4
Allgemeine Übersicht.
Fulda vereinigt. L. Emmer, Werre, Aue und Hunte, durch den Dümmer.
R. Aller mit Oker, Fnse, Leine, Oertze und Böhme; die Lesum, die aus
der Wümme und Hamme entsteht, und die Geeste. Haupthäfen Münden,
Holzminden, Hameln, Nienburg, Blumenthal und Geestemünde.
Werra und Fulda sind bereits vor dem Eintritt in hannoversches Gebiet
kahnbar, und die mittlere Fulda ist auch durch eine größere Strecke hiu kanalisiert,
während dies für die eigentliche W es er oberhalb Bremens noch aussteht. Immerhin
geht die regelmäßige Dampfschiffahrt — von Dürrezeiten abgesehen — bis Münden,
so daß der Strom 411 km Fahrrinne besitzt (die Elbe hat 846), und bis Bremen
gelangen seit der großartigen Regelung und Tieserleguug des Unterlaufes Seeschiffe
vou 5| m Tiefgang. Im Seeverkehr ist Geestemünde der zweite Hafen Hannovers
(s. S- 48). Wie die Elbe und die Ems besitzt auch die Weser eine weite, schlanch
förmige Mündung, nach N.n.w, zum tiefsten Ebbespiegel abgebogen. Die Kanali-
sierung der Aller von Celle bis zur Leinemündnng ist begonnen.
Zum Gebiete der Weser gehört das Steinhuder Meer.
g. Die Jade. Wilhelmshaven.
Das oldenburgische Flüßchen Jade ist ganz unbedeutend, da sein Mündungs-
gebiet durch den Einbruch des Meeres in den Jadebuseu verwandelt ist.
d. Die Ems entspringt nahe dem S.o.-Ende des Teutoburger Waldes,
durchfließt den Meerbusen Dollart, mündet ins Meer als Oster- und
Wester-Ems zu beiden Seiten von Borkum. Nebenflüsse Hase und Leda oder
Lede. Haupthäfen Papenburg, Leer und Emden. Die Bildung des Dollart
hat im 13. Jahrhundert begonnen und bis ins 16. fortgedauert; feit 1545
haben die Holländer angefangen ihn durch Deichbauten einzuschränken.
Die Schiffbarkeit der Ems für kleine Flußschiffe beginnt bereits in der Provinz
Westfalen, Seeschiffe gelangen bis Papenburg. Den Fluß begleitet oder benutzt der
Dortmund—emshäfen-Kanal, s. S. 46 f.
e. Die Vechte, im Bentheimfchen, mündet als Vecht auf niederlän-
dischem Gebiet in die Südersee.
8) Unsere Heimat gehört zwei Staatsgebieten an:
Braun schweig ist ein Herzogtum, seit 1907 unter dem Herzog Jo-
Hann Albrecht als Regenten, Hannover ist eine Provinz des Königreichs
Preußen; seit dem 15. Juni 1888 König Wilhelm Ii., Deutscher Kaiser.
Braunschweig liegt ganz überwiegend im Südosten des Gesamtgebietes.
qkm Einwohner Einwohner auf 1 qkm
Braunschweig. . 3 672 485 958 132
Hannover . . . 38 506 2 759 544 72
Preußeu .... 348 702 37 293 324 107
Deutsches Reich . 540 777 60 641 278 112
9) Einteilung. Die Provinz Hannover, durch dazwischen liegende
andere Gebiete in 3 große Stücke gesondert, wird eingeteilt in die 6 Regie-
rnngsbezirke (R.b.):
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Extrahierte Personennamen: Blumenthal Jo-
Hann_Albrecht Albrecht Wilhelm
Nordwest-deutsches Tiesland.
21
(f. S. 31) werden wohl bei Sturm Stücke von ihr abgetrennt und abgetrieben und
müssen dann mit Kähnen wieder an ihre Stätte zurückgeschleppt werden. Im Grün-
landsmoore drängt zur Sommerzeit ein Blühen und Sprießen zum Lichte, das den
Pinsel der Künstler in den letzten Jahrzehnten immer wieder in Tätigkeit gesetzt hat.
Ebenso hat das öde Moor als eine Stätte harten Ringens mit der unfreundlichen
Natnr, eine Art Urgebiet inmitten der Kulturlandschaften, die Phantasie der Dichter
mächtig angezogen.
Von der Luft dnrch das Wasser abgeschlossen, verfallen die Pflanzenschichten des
Moors nacheinander einem langsamen Verkohlungsvorgauge, und dadurch entsteht der
Torf, der den Nutzungswert des Moors vor allem bedingt (f. S. 61). Er wird zum
Heizen, zur Torfstreu, isolierenden Deckschichten, als Spinnfaser und noch sonst in
mancherlei Weise verwertet. Dennoch stellt diese Nutzung eine Art Raubwirtschaft dar
und wird erst dann zweckmäßiger, wenn unten guter Kleiboden gefunden wird,- nur
zu oft aber lagert dürftiger Boden unten, auch Ort- oder Raseneisenstein (f. S. 23),
und selbst im Tiesmoore vergehen lange Jahre, ehe das Torfpolster wieder die alte
Höhe erreicht hat. Noch weniger gut steht es um das Abbrennen des Moors, das
zum Glück bald wohl ganz verschwunden sein wird. Im Hochmoore wird dabei die
oberste Pflanzendecke im trocknen Frühjahr in Brand gesetzt, endlose Wolken braunen
Moorrauchs wälzen sich bis tief ins Mittelgebirge hinein, und in den durch die
Asche gedüngten Boden sät der arme Moorkolonist seinen Buchweizen. Aber nach
etwa 6 Jahren ist die Krast des Bodens erloschen, und 30 Jahre muß er nun brach
liegen. Nicht sehr erheblich ist auch der Nutzen, der von der Narbe des Hochmoors
durch Hutungen und Hieb von Heidplaggen zum Düngen und zur Streu gewonnen
wird. Die „ M o o r d a mm-Kultur" besteht in der Bedeckung des Tiefmoors, das
vorher entwässert sein muß, mit einer Sandschicht. Dadurch werden die Wachstums-
bedingnngen für Ackerfrüchte so günstig gestaltet, daß die derartig behandelten Böden
an Höhe und Sicherheit der Erträge dem besten Marschboden gleichkommen. Endlich
aber hat der Chemiker das unangegriffene Hochmoor selbst erobert, indem er den
Bauer lehrte, künstlichen Dünger in seine bare, blanke Narbe zu tun, und nunmehr
wogen auf der ehemaligen Wüstenei die schönsten Roggenfelder.
Dennoch beruht die zweckmäßigste Nutzung auf der Fehnwirtschaft (Fenn, Fehn,
Venn = Morast). „Sie bedingti) zunächst die völlige Abtorsung der Fläche, wobei
die oberste, als Brenntorf nicht verwendbare Schicht, die „Bnnkerde" (Moostorf
und Heiderde), in Stücken von 0,30—1 m „abgebunkt", d. h. auf den schon abgetorften
Untergrund geworfen wird. Sodann wird sie mit mindestens 10 ein Sand bedeckt,
der mit der obersten Schicht der Bnnkerde durch mehrmaliges Pflügen eng vermischt
wird. Die so gewonnene Ackerkrume verlangt in der ersten Zeit eine sehr starke
Düngung, gibt dann aber vorzügliche und sichere Ernten. Die Bnnkerde verzehrt
sich in wenigen Jahrzehnten, und es bleibt, da der Untergrund des Moores meistens
aus schwach eisenhaltigem Sand und nur ganz selten aus Lehm und Klei besteht,
ein humusreicher Saud als Ackererde zurück." Damit aber dieses erfreuliche Er-
gebnis erzielt werden kann, ist eine umfangreiche Wasserwirtschaft Borbedingung.
Ein Hauptkanal vom abzntorfenden Moor nach dem nächsten Flusse oder einem andern
Kanal muß gezogen werden, und wenn das Werk recht gedeiht, begleitet ihn später
ein paralleler Wasserzug für die schnellere Hin- und Rückfahrt- beide werden durch
rechtwinklig einlaufende Kanäle vereinigt. Die Hauptwieke ist „die Mutter der
Fehutjers, die ihm Milch und Brot gibt." An sie gliedert sich das Netz der kleine-
ren Wasserstraßen, der Jnwieken und Hinterwieken, daneben auch der Landstraßen,
und wenn da günstige Absatz- und auch Abwüsserungsbedingnngen vorhanden sind,
entwickelt sich im Laufe der Jahrzehnte ein rechtwinklig gegliedertes Gitterwerk von
Gehöften, schließlich eine Stadt. In mustergültiger Weise ist die Fehnfrage gelöst
worden von der holländischen Stadt Groningen, und die niedersächstschen Fehne sind
— mit Ausnahme der oldenburgischen und der älteren im R.b. Stade aus dem 18.
1) E. Stumpfe, Die Besiedelung der deutschen Moore. Leipzig 1903, S. 104ff.
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Kanäle. — Seeschiffe.
47
ualen sind durch ihre Länge oder ihre Bedeutung bemerkenswert der Hadeler K.,
der, 33,7 km lang, von Bederkesaer See mit Benutzung der Medem in die Elbe führt
und für die Melioration jener Gegend Bedeutendes geleistet hat, während der
Geeste-K., 10,i km lang, von jenem See nach der Weser zieht) sodann der Hunte—
Ems-K. mit 44,2 und der Süd-Nord-K. mit 45,2 km. Dieser bildet einen Teil
der künstlichen Wasserstraßen, die von der Bechte abwärts zwischen der Ems und der
holländischen Grenze nach N. ziehen. — Eine eigenartige Anlage in den kleineren,
grabenartigen Kanülen sind die Klappstaue, das sind viertelkreisförmige Klappen aus
Holz, die zwischen starken Holzwänden eingeklemmt sind und das Oberwasser vom
Unterwasser trennen. Jene Klappen schwingen an ihrem unteren Ende um eine
Welle und können von dem auf- wie abwärts gehenden Kahne niedergedrückt wer-
den. Nack seinem Durchgange richten sie sich von selbst wieder auf.
Der Dortmund—emshäfen-Kanal, 1899 vollendet, besitzt bis zur Hafe-Müu-
dung ein eigenes Bett, folgt darauf dem der vertieften Ems bis 9 km vor Emden
und läuft dann selbständig in den Emder Hasen. Tiefe 2'/?, Spiegelbreite 30, Soh-
lenbreite 18 m. Er hat dem Emder Hafen einen großen Verkehr zugewandt durch
die Einfuhr von Erzen und Roheisen und die Ausfuhr von Westfälischer Kohle.
Die Vorarbeiten zur größten künstlichen Süßwasserstraße des Reichs, dem Rhein—
Leine-Kanal, sind begonnen. Länge 314,2 km, Schleuseuzahl der Hauptlinie 8, Bau-
kosten 250,85 Nm. Jl. Er soll in 3 Teilstrecken sich gliedern, von denen die beiden
ersten außerhalb unseres Gebietes liegen.
a. Rhurort — Herne. Wegen eines Aufstiegs von 33,5 m vom Rhein aus sind
7 Schleusen notwendig.
b. Herne— Bevergern mit Benutzung des Dortmund — Emshäfen-Kanals,
1 Schleuse. Zweigkanäle: Datteln — Hamm, 1 Schleuse,- kanalisierte Lippe auf Strecke
Datteln —Wesel mit 10 Schleusen und Strecke Hamm — Lippstadt.
L. Bevergern—hannover über Bramsche—wittlage — Lübbecke —Min-
den— Übergang über die Weser und Verbindung mit ihr — Bückeburg — Stadthagen
— Seelze, ohne alle Schleusen. Zweigkanäle: Bramsche—osnabrück,
2 Schleusen) Abstieg zur Weser bei Minden, 2 Schleusen; Seelze—linden,
2 Schleusen? Weser-Kanalisierung Minden —Hameln.
Geplant wird endlich für oldenburgische Rechnung der Kanal Dörpen—oldenburg
von Dörpen a. d. Ems, s. von Papenburg, — Sedelsberg — Kampe — Oldenburg
in die auf 3 km für den Durchlauf von Ebbe und Flut rückwärts verlängerte untere
Hunte. Diese vermittelt die Fahrt nach der Weser. 2 Schleusen, größte Höhe nur
5,75 m, Baukosten 20 Mill. Jl. Zweigkanal Kampe—leda, die bis Leer kanali-
siert wird. Der Bau dieses Kanals ist freilich neuerdings wieder zweifelhaft geworden.
Dem Verkehr der Küstenfahrzeuge und der flachgehenden Dampfer, welche die
Inseln anlaufen, dient die zwar seichte, aber geschützte und recht belebte Fahrstraße
auf den Watten, die mit Baken, Büschen und Tonnen bezeichnet ist.
ä. Die Zahl der eigentlichen Seeschiffe über 17,65 t betrug in Hannover
am 1. Januar 1905: 863 mit 56434 Registertons Netto ^-Laderaum, sie
hat seit 1897 um 2 Schiffe zu, aber um 14000 t abgenommen. Ge-
wachsen ist in dieser Zahl die der Dampser von 74 auf 106, was zumeist
von der starken Zunahme der Geestemünder Fischerei-Dampser herrührt.
Die Flotte des ö. Teiles von Hannover ist um 11000 Tons größer als
die des w. Die Bremer Flotte besaß 1905: 693 870 Nettotonnen, aber
immerhin umfaßte die hannoversche den 5. Teil der preußischen.
i) Netto tonnen gelten für den Laderaum, Bruttotonnen für den gesamten
Raumgehalt des Schiffes. Gerechnet wird nach britischen Registertons zu 2,8 3 kbm,
welches Raummaß auch das Deutsche Reich für Seeschiffe angenommen hat.
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Extrahierte Personennamen: Kampe
Extrahierte Ortsnamen: Emden Rhein—
Leine-Kanal Herne Rhein Dortmund Hamm Hamm Lippstadt Minden Minden Papenburg Sedelsberg Oldenburg Hannover Hannover
Ostfriesland.
25
Auf den Tangen, die ans dem Bonrtanger Moore bis ins Reiderland ziehen,
liegen stattliche, langgestreckte Ortschaften, die in ihrem Gepräge an die Niederlande
erinnern und sich in Weener zur Stadt verdichten, wahrend im Norder- und im
Harlinger-Lande die Gehöfte meist vereinzelt auf Werften (Sburtert) stehen. Das
Reiderlaud besitzt die furchtbarsten Polder, denn viel ist der Ems bereits von ihrem
Raube wieder abgerungen, und jüngst ist mit der niederländischen Regierung ein
großartiges Verlandungswerk verabredet worden, das durch Leitdämme, die von beiden
Seiten vorstoßeu, den Dollart f. von der Einmündung der Ems in Polderland ver-
wandeln kanu. Die Krummhörn {d. i. entweder die Grimme Hörn, oder so be-
nannt nach den auffällig krummen Wegen) ist von Kanälen durchzogen, die zum Teil
bei Emden münden. Um die Emsmünduug herum liegt der Boden unter der Durch-
schnittshöhe des Meeres.
Leer (12), aus einer Sandzunge an der schiffbaren Leda und unweit der Ems,
hat sich mit großen Kosten einen weiten Hasen geschaffen dadurch, daß eine Fluß-
schlinge der Leda durch Damm und Schleuse abgesperrt wurde. Aber es hat schwer
mit dem aufblühenden Emden (21) zu ringen. Dieses ist der bei weitem ansehnlichste
Platz des Landes mit geschichtlicher Vergangenheit, eine Stadt der Kanäle von ganz
holländischem Gepräge im alten Teile- höchst sehenswertes Rathaus mit bedeutender
Waffensammlung, E. lag ehemals unmittelbar an der Ems, aber die einst bedeutende
Blüte der Stadt wurde geknickt durch das Abweichen des Flusses nach S., und die
-Anlage eines Tiefs nach dem Flusse, wie die Fürsorge der Regierung konnte lange
Zeit diesen Anssall nicht wieder ausgleichen. Die Notlage hat sich mit einem
Schlage gewandt durch deu 1902 nüt eiuem Kostenaufwands von 7,6 Mill. Mark
vollendeten Außenhafen. Er ist mit den besten Mitteln des Güterumschlags ausge-
stattet, so einem elektrischen Kohlenkipper, der in einer Stunde 12 Waggons Kohlen
ius Schiff kippen kann, und einem elektrisch betriebenen Kran, der 40 t hebt. Durch
diese Anlagen und den über Erwarten besuchteu Dortmund—emshäseu-Kaual is. S. 47)
ist Emden in wenigen Jahren der erste Hasen Hannovers geworden,- seine Einwohner-
Zahl ist seit 1895 nm die Hälfte gewachsen. Ein umfangreicher Vorhafen, der 7 Jahre
Bauzeit erfordern wird, ist begonnen (s. S. 56.). E. besitzt 120 Seeschiffe, darunter
100 Logger für Hochseefischerei mit ruud 17 500 t Brutto, und ist, hiernach bemessen,
der 13. Hafen des Reiches. Einfuhr vor allem Getreide und Erze, Ausfuhr Köhlen.
Im n. Teile des Landes sind sämtliche größeren Orte an der Scheide von Geest
und Marsch erwachsen (warum?), so Norden, Esens und Wittmund. Norden (7),
die älteste Stadt Ostfrieslands, erfreut sich regen gewerblichen Lebens („Doornkaat")
und vermittelt dnrch den Hafen von Nord deich den starken Verkehr des Festlandes
mit Norderney. Große Telesuuken Station.
c. Die 7 arg verkleinerten ostfriesischen Inseln werden durch Stein-
brüstungen, Buhnen (d. s. rechtwinklig von der Küste ins Meer laufende
Steindämme) und durch Bepflanzen der Dünen mit großen Kosten geschützt
<s. S. 71). Die jüngste Insel, der als Dünenwall entstandene Memmert,
ist unbewohnt, Borkums ist ein bedeutendes Seebad und besitzt allein noch
Marschland, Norderneys) einen blühenden, stadtgleichen Badeort, dessen
Besucherzahl bald gegen 40000 i. I. anzuwachsen verspricht, und Langeoog
(Oog — Insel) ein vom Kloster Locknm unterhaltenes Hospiz für Badegäste;
es sind jetzt alle bewohnten Inseln auch Seebäder.
Ostfriesland war lauge Zeit durch kaum zugängliche Moore vom übrigen Reiche
säst inselgleich gesondert, und das hat bei den Ostfriesen die Pflege eigenartiger
Charakterzüge begünstigt, unter andern ein starkes Rechtsgefühl und Verschlossenheit
gegen Fremdes, und die stolze Tatsache, daß sie ein gutes Stück des Bodens, den sie
i) S. Bilderanhang S. 71. 2) D. i. wahrscheinlich Noder-niqe-ooqe — Norder
neue Insel. S. Bilder S. 72. a a
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4. Plan von Emden. R. - Rathaus. Die bastionierte Umwallung der Altstadt ist fast ganz erhalten
geblieben und bildet mit ihren alten Bäumen einen schönen Spaziergang, mit dem Blicke einerseits auf
das üppige Fruchtland, anderseits auf die dichtgedrängten Giebeldächer des alten Emden. Ter Binnen-
Hafen ist mit dem Außenhafen durch zwei Schleusen verbunden.
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46
Die Bevölkerung und ihr Leben und Treiben.
Von den Pferdestärken der Dampfmaschinen Preußens kommen auf Ha.
allerdings nur 5,9^. Braunschweig besitzt 30, das s.o. Ha. 42 Zucker-
siedereien, jenes liefert 6,8, dieses 10,\% des im ganzen Reiche gewon-
nenen Rübenzuckers. In der Biererzeugung kamen dort 130, hier 67 I
auf den Kopf, gegenüber 94 1 im Reiche. In Br. ist die Jute-Jn-
dustrie hoher entwickelt als sonst irgendwo im Reiche. — Als eigentüm-
liche Gewerbszweige fiud zu nennen die Zement- und Ziegelbrennerei.
— Die früher im s. Hannover blühende Leinenerzeugung, die auf
Hausfleiß beruhte, geht immer mehr zurück.
9. Verkehrsmittel und Handel, a. An Chausseen und Landstraßen
(nicht Feldwegen) kamen 1906 in Br. aus je 100 qkm: 82 km, in Han-
uover: 45 km, in ganz Preußen: 32 km.
Dem wohlgepflegten brauuschweigischen Straßennetze kommt kaum ein anderes
im ganzen Reiche gleich. Der hannoversche Straßenbau hat sich einen guten Ruf
erworben durch die Anlage der schwierigen Moor- und Marfchstraßen.
b. Am Jahre 1904 kamen in Braunschweig 205,6 km Eisenbahnen
auf 1000 qkm, in Hannover 75,2, in ganz Preußen 92,8, im Reiche 99,5;
hingegen kamen auf je 100000 E. in Br. 130,«;, in H. 106,2, in Preußen
88,9, im Reiche 90,6 km Eisenbahnen.
Als älteste Bahn wurde 1838 in Br. die Linie Braunschweig—wolfenbüttel voll-
endet, in Ha. 1814 die Linie Hannover—brauuschweig. Die wichtigsten Bahulinien
find die, welche von den beiden Hauptstädten ausstrahlen, sodann die Linien
Magdeburg — Kreiensen—holzminden — Cöln; Berlin—bremen—bremerhaven und
Emden. Gib nach der Karte den Verlauf jener Linien und die Anschlüsse nach den
Nachbarländern an! — Zu den 2895 km Bahnen Hannovers kamen 1904: 603 km
Kleinbahnen, auf deren Ausbau sich neuerdiugs die einzelnen Kreise zur Förde-
rung des Ortsverkehrs gelegt haben; in Br. waren von 755 km Bahnen insge-
samt 100 km „schmalspurige".
Hauptsitze der Handelstätigkeit sind die Städte Brannschweig und
Hannover, in zweiter Linie folgen Lüneburg, Osnabrück und die unter e
S. 48 genannten Seehäsen.
c. Die N.w.-Ecke des deutschen Flachlandes besitzt, die entsprechenden
Gebietsteile von Oldenburg und Bremen und die Anschlüsse nach Holland
hin mitgerechnet, die ansehnliche Zahl von 1975 km über 1 m tiefer Kanäle.
Es find zumeist schmale, aber kahnbare und zum Teil auch kleinen See-
schissen zugängliche Moor-Kanäle. Es mißt 73 km der in etwas bedeu-
tenderen Maßen 1887 angelegte Ems—jade-Kanal, und zum Teil gehört
hierher der 283 km lange Dortmund — Emshäfen-Kanal.
Unter jenen schmalen Wasserstraßen im Moore haben vor allem segensreich
gewirkt die Fehn-Kanäle (s. S. 21). Eine andere Grnppe von Wasserstraßen sind
die Schiffahrtskanäle, die das Hochmoor erschließen, und zu diesen gehört der
Ems —Jade-Kanal. Er hat rund 14 Mill. Mark gekostet und besitzt 8,5o m
Sohl-, 17,«2 m Wasserspiegel-Breite bei 2,i m Tiefe. Nach der Wilhelmshavener Seite
hin ist er 3 m tief, aber er hat den gehegten Erwartungen so wenig entsprochen, daß
eine Vergrößerung, die ihn der Beförderung der westfälischen Kohle nach Wilhelms-
Häven zugänglich macht, sich nicht nmgehen lassen wird. — Unter den übrigen Ka-
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
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TM Hauptwörter (200): [T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr]]
24
Landschaftskunde.
Wüstenei die Kruppsche Kanonengießerei billigen Boden gefunden für einen großen
Schießplatz) hingegen ist im S. ein weites Gebiet, das dem Herzog von Arenberg-
Meppen gehört, neu aufgeforstet worden. Bei Sögel das Schloß Clemenswerth,
in Gestalt eines Kegelspiels erbaut, einst Jagdschloß der Bischöfe von Münster.
e. An der Ems:
Lin gen (7), Knotenpunkt von Straßen und Kanälen, früher Sammelplatz der
Hollandsgänger, bis 1820 eine kleine Universität. — Meppen (5), Großgewerbe wie
Ackerbau treibende Stadt. Von hier an folgt der belebende Dortmund—emshäfen-
Kanal (f. S. 47) zumeist dem geregelten Flusse selbst. — Papenburg (8), 8 km.
lange St., als Moorkolonie entstanden in einem Netze von Fehnkanälen (f. S. 19 f.).
Die Reederei ist zurückgegangen, sie zählte 1902 nur noch 18 Seeschiffe mit 3000 t,
aber noch 154 Torfschiffe.
6. Ostfriesland.
„Ostfreesland is'n Pankook, de Rand is dat Beste dran", d. h. es gibt
die Gestalt unserer Küstenlandschaften wieder: in der Mitte Geest und Moor,
an den Rändern Marschen. Das Fürstentum Ostfriesland, jetzt R.b.
Aurich, wurde 1454 Grafschaft unter dem Hanfe der Cirkfena aus Greet-
siel, 1654 Fürstentum, 1744 preußisch, 1815 hannoversch, 1866 wieder
preußisch.
a. Die ostfriesischen Moore, die nahezu { des Gebietes umfassen,
sind besser besiedelt als im allgemeinen die übrigen; auf dem Hochmoore
hausen, anfänglich angezogen durch das Urbarmachungsedikt Friedrichs des
Großen (1765) zahlreiche Moorkolonisten, von denen sich manche durch Fleiß
und Sparsamkeit aus ihrer Armut aufgeschwungen haben. Dichter ist die
Besiedlung aber erst geworden, als die Kolonisten von der Brandkultur zur
Fehnwirtschaft übergehen konnten, und eines gewissen Gedeihens erfreuen sich
die großen Fehne, so Rhauderfehn und Großefehn. Jenes besaß 1902:
123 Segler mit 4671 t, darunter 28 Seeschiffe. Eiu Teil der Moorseen
speist den Ems—jade-Kanal.
Die ostfriesischen Moore tragen, abgesehen von den Tagen hellen Sommersonnen-
scheins, ein düsteres Gepräge, beeinflußt durch die phantastischen Wolkengestalten, die
der Seewind über den Himmel jagt, beeinflußt ferner durch die gleichmäßige Fläche,
denn außer dem 25 in hohen, künstlich aufgeschütteten Plitenberg bei Leer liegt kein
Punkt des ostfriesischen Festlandes höher als 20 in. Die Volks dichte beträgt aus
dem Moorboden 32,4, dem Marschlande 57, auf der Geest und dem sandigen Lehm-
boden, wo die Städte liegen, 103,5 auf 1 qkm. Das wertvolle Marschland ist soviel
wie möglich dem Körnerban oder der Weide überlassen und trägt daher weniger
größere Siedeluugeu. Mitten im Binnenlande Anrich (6), zwischen Wäldern und
Mooren, Beamtenstadt, auch früher fchou Hst. des Landes. Große Pferdemärkte. In
der Nähe die Stätte des Upftalboms, bei dem sich seit dem 12. Jahrh. eine Zeit-
lang die Abgesandten der friesischen Seegane versammelten.
h. Um das Hochmoor lagern sich die Grünlandsmoore und folgende
größere Marschlandschaften: zwischen Ems und Leda das Oberledinger
Land, l. der Ems das Reiderland, n. vom Dollart die Krummhörn,
n. von der viereckigen, immer mehr zuschlammenden Ley-Bucht, an der N.w.-
Küste, das Norder- und weiter ö. das Harlingerland.
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417
Schon die geographische Lage sichert dem Königreich Han-
nover noch manches Resultat von der Zukunft. Indem es die
Mündungen dreier der größten Ströme Deutschlands, Ems, Weser
und Elbe, beherrscht, imb von allen dessen Einzelnstaaten die größte
Uferstrecke der Nordsee, dieses an die großen Weltmeere und Welt-
straßen sich anschließende,! offenen Meerarms, besitzt, wird es un-
bedingt schon hierdurch von den kleinern Königreichen Deutschlands
das politisch wichtigste. Denn selbst Baiern, obgleich an Quadrat-
meilen- und Einwohnerzahl Hannover bedeutend überlegen, kann
wegen seiner allenthalben e,„geschlossenen Lage, wodurch es von
allen Seiten au jedem freien Verkehr nach Außen verhindert iver-
den kann, sich nicht im Entferntesten mit Hannover vergleichen.
Aber es ist nicht allein die politische Wichtigkeit, von der wir
redenz jene offene Wasserstraße, die in alle Welttheile führt, sichert
jedem Anwohner auch Theilnahme an dem großen Weltverkehre,
und damit zugleich eine nie versiegende Quelle für Reichthum und
Fortschritt überhaupt. Diesen Vorzug, wie ihu Hannover hat, ent-
behren in dieser Art und in dieser Ausdehnung selbst die beiden
größten Staaten Deutschlands z kleine Küsten und geschlossene
Meere nur sind es, welche diese die ihrigen nennen können.
Wenn nun gerade in der letzten Zeit mehr als jemals sich
unter den Deutschen der Geist der Einigkeit geregt und zu Aus-
rufen geführt hat, auch thätig zu sein in solchem Geiste, um das
Ansehen unseres Vaterlandes auf die allein seiner Größe würdige
Höhe zu bringen, so wird durch Hannover eine der allerwichtigsten
Thaten, die dieserhalb geschehen muß, vermittelt werden. Es ,st
dies die deutsche Kriegsflotte, deren Nothweudigkeit das beständige
Verlangen darnach von allen Seiten genugsam beweist. Preußen
mit seiner eingeengten Ostsee, die noch dazu jeden Augenblick von
den kleinen Staaten Schweden und Dänemark geschlossen werden
kann, bietet Deutschland für solche Schöpfungen eben so wenig
ein passendes Lokal als Oesterreich mit seinem kleinen Busen des
adriatischen Meeres, der wiederum nur in das, schon längst den
Britten und Franzosen verfallene mittelländische Meer mündet, und
außerdem auch noch durch das neue Königreich Italien beherrscht
wird. Einzig und allein ist es Hannover, von dem Deutschland
das, was ihm in dieser Beziehung Noch thut, erwarten darf, und
Deutschland wird dagegen auch Hannover zu würdigen wissen.
Aber wichtiger als Alles andere, stellt sich folgende Aussicht dar:
27
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T71: [Deutschland Krieg Preußen Volk Napoleon Frankreich Macht Frieden Europa Land]]
Extrahierte Ortsnamen: Deutschlands Nordsee Deutschlands Baiern Hannover Deutschlands Hannover Schweden Deutschland Oesterreich Italien Deutschland Deutschland
selbstständiges Besitzthum für die Ascanier abg-eschieden wurde, fg.
ward doch nunmehx das noch übrige Sachsen laut des Ausspruchs
der Fürsten auf einem fraiiffurter Reichstag, 1142, Heinrich dem
Löwen zugesprochen, und damit der erste Grund zu einem fried-
lichen Verhältnis zwische-n Kaiser und Welsen gelegt. Zioar starb
die Neuvermählte Gertrud bereits nach zwei Jahren, 1143, im
Kindbette; allein ohne das sich ui dem eben Gewonnenen etwas
verändert hätte. Der Stiefvater stand vielmehr zugleich alsverwandter
des Kaisers seinem Stiefsohn Heinrich dem Löwen diirch besondere
Verträge gegen die Ascaiiier bei, welche ihr neuerworbencs Gebiet
ails deii Vorwand alter Ansprüche aiis der billing'sschen Zeit gegen
das eigentliche Herzogthum Sachsen stets erweitern wollten.
Seit den Jahren 1144 nnb 45 war auch von Heinrich die
mit deiii Jode des letzten der alten Graseii, Rudolpb, eröffnete Graf-
schaft Stade eingezogen uiid besessen.
Wäbrend der Vormiindschast hatte Gertrud aus eigiie Hand
von deii transalbingischen, ziiiii Herzogthum Sachseii gehörigen
Gebieteii das von Adolph Ii. von Holstein verwaltete Wagrien ab-
geiiommeii und es Heiiirich voii Botwede verliehen, einem jener
Kämpfer, welche jenscit der Elbe germanische Elemente aiis slavischen
Boden zu pflanzen bestimmt waren. Adolph bat iim Ausgleichung
dieser Ungerechtigkeit der mütterlichen Vormünderin, und erlangte
auch die Anweisung Heilirichs von Botwede aus das neuerrichtete
Ratzeburg, wo er der Gründer einer neileli Dynastie wiirde. Adolph
iiabin sich des wiedercrworbeiien Wagriens desto eifriger an. Co-
lonicn von Holländern, welche ins Land gezvgeii wiirden, lehrten
mit der Kiliist des Deichbaus und der Entwässerung ein iieues
ergiebigeres System der Ackerwirthschast*); vor allen Dingen aber
wichtig ist die Oon ihm seit 1143 geschehene Anlage der Stadt
Lübeck, welche bald dazu bestimmt war, eine Hauptvermittlerin des
Verkehrs zwischen dem Westen und dem bis dahin so gut wie gar
nicht bekannten Osten Europas zu werden, ein Verkehr, der eben
sowohl die höchsten geistigen Interessen, als auch die materiellen
des Handels und des Lupus zu umfassen bestimmt lvar.
Im Jahre 1146 gelangte Heinrich zur Volljährigkeit. Nun-
mehr scheute er sich nicht, im folgenden Jahre, 1147, als Kaiser
Konrad zur Betreibung eines von Bernhard von Clairveaux ge-
*) Wcrsebe, Niederländische (Kolonien rc.
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben], T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T117: [Schleswig Däne Insel Holstein Eider Preußen Schanz Jütland Dänemark Karl]]
Extrahierte Personennamen: Heinrich_dem
Löwen Heinrich Gertrud Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Gertrud Adolph_Ii Heinrich Heinrich Konrad Konrad Bernhard_von_Clairveaux
Extrahierte Ortsnamen: Sachsen Sachsen Holstein Ratzeburg Europas Niederländische
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Eisenbahn, deren Endpunkt Harburg ist, hat sich die Stadt bedeutend
gehoben, denn während sie im Jahre 1849 nur 5000 betrug, ist sie
jetzt bis auf 14000 gestiegen.
Das Marschgebiet unterhalb Harburg zerfällt in die zwei Bezirke
des Alten Landes und des Landes K eh dingen, welche
durch die Schwinge, die bei Stade die Geest verläßt, ge-
schieden werden. Das schon früh eingedeichte und von den Bremer
Erzbischösen mit Kolonisten aus den Niederlanden besetzte Alte Land
zeigt noch jetzt, daß seine Bevölkerung keine ursprünglich sächsische
ist. Nicht nur, daß sich die malerische Tracht der Frauen von der-
jenigen der Umgegend wesentlich unterscheidet, ist es namentlich die
eigenthümliche Form des Hausbaues, welches die Grenzen dieses Be-
zirkes bezeichnet. Zunächst fällt uns auf, daß das Haus ganz aus
Fachwerk erbaut ist, und daß die Fächer in besonders zierlicher Weise
nach den verschiedensten Mustern mit Backsteinen ausgemauert sind
Höchst auffallend ist ferner, daß die große Thür an der Giebelwand
nicht für den täglichen Verkehr bestimmt ist; sie führt vielmehr nur zu
einer Vorrathskammer, welche die besten Besitztümer des Hauses ent-
hält, und wird nur benutzt, wenn diese z.b. im Falle einer Feuersgefahr
aus dem Hause entfernt werden sollen. Endlich sind die in der First
des Daches sich kreuzenden Giebelbalken niemals, wie im ächt sächsischen
Gebiet, in Form von Pserdeköpfen verliert, foudern tragen ein paar
schwanenartige Figuren. Auch durch seinen Anbau unterscheidet sich
das Alte Land sehr wesentlich von den übrigen Marschbezirken.
Es wird nämlich hier ein sehr ausgedehnter Obstbau betrieben, und
um die Produkte seiner Obstgärten zu verwerthen, treibt das Land
von einer Reihe kleiner Hafenplätze aus viel selbständige Schiffahrt
nach England und den Ostseehäfen bis nach Petersburg hin. Von
größeren Orten nennen wir B ux tehude (2700 Ew.) an der Este
und Horneburg (1600 Ew.) an der Aue, beide Orte hart am
Rande der Geest gegen die Marsch gelegen.
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland]]
Extrahierte Ortsnamen: Harburg Harburg Stade Niederlanden England Ostseehäfen Petersburg Horneburg