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1. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 132

1902 - Karlsruhe : Lang
— 132 — wieder aufzuheben. Allein alle Maßregeln Metternichs und des Bundestag es vermochten nicht, den Sinn für die Einheit, Größe und Freiheit des deutschen Vaterlandes zu unterdrücken. Jahre 1848 die Franzosen ihren König Ludwig -Philipp verjagt und die republikanische Staatsform eingeführt hatten, wurde in ganz Deutschland die Forderung erhoben, daß der Willkürherrschaft des Bundestages ein Ende gemacht, daß ein deutscher Reichstag berufen und jedem Deutschen das gebührende Maß von bürgerlicher Freiheit gesetzlich bewilligt werde, ar1l- 'Regierungen zeigten sich nachgiebig, weil ein allgemeiner Ausland drohte. Ein deutsches Parlament (Reichstag) ver-lammelte sich m der Paulskirche zu Frankfurt am Main; der Bundestag wurde abgeschafft und ^"Erzherzog Johann von Österreich zum Reichsverweser ernannt. Das Parlament stellte die Grundrechte der Deutschen sejt und beriet eine Verfassung des Deutschen Reiches. Allein zu Ansang des Jahres 1849 trat Spaltung ein; ein Teil des Parlaments wollte, daß das alte wiederhergestellt und der Kaiser von Österreich deutscher Kaiser werde, ein anderer ^eil wollte, daß der König von Preußen die deutsche Kaiserkrone erhalte; eine zahlreiche Partei wollte von keinem Kaiser und Reiche wissen, sondern verlangte die republikanische Staatsform. Hierdurch ging alles Gute, was im ^ahre 1848 angestrebt und ins Werk gesetzt worden war, wieder verloren; in Baden, der bayerischen Psalz und im Königreiche Sachsen brachen Ausstände aus, die durch die Truppen des Königs von Preußen unterdrückt wurden. Im Jahre 1850 wurde der Bundestag wiederhergestellt, und um die Einigung des Vaterlandes, ^ die Berufung einer Volksvertretung beim Bundestage, die Gewährung bürgerlicher Freiheit stand es aus mehrere Jahre nicht besser als vor 1848. . ~er ^önig, der in dieser Zeit in Preußen regierte, war Friedrich Wilhelm R . (1840—1861). Schon bei seiner Thronbesteigung gelobte er, er wolle ein gerechter Richter, eiu treuer, sorgfältiger, barmherziger Fürst, ein christlicher König sein; er wolle dav Beste, das Gedeihen, die Ehre aller Stände und aller Volksstämme mit gleicher Liebe nmsassen, pflegen und fördern. Im Jahre 1850 gab er seinem Volke eine Verfassung. Unter feiner Regierung nahm der Handel einen neuen Aufschwung durch den Bau der Eisenbahnen. Die erste Eisenbahn ans deutschem Boden fuhr zwischen Fürth und Nürnberg im Jahre 1835. Die Berlm-Potsdamer Bahn wurde 1838 eröffnet. Friedrich Wilhelm wohnte der Eröffnungsfahrt als Kronprinz bei. Unter seiner Regierung trat auch die Telegraphie in den Dienst des öffentlichen Verkehrs. Am 1. Januar 1849 durchflog, die erste telegraphische Depesche auf dem elektrischen Drahte Deutschland.

2. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 151

1902 - Karlsruhe : Lang
Deutschlands. In diesem Jahre wurde die Norddeutsche eingerichtet Tie Teutsche Reichspost xst eine Gründung des ^ahrev 18<1. -"ur Bayern und Württemberg haben ihre eigenen Postverwaltungen. )cach g Deutschland und Österreich kostet ein Bries 10 Pfennig, eine Postkarte Pfennig ein Postpaket bis zu 10 Pfund 50 Pfennig. Tie meisten Lander der Erde bilden den Weltpostverein, ^itbem Postwesenistdastele^ aravhenwesen verbunden. Der elektrische Telegraph wurde 1833 von Ganß und Weber erfunden und nachher vielfach verbessert. Dem Postwegen ist auch das Telephon- oder Fernsprechwesen zugeteilt. Erfunden wurde das Telephon 1860 von Reis. Im Jahre 187, ivuröe xn ~eutich= land die erste telephonische Verbindung m Berlin in Betneb ges tz.. Wesentlich trägt zur groszartigeu Entsaltung dev Handele und Lerkehr^ auch unser ausgedehntes Eisenbahnnetz bei. Schon 176/ wurden eiserne Geleise sür Kohlenbahnen in England hergestellt, -tie ^agen würden m!faugs durch Menschen oder Pserbe gezogen. 1829 ersand ^tephenson die Lokomotive. Die erste, mit einer Lokomotive geführte Eisenbahn wnrdt 1829 zwischen Liverpool und Manchester gebaut: 1835 folgte in Deutschland die Bahn von Nürnberg nach Fürth. 1839 wurde die erste elsayischt Eisenbahn zwischen Mülhausen und Thann eröffnet. >as erste Dampfschiff kam 1816 auf den Rhein. Es machte eine Reise Lonbonnach Franksnrt. Heute fahren bentfche Dampfer (Kriegs- und .vandel^ichiffe) ans allen Meeren; der bentfche Handel erhielt einen mächtigen Aufschwung, bei seit 1886 mit Ostasien und Australien bentfche ^ampser einen regel- 11b1 'Gesietz^ttui^Mohle der deutschen Jubriter. Wahrend eines aewaltigen Kampfes mit einem auswärtigen Feinde war das neue Kaiserreich geschaffen worden. Dem jungen Reiche drohte aber bald ein innerer, viel gefährlicheres Feind, der es auf Vernichtung der bestehenden Verhältnisse überhaupt abgesehen hatte. Es sind dies die Lozialdemotraten. Tie Lage der arbeitenden Klassen war in mancher Beziehung hart, wenn ein Unglücksfall, wenn Krankheit eine Familie heimsuchte, oder auch wenn der Arbeiter insolge hohen Alters sein Brot nicht mehr verdienen tonnte. \n solchen Fällen hatten dann die Umstürzler leichtes L-Piel die Unerfahrenen und Unzufriedenen zu betören, auf ihre Seite zu ziehen. Kaiser Wilhelm I. erkannte die drohende Gesahr und suchte ihr durch oerbeperung der Lage der Arbeiter entgegenzutreten. „Unsere Kaiserlichen Pt lichten gebieten uns," sprach er in der Botschast des Jahres 1888, „tein in Unserer Macht stehendes Mittel zu versäumen, um bxe Bes ] e = rung der Lage der Arbeiter und den Frieden der Beruss-tlassen unter einander zu fördern, so lange Gott un» Frij gibt zu wirken." Drei Gesetze, die die Krankenversicherung, Unfallversicherung, die Jnvaliditäts- und Altersversicherung betreffen müssen hier zur Sprache kommen, da sie zugleich auch die Hingabe und^ Ptiw-rreue zeigen, mit der die hohenzollerischen Kaiser tu väterlicher Fürsorge zum Wohle ihrer Untertanen gewirkt haben. _ , m 1. Krankenversicherung. Alle Personen, welche in Lyabrtten, Bergwerken, bei Bauten, ini Handwerk, im Handel, in Land- und Forstwirtschaft occicit Lohn ober (Sei)eilt betuernb beschäftigt finb, minien einer Av reinst, nf enu angehören. Die Mitglieder erhalten als gesetzliche Mindestleistungen Trete ärztliche Behandlung, sreie Arznei und dazu noch Krankengelder vom dritten Tage der Erkrankung ab bis nach Ablauf von dreizehn Wochen. Das Krankengeld beträgt für jeden Tag die Hälfte des ortsüblichen -r.age-lohnes gewöhnlicher Arbeiter. Beim -tobe eines Arbeiters wird außerdem an seine Hinterbliebenen ein Sterbegelb im zwanzigfachen Betrage des ortsüblichen Tagelohnes ausbezahlt. Ilm diese Unterstützungen den Krausttx geben zu können, werden wöchentliche Beiträge bezahlt, die l‘/a °/o bis 2 °/0

3. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 202

1895 - Leipzig : Voigtländer
202 1. Die Dampfmaschine wurde 1769 von dem Englnder James Watt erfunden ( 85, 2); ihre Erfindung fllt also bereits in die vorhergehende Geschichtsperiode; doch ihre groartige Verbreitung und vielseitige An-wendung gehrt erst in die neueste Zeit. Eine vllige Umwandlung des Fabrikbetriebs und des Bergbaues wurde dadurch hervorgerufen; die In-dustrie in ihrer jetzigen Gestalt ist durch die Dampfmaschine erst geschaffen. In der Einfhrung der neuen Erfindung war England den brigen Lndern weit voraus. Whrend dort schon im Jahre 1810 etwa 5000 Dampfmaschinen arbeiteten, be-gann in Preußen erst 1830 die allmhlich zunehmende Verwendung der Dampskraft; Han-nover erhielt 1832, Wrttemberg 1841 die erste Dampfmaschine. Jetzt sind Hunderttausende von Dampfmaschinen in Thtigkeit, neben denen in neuerer Zeit die Gaskraft- und Heiluftmaschinen eine erhebliche Bedeutung erlangt haben, insbesondere fr das Kleingewerbe. Von besonderer Wichtigkeit war die Anwendung der Dampfkraft auf die Schiffahrt und das Eisenbahnwesen. 2. Die Dampfschiffahrt ist eine Erfindung des Nordamerikaners Robert Fulton, der 1807 zu Newyork das erste Dampfboot baute. Sie fand rasche Ausbreitung, zunchst in Nordamerika und England. In Deutschland ging 1817 ein Dampfboot von Berlin bis Hamburg; im folgenden Jahre begannen Dampfschiffe den Rhein zu befahren. der den atlantischen Ozean machte 1819 das erste Dampfschiff die Reise von Nordamerika nach England in 26 Tagen. Jetzt wird diese Strecke schon in 6 bis 7 Tagen zurckgelegt. Mehr als 300 Dampfer sind fortwhrend in Fahrt zwischen Europa und Amerika; auf allen Welt- und Binnen-meeren. auf allen Strmen und fahrbaren Flssen der kultivierten Lnder vermittelt eine rege Dampfschiffahrt den Verkehr (gegen 9000 Schiffe allein in Europa). Gefrdert wurde die Dampfschiffahrt auch durch die Anlage groartiger Kanle, so namentlich des Suez-Kanals, der^1869 dem Verkehr bergeben wurde. 3. Das Eisenbahnwesen wurde begrndet durch den Englnder Georg Stephenson (geb. 1781), der im Jahre 1812 die Lokomotive erfand. Unter seiner Leitung wurde die Me fr den allgemeinen Verkebr bestimmte Eisenbahn in England 1825 pnlftmhftt. Fr die 1830 erffnete Bahn zwischen Liverpool und Manchester baute er verbesserte Dampfwagen, und seine Maschinenbauanstalt lieferte bald fr alle in England und den brigen Lndern neu entstehenden Eisenbahnen die ersten Lokomotiven. Sein Sohn, Robert Stephenson. erhob den Maschinen- und Bahnbau.zu noch hherer Vollkom-menheit. In Deutschland wurde die erste Eisenbahn 1835 zwischen Nrnberg und Frth angelegt; 18371841 folgte die erste grere Linie Leipzig-Dresden (s. d. Farbendruck-bild Vi); im Oktober 1838 wurde die erste preuische Strecke Berlin-Potsdam befahren. Staunenswert waren die Fortschritte des Eisenbahnverkehrs: breite Strme, selbst Meeres-arme wurden berbrckt, mchtige Gebirge meilenweit durchbohrt, um den Dampfwagen-zgen Bahn zu schaffen. Schon 1869 wurde die riesige, 5351 Kilometer lange Pacific-b ahn erffnet, die Nordamerika von Newyork bis San Francisco in Kalifornien durch-schnmet. In Europa hat das Eisenbahnnetz bereits eine Langfvon 200 000, in Deutschend von 38000 Kilometern erreicht, so da hier auf 100 Quadratkilometer Flchenrcnnn der 7 Kilometer Eisenbahn kommen. Am strksten unter allen Lndern ist das gewerb-reiche Belgien von Eisenbahnm Nnhschnitten. ^Ddr elektromagnetische Telegraph wurde im Jahre 1833 von Gautz i

4. Abriß der Weltgeschichte mit eingehender Berücksichtigung der Kultur- und Kunstgeschichte für höhere Mädchenschulen - S. 278

1891 - Leipzig : Voigtländer
278 reich ist, auf die Zustnde der Welt eingewirkt. Man hat daher mit gutem Recht das letztvergangene Jahrhundert (17891889) das Zeitalter der Erfindungen genannt. Da kettet sich eine wichtige und folgenreiche Erfindung an die andere; alle Lebensgebiete: der Verkehr und der Handel, das Gewerbe und die Industrie, der Ackerbau, die Kriegsfhrung, das geistige Bildungswesen, werden davon berhrt und verndert, die Welt durch sie gleichsam neugestaltet. Ihre Zahl lt sich kaum bersehen; der grte Teil ist von den Naturwissenschaften ausgegangen. Als allgemeiner hervortretende Erfindungen mgen hier nur angefhrt sein: Die Gasbeleuchtung und Gasheizung, das elektrische Licht, der Steindruck, der Stahlstich, der Farbendruck, die Photographie, die Nhmaschine, die Schnellpresse, die Hinterladungs-geschtze 2c. Von der weitgreisendsten, weltumgestaltenden Bedeutung aber sind: die Dampfmaschine, die Dampfschiffahrt, die Eisenbahnen und der elektromagnetische Telegraph. 1. Die Dampfmaschine wurde 1769 von dem Englnder James Watt erfunden ( 137 Anm.); ihre Erfindung fllt also bereits in die vorhergehende Geschichtsperiode; doch ihre groartige Verbreitung und vielseitige Anwendung gehrt erst in die neueste Zeit. Eine vllige Umwandlung des Fabrikbetriebs und des Bergbaues wurde dadurch hervorgerufen; die Industrie in ihrer jetzigen Gestalt ist durch die Dampfmaschine erst geschaffen. In der Einfhrung der neuen Erfindung war England den brigen Lndern weit voraus: während dort schon im Jahre 1810 etwa 5000 Dampfmaschinen arbeiteten, begann in Preußen erst 1830 die allmhlich zunehmende Verwendung der Dampfkraft; Hannover erhielt 1832, Wrttemberg 1841 die erste Dampfmaschine. Jetzt sind Hunderttausende von Maschinen in Thtigkeit; auch die bescheidenste ge-werbliche Anstalt wird schon mit Dampf betrieben". Von besonderer Wichtigkeit aber ist die Anwendung der Dampfkraft auf die Schiffahrt und das Eisen-bahnwesen (Nr. 2 und 3). 2. Die Dampfschiffahrt ist eine Erfindung des Nordamerikaners Robert Fnlton, der 1807 zu Newyork das erste Dampfboot baute. Sie fand rasche Ausbreitung, zunchst in Nordamerika und England. In Deutschland ging 1817 ein Dampfboot von Berlin bis Hamburg; im folgenden Jahre begannen in England gebaute Dampf-schiffe den Rhein zu befahren. der den atlantischen Ocean machte 1819 das erste Dampfschiff die Reise von Nordamerika nach England in 26 Tagen. Jetzt wird diese Strecke schon in 7 bis 10 Tagen zurck-gelegt. Von mehr als 300 Dampfern wird tglich der Ocean zwischen Europa und

5. Abriß der Weltgeschichte mit eingehender Berücksichtigung der Kultur- und Kunstgeschichte für höhere Mädchenschulen - S. 279

1891 - Leipzig : Voigtländer
279 Amerika durchkreuzt; auf allen Welt- und Binnenmeeren, auf allen Strmen und fahrbaren Flffen der kultivierten Lnder vermittelt eine rege Dampfschiffahrt gegen 9000 Schiffe allein in Europa den stets zunehmenden Verkehr. 3. Das Eisenbahnwesen wurde begrndet durch den Englnder Georg Stephenson (geb. 1781), der im Jahre 1812 die Lokomotive erfand. Unter seiner Leitung wurde die erste fr den all-gemeinen Verkehr bestimmte Eisenbahn in England 1825 vollendet. Fr die 1830 erffnete Bahn zwischen Liverpool und Manchester baute er verbesserte Dampfwagen, und seine Maschinenbauanstalt lieferte bald fr alle in England und den brigen Lndern neu entstehenden Eisen-bahnen die ersten Lokomotiven. Sein Sohn, Robertstephenson, erhob den Maschinen- und Bahnbau zu noch hherer Vollkommenheit. In Deutschland wurde die erste Eisenbahn 1835 zwischen Nrnberg und Frth angelegt; 1837 folgte die erste grere Linie Leipzig-Dresden; im Oktober 1838 wurde, zuerst in Preußen, die Strecke Berlin-Potsdam befahren. Staunenswert waren die Fortschritte des Eisenbahnverkehrs: breite Strme, selbst Meeresarme wurden berbrckt, mchtige Gebirge meilenweit durchbohrt, den in strmender Eile daherbrausenden Dampfwagenzgen Bahn zu schaffen. Schon 1869 wurde die riesige, 5351 Kilometer lange Pacisicbahn erffnet, die Nord-amerika von Newyork bis San Francisco in Kalifornien durchschneidet. In Europa hat das Eisenbahnnetz bereits eine Lnge von 200 000, in Deutschland von 38000 Kilometern erreicht, so da hier auf 100 Quadratkilometer Flchenraum der 7 Kilometer Eisenbahn kommen. Am strksten unter allen Lndern ist das gewerbreiche Belgien von Eisenbahnen durchschnitten. 4. Der elektromagnetische Telegraph wurde (nachdem der Dne rsted 1819 den Elektromagnetismus entdeckt hatte) im Jahre 1833 von Gantz und Weber in Gttingen erfunden. Die Erfindung erhielt eine weitere Ausbildung durch Steinheil (geb. 1801), der 1837 zwischen Mnchen und der Sternwarte zu Bogenhausen die erste Tele-graphenlinie anlegte. In England wurde gleichzeitig der erste Telegraph zu London errichtet, und in Amerika trat durch M o r s e die elektromagnetische Telegraphie zuerst 1844 zwischen Washington und Boston in Wirksamkeit. Bald folgte auch die Anlegung unterirdischer Telegraphenlinien. Der erste unterseeische Draht (Kabel) wurde 1851 zwischen England und Frankreich durch den Kanal gelegt. Das Riesenunternehmen, Europa und Amerika durch ein Kabel zu verbinden, kam zuerst 1866 zur Ausfhrung; 1889 waren im ganzen 950 Telegraphenkabel in Betrieb. Das gesamte sich jetzt der alle Weltteile erstreckende Drahtnetz hat eine Lnge von mehr denn 700 000 Kilometern; davon fallen auf Europa 550 000, auf

6. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 154

1905 - Leipzig : Voigtländer
— 154 — Dampfwagenzug ab gehen, und im Jahre 1830 wurde zwischen Liverpool und Manchester die erste Eisenbahnlinie für den regelmäßigen Verkehr eröffnet. Die erste mit Lokomotiven befahrene Eisenbahn wurde in Deutschland i. I. 1837 zwischen Leipzig und Dresden vollendet (Bild Nr. 16); die i. I.1835 gebaute Bahn zwischen Nürnberg und Fürth wurde anfänglich nur mit Pferden betrieben. Seitdem ist der Bau von Eisenbahnen mit solchem Eifer gefördert worden, daß jetzt alle Kulturländer der Erde gleichsam mit einem Schienennetze überzogen sind, am dichtesten Sachsen und Belgien. Durch Berge hindurch, auf kühn gebauten Brücken über Täler und Flüsse sausen nun die schnellen Personenzüge und die langen Güterzüge. Selbst über die hohen Alpen und auf ihre Gipfel klimmt die Lokomotive. 70» Die Elektrizität und andre Erfindungen. 1. Der elektrische Telegraph und der Fernsprecher. Einrichtungen, um Nachrichten schnell von einem Ort zum andern zu schicken, sind schon im Altertum vorhanden gewesen. Man gab von einem weithin sichtbaren Punkte zum andern verabredete Zeichen, nachts durch Feuer oder Licht. Solche optische Telegraphen arbeiteten oft sehr schnell; so gelangte bei klarem Wetter eine Nachricht von Paris nach Calais in vier Minuten. Aber bei trüber Luft konnte man keine Zeichen geben. Da fanden im Jahre 1833 die Göttingischen Gelehrten Gauß und Weber, daß der e l e k t r i s ch e F u n k e, der einen Draht blitzschnell von einem Ende zum andern durcheilt, zum Zeichengeben sehr geeignet sei. Der Amerikaner Morse erfand bald darauf eine Vorrichtung, durch die der elektrische Strom mit Hilfs eines Magneten Striche und Punkte auf einen abrollenden Papierstreifen schrieb. Diese Striche und Punkte bedeuteten je nach ihrer Gruppierung Buchstaben und Worte, und so konnte man mühelos ablesen, was in demselben Augenblicke in einem weit entfernten Orte telegraphiert wurde. Nun entstanden bald in allen Ländern Telegraphenlinien (vom Jahre 1843 an), meist in unmittelbarer Verbindung mit den Eisenbahnen, zu deren Betrieb ein so schnelles Verständigungsmittel unentbehrlich war. Aber auch durch das Weltmeer blitzte bald der elektrische Funke. Schon im Jahre 1851 wurde ein sorgfältig in ein Kabel eingeschlossener Draht durch den Kanal zwischen England und Frankreich gelegt. Sechs Jahre darauf machte man sich an die Riesenarbeit, Europa mit Nordamerika durch eine Leitung von mehr als

7. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 140

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
140 Mittlere Geschichte. itev in vieler Fürsten Dienst zu treten, die ihre Tapferkeit und Treue gut bezahlten. 2. Italien. § 56. Wichtiger, wiewohl keineswegs nachtheilig, war für Deutschland der Verlust Italiens. Die blühenden Städte Oberitaliens hörten um 1270 auf, die Oberhoheit der deutscheu Kaiser anzuerkennen. Unter sich verbunden hätten sie eine große Macht bilden können. Aber sowohl eigene Eifersucht als auch die Politik des Pappes ließen keine Gesammtheit aufkommen: und so weifen sie stets in blutigen Kriegen mit einander begriffen. In den Städten selbst wütheten noch dazu zwei Parteien, der Adel und das Volk, gegen einander, ganz wie in den alten Griechenstädten. Am blühendsten wurden Mailand, Florenz, Genua, Pisa, und vor Allen Ve-n e d i g. Letztere Stadt war seit der Völkerwanderung auf mehr als 100 Inseln erbaut worden, die durch La-guneu vom festen Laude getrennt, mittelst 306 Brücken verbunden sind; so stieg sie gleichsam aus dem Meere empor. Statt der Hauptstraßen erblickt man hier Kanäle, statt der Karren Barken und statt der Staatswagen schwarze Gondeln. Die Stadt bekam seit 697 einen Herzog (Doge); aber die ursprüngliche Demokratie verwandelte sich bald in eine drückende Adelsherrschaft. Als Venedig 1173 im Kampfe mit dem Kaisersohne Otto 48 Schiffe im adriatischen Meere vernichtete, gieng der Papst dem siegenden Dogen Ziani entgegen und überreichte ihm einen goldenen Ring mit den Worten: „Nimm diesen Ring und wirf ihn in's Meer, als ein Zeichen, daß ihr euch mit ihm vermählet, wie sich ein Mann mit dem Weibe vermählet, und daß ihr anf gleiche Weise über das Meer herrschet. Thut dieß alle Jahre, daß die Welt erkenne, das Meer sei durch eure Tapferkeit euer eigen geworden." Darum fuhr jährlich, so lange die Republik bestand, der Doge mit dem Adel aus einer Festbarke zu dieser Ceremonie aus. Venedig zog den Alleinhandel mit

8. Uebersicht der Welt- und Völkergeschichte - S. 87

1846 - Berlin : Klemann
Mederlande. 87 mont und H vor ne- werden in Brüssel hingerichtet, der nach Deutschland entflohene Wilhelm von Oranien ge- ächtet. Die ersten Versuche Wilhelm's zur Befreiung des Landes mißlingen; ap aber die Meergeusen 1572 Briel und Vliessingen erobern, erklären sich die nördlichen Pro- vinzen für ihn. Allgemeiner Aufstand. 1573. Alba wird abgcrufen, nachdem er in 6 Jahren 18,000 Menschen dem Blutgericht geopfert. Sein Nachfolger, der milde Reque- sens (1573—1576), vermag den allgemeinen Aufstand nicht zu dämpfen. Unter Juan d'austria (1576—1578) plün- dern die unbezahlten spanischen Truppen mehrere der reich- sten Städte; die noch ruhigen südlichen Provinzen ver- binden sich mit den nördlichen durch die Pacification zu Gent, 1576, zur Vertreibung derselben. Alexander von Parma ( 1578 — 1592) beruhigt die (südlichen Provinzen und wendet seine Macht gegen die nördlichen, welche sich 1579, 23. Jan. durch die Utrechter Union zu gegensei-, tiger Vertheidigung verbünden. An Geldern, Zütphen, Holland, Utrecht und Groningen schließen sich bald auch Friesland und Oberyfsel. — 1581 wird dem Könige der Gehorsam aufgekündigt, nachdem bis dahin der Krieg in seinem Namen geführt worden. Nachdem Wilhelm I. 1584 durch Meuchelmord gefallen, übernimmt sein Sohn, der tapfere und kluge Moritz von Oranien, den Ober- befehl und wird statt Leicester, der von Elisabeth mit Hülss- truppen geschickt worden, Statthalter (1587—1625). 1589. Philipp Ii., nachdem er unermeßliche Mittel zur Un- terjochung der Niederlande vergebens ausgeopfert, tritt die- selben an seine Tochter Jsabella und ihren Gemahl Al- brecht, Erzherzog von Oestreich, ab, die aber von der Union nicht anerkannt werden Die Holländer erobern den größten Theil der portugiesi- schen Besitzungen in Ostindien; Gründung der ostindischen Compagnie 1602. Amsterdam hebt sich gegen Antwerpen,

9. Geschichte der neuesten Zeit - S. 79

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
Die alte Post. Eisenbahnen und Dampfschiffe. Iii 714. 79 Briefe wurden etwa zweimal in der Woche befrdert, an den Post-tagen". Den ganzen Post- und Briefverkehr besorgte in den meisten Lndern das in Regensburg und Frankfurt a. M. residierende Haus Thurn und Taris, dessen Postregal" (Alleinrecht) schon damals von Preußen, Bayern und anderen Staaten abgelst wurde. 3. Nun erfand gleich nach dem Hubertusburger Frieden der schottische Mechaniker James Watt die Dampfmaschine. Der junge Englnder Georg Stephenson verbesserte sie und erbaute die erste Lokomotive. Unter seiner Leitung wurde 1825 die erste Eisenbahn von Stockton nach 1825 Darlington erstellt. Zehn Jahre spter erlebte Deutschland die erste Bahn-linie von Nrnberg nach Frth; darauf folgten die Strecken Berlin-Potsdam und Mannheim-Heidelberg. Noch verursachten die Landesgrenzen manches Hindernis; einzelne Fürsten und Gemeinden frchteten von dem neuen Verkehrsmittel sittliche und wirtschaftliche Schdigungen, und das bayrische Obermedizinalkollegium wollte die Bahndmme zum Schutz fr die Nerven der Zuschauer mit hohen Bretterzunen umgeben haben. Aber die Vorteile, die eine Eisenbahn brachte, berwanden bald die Hemmnisse und machten die Beseitigung der Zollschranken immer ntiger. Schon vorher erfand der pennsylvanische Ingenieur Robertfulton, hundert Jahre nach dem ersten Versuch, den der Hugenott Pap in aus der Fulda angestellt hatte, nach vielen Mhen und Enttuschungen in Paris das Dampfschiff. Aber die glckliche Probefahrt auf der Seine bewog den Ersten Konsul nicht zu einer Untersttzung. Dafr stellte Fulton nach einigen Jahren in Amerika das erste Dampfschiff in Dienst und baute dann Dampf- 1807 führen, die Neuyork mit seinen Nachbarstdten Jersey City und Brooklyn verbanden. Nach seinem frhen Tode bestand der erste Kriegsdampfer, Fulton the First", die Probefahrt auf dem Ozean. Die Wasserstraen hatte schon der Wiener Kongre in ihrer Wich-tigkeit erkannt und sie von Zllen zu befreien angefangen. Aber so wenig wie die Flukhne (die Himer Zillen" auf der Donau) waren die Segel-schiffe verbessert worden: sie brauchten z. B. von Kronstadt nach Lbeck in strmischer Herbstzeit sieben Wochen. Um so leichter verdrngte sie jetzt das Dampfschiff, das bald besonders den Rhein, von Basel bis Rotterdam, beherrschte und im Jahr 1838 zum erstenmal den Ozean durchkreuzte. 1838 Eisenbahnen und Dampfschiffe, aber auch die Fabriken, erheischten eine ungeheure Menge von Kohlen. Da nahm denn der Bergbau auf Steinkohlen in England, aber auch im Ruhr- und dem erst krzlich von Frankreich zurckerlangten Saar-Revier einen mchtigen Aufschwung. 4. Ungefhr um dieselbe Zeit wie Steinkohle und Wasserdampf wurde die Elektrizitt in den Dienst des Verkehrs gestellt. Die ttinger

10. Geschichte der neuesten Zeit - S. 129

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
Der Kulturfriede. Eisenbahn und Schiffahrt. V 2231. 129 Helten; der schon 1832 begrndete Gustav-Adolf-Verein wie der katho-tische Bonifatius-Verein untersttzten Gemeinden ihres Glaubens, die in-mitten Andersglubiger (in der Diaspora") bestehen; und mit den Barmherzigen Schwestern vom Orden des Heiligen Vincenz von Paula wetteifern Diakonissen in der Krankenpflege. So bettigen beide Kirchen und ihre Angehrigen in edlem Wettstreit die schnste Pflicht der Nchsten-liebe (Charitas), wie sie Jesus gelehrt und gebt hat, und arbeiten mehr und mehr gemeinsam an einer hheren, reineren Bildung, die der alle Gegenstze hinweg dem ganzen deutschen Volke zum Segen gereichen soll. 3. Grohandel und Grogewerbe im Deutschen Reich. 1. Das neunzehnte Jahrhundert ^ das Zeitalter der Maschine, die die Naturkrfte in den Dienst des Menschen stellt. Die Maschine hat Landwirtschaft und Gewerbe mchtig gefrdert, aber auch umgestaltet und vervielfltigt: man zhlt weit der 10000 Berufsarten. Im Herzen Europas gelegen, wird Deutschland von den Eisenbahnen durchzogen, die heute von Lissabon bis Port Artur und von Reggio und Konstantinopel bis Haparanda und Archangel die Alte Welt umspannen: es ist eines der bedeutsamsten Glieder des Welthandels, und die Gesetzgebung des Reiches und der Einzelstaaten hat redlich mitgewirkt, um den Austausch der Waren und den Verkehr der Menschen zu erleichtern. Die deutschen Eisenbahnen wurden erstaunlich vermehrt; die groartigste unter den kunstvollen Schienenstrngen, die jetzt die Mittelalpen berroinben (Pemmering, Brenner, Arlberg, Sauern), die Gottharbbahn, ist mit Untersttzung des Reichs gebaut worben. Kleinbahnen machen die groen Linien auch fr abgelegene Orte zugnglich; elektrische Bahnen, beren Erfinbung dem Groinbustriellen Werner Siemens verbanft wirb, sind vorerst namentlich dem stdtischen Verkehr dienstbar; auf den verbesserten Landstraen bewegen sich Fahrrad und Kraftwagen (Automobil) leicht und sicher. Knstliche Wasserstraen verbinden Strme und Meere; die natr-lichen werden immer mehr durch Fluregulierung und Baggerung, durch Anlage von Hfen und Schleusen bis tief ins Innere (Frankfurt am Main, Karlsruhe, Straburg) fr die Schiffahrt nutzbar gemacht; ja man bert schon der Plne, wie der Rhein bis hinauf zum Bodensee schiffbar gemacht werden knnte. Die Ozeandampfer, neben denen immer noch die Segelschiffe einher-gehen, sind behaglich eingerichtet und fahren mit immer grerer Schnelligkeit: zur Reise der das Atlantische Meer braucht der heutige Personen-dampfer trotz seiner ungeheuern Gre nicht mehr, wie im Anfang, vier bis fnf Wochen, sondern fnf bis sechs Tage. Deutschland aber besitzt Keller, Geschichte. Teil Iv. 9
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