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1. Das Maingebiet - S. 72

1908 - Schwabach : Schreyer
— 72 — 4. Wom alten Nürnberg. Auf der Kaiserburg sieht man deutlich, daß Nüruberg aus einer „Altstadt" und einer „Neustadt" besteht. Vonalt-Nüruberg wollen wir diesestunde reden, a) Alt-Nürnberg war eine schöne Stadt; das ersehen wir heute noch an den stolzen Bauwerken, die aus alter Zeit stammen. Neunt die alten Bauwerke, von denen wir in der Schule gehört und gesehen haben! Stadtmauer, Türme, Tore, Lorenzer-, Frauenbund Sebalduskirche, Schöuer Bruuneu, Rathaus, Kaiserburg. Die Nürnberger müssen damals geschickte Baumeister und viel Geld gehabt haben um diese Bauten aufführen zu können. In den Kirchen Nürnbergs sieht man wertvolle Kunst- werke aus alter Zeit; nennt einige! Sakramentshänschen, Englischer Gruß, Sebaldusgrab, Gemälde. — Die Namen der Meister, die diese Werke geschaffen, wißt Ihr schon! Der Bildhauer Adam Krüfft, der Holzschnitzer Veit Stoß,, der Erzgießer Peter Bischer und der Maler Albrecht Dürer, Zur Zeit dieser berühmten Männer lebte zu Nüruberg auch ein ehrsamer Schuhmacher, der die schönsten Lieder dichtete und allerlei Geschichten ersann. Hans Sach_s hieß der Schuhmacher und Dichter. Auch andre Handwerksmeister dichteten neben ihrer Arbeit und sangen ihre Lieder nach einer selbst erfundenen Weise. Man nannte sie Meistersinger und Hans Sachs war Nürnbergs bester Meistersinger und Deutschlands größter Dichter zu jener Zeit; das war vor 400 Jahren. Znsammenfassung: Die Kunst- und Bauwerke Alt- Nürnbergs ; die berühmten Nitrnberger Meister; die Meistersinger. d) Alt-Nürnberg war eine fleißige Stadt. Die Nürnberger sind fleißige Leute von jeher. Schon in Alt-Nürnberg gab es alle Gewerbe, vom feinsten bis zum gröbsteu. Tausenderlei Sachen wurden in deu Werkstätten in großer Anzahl hergestellt. Viele Meister sannen Tag und Nacht darüber nach etwas ganz Neues hervor zubringen. Uud wirklich — manch nützliches Ding wurde in Nürn- berg zuerst gemacht, wurde hier erfunden. r n bprflpr findnnge.ru: Brillen. Taschenuhren (Nürnberger Eier), Messing, Erdkugel ii. s, w Man bewunderte Nüruberg als die Stadt des Wmes (im Erfinden). Zusammenfassung: Alt-Nürnbergs Gewerbefleiß und Er find u n gen. c) Alt-Nürnberg war eine reiche Stadt. Gerne wurden die Nürnberger Waren gekauft. Weither, von ferueu Städte» und fremdeu Ländern kamen Kaufleute nach Nürnberg gezogen und kauften

2. Das Maingebiet - S. 47

1908 - Schwabach : Schreyer
- 47 — söhn aus fremdem Lande. Im großen Walde bei Nürnberg lebte er als frommer Einsiedler, predigte das Christentum und tat viele Wunder. Einige wunderbare Ereignisse aus dem Lebeu des hl. Mannes führen nns Erzbilder an seinem prad^tigcu Grabe vor Angen, „Wir sehen da, wie der Feind des hl. Missionärs von der Erde verschlungen wird, wie sein Schlauch sich vou selbst mit Wein anfüllt, wie St. Sebald sich an Eiszapfen wärmt, wie er seinem blinden Wirte das Augen- licht wiedergibt." Sich selbst hat der Schöpfer des Sebaldusgrabes, P e t e r V i s ch e r, mit Schurzfell und Meißel an seinem Meisterwerk verewigt. Zusammenfassung: Das Innere der Sebaldnskirche. Werke von A. Dürer, A. Krafft und Veit Stoß. Das Sebaldus- grab. Peter Bischer, eiu Erzgießer. Hanptznsammenfassuug: Welche stolze Baudenkmäler Nürnbergs haben wir kennen gelernt? Lorenzer-, Sebaldus- und Frauenkirche — Gäusemäuncheu — Schönner Brunneu und Rathaus. 4. Alt-Würnberg, eine Städtefürstin. Ein Dichter*) nannte das alte Nürnberg eine Fürstin unter den deutschen Städten. Warum er ihm solch stolzeu Namen gab, wollen wir jetzt erforschen. Eine Fürstin! Was wißt Ihr von einer Fürstin? Königin, Kaiserin, erste Frau im Lande — sie ist schön, trägt prächtige Kleider, Goldschmuck und Edelsteine — Schloß, viel Geld, sie ist reich — sie regiert u. s. w. Eine Fürstin unter den Städten wurde Alt-Nürnberg vom Dichter genannt; was wollte er damit sagen? Nürnberg war mehr als die andern Städte; es war schön, reich und regierte wie eine Fürstin. a) Schön wie eine Fürstin war Alt-Nürnberg! Was wissen wir schon vou den Schönheiten Nürnbergs? Stadt- maner mit Türmen und Toren — glänzende Kauslädeu — Häuser mit spitzen Türmchen und hübschen Erkern geschmückt — schöne Brücken und Inseln — weite Plätze — Kirchen, Brunneu, Denkmäler u. s. w. Aus welche Bauwerke sind die Nürnberger besonders stolz? Lorenzer-, Frauen- und Sebalduskirche. — Schöner Brnnnen. — Warum? Sie sind die schönsten Bauwerke — die Kirchen enthalten Prachtschätze: das Sebaldnsgrab — Sakramentshäuschen — Englischer *) Schudnrt, Leben und Gesinnungen, Iii. Kap.

3. Das Maingebiet - S. 49

1908 - Schwabach : Schreyer
— 49 — 100 Jahre früher blühte zu Nürnberg die Kunst, wie sonst in keiner andern Stadt. Wie lange ist das also schon her? 400 Jahre. Schön wie eine Fürstin war damals schon Nürnberg. Wer gab der Stadt Fürstenschönheit, Fürstenschmuck? Die Nürnberger Kunst. Z n s a m m e n f a s s u n g: Die Nürnberger Kunst. Alt-Nürnberg war eine Fürstin unter den deutschen Städten wegen seiner Schönheit. Peter Bischer, der Erzgießer, Veit Stoß, der Holzschnitzer, Adam Krafft, der Bildhauer, Albrecht Dürer, der Maler, schmückten Nürnberg durch ihre Kunstwerke. — Das Sebaldnsgrab, der Englische Gruß, der Schöne Brunnen, das Sakramentshäuschen und Dürers Gemälde sind die berühmtesten Kunstwerke Nürnbergs. Hans Sachs, der Schuhmacher, war auch ein großer Dichter. Nürnberger Handwerksmeister trieben den Meistergesang und Hans Sachs war der beste Meistersinger. d) Alt-Nürnberg war auch reich wie eine Fürstin. In der letzten Stunde haben wir gehört, warum man das alte Nürnberg eine Städtefürstin nannte. Was wißt Ihr noch davon? Wiedergabe der letzten Zusammenfassung. — Aber nicht bloß wegen seiner Schönheit nannte man Nürnberg eine Fürstin. Wir wissen noch einen Grnnd? Wegen seines Reichtums. Vom Reichtum des alten Nürnberg sprechen wir heute. Was läßt uus schou auf deu Reichtum Nürnbergs schließen? Die stolzen Bauwerke. — Warum? Diese Bauwerke müssen viel Geld gekostet haben. — An nnsrer Stadtkirche baute mau 26 Jahre lang. Wie lange hat man an der Lorenzerkirche gebaut? 200 Jahre. — Und an der Sebalderkirche? 300 Jahre. — Auch vor Feinden haben sich die alten Nürnberger schützen müssen, wodurch? Stadtmauer, Tore und Türme. — Eine volle Stuude braucht man um diese riesige Mauer zu umgehen. Über 300 große und kleine Türme überragten die schützende Stadtmauer. Sieben steinerne Brücken baute man über den Pegnitzfluß, die Stege gar nicht eingerechnet. Diese und noch viele andere Bauwerke kosteten viel — sehr viel Geld - trotzdem besaßen die Bürger noch genug sich schöne Häuser zu baueu. Was hat uns an den alten Nürnberger Häusern gefallen? Hoch, steile Dächer, spitzige Türmchen, hübsche Erker, Altanen. — Wie schön mögen diese Häuser erst im Innern gewesen sein! Ein Mann aus fremdem Lande, der diese alten Nürnberger Häuser geuau gesehen hatte, wußte sie gar nicht genug zu loben. Hört nur, was er damals sagte: „M a u ch e (schottische) K ö u i g e w ü r d e u froh sein, so wohnen zu k ö u u e u, wie ein Nürnberger Bürger." (Aeneas Sylvins.*) *) Kaiser Ludwig der Bayer wohnte stets bei einem Bürger der Stadt, entweder bei Heinrich Weigel auf dem Milchmarkt, bei Konrad Groß an der Brücke oder bei Albrecht Ebner am Salzmarkte. Geographie von Bauern. .
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