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1. Heimatkunde der Kreise Aschersleben, Calbe, Oschersleben und Wanzleben - S. 35

1897 - Breslau : Hirt
Kreis Aschersleben. 35 verehrt, und namentlich betrachten ihn die Russen als ihren Schutzpatron. Er ist zugleich ein Helfer aller Fischer und Seeleute. Der Sage nach ist er einst aus einem Mühlenstein von Italien uach Archangel geschwommen. — Weil nun die Neustadt Quedlinburgs an der Bode liegt, deren Uber- schwemmung man fürchtete, so gründete man dem Wasserheiligen Nikolai zu Ehren eine Kirche, deren Erbauung in das Jahr 1201 fällt. Der Ort, an dem die Kirche steht, war damals ein großer Teich, und so sah man sich genötigt, gewaltige Pfähle einzurammen und daraus die Kirche zu erbauen. Die Türme sollen der Sage nach von zwei Schäfern erbaut sein, welche einen großen Schatz in einer verödeten Kirche gefunden hatten. Die damalige Äbtissin Agnes von Meißen und alle Bürger Quedliu- burgs gaben reichliche Spenden zum Kirchbau. Das wilde U)asser auf dem Münzenberge. Im Jahre 1333 öffnete sich auf dem Münzenberge eine Quelle, welche solche Wassermassen spendete, daß man die Vernichtung der ganzen Stadt Quedlinburg be- fürchtete. Alle angewandten Mittel, den Born zu dämpfen, blieben fruchtlos. Da endlich warf die auf dem Schloßberge wohnende Prinzessin ihr Deckbett und ihr Schimmelreitpferd in den Born, und das Wasser wurde dadurch gestillt. Die Quedlin- burger aber gelobten die Feier eines Bußtages und eine jährliche reiche Geld- spende den Armen, welches Gelübde bis in die neueste Zeit gehalten worden ist. Noch vor etwa zwanzig Jahren soll der Bußtag in der alten Weise abgehalten und zu- gleich ein Hut mit Geld unter die versammelten Armen geworfen worden sein. Dabei geschah aber mancher Unfug, so daß man die Spende auf Neujahr und in das Rat- haus verlegte. b. Amtsbezirke. 1. Amtsbezirk Börnecke. 1. Königliche Domäne Börnecke, 31 Einwohner, eingepfarrt nach Ober- börnecke. 2. Gemeinde Börnecke, bestehend aus Ober- und Niederbörnecke, 3201 Einwohner. Braunkohlengrube Jakobsgrnbe. Börnecke, d. h. kleine Brunnen. Früher Groß- und Klein-Börnecke genannt. Groß-Börnecke stand im vorigen Jahrhundert unter dem zum Domkapitel gehörigen Amte Schneflingen. Klein-Börnecke wurde nach 1264 wüst. Beide Orte, zu den an- haltischen Besitzungen gehörig, kamen 1317 unter Bischof Albert Ii. zum Bistum Halberstadt. Der Ort hat zwei Kirchen, in einer derselben predigte Dr. M. Luther. Börnecke war, nach einer alten Chronik ohne Titelblatt, früher eine Stadt mit mehreren Thoren und drei Kirchen. Die Nikolaikirche wurde im Bauernkriege gänz- lich zerstört. Die Güter dieser Kirche nahm der Patron, das Kloster Marienstuhl bei Egeln, an sich und behielt sie bis zu seiner Auflösung im Jahre 1809. 2. Amtsbezirk Schneidlingen. 1. Königliche Domäne Schneidlingen mit Vorwerk Tiefenbrunnen, 134 Einwohner, eingepfarrt nach Schneidlingen. Das zu Schneidlingen gehörige Vorwerk Tiefenbrunn, gewöhnlich der Bau genannt, erbaute das Domkapitel nach einer in Stein gehanenen Inschrift über dem Wohnhanse im Jahre 1609. Der dortige Brunnen ist 400 Fnß tief; zum größten Teile ist er in Felsen gehanen. Wenn man eine Bleikngel in den Brunnen fallen läßt, 3*

2. Heimatkunde der Kreise Aschersleben, Calbe, Oschersleben und Wanzleben - S. 41

1897 - Breslau : Hirt
Kreis Aschersleben. 41 Sage vom Stein. Auf der Stelle, wo das frühere Kloster Wenthusen stand, liegt von diesem Ge- bände nur noch ein großer Stein. Dieser Stein muß unbeschädigt stets auf derselben Stelle liegen bleiben, sonst trifft den Gutsbesitzer ein großes Unglück. Es hat nun aber einmal einer der Gutsherrn dennoch den Mut gehabt, den Stein ans dem Hanse schaffen zu lassen; weil er aber danach von einem bösen Geiste mit steter Angst ge- peinigt worden ist, so hat er den Stein zurückbringen lassen. Derselben Pein sollen des Nachts auch die unterworfen sein, welche den Stein schlagen, schimpfen oder sonst ihren Mutwillen an ihm ausüben. 3. Gemeinde Friedrichsbrunn, ein Pfarrdorf mit 519 Einwohnern, Industrie in Holzarbeiten, besonders Gehstöcken. Friedrichsbrunn ist eine von Friedrich dem Großen im Jahre 1776 gegründete Kolonie. In: Volksmunde heißt der Ort „Untrüborn" nach einer Sage, zufolge deren eine Grafentochter in Liebe zu einem Jäger aus ihrer prächtigen Burg öut- floh, aber von ihrem Verführer bei einem Brunnen verlassen wurde. — Eine andere Sage erzählt: Im dreißigjährigen Kriege mußten viele Harzschützen vor dem feind- lichen Heere flüchten. In der Nähe eines Brunnens fanden sie ein sicheres Versteck, das der feindliche Feldherr nicht anszukunden vermochte. Unter den Freischützen be- fand sich aber ein Verräter, der dem Feinde Mitteilung machte und ihn bei Nacht und Nebel, als die Schützen schliefen, die verborgenen Pfade führte. Schrecklich war das Erwachen der so jäh Überfallenen, die nach verzweifelter Gegenwehr sämtlich erlagen. Ii. Umtsbezirk Suderode. 1. Gemeinde Suderode, ein Pfarrdorf mit 1246 Einwohnern. Bade- und klimatischer Kurort. Gipsbrennerei, Mahlmühlen, Schneidemühle. Felsen- keller und Lindengarten (Gasthäuser). Schöne Punkte sind der Schwadder- berej, der Müncheberg, der Stübenberg, der Lessingsteich und die Lessingshöhle im „kalten Thal." 2. Gemeinde Neinstedt, ein Pfarrdorf mit 1517 Einwohnern. Hier gründete Ph. v. Nathnsins (f 1872) auf dem Lindenhof ein Knaben-Rettnngs- und Brüderhaus. Außerdem besteht hier das Blödenasyl Elisabethstift. Mühlen, Kalk- und Ziegelbrennerei. Eine herrliche Aussicht genießt man vom Osterberge. 3. Freiherr von dem Bnssche-Streithorstsches Gut (ehemalige Domäne Stecklenbnrg), eingepfarrt nach Neinstedt. 4. Gemeinde Stecklenbnrg, 437 Einwohner, eingepfarrt nach Neinstedt. Besitzt ein Bethaus. Lauenburg, Gasthaus, dem preußischen Forstfiskus gehörig. In der Nähe des Dorfes die Ruinen der Stecklenbnrg und der obern und untern Lauenburg. Die Stecklenburg ist seit dem 13. Jahrhundert bekannt. Im 13. und 14. Jahrhundert ist sie im Besitze der Herreu von Hoym, im 16. Jahrhundert der Herren von Thale. Die Burg war im dreißigjährigen Kriege noch ein Zufluchtsort der Verfolgten und die Kapelle dafelbft noch 1746 im Gebrauch. Einer der Burgherrn der Stecklenburg verweigere der Äbtissin vou Quedlinburg im Jahre 1221 Dienst und Zins. Da ging sie den Bischof von Halberstadt um Hilfe an, und dieser belegte den Ritter mit dem Bann. Er aber

3. Heimatkunde der Kreise Aschersleben, Calbe, Oschersleben und Wanzleben - S. 51

1897 - Breslau : Hirt
Kreis Calbe. 51 Verwaltung auf Antrag des Arztes Dr. Tolberg eingerichtet. Es ist somit das älteste der heutigen Solbäder. Zunächst hatte es nur vier Wannen und war nur zum Gebrauch der an der Saline beschäftigten Salzwirker bestimmt. Erst später wurden auch andere Hilfsbedürftige zum Bade zugelassen. Die Sole und die heißen süßen Wasser wurden dem Bade von der Salinenverwaltung unentgeltlich gewährt. Im Jahre 1811 wurde das Badehaus vergrößert und mit 14 Wannen versehen, 1817 aber für 25 Wannenbäder gänzlich umgebaut und mit zwei Flügelgebäuden und einem Wartesaal versehen. 1824 wurde ein russisches Dampfbad, 1837 ein Soldunstbad eingerichtet. Zwei Jahre später wurde eine vorhandene Solquelle Kochsalzgewinnung, Saline. schwächern Gehaltes als Trinkquelle (die jetzige Viktoriaquelle) mit einer Trinkanstalt verbunden. 1840 entstand ein zweites Badehaus, das „Erlenbad", und endlich wurde 181 (3 <8 als Ersatz für das alte abgebrochene Badehaus eiu neues mit Wartesaal und Lesezimmer ausgestattetes Badehaus für 30 Wannenbäder, „das Lindenbad" am Gradierwerke, errichtet. Auch die parkartigen Anlagen wurden im Laufe der Zeit vergrößert und verschönert. — Besonders erwähnenswert ist die bei Bad Elmen seit dem !^ahre 18 <4 errichtete Kaiserin-Angusta-Kinder-Heilanstalt, in welcher in den Sommermonaten kranke und schwächliche Kinder für geringes Geld oder gar unentgeltlich Pflege und stärkende Bäder finden. — An Stiftungen besitzt die Stadt das vereinigte St. Georgs- und St. Spiritus - Hospital und das Armen - Hospital.

4. Heimatkunde der Kreise Aschersleben, Calbe, Oschersleben und Wanzleben - S. 52

1897 - Breslau : Hirt
52 Ortskunde. 5. Uarötj, 5677 Einwohner. Die Stadt liegt nordöstlich von Calbe an der Elbe. In der Stadt befindet sich das Königliche Lehrerseminar, eine Blindenanstalt und eine Präparandenanstalt, die Stadt hat eine Zuckerfabrik, eine Spiritusbrennerei und eine Dampfbrauerei. Barby wird im Jahre 961 als Barbogi, Barebui, Bareboi, Barbei, Barbege zum ersteumale genannt- Gewiß war hier eine Grenzburg zwischen der Mündung der Saale und der Elbe, welche den Übergang über beide Flüsse beherrschte. Schon in dem erwähnten Jahre wird Barby als Stadt und Burgward bezeichnet, und Kaiser Otto I. schenkte den Zins der dort wohnenden Slawen dem Moritzstift. Noch jetzt finden sich Überreste der alten Stadtmauer im Fundamente der jüngern Stadt- mauer. Im Jahre 974 wurde der Königliche Hof Barby von Otto Ii. an das Stift Quedlinburg verliehen, und dieses gab Barby später au die Herren von Arn stein, die sich nach der neuen Besitzung Edle von Barby nannten. Als solcher tritt zuerst Walter von Barby 1064 auf. Im Laufe der Zeit envarbeu die Edlen von Barby auch die Grafschaft Mühlingen und nannten sich nun „Grafen von Mühlingen und Edle von Barby". Sie erwarben um 1300 einen bedeutenden Besitz, nämlich die Herrschaft Rosenburg mit den Ortschaften Groß- und Klein-Rosenburg, Breiten- Hägen, Rajoch, Patzetz, Dornbock. Bald kam auch das Amt Walter-Nienburg mit Flötz, Kämeritz, Groß-Lübs, dem Vorwerk Trebnitz, Tocheim und der Poley-Mühle hinzu. Auch Schönebeck, Egeln und Zerbst gehörten zeitweise znr Herrschaft Barby. ^ Auf Verwenden Burchhards V. von Barby wurden die Edlen von Barby vom Kaisä Maximilian durch eine Urkunde vom 1. Dezember 1497 in den Grafenstand erhoben und nannten sich nun „Grafen von Barby und Mühlingen". Unter der Herrschaft Burchhards V. wurde am 15. Mai 1505 der Grundstein zum jetzige« Stadtturm gelegt und das Hospital St. Georgi gegründet. Unter seinem Nachfolger Wolfgang I. wurde die Reformation eingeführt. — Im dreißigjährigen Kriege wurde Barby auf wunderbare Weise gerettet. Schon hatte der General Pappen- heim Mühlingen geplündert und rückte nun gegen Barby vor, als er rings um die Stadt eine große Menge Wachtfeuer erblickte. Daher glaubten die Feinde, eine große Besatzung läge in der Stadt, und zogen ab. Gleichwohl war Barby unbesetzt. Am 10. Januar 1636 wurde die Stadt nach fünfmaligem Sturme von Baner erobert und geplündert und der sächsische Oberst Mitzlaff mit zwei Regimentern gefangen genommen. Das Geschlecht der Grafen von Barby starb am 17. Oktober 1659 mit dem 21jährigen jungen Grafen August Ludwig von Sachsen und Mühlingen aus, und nun fiel die Herrschaft Barby an Kursachsen, Mühlingen an Anhalt, Rosenburg ans Erzsttft Magdeburg. Viel Segen für Barby stifteten die Grafen August und sein Sohn Heinrich aus dem sächsischen Kurhause. Ersterer gründete den jetzigen Amtshos und nahm sich der verbannten böhmischen Brüder an; letzterer verbesserte Kirchen- und Schul wesen in der Grafschaft und gründete die Prediger-Witwenkasse; er erbaute das noch jetzt stehende Schloß 1415 und ließ in Barby eigene Münzen schlagen; er gründete in Barby eine reformierte Gemeinde. Im Jahre 1-48 wurde das Schloß der Herrnhuter Brüdergemeinde verpachtet, die es znr Hochschule einrichtete. Später wurde dieselbe verlegt, und die Herrnhuter siedelten sich in Gnadau an. Durch den Wiener Kongreß wurde Barby 1815 preußisch. Die neue Regierung errichtete der Stadt ein Hauptzollamt. Im Schlosse wurde 1853 das Schullehrerseminar und die Blindenanstalt errichtet.

5. Heimatkunde der Kreise Aschersleben, Calbe, Oschersleben und Wanzleben - S. 61

1897 - Breslau : Hirt
Kreis Calbe. 61 4000 Mark Silber die Freiheit des Markgrafen zu erlangen. Als der übermütige Fürst sich in Freiheit befand, schwang er sich auf sein Roß und rief dem Erzbischof und den Domherren spöttisch zu: „Ihr wißt doch wahrlich einen brandenburgischen Markgrafen nicht zu schätzen. Für meine Freiheit hättet ihr einen solchen Haufen Goldes fordern sollen, daß nicht einmal die Lanzenspitze heraussähe, wenn ich von ihm, zu Rosse sitzend, damit bedeckt würde." Otto erneuerte bald darauf die Fehde. Es kam zur Belagerung von Staßfurt, woselbst er den Pfeil in die Stirn erhielt. Dennoch erreichte er später seinen Zweck. Im Jahre 1525 kam Frohse mit der Burg Schadeleben bei Salze in den Besitz der Herreu von Düben, später an die Herren von Barby, v. Arnim, v. Trotha, v. Dessin und endlich an den Rat der Stadt Salze. Die Reformation wurde zwischen 1540 und 1550 eingeführt. Im dreißigjährigen Kriege litt es durch die Kaiserlichen und durch die Schweden. Die jetzige Laurentiuskirche ist neu und erst 1862 einge- weiht; sie hat drei Glocken. Die frühere Kapelle St. Laureutii wird schon 1015 er- wähnt. Das Stadtsiegel stellt einen auf dem Throne sitzenden König nnt Krone und Scepter dar (Otto I. oder Heinrich Ii.). 12. Umtsbezirk Gnadau. 1. Gemeinde Felgeleben mit Klostergut Zachmünde, Pfarrdorf, 361 Ein- wohner. Ziegelei und Spiritusbrennerei. Felgeleben liegt nördlich von Calbe. 1494 war das Dorf wüst; nachdem ist es wieder aufgebaut. 1635 wurde das Dorf vou den kursächsischen Truppen einge- äschert. Der Ort gehörte zur Grafschaft Barby. Graf Wolfgang Friedrich ließ im 17. Jahrhundert die Kirche bauen. Zackmünde oder Zachmünde war früher ein Dorf, genannt nach dem in die Elbe mündenden Bache. 2. Gemeinde Gnadau mit Domäne Döben, 546 Einwohner, darunter 266 Mitglieder der evangelischen Brüdergemeine, welche unter Leituug der evangelischen Brüderunität zu Berthelsdorf bei Herrnhut steht. Die der evangelischen Gemeinde ungehörigen Personen sind nach Felgeleben eingepfarrt und eingeschult. Der Flecken Gnadau liegt 8 km nördlich von Calbe. Er ist der Sitz der von dem Grafen v. Zinzendorf gegründeten Herrnhuter Brüdergemeine. Die Gründung wurde von den Herrnhutern ins Werk gesetzt, die bis 1765 das Amt und Schloß Barby in Pacht hatten. Der Grund zum Flecken wurde am 17. Juni 1767 vom Bruder Paul Eugen Bagritz gelegt. Im Jahre 1780 wurde der große Gemeiudebet- saal gebaut. Der Ort ist umgeben von einer hübschen Baumallee. In Gnadau besteht eiu Mädchenpensionat und eine Lehrerinnen-Bildungsanstalt. — Die Gnadauer Prezeln haben sich einen Ruf erworben. Döben war früher ein Dorf, jetzt ist es ein Gut. Es wird auch Klein-Döben erwähnt. Der Sattelhof war der Sitz des adligen Geschlechts von Döben. Der Name ist wahrscheinlich wendisch und bedeutet Eichholz. Das Dorf wurde vermutlich im 5._ Jahrhundert gegründet. Im Jahre 1595 starb das adlige Geschlecht mit Ludwig von Döben aus, und das Gut siel au die Grafeu von Barby. Eine frühere Kirche wird jetzt als Brauerei benutzt. 13. Amtsbezirk Grafschaft Varbg. 1. Gutsbezirk Barby mit deu Vorwerken Zeitz und Montplaisir. Augustusgabe, Colphus. 244 Einwohner.

6. Heimatkunde der Kreise Aschersleben, Calbe, Oschersleben und Wanzleben - S. 64

1897 - Breslau : Hirt
64 Ortskunde. Ziegelei. — Das Dorf wird 1379 als Swertz genannt. Es gehörte im Mittelalter dem Kloster Gottesgnaden. 3. Gemeinde Trabitz, 330 Einwohner, Filiale von Gottesgnaden. Erzbischof Konrad Ii. übergab am 17. Juli 1268 das Dorf Drogebutz dem Kloster Gottesgnaden. Die Kirche ist sehr alt. \1. Umtsbezirk Nienburg. 1. Gutsbezirk Domäne Rosenburg mit Vorwerk zu Groß-Rosenburg und Breitenhagen. 125 Einwohner. Ziegelei. 2. Gemeinde Groß-Rosenburg, 2024 Eiuwohuer, ein Pfarrdorf. Fähre über die Elbe. Zuckerfabrik. 3. Gemeinde Klein-Rosenburg, 446 Einwohner, eingepfarrt nach Groß- Rosenburg. Fähre. Beide Dörfer Rosenburg liegen 8—9 km östlich von Ealbe. 965 wird Ros- burg dem Moritzstift in Magdeburg zugeteilt. Später gelangte es in den Besitz der Grafen von Barby. 1595 teilte sich dieses Geschlecht in eine Barbysche und eine Rosenburgische Linie. Letzterer gehörte auch die Grafschaft Mühlingen. Die Grafen residierten in Klein-Rosenburg. 1659 starb diese Linie aus. (Siehe Barby.) Vom Schlosse ist nur noch ein alter Turm zu sehen. Später kaufte die Herrschaft Rosenburg Hans Adam von Ende, der sie wieder 1691 für 60000 Thaler an den Kurprinzen Friedrich von Brandenburg verkaufte. Die Kirche steht in Groß-Rosen- bürg; sie hat drei Glocken. Das Patronat hatte ursprünglich das Kloster Gottes- gnaden, jetzt übt es der Staat aus. Das Wappen von Groß-Rosenburg stellt einen großen Rosenstrauch mit 5 aufgeblühten Rosen dar. Die beiden Dörfer Rosenburg haben oft durch Überschwemmungen zu leiden gehabt. 4. Gutsbezirk Patzetz, 214 Einwohner, eingepfarrt nach Groß-Rosenburg, eingeschult nach Sachsendorf. Es war früher ein Ort, wo das Landgericht abgehalten wurde. 5. Gemeinde Breitenhagen mit Saalhorn und Tochheim, ein Pfarrdorf mit 871 Einwohnern. Fährüberfahrt. 1300 Breitenhain genannt, aller Wahrscheinlichkeit nach von Deutschen auf ausge- rodetem Waldboden gegründet. Die Lödderitzer Forst grenzt noch jetzt an die Mark dieses Dorfes. Saalhorn war früher Königliche Salzfaktorei. Die hiesige, aus dem Anfang des 17. Jahrhunderts stammende Kirche ist gegenwärtig erneuert. Bei der Wegräumung des Pflasters fand man in der Nähe des Altars ein Skelett mit gut erhaltenen? Schädel und in der Mitte der Kirche ein Gewölbe, dessen Verschlnßstein die Inschrift trägt: „Alhier Ruhet in Gott sanft und selig bis zu der allgemeinen Auferstehung zum ewigen Leben der verblichene Leichnam der Hochedlen und Tugend und Gott Seligreich begabten Frauen Anna Chatarina Maria Rolfgen, des Hoch- edlen und Wohlgelehrten Herm Christian Ludwig Grothen, Königlich Preußischer Wohlgestellter Salz- und Schiffsfaktor zu Saalhorn, im Leben gewesenen geliebtesten Ehefrauen, welche im 5. Jahre ihres rühmlich geführten Ehestandes, im 34. Jahre ihres Alters, den 27. März 1729, das zeitliche Leben Wohlbereit und selig beschlossen. Leichentext Hiob 19, 25—27. Ich weiß, daß mein Erlöser lebt." Gleichzeitig fand man mehrere Geldstücke aus dem vorigen Jahrhundert. Ein Silberstück zeigte einen Adler und die Umschrift „Goslar 1726." 6. Teile der Lödderitzer Oberförsterei.

7. Heimatkunde der Kreise Aschersleben, Calbe, Oschersleben und Wanzleben - S. 76

1897 - Breslau : Hirt
76 Ortskunde. vermählte sich gegen den Willen der verwitweten Mutter Brigitte mit der Mathilde. Das unruhige Leben in dem wechselvollen Kriege führte die Mathilde an der Hand ihres Gatten auf manchen blutigen Kriegsschauplatz. Endlich fand sie ein stilles Heim bei ihrer früheren, jetzt verheirateten Amme in Magdeburg, während ihr Gatte weiter zum Kampfe hinauszog. Hier gebar sie ein Knäblein, das in der heiligen Taufe den Namen des Vaters empfing. Schwere Krankheit warf die Mutter dar- nieder. Nach einigen Tagen lag sie, dem Anschein nach, entseelt, docli unentstellt vom Tode, auf ihrem Lager. Sie wurde, wie sie es gewollt, iu den Hallen des Domes beigesetzt. Als in mitternächtlicher Stunde die Diebe sie in der Gruft berauben wollten, erwachte sie vom Scheintode. Die Diebe entflohen. Es gelang ihr, den Ausgang zu finden. Sie kam bis zur Wohnung des Dompredigers Bakius. Ermattet sank sie an der Schwelle der Thür nieder. So fand sie die treue Magd des Dompredigers; sie brachte die Unglückliche in das Haus ihres Herrn, wo sie auf das sorgfältigste gepflegt wurde. In einem unbewachten Augenblicke schlich sie sich in die Wohnung, wo sie ihr Kindlein bei der Amme zurückgelassen hatte. Sie fand es aber nicht. Sie wurde hier für ein Gespenst gehalten. Das wirkte auf ihre geschwächten Nerven so sehr, daß sie geisteskrank wurde, und daß sie von Stunde an in geistiger Umnachtung lebte. Die gute Pflege in dem Hause des edlen Bakius war vergeblich. Jahrelang lebte sie in diesem traurigen Zustande, ohne einen lichten Augenblick zu haben. Da kam der denkwürdige 10. Mai 1631, an welchem Tage Magdeburg durch Tilly zerstört wurde- Der weisen Umsicht des Tompredigers Bakius war es gelungen, Mathilde zu retteu. Da Magdeburg keine sichere Zuflucht mehr bot, brachte er sie iu das Haus eines gastfreundlichen Verwandten in Leipzig. — Die Schlacht bei Lützen war geschlagen. Gustav Adolf hatte sein jugendliches Heldenblut vergossen. Da brachte man in das Haus jenes Verwandten des Bakius einen schwer ver- mündeten Offizier. Mathilde erkannte in ihm ihren längst tot geglaubten Gatten. Unermeßlich war ihr Schmerz. Aber Gottes Wege sind wunderbar. Sie erwachte durch den Schmerz aus ihrer geistigen Umnachtung. In aufopfernder Liebe pflegte sie ihren Gatten bis zu seiner vollständigen Genesung. Dann zogen beide nach ihrem Schlosse in Hornhausen zurück. Hier wollte es Gottes Hand, daß sie auch ihren Sohn wieder finden sollten. Derselbe war in Hornhausen von einem Schäfer erzogen worden. So endete langes Leid mit großer Freude. Die N)underquellen zu Gornhausen. Nachdem im dreißigjährigen Kriege Hornhaufen durch Plünderung, Verwüstung und Feuer arg gelitten hatte, kam eine kurze Zell wunderbarer Blüte durch deu 1646 plötzlich entstandenen Gesundbrunnen über den Ort. Viel Wunderbares wurde über dieses Bad erzählt und in Gedichten gesungen. Am 5. März 1646 nämlich war auf einer wüsten Hofstätte ein Erdfall entstanden, der dann mit Wasser gefüllt war. Kranke des Ortes tranken von dem Wasser und wurden plötzlich gesund. Die Nachricht von der Kraft des Waffers verbreitete sich sehr schnell in die Umgegend und in die Ferne, und Tausende kamen, um Hilfe zu suchen. Gegen 20 Brunnen öffneten sich allmählich an verschiedenen Stellen des Dorfes. Viele fürstliche Personen, der Große Kurfürst, der Herzog August von Sachsen, die Witwe und Tochter Gustav Adolfs u. a. besuchten den Ort. Auch General Torstenson benutzte die Heilquelle. Über 24000 Menschen sollen im Sommer 1646 in Hornhausen gewesen sein. Aber gegen Ende des Jahres verschwanden die Quellen ebenso plötzlich, wie sie gekommen waren. Noch einmal, im Jahre 1689, brachen sie alle binnen 8 Tagen wieder hervor und hielten bis 1"19 an. Im Jahre 1846 ist daselbst ein Bad errichtet worden.

8. Heimatkunde der Kreise Aschersleben, Calbe, Oschersleben und Wanzleben - S. 85

1897 - Breslau : Hirt
Kreis Oschersleben, 85 sind: Rothesdorp, Rodesdorp ic., bis allmählich das „x" des Volksmundes durch- dringt. Rodersdorf gehörte zum Dingstuhl in Weddersleben, mit dem die Aschers- lebener Grafen belehnt waren, bis er im 14. Jahrhundert an Halberstadt kam. Im 14. und Is. Jahrhundert zinste Rodersdorf an die Inhaber der Dumburg. Die Gebäude des Gutes rühren teilweise noch aus der Weudeuzeit her, ebenso das Wohn- haus, auf desfeu Flur sich ein vortrefflich erhaltener großer Kamin befindet. 5. Gemeinde Deesdors mit 405 Einwohnern. Der Ort wird 1136 erwähnt und zuerst Dedestorp, Dezstorp, Dizstorp, später Destorp geschrieben, aber auch noch im 17. Jahrhundert kommt die Form Dedestorp vor. Ursprünglich war es anhaltischer Besitz, darum bestätigt Albrecht der Bär eine Schenkung an St. Paul 1136. Au den Häusern des Dorfes, soweit sie aus dm 17. Jahr- hundert stammen, finden sich mehrfach Inschriften mit den Namen des Erbauers, seiner Frau, der Jahreszahl und einem Bibelspruch. Die katholische Gemeinde ist nach Adersleben eingepfarrt. 19. Umtsbezirk Heteborn. 1. Gemeinde Heteborn, Kirchdorf mit 569 Einwohnern. 2. Domäne Heteborn mit 141 Einwohnern. 3. Oberförsterei Heteborn. Der Name ist wohl als Hedwigsbrunnen zu deuten. Markgraf Gero schenkte 964 das Dorf dem Kloster Gernrode. Aus dem Gernroder Besitze stammt die noch jetzt im Orte befindliche Domäne, die vom Kloster die Edlen von Hadmersleben zu Lehen hatten. Im Jahre 1636 wurde der Ort durch Plünderung und Brand gänzlich verwüstet. Auch die Kirche ging zu Grunde, und nachdem das Dorf wieder aufgebaut war, wurde vom Pfarrer in Rodersdorf, wohin es jetzt noch eingepfarrt ist, der Gottesdienst in einem Saale oder einer Wohnstube der Domäne gehalten. 1716 wurde die jetzige Kirche erbaut. Ein großes steinernes Gebäude, das Heinrich Julius als Jagdhaus für seine Jagden im Hakel hatte banen lassen, war das einzige Haus, das der Zerstörung im Jahre 1636 entging. Es stand an der Stelle der heutigen Oberförsterei. Die katholische Gemeinde ist nach Hedersleben eingepfarrt. 20. Amtsbezirk Uadersleben. 1. Gemeinde Badersleben, Pfarrkirchdorf mit Klosterqut und 1328 Ein- wohnern. Der Ort wird zuerst als Badesleve 1084 erwähnt. Wälle und Festungswerke werden wiederholt genannt. An die ältere Zeit erinnert der Name Knickgärten, mit dein man die rings um das Dorf laufenden Gürten bezeichnet, hervorgegangen aus einem sogenannten Knick, d.° i. ein tiefer Graben mit dichtem Dornengestrüpp be- wachsen, wie er im Mittelalter von einer Warte zur andern zu laufen pflegte, zum Schutz gegeu streifende Scharen, insbesondere Reiter. Hier scheinen solche Gräben die Stelle von Mauern vertreten zu haben. In der Nähe des Ortes war eine Ding- statte der Regensteiner, der Driberg, die sie 1344 dem Bischof abtraten. Seit 1846 befindet sich in den Maueru des ehemaligen Klosters eine Ackerbanschnle. Die Kirche mit katholischem Geistlichen, und die Schule ist geblieben.

9. Heimatkunde der Kreise Aschersleben, Calbe, Oschersleben und Wanzleben - S. 87

1897 - Breslau : Hirt
Kreis Wanzleben. 87 Stadtkirche St. Spiritus, die evangelische Kirche zu Altemarkt und die katholische Kirche zu Marienstuhl. An Schulen besitzt die Stadt die Stadt- schule, die Schule zu Altemarkt, die katholische Schnle, eine höhere Privat- Knabenschule und eine Privat-Töchterschule. An Stiftungen sind zu nennen das Frauen-Hospital St. Gertrud und das von Krachtsche Männer-Hospital. In Egeln befinden sich eine Zuckerfabrik, eine Dampfbierbrauerei, zwei Ziegeleien, Wassermühle und eine Maschinenfabrik. Eines Ortes Egeln wird schon in Urkunden von 941 und 947 gedacht, aber die Zeit der eigentlichen Gründung der Stadt ist unbekannt. Egeln gehörte zum Bistum Halberstadt und kommt als Oster-Egulum vor. In den ältesten Zeiten gehörte die Stadt den Edlen von Hadmersleben, und als dieses alte Adelsgeschlecht 1417 ausstarb, fiel Egeln an den Grasen Bnrchard von Barby, der sie nachher an den Erzbischos Günther von Magdeburg versetzte; aber erst einige Jahre später erwarb der Erzbischos Albrecht von Brandenburg die Stadt und das Amt Egeln fest für das Erzftift, und das Domkapitel ließ das Amt, das noch im dreißigjährigen Kriege be- festigt war, durch Amtshauptleute verwalten. Nach dein westfälischen Frieden kam Egeln 1680 an das Haus Brandenburg. Im Mittelalter war Egelu der Sitz eines Schöppenstuhls. Die Ringmauer der Stadt ist längst verfallen, und die beiden Thore wurden 1812 bei Anlegung einer Chaussee abgebrochen. Das ehemalige Eisterzienser-Nonnenkloster Marienstuhl, in der Vorstadt Altemarkt gelegen, im Jahre 1262 vom Grafen Otto zu Hadmersleben und seiner Gemahlin Jutta gestiftet, wurde 1809 von der westfälischen Regierung aufgehoben und verkauft. Das Wappen der Stadt ist ein aufgerichteter Löwe in einem Schilde zwischen zwei Tünnen. Hünenblut. Zwischen Egeln und Westeregelu befindet sich in einer Vertiefung am Wege rotes Wasser, das Hünenblut. Einst kam ein Riese, von einem zweiten verfolgt, über die Elbe gesprungen und floh dem Harze zu. Da hatte er des hohen Turmes der alten Burg zu Egelu nicht acht gegeben, stieß mit dem Fuß an die Spitze desselben und geriet ins Straucheln, so daß er einige tausend Schritte weiter zu Falle kam Beim Niederstürzen schlug er mit der Nase so heftig auf einen großen Feldstein bei Westeregeln, daß das Naseubeiu zersplitterte und eine große Blutlache sich bildete, deren Überbleibsel jenes Hünenblut bei Egeln ist. 2. Hadmersleben an der Bode, 1234 Einwohner. An Fabrikanlagen besitzt die Stadt zwei Ziegeleien und eine Malzfabrik. Über den Ursprung der Stadt fehlet: zwar ausführliche Nachrichten, da 1699 die ganze Stadt abgebrannt ist und die Urkunden damals mit verloren gingen, indes gehört sie unstreitig mit zu den ältesten Städten des Regierungsbezirkes. Die Grasen von Hadmersleben, die hier eine feste Burg besaßen, gehörten zu den ange- sehensten im Sachsenlande. Schon in der Mitte des 10. Jahrhunderts war Bernhard I., ein edler Herr von Hadmersleben, Bischof zu Halberstadt; er stiftete 961 das Bene- diktiner-Nonnenkloster zu Dorf Hadmersleben und beschenkte es aus seinem väterlichen Erbe mit reichen Gütern. Das Bildnis des Bischofs Bernhard I. befindet sich noch wohl erhalten in der katholischen Kirche zu Dors Hadmersleben. Kaiser Otto Iii. be- schenkte 994 das Kloster mit vielen Dorfschasten. Die Grafen von Hadmersleben, welche später außer vieleu andern Gütern auch die Stadt Egeln an sich brachten und sich dann in die beiden Linien der Grafen von Hadmersleben und von Egeln teilten, starben 1416 mit Konrad, Graf zu Egeln, ganz aus, und die Besitzungen desselben kamen, sowie die der schon 1367 erloschenen Hadmersleber Linie an das Erzstift Magdeburg. Stadtwappen: eine Wolfsangel im weißen Felde, darüber ein Fischnetz.

10. Heimatkunde der Kreise Aschersleben, Calbe, Oschersleben und Wanzleben - S. 88

1897 - Breslau : Hirt
88 Ortskunde. 3, Seehausen, 3162 Einwohner. An Fabrikanlagen befinden sich in Seehausen zwei Ziegeleien, eine Brauerei, eine Dampfmühle und eine Zuckerfabrik. Die Pfarrkirche St. Lanrentii, um 1509 erbaut, steht unter Königlichem Patronat. Außerdem befindet sich noch am Nordende der Stadt die St. Paulskirche, wahrschein- lich das älteste Gebäude der Stadt, freilich uicht mehr im Gebrauche. In der Nähe der Stadt befinden sich die vorzüglichen Lias-Sandsteinbrüche, die sehr gute und dauerhafte Sandsteine liefern, welche besonders zu Bauten gern benutzt werden. Der Magdeburger Dom soll zum größten Teile mit Sand- steinen ans diesen Brüchen aufgeführt worden sein; ein nicht mehr im Be- triebe befindlicher Bruch heißt deshalb die Domkuhle. Seehausen war im 12. Jahrhundert der Mittelpunkt der gleichnamigen Graf- schaft, in welcher die Pfalzgrafen von Sommerschenburg, fodann die Grafen von Groitzsch über ausgedehnte Güter verfügten. 1207 zog Bischof Konrad von Halber- ftadt das Lehen ein, und nun verwalteten die Bischöfe selbst das Grafenamt. Unter seinen Nachsolgern kam dasselbe aber zuerst an die Markgrafen Otto und Johann von Brandenburg und 1257 au den Erzbischof Rudolf vou Magdeburg. Im Anfange des 15. Jahrhunderts kam die Stadt und deren Gerichtsbarkeit au die Herren von der Asseburg, welche beide erst am Anfange des vorigen Jahrhunderts an die Krone Preußen verkauften. Auf dem Burgberge, eine halbe Stunde von der Stadt ent- fernt, befindeu sich uoch Überreste der alten Burg Nordendorf, einst der Sitz der Tempelherren. Stadtwappen: eine Seeblume. H>. Wcmzleben, 4103 Einwohner. Au der evaugelischeu Pfarrkirche St. Jakobi wirken zwei Seelsorger; außerdem ist iu Wnuzlebeu noch ein katholischer Missionsvikar angestellt. An Schulen besitzt die Stadt die Stadtschule und die katholische Schule. In Wanzleben besteht das Hospital St. Nikolai. Fabrikanlagen sind folgende: Zuckerfabrik, Cichorieudarre, Ziegelei und Kalkbrennerei, Pflug- fabrik und Dampfkesselfabrik. Das dicht neben der Westseite der Stadt gelegene Domänenamt ist sehr groß. In der Feldmark liegt eine halbe Stunde westlich der Stadt ein alter, noch ziemlich wohl erhaltener Wartturm, die weiße Warte. Die Stadt ist sehr alt, da eine Kirche zu Wanzleben schon zur Zeit der Stiftung des Bistums Halberstadt (814) vorhanden gewesen ist. Kaiser Otto I. schenkte 94v seine Besitzung zu Wanzleben au das reichbedachte Moritzkloster zu Magdeburg. Im Jahre 1375 hat Wauzlebeu Stadtgerechtigkeit erhalten. 1370 versetzte es Erzbischof Albrecht, allein Erzbischof Friedrich löste es wieder ein. In den ältesten Zeiten war Wanzleben der Sitz des edlen Geschlechts derer von Wanzleben, von dem noch Wappen aus dem Jahre 1288 erhalten sind. Stadtwappen: ein geteiltes Schild zwischen 3 Stadttnrmen. d. Amtsbezirke. 1. Amtsbezirk Gggenstedt. 1. Gemeinde Altbrandsleben, 435 Einwohner, Filiale von Schranke. 2. Königliche Domäne Altbrandsleben, 30 Einwohner, eingepfarrt nach Schermke. ♦ ; y-ik
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