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1. Landeskunde des Königreichs Sachsen - S. 62

1912 - Breslau : Hirt
62 B. Landschaftsgebiete. § 160 44. Pirna. Da, mo die Elbe ihr enges Tal oerläht und der weite Elbtalkessel beginnt, erhebt sich links Sonnenstein. Eine Brücke verbindet es mit dem gegenüberliegenden Copitz. Prangen hier an den steilen des Stromes infolge ihrer Nordlage nur Waldschmuck. Pirna ist ein wichtiger Verfrachtungsplatz für 45. Meiszen. Die Stadt Meißen, früher Misni genannt, gehört zu den ältesten Städten Sachsens. Der altersgraue Dom stammt in seiner Grundform aus dem 13. Jahrhundert, ward allerdings durch Anbauten, zuletzt durch den Ausbau der beiden Türme, mehrfach umgestaltet. Bereits 1483 wurde die altehrwürdige Albrechtsburg vollendet, gleich dem Dome eine herrliche Schöpfung gotischer Baukunst. Die Gründung der Fürstenschule fällt ins Jahr 1543. Heute erstreckt sich die Stadt weit hinter ins Triebisch- tal und ist auch mit dem gegenüberliegenden Cölln zu einer Gemeinde vereinigt.

2. Deutsche Geschichte mit entsprechender Berücksichtigung der sächsischen - S. 67

1880 - Halle : Anton
67 V. Die Baukunst. 1. Je unbequemer und unschöner oft im Mittelalter die gewöhnlichen Wohnhäuser waren, um so mehr Fleiß und Sorgfalt verwendete man auf Herstellung herrlicher Gotteshäuser, die man Dome (— von dem lateinischen Worte domus = Hctus —), Münster (— von monasterium — Kloster —) oder Kathedralen (— Kathedrale — Bischofssitz; also eine Kirche, an der ein Bischof wirkte —) nannte. Dieselben zeigen in der Art und Weise ihres Baues eine gewisse Uebereinstimmung, welche man als die gothische Bauart bezeichnet. Die äußere Wand zeigt kein einförmiges, glatt fortlaufendes Mauerwerk, sondern gliedert sich in eine große Zahl von Pfeilern, welche mit Thürmchen gekrönt sind. Mächtige, reich verzierte, oben in spitze Bogen auslausendc Thüren (— man nennt sie „Portale" —) führen in das Innere. Dasselbe ist durch einen Wald von Säulen, welcher das Gewölbe der Decke trägt, in ein Haupt- oder Mittelschiff und in zwei oder vier Seitenschiffe getheilt. Am östlichen Ende des Hauptschiffes erhebt sich auf etwas erhöhtem Boden der Hochaltar, an dem der Hauptgottesdienst vollzogen wird. Eine Fülle von steinernem Blumen -und Laubwerk schmückt Säulen und Pfeiler. Die großen fpitzbogigen Fenster mit ihrer herrlichen Glasmalerei geben ein sanftes Dämmerlicht. Himmelanstrebende, künstlich durchbrochene Glockenthürme, die in eine Steinblume in Kreuzesform auslausen, schließen sich unmittelbar an das Hauptgebäude an. So sollte der starre, aus dunkler Tiefe stammende Stein vergeistigt, der deutsche Wald nachgebildet werden. Maler, Bildhauer, Holzschneider schmückten alsdann mit ihren Kunstwerken das Innere würdig aus. — Die schönsten Bauwerke aus jener Zeit sind der noch jetzt nicht ganz vollendete Dom zu Köln, der Münster zu Straßbura, der Ste- phansdom zu Wien rc. 2. Zur Herstellung dieser herrlichen Bauten, an denen oft Jahrhunderte lang gearbeitet wurde, waren natürlich eine Menge der verschie- densten Künstler und Handwerker nöthig. Ein Obermeister mußte den Plan entwerfen, nach dem gebaut werden sollte; andere Meister, ein jeder in seiner Abtheilung, leiteten den Bau, die Gesellen führten ihn aus. Es war gut, wenn diese Arbeiter nicht immer wechselten, denn nur so konnten sie sich recht in den ganzen Plan einleben. Darum bildeten sich besondere Bauinnungen, die man Bauhütten nannte. Unter einer solchen verstand man also alle die Künstler und Handwerker, welche sich zur Herstellung eines ansehnlichen Kirchengebäudes verbunden hatten. Meister und Gesellen nannten sich Baubrüder; sie erhielten besondre Rechte und Freiheiten, waren also „freie Maurer"; auch hatten sie besondre äußere Gewohnheiten und Erkennungszeichen. Nicht jeder wurde in eine solche Hütte ausgenommen; man forderte nicht blos Tüchtigkeit in der Arbeit, sondern namentlich auch, da es sich ja um ein Werk zu Gottes Ehre handelte, strenge Sittlichkeit. Unwürdige wurden ausge- 5*

3. Geschichtliche Erzählungen für die Unterklassen der höheren Schulen Sachsens - S. 113

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Vom Dreiigjhrigen Kriege. 113 rhrige Tuchmacher und Schleierweber, die durch ihren Gewerbflei Sachsen reichen Segen brachten. Eine arme Vertriebne so erzhlt die Sage kam auch zu Frau Barbara Uttumttn, der Witwe eines reichen Bergherrn in Annaberg, und Barbara fand liebevolle Aufnahme. Zum Danke lehrte sie ihre Wohltterin das Uttmann-Spilzenklppeln, diese unterwies Frauen und Mdchen Annabergs in der neuen Kunst, und bald gab es in vielen Husern des Erzgebirges den Klppelsack, der guten Verdienst brachte. Eine Brunnenfigur auf dem Markte zu Annaberg und ein Denkmal auf dem Friedhofe mit der Inschrift: Ein sinniger Geist, eine ttige Hand, Sie ziehen den Segen ins Vaterland!" erinnern an Frau Barbara, die Wohltterin des Erzgebirges. * Durch das rastlose Mhen des edlen Frstenpaares war Sachsen Sachsens zum reichsten deutschen Lande emporgeblht. Allenthalben sah man wohl- Wohlstand, gepflegte Wlder, wogende Saatfelder, reiche Obstgrten und fette Wiesen, auf denen zahlreiche Rinder und Schafe weideten. In den Stdten ge-langten die geschftigen Brger zu hohem Wohlstande, gingen in Samt und Seide einher, feierten kostspielige Feste, bauten sich stattliche Wohnhuser und hielten darauf, da herrliche Kirchen und schne Rathuser die Städte zierten. Auf den Landstraen brachten lange Wagenzge die Erzeugnisse des Gewerbfleies nach den groen Handelspltzen, bewaffnete Reiter, die der Kurfürst fr Geld stellte, begleiteten sie zum Schutze. berall ehrte man das Frstenpaar hoch, nannte den Kursrsten Vater Augusts Vater August und seine Gemahlin Mutter Anna. Gro war die J?nb Mutter Trauer, als sie bald nacheinander starben. nnn n e' Leider hat ein bser Krieg, der bald nachher das deutsche Land dreiig Jahre lang verwstete, vieles vernichtet, was Vater August und Mutter Anna geschaffen haben. 15. Vom Dreiigjhrigen Kriege. Wer die Umgegend von Leipzig durchstreift, der findet bei Breiten-seld einen schlichten Gedenkstein mit dem Namen Gustav Adolf und bei dem Stdtchen Ltzen den sogenannten Schweden st ein nebst einer groen Kapelle. In der Schsischen Schweiz zeigt man dem Wanderer die Schwedenlcher, eine Felsschlucht, in die die Bauern der Gegend einst ihr Hab und Gut vor den bsen Schweden retteten. Auf irgend einem Dorfe im Erzgebirge oder Vogtland erzhlt ihm wohl der Pfarrer: Sedkert. Geschtchtl. Erzhlungen (Sachsen, Ausgb. B.). o

4. Geschichtliche Erzählungen für die Unterklassen der höheren Schulen Sachsens - S. 102

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
102 In einer mittelalterlichen Stadt. gngen und Gewlben, da pltschert wohl-auch ein Brunnen; beiden sieht man an, da Hunderte von Jahren an ihnen vorbergegangen sind. Du bist von der neuen in die alte Stadt gekommen. Die Die alte Stadt war in frherer Zeit von einer dicken und hohen etabtmctuer. gftquer umschlossen. Die hatten die Stdter gebaut, um vor beute-gierigen Feinden sicher zu sein. Auch einen tiefen und breiten Graben hatten sie auerhalb der Stadtmauer ausgehoben, der wurde in Zeiten des Krieges schnell mit Wasser aus dem nahen Flusse angefllt. In dem berdeckten Wehrgange auf der Mauer und hinter den Schiescharten standen dann die wachsamen Brger und empfingen den Feind mit Pfeilen und Bolzen, groen Steinen und siedendem Pech. Da lag denn mancher trutzige Kriegsmann mit seinen Reisigen lange Zeit vor der wohlverwahrten Stadt und bezwang sie doch nicht. War der Feind abgezogen, so wurden die Stadttore geffnet und die Zugbrcken niedergelassen, die den Stadtgraben berspannten. Dann wurde es unter dem Tore wieder lebendig: Bauern brachten Obst und Gemse zur Stadt, Stdter kamen heraus zu der oder jener Hantierung. Am Torwchter vorbei fhrte der Weg in die Straen der Stadt. Die waren eng und winklig, meist nicht gepflastert und daher schmutzig, nicht selten trieben sich Schweine, Gnse und Hhner darauf herum. Wohnhuser 3u beiden Seiten standen schmale, hohe Huser aus Holz oder Stein, oft mit Stroh oder Schindeln gedeckt. Sie kehrten die Giebel der Strae zu, und die obern Stockwerke waren hie und da der die untern vorgebaut. Reiche Leute lieen sich wohl die Huser mit frommen Sprchen und Bildern bemalen oder mit zierlichen Erkern schmcken. Die Kirchen. Auf den Pltzen erhoben sich Gotteshuser mit hohen Trmen und Dchern. In reichen Stdten gab es Kirchen von wunderbarer Schn-heit, jahrhundertelang wurde an ihnen gebaut. Noch heute stehn wir in Speyer, Straburg, Cln staunend vor solchen Domen und Mnstern. Der Den Marktplatz endlich zierte oft ein herrliches Rathaus, das mit seinem schlanken Turme oder den reichen Giebeln die Brgerhuser berragte. In der Ratsstube berieten die Ratsherren der das Wohl der Stadt; im Ratskeller versammelten sich die vornehmen Brger nach des Tages Arbeit zu einem frhlichen Trnke. An der Marktfeite des Rathaufes stand wohl in mancher nord-deutschen Stadt ein steinerner oder hlzerner Rittersmann mit einem Schwerte in der Hand, den nannte man den Roland. Seine Bedeutung ist nicht genau bekannt, vielleicht war er ein Zeichen stdtischer Frei-Helten.

5. Geschichtliche Erzählungen für die Unterklassen der höheren Schulen Sachsens - S. 103

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
In einer mittelalterlichen Stadt. 103 Vieles aus der mittelalterlichen Stadt ist jetzt nicht mehr vor-Hnden; willst du aber einen Ort sehen, der sein frheres Gewand noch trgt, so schaue dir Rotenburg o. d. Tauber oder Nrnberg. Gos-lar, Hildesheim oder Braunschweig an. In unserm Sachsenlande kannst du besonders in Bautzen, Meien und Freiberg noch manches Mittelalterliche erblicken. * In einer mittelalterlichen Stadt ging es vom frhen Morgen an Leben in der lebhaft zu. Durch die geffneten Tore brachten die Landleute Lebens- @tabt" mittel herein. Die Kaufleute ffneten ihre Lden, die Tuchmacher legten ihre Stoffe im Gewandhause zum Kaufe aus. Die Handwerker begannen ihr Tagewerk in ihren Werksttten: aus einer Gasse tnten die Hammerschlge der Kupferschmiede, aus einer andern erklang der Lrm, den die Bttcher verursachten; jedem Handwerk war eine besondre Gasse -eingerumt, daran erinnern noch die Schuhmacher-, Bttcher- und Sporer-gchen im Innern mancher Stadt. Lange Wagenzge oder schwerbeladne Schiffe brachten dem reichen Kaufherrn kostbares Handelsgut. Da waren viele Hnde beschftigt, das abzuladen, zu wgen, aufzustapeln oder weiter zu versenden. Nirgends kamen grre Reichtmer zusammen als in Nrnberg und Augsburg oder in den Stdten an der Ost- und Nordseekste. Hier schlssen die Kauf-Leute den mchtigen Hanscbund, der auch viele Städte im Innern Deutsch-Hanse. lands umfate. Hunderte von Hanseatenschiffen befuhren die Meere und brachten Getreide, Holz, Pelze und den vielbegehrten Hering heim. Heute besteht die Hanse nicht mehr, doch tragen Hamburg, Bremen und Lbeck noch den Namen Hansestadt. * * * In der Stadt Mainz erfand Johann Gutcnberg die wichtige Kunst. Jobann Vcher zu drucken. Er stellte Buchstaben einzeln aus Metall her i/Satnj. (Lettern), setzte sie zu Wrtern und Stzen zusammen, berzog diese mit Schwrze und druckte sie auf Papier. Dann lste er die Buch-stabenreihen wieder auf und schuf daraus neue Wortbilder. Zwei Männer halfen ihm seine Kunst vervollkommnen, und bald erschien die erste gedruckte Bibel; sie erregte Bewunderung und Freude bei allen Gebildeten. Jedoch der kluge Mann erntete wenig Lohn fr sein Knnen und starb in Armut, von seiner Kunst aber ist groer Segen ausgestrmt.

6. Geschichtliche Erzählungen für die Unterklassen der höheren Schulen Sachsens - S. 114

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
114 Vom Dreiigjhrigen Kriege. In dem alten Kirchenbuche werden bis in die erste Hlfte des siebzehn-tcn Jahrhunderts eingepfarrte Drfer erwhnt, aber dann liest man nichts mehr von ihnen." Alles das erinnert an einen furchtbaren Krieg, der vor nahezu drei-hundert Jahren unser deutsches Vaterland dreiig Jahre lang heimsuchte und zu dem die Streitigkeiten zwischen Katholiken und Lutheranern den Anla boten. * Beginn des Der katholische Kaiser hatte den evangelischen Bhmen versprochen, ^L6i8^ da ihnen wegen ihres Glaubens kein Leid geschehen solle. Als diese aber an zwei Orten Kirchen gebaut hatten, lie der Erzbischof von Prag die eine schlieen und die andre niederreien. Da klagten die Bedrckten dem Kaiser die Not, der aber verhalf ihnen nicht zu ihrem Rechte. Erbitterte bhmische Edelleute drangen darauf ins Prager Schlo ein; dort fanden sie zwei kaiserliche Rte und deren Schreiber, die warfen sie zum Fenster hinaus. Mit dem Fenstersturze begann der lange Krieg. Tilly. Die Bhmen sagten sich vom Kaiser los und whlten den Kur-frsten von der Pfalz zu ihrem Könige. Nur kurze Zeit whrte seine Herrlichkeit; denn der General Tilly, den der katholische Bayernherzog ins Feld schickte, vertrieb nicht nur den neuen König, sondern besiegte auch die evangelischen Fürsten, die gegen den Kaiser aufgestanden waren. Aber immer neue Feinde traten dem Kaiser entgegen, und er selbst besa kein Heer. Da sah er sich nach einem Manne um, der ihm Hilfe bringe. * Wallenstein, Es lebte damals in Bhmen ein sehr reicher Edelmann, Albrccht Dort Wattcustein, dem gehrte neben vielen Besitzungen auch die Herr-schast Friedland. Er feierte auf seinen Schlssern glnzende Feste, von deren Pracht man weit und breit erzhlte. In den sternenhellen Nchten aber sa er mit seinem Sterndeuter in einem Turmzimmer eines seiner Schlsser und beobachtete den Lauf der Gestirne. Er glaubte fest daran, da ein Mensch sein Schicksal aus den Sternen lesen knne; ihm weissagten sie, da er noch ein gar mchtiger und berhmter Herr werde. Das Heer des Wallenstein hrte von des Kaisers Not und sprach zu ihm: Ich Friedlndcrs. ^ bm meinem Gelde ein Heer ausrsten, das fr Eure Majestt kmpfen soll." Da ward der Kaiser froh, ernannte Wallenstein zum

7. Länderkunde, Verkehrsgeographie, Elementare mathematische Erdkunde, Allgemeine Erdkunde - S. 154

1911 - Leipzig : Hirt
154 Vi. 2. Das Nordwesteuropäische Schottenland. — b) Mitteleuropa. § 136. deutsche Malerschule), Universität (die zweite Deutschlands), durch seine Technische Hochschule und andere Lehranstalten ist München das „Deutsche Athen" oder „Isar-Athen" geworden, der Mittelpunkt eines eigenartigen, frischen Geisteslebens, das sich durchaus unabhängig vom Einfluß Berlins erhält. Ingolstadt, Festung am Donauübergang der Bahnen von Frankfurt und Nürn- berg (Altmühltal). c) Landshut an der Isar, in fruchtbarer Umgebung, am natürlichen Schnitt- Punkt der Straßen, dämm Hauptstadt Niederbayerns und früher Wohnort der bayrischen Herzoge und Kurfürsten. — Passau, Castra Batava der Römer, am größten Alpenflusse der Hochfläche und an der Donau reizvoll gelegen, Grenzverkehr. 6) "Regensburg, die Hauptstadt der Oberpfalz, einst Castrareginaber Römer, dann Freie Reichsstadt und lange Zeit Sitz des Reichstages, liegt für den Verkehr sehr günstig am nördlichsten Punkte der Donau (49°). Im Mittelalter war es, so- lange der Handel mit Konstantinopel im Schwünge war, eine der bedeutendsten deutschen Städte. Von München, Passau, dem südlichen Fichtelgebirge und von Donauwörth gleichweit entfernt, ist es als Eisenbahnknotenpunkt und als Ausgangs- Punkt der hier beginnenden Donau-Dampffchiffahrt wieder zur wichtigsten bayrischen Donaustadt geworden. In der Mitte der Oberpfalz Amberg, an der Straße Pilsen—taus—mrnberg. Nahe Eisensteinlager haben eine blühende Eisenindustrie hervorgerufen. 2. Das bayrische Maingebiet. Das Stromgebiet des Mains bis zum Spessart einschließlich ist bayrischer Besitz und in drei Regierungsbezirke eingeteilt: a) Oberfranken, b) Mittelfranken, c) Nnterfranken. a) "Bayreuth am Roten Main ist bekannt durch das Wagnertheater und durch Baumwollindustrie. Diese Industrie erstreckt sich von hier in den sür den Landbau wenig ergiebigen, über die natürlichen Grenzen Oberfrankens hinausragenden Saale- bezirk längs der Eisenbahn nach Sachsen. Hier liegt "Hof an der Saale. — Kulm- bach, im Hopfenbaugebiet des oberen Mains, hat viele Bierbrauereien. Die alte Bischofsstadt "Bamberg an der Rednitz, deren Wasser 5 km unterhalb der Stadt den Main schiffbar macht, ist wichtige Bahngabelung und Ausgangspunkt des Ludwigs- Kanals. Der rührige Handelsplatz liegt in gartenähnlicher Umgebung und gilt sür „die ländlichste der Mittelstädte Deutschlands". b) In dem nur in einzelnen Lagen an Hopfen, Weizen, Tabak ergiebigen, zu 35% von Kiefernwald bedeckten, aber durch Industrie- und Handelstätigkeit dicht be- völkerten Mittelfranken liegt auf reizloser Hochfläche ffnürnberg an der Pegnitz. Es wurde schon im Mittelalter durch die wichtige Verkehrslage, durch die geistige Tüchtigkeit, den Gewerbebetrieb und das Handelsgeschick seiner Bürger, auch ohne die fördernde Gunst von Fürsten oder Bischöfen, zum glänzenden Kulturmittelpunkt. Daher ist es reicher als irgend eine andere deutsche Stadt an Prachtwerken der mittel- alterlichen Baukunst und der Kunstgewerbe (Germanisches Museum). Auch heute ist es der wichtigste Verkehrsmittelpunkt zwischen Donau und Main und trotz des Fehlens von Kohle und starker Wasserkraft die erste Fabrikstadt Bayerns (Maschinen- bau, Elektrotechnik, Spielwaren, Bleistifte, Bierbrauerei), auch sein bedeutendster Handelsplatz. Innerhalb der Manern und der gewaltigen Tortürme ist Nürnberg noch eine altertümliche Stadt mit engen, gewundenen Straßen, außerhalb eine

8. Länderkunde, Verkehrsgeographie, Elementare mathematische Erdkunde, Allgemeine Erdkunde - S. 198

1911 - Leipzig : Hirt
198 Vi. 2. Das Nordwesteuropäische Schollenland. — b) Mitteleuropa. § 175. fkassel ist Sammelpunkt der Straßen aus vier Flußtälem, Kreuzung wichtiger Bahnen und darum ein großer Handels- und Jndustrieplatz (Loko- motivbau). Kassel ist zusammengewachsen mit dem Schloß und Kurort Wilhelms- höhe. In Marburg befindet sich die Universität der Provinz. Die alte Kloster- und Bischofsstadt Fulda wurde von Bonifatius gegründet. *Hanan treibt Gold- und Silberwarenindustrie, fffraukfurt a. M. an der Mündung der alten Verkehrs- straße von Hessen und Thüringen war bis 1866 Freie Reichsstadt, einst Wahl- und Krönungsstadt der Deutschen Kaiser. Die Stadt nimmt an der Rheinschiffahrt teil und ist nächst Berlin und Köln der bedeutendste preußische Eisenbahnknotenpunkt und der Mittelpunkt einer starken Bevölkerungsverdichtung. Frankfurt beherrscht den Durchgangsverkehr zwischen Nord- und Süddeutschland, zwischen Rhein- und Maintal und betreibt einen großartigen Handel auch mit außerdeutschen Ländern. Dazu ist es ein hervorragender Geldmarkt. Der Rheingau wurde berühmt durch viele Weinorte wie Rauental, Johannis- berg, Rüdesheim. Als Bäder sind bekannt: Ems, Homburg „vor der Höhe" und fwiesbaden, die vornehmste Villenstadt des Deutschen Reiches und wie Baden-Baden ein internationales Bad. 12. Die Rheinprovinz oder das Rheinland besteht 1. aus einem gebirgigen Teil im Rheinischen Schiefergebirge, 2. aus einem Tieflandsgebiet in der Niederrheinischen Ebene. Dem Oberpräsidium der Provinz untersteht auch das Fürstentum Hohen- zollern, dessen Hauptort Sigmaringen ist. Nördlich von Kreuznach an der Nahe (Salinen, Solbad) bis nach **Koblenz liegen am Rheinufer nur kleine, einst wichtige Orte (Bild 82). Hier gründeten die Römer die Stadt Confluentes. Die Rheinstraße wird hier gekreuzt von der Moselstraße („Deutsches Eck"). 5 km oberhalb der Moselmündung trifft die Lahnstraße den Rhein. Dadurch ist die Provinzhauptstadt der eigentliche Mittel- Punkt des Schiefergebirges, auch eine wichtige Eisenbahnkreuzung und des- halb befestigt wie das gegenüber aufragende Ehrenbreitstein. Ihre Entwicklung zur Rivalin Kölns hemmten die eng zusammentretenden Felswände. Im frucht- baren Neuwieder Becken liegt das gewerbstätige Neuwied. Am Eintritt der schiffbaren Mosel (Bild 81) in das Schiefergebirge entstand * Tri er. Berühmte Baudenkmäler erinnern an die Zeit, wo Trier als Augusta Trevirorum römische Hauptstadt von Nordgallien war. Einst war es Sitz des Kurfürsten und Erzbifchofs. Jetzt ist es infolge der Lage in einem abgelegenen Grenzwinkel des Deutschen Reiches ohne die alte Bedeutung, aber als Kreuzung der Moselstraße mit der Kölner Straße und Saarstraße ein wichtiger Wein- und Obstmarkt. Den Mittelpunkt der Kohlen- und Eisenindustrie bildet *Saarbrücken am Saarübergang der alten Heerstraße nach Paris. faachen, schon den Römern bekannt wegen seiner heißen Quellen (Aquae), dann Lieblingspfalz Karls des Großen und Krönungsstadt der Deutschen Kaiser, heute ein besuchtes Schwefelbad und Sitz einer Technischen Hochschule, ist die wichtigste Ein- und Ausgangspforte der westdeutschen Grenze. (Eisenbahnen von Paris, Calais, Ostende, Brüssel und Antwerpen.) Dazu haben die nahen Stein- kohlen und Erze in der Umgebung Aachens eine großartige Industrie hervor- gerufen (Maschinenbau, Tuchweberei, Nadel- und Glasherstellung). Die industriereichen Landschaften der Wupper und der unteren Ruhr und der nörd- liehe Teil der deutschen Niederrheinischen Tiefebene bilden den Regierungsbezirk

9. Geschichte für sächsische Schulen - S. 62

1918 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
I - 62 — das untere heraus, so daß man über sich den blauen Himmel kaum sehen konnte. Meistens standen die Giebel nach der Straße hin. Die krummen Straßen waren ungepflastert. Da fast alle Bürger Ackerbau trieben und Vieh hielten, lag der Düngerhaufen neben dem Haufe. Des Morgens tutete der Hirt die Kühe zusammen und trieb sie auf die gemeinschaftliche Weide. Schweine liefen frei auf den Straßen umher. Bei schlechterem Wetter konnte man sich kaum durch den Schlamm und die Pfützen hindurcharbeiten. Die Unreinlich! it verdarb die Lust und das Wasser. Ansteckende Krankheiten, ja Pest und Aussatz forderten viele Opfer. Um die Mitte des 14. Jahrhunderts wütete der „schwarze Tod", eine Inneres einer Stadt. (Xv. Jahrhundert.) Nach einem im Leipziger Schulbilderverlag F. C. Wachsmutb, Leipzig, erschienenen Wandbild. furchtbare Pest, in Westeuropa. Große Städte verloren oft mehr als die Hälfte ihrer Einwohner. Die Häuser waren meist aus Holz gebaut und mit Schindeln oder Stroh gedeckt. Brach in einem Hause Feuer aus, so verbreitete es sich oft schnell über ganze Straßen und Stadtteile und legte sie in Schutt und Asche. Reiche Leute bauten sich große und schöne Häuser, die mit ihren vortretenden Erkern und Ecktürmchen, reichen (Steinmetzarbeiten und geschnitzten und bemalten Balken eine Zierde der Straße bildeten. Am Marktplatze, der mit einem Brunnen geziert war, lag das stattliche Rathaus, daneben das Kaufhaus, wo die Kaufleute ihre Waren feilboten. Besonders schön waren die Kirchen mit ihren weithin sichtbaren Türmen, an denen frommer Eifer viele Jahrzehnte unter gwßen Opfern baute. Der Cölner Dom, das Straßburger und Ulmer Münster sind Zeugen von der Größe und Kraft des städtischen Bürgertums.

10. Geschichte für sächsische Schulen - S. 67

1918 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
— 67 — . I turnt fertig geworden, der die Stadtmauer überragte. Er wurde auf Rädern dicht herangeschoben, eine Fallbrücke niedergelassen, und nun drangen die Krieger in die Stadt. Andere erstiegen mit Leitern die Mauer. Die Bürger aber wehren sich. Ein Loch in der Mauer wird sofort wieder ausgefüllt. Mit der Armbrust suchen sie jeden Feind, der sichtbar wird, niederzuschießen. Sie gießen Pech, Schwefel und geschmolzenes Blei auf die Andringenden und suchen den Belagerungsturm in Brand zu setzen. Oft werden die Feinde mit blutigen Köpfen heimgeschickt. 2. Deutsche Kunst tm flßittelalten 1. Der romanische Stil. Als unter den sächsischen Kaiser:: blühende Städte entstanden waren, fing man dort auch an, die Kunst ■zu pflegen. Sie zeigte sich zuerst besonders bei den Kirchen, während das Wohnhaus meist ein rohes Aussehen hatte. Eine besondere deutsche. Bauweise bildete sich aus, der Rundbogen-stil, der später auch romanischer Stil genannt wurde. Die Grundform der Kirche ist ein längliches Viereck. . Von Westen tritt man ein. Im Osten befindet sich ein erhöhter halbrunder Ausbau, die Apsis. Hier stehen der Altar und die Stühle für den Bischof und die hohe Geistlichkeit. ©er ~om zu Worms, 1181 eingeweiht. Aufnahme von Südwesten« Als Beispiel des romanischen Stils. 5*
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