22 Vorteile dieses Verfahrens im Vergleich zu anderen.
Gebrauch bald erheblich einfacher. Sehr bald haben sie es nur noch
bei schwierigeren Stellen nötig, vor der Zeichnung erst die erwähnten
Schnitt- und andere Hülfspunkte festzulegen, und entwerfen im übrigen
ohne weiteres frei von Feld zu Feld die betreffenden Formen, so dass auch
der erforderliche Zeitaufwand, sobald einmal die ersten Anfänge überwun-
den sind, sich dabei keineswegs besonders gross und jedenfalls bei rich-
tiger Handhabung nie ausser Verhältnis zu dem damit erzielten Gewinne
stellt.
Ausser solcher grossen Erleichterung einer richtigen Zeichnung bringt
nun aber diese Zugrundelegung des Gradnetzes auch noch andere erheb-
liche Vorteile. Mit der Zeichnung im Gradnetz ist auch die Lage des
betreffenden Landes nebst den daraus für das Klima u. a. sich ergeben-
den Folgerungen sowie eine allgemeine Vorstellung von seiner Grösse und
demnach zugleich in allen diesen Beziehungen die Möglichkeit einer Ver-
gleichung mit anderen bereits bekannten Ländern gegeben. Da ergiebt
sich unmittelbar, in welcher Erdgegend das betreffende Landgebiet liegt,
wie weit ungefähr und nach welcher Richtung es von einem anderen be-
kannten Lande aus gelegen ist, ob es sich weithin dehnt oder nur klein
ist, auch wie weit ungefähr in ihm die einzelnen Objekte voneinander
entfernt sind. Aus dem Gradnetz ergiebt sich leicht, wie gross z. B.
Afrikas grösste Ausdehnung von Norden nach Süden und von Westen
nach Osten ist, denn da Kap Blanco 37° n. Br., das Nadelkap 35° s. Br.
liegt, so giebt das einen Breitenabstand von 72 Breitengraden d. h.
72 . 111,3 hn = 8013,6 oder rund 8000 km; Kap Verde liegt 343° L.,
Kap Guardafui 51° L., beide liegen also 68 Längengrade auseinander, was,
da hier für die Grösse eines Längengrades ein Mittelwert von 108 hn ge-
nommen werden kann, 68 . 108 = 734-4 oder rund 7300 hm ergiebt. Aus
dem Gradnetz ist endlich auch von vornherein ersichtlich, wie sich in den
betreffenden Gegenden im allgemeinen die Temperatur und der Verlauf ihrer
Jahresperiode stellen wird u. s. w. Man wende nicht ein, dass dergleichen
doch wohl hier nicht weiter ins Gewicht fallen könne, da ja doch das alles
sehr einfach schon aus der Wandkarte bez. dem gewöhnlichen Schulatlas
zu entnehmen sei. Wohl ist es dort leicht zu ersehen; aber >venn der
Schüler diese Parallelkreise und Meridiane selbst abgemessen, einen nach
dem andern ausgezogen und mit den betreffenden Zahlen versehen hat,
wenn er dann in diesem Netze gezeichnet und jene Gradnetzlinien mit
ihren Zahlen dabei mannigfach nachgesehen hat, dann tritt ihm das alles
ungleich lebendiger und nachdrucksvoller vor die Seele und prägt sich
ihm doch noch ganz anders ein, als wenn er bloss veranlasst wird, es
auf der Wandkarte oder im Atlas nachzusehen.
I
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße]]
TM Hauptwörter (200): [T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone]]
20
Das Einzeichnen der Umrisse, Flüsse und Ortschaften.
Umrisses ist dann sehr einfach. Ebenso in Feld V, wo man ausser k auch i (in der
Breite von h, nahezu in der Mitte zwischen dem 30. und 40. Meridian) bestimmen wird.
Ist nicht etwa besonders daran gelegen, in diesem Zusammenhange auch gleich die
Landenge von Suez als solche vorzuführen, so bricht man nun vielleicht einstweilen hier
ab, um erst die sehr einfach gestaltete Westseite Nordafrikas auszuführen. Da ist
nun in Feld Vi wiederum der eine Schnittpunkt a bereits gegeben, also bloss der
andere l zu bestimmen, der auf dem 20. Parallelkreis, etwas näher am 340. als am
350. Meridian gelegen ist. Leicht ist dann der flache nach Südost geöffnete Bogen al
gezeichnet. In Feld Vii würde man, obwohl das Stück In nicht schwierig ist, doch
wohl zuvor auch m (Kap Verde), und» zwar wohl zahlenmässig (15/343) festlegen, weil
es eben als Westpunkt Afrikas von besonderer Bedeutung ist. In Feld Viii aber
wäre wieder bloss o, in Feld Ix p, in Feld X dagegen ausser r auch die Spitze des
Nigerdeltas q zu bestimmen, worauf dann die Zeichnung der beiden südwestlich ge-
öffneten Bogen pq und qr sehr einfach ist u. s. w.
Ganz analog ist nach Fertigstellung des Umrisses das Verfahren bei
der Eintragung der Flüsse, die man bei der Zeichnung stets wohl thut
den Gebirgen voranzuschicken*), weil sie als blosse Linien leichter scharf
zu erfassen und genau einzutragen sind und nachher der richtigen Einzeich-
nung der Gebirge eine weitere bequeme Stütze bieten, während man, wenn
man zuerst die Gebirge einträgt, leichter in die Lage kommt, nachher bei
der Hinzufügung der Flüsse allerlei ändern zu müssen. Um hier z. B.
den Niger zu zeichnen, für welchen die Mündungsstelle q bereits im Vor-
hergehenden gegeben ist, würde man die Schnittpunkte s (10/350), u und
allenfalls auch v (das aber, falls w bestimmt wird, ganz entbehrlich ist),
sowie, wenn es auf grössere Genauigkeit ankäme, auch die nahe Timbuktu
gelegene Umlegungsstelle t und die Benuemündung w festlegen und
danach leicht den Flusslauf eintragen. Ähnlich verfährt man mit den
Seen, und die Ortschaftspunkte werden natürlich, soweit dafür nicht
schon die Lage an einem Meere, Fluss oder See einen Anhalt bietet, ganz
ebenso wie jeder andre Punkt im Gradnetz bestimmt und eingetragen.
Vorteile dieses Verfahrens im Vergleich zu anderen.
Das somit dargelegte Verfahren ist demnach in für dçn Zweck ver-
einfachter Form genau dasselbe, welches, nur mit weit vollkommener
angelegten und viel spezieller ausgezogenen Gradnetzen, auch von den
Kartographen da meist verwendet wird, wo es sich um ein Abzeichnen
*) Damit ist natürlich durchaus nicht gesagt, dass erst voto ganzen Lande die
Flüsse eingetragen werden sollen, ehe man an die Einzeichnung der Gebirge geht;
sondern in jedem einzelnen zu betrachtenden Teile sollen jedenfalls vor den Gebirgen
die Flüsse gezeichnet werden, wie auch die Kartographen verfahren, da sie sehr
wohl wissen, dass dadurch die richtige Eintragung der Gebirge wesentlich erleich-
tert wird.
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee]]
TM Hauptwörter (200): [T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus]]