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1. Hilfsbuch für den Unterricht in der Geschichte - S. 285

1897 - Breslau : Handel
8. Friedrich Wilhelm Iv. 285 durch Dampferlinien verbunden. Die Schiffahrt ist von Luft- und Meeresströmungen fast unabhängig geworden. Der Verkehr geht regelmäßig und rasch von statten, und die Gefährlichkeit der Seereisen hat sich erheblich vermindert. Eisenbahnen. Holzbahnen, d. h. zwei in der Spurweite ent- sprechender Wagen parallel zu einander gelegte Balkenreihen, kannte man schon im 'Mittelalter. Die Bergleute des Harzes bedienten steh ihrer, um sich das Vorwärtsschieben der mit Erzen gefüllten Förderwagen in den Grubengängen zu erleichtern. Anch in den englischen Bergwerken wurden sie besannt. Hier ersetzte man die Balken durch Eisenschienen und gab diesen allmählich die noch jetzt übliche Form. Die Wagen glitten auf ihnen infolge der geringen Reibung leicht dahin. Ein Pferd vermochte hier eine zehnmal so große Last zu ziehen, als aus einer guten Landstraße. Zu ihrer heutigen Bedeutung kamen die Eisenbahnen jedoch erst durch Georg Stephenson*), einen Engländer, der sich vom einfachen Grubenarbeiter durch Fleiß und Talent zum Maschinenbauer eines Bergwerks heraufgearbeitet hatte. Er kam auf den Gedanken, einen Wagen herzustellen, dessen Räder sich durch die Dampfkraft auf der Eisenbahn fortbewegten. 1814 gelang ihm der Bau der ersten brauchbaren Loko- 1814 motiöe, die jedoch nur zur Beförderung von Kohlenwagen des Bergwerks benützt wurde. 11 Jahre später wurde die neue Erfindung in den Dienst des öffentlichen Verkehrs gestellt und das Eisenbahnwesen als öffentliche Einrichtung begründet. Unter den deutschen Staaten ging Bayern im Bahnbau voran. Nürnberg-Fürth war hier die erste, allerdings kurze Strecke. 1835 wurde sie eröffnet. Die erste preußische Bahnlinie wurde 1838 dem Verkehr übergeben. Sie verband Berlin mit Potsdam. Überraschend schnell bedeckte sich seither das Land mit einem vielverschlungenen Schienennetze, das von Jahr zu Jahr engmaschiger ward. Die Eisenbahnen bewirkten einen völligen Umschwung im Verkehr. Das Reisen ging jetzt schnell und dabei sicher, bequem und billig von statten. Binnen einem Tage konnte man nun von der Hauptstadt Preußens nach dem entferntesten Winkel des Staates gelangen. Die Erzeugnisse eines Landes gehen in alle Welt. So kommen wir mit nicht zu großem Preisaufschlag in den Besitz der fremdländischen Produkte und vermögen die eigenen wohl abzusetzen. Eine Hungersnot ist jetzt fast unmöglich. Die Dauer der Kriege wird vermindert. Telegraphen. Dem Bedürfnis, Nachrichten rasch von einem Orte zum andern gelangen zu lassen, hat man schon seit den ältesten Zeiten gerecht zu werden versucht. Die verschiedensten Mittel gelangten hierbei zur Anwendung, ohne daß den Anforderungen genügt wurde. Erst der elektro-magnetische Telegraph löste die Aufgabe. Der noch jetzt gebräuchliche telegraphische Schreibapparat ist eine aus dem Jahre 1837 1837 herrührende Erfindung des Nordamerikaners Morse. Mit seiner Hilfe *) Sprich: stiw'nsen.

2. Hilfsbuch für den Unterricht in der Geschichte - S. 206

1897 - Breslau : Handel
206 D. Aus der brandenburgisch-preußischen Geschichte. starkes Heer in die Niederlande einrücken. Da die Republik ungerüstet war, gelang demselben leicht die Besetzung des Landes. Schon waren die Franzosen bis in die Nähe von Amsterdam gelangt, als die Niederländer die Schleusen öffneten und die Dämme durchstachen. Die hereinbrechenden Fluten retteten die Hauptstadt und hemmten die weiteren Fortschritte des Feindes. Die weitere Abwehr desselben übertrugen die Niederländer dem Prinzen von Oranien, einem Neffen Friedrich Wilhelms. Von der größten Wichtigkeit aber war es für sie, daß sie in dem branden-1672 burgischen Kurfürsten einen Bundesgenossen fanden. Wenn das übermächtige Frankreich die Vereinigten Niederlande an sich riß, waren die brandenbnrgischen Besitzungen am Rhein durch den ländergierigen Nachbarn bedroht. Darum handelte Friedrich Wilhelm nach dem Grundsätze: „Wenn des Nachbars Haus brennt, gilt es dem eigenen!" Er zog mit einem Heere an den Rhein und bewog auch den Kaiser Leopold I. (1658—1705), ein solches dorthin zu schicken. Doch dieser wollte hierdurch nur seine Würde als Oberhaupt des an seiner Westgrenze gefährdeten Reiches wahren. Schon vorher hatte er sich gegen Ludwig, seinen Schwager, verpflichtet, nichts Ernstliches gegen ihn zu unternehmen. Demgemäß handelte sein Feldherr. Dessen Unthätigkeit hemmte auch jedes Vorgehen des Kurfürsten und nötigte ihn schließlich sogar, sich bis zur Weser zurückzuziehen. Seine rheinischen Besitzungen gerieten in die Gewalt der Franzosen. Da auch die Holländer die zugesagten Hilfsgelder nicht zahlten, schloß er auf das Anerbieten Frankreichs 1673 zu Vossem, einem Dorfe bei Brüssel, einen Sonderfrieden. Durch denselben gelangte er wieder in den Besitz seiner rheinischen Lande. Dagegen versprach er, sich neutral zu verhalten, es sei denn, daß Reichsgebiet angegriffen würde. Schon im nächsten Jahre trat dieser Fall ein. Verheerend brachen die Franzosen in die Rheinpfalz ein. Da schloß Friedrich Wilhelm mit dem Kaiser, den Niederlanden und Spanien ein Bündnis gegen Frankreich und stand mit seinem Heere bald wieder am Rhein. Jedoch die Uneinigkeit der Verbündeten und die Lässigkeit der Kaiserlichen ließ es auch jetzt gegen die Franzosen zu keinen Erfolgen kommen. c) Der Einfall der Schweden in Brandenburg. Ludwig Xiv. erkannte bald, daß er den Kurfürsten unter allen feinen Gegnern am meisten zu fürchten habe. Um denselben vorn Rheine zu entfernen, veranlaßte er die Schweden zu einem Einfalle in die von Truppen entblößte Mark Brandenburg. Von Vorpommern aus drangen sie Ende 1674 unter dem Feldmarfchall von Wrangel in die Uckermark ein und breiteten sich bald bis zur unteren und mittleren Havel aus. Die unglücklichen Märker sahen die Greuel des dreißigjährigen Krieges erneut über sich hereinbrechen. Die Bauern bewaffneten sich zur Abwehr der Laudbeschädiger mit Heugabeln, Sensen und Dreschflegeln. In einer Dorfkirche wird jetzt noch eine ihrer Fahnen aus jener Zeit aufbewahrt. Sie trägt die Inschrift: „Wir sind Bauern von geringem Gut Und dienen unserm Kurfürsten mit unserm Blut."

3. Der geschichtliche Unterricht in der Volksschule - S. 30

1910 - München : Kellerer
-so- ll. Stufe. Heute will ich nun von einem Könige, der das Land Bayern regierte, erzählen. 1. Erzählung: König Ludwig I. war der Sohn des ersten Königs Max. Im Jahre 1825 bestieg er den bayerischen Thron. Sein Wahlfpruch war: „Gerecht und beharrlich!" Durch Sparsamkeit half er dem Lande auf. Für sich hielt er auch eine ganz einfache Hofhaltung. Im Jahre 1829 führte er in Bayern den Landrat ein. Jeder Kreis erhielt für sich einen eigenen Landrat. Um die Industrie zu heben, gründete König Ludwig mehrere technische Schulen. Auch der Landwirtschaft half er durch den Zollverein und durch landwirtschaftliche Schulen auf; Hagelverficherungsvereine wurden eingeführt. Die Volksschule wurde verbessert und aus dem Lande die Feiertagsschule eingeführt. Um Verkehr und Handel zu heben, erbaute er Eisenbahnen. Die erste Eisenbahn in Bayern wurde 1835 zwischen Nürnberg und Furth erbaut. Donau und Main wurden durch einen Kanal „Ludwigskanal" verbunden. Die Errichtung einer Hypothek- und Wechselbank galt nicht nur dem Verkehr, Handel und Gewerbe, sondern auch der Landwirtschaft. Armen und Kranken half er dadurch, daß er mehrere Anstalten gründete: z. B. Blindeninstitut, Erziehungsanstalten. 2. Betrachten des Bildes: Ludwigskanal. 3. Karte: Nürnberg, Fürth. In welchem Kreise liegen diese Städte? Wie ist ihre Entfernung? (nicht weit). Welchem Fluß entlang läuft die Eisenbahn? (Pegnitz). Welche 2 Flüsse sind durch den Ludwigskanal verbunden? Zeigen! Bei welcher Stadt geht der Kanal vom Maine weg? Durch welche Kreise zieht er? In welchen Fluß ist der Kanal geführt? Wohin mündet die Altmühl? Wohin mündet der Main? Welche Ströme sind also eigentlich durch den Kanal verbunden? Wohin mündet der Rhein? Wohin die Donau? Welche Meere sind auch verbunden? 1. Was der König versprach. 4. Erklärung: Wie war König Ludwig zum ersten König verwandt? Wann bestieg er den Thron? Welchen Wahlspruch hatte Ludwig I.? Was will er mit dem Worte „gerecht" sagen? (gerecht regieren, recht alles machen, gerecht sein rc.). Wer kann mir für „beharrlich" ein anderes Wort sagen? (ausharren, aushalten, immer, fortwährend rc.). Erzähle mit deinen eigenen Worten, was er mit dem Wahlspruche sagen will! (immer gerecht regieren rc.). Wie half er dem Lande auf? (durch Sparsamkeit). Wie gab er selbst das beste Beispiel? (einfache Hofhaltung). Welche Einrichtung gab er jedem Kreise? (Landrat). Wer bildet wohl den Landrat? (Männer, die gewählt werden). 2. Wie der König sein Versprechen hielt! Was kam unter König Ludwig auf höhere Stufe? [a) Industrie, b) Handel, Verkehr, c) Landwirtschaft^. a) Unter Industrie versteht man das Gewerbe. Sage mir Leute, die in unserer Gegend Gewerbe treiben! Welche Gewerbe? Welche Gewerbe in der

4. Der geschichtliche Unterricht in der Volksschule - S. 31

1910 - München : Kellerer
— 31 — Stadt? Wie wird man eine Industrie heißen, in der nur Maschinen gemacht werden? Wie jene, in der nur Holz verarbeitet wird? Ähnliche aufzählen! Wie wurde die Industrie gehoben? (durch Schulen — Industrieschulen, Gewerbeschulen, technische). b) Wie wurde der Landwirtschaft geholfen? (Zollverein, landwirtschaftliche Schulen, Hagelversicherung). Wenn dein Vater in die Stadt fährt, so muß er Zoll bezahlen. Wofür? (Pflaster — Pflasterzoll). Wann wird wohl noch Zoll bezahlt? (über die Brücke — Brückenzoll, über die Grenze — Grenzzoll). Wie würde Getreide oder Vieh dem Preise nach sein, wenn es keinen Zoll gäbe? (schlecht, niedrig). Was wird wohl in landwirtschaftlichen Schulen gelehrt? (wie man gut die Landwirtschaft betreiben soll). Was gewährt die Hagelversicherung? (verhageltes Getreide entschädigt). c) Wie wurde Verkehr und Handel gefördert? (Eisenbahn, Kanal). Was hatte man früher statt der Eisenbahnen? (nur Fuhrwerk). Was wird besser sein für Verkehr und Handel, Eisenbahn oder Fuhrwerk? Warum? (schneller). Was kannst du besser beladen, Eisenbahn oder Fuhrwerk? Was schwimmt auf dem Kanal? (Schiff). Wie ist es der Größe nach zum Wagen? (viel größer). Was folgt daraus? (mehr aufladen). Wie kann man also die Handelsartikel — im Vergleich zu früher — befördern? (schneller und mehr). Was errichtete der König in München für alle Stände? (Hypothek- und Wechselbank). Welche Möglichkeit war den Bauern oder Gewerbsleuten gegeben, wenn sie in Not waren? (erhielten Geld zu leihen). Wenn sie aber selbst ein Vermögen hatten? (dorthin ausleihen). d) Wie sorgte der König für Kranke und Arme? (gründete Anstalten). Welche Anstalten? (Blindeninstitut oder Blindenanstalt, Erziehungsanstalt, Krankenhäuser rc.). Betrachten des Bildes: König Ludwig I. Seine äußere Erscheinung, sein Blick, Verkehr mit Männern. Iii. Stufe. Vergleich: Kurfürst Max Joseph, der Gute und König Ludwig I. Aus welchem Hause stammten beide Herrscher? Welches Land regierten beide? Wie half Kurfürst Max Joseph den Armen und Hungernden? Wie half König Ludwig den Armen und Kranken? Welch schöne Eigenschaften zeigen beide Herrscher? (wohltätig, hilfsbereit, gut, barmherzig). Wie halfen beide dem Lande auf, um die Ausgaben zu vermindern? (durch Sparsamkeit). Wie gaben beide das schönste Beispiel dazu? Was wurde von beiden Fürsten gehoben? (Landwirtschaft, Handel, Verkehr, Gewerbe). Was wurde von beiden verbessert? (Schulwesen). Iv. Stufe. Wäre es wohl der Person des Königs allein möglich gewesen, sein Land zu heben? Wer mußte dazu helfen? (Volk). Was müssen also König und Volk

5. Teil 1, Unterstufe - S. 160

1913 - Langensalza : Beltz
160 2. Für den Verkehr mit den umliegenden Ortschaften kommt der Botenfuhrmann in Betracht; er macht die Güterbeförderung den Leuten bequem und erledigt sie schnell und billig. B. Schriftliche Arbeit. Adressen zum Aufkleben auf die Gepäckstücke: Absender: Richard Fröhlich, Langensalza, Herrenstr. 6. Herrn Landwirt Wilhelm Fröhlich in Tennstedt. C. Rechnen. B^ rechnung der Kosten für Paketbeförderung durch den Botensuhrmann. 1. Ein Lehrling sendet feine Wäschekiste alle 4 Wochen nach Hause. Wieviel hat er a) jährlich, b) während der Dauer seiner 3 jährigen Lehrzeit zu zahlen, wenn er für jede Beförderung I. 10 Ii. 15 -P, Iii. 20 ^ zu zahlen hat? 2. Wieviel erspart er in seiner Lehrzeit, wenn er mit dem Botenfuhrmann für die ganze Zeit abschließt und jährlich I. 1 Jk, Ii. 1,50 M, Im. 2 M bezahlen muß? 3. Wieviel °/0 erspart er in jedem Falle? 2. vre post. I. Briefsendungen. A. Berufs- und Bürgerkunde. Wie wir gesehen haben, können Pakete sowohl durch den Botenfuhrmann, als auch durch die Post oder die Eisenbahn be- fördert werden. Unter diesen Verkehrseinrichtungen haben wir die Wahl. Das ist aber nicht der Fall, wenn es sich um Brief- sendungen handelt. Da sind wir auf die Post allein angewiesen. Diese befördert Briefe äußerst billig. 10 9p bezahlen wir für

6. Teil 1, Unterstufe - S. 194

1913 - Langensalza : Beltz
194 Ortsgespräche und 215 Gespräche im Nachbarortsverkehr. Wie- viel würde er gespart haben, wenn er statt der Pauschgebühr die Grund- und Gesprächsgebühr gezahlt hätte? 7. Ein Teilnehmer in L. zahlt Grund- und Gesprächsgebühr. Er hatte im Laufe eines Jahres 1925 Ortsgespräche, 450 Ge- spräche im Nachbarortsverkehr, a) Wieviel hatte er zu zahlen? b) Wieviel hätte er bei Pauschgebühr gespart? 8. Ein Teilnehmer in L. zahlt Grund- und Gesprächsgebühr. Er hatte im Laufe des Jahres 1045 Gespräche im Orts- und Nachbarortsverkehr, im Fernverkehr 126 Gespräche bei einer Entfernung bis 25 Km, 68 Gespräche bei einer Entfernung bis 50 Km, 16 Gespräche bei einer Entfernung bis 100 Km, 12 Ge- spräche bei einer Entfernung bis 500 Km. a) Wieviel hatte er zu zahlen? b) Wieviel hätte er in jedem der anderen Netze zu zahlen gehabt? e) Wieviel also in deinem Wohnort? Anmerkung: Bilde und löse Aufgaben ähnlich den Aufg. 56, 57 und 60, in denen du die Gebühren in deinem Wohnorte zugrunde legst! 3. vie Cisenbakn. I. Unser Bahnhof und unsere Bahnverbindungen. * . . £ A. Berufs- und Bürgerkunde. Während die Post im wesentlichen kleine Frachtstücke befördert, bei denen es vor allem darauf ankommt, daß sie in kürzester Frist am Bestimmungsort ankommen, übernimmt die Eisenbahn den Gütertransport in ausgedehntestem Maße. Außerdem be- fördert sie Personen; und ihr alle habt schon die Eisenbahn be- nutzt, um in die Heimat zu fahren oder Verwandte zu besuchen. Auch auf unseren Schulausflügen haben wir größere oder kleinere Strecken auf der Eisenbahn zurückgelegt. Unser Bahnhof besteht aus dem Personen- und dem Güter- bahnhof. Das Hauptgebäude dient in erster Linie dem Personen- verkehr und der damit zusammenhängenden Beförderung des Reisegepäcks. Betreten wir das Gebäude, so sehen wir zur Rechten zwei Fahrkartenschalter und den Schalter für die Gepäckbe- förderung. Am Fahrkartenschalter erhalten wir unsere Fahrkarte gegen Erlegung des festgesetzten Preises. Am Gepäckschalter wird das Reisegepäck aufgegeben, das wir nicht mit in den Wagen nehmen dürfen oder wollen. Zur Linken liegen die Wartesäle und der Raum zur Aufbewahrung des Handgepäcks. Die Warte- säle sind eingerichtet, damit die Reisenden dort in aller Ruhe und Bequemlichkeit bis zur Abfahrt des Zuges warten können. Nie- mand ist verpflichtet, dort etwas zu verzehren, wenn auch eine Bahnhofswirtschaft vorhanden ist. An die Schalterräume schließen

7. Von der Französischen Revolution bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts - S. 256

1912 - Langensalza : Beltz
^ov Die wirtschaftliche Einigung Deutschlands. war nicht (eicht; denn wenn ein Wagen nicht im Gleichgewicht geladen wurde fiel er samt der Ladung um. ,Eine Kiste mit Glassachen! Zerbrechlich! Die muß oben hinauf!' rief ein Lader. — ,Nicht zu breit laden und nicht zu hoch!' rief ein Fuhrmann, ,nicht daß wir mit dem Wagen irgendwo in einem engen niederen Stadttor stecken bleiben und umladen müssen!6 Und war ein Wagen beladen, so überwölbten sie ihn oben gleichmäßig mit beschnittenen Strohbündeln und deckten ihn mit einer großen weißen Blähe zu. Ich sah dem eine Weile zu; dann ging ich in die Wirtsstube, setzte midi an den Tisch zu den anderen Fuhrleuten und aß mit ihnen das Deichselbrot. Das war Schnaps und Bier und Butter und Käse und Brot und zuletzt Kaffee mit Semmeln. Dann ging's wieder in den Stall und es wurde gem.; abgefüttert. Um neun Uhr kam die eigentliche Mahlzeit. . . . Nachher ging's lustig zu, während draußen beim Laternenlicht die Lader und Hausknechte noch lärmten und arbeiteten. Bis Mitternacht blieben wir beisammen sitzen, bis endlich der Wirt auf den Boden der Stube ans Stroh eine große Streu machte. Da legten wir uns alle hin und jeder wickelte fick in seine warme, wollene Decke. ,Um zwei Uhr wollen wir geweckt sein!' rief der Pfälzer dem Wirt nach. — ,Aber nicht so wild klopfen, daß jeder wach wird!- sagte ein anderer. Unter Lachen schliefen wir ein. Mein Schlaf war tief, aber kurz. Gegen vier Uhr mußte eingespannt sein. Als der Kaffee getrunken war, nahm der Wirt die Kreide und schrieb die Zeche auf den Tisch, den Haber, das Heu, das Essen und das Wachgeld für den Hausknecht, das für den Wagen zwei Groschen ausmachte. Und jedem malte der Wirt noch einen Ring neben die Zeche, da hinein legte man den Groschen für die Magd, roeldje die Stiefel gereinigt hatte. Es war noch stockfinster, als wir abfuhren. Jeder hatte einen Strauß am Hut, den uns die Wirtin verehrt hatte. — Abends gehen sie spät schlafen, Sind des Morgens frühe auf. Und dann haben sie die Plage Den ganzen Tag vollauf. — Und die Wagen rasselten und krachten, als wir durchs Tor auf die Straße fuhren." Üb ers chrift? Inhaltsangabe: Was uns ein ehemaliger Fuhrmann aus der guten alten Zeit erzählt. 2. Ziel: Wie der Warentransport und das Reisen all- mählich erleichtert wurden. a) Noch um 1800 fehlte es an guten Straßen. Als Napoleon an die Spitze des Rheinbundes getreten war, befahl er allen Rheinbundfürsten, für gute Straßen zu sorgen. Als Großherzog von Berg ging er selbst mit bestem Beispiele voran. Er ließ, natürlich auf Kosten des Landes selbst, eine schöne breite Landstraße von Elberfeld nach Siegen bauen, um Handel und Verkehr zu fördern. Nach den Befreiungskriegen fing man auch im übrigen Deutschland an, Straßen zu verbessern und neue anzulegen. Schon damals entstanden viele feste Kunststraßen oder Chausseen, und heute gibt es nicht zwei Städte, die nicht durch eine Chaussee miteinander verbunden wären. Aber für den Fernverkehr genügten bald die besten Straßen nicht. Eine Senbung Fleisch z. B. würde unterwegs verderben, wenn sie per Achse von

8. Von der Französischen Revolution bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts - S. 267

1912 - Langensalza : Beltz
Preußen bekommt eine Verfassung. -b/ Die Erfindung der Dampfmaschine hat das gesamte Erwerbsleben unrund neugestaltet: Das selbständige Handwerk ging zurück; die Industrie, der Großbetrieb nahm einen gewaltigen Aufschwung; die Eisenbahnen erleichterten den Verkehr und belebten den Handel: durch den Ausbau seines Eisenbahnwesens wurde Deutschland zum wichtigen Durchfuhrland für den Weltverkehr. V. Methodische Fragen und Aufgaben. Das deutsche Handwerk in Vergangenheit und Gegenwart. Wie man im Mittelalter reiste. Wenn wir keine Bahnen hätten. In der Wirtschaft „Zur Stadt Nauplia" in Nürnberg. Die Einweihung unserer Eisenbahn (wenn's erlebt wurde!) Die erste Fahrt der ersten deutschen Eisenbahn. Wie ich zum ersten Male mit der Eisenbahn fuhr. Das Bahnwesen in unserer Stadt. Auf dem Bahnhöfe. Am Fahrkartenschalter. Eisenbahn und Automobil. Auf dem Güterbahnhof. Der Bahnspediteur hält vor der Tür! Die wichtigsten deutschen Eisenbahnlinien. Deutschlands Stellung im Weltverkehr. Die Bedeutung der Gotthardtbahn. Die Transportmittel. Anordnung derselben: 1. Wege (natürliche, künstliche). 2. Werkzeuge (zu Wasser, zu Lande). 3. Zugkräfte (zu Wasser, zu Lande). Ausfuhr und Einfuhr. Großhandel und- Kleinhandel. Großbetrieb und Kleinbetrieb. Tauschmittel. 13. Preußen bekommt eine Verfassung. Ziel: Wie der Wunsch des Preussischen Volkes nach einer Bolksver. tretung in Erfüllung ging. 1. und Ii. 1. Wann hatte Preußen eine Volksvertretung gewünscht? Es war nach dem großen Befreiungskriege. Das Volk hatte alle seine Kräfte angestrengt, das Vaterland und sein Königtum vou der napoleonischen Herrschast zu befreien, und es war ihm unter großen Opfern glücklich gelungen. Für diese großen Opfer wollte das Volk als Entschädigung nun eine gesetzliche Verfassung haben, eine Volksvertretung, wie es ja auch der damalige Generalgouverneur unseres Bergischen Landes in seinem Ausruf an die Bewohner des Bergischen ausgesprochen hatte. Warum wünschten die Preußen eine Volksvertretung? Sie wollen mitregieren. Sie wollen, daß der König

9. Von der Französischen Revolution bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts - S. 259

1912 - Langensalza : Beltz
Das Eisenbahnwesen. 259 ttonen. Wie heißen sie? (Karte des Kursbuches!) Diese beaufsichtigen die verschiedenen Inspektionen für Betrieb, Maschinen, Bauten, Werkstätten, Verkehr und Telegraphen. Den B e t r i e b s i n s p e k t i o n e n sind die verschiedenen Bahnstrecken mit den Stationen unterstellt. Jede Station wird von einem Stationsvorsteher geleitet. An Zweigbahnen liegen außer den Stationen noch galtest eilen; die Züge halten an ihnen tu der Regel nur nach Bedarf. An den Bahngeleisen liegen in bestimmten Abständen entfernt Wärterhäuschen. Der Bahnwärter hat einen Teil der Bahnstrecke zu beaufsichtigen und, sobald Gefahr im Verzüge ist, seiner Station sofort Anzeige zu erstatten. — Das gesamte Bahnnetz wird durch das Reichseis (ubahn amt überwacht. Die Zahl der bei den Deutschen Eisenbahnen (ausschließlich der Schmalspur- und Kleinbahnen) beschäftigten Angestellten umfaßte im Jahre 1908 rund 700 000; die Besoldungen aller dieser Beamten erforderten in dem Jahre eine Summe von 1145000000 Mark. Für beit Eisenbahnbetrieb des Jahres 1908 mußte das Reich 1 948 000000 Mars aufbringen; die Betriebsausgaben für die preußischen Staatsbahnen allein betrugen 1909 rund 1400000 000 Mark. Überschrift? Zusammenfassung: Die Verwaltung der Eisenbahnen. e) Die deutschen Eisenbahnen und der Weltverkehr1). Deutschland bildet das Herz Europas und dieses wiederum das Herz der Ländermassen der Erde. Von allen Großstaaten hat Deutschland als Durchfuhrland die höchste Bedeutung. Die Nordsee ist der Brennpunkt des Gesamtweltverkehrs. Das Mittelmeer ist für Deutschland die Durchfuhrstraße zum Suezkanal. Die Nordsee und der Suezkanal sind die beiden starken Pole, durch welche viele durch Deutschland hindurchführenden Verkehrsstrahlen beherrscht werden. Welche kommen dabei besonders in Betracht? Deutschland ist das Verbindungsglied zwischen dem hochentwickelten gewerblichen Westeuropa und dem vorwiegend ackerbautreibenden Osteuropa. Im östlichen Deutschland streben alle von den Nachbarstaaten kommenden wichtigen Eisenbahnlinien Berlin zu. Von Norden her sind es die Linien Kopenhagen—warnemünde—berlin, Christiania und Stockholm—trelleborg— Saßnitz—berlin; auf diesen Wellverkehrsstrecken werden die durchgehenden Züge mittels Fähren über das trennende Meer gesetzt. Von Osten vereinigen sich die russischen Linien und damit die sibirische Bahn über Eydt-kühnen und Alexandrvwo in Berlin, von S ft d o st e it tritt das Eisenbahnnetz Südrußlands, Galiziens, Ungarns und des Orients in Oberschlesien (Oderberg) mit dem deutschen in Verbindung, dessen wichtigste Linien von hier über Breslau und Görlitz nach Berlin gerichtet sind. Berlin ist also der wichtigste Eisenbahnknotenpunkt nicht nur von Deutschland östlich der Weser, sondern im Weltverkehr für den ganzen Teil Europas, der zwischen den Strahlen Ehri-stiania- Berlin und Budapest- Berlin liegt. Berlin leitet diesen Verkehr nach Westen und Süden weiter, also in das Gebiet, das zwischen den Strahlen Berlin—london-Edinburg und Berlin—wien-Triest liegt. Im Weltverkehr ist also Berlin der Mittelpunkt für die Hauptrichtungen Nord—süd oder Skandinavien—mittelmeer und Ost-West oder London-(Paris)—Rußland-österreich). *) Byl. Deutschland als Weltmacht, herausgeg. vom Kaiser Wilhelm - Dank. 17*

10. Von der Französischen Revolution bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts - S. 228

1912 - Langensalza : Beltz
228 Die wirtschaftliche Einigung Deutschlands. und Peitschenknall eilten die Wagenzüge über die Grenze hinein in das befreite Land! Fröhliche Volkshaufen zogen nebenher und feierten diese Stunde; alle waren von dem Gefühle durchdrungen, daß Großes errungen war. — Bald wurde auch ein einheitliches Zollgewicht geschaffen; auch einheitliche Maße und Münzen versprach man einzuführen. Ubers chrift? Zusammenfassung: Die Gründung des deutschen Zollvereins 1834. Iii. Verknüpfung. A. Die Bedeutung des Zollvereins. Inwiefern war die Gründung d es Zo llv er eins ein großer Segen für die weitere Entwicklung Preußens und aller deutschen Staaten? a) Die wirtschaftliche Bedeutung. 1. Er ermöglichte eine schnell einsetzende glänzende Entwicklung von Handel und Industrie: Er sorgte für die persönliche Sicherheit der Handeltreibenden. Er ermöglichte eine viel schnellere und bedeutend billigere Beförderung der Erzeugnisse der einzelnen Länder. Die Berbe serung der Verkehrswege und die Anlage neuer Handelsstraßen kamen jedem Staate zugute. Darum wurden überall neue und gute Straßen gebaut; denn auf einer guten Straße konnte ein Zweispänner mehr Lasten fortbewegen als auf den alten holprigen Wegen. Die Posten konnten schneller befördert werden. (Ein Postwagen konnte seine Schnelligkeit von 40 km auf 75 km täglich steigern. Früher dauerte die Fahrt von Berlin bis Magdeburg 2v2 Tage, 1825 legte man den Weg im Wogen in .15 Stunden zurück.) Nicht nur die Landstraßen, auch die Wasserwege wurden ausgebaut. Die Flußschifffahrt hatte nun nicht mehr unter den lästigen Zollschranken zu leiden; frei und ungehindert konnten die Schiffer ihre Segel spannen. Die Rhein- und Elbschiffahrt nahm einen bedeutenden Aufschwung. Der lebhafte Warenaustausch forderte eine schnellere und vermehrte Herstellung der Waren; Industrie, Handwerk und Fabrikwesen nahmen einen gewaltigen Aufschwung, Überschrift? Zusammenfassung: Der deutsche Zollverein belebte den Verkehr, den Handel und die Industrie. 2. Die Gewerbetreibenden verdienten infolge des erhöhten Warenabsatzes mehr Geld. Das kam auch dem Staate zugute; denn die Leute wurden steuerkräftiger. Die Gehälter für die Taufende von Zollbeamten im Lande fielen fortan weg. Nur an den Grenzen Deutschlands waren noch Zollhäuser und Zollbeamten. Die ersparten Beamtengehälter kamen allen Staaten zugute. Die Einnahmen aus den Grenzzöllen wurden nach der jeweiligen Einwohnerzahl an die einzelnen Staaten verteilt. Die Staaten gewannen dadurck bedeutende Einnahmen. So förderte der Zollverein benwohl-stanb der Gewerbetreibenden und der Staaten*). x) Für den Lehrer; Preußen gab großherzig zu, daß auch den Kleinstaaten, die keinen bedeutenden Handel aufzuweisen hatten, die auf die Kopfzahl berechneten Einnahmen gewährt wurden. „So erhielt Nassau 1836—1846 aus Zollvereinseinnahmen 2x/a Millionen Taler ausbezahlt, während es nur V, Millionen Taler eingenommen hatte. Preußen
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