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1. Teil 2 - S. 102

1882 - Leipzig : Brandstetter
102 Frauenbildung im Mittelalter. ,,orate pro scriptrice“ oder: „ein ave Maria vor die schriversehe“ nnb ähnliche Schlußzeilen der Manuskripte darthuu. Die Nonnen haben, um mit Roswitha zu reden, „nicht nur selbst einige Tropfen ans dem Becher der Wissenschaft gekostet, sondern auch andern davon mitgeteilt." Anfangs standen die weiblichen Klosterschulen allen Eltern offen, welche ihre Töchter dahin schicken wollten. Weil aber durch dieses Ab- und Zulaufen die klösterliche Disziplin litt, gestatteten einige Synoden und Bischöfe nur die Unterweisung von sogenannten „Oblaten", d. H. von solchen Kindern, die schon in frühester Jugend — man ging bis zum dritten Lebensjahre herab — dem Kloster gänzlich zur Erziehung übergeben wurden und sich völlig nach der Hausordnung richteten. Diese Übergabe geschah damals meist in der Absicht, den Sohn oder die Tochter dem Ordensstande zu weihen, daher der Name oblati, Gottesverlobte. Neben frommer Gesinnung war es oft Dürftigkeit der Eltern, was sie zu solcher Versorgung der Kinder veranlaßte. Überdies gelangten auf diesem Wege auch manche dem weltlichen Berufe verbleibende Mädchen zu einer Ausbildung, die ihnen sonst nicht zu teil geworden wäre; denn es stand nach kanonischem Rechte jeder zwölfjährigen Jungfrau, die als oblata erzogen worden war, frei auszutreten und in ihre Familie zurückzukehren. Während bei den Prämonstratenserinnen im Laufe des Mittelalters das Verbot, nicht Gott-verlobte Zöglinge in den Frauenklöstern zu unterrichten, aufrecht erhalten blieb, wurde dasselbe in den meisten andern weiblichen Ordensgesellschaften außer acht gelassen, ober man wählte hier, wie bei den Mannsklöstern den Ausweg, nebenan sogenannte „äußere Schulen" für Weltkinder zu errichten. Solches geschah namentlich in den Damen-stiftern, welche zwar im ganzen die Regel des heil. Benedikt oder des heil. Bernhard zur Grundlage hatten, aber auch wieder in einzelnen Bestimmungen davon abwichen und sich mehr oder weniger den weltlichen Ständen näherten, ein Gelübbe der Armut z. B. nicht ablegten. In solchen Stiftern beschäftigte man sich mit Stickereien für Kirchengewänber, mit Abschreiben von Büchern, namentlich aber auch mit Unterrichtung nnb Erziehung junger, vorzugsweise abeliger Mäbchen in dazu eingerichteten Pensionaten. Man kann bemnach schon im frühen Mittelalter brei Arten von Kloster-schülerinnen unterschoben: Oblaten, welche in der Regel, aber nicht ausnahmslos, in den Orben eintraten, Pensionäre, die im Kloster wohnten, enblich Externe, welche nur den Unterricht genossen und die besonbers seit dem Ausblühen des Bürgerstanbes häufiger würden. Heinrich I. holte seine Gemahlin Mathilbe aus der klösterlichen Einsamkeit zu Hersorb, und dem von Mathilbe gegrünbeten Qneblinburg vertrauten die sächsischen Großen nicht nur ihre Töchter an, sonbern selbst lernbegierige Knaben erhielten hier ihren ersten Unterricht, so der spätere Geschichtschreiber Thietmar von Merseburg. Bezüglich Gaubersheims bezeugt 1655 Herzog August von Braunschweig, daß baselbst „von alters her für junge Mäbchen und Frauenzimmer eine Schule gehalten worben, worin die Töchter von Kaisern, Königen, Für-

2. Teil 2 - S. 86

1882 - Leipzig : Brandstetter
86 Deutsche Mystik im 14. Jahrhundert. habung ihren Wert in den Augen des Volkes verloren, und die Geißler schieden zwar nicht aus der Kirche, aber innerhalb derselben verfolgten sie ihren eigenen Weg. Nicht minder üppig wucherten iu bewußtem Gegensatz zur Kirche die ketzerischen Sekten. Straßburg war wie Köln immer ein Hauptquartier des mittelalterlichen Ketzertums gewesen. Im Jahre 1212 wurden Hunderte von Ketzern verbrannt, und die Dominikaner — damals noch eine Privatgesellschaft — verdienter: sich bei der Gelegenheit als Ketzerrichter ihre ersten Sporen in Deutschland. Jene armen Lente waren tot, andere wuchsen uach, die Ketzerei war unausrottbar. Bald tauchen sie als „Ortlieber", bald als Brüder und Schwestern des freien Geistes auf, bald legt mau ihnen deu Nameu der Begharden und Beginen bei und bringt dadurch vorübergehend auch Verfolgung über die unschuldigen Beginen, wie sie oben geschildert sind. Jahrhunderte lang trieben solche Ketzer in Straßburg ihr Wesen. Sie gingen in langen Röcken, welche vom Gürtel an vorne herab ausgeschnitten waren, den Kopf bedeckten sie mit kleinen Kapnzen, die Weiber verhüllten ihn mit übergeschlagenem Mantel. So zogen sie durch die Straßen und erbettelten „Brot um Gotteswillen". Die freiwillige Armut erwarb ihnen allgemeine Teilnahme. Sie verbreiteten ihre Ansichten durch Lieder, Predigten und populäre Schriften, in denen sie die Gottheit Christi leugneten, die Kirche für überflüssig erklärten, den Papst als das Hanpt alles Übels bezeichneten, die Sakramente und kirchlichen Zeremonien verwarfen. Im 14. Jahrhundert haben sie sich Lehren Meister Eckards angeeignet, denen sie eine bedenkliche Wendung in ihrem Sinne zu geben wußten. Eckard setzt den Menschen in ein unmittelbares Verhältnis zu Gott, worin man nicht ersieht, was ihm Kirche, Priester, Sakramente, gute Werke weiter nützen sollen. Wer mit Gott innerlich vereinigt ist, was bedarf der noch zur'seligkeit? Eckard erzählt einmal von einem feiner Beichtkinder, einer Schwester Katrei aus Straßburg, vielleicht einer frommen Begine, die durch freiwillige Armut, dadurch daß sie Familie und Freunde verließ, auf Vermögen und Wohlleben verzichtete, dadurch daß sie sich der äußersten Entbehrung, der Verachtung der Menschen, der grimmigsten Verfolgung aussetzte — in einen solchen Zustand von Heiligkeit geraten sei, daß sie ihm selbst weit voraus war. Nach langen Tagen einsamer Betrachtung und Zurückgezogenheit kommt sie zu ihm mit den Worten: „Herr, freut euch mit mir, ich bin Gott geworden!" Er versetzt: „Dafür sei Gott gelobt! Gehe wieder von allen Menschen weg in deine Einsamkeit; und bleibst du Gott, so gönne ich es dir wohl." Sie ist ihrem Beichtvater gehorsam und begiebt sich in einen Winkel der Kirche. Da geschah es ihr, daß sie die ganze Welt vergaß und so weit außer sich gezogen wurde und aus allen geschaffenen Dingen, daß man sie aus der Kirche tragen mußte und sie drei Tage für tot lag. Wäre ihr Beichtvater nicht gewesen, man hätte sie begraben. Endlich am dritten Tage erwachte sie. „Ach, ich Arme," rief

3. Teil 2 - S. 88

1882 - Leipzig : Brandstetter
88 Deutsche Mystik im 14. Jahrhundert. Sün119" ^ crlc^clt/ lu‘c lhu Eckard geschildert hatte, das war ihr höchstes Ziel. ’ aae ©tsnbe begegneten sich in dieser hochgesteigerten Andacht, Laien und Priester, Vornehme und Geringe, Ritter und adlige Damen, Nonnen und Beginen, ja ein ungenannter Bauersmann wird als einer der „allerhöchsten Freunde Gottes" gepriesen. r\^ einein Laien, den seine Bekannten nur als beit „Gottesfreund im Oberlande verehrten, erhielt diese Richtung sogar eine resormatorische Weuduug. *sahre 1317 als Sohn eines Kaufmanns geboren, übernahm er zuerst das väterliche Geschäft, hat aber dann sein bedeutendes Vermögen !! I 'lir ^'!!^ose Zwecke aufgewendet. In der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts stiftete er einen Geheimbund, worin man Pläne verfolgte, in die nur wemge eingeweiht waren, und über die sich nichts anderes vermuten läßt, als daß sie vou demselben Gesühl eingegeben waren, das im solgendcu Jahrhundert in den großen Konzilien zum Ausdruck frnu, von Dem Gesicht, daß eine Reform der Kirche dringend not thue, daß sie aber von. mnen heraus versucht werden müsse, ehe man zu andern Mitteln greife. Mit vier Bundesbrüdern zog sich der Gottesfreund in die Wild-ntffe der Vogesen zurück und baute sich ein Haus, wo die Fäden ihrer Thätigkeit zusammenliefen. Ihre Verbindungen erstreckten sich über viele Länder. x5it Deutschland, in Italien, ja bis Ungarn hin hatten sie eingeweihte Freunde. Einmal, im Jahre 1377, reiste der Gottessrennd nach Rom und juchte vergeblich in einer Unterredung mit Papst Gregor Xi. diesen zu Reformen zu vermögen. Später wurde ein Mitglied des Bun-des in Köln, ein anderes in Wien von der Inquisition aufgegriffen und verbrannt. Das Haupt der Gesellschaft aber foll weit über hundert Jahre alt geworden fein und starb in seiner Bergeinsamkeit, ohne irgendwelche» sichtbare Spuren seiner Wirksamkeit zu hinterlassen. Er war aber ein Mann von seltener Gewalt der Persönlichkeit. Er genoß ein Wuschen wie ein Patriarch. Bei wichtigen Gelegenheiten ließ er Sendschreiben ausgehen wie ein Apostel. Seine geistige Macht äußerte sich m1 *n .^ein 9q1,3 erstaunlichen Einflüsse, den er bei unmittelbarem Verkehr aus die Menschen zu üben wußte. Bald diesen, bald jenen mitten tut Weltleben Versunkenen verstand er zu einem gottseligen Leben heranzuziehen und in eine Art Abhängigkeit von sich zu bringen, wodurch sie seine unbedingte Überlegenheit anerkannten. Sie mußten sich — wie er es nannte — _ ihm an Gottes Statt int Grunde ihrer Seele überlassen. So hatte sich ihm z. B. der berühmte Prediger, Bruder Tauler, Dominikanerordens, sowie der Straßburger Bankier Rulntan Merswin ergeben. Johannes Tauler, ein Schüler Meister Eckards, in Straßburg um 1300 geboren, hat in dieser Stadt den größten Teil seines Lebens gewirkt und ist daselbst 1361 nach langem, schmerzlichem Leiden gestorben. Er hat bei der Nachwelt den Ruhm seines größeren Lehrers verdunkelt. Seine Predigten und Schriften waren weit verbreitet und wurden später oft ge-

4. Teil 2 - S. 90

1882 - Leipzig : Brandstetter
90 Deutsche Mystik im 14. Jahrhundert. hüllen: die Habsucht und Nachsicht der Beichtväter, die Feigheit der Prediger, die Fahrlässigkeit der Bischöfe, die Weltlust der Domherren, die Unkeuschheit der Priester und Mönche. Solche Bnß- und Rügepredigten waren damals noch etwas Nenes. Taulers erste derartige Rede brachte in der Stadt die größte Aufregung hervor. Die Dominikaner waren entrüstet, wollten ihn an einen andern Ort versetzen, und nur der Dazwischenruft der Bürger hatte er es zu danken, daß er überhaupt noch predigen durfte. Ähnliche Äußerungen des Unmuts über die Geistlichkeit, über die Verderbnis von Papst, Kardinälen und Bischöfen finden sich auch in dem Hauptwerke des Kaufmanns und Wechslers Rnlmann Merswm (geb. 1308, gest. 1382) zu Straßburg. Rulmann Merswin ist eine Art deutscher Daute, freilich in sehr verkleinertein Maßstabe. Sein Buch „von den neun Felsen" schildert in der Form einer Vision die neun Stufen, auf denen man zur Pforte des Himmels gelangt. Die Felsen werden immer herrlicher, der Bewohner immer weniger. Auf dem obersten Felsen weilt nur die geringe Zahl der wahren Gottesfreunde. Noch wenigeren aber ist es vergönnt, einen Blick in das innerste Wesen der Gottheit, in den „Ursprung" zu thun. Kaum ohne Lächeln kann man bei Rnlmann den naiven Bericht über die „große ehrwürdige Schule" lesen, worin der heilige Geist der Schulmeister ist. Wie die Seele des Menschen hineintritt, sieht sie, daß die Schule voll vou Zetteln liegt, auf denen die höchsten Wahrheiten verzeichnet stehen. Bei diesem Anblick wird sie überaus froh und gierig und springt voll Freuden unter die Zettel und wälzt sich darin um und um, bis daß sie voll der höchsten Wahrheiten wird. Rnlmann Merswin gehörte zu den Vertrautesten des Gottesfreuu-des im Oberlande und war ihm unbedingt gehorsam. Im Jahre 1367 kaufte er auf desseu Veranlassung ein altes, verfallenes Kloster auf dem grünen Wörth, eiuer Insel der Jll, und ließ es wieder herstellen. Er übergab es den Johannitern unter der Bedingung, daß stets ein Laie die Oberaufsicht führen müsse und daß jederzeit wohlhabende Laien darin Aufnahme fänden. Rulmann selbst zog sich hier in ein beschauliches Lebeu zurück und blieb in ununterbrochener brieflicher Verbindung mit dem Gottesfrennde im Oberlande. Als aber Rulmann gestorben war, bemühten sich die Bewohuer des Johauuiterhauses vergeblich, de» Zusammenhang mit ihm ausrecht zu erhalten. Boten wurden ausgefaudt, ihn aufzusuchen; er trat ans dem Dnnkel nicht mehr hervor. Damit verschwindet auch für uns jede Spur des merkwürdigen Ge-heimbnndes, der es bei großen Absichten zu wirklich eingreifenden Thaten nicht hat bringen können.

5. Teil 2 - S. 98

1882 - Leipzig : Brandstetter
98 Frauenbildung im Mittelalter. zu haben, was ihm nur dadurch gelingen konnte, daß er in seinen eigenen Liedern ein unübertroffenes Muster hinstellte. Übrigens darf nicht übersehen werden, daß die lateinischen Lieder erst nach und nach ihren Platz in der evangelischen Kirche ganz verloren haben. In Hamburg z. B. sind Lieder, wie „Puer natus in Bethlehem“ oder der Grabgesang „Ecce quomodo moritur justus“ noch bis gegen Ende des vorigen Jahrhunderts gesungen worden. }5. ^rauenbildung im Mittelalter. (Nach: Fr. Kösterus, Frauenbildung im Mittelalter. Würzburg, 1877. S. 4 — 32. Alb. Richter, Zur Geschichte der häuslichen Erziehung in Deutschland. Cornelia, Bd. 10. S. 132 — 145. C. M. Engelhardt, Herrad von Landsperg. Stuttgart, 1818. S. 62 — 75.) Schon in den frühesten Zeiten des Mittelalters, mehr aber noch in dessen späteren Perioden, gab es eine verhältnismäßig beträchtliche Anzahl wohlunterrichteter Frauen. Vor allem mußten jene Jungfrauen, welche die Ordensgelübde abzulegen beabsichtigten, zuvor ein gewisses Maß von Kenntnissen sich aneignen, um dem Chorgebet, dem Kirchengesang, der Betrachtung und geistlichen Lesung, welche in allen Klosterregeln vorgeschrieben waren, obliegen zu können. Sie mußten wenigstens lesen können. In dem Statutenbuch des Frauenklosters Niederprüm (gestiftet 1190) wird verordnet: „ Die Schwestern sollen sich ans der Bibliothek Bücher zum Lesen geben lassen, jedesmal nur eins, nicht mehr; dieses sollen sie aber ganz der Ordnung nach, nicht hier und dort ein wenig, studieren. Einzelne Stellen, die besonders zur Belehrung und Erbauung geeignet sind, dürfen sie sich herausschreiben. Bei den gemeinschaftlichen Lefungen sollen die Schwestern den Schleier zurücklegen, damit man fehen kann, ob sie aufmerken, nicht etwa schlafen." Den Klosteroberen lag es ob, über die Befolgung solcher Bestimmungen zu wachen. Der ersten Äbtissin von Gandersheim, Hathumoda, wird nachgerühmt, sie habe nicht bloß selbst fleißig gelesen, sondern auch eine Vorliebe für jene Mitschwestern gehegt, welche Gleiches gethan; Nachlässige habe sie, wofern sie Talent an ihnen wahrgenommen, weniger durch Freundlichkeit, als durch Strenge dazu genötigt. Vielen Äbtissinnen wird nachgerühmt, daß sie sich der in den Klöstern befindlichen Schulen mit besonderer Hingebung angenommen. Auch weltliche Fürstinnen kümmerten sich um die Fortschritte der Aspirantinnen des Ordensstandes. Noch wenige Monate vor ihrem Tode besuchte Mathilde, die fromme Witwe Heinrichs I., das von ihr gestiftete Kloster Nordhausen, um sich während einer mehrmonatlichen Anwesenheit zu überzeugen, ob gute Zucht geübt und guter Unterricht erteilt werde: „war es doch ihre Gewohnheit, in die Schulen zu gehen, um nachzuschauen, was jeder Einzelne treibe, da es ihr größtes Vergnügen war, jemand in der Bildung fortschreiten zu fehen."

6. Teil 2 - S. 99

1882 - Leipzig : Brandstetter
Frauenbildung im Mittelalter. 99 Amalarius von Metz hatte (806) in seinem Regelbuche für Nonnenklöster als Ziel der Schulen für Novizinnen die Erlernung der Psalmen, der Sprichwörter, des Buches Hiob, der Evangelien und der Apostelgeschichte hingestellt. Natürlich standen nicht alle Klöster auf gleicher Stufe. In der Abtei znm heiligen Petrus in Metz studierten die Klosterfrauen das alte und neue Testament, die Kalenderberechnung, die Homilien der Väter, das Kirchenrecht und selbst die bürgerlichen Gesetze. Auch die sieben freien Künste fanden in Nonnenklöstern Berücksichtigung. Ein ziemlich genaues Bild von dem wissenschaftlichen Leben in den Frauenklöstern des Mittelalters erhält man bei Betrachtung der schriftstellerischen Werke dreier Äbtissinnen. Am berühmtesten ist Roswitha von Gandersheim geworden. In der Vorrede zu ihren „Komödien" spricht sie sich über die Entstehung derselben also ans: „ Es giebt viele Katholiken — und wir selbst gehören zu diesen Tadelnswerten —, welche des schönen Stiles wegen die an sich nichts werten heidnischen Bücher der heilsamen Heiligen Schrift vorziehen. Und es giebt andere, welche zwar Liebhaber der Bibel und im allgemeinen Verächter der heidnischen Schriftsteller sind, aber bezüglich der Dichtungen des Terenz eine Ausnahme machen, letztere gern lesen und, während sie sich an der reizenden Sprache ergötzen, Geist und Herz am sünd-lichen Inhalt beschmutzen und verderben." Um solchen eine bildende und angenehme, zugleich aber ungefährliche Lektüre zu bieten, hat sie sich daran begeben, in lateinischer Sprache sechs kurze Schauspiele zu verfassen, welche in der anziehenden Form der Alten christliche Tugend, insbesondere Keuschheit und Standhaftigkeit im Glauben, feiern und empfehlen sollen. Demgemäß sind Jungfrauen, welche sich der Ehe weigern, sittenlose Mädchen und Wüstlinge, die sich bekehren, Märtyrer, die für Glauben und Unschuld in den Tod gehen, die Hauptpersonen der mit feiner Menschenkenntnis und zartfühlendem Takt geschriebenen Dramen. Was uns hier an der im zehnten Jahrhundert lebenden Nonne zunächst interessiert, ist ihre Hochschätzung der Wissenschaft und ihre Bewunderung der Formvollendung der Klassiker. Im fünften Drama, in dem sie ihre reichert Kenntnisse am meisten offenbart, läßt sie den christlichen Philosophen Paphnntins seine Schüler belehren: „Nicht die Gelehrsamkeit beleidigt Gott, so groß sie auch sei, sondern die Verkehrtheit des Gelehrten. Im Gegenteil ist jene sehr heilsam, wenn sie uns in der Liebe dessen vervollkommnet, der das Wissenswerte erschaffen hat und dem darnach Forschenden Licht verleiht." Von sich selbst aber bedauert sie, daß sie nur eine arme Unwissende sei, die nicht stolz genug wäre, um sich mit den letzten Schülern der alten Autoren in Vergleich zu setzen und die ihrer „armseligen und ungeschliffenen Arbeit" nur etliche dem Mantel der Philosophie entrissene „Läppchen und Fäden" eingesetzt habe. Von noch umfassenderer Bildung erwies sich zwei Jahrhunderte später die Abtissin des Elsässer Klosters Hohenburg oder St. Odilien, die durch ihren Hortus deliciarum berühmt gewordene Herrad von Landsperg. Diesen „Lustgarten" hat sie „gleich einem Bienlein aus mancherlei Blüten geist-

7. Teil 2 - S. 118

1882 - Leipzig : Brandstetter
118 Fahrende Schüler. er sich dann gewendet, schleunig verlassen, als er hörte, sein Vetter sei da. „Ter war mir achtzehn Meilen nachgezogen, sagt Platter, denn er hatte eine gute Pfründe an mir verloren, da ich ihn etliche Jahre ernährt." Platter flieht nun nach Zürich, von da nach Straßburg und Schlett-stadt. In letzterer Stadt genoß er den Unterricht des Johannes Sapidns. Den besten Teil seiner Bildung erlangte er aber endlich in Zürich, wohin während seiner Anwesenheit der gelehrte Myconins als Schulmeister berufen ward. Hier mußte Platter, um seinen Lebensunterhalt zu gewinnen, das Seilerhandwerk erlernen. Er studierte in der Nacht, und als ihm der Drucker Andreas Kratander zu Basel einen Plantus geschenkt hatte, befestigte er die einzelnen Bogen mit einer Holzgabel an dem Stricke, den er drehte und las während der Arbeit. Später wurde er Korrektor, dann Bürger und Buchdrucker, endlich Rektor der lateinischen Schule zu Basel. Schon in Zürich war er durch Zwingli und Myconius ein begeisterter Anhänger der Reformation geworden. Das Treiben der fahrenden Schüler, wie es in den vorausgehenden Beispielen geschildert ist, war nur möglich in einer Zeit, die von Polizei-Ordnungen noch nicht viel wußte, in einer Zeit, die sich durch eine kaum glaubliche Duldsamkeit gegen die Bettelei auszeichnet und in der der Bettel fast wie ein Gewerbe betrachtet wurde, in der die städtischen Behörden Verordnungen zumeist zu Gunsten der Bettler erließen und in der die Wohlthätigkeit besondere Stiftungen für Bettler machte. Im Spital zu Eßlingen erhielten die fremden armen Schüler täglich zweimal Brot und was vom Gesinde-Essen übrig blieb. Um dies in Empfang zu nehmen, trug jeder ein hölzernes Geschirr am Gürtel, wovon sie den Namen „Häfleinsbnben" erhielten. Im Tübinger Spital reichte man jedem wöchentlich einen Laib Brot. Auch Geldunterstützungen wurden den fahrenden Schülern an manchen Orten gewährt. So finden sich in den Rechnungen der Klosterschule zu Jlsenburg Eintragungen wie folgende: „1573: 3 Gr. vier armen schulern geben. 17. März 1620: Frembden Schulern propter deurn 1 Gr. 6 Pf. "25. Novbr. fünf Schulern propter cleum 1 Gr. 6 Pf." In Ulm ward das Schulgeld für fremde Schüler auf die Hälfte (8 Schilling statt 16 Schilling jährlich) herabgesetzt. Dafür aber mußten jede Woche abwechselnd zwei von ihnen die Schule fegen, einheizen und Ruten holen, „ohne der einheimischen Knaben Bekümmernis." In Nürnberg wurden fahrende Schüler nicht länger als je drei Tage geduldet, falls sie nicht die Schule regelmäßig besuchten und sich vorschriftsmäßig betrugen. Doch war durch die Nürnberger Bettlerordnung von 1478 ebenso wie durch die Würzburger von 1490 geradezu ausgesprochen, daß einem fahrenden Schüler, wenn er nur die Schule fleißig besuche, erlaubt sei Almosen zu betteln. Wie es bei den fahrenden Schülern um die Schuldisziplin gestanden haben mag, läßt sich leicht denken. Wenn Bacchanten gegen den heranrückenden Schulmeister die Thüre verteidigen und die Schützen vom Dache ans mit Steinen werfen, so kann die Achtung vor der Person des Lehrers

8. Teil 2 - S. 119

1882 - Leipzig : Brandstetter
Fahrende Schüler. 119 nicht groß sein. In der Eßlinger Schulordnung von 1548 mußte den Schülern der dortigen Schule das Tragen von Weidmessern und Dolchen untersagt werden, und in der Stadt Überlingen mußte sich 1456 die Behörde dem Schulrektor gegenüber verpflichten, die der Strafe sich widersetzenden Schüler aus der Stadt zu treiben, eine Maßregel, die doch nur gegen fremde Schüler gerichtet sein konnte. Wenige der fahrenden Schüler brachten es später durch eisernen Fleiß und Beharrlichkeit fo weit, wie Johannes Butzbach, dessen im Kloster verfaßte Schriften von großer Gelehrsamkeit Zeugnis ablegen, oder wie Thomas Platter, dem das Baseler Schulwesen ganz wesentliche Förderung verdankt. Mancher Mutter Kind, das mit einem Bacchanten in die Welt gelaufen war, verdarb hinter Zäunen und Hecken, manches auch ward weiter in den Strudel der Unsittlichkeit hinabgerissen und endete wie zwei Mitschüler Butzbachs in der Schule zu Kaadeu, von denen Butzbach später in Erfahrung brachte, daß sie wegen Diebstahls durch den Strang hingerichtet worden waren. Wo ein fahrender Schüler, wie es zuweilen geschah, an einem Orte als Loeat oder Unterlehrer sich eine Zeitlang festhalten ließ, da war es um die Schule meist fchlecht genug bestellt. Oft blieb ein Bacchant nur während des Winters, wo es sich schlecht reiste, als Lehrer an einem Orte. „Sobald der Schnee abgeht", heißt es in einer Schilderung solcher fahrender Scholasten, „blasen sie ihr Federlein auf und sehen, wo sie das hinweifet, etwan in ein Land, wo sie gute Herren finden, die ihnen viel zu essen und wenig zu thun geben und lassen sie viel schlafen. Es schlagen sich wohl ihrer mehre zusammen, lernen etliche Stücklein fertig singen und brauchen das darnach in den Städten und Dörfern, wenn man's ihnen nur vergönnt; oder nehmen ein Evangeliumbüchlein und lesen die Evangelia vor der Bauern Thüren. Will man ihnen nichts geben, nehmen sie es heimlich weg und lernen so nach und nach stehlen." Selbst wenn die Schüler in einer Stadt festsaßen, stand es um das Lernen oft übel. War ja doch z. B. Plätters Hauptbeschäftigung in München das Ascheeinkanfen und Seifesieden. Über den Unterricht in der Elisabethschule zu Breslau sagt Platter: „In der Schule zu St. Elisabeth lasen zugleich zu einer Stunde in einer Stube neun Baccalaurei; die griechische Sprache war aber noch nirgend im Land. Desgleichen hatte noch niemand gedruckte Bücher, der Präceptor allein hatte einen gedruckten Terenz. Was man las, mußte man erst diktieren, dann distinguieren, dann konstruieren, zuletzt exponieren, sodaß die Bacchanten große Scharteken mit sich heim zu tragen hatten, wenn sie hinweg zogen." Als die erste gute Schule, die Platter angetroffen, nennt er die des Sapibus zu Schlettstadt. „Das war die erste Schule, da mich beuchte, daß es recht zuginge. Sapibus hatte zugleich 900 discipulos, etliche fein gelehrte Gesellen. Da war bazumal Dr. Hieronymus Gemnsäus, Dr. Johannes Huber und sonst viele anbere, die später Doctores und berühmte

9. Teil 2 - S. 120

1882 - Leipzig : Brandstetter
120 Fahrende Schüler. Männer geworden sind. Als ich nun in diese Schule kam, konnte ich nichts, noch nicht den Donat lesen, war doch achtzehn Jahr schon alt, setzte mich unter die kleinen Kinder, war eben wie eine Gluckhenne unter den Küchlein." Einen Blick in das, was Platter auf jahrelangen Wanderungen gelernt hatte, läßt er uns auch thun in dem Berichte von dem Antritte des Myconins als Schulmeister zu Zürich. Es heißt da: „In derselben Zeit sagte man, es würde ein Schulmeister von Einsiedeln kommen, der wäre vorher zu Luzern gewesen, ein gar gelehrter Mann und treuer Schulmeister, aber grausam wunderlich. Da machte ich mir einen Sitz in einem Winkel, nicht weit von des Schulmeisters Stuhl und gedachte, in dem Winkel willst du studieren oder sterben. Als der nun kam und eintrat, sprach er: Das ist eine hübsche Schule (denn sie war erst kürzlich neu gebaut), aber mich bedünkt, es seien ungeschickte Knaben. Doch wir wollen sehen, kehrt nur guten Fleiß an. Da weiß ich, hätte es mir mein Leben gegolten, ich hätte nicht ein nomen primae declinationis können deklinieren, und konnte doch den Donat aufs Näglein auswendig. Denn als ich zu Schlettstadt war, hatte Sapidns einen Baccalaureus, hieß Georg von Andlow, war ein gelehrter Gesell, der vexierte die Bacchanten so jämmerlich übel mit dem Donat, daß ich gedacht: Ist es denn ein so gut Buch, so willst dn's auswendig studieren, und in dem, daß ichs lernte lesen, studierte ich ihn auch auswendig. Das bekam mir bei dem patre Myconio wohl. Der, als er begann, las er uns den Terenz, da mußten wir alle Wörtlein in einer ganzen Komödie deklinieren und konjugieren. Da ist er oft mit mir umgegangen, daß das Gesicht mir vergangen ist. Und hat mir doch nie einen Streich gegeben, ausgenommen einmal mit der umgekehrten Hand an den Backen. Er las auch in der Heiligen Schrift, daß auch viel Laien dieselben Stunden darein gingen, denn es war damals im Anfang, daß das Licht des heiligen Evangeliums wollte aufgehen." \7. Humanismus und Reformation. (Nach: Adam Pfaff, Deutsche Geschichte. Braunschweig, 1864. Bd. 4. S. 68 — 84; und: Aug. Baur, Deutschland in den Jahren 1517 — 1525. Ulm, 1872. S. 1—15.) j)ie Geschichte des Mittelalters zeigt, daß die deutsche Nation in fortwährenden Kämpfen gegen'* Rom aufgewachsen war. Waren aber diese Kämpfe anfangs immer nur gegen einzelne Sekten der Kirche, gegen die politischen Übergriffe derselben oder gegen einzelne Dogmen und Mißbrauche gerichtet uni) immer nur von einzelnen Klassen, den Kaisern, den Fürsten, den Städten, den Gelehrten, den Ketzersekten des Volkes geführt worden und in dieser Vereinzelung gescheitert, so wurde gegen das Ende des Mittelalters die Opposition in zweifacher Hinsicht eine allgemeine, indem

10. Teil 2 - S. 139

1882 - Leipzig : Brandstetter
im 16. und 17. Jahrhundert. 139 daß die Klöster, bei welchen eine Pfarre gelegen, sie zuvor versorgt, im aber werden dieselbigen Klostergüter von den Schlössern eingenommen, aber die Pfarrer unversorgt gelassen, desgleichen die Schulen und Krrchenararren. Es ist auch ein Pfarrer, bei etlichen und dreißig Zähren Pfarr gewest zu Orloßhausen, mit Gewalt seiner Pfarre entsetzt und vertrieben, etn anderer eingesetzt ohne mein Wiffen und Willen. Summa, es geht alles unordentlich u auf dem Lande, in Dörfern, was die Religion betrifft. Und ob ich's schon den Edelleuten schreibe, geben sie mir keine Antwort. Auch mit den Kirchengütern wird wahrlich übel gehandelt. Die Obrigkeit m den Städten thut nichts für die Kircheugebäude und Reinigung derselben vom päpstlichen Gerille, man läßt auch die Leute während der Kirche ungestraft in Bierhäusern sitzen." . Eine nassanische Gemeinde hatte bei der Visitation „an Lehr und fea-cramenten des Psarrherru keinen Mangel, allein am Leben, daß er em Vollsäufer ist." In Hessen wird über die protestantischen Geistlichen amtlich berichtet: „daß sie sich in ziemlicher Zahl übel halten, böses ärgerliches Leben führen, sich mit Vollsaufen, Spielen, Wuchern u. dgl. beladen, sich in den Zechen mit den Leuten raufen und schlagen." Ähnliche Klagen werden auch im 17. Jahrhundert noch laut. , War es doch sogar Sitte, daß Laudpsarrer den Bierschank betrieben. Herzog Moritz schreibt 1549 an den Superintendent Büchner zu Oschatz, er wolle dem Pfarrer zu Grödel vermelden, „daß er von solchem schenken abstehe und sich des enthalte". Auch der Pfarrer zu Riesa schenkte Bier aus und die kurfürstlichen Räte zu Torgau schreiben deshalb an das Konsistorium zu Meißen, es wolle „mit gedachtem Pfarrer daraus reden daß er von seinem angemaßten Bierschenken gänzlich abstehe, auch Mst gut Aufsehen haben, damit er seinem Amte mit Fleiß nachgehe und erneu unsträflichen Wandel sichre". Noch im Jahre 1633 rügt der Entwurf zur Visi-tationsordnnng in der Neumark: „Ferner ist zu erinnern, daß die Kirchendiener sich hie und da aus dem Lande des Bier-, Wein- und Branntweinschankes befleißigen, mit Pferden handeln, Korn kaufen und verkaufen." Von seinen Amtsbrüdern schreibt Selnecker (t 1592): „ Ihr Leben ist gar sern von der Lehre, daß man schier nicht weiß, wo man einen seinen Mann, Lehrer oder Pfarrherrn finden solle, der nicht große Laster auf sich hätte", und bei der damaligen Verwilderung aller Schichten des Volkes kann man sich über ein solches Urteil kaum wundern. Die Reformatoren wie die Fürsten waren gezwungen, von vormaligen römischen Priestern beizubehalten, was nur einigermaßen brauchbar schien, und auch sonst das Material herzunehmen, wo sie es fanden, um nur überhaupt das Kirchenwesen, namentlich auf dem Lande, aufrecht erhalten zu können. Da konnte es nicht fehlen, daß es namentlich unter den Dorfpfarrern viele armselige, liederliche und unwissende Leute gab, die ohne akademische Bildung aus allen Berufskreisen genommen waren. Den Geistlichen der alten Kirche gebrach es meist an den Kenntnissen, welche das neue Verhältnis forderte.
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