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nirücf. Hat der Reisende dann am nächsten Morgen seine Geschäfte erledigt, so sährt er in die Heimat zurück. Diesmal verkürzt ihm das Mittagsmahl die Zeit, und die Semen haben ihn kaum vermißt, wenn er wieder bei ihnen anlangt.
Wahrlich, die Erfindung des Dampswagens und sein weiterer Ausbau waren ein großer Triumph, und Siephensons L>ieg seiner ersten Lokomotive bezeichnete den Anbrnch eines neuen Zeitalters,.
des Zeitalters der Eisenbahnen.
Beschluß des Baues der Thüringer Ersenbahn: Aber
wie allen Neuheiten, so stellten sich auch dem Eisenbahnbau allerlei Hindernisse in den Weg, zumal in Deutschland. Das Haupthindernis lag hier in der Vielzahl der Staaten, die in ihren Sonderbestrebungen die Eisenbahn am liebsten an der eigenen Landesgrenze beendet gesehen hätten. Die erste deutsche Strecke wurde zwischen Nürnberg und seiner Nachbarstadt Fürth gebaut (1835), und um die Zeit ihrer Eröffnung faßte man in Thüringen den Plan für die Anlage einer Eisenbahn. Ihre Herstellung wurde dann durch einen Slaatsverlrag vom 20. ^ezember 1841, gesichert. Er bezweckte den Bau einer Eisenbahn von Halle über Erfurt nach Kassel mit Anschluß an die Köln-Mindener Bahn. Das Jahr darauf bildeten sich in den Städten Halle, Merseburg, Weißenfels, Naumburg, Apolda, Weimar, Erfurt, Gotha und Eisenach Aktien-Vereine, deren Ausschuß schon im März in Erfurt zusammentrat und den Bau der Eisenbahn von Halle über Erfurt bis zur Kurhessischen Grenze durch eine Aktiengesellschaft beschloß.
Das Hauptverdienst sür die gedeihliche Entwicklung der Angelegenheit gebührt dem damaligen Erfurter Oberbürgermeister Wagner, Als ein seiner Zeit weit vorausschauender Mann hatte er den großen. Nutzeit ersannt, den die Eisenbahn der Stadt Ersurt und dem gesamten Thüringer Lande bringen würde. Obgleich von der eigenen Regierung öfters abgewiesen mit seinen Anträgen, erschien er immer wieder aus dem Kampsplan, bis er siegte. Seiner Tatkraft hat es die Stadt zu verdanken, daß sie Sitz der Direktion der Eisenbahn-Gesellschaft wurde und der Bahnhos, obwohl Erfurt eine Festung war, innerhalb der Stadt angelegt werden durfte. Als ihm der letzte, günstige Bescheid wurde, schrieb er voller Freude an die Stadtverordneten: „Der Herr Generalleutnant von
Hedemann, Excellenz, hat mich heute benachrichtigt, daß die Bestimmung, wonach die Eisenbahnlinie durch die <£tcit)t geführt wird, den Wünschen der letzteren gemäß erfolgt und^offieiell ausgesprochen fei. Ich beeile mich, Einer Wohllöbl. Stadtverordne-len-Versammlnng hiervon Mitteilung zu machen." In diesem Schreiben wird uns aber auch der getreue Eckart genannt, der während der ganzen Zeit über das Wohl der Stadt wachte und mit dem Oberbürgermeister Wagner in enger Fühlung stand: Generalleutnant v. Hedemann in Berlin. Er betrieb mit einem seltenen Fleiß die Förderung der Ersurter Angelegenheiten an den
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T60: [Preußen Reich Staat Bund Kaiser deutsch Reichstag König Deutschland Regierung], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T99: [Stadt Verwaltung Provinz Gemeinde Beamter Kreis König Spitze Land Angelegenheit]]
Auf den preußischen Staatsbahnen beträgt das Fahrgeld für 1 Person
auf 1 km für die 4. Klasse 2 Pf.. 3. Klasse 3 Pf., 2. Klasse 43^ Pf. und
1. Klasse 7 Pf. Für die drei ersten Klassen erhöht sich der Preis noch um
die Fahrkartensteuer.
Wie teuer wird eine Reise von Gütersloh nach Leipzig? Wo die
Städte liegen, welche Bahnlinien benutzt werden können, welche Strecken
am kürzesten sind, wird festgestellt. Aus der Zahl der Kilometer berechnen
wir die Fahrpreise, aus den Verbindungen die Ankunftsmöglichkeiten,
dazu die Notwendigkeiten des Übernachtens und Essens. Wie kann man
am billigsten, am schnellsten hingelangen? Ähnliche Aufgaben!
Güterslohs Eisenbahnen»
Gütersloh liegt an der Köln-Mindener Eisenbahn. Name! Sie
wurde 1847 gebaut und gehört dem Königreich Preußen oder dem preußi-
schen Staate. Darum ist sie eine staatliche oder Staatseisenbahn. Vom
2lbb. 37.
Eifenbahnbrücke bei kletzmanns Höhe.
Bahnhofsgebäude kann man nach Nordosten oder Südwesten fahren. Will
jemand nach Berlin fahren, dann muß er nach Nordosten fahren, nach
Köln dagegen kommt man, wenn man nach Südwesten fährt. Zwei Gleise
führen nach beiden Richtungen, darum nennt man die Bahn zweigleisig.
Jetzt werden das dritte und das vierte Gleise gebaut. Was für eine Bahn
wird es also? Fahren wir nach Nordosten, dann hält der Zug zuerst in
Jsselhorst. Da ist ein Bahnhof oder eine Station; die andern Stationen
heißen Ummeln, Brackwede, Bielefeld. Die erste Station nach Südwesten
ist Rheda. Die Bahn befördert Personen und Güter aller Art; daruiu
gibt es einen Personen- und Güterverkehr. Für jeden hat man einen
besonderen Bahnhof, den Personenbahnhof und den Güterbahnhof. Die
Personenzüge, Eilzüge und v-Züge befördern die Personen, die Güterzüge
die Güter.
Außer der Staatseisenbahn hat Gütersloh noch eine Privat-Eisen-
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle]]
TM Hauptwörter (200): [T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig], T5: [Jahr Recht Person Gemeinde Staat Steuer Familie Kind Lebensjahr Vermögen]]
Extrahierte Personennamen: Güterslohs
Extrahierte Ortsnamen: Leipzig Berlin Jsselhorst Brackwede Bielefeld Rheda Güterbahnhof
der Welt sahen. In den Fluten des Mains fanden sie die harte
Strafe für ihre böse Tat.
6. Nun betreten wir die Brücke in scharfein Anstieg von dein
Mainkai aus. Wir halten uns beim Überschreiten rechts. Die
von Sachsenhausen kommenden Leute gehen links. Der Fußsteig
ist sehr schmal, an der engsten Stelle noch keine 3 Schritte (1,22 m)
breit. Auch die Fahrstraße ist lauge nicht breit genug für den starken
Verkehr. Sie ist nur halb so breit (7,42 bis 8,94 m) wie die
Fahrstraße auf der Wilhelmsbrücke. Kein Wunder, daß man mit
dem Plan umgeht, die Brücke abzubrechen und an ihrer Stelle
eine neue zu bauen. Dies ist um so notwendiger, als die Brücke
schon recht durch das Alter gelitten hat. Die roten Sandsteine
an dem Geländer zeigen es uns deutlich. Sie sind verwittert und
bröckeln ab.
Dagegen sieht der Sandstein au dem Denkmal Karls des
Großen fast noch wie neu aus. Das ist leicht zu verstehen. Das
Standbild ist kaum 70 Jahre alt. Um
so älter aber ist die Brückenmühle aus
derselben Seite. Sie ist schon mehrere
Male ab- ,
gebrannt,
zum letzten
Mal vor
etwa 100
Jahren.
Rechts von
ihr sichren
zwei Trep-
pen aus die
Maininsel.
Über den
Türen zu Brückenmühle,
deu Treppen sieht man einige merkwürdige Figuren aus Sandstein.
Der alte Mann mit dem langen Bart und dem breiten Ruder in
der Linken soll den Mainfluß darstellen. Was aber bedeuten die
beiden dicken, drolligen Burschen über dem andren Eingang? Der
eine lädt eine Kanone, der andre schaut zu, und der Fratzenkopf
darunter lacht höhnisch und streckt ihnen die Zunge heraus. „Kauonen-
steppel" nennen die Leute diese beiden drolligen Kameraden. Ob
60
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom]]
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Lüneburg
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
— 51 —
Isenbüttel an der Bahn Hannover-Berlin ist 3 km von der
Stadt entfernt; doch ist die kürzlich eröffnete Zweigbahn von
Meine über Isenbüttel und Gifhorn ins Große Moor (Tri-
angel) für Gifhorns Torf- und Getreidehandel von großer
Bedeutung. — Die Stadt ist in Gestalt eines Hornes erbaut;
ihr Gründer war Gevo, daher der Name Gevoshorn. Der
stark befestigte Ort war wichtig als Flußübergang der Handels-
straße von Hamburg über Ülzen nach Braunschweig. Das
noch vorhandene Schloß rührt aus Gifhorns Blütezeit her,
in der Ernst des Bekenners Bruder hier seinen Wohnsitz
nahm. (Siehe S. 11, 12 u. 13.)
Das Große Moor in der Nähe der Stadt war in alten
Zeiten besser bewohnt als heute. Man ist auf Häuser-
reste und Unebenheiten gestoßen, die Ähnlichkeit mit den alt-
deutschen Äckern haben. Vermutlich sind die Ortschaften in
Kriegszeiten niedergebrannt. Die Abfälle der aufschießenden
Nadelwaldungen sammelten sich an, das Wasser ward am
Abfluß gehindert, und so bildeten sich Sümpfe. Darin
wuchsen Binsen, Moos, Gagelsträucher u. s. w. und erzeugten
durch beständiges Verwesen den Torf. Um das Moor besser
auszunutzen, begann man 1720 mit dem Torfstich. Man
brannte ferner das Moor ans und fäete Buchweizen oder
pflanzte Erlen und Eichen an. Große Verdienste um die
Urbarmachung des Moors erwarb sich der Oberamtmann
Plate, nach dem das von diesem vor hundert Jahren ange-
legte Dorf Platendorf genannt ist. Auch die Arbeiter-
kolonie Kästorf trägt viel zur Kultur der Gegend bei. Der
von einer Aktiengesellschaft fabrizierte Preßtorf wird von
Triangel aus mit der Bahn verfrachtet.
Der Hauptort des südlich der Aller gelegenen Teils ist
Fallersleben, ein Flecken mit 1600 Einwohnern. Be-
kannt ist der Ort als Geburtsort des Dichters von „Deutsch-
land über alles", Aug. Heinr. Hoffmann von Fallersleben.
Als Ausgangspunkt der Wendenbekehrung ward Fallersleben
zur Zeit Heinrichs des Vogelstellers und Ottos des Großen
viel genannt. Fallersleben liegt am Eingang des Hasen-
winkels, eines fruchtbaren vom Braunschweigischen Halbinsel-
artig umschlossenen Landstrichs. Der größte Ort darin ist
das Kirchdorf Heiligendorf (800 Einwohner). Auffallend
4*
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
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Extrahierte Personennamen: Ernst Plate Hoffmann_von_Fallersleben Heinrichs Ottos
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
132 Anleitung zur gründlichen Erteilung des Unterrichts in der Heimatkunde.
zahlreiche Leute auch in den Brauukohlengrubeumnd Briquettfabrikeu,
die auf dem benachbarten Höhenzug angelegt sind. Die Brauukohleugruben
haben zwar vorwiegend Tag bau; doch sind in letzter Zeit auch einige Schachte,
die ins Innere der Erde führen, angelegt worden, so daß also jetzt ein
eigentlicher Bergbau stattfindet.
Gewerbe.
Von gewerblichen Anlagen sind außer den zahlreichen Getreide-
nuihlen nur eine kleine Wollenweberei, die sich in dem Dorsel, befindet
und hauptsächlich wollene Decken verfertigt, sowie die beiden Gerbereien
unseres Heimatstädtchens zu nennen.
Handel und Verkehr.
Die vielerlei Erzeugnisse, welche die Bewohner unserer Gegeud, vor-
wiegend durch den Betrieb von Ackerbau, Viehzucht und Bergbau ge-
Winnen, werden zum großen Teil von ihnen selbst wieder verbraucht.
An manchem ist aber ein Überfluß vorhanden, der nach andern Gegenden ver-
sandt werden kann. Umgekehrt werden aus diesen manche Dinge bezogen,
an denen es in unserer Gegend fehlt. (Aufzählen von Versand- und Bezugs-
gegenständen!) Der Warenversand geschieht teils durch Fuhrwerke, die
die Landstraße benutzen, teils durch die Eisenbahn. Die Eisenbahnstation,
die von den Bewohnern uuserer Gegend hauptsächlich für den Versand und
Bezug der Waren benutzt wird, liegt etwa 5 Km von unserem Städtchen ent-
sernt in der Nähe des Dorfes L, nach dem sie auch benannt ist. Damit
der Warenversaud und der Personenverkehr dorthin erleichtert werde, ist vor
einigen Jahren dnrch unsere Gegend eine Dampfstraßenbahn gebaut wordeu,
durch die die größern Orte, so anch unser Heimatstädtchen, mit der Eisenbahn-
station L verbunden wurden.
Verteilung der Bevölkerung.
Wenn wir noch einmal an den großen Nutzen, den die durch unsere
Gegend fließenden Gewässer den Bewohnern bringen, zurückdenken, so finden
wir es erklärlich, daß an ihren Ufern die meisten der entstandenen Ort-
schaften gelegen sind. An dem N- und K-Bache liegt der bedeutendste
Ort unserer Gegend, unser Heimatstädtchen. Nach N und S folgen an
den genannten Bächen schon in Abständen von nur 1—2 km weitere Ortschaften,
die allerdings viel kleiner sind. Auch am ^-Flusse oder in seiner unmittelbaren
Nähe liegen mehrere Dörfer. Unser Heimatstädtchen ist ein größerer
Ort als die übrigen Ansiedelungen geworden, weil in ihm nicht bloß Ackers-
leute, sondern auch manche Beamte Wohnung nahmen. Anders ist dies auf deu
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
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TM Hauptwörter (200): [T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
142 Anleitung zur gründlichen Erteilung des Unterrichts in der Heimatkunde.
nannt werden. Besonders sind aber in den Städten viele große Geschäfte.
Dort giebt es auch Kausleute, die Waren nach fernen Ländern verkaufen
und von dort umgekehrt fremdländische Waren in unser Land einführen.
Die Menschen stehen durch den Handel in regem Verkehr unterein-
ander. Dieser Verkehr wird begünstigt und gefördert durch die Verkehrs-
mittel und Verkehrseinrichtnngen. Die wichtigsten derselben sind:
Eisenbahn, Schisf und Post.
aa. Die Eisenbahn.
Die Eisenbahnlinien sind Schienenwege, auf denen Züge mit
vielen Wagen, von einer Lokomotive gezogen, in großer Schnelligkeit
fahren.
Die Eisenbahnzüge halten an den Städten und größern Dörfern. An
jeder Eisenbahnstation befindet sich ein Bahnhof. Dieser ist die Halte-
stelle der Züge. In den Bahnhofsgebäuden sind die Dienstzimmer für die
Beamten, die Wartesäle für die Reisenden und die Lagerräume für die Güter.
Der Leiter des Betriebes an dem Bahnhofe heißt Stationsvorsteher. Der-
felbe trägt eine rote Mütze.
Die Bahnlinien haben entweder ein einfaches oder ein doppeltes Ge-
leise. An den Bahnhöfen liegen aber viele Geleise nebeneinander; denn
daselbst kreuzen sich die Eisenbahnzüge auf ihrer Fahrt, dort werden sie auch
zusammengestellt und geordnet. Überall, wo die Eisenbahnlinie Wege durch-
schneidet, sind Schranken angebracht, durch die beim Herannahen eines Zuges
das Geleise abgeschlossen wird. Gewöhnlich geschieht das Schließen und
Ösfnen der Schraukeu durch eiueu Bahnwärter, der an dem Bahnübergange
in einem kleinen Hause wohnt.
Aus der Eisenbahnlinie fahren Personen- und Güterzüge. Die
Personenzüge dienen dem Reiseverkehr. Die Güterzüge befördern Vieh, Holz,
Kohlen, Steine, Zuckerrüben, Kartoffeln u. f. w. Die Eiseubahnzüge stehen
unter der Aufsicht eines Zugführers. Dieser trägt über der einen Schulter
einen roten Gurt, an dem ein rotes ledernes Täschchen mit der Aufschrift
„Zugführer" hängt.
Die Wagen eines Personenzuges, die stets aus mehreren Abteilungen
bestehen, haben eine verschiedene Einrichtung. Es giebt vier Wagenklassen.
Der Preis der Fahrt ist für jede Wagenklasse verschieden, und zwar ist er
für die erste Klasse am teuersten und für die vierte am billigsten. Jeder
Reisende, der mit dem Eisenbahnzuge fahren will, muß sich vorher im Bahn-
Hofsgebäude am Schalter eine Fahrkarte lösen, die er beim Antritte der
Reise vorzeigen muß.
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
Iv. Lehrgebiet: Die weitere Umgebung des Heimatortes, der Kreis. 143
bb. Das Schiff.
Viele Flüfse sind schiffbar, d. h. sie sind so breit und so tief, daß
Schiffe auf denselben sahren können.
Die Schiffe sind entweder Segel- oder Dampfschiffe.
Segelschiffe sind Schiffe, die an hohen Masten große Segeltücher
tragen und sich durch die Kraft des Windes, der in die Segel bläst, fort-
treiben laffen.
Dampfschiffe sind Schiffe, die durch die Kraft einer in denselben be-
sindlichen Dampfmaschine bewegt werden. Die Fortbewegung im Wasser
geschieht entweder mittels zweier Schaufelräder, die sich zu den beiden Seiten
des Schiffes befinden und ähnlich wie ein Mühlrad im Wasser rundgehen,
oder mittes einer großen Schraube, die sich unter dem Hinterteile des Schiffes
befindet und sich mit ihren drei oder vier Flügeln ähnlich wie die Flügel der
Windmühle bewegt. Man unterscheidet deshalb Raddampfer und Schrauben-
dampfer.
Die Schiffe dienen sowohl dem Personen- als auch dem Güterver-
kehr. Es giebt deshalb Personen- und Güterschiffe.
Die Personenschiffe sind hübsch eingerichtete Dampfschiffe. Die Reisenden
müssen sich ähnlich wie bei der Eisenbahn für die Fahrt einen Fahrschein lösen.
Dieselben können sich sowohl im untern Teile des Schiffes, in den Kajüten
aufhalten, als auch auf dem oberen Teile desselben, auf dem Verdecke der-
weilen. An vielen Orten hält das Personenschiff an, damit Reisende aus-
und einsteigen können. An den größern Orten fährt es an einer Landnngs-
brücke an, an den kleinern fahren Nachen an das Schiff. Die Fahrt mit
dem Schiffe ist sehr angenehm.
Die Schiffe, die dem Güterverkehr dienen, fahren gewöhnlich zu
mehreren hintereinander und sind dann durch lange und dicke Drahtseile an-
einander befestigt. Voran fährt ein Dampfschiff, das die übrigen Schiffe,
die meistens mit Masten und Segeln ausgerüstet sind, zieht. Das Dampf-
schiff heißt Schlepper, die angehängten großen Kähne heißen Schlepp-
schiffe. Mit den Güterschiffen können große Lasten gefahren werden. Die
größten Güterschisse, die auf Flüssen fahren, können viermal soviel Fracht
laden als ein langer Güterzug.
cc. Die Post.
Eine wichtige Verkehrseinrichtung ist auch die Post. Sie dient dem
Personen-, Brief-, Paket- und Geldverkehr. Postwagen fahren
jetzt nur uoch auf folcheu Strecken, wo sich noch keine Eisenbahn befindet,
und wo auch keine Schiffsverbindung ist. Die Postgüter, also die Briefe,
Pakete und Geldsendungen werden mit der Eisenbahn befördert. In jedem
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig]]
Regionen (OPAC): Aschersleben, Calbe, Oschersleben, Wanzleben
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
Kreis Oschersleben. 69
Zu erwähnen ist ferner das Freikreuz zu Croppenstedt. Dasselbe ist 4,4 m
hoch und hat auf jedem Kreuzesschenkel ein kleineres Kreuz stehen. Die 3 oberen
Arme und die beiden kleinen Kreuze sind nach vorn mit Ornamenten in den Feldern
ausgefüllt. In der Mitte des großen Kreuzes ist das vielfach behelmte große
brandenburgische Wappen angebracht. Am Standpfosten des Kreuzes erblicken wir
das Wappen der Stadt, und darunter befinden sich bis zum Fuße 8 Wappen von
Bürgermeistern. Auf der Rückseite sieht man 9 Wappen mit Namen. Der Fuß des
Kreuzes ist auf allen 4 Seiten mit einem Löwenkopfe geziert. Das Kreuz ist zum
Andenken an die Erteilung verschiedener Privilegien an die Stadt von der kursürst-
lichen Regierung zu Brandenburg im Jahre 1851 errichtet worden.
Auf dem Rathause wird ferner ein silberner Becher aufbewahrt, der „Croppen-
stedter Vorrat" genannt. Derselbe hat eine Höhe von 26 cm. Auf dem Deckel be-
findet sich eine kleine Figur, die einen auf seinem Hörne blasenden Hirten mit seinem
Hunde darstellt. An den Becher knüpft sich die Sage von einem Hirten, dem in einem
Jahre 14 Kinder geboren seien. Die Veranlassung zu dieser Sage läßt sich aber
nicht feststellen.
Auf dem Rathause befinden sich ferner zwei seidene Fahnen, deren eine mit
zwei Zipfeln ausgeschnitten, aber sehr zerrissen und ohne Aufschrist ist. Die andere hat
Kurfürst Friedrich Iii. 1689 den Croppenftedter Reitern geschenkt: sie zeigt auf der einen
Seite einen Reiter in voller Bekleidung aufgestickt, auf der anderen Seite die Ge-
rechtigkeit mit der Binde vor den Augen, in den Händen Schwert und Wage, alles
im Lorbeerkranz.
Die Einführung stehender Garnisonen machte den Reiterdiensten in Croppenstedt
ein Ende. Über dieselben erfahren wir folgendes: Lndolph Lange, der Sohn eines
Ackerbürgers aus Croppenstedt, wurde ums Jahr 1200 Erzbischos zu Magdeburg.
Er ließ im Jahre 1204 eine Kompanie Reiter in seinem Geburtsorte anwerben,
die er dem Kaiser Philipp übersandte, der sich im Kriege gegen die Böhmen befand.
Die Reiter kämpften so tapfer, daß sie nach Beendigung des Krieges der Erzbischos
als seine Leibgarde beibehielt. Der Kaiser begnadigte ihre Stadt mit verschiedenen
Privilegien. Bis zum dreißigjährigen Kriege behielten die folgenden Erzbischöfe von
Magdeburg diese Reiter im Solde. Nach dem dreißigjährigen Kriege wurden in
Croppenstedt 27 oder 28 Ackerleute mit den dortigen wüst gewordenen Ackerhöfen be-
lehnt; dafür hatten sie von nun an die Reiterdienste zu übernehmen. Sie waren
zur Wache und zur Begleitung des Landesherrn und zur Bewachung der Heerstraßen
verpflichtet. Die Reiter trugen blaue Uniform. Sie hatten einen Ausreiter, einen
Korporal und zum Anführer den jedesmaligen Bürgermeister von Croppenstedt.
Der Große Kurfürst pflegte bei Reisen in unserer Provinz in Groningen zu resi-
dieren und ließ sich dann von den Croppenstedter Reitern bewachen.
3. Groningen, 3170 Einwohner.
Groningen, an der Bode gelegen, hat eine Superintendentur, ein Amts-
gerkht und ein Postamt. An Fabriken besitzt Groningen eine Zuckerfabrik,
eine Zuckerraffinerie und eine Papierfabrik.
Die älteren Namensformen sind Groninga, Gronninga, Gronigge, Gruninge,
Gruninga, noch bis in neuere Zeiten häufig Grüningen. Im Jahre 934 schenkte
König Heinrich I. dem Grafen Siegfried den Hof Gröningen, Croppenstedt und
Ammendorf. Zuerst ist nur von einer Burg Gröuingen die Rede, welche in Kloster
Gröningen gelegen und zwischen 1253—1289 mit Bestimmtheit erbaut ist. Einzelne
Teile dieses Schlosses sind im 15. und 16. Jahrhundert umgebaut worden. Ein
TM Hauptwörter (50): [T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T59: [Heer Mann Soldat Krieg Jahr Offizier Land König Truppe Waffe], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T169: [Hand Kreuz König Krone Schwert Zeichen Haupt Gold Mantel Kaiser], T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T60: [Mann Heer Jahr Offizier Soldat Landwehr Truppe Krieg Armee Regiment], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich_Iii Friedrich Philipp Philipp Heinrich_I. Siegfried Siegfried
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Westfalen
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
— 36 —
vereinigten, ging er mehr stromaufwärts zum zweitenmal 54 v. Chr.
über den Rhein, um die Germanen zu schrecken. Die Ubier^)
zeigten ihm den Weg zu den Sueveu^); er fand aber auch die dortige
Gegend leer geladen, und mußte von einer weiteren Verfolgung
in die Wälder, wohin die Bewohner sich und das Ihrige in Sicher-
heit gebracht hatten, abstehen.
Als ganz Gallien unterworfen und der Grenzfluß, der Rhein,
mit römischen Befestigungen versehen war, dachte der Kaiser Augustus,
um die Grenzet zu schützen und zur Ausdehnung des Reichs an
die Unterwerfung der freien Germanen vom Rhein bis zu der Weser
und darüber hinaus bis zur Elbe.
Sein Stiefsohn, der tapfere und vielgeliebte Feldherr in Gallien
und ani Rhein, Drusus, zeigte in 4 Feldzügen 12—9 v. Chr., die er
in das Innere von Germanien machte, den Weg zu seiner Unter-
jochung. Zuerst verheerte er die Gaue der Usipeter, Tenk-
terer, Mattiaker und Sigambrer, zog sich aber, als sich die
Brnkterer und Chauken mit ihm verbanden, zurück und machte einen
Versuch zur See. Er hatte zur Verbindung des Rheines mit der
Zuydersee den noch heute sogenannten Drnsnskanal bauen lassen
und fuhr durch denselben mit einer ans dem Rhein gebauten Flotte
in die Nordsee bis an die Mündung der Ems, besiegte dort die
Brukterer und schloß mit den an der Küste von der Ems bis zur
Elbe wohnenden Chauken ein Bündnis.
Im zweiten Feldzuge ging Drusus bei Castra Vetera (dem
nachmlaligen Xanten) über den Rhein und drang nach Unterwerfung
der Usipeter zu den Cheruskern bis an die Weser vor, von deren
Überschreitung ihn die Nähe des Winters und Mangel an Lebens-
mittel abhielten. Beim Rückzug erlitt er in einem Gebirgspässe einen
Überfall von den oben genannten sechs Völkern und geriet mit
seinem Heere in die größte Gefahr. Aber die Unvorsichtigkeit der
beutegierigen Deutschen und die Kriegszncht und Tapferkeit seiner
4) im Süden, dann von den Sueven verfolgt, am linken Rheinufer
in der Gegend von Köln.
5) Name für die im Völkerbunde mit einander vereinigten Germanen
im Westen der Elbe.
TM Hauptwörter (50): [T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien]]
TM Hauptwörter (100): [T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken]]
TM Hauptwörter (200): [T56: [Römer Rhein Varus deutsche Armin Jahr Hermann Land Deutschland Tiberius], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen]]
Extrahierte Personennamen: Augustus Augustus Drusus
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Westfalen
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
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tragen. Hier hat er sich von Herzen wohlgefühlt, so daß er
später oft sagte: „Zu Wetter habe ich das Glück der Einsamkeit
genossen. Ich hänge an der schönen Gegend mit Liebe."
Tnrch andere Aufträge wurde er im folgenden Jahre diesem
Kreise wieder entführt, kehrte jedoch 1788 zurück als Direktor der
Kriegs- und Domänenkammern zu Kleve und Hamm, und besonders
mit der Leitung des Fabrikwesens, dem Wasserbau au Rhein und
Ruhr und dem Straßenbau beauftragt. Tas größte Verdienst, wel-
ches er sich während seiner Wirksamkeit in Hamm erwarb, war
die Vollendung der seit Jahren bereits in Angriff genommenen
Schiffbarmachuug der Ruhr, um den Salzreichtum und die Kohlen
der Mark den Niederlanden zuzuführen. Stein bereiste, bevor er
Hand an das große Werk legte, Salinen in Süddeutschland, den
Neckar und mehrere schiffbar gemachte Flüsse in Südfrankreich.
Sogar an eine Verbindung von Ruhr und Lippe durch eine Wasser-
straße dachte er. Außerdem sorgte Stein während seiner vierjähri-
rigen Amtswirksamkeit für die Herstellung von 150 Kilometer neuer
Chausseen in der Grafschaft Mark, wobei er das Werk mit fol-
chem Eifer betrieb, daß er bisweilen bis zu 30 000 Mark aus eigenem
Vermögen an Vorschüssen hergab. Er blieb bis zum November
1793 in Hamm und siedelte dann als Kammerpräsident nach Kleve
über.
Bald darauf wurde er Oberpräfideut derjenigen westfälischen
Länder, die damals schon im Besitze Preußens waren. In dieser
Stellung konnte er so ziemlich alles zur Ausführung bringen, was
ihm zum Wohle der ihm anvertrauten Provinzen erforderlich schien.
Tie trefflichen Eigenschaften seines Geistes und Herzens traten
jetzt erst recht hervor. Sein klarer Verstand, seine Redlichkeit und
Offenheit, selbst Königen und Fürsten gegenüber, seine nnermüd-
liche Thätigkeit, seine Fürsorge für alle Unglückliche und Notleidende,
seine wahre, ungefärbte Gottesfurcht gewannen die Herzen aller,
die ihm untergeben waren, wenn er sie auch mit großer Strenge zu
pünktlicher Pflichterfüllung anhielt. — In Hamm hielt er sich
alljährlich einige Monate auf. In einem gewöhnlichen Reisewagen
kam er an; aber sogleich hieß es in der ganzen Stadt: „Er ist
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