 200 jähriger
Kolonisation zählt die weiße Bevölkerung der Kapkolonie etwa
600000 Seelen; Südwest hatte am 1. Januar 1908 rund 8300 weiße
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund]]
TM Hauptwörter (200): [T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide], T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution]]
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Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
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3. Britisch-Afrika.
327
Bewohner. Wie wird es in unserm Südwest sein, wenn
einmal eine weiße Bevölkerung von 100000 Seelen auf
großen Viehfarmen sitzen wird!
Wenn man bedenkt, daß die Kapkolonie bei ihren rund 500 000 qkm
bedeutend kleiner ist als unser Südwest (835000), so darf
wohl jene Schätzung des in Südwest zu erwartenden Viehstandes
(3 Millionen Rinder und 20 Millionen Stück Kleinvieh) nicht als
zu kühn bezeichnet werden. (Vgl. Deutsch-Südwestafrika.)
Als ganz besonders aussichtsreich gilt neben der eigentlichen
Viehzucht die Straußenzucht in der Kapkolonie. Wir haben ja oben
gesehen, daß annähernd 2/5 Millionen Strauße dort gezählt werden.
Die Federn dieser Tiere liesern 9/io des gesamten Weltbedarfs, die
Ausfuhr hat einen Wert von 20 Millionen Mark jährlich. Auch
unser Südwest führt schon Straußenfedern aus, doch ganz geringe
Mengen, und Englisch-Südafrika dürfte uns noch auf lange Zeit
hin in der Straußenzucht überlegen sein; denn dort sind die nötigen
Bewässerungsanlagen — (Luzerne muß als Krastsutter gepflanzt
werden) — vorhanden, dort fehlt auch das zur Errichtung einer
Straußenfarm nötige Kapital nicht so wie bei uns.
Nicht an letzter Stelle verdankt Englisch-Südafrika seine günstige
Entwicklung dem seit langen Iahren mit großer Ilmsicht angelegten
Eisenbahnnetze. (Davon weiter unten.)
Bergbau in beiden Kolonien. Wie steht es nun, wenn wir
unsere Kolonie mit der englischen inbezug auf Bergbau vergleichen?
Auch hierin blickt Englisch-Südafrika bereits auf eine lange Ent-
wicklung zurück, während wir noch in den allerersten Anfängen stehen.
Eins hat jenes uns zudem noch voraus, das sind seine gewaltigen
Goldschätze. Transvaal, die ehemalige Burenrepublik, ist jeden-
falls das bedeutendste Goldland der Erde und wird nach Angaben
Sachverständiger in 20 Iahren allein so viel Gold fördern als heute
die ganze Erde. 1907 hatte die Goldausfuhr einen Wert von nicht
weniger als 414 Millionen Mark. Zu derartigen Zukunftsträumen
bietet unser Südwest bisher keinen Anlaß.
Günstiger steht es schon in dem andern Zweige südafrikanischen Berg-
baues, der Diamantensörderung. Nördlich vom O ran je liegen
die großen Diamantgruben von Kimberley, am Unterlauf des
Vaal, die die Engländer klug und geschickt dem ehemaligen Oranje-
freistaat zu entwinden gewußt haben. Wohl verschwindet noch unsere
Diamantenförderung beinahe gegenüber der englischen in Südafrika,
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
330
V. Afrika.
„Buren". Bald folgten ihren Spuren auch Reichsdeutsche. Eine
ganze Reihe von deutschen Dorf- und Städtenamen verrät, daß hier
Deutsche in größeren Mengen sitzen. Deutsche Siedler haben in
der Nähe von Kapstadt mit zähem Fleiß ein blühendes Kultur-
land erstehen lassen an einer Stelle, wo noch vor einem Vierteljahr-
hundert öde Sandwüste und Sumpf sich fanden. Im Laufe der
Zeit sind noch manche reichsdeutsche Auswanderer nach Südafrika
gegangen, sodaß ums Jahr 1900 in Englisch - Südafrika lebten:
532 000 Buren, 182000 Engländer, 33 000 Deutsche. Da aber die
Buren niederdeutschen Stammes sind wie die Holländer, so kann man
von einer sehr starken deutschen Bevölkerung Südafrikas reden, deutsch
auch im Sinne der Sprache. Das ist für uns, die wir die Nachbar-
kolonie von Englisch - Südafrika in Besitz haben, nicht gleichgültig.
Ein neues Volk ist im Süden im Entstehen begriffen, die „Afrikander".
In ihm überwiegen die Deutschen, wie wir gesehen haben. Freund-
schastliche Beziehungen herüber und hinüber lassen sich jedenfalls mit
einem stammverwandten Volke eher knüpfen als mit einem fremden.
Ilm dieser Burenbevölkerung willen haben wir uns zeitweise die
Engländer verfeindet. Als in den Iahren 1899 bis 1902 die Buren
ihren heldenmütigen Kampf gegen die nach Gold und Diamanten
lüsternen Engländer führten, flammte im deutschen Volke die Be-
geisterung für die tapferen Kämpfer, für die Stammesbrüder, hoch
auf und machte sich allenthalben in einer starken Abneigung gegen
England Luft.
Diese „Burenbegeisterung" haben uns die Engländer sehr übel
genommen und bis heute nicht vergessen. Sie half den englisch-
deutschen Gegensatz mitschaffen, (Äauptursache ist allerdings
der Wettbewerb auf dem Gebiete des Kandels), sie ist mit Anlaß
geworden zum Versuche Englands, das Deutsche Reich
durch eine Reihe von Bündnissen „einzukreisen", kampf-
unfähig zu machen. Seither stehen wirunterdemdruck
dieser „Einkreisungspolitik".
Trotz des deutsch-englischen Gegensatzes scheint der deutsche
Unternehmungsgeist in jüngster Zeit auf südafrikanischem Boden sich
neues Feld zu gewinnen.
Zum englischen Südafrika gehört auch Natal, das große Hinter-
land des Äafens von Durban.
Deutscher Kohlenbergbau in Südafrika. Eine Reihe ange-
sehener deutscher Geldleute steht soeben im Begriff, im Gewinnungs-
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
TM Hauptwörter (100): [T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat]]
TM Hauptwörter (200): [T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch]]
Extrahierte Ortsnamen: Afrika Kapstadt Südafrika England Englands Durban Südafrika