91. 92. Karls des Groen Staat und Persnlichkeit. gl
lnger je mehr aus und ward geradezu die Grundlage des mittel-alterlichen Staates.
91. Karls Persnlichkeit und Lebensweise. Sorge fr die Volksbildung. Karl ma nach der Schilderung seines Zeitge-nossen Einhart siebenmal die Lnge seines eigenen Fues; aus heiterem Angesicht leuchteten seine groen Augen lebhaft hervor, sein Gang war fest, mnnlich die Haltung. Einfach wie seine Kleidung war seine Lebensweise. Im Essen und vornehmlich im Trinken war er mig. Von frh an arbeitete er, die Zagd war seine liebste Erholung. Deutsch und Latein sprach er gleich gut, auch das Griechische verstand er. Noch im spten Atter suchte er das Schreiben zu er-lernen. Fr die Bildung seiner Deutschen war er unablssig bemht. Er baute Kirchen und Schulen, frderte den Kirchengesang, sorgte fr deutsche Predigt, aber auch fr die Sammlung der alten deutschen Heldenlieder. Die Gelehrten erfreuten sich seines besonderen Schutzes, namentlich Alcuin stand ihm nahe. Auch die Kunst fand in ihm einen Gnner. Der Dom und die Pfalz zu Aachen bewiesen, da die Deutschen anfingen selbst auf diesem Gebiete thtig zu sein. Straen lie er anlegen, den Main und die Donau suchte er durch einen Kanal zu verbinden.
92. Reich und Kirche. Karl wollte eine Gemeinschaft smt-licher Christenvlker herstellen. Dies war nicht mglich ohne engen Anschlu an das Haupt der abendlndischen Kirche, den Papst in Rom.
Karl der Groe nahm sich deshalb, wie die Frankenknige es von jeher gethan, mit seinem starken weltlichen Arm desselben an. Als der Papst Leo Iii., von den unruhigen Rmern mihandelt und vertrieben, zu ihm 799 nach Paderborn kam und seine Hilfe anrief, lie er ihn nach Rom zurckfhren. Der Papst aber fetzte ihm am Weihnachtstage 800 800. in St. Peters Dom die Kaiserkrone aufs Haupt: das rmische Kaisertum war in Karl wieder erstanden. Der Kaiser galt von nun an als das weltliche Oberhaupt der ganzen Christenheit, und der Papst war in dieser Beziehung ihm unterthan, während der Kaiser dagegen den Papst als einen geistlichen Vater ehrte. Noch manches Zahr herrschte Karl der Groe der sein Reich, das beinahe alle christlichen Völker des Abendlandes und alle germanischen, bis auf die Angelsachsen und Nordmannen, umfate. Als er sein Ende nahe fhlte, legte er in feierlicher Versammlung zu Aachen seine Gewalt in die Hand seines einzigen ihm gebliebenen Sohnes, Ludwig, und starb nicht lange nachher in dieser seiner geliebtesten Stadt, wo ihm in dem Dome, den er erbaut, die kaiserliche Gruft bereitet wurde (814),
Zunge-Mller, Leitfaden f. d. Geschichtsunterricht. Q
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Gotha: Justus Perthes.
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2 Die Römerherrschaft am Rhein. Die Schlacht im Teutoburger Walde 9 n. Chr.
A. Augustus hatte in Fortsetzung der Erfolge Cäsars den Rhein und die Donau zu Grenzen Roms bestimmt. Zur Erreichung der Donau hatten Tiberius und Drusus 15 v. Chr. Raetien, Vindelicien und Noricum unterworfen und darnach Drusus allein 12/9 y. Chr. auch den _ Unterrhein durch zahlreiche Festungen gesichert. Donau und Rhein wurden aufserdem durch den später ausgebauten Pfahl (Limes) verbunden. — Zur Sicherung des Vorlandes, östlich vom Unterrhein, wurde Aliso angelegt.
B. Die herrschende Stellung in diesem Vorlande wurde nun (9 n. Chr.) durch den Sieg des Arminius im Teutoburger Walde vernichtet.
C. Selbst die Rachezüge des Germanicus 14/16
Varus zieht mit mehr wie 20 000 M. aus dem Sommerlager südlich von Minden nach dem Rheine, macht aber zur Bezwingung aufständischer Völker südostwärts einen Umweg. Die deutschen Angriffe beginnen an der Emmer und führen am 3. Tage am Fufse des „Varusberges“, den Varus auf dem Wege nach dem nahen Aliso überschreiten mufste, zu seiner Vernichtung. Die Reiterei entkommt über die Dörenschlucht nach dieser Festung.
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Extrahierte Personennamen: Borrihx Ifrunerhungenjoackimsi Johann_Sigismund Johann Johann Johann Sigismunds Troppcati
Czasi
Die Eroberungszüge des Drusus am Rhein 12—9 y. Chr. Nr. 1 a. Die Feldzüge an der Donau 15 vor und 6 nach Chr. Geburt.
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Drusus 15 v. Chr.
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Argentoratum
Fluß sich teilt, durch 2 Festen Clivia (Cleve) und Elten und weiter durch die Rheinarme gesichert; aufwärts von hier wird bis Mainz die ganze linke Flufsseite durch feste Lager und Kastelle geschützt (vielleicht 50).
Vom Mittelrhein bis etwa nach Regensburg deckt dann der von späteren Generationen besser ausgebaute Pfahl oder Limes S.w.-Germanien. Dieses Gebiet, das minder gefährdet war, wurde durch diesen Schutz vor dem Einfluten germanischer Stämme ausreichend geborgen.
Die wichtigsten Plätze an dem Unterrhein, dessen Verteidigung demnach der Linie Cleve-Mainz zufiel, waren castra Vetera, Colonia Agrippina und Moguntiacum. Jeder hatte 2 Legionen (zu je 6100 M.), eine Brücke und auf dem rechten Ufer einen Brückenkopf, z. B. Castellum (Kastell), castrum Divitense (Deutz). Auch Bonn hatte wegen der Nachbarschaft der Sugambrer Brücke und Brückenkopf (Gesonia).
Den besten Schutz für diesen Unterrhein suchte Drusus aber in der Bezwingung der Vorlande. Rechts gedeckt durch die Anfänge des Limes, liefs er links für die Zwecke des Angriffs die fossa Drusiana zwischen Rhenus und Yssala anlegen, um im Norden über die Watten von der Flanke aus den Germanen beizukommen.
Die 4 Eroberungszüge.
12 Nachdem Drusus zuerst mit einem Streifzug zu Lande von Elten aus die Usipier und ihre Nachbarn zur Ruhe gebracht, fährt er mit einer Flotte durch die fossa Drusiana und den lacus Flevo nach der Ems und nach der Weser, um hier Bundesgenossen zu gewinnen. — Befestigung an der Emsmündung. — Die Brukterer werden bezwungen.
11 Quer durch das Gebiet der Marser bis an die Weser (wie 775/6 Karl der Große). Nach dem Kampfe bei Arbalo wird am Ostende der westfälischen Ebene (wohl vor Paderborn) Aliso angelegt.
10 Besiegung der Sugambrer und Chatten.
9 Unter heftigen Kämpfen mit den Chatten und Hermunduren dringt Drusus bis zu den Cheruskern und dann sogar zur Elbe! — Auf dem Rückwege stirbt derselbe (zwischen Elbe und Saale).
C. Durch diese Unternehmungen ist den Römern der Niederrhein und sein Vorland gesichert. — Die Sugambrer (40 000) werden im Jahre 7 v. Chr. auf der linken Rheinseite zwischen Rhein und Maas angesiedelt (Gugerner, Goch). — Die Markomannen dagegen ziehen sich unter Marbod nach Böhmen. — Das durch diese Wanderungen frei werdende Land zwischen Rhein, Donau und Limes wird als Zehntland in dauernde Pacht gegeben und von Römern, Galliern und Deutschen in Besitz genommen. — Rom ist in Begriff, auch Deutschland zu romanisieren.
6 nach Chr. Sentius Saturninus sucht mit 3 Legionen vom Rhein aus und Tiberius mit 7 ! von Carnuntum aus das Markomannenreich Marbods, das letzte Bollwerk der Germanen, zu zertrümmern. Das Unternehmen scheitert, trotzdem beide Feldherren sich in Böhmen schon sehr nahe gekommen, an einem Aufstande in Pannonien.
9 n. Chr. Varus im Teutoburger Walde vernichtet; damit sind die großen Erfolge der letzten Jahre verloren. „Arminius haud dubie liberator Germaniae.“
A. Cäsar hatte als Grenze den Germanen den Rhein zugewiesen (58, 55, 53). Auch hatte er von Aquileja aus Roms Macht nach der Donau hin ausgedehnt (Forum Julium, Julisclie Alpen). — Seine Absicht, Rhein und Donau zur Grenze Roms zu machen und alle Zwischengebiete dem Reiche einzuverleiben, wurde von Augustus zu Ende geführt. Zu diesem Zwecke verpflanzte Augustus 37 die Ubier an die linke Rheinseite als „Wacht am Rhein“ gegen die allzeit unruhigen Sugambrer (ara Ubiorum, jetzt Köln);
35/33 unterwarf das durch Fruchtbarkeit und Lage gleich wertvolle Pannonien und erreichte so in ihrem Mittelläufe auch die Donaugrenze.
16 Die Niederlage des Lollius brachte neue Anregung zur Regelung der Flufsgrenzen.
15 Die bis dahin von den Römern noch nicht betretenen mächtigen Centralalpen wurden durch Tiberius und
Drusus durchquert, die schwach bevölkerten Länder Raetien, Vindelicien und dann auch Noricum unterworfen und auch hier im Oberlaufe die Donau zur Grenze gemacht.
B. 12/9 Noch wichtiger war die Sicherung der römischen ‘ ' Grenze am Niederrhein. Diese Aufgabe fällt dem genialen und energischen Drusus zu. Zunächst wird an der Stelle, wo der Strom fast im rechten Winkel nach Holland abbiegt und von wo aus das Eindringen germanischer Stämme in die Ebenen nördlich von Eifel und Ardennen am besten überwacht und verhindert werden konnte, die älteste Befestigungsanlage castra Vetera gebaut. Dieses hochgelegene Lager (jetzt Fürstenberg bei Xanten) war gleichzeitig auch für den etwaigen Angriff, die Lippe hinauf, besonders gut gelegen und von Augustus persönlich ausgesucht worden. Abwärts den Rhein werden die befreundeten Bataver da, wo der
7^430110
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Extrahierte Personennamen: Drusus Drusus Karl Drusus C. Sentius_Saturninus Tiberius Varus A._Cäsar Cäsar Aquileja Augustus Augustus Tiberius Drusus Augustus Augustus