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1. Das Deutsche Reich - S. 86

1901 - Langensalza : Beyer
86 I. Abschnitt. Die Landschaften und Staaten Süddeutschlands. dieser Hütten in ärmlichen Verhältnissen leben. Noch mehr tritt uns dies zu Tage, wenn wir in das Innere einer solchen Hütte treten. Da ist nichts zu spüren von der Freundlichkeit und Behaglichkeit, wie wir sie in unseren Wohnungen antreffen. Der Hausflur besteht meist aus festgetretenem Lehm oder ist mit unregelmäßigen Steinplatten bedeckt. Eine niedrige Thür führt in die Wohnstube, die gleichzeitig als Küche dient. Ein Holztisch, einige Holzstühle und mehrere Holzbänke, die an den Wänden und um den Ofen angebracht sind, bilden die ganze Ausstattung des Wohnraumes. Hinter dem Ofen sitzt ein altes Müttercken. Von ihr können wir noch mehr erfahren über die Armut der Rhönbewohner. Sie erzählt uns, daß es den Rhön- bewohnern gar schwer wird, ihren Lebensunterhalt zu verdienen, und daß viele Männer und Frauen während der Sommermonate ihre Heimat ver- lassen müssen, um auswärts Arbeit und Verdienst zu suchen. — Die Armut der Rhönbewohner läßt sich auch erkennen aus der ärmlichen Kleidung der Leute. Solche feine Kleider, wie sie die Männer, Frauen und Kinder unserer Stadt tragen, findet man bei den Rhönbewohnern nicht. — Von der großen Armut der Rhönbewohner erzählen auch die Namen der Rhön- orte. Da giebt es einen Ort Schmalenau; ein anderes Dorf heißt Spar- brot. wieder ein anderes Dürrfeld, Dürrhof, Rabenstein, Wüstensachsen u. dergl. m. sachliche Vertiefung: Warum hat man also die Rhön „das Land der armen Leute" genannt? Die Bewohner der Rhön leben in sehr ärmlichen Verhältniffen. Ihr Verdienst ist sehr gering. Das erkennt man an den armseligen Hütten, die die Leute bewohnen; das zeigt die ärmliche Ausstattung der Wohnräume; das bezeugt die Kleidung der Leute; das ver- rateu uns auch die Namen der Rhönorte. Auf welche Weise mögen die Rhönbewohner in der Fremde sich Verdienst suchen? Die Rhönbewohner ziehen während der Sommer- zeit hinab in die gesegneten Gegenden des Main- und Werrathales, um dort als Erutearbeiter thätig zu sein. Viele ziehen auch nach den großen Städten der benachbarten Gaue, um dort aus den großen Bauten als Maurer oder Zimmerleute zu arbeiten. Wieder andere ziehen als Händler von Ort zu Ort und gehen mit den Waren, die sie während der langen Wintermonate gefertigt haben, hausieren. Woher haben die Rhönorte ihre eigentümlichen Namen? Die Rhönbewohner haben ihre Dörfer nach den ärmlichen Verhältniffen be- zeichnet. Schmalenau erinnert daran, daß Junker Schmalhans bei den armen Rhönbewohnern zu Gaste sitzt; Sparbrot läßt uns vermuten, daß die Bewohner darauf angewiesen sind, das Brot zu sparen; Dürrfeld dagegen sagt nns, daß die Felder in der Umgegend wenig Ertrag liefern u. f. w. Zusammenfassung: Die Armut der Rhönbewohner. b) Worin mag nun die Armut der Rhönbewohner begründet sein? Die Erwerbsverhältnisse im Rhöngebirge sind sehr ungünstige. Es sind nur wenig Erwerbsquellen vorhanden, durch die die Bewohner lohnenden Verdienst finden könnten. Ackerbau, Obst- und Gemüsebau sind mir in be-

2. Handbuch für den Geschichtsunterricht in preußischen Volksschulen - S. 30

1887 - Langensalza : Beyer
30 Dritter Abschnitt. Das Frankenreich von seiner Gründung durch Chlodwig rc. urbar gemacht. An ihrem Beispiel lernte das Volk, das in der Nähe wohnte, den Acker besser bebauen. Sie führten neue edle Obst- und Gemüsearten in Deutschland ein. In den Klöstern fanden die Armen Unterstützung, die Pilger Aufnahme, die Verfolgten Schutz. Auch beschäftigen sich die Mönche mit dem Abschreiben der Bücher und mit dem Jugendunterricht. 4. Bonifatins in Rom. Bonifatins hat mehrere Reisen nach Rom gemacht und stand in enger Verbindung mit dem Papst. Er veranlaßte alle Geistlichen in Deutschland, sich dem Papst zu unterwerfen, und stellte also die Verbindung der deutschen Kirche mit Rom her. C. Geographisches. 1. Die Friesen wohnten an der Nordsee von den Rheinmündungen bis zur Wesermündung. 2. Die Chatten oder Hessen wohnten um das Rhöngebirge und Vogelsgebirge; ihr Land wurde von der Fulda und Eder durchströmt. 3. Die Thüringer wohnten östlich von den Franken und Sachsen. 531 ward ihr Land von den Franken im Verein mit den Sachsen erobert worden. Der nördliche Teil des Landes fiel damals an Sachsen, der südliche an Franken. — 4. Docknm — liegt in der holländischen Provinz Friesland, westlich von Groningen. D. Benutzung des Lesebuches. Lesebuch von Gabriel und Supprian: Ausgabe A. Nr. 27, Ausgabe B. Ii Nr. 17, Ausgabe C. Nr. 128 (gekürzt.) E. Benutzung des Bildes. Lesebuch Ausgabe A. bei Nr. 27, Ausgabe B. Ii bei Nr. 17, Ausgabe C bei Nr. 128. In der Mitte des Bildes sehen wir Bonifatins. In der Hand trägt er ein Kreuz. Das Kreuz prebigt er bett Heibeu, lehrettb ist seine Rechte erhoben. Das lange Gewanb, das er trägt, die hohe Mütze, die sein Haupt bebeckt, sie gehören zu der Tracht eines Bischofs. Neben ihm sehen wir einen gewaltigen Baumstumpf mtb baneben das untere Ende eines großen Baumes; es ist die gestürzte Donnereiche. Mit Spieß und Schilb sittb die Heiben bewaffnet, das Kreuz tragen die geistlichen Begleiter des Bonifatins, die hinter ihm stehen. Sie fürchten sich nicht vor den Heiben; beim Christus ist ihr Schutz. Sinnenb stehen die heibnifchen Männer ba und hören der Prebigt des Missionars zu; einer von ihnen, der mit der Stierhaut Haupt und Schulter bebeckt hat, steht grollenb babei, und seine Rechte hält krampfhaft den Spieß. Eine Frau sitzt am Boben und hat bret Kirtbleitt mitgebracht. Vielleicht hat sie schon das Evangelium von dem Heiland vernommen, der ba gesagt hat: „Lasset die Kiublein zu mir kommen!" F. Merkstoffe zur sicheren Linprägung. 1. Bonifatins ist 680 in England geboren. 2. Er Predigte das Evangelium unter Friesen, Thüringern und Hessen. 3. Er wurde von dem Papst zum Erzbischof von Mainz ernannt. 4. Er wurde 754 bei Docknm von den heidnischen Friesen erschlagen. Gl Anmerkung für den Lehrer. Die richtige Schreibart des Namens des Märtyrers ist Bonifatins, nicht Bonifacins. Sein angelsächsischer Name Wynfreth, althochbentsch Wunfrieb, bebentet soviel wie „Glücks-

3. Handbuch für den Geschichtsunterricht in preußischen Volksschulen - S. 130

1887 - Langensalza : Beyer
130 Sechster Abschnitt. Von dem Auftreten Luther's bis zur Beendigung rc. Wohl mochte er eingesehen haben, daß alles Wissen der Welt nicht dem Herzen den Frieden geben kann. Als er 1505 von einem Besuche in seiner Vaterstadt Mansfeld nach Erfurt zurückkehrte, überfiel ihn auf dem Wege ein grauenhaftes Gewitter, und ein mächtiger Blitzstrahl, der neben ihm herniederfuhr, erschreckte ihn so, daß er zur Erde niederfiel und ausrief: „Hilf, liebe Sankt Anna, ich will ein Mönch werden!" In den folgenden Tagen wollte ihn wohl fein schnelles Gelübde wieder reuen, und auch seine Freunde rieten ihm von dem beschlossenen Schritte wieder ab : aber er war sich bewußt, ein Gelübde gethan und mit demselben Erhörung gefunden zu haben, und er wollte auch Wort halten. Er lud noch einmal feine besten Freunde zum Abschiede bei sich ein und sprach zum Schluß zu ihnen: „Heute noch seht ihr mich, und dann nimmermehr!" — Am Tage darauf klopfte er an die Pforte des Augustinerklosters in Erfurt; diese öffnete sich ihm, und er wurde Mönch. — Hier wollte er nun Gott mit Fasten und Beten dienen und mit feiner klösterlichen Heiligkeit die ewige Seligkeit verdienen. Große Freude hatte er, als er feine geliebte Bibel hier wiederfand. Er fing an, sie mit Fleiß und Gebet zu durchlesen. Aber die Klosterbrüder wollten es nicht zugeben, sondern sagten: „Mit Betteln und nicht mit Studieren dienet man dem Kloster!" Luther mußte in demselben allerlei niedere Dienste verrichten, die Zellen auskehren und in der Stadt, wo man ihn als den gelehrten Magister kannte, mit dem Bettelsack umherziehen und für das Kloster Gaben einsammeln. Aber Luther ließ den Hochmut in feinem Herzen nicht aufkommen, sondern verrichtete alle Dienste mit demütiger Ergebung. Er nahm es nach allen Seiten hin ernst mit seinem neuen Stande. — Er sagte später, als er an diese seine Prüfungszeit zurückdachte: „Wahr ist's, ein frommer Mönch bin ich gewesen. Ist je ein Mönch gen Himmel kommen durch Möncherei, so wollte ich auch hineingekommen sein. Das werden mir zeugen alle meine Klostergefellen, die mich gekennet haben; denn ich hätte mich, wo es länger gewährt hätte, zu Tode gemartert mit Wachen, Beten, Lesen und anderer Arbeit. Und das alles that ich fürwahr ans schlechtem, einfältigem Herzen, mit rechtem und gutem Eifer, und weil ich meinte, es wäre so wohlgethan und müßte also geschehen zu Gottes Ehre." Aber Frieden für seine Seele fand er bei aller dieser Selbstmarterung nicht. Wahrhaft getröstet wurde er hingegen durch die Worte eines alten Mönches: „Ich glaube, daß der Mensch gerecht werde ohne des Gesetzes Werk, allein durch den Glauben." (Röm. 3, 28). Luther wurde 1507 zum Priester geweiht und im nächsten Jahre in das Augustinerkloster zu Wittenberg versetzt. Der Kursürst von Sachsen Friedrich der Weise hatte nämlich in dieser seiner Residenz 1502 eine Hochschule gegründet, und Luther wurde als Lehrer an derselben berufen. Hier sollte er nun auch predigen; aber lange sträubte er sich dagegen. Als er sich endlich Mut faßte und die Kanzel bestieg, machte seine Predigt gewaltiges Auffehen; denn Luther predigte einfach und kräftig, im Geist der heiligen Schrift, und was er sagte, das kam ihm aus dem Herzen. 1511 mußte er in Sachen seines Ordens eine Reise nach Rom machen. Wie sehr freute er sich, daß er nun Gelegenheit fand, die Stadt zu sehen, in welcher der Papst seinen Sitz hatte, und nach welcher sich die Blicke der ganzen Christenheit mit Ehrfurcht richteten! Mit der Andacht eines frommen Pilgers zog er

4. Handbuch für den Geschichtsunterricht in preußischen Volksschulen - S. 222

1887 - Langensalza : Beyer
222 Siebenter Abschnitt. Vom großen Kurfürsten bis zu Friedrich dem Großen. an der Bergstraße. Die armen Bewohner wurden, wenn sie das Ihre retten wollten, erschlagen. Überall fand man die Leichen elend erfrorener Menschen. Die Bürger von Mannheim mußten erst mit an der Abtragung ihrer Festungswerke arbeiten, dann äscherte man ihre Stadt ein und trieb sie hungernd und I nackt in die Winterkälte hinaus. Damals sanken Worms und Speyer, die I alten, ehemals herrlichen kaiserlichen Städte, in Asche, samt ihren Domen.' und ! in Speyer schütteten französische Soldaten die Asche so vieler großer Kaiser in die Winde. Dann kamen die Gegenden von Trier, Köln, Jülich an die Reihe, wo man die Bauern sogar zwang, ihr eigenes Getreide unterzupflügen." (D. Müller, „Geschichte des deutschen Volkes".) Zur Abwehr und Rache solcher Greuelthaten trat auch Friedrich Iii. auf den Kampfplatz. Der Kurfürst selbst führte den Oberbefehl über das Heer am Niederrhein und nahm nach mehrmonatlicher Belagerung die Stadt f Bonn den Franzosen ab; auch schützte er Köln vor ihnen. Noch jahrelang wurde der Krieg fortgesetzt, und Denn auch viele deutsche Fürsten sich in demselben lässig zeigten: an Friedrich Iii. hat es nicht gefehlt, obgleich ihn feine Bundesgenossen schlecht genug unterstützten. Er widerstand auch allen Lockungen Ludwig's Xiv., der ihn auf feine Seite ziehen wollte, und zeigte eine deutsche Gesinnung. Seine Schuld war es nicht, daß der Kaiser in dem j Frieden von Ryswijk 1697 Straßburg und das Elsaß in französischen Händen ließ. d) Die Universität Halle. — August Hermann Francke und seine Stiftungen. Im. Jahre 1694 stiftete der Kurfürst in der Stadt Halle eine Universität, An derselben wirkte auch der fromme und gelehrte Professor August Hermann Francke. Derselbe verwaltete neben seinem Lehramt noch das Pfarramt in der Vorstadt Glaucha. Er war ein rechter Seelsorger seiner Gemeinde und nahm sich in christlicher Liebe der Armen an. An jedem Donnerstag kamen dieselben aus seiner Gemeinde ins Pfarrhaus und empfingen von Francke Brot und Geldspenden. Aber er begnügte sich nicht damit, bloß für den Leib dieser Armen zu sorgen, sondern nahm sie ins Haus, fatechisierte mit ihnen über christliche Wahrheiten und schloß jedesmal mit einem erbaulichen Gebet. Im Jahre 1695 brachte er in feiner Wohnstube eine Sammelbüchse an und ließ folgenden Spruch über dieselbe schreiben: „Wenn jemand dieser Welt Güter hat und siehet seinen Bruder darben und schließt sein Herz vor ihm zu, wie bleibet die Liebe Gottes in ihm?" und darunter die Worte des Apostels Paulus: „Einen fröhlichen Geber hat Gott lieb." Wenn nun wohlhabende Leute ins Pfarrhaus kamen, so legten sie wohl eine Gabe in diese Kasse hinein. Einst wurde der fromme Pfarrer durch einen besonders reichen Fund überrascht; er fand 7 Gulden darin. „Das ist ein ehrlich Kapital, davon muß man etwas Rechtes stiften, ich will eine Armenfchnle damit anfangen!" so rief der erfreute Francke aus. Er kaufte Schulbücher und nahm einen Studenten an, der eine Anzahl armer Kinder täglich zwei Stunden unterrichten mußte. Dies war der kleine, unscheinbare Anfang eines großen Werkes der Wohlthätigfeit. Die Zahl der Kinder, die ihm zugeschickt wurden, wuchs immer mehr, so daß er eine ordentliche Armenschule einrichten konnte, und da auch wohlhabende Leute ihre Kinder ihm zum Unterricht übergaben, gründete er daneben noch eine Bürgerschule. Es dauerte ihn aber, daß bei vielen armen Kindern durch

5. Handbuch für den Geschichtsunterricht in preußischen Volksschulen - S. 223

1887 - Langensalza : Beyer
Friedrich Iii. (I.) § 49. Die Regierungsthätigkeit Friedrich's Hl als Kurfürst. 223 schlechte häusliche Erziehung wieder verdorben wurde, was in der Schule gepflanzet war; auch hatte er Mitleid mit den armen Waisen, die der elterlichen Liebe und Sorgfalt entbehren mußten. Darum beschloß er, einige dieser Armen ganz in sein Haus zu nehmen. Freilich wurde dieses bald für die große Zahl der Kinder, die ihm überbracht wurde, zu enge, und er faßte den kühnen Entschluß, ein eigenes Waisenhaus zu erbauen. Hatte er doch bisher schon so manche Gabe von wohlthätigen Leuten für fein segensreiches Werk erhalten; sollte ihm nicht auch der reiche Gott zu diesem Werke feinen Segen geben! Francke's Vertrauen sollte nicht zu Schanden werden; „von Woche zu Woche, von Monat zu Monat" — sagte Francke — „hat mir der Herr zugebröckelt, was die Notdurft erforderte." Reichlich gingen die Gaben von nah und fern ein. Besonders kräftig half auch der Kurfürst Friedrich Iii. Er schenkte allein 2000 Thaler und ließ eine große Masse Ziegelsteine und Dachziegel liefern. Als es dann fertig war, begabte er es reichlich und sorgte auch für sein Weiterbestehen. Bei dem Tode des edlen Stifters fanden 134 Waisenkinder in dem Hanfe ein freundliches Heim. Francke legte auch höhere Schulen für Kinder und Jünglinge an und bildete von den letzteren viele zu christlichen Lehrern aus, die dann auch mit Segen an anderen Schulen wirkten. In allen Anstalten des Stifters wurde besonders der Geist der Frömmigkeit gepflegt. Als August Hermann Francke 1727 starb, waren im Waisenhaus 134 Waisenkinder unter 10 Aufsehern, 2207 Kinder und Jünglinge, die in den verschiedenen Schulen von 175 Lehrern unterrichtet wurden. 150 Schüler und 255 arme Studierende wurden auf Kosten des Waisenhauses täglich gespeist. — Heute bilden die Francke'schen Stiftungen eine wahre Straße, auf deren beiden Seiten die hohen Schul-und Anstaltshäuser stehen. Am Eingang steht ein Thorgebäude, das über seinem Eingänge die Inschrift trägt: „Die auf den Herrn harren, kriegen neue Kraft, daß sie auffahren mit Flügeln wie Adler." Jesaias 40,31. B. Geographisches. Ryswijk (gespr. Reisweik) ist ein Dorf bei Haag. C. Benutzung des Lesebuches. Lesebuch von Gabriel und Supprian Ausgabe A Nr. 187, Ausgabe B Ii Nr. 160, Ausgabe C 265 gekürzt: „Das Hallische Waisenhaus". I). Merkstoffe zur sicheren (Linprägung. 1. 1688 kommt der prachtliebende Kurfürst Friedrich Iii., der Sohn des großen Kurfürsten, zur Regierung. 2. Er beteiligt sich an dem deutschen Reichskriege gegen Ludwig Xiv., der auf unmenschliche Weise die Pfalz verwüsten läßt. 3. Dieser Krieg wird durch den für das Reich ungünstigen Frieden zu Ryswijk 1697 geschlossen, und das geraubte Straßburg an Frankreich gelassen. 4. 1694 wird die Universität Halle von dem Kurfürsten gestiftet. Unter dem Schutze und mit reicher Unterstützung des Kurfürsten legt August Hermann Francke den Grund zu seinen großartigen Stiftungen in Halle.

6. Handbuch für den Geschichtsunterricht in preußischen Volksschulen - S. 226

1887 - Langensalza : Beyer
226 Siebenter Abschnitt. Vom großen Kurfürsten bis zu Friedrich dem Großen. den Abzeichen der königlichen Würde geschmückt war, empfing das Herrscherpaar unter einem Thronhimmel die Huldigungen aller Anwesenden. Darauf begab der Zug sich in die Shloßkirche. Der Weg dahin war mit rotem Tuch belegt. Zu beiden Seiten des Weges standen Soldaten zu Pserde und zu Fuß. Der König und die Königin gingen unter prächtigen, von Edelleuten getragenen Thronhimmeln. Die Majestäten wurden von zwei hohen Geistlichen an der Kirchenthür mit einem Segensspruche empfangen und begaben sich dann auf die Throne, die zu beiden Seiten des Altars für sie errichtet waren. Der Text der Predigt, die nun gehalten wurde, war / 1. Samuelis 2,30: „Wer mich ehret, den will ich wieder ehren." Nach Predigt und Gesang wurde die feierliche Salbung an dem Herrscherpaar vollzogen. Als dieselbe von dem Geistlichen ausgeführt wurde, sprach er: „Gott salbe unsern König mit seinem heiligen Geiste." Als die heilige Handlung vollendet war, rief alles Volk: „Amen, Amen! Glück zu dem Könige! Glück zu der Königin! Gott verleihe ihnen langes Leben!" Die Glocken läuteten, die Soldaten feuerten die Gewehre ab, und die Kanonen aus den Wällen donnerten, f Das Tuch vom Kirchwege wurde dem Volk überlassen. Münzen mit dem Bildnisse des Königs und der Königin wurden ausgeworfen. Da wurde manchem das Bücken nicht schwer. Das Ergötzlichste aber war der I große Ochse, der ans einem Platze vor dem Schlosse gebraten wurde, und i daneben zwei kunstreich gearbeitete Adler, die unablässig Wein. sprudelten. Die * Stadtarmen erhielten ein Geschenk von 1000 Thalern; auch sollte eine wohlthätige, bleibende Stiftung die Erinnerung an diesen Tag der Freude und der göttlichen Hilfe fortpflanzen: der König stiftete das königliche Waisenhaus zu Königsberg und stattete es reich aus. Der König betrachtet dieses Werk als eine That des Dankes gegen Gott und spricht in der Stiftungsurkunde: „Wir, Friedrich, von Gottes Gnaden König in Preußen, bekennen hiermit vor Uns, Unfern Erben und Nachkommen und wollen bezeugen die schuldige Erkenntnis des Vielsachen Segens, womit der grundgütige Gott Uns bis zu dieser Zeit so gnädig angesehen und absonderlich an dem heutigen Tage Uns zu der königlichen Würde erhoben hat. In Betrachtung der Uns obliegenden Pflicht, der Waisen Uns anzunehmen und denselben in ihrem Elende beizustehen, haben wir Uns entschlossen, in Königsberg, Unseres Königreichs Preußen hiesigen Residenzstadt, ein Waisenhaus aufzurichten, darin Gott dem Herrn und König aller Könige zu Ehren und Dienst 24 Waisen erhalten und verpflegt, ingleichen zur Erkenntnis Gottes und seines heiligen Wortes und anderer christlichen Tugenden angeführt werden mögen." Dieses Waisenhaus, in dem später die Zahl der aufzunehmenden Waisen sehr vergrößert worden ist, besteht noch heute, und die Genossen desselben feiern unter Teilnahme hoher Gönner alljährlich mit dem Stiftungstag zugleich den Krönungstag als schönes Doppelfest, des königlichen Stifters eingedenk und des göttlichen Segens. (Nach dem „Preußischen Kinderfreund von Preuß und Vetter.") d) Die Bedeutung der Krönung für das Land. Die Erhebung Preußens zu einem Königreich war eine große That. Der ganze Staat erhielt nun einen gemeinsamen Namen: das Königreich

7. Handbuch für den Geschichtsunterricht in preußischen Volksschulen - S. 416

1887 - Langensalza : Beyer
416 Zehnter Abschnitt. Die wichtigsten Ereignisse rc. von 1815—1871. Vom Schlachtfelde hielten bedeckte, eigentümlich gebaute Wagen; auch sie trugen an dem Verdeck, weithin sichtbar, ein rotes Kreuz auf weißem Grunde. In den Dörfern und Ortschaften, die in der Nähe des Schlachtfeldes lagen, sah man auf gelten, Scheunen und Wohnhäusern oft eine weiße Fahne wehen, in welcher ebenfalls das rote Kreuz leuchtete. Was hatte diefes Kreuz zu bedeuten? Es war das Zeichen der Schonung für Freund und Feind. Es wurde von allen Personen getragen, welche sich im Felde der schweren Aufgabe gewidmet hatten, die Verwundeten zu heilen, zu pflegen, zu trösten, von den Ärzten, Krankenträgern, Krankenpflegern und Feldgeistlichen. Auch alle Gerätschaften, die dem menschenfreundlichen Zwecke dienten, alle Gebäude, die den Kranken und Verwundeten Obdach boten, waren durch das rote Kreuz gezeichnet. Im Jahre 1864 hatten nämlich die meisten europäischen Staaten zu Genf eine Vereinbarung für den Kriegsfall getroffen, welche die Genfer Konvention genannt wird. Nach derselben sind alle Feldlazarette und Militärhospitäler, die Kranke und Verwundete enthalten, neutral; es darf von keiner der kriegführenden Völker auf sie geschossen werden. Sie dürfen nicht zerstört werden; denn Freund und Feind wird in ihnen verpflegt und geheilt. Alle Ärzte und Wärter, die zu ihnen gehören, alle die, welche die Verwundeten transportieren, und alle Feldgeistlichen sind unantastbar und dürfen nicht gefangen genommen werden. Vorräte, Nahrungsmittel, Verbandzeug und Heilmittel, welche für die Lazarette herbeigeführt werden, darf der Feind nicht als Beute wegführen. Als Kennzeichen für alles, was zur Krankenpflege und zum Dienst der barmherzigen Liebe im Kriege gehört, wurde von allen Völkern, welche der Genfer Konvention: beitraten, das rote Kreuz im weißen Felde angenommen. b) Die Sorge für die Verwundeten. Als das deutsche Heer in den Krieg zog, war bereits für die Heilung und Pflege der Verwundeten und Kranken im voraus aufs beste Vorsorge getroffen. Ein Heer von Ärzten begleitete die deutsche Armee. Sie waren den einzelnen Truppenteilen zugeteilt und standen unter dem Generalarzt Dr. Grimm. Aber ihre Zahl reichte bald nicht aus, und viele Civilärzte, im ganzen 2000, zogen mit in den Krieg, um ihre Kraft und ihre Kunst dem Vaterlande auf den Schlachtfeldern und in den Lazaretten zu widmen. Sie erhielten bald reichlich Arbeit; denn nicht nur die zahlreichen Schlachten und Gefechte füllten die Lazarette, sondern auch ansteckende Krankheiten, Typhus und Ruhr obenan, forderten ihre Opfer. Besonders groß war die Zahl solcher Kranken in der Einschließungsarmee vor Metz, die monatelang auf den mit Blut gedüngten Schlachtfeldern in schlechter Herbstwitterung bei mangelhaftem Obdach aushalten mußte. Es starben dort in den Monaten September und Oktober am Typhus und an der Ruhr 2157 Mann. Neben den Ärzten, welche ihr Beruf auf den Kriegsschauplatz führte, hatten sich auch viele Männer und Frauen freiwillig dem edlen Werke der Krankenpflege gewidmet. Allen voran rüstete sich der Johanniter-Orden, das ist eine Verbindung vornehmer Männer von Adel, welche Hospitäler einrichteten und unterhielten. Mehr als 500 solcher Herren zogen freiwillig zur

8. Handbuch für den Geschichtsunterricht in preußischen Volksschulen - S. 417

1887 - Langensalza : Beyer
Der deutsch-französ. Krieg 1870/71. § 91. Liebesthätigkeit im Kriege. 417 Pflege der Verwundeten selbst mit aus, und 1100 Betten stellten sie in ihren Krankenhäusern für Verwundete bereit. Mit der Oberleitung aller Kräfte, welche sich freiwillig dem Dienst der Verwundeten und Kranken widmeten, war der Fürst Heinrich Xi. von Pleß betraut. Für Liebesdienste an Verwundeten und Kranken ganz besonders begabt und thätig waren die Frauen. Schon am 18. Juli 1870 forderte die Königin Angusta von Preußen dieselben zur Mitarbeit auf mit den Worten: „Das Vaterland erwartet, daß alle Frauen bereit sind, ihre Pflicht zu thun." Sehr viele folgten diesem Rufe und zeigten, was aufopfernde Liebe gerade im weiblichen Geschlecht zu wirken vermag. Namentlich die evangelischen Diakonissen und die katholischen barmherzigen Schwestern wandelten unter den Verwundeten und Kranken wie Engel des Friedens. Überall trösteten und erquickten sie mit freundlichen Worten und hilfreichen Händen. Wie freuten sich die in Schmerzen Daliegenden, wenn sie von ihnen so geschickt, so zart und liebevoll behandelt wurden! c) Liebesthätigkeit daheim. Aber nicht alle konnten, wie diese, auf die Schlachtfelder und in die Lazarette eilen. Auch die Daheimbleibenden wollten etwas thun, um die Verwundeten zu heilen, die Kranken zu pflegen und zu erquicken, die Gesunden zu stärken. Jede kleine Stadt, ja manches Dorf hatte seinen Frauenverein. Da saßen Frauen, Jungfrauen, selbst Kinder und zupften Charpie, die man in die Wunden legt. Andere schnitten aus alter, weicher Leinwand Verbandzeug, oder nähten aus Flanell warme Leibbinden für die Soldaten, die in den naffen Tagen des Herbstes und in der Kälte des Winters draußen im Felde liegen mußten. Haufenweis wurden auch wollene Strümpfe, welche die fleißigen Hände der Mädchen gestrickt hatten, an die Sammelstellen abgeschickt. In vielen deutschen Städten waren Lazarette gegründet, in welchen die aus Frankreich heimgeführten Verwundeten geheilt und verpflegt wurden. Wenn es nämlich möglich war, suchte man die Verwundeten und Kranken aus Frankreich, wo dieselben ohnehin sich häuften, nach Deutschland zu schaffen und möglichst zu verteilen. Man hatte zum Fortschaffen derselben sogenannte Sanitäts-Züge auf der Eisenbahn eingerichtet. Statt der Sitze waren in den Eisenbahnwagen derselben bequeme Lagerstätten angebracht. Sämtliche Wagen waren heizbar, der Zug enthielt einen Küchenwagen, einen Wagen für die Ärzte und eine kleine Apotheke. Alle Wagen waren mit einander verbunden, so daß die Ärzte auch während der Fahrt die Verwundeten und Kranken besuchen und für ihre Heilung und Pflege sorgen konnten. Jeder Zug enthielt durchschnittlich 200 Betten. Im ganzen sind mit solchen Sanitätszügen 164 Fahrten während des Krieges gemacht und 36 426 Mann in ihnen nach Deutschland befördert worden. (Generalstabswerk U. Teil, Band 3, S. 1508.) Wie freudig waren die Verwundeten und Kranken, wenn sie wieder im lieben Vaterlande waren! Alle Schmerzen ertrugen sie hier viel leichter. An vielen Orten in Deutschland wurden Baracken zur Unterbringung der Verwundeten gebaut. In Berlin z. B. erhob sich eine kleine Stadt aus solchen; 1500 Betten waren darin aufgestellt und die Räume mit ganz vorzüglichen Einrichtungen für Lüftung, Wasserversorgung, Reinigung, Beleuchtung, Heizung u. dgl. versehen. — Hoffrnann's Geschichtsunterricht. 27

9. Handbuch für den Geschichtsunterricht in preußischen Volksschulen - S. 91

1887 - Langensalza : Beyer
§ 21. Ritterleben im Mittelalter. 91 die Lanze und an der Seite das breite Ritterschwert. Auch die Reitpferde der Ritter waren mehr oder weniger geharnischt, und über die Sättel war oft eine große geschmückte Pferdedecke gebreitet. Sein Wappen hielt der Ritter hoch in Ehren und suchte demselben durch kühne Thaten Glanz und Ansehen zu verschaffen; mit Stolz trugen es dann seine Nachkommen. d) Die Erziehung und Ausbildung des Ritters. Der Ritter mußte zur Vorbereitung auf seinen Beruf eine längere Schule durchmachen. Vom 7. Lebensjahre ab wurde der Knabe gewöhnlich an den Hof eines ftemden Ritters oder Fürsten gegeben, um hier, meist gemeinsam mit anderen gleichalterigen Knaben, höfische Sitte zu erlernen. Bis zum 14. Lebensjahre stand er im Dienst der Edelfrau. Er mußte ihr bei Tisch aufwarten, ihre Aufträge als Bote ausrichten, sie auf Spaziergängen, auf Reifen und auf der Jagd begleiten. Auch wurde schon früh fein Körper in allen ritterlichen Übungen, im Reiten, Schwimmen, Laufen, Bogenschießen, Fechten mit dem Schwert und mit der Lanze, ausgebildet. Auch in der Religion erhielt er Unterweisung von dem Burg-Kaplan. Lesen und Schreiben wurde nicht allgemein gelehrt, wichtiger war Musik, Gesang und Saitenspiel. Mit dem 14. Jahre trat der Knabe als Knappe in den Dienst des Ritters. Nun gürtete er das Schwert um und durfte die silbernen Sporen tragen. Er war jetzt der Waffenträger seines Herrn, sorgte für die Reinhaltung und den Glanz der Rüstung und der Waffen, begleitete ihn auf die Jagd, zu den Waffenspielen oder Turnieren und in den Krieg. In der Schlacht blieb die Schar der Knappen in unmittelbarer Nähe hinter der ritterlichen Schlachtreihe, und jeder Knappe achtete mit spähendem Auge auf den eigenen Herrn, um im Falle der Verwundung oder des Sturzes sofort zur Hand zu sein. Dagegen war es auch Pflicht des Herrn, in feiner Person den Knappen als Muster und Vorbild aller ritterlichen Tugenden voranzuleuchten und sie durch Ermahnungen und gute Lehren zur Achtung gegen edle Frauen, zur Gottesfurcht, Treue und Wahrhaftigkeit zu erziehen. Mit dem 21. Lebensjahr endigte gewöhnlich die Knappenzeit, und mit besonderer Feierlichkeit fand durch den sogenannten Ritterschlag die Aufnahme in den Ritterstand statt. Derselbe wurde von einem besonders angesehenen, tapferen und berühmten Ritter, dem Landesfürsten oder dem Kaiser selbst vollzogen. Vor dem Empfang der Ritterwürde mußte der Jüngling das Gelübde ablegen, Gott zu fürchten und zu verehren, aus allen Kräften für den Glauben zu kämpfen und lieber tausendmal zu sterben, als dem Christenglauben zu entsagen. Er verpflichtete sich ferner, das gute Recht der Schwächeren, der Witwen, Waisen und Jungfrauen aufrecht zu erhalten, niemand böslicherweife zu beleidigen, noch sich das Eigentum eines anderen anzumaßen. Er gelobte, daß er keinen ehrlichen Kamps verweigern und nie sein gegebenes Wort brechen wolle, was für Übel und Verlust ihm auch dadurch entstehen möge. Nun kniete er vor dem Ritter nieder, der ihm den Ritterschlag, drei Schläge mit der flachen Klinge auf die Schulter, erteilte. Mit der neuen glänzenden Rüstung angethan, die Lanze in der Faust, das Schwert an der Seite, so sprengte er dann aus mutigem Roß durch die Menge der Zuschauer. Fröhliche Feste und Kampfspiele verherrlichten dann den Ehrentag des jungen Ritters.

10. Handbuch für den Geschichtsunterricht in preußischen Volksschulen - S. 93

1887 - Langensalza : Beyer
§ 21. Ritterleben im Mittelalter. 93 platz hergerichtet worden. Er war mit Sand befahren, von Schranken umgeben, hinter denen das Volk erwartungsvoll des Schauspiels harrte, während auf erhöhten Balkönen, die mit Guirlanden, Fahnen, Teppichen und Wappen geschmückt waren, die vornehmen Zuschauer, Herren und Edelfrauen, in herrliche Festgewänder gekleidet, Platz nahmen. Unter rauschender Musik eilten die vom Kopf bis zum Fuß in Eisen gehüllten Ritter in die Schranken, worauf der Herold die einzelnen Kämpferpaare aufrief. Mit eingelegter Lanze rannten die Kämpfer mit scharf angespornten Pferden gegen einander und suchten sich gegenseitig vom Rosse zu werfen. Wer gut traf und fest im Sattel saß, warf feinen Gegner entweder aus dem Sattel, oder er zersplitterte seine Lanze (aus Eschenholz) an dem stählernen Brustharnisch desselben. Beides galt als Sieg. Oft vertauschte der Ritter seine gebrochene Lanze mit einer anderen, und besonders tapfere Ritter brachen wohl 50 Lanzen an einem Tage. Nach dem ersten Kämpferpaare wurde das zweite aufgerufen, dann das dritte und so fort, meist 3 Tage lang, bisweilen aber auch wochenlang. Zuweilen ritt man auch in ganzen Scharen gegen einander. Neben dem Lanzenstechen übte man auch den Schwertkampf. Es galt bei demselben, in geschickter Weise dem Gegner die Helmzier oder das Kleinod abzuhauen. Den Beschluß der Ritterspiele machte die Austeilung des Dankes oder des Kampfpreises. Dieser wurde nach dem Ausspruch der Kampfrichter demjenigen Ritter erteilt, der sich am meisten im Turnier ausgezeichnet hatte. Aus der Hand einer schönen und vornehmen Ritterdame empfing derselbe ein schönes Schwert, ein Wehrgehenk, einen kostbaren Ring, eine goldene Kette oder ein anderes teures Kleinod. Auch der, welcher von allen die weiteste Reise zum Turnier gemacht hatte, der, welcher am herrlichsten gerüstet war, und der älteste aller turnierenden Ritter erhielten Ehrengaben. g) Die geistlichen Ritterorden. Eine segensreiche Wirksamkeit haben die geistlichen Ritterorden ausgeübt, welche zur Zeit der Kreuzzüge entstanden. Es waren: die Johanniter, der Orden der Tempelherren und der deutsche Ritterorden. Die Mitglieder dieser Orden legten, wie die Mönche, das Gelübde ab, ehelos bleiben zu wollen, ihrem Vorgesetzten, dem Ordensmeister, unterwürfigen Gehorsam leisten zu wollen und sich in Armut und Selbstverleugnung dem Dienst des Herrn zu weihen. Sie stellten es sich zur Aufgabe, gegen die Ungläubigen zu kämpfen und Kranke und Hilfsbedürftige zu pflegen und zu unterstützen. Demnach gab es unter ihnen Priester, Krieger und dienende Brüder für die Krankenpflege. Die Johanniter hatten als Ordenstracht einen schwarzen Mantel mit einem weißen Kreuz. Sie nannten sich nach ihrem Schutzpatron, Johannes dem Patriarchen von Ägypten, der im Anfange des 7. Jahrhunderts gelebt und sich durch große Wohlthätigkeit ausgezeichnet hatte. Der Orden besteht heute noch, freilich nicht mehr in der alten Form, sondern als ein Verein edler Männer zum Zweck der Krankenpflege, besonders auch der Verwundeten im Kriege. Die Tempelherren haben ihren Namen von ihrem ersten Ordenshause in Jerusalem, neben dem Tempel Salomo's, angenommen. Sie trugen einen weißen Mantel mit rotem Kreuz. Dieser Orden hat nur bis zum
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