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1. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 225

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
- 225 Infolge einer neuen knstlich geleiteten Abstimmung des Volkes (Plebiszit) wurde der Prinz-Prsident am 2. Dezember 1852, dem Jahrestage der Krnung Napoleons I., als Napoleon Iii. zum erblichen Kaiser der Franzosen ausgerufen. b) Seine Negierung. Gleich dem ersten Napoleon umgab sich .der neue Kaiser mit einem glnzenden Hofstaate, war aber auch eifrig daraus bedacht, die Wohlfahrt des Landes zu heben. Dnrch die Anlage von Land-nnd Wasserstraen, durch ein weit verzweigtes Eisenbahnnetz gab er der arbeitenden Bevlkerung eine reiche Beschftigung und erleichterte den Verkehr im ganzen Lande. Die Industrie blhte empor. Handel und Verkehr nahmen einen ungeahnten Aufschwung, und die reichen Natur- und Kunsterzeugnisse des Landes fanden neue Absatzgebiete in anderen Erdteilen. Paris wurde zu einer Festung ersten Ranges gemacht, im Innern der Stadt traten an Stelle der alten engen und krummen Straen prchtige Stadtviertel, und um die Stadt legten sich die herrlichen Boulevards, die nicht wenig dazu beitrugen, Paris zur Kapitale der Welt" zu machen, wie seine Einwohner sie mit Vorliebe zu nennen pflegten. Die beiden Pariser Weltaus-Stellungen von 1855 und 1867 lenkten die Augen der ganzen Welt ans die stolze Seinestadt. Ferner war Napoleon bestrebt, dem neuen Kaiserreiche eine fhrende und ausschlaggebende Stellung unter den europischen Staaten zu geben, um zugleich dem Nationalstolze der Franzosen zu schmeicheln. Paris wurde der Mittelpunkt der europischen Politik, und wie sein groer Oheim, so glaubte auch Napoleon Iii., die Geschicke der Völker und Staaten Europas leiten zu mssen. Seine bekannten Neujahrsreden an die sremden Gesandten bildeten jedesmal ein Ereignis fr die diplomatische Welt, und der Pariser Hos, wo die schne und stolze Kaiserin Eugeuie einen ungewhnlichen Glanz entfaltete, war wieder tonangebend fr die europische Mode. c) Seine Kriege. Um bei dem Wankelmut des franzsischen Volkes seinen Thron zu befestigen und der Eitelkeit der groen Nation" durch neuen Kriegsruhm zu schmeicheln, begann Napoleon mehrere Kriege; der erste war der Krimkrieg (1853-1856). Der russische Kaiser Nikolaus l. beanspruchte die Schutzherrschaft der smtliche Christen griechischen Bekenntnisses in der Trkei. Die Trken wiesen diese Forderung zurck und fanden bei Frankreich und England und spter auch bei Osterreich und Sardinien Hilfe, die smtlich an der Erhaltung der Trkei gegenber den russischen Eroberungsgelsten eine lebhaftes Interesse hatten. Die Trkei, Frankreich und England schickten ein Heer nach der Krim, besiegten die Russen und eroberten die Festung Sebastopol, die von den Russen unter der geschickten Leitung des Generals'totleben ein ganzes Jahr heldenmtig verteidigt wurde. Im Frieden zu Paris verlor Rußland die Vorherrschaft im Schwarzen Meere, das fr die Handelsflotten aller Nationen geffnet wurde, und ver-zichtete auf die Schutzherrschaft der Christen in der Trkei, doch wurden den Christen im osmanifchen Reiche gleiche Rechte mit den Muselmnnern gewhr-Brockmann. Lehrbuch der efchtchte. Iii. 15

2. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 253

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
staaten. Mit den europischen Staaten wurden mglichst lange Handels-Vertrge abgeschlossen, in Leipzig wurde ein Oberhandelsgericht errichtet und eilt Handelsgesetzbuch geschaffen. Zur Erleichterung des Verkehrs wurde ein allgemeines Mnzgesetz erlassen, dem alsbald eine gleichmige Regelung der Ma- und Gewichtsverhltuisse folgte. Die Regelung des Geldverkehrs bernahm die Reichsbank in Berlin mit ihren Zweigniederlassungen in allen greren Stdten des Reiches. Das Post- und T elegraphenwesen wurde vom Reiche') bernommen und von dem Staatssekretr des Reichspostamtes Heinrich von Stephan ein Weltpostverein gegrndet. Die Einfhrung der Postkarte, der Postauw eisung, sowie manche andere Neuein-richtungen, besonders ein einheitlicher, niedriger Portosatz erleichterten und hoben den Verkehr. Nach der Reichsverfassung sollten alle deutschen Eisenbahnen als ein einheitliches Netz verwaltet werden, was durch die Verstaatlichung der meisten Eisenbahnen in Preußen erleichtert wurde. Durch die Anlage von Nebenbahnen und den Bau von Gemeinde- (Kommunal-), Kreis- und Provinzial-straen wurden auch kleinere Ortschaften in den allgemeinen Verkehr hineingezogen. Zur Hebung des Handels, wie auch zur Verteidigung der Kste wurde der 1895 fertig gestellte Kaif er-Wilh elm- (Nord-Ostsee-) Kanal in Angriff genommen. Die Binnenschiffahrt erhielt eine erhebliche Frderung durch die Anlage von Kanlen (Elb- Trave-Kanal, Oder- Spree-Kanal) und durch die Regulierung von Flssen. c) Rechtswegen. Zur ferneren Einigung des Reiches diente eine einheitliche deutsche Gerichtsverfassung, die am 1. Oktober 1879 in Kraft trat. In Zivilsachen entscheiden Amts-, Lands- und Oberlandsgerichte, fr Straffachen bestehen Schffengerichte, Strafkammern und Schwurgerichte. Der hchste Gerichtshof ist das Reichsgericht in Leipzig. Das Jahr 1872 brachte ein deutsches Strafgesetzbuch, das Jahr 1879 eine gemeinsame Zivil- und Strafprozeordnung. Die Bearbeitung des Brgerlichen Gesetz-buch es wurde 1896 fertiggestellt; es trat mit dem 1. Januar 1900 in Kraft. Durch Gefetz vom Jahre 1876 wurde die Ziviltrauung als obligatorisch eingefhrt; Geburten, Eheschlieungen und Sterbeflle mffen feit dieser.zeit auf dem Standesamte beurkundet werden. 3. Schule, Ku^st und Kirche. Der Unterricht in den Volks-schulen wurde in Preußen durch die Allgemeinen Bestimmungen" geordnet und gefrdert und der Lehrermangel durch Grndung neuer J) Nur Bayern hat seine eigene Post- und Telegraphenverwaltung.

3. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 170

1868 - München : Lindauer
170 Bayern-Holland unter Philipp von Burgund. Jacobäa dem Herzoge Philipp nach Gent in Flandern folgen und dort ihren Sitz nehmen (Juni 1425). Von hier wußte sie (1. September 1425) nach Holland §u entrinnen, fand dort bei den Hacken fern und bei dem Bischöfe Rudolf von Utrecht günstige Aufnahme und empfing nach dem Tode ihres Gemahls Johann von Brabant (tz 1426) die Huldigung von ganz Holland. Dem Kriegsheere, welches der Herzog Philipp von Burgund wider sie anrücken ließ, brachte das hollän- dische Kriegsvolk in Vereinigung mit englischen Truppen, die der Herzog Hu mph red zu Hilfe geschickt hatte, bei dem Dorfe Alphen (zwischen Harlem und Leyden) zwei Niederlagen bei, konnte aber nicht verhindern, daß Jacobäa schlüßlich vom Her- zog Philipp von Burgund nach Gouda (spr. Chanda) in Südholland zurückgedrängt und dort belagert wurde (1428). Dort unterschrieb die Geängstigte (1428) den Vertrag zu Delft, worin sie ihre Zustimmung gab, daß Philipp ihre Lande einst- weilen verwalte und nach ihrem Hingange erbe; auch versprach sie, ohne seine Zustimmung nicht mehr zu heirathen. Trotz dieses Versprechens ehelichte sie (Juni 1433), allerdings ganz im Ge- heimen, ihren ehemaligen Feldherrn Franco von Borselen, den Herzog Philipp neben dem Bischöfe Rudolf von Utrecht mit der Verwaltung Hollands betraut hatte. Wie Philipp dieß vernahm, besuchte er Jacobäa zu Haag unter dem Vorwände, sich aus einige Tage von seinen Arbeiten zu erholen, und ließ, während Jacobäa ihn glänzend bewirthete, den General Franco von Borselen durch eigens bestellte Leute nach dem Schloße Rep almo nt in Gewahrsam bringen. Herzog Philipp ließ der Jacobäa die traurige Wahl, ihren Gemahl bis zu seinem Ende im Kerker zu lassen, oder unverzüglich dem Hause Burgund ihre Lande abzutreten. Jacobäa wählte (1434) das Letztere und gab sich zufrieden, daß sie unter dem Titel „Gräfin von Ostermund" auf der Grafschaft dieses Namens belassen wurde. Philipp nahm von Holland, Seeland, Friesland und Hennegau Besitz; über die Straubing'schen Güter, welche der 1425 verstorbene Herzog Johann von Straubing-Hol- land zurückgelassen, erhob sich unter den Nachkommen des Wit- telöbachers Stephan Ii mit der Hafte ein Streit, der in der

4. Geschichte der neueren Zeit - S. 223

1913 - Münster in Westf. : Aschendorff
Die Zeit tum der Begrndung des neuen Deutschen Reiches bis zur Gegenwart 223 fr feine Verdienste um das Vaterland, wie er selbst in aufrichtiger, rhrender Treue dem Alten Kaiser" bis zu seinem Tode unverbrchliche Liebe bewahrte. Am 30. Juli 1898 schied der grte Deutsche des 19. Jahrhunderts aus dem Leben. Aus seinem Grabstein tfterach eigner Bestimmung nur bezeichnet als Der treue deutsche Diener Kaiser Wilhelms T.". Er wute, was alles in diesem Worte liegt von Treue und Tat. Im Herzen des Volkes wie des preuischen Knigshauses lebt sein Andenken fort. Am 24. April 1891 war ihm der groe Schlachtendenker Moltke im Tode vorausgegangen. Die Fortfhrung der sozialpolitischen Gesetzgebung und ber-Haupt die Besserung der Lage der schwcheren Klassen betrachtet Kaiser Wilhelm Ii. als ein teures Vermchtnis" seines Grovaters. Die Gre und Bedeutung der Wohlfahrtseinrichtungen (f. S. 208) lehrt die Statistik der die gezahlten Versicherungsbetrge. Die in Preußen vorgenommene Steuerreform ist bereits erwhnt. Der Stdteordnung entsprechend wurde im Jahre 1891 eine gleichfalls auf dem Grundsatze der Selbstverwaltung beruhende Landgemeinde-Ordnung geschaffen, zunchst fr die stlichen Provinzen, dann auch fr die westlichen verbindlich gemacht. Besondere Schwierigkeiten rief der Gegensatz der Interessen der Landwirtschaft und der Industrie hervor. Trotz des Widerspruchs der Agrarier wurden zugunsten der deutschen Industrie Handelsvertrge mit den auswrtigen Staaten abgeschlossen (18911894), wiederholt aber durch neue ersetzt, anderseits aber auch zum Schutz de'' Landwirtschaft ein neuer Zolltarif aufgestellt (1893, 1902). Den Agrariern opferte die preuische Regierung den Plan der Kanalverbindung zwischen Elbe und Rhein durch den Mittellandkanal, von dem nur die Strecke vom Rhein bis Hannover angelegt wurde. Der Nordostseekanal ward 1895 erffnet, 1899 der Dortmund-Emskanal, 1900 der Elbe-Travekanal dem Verkehr bergeben. Vom hchsten Interesse fr den Handel erfllt, begleitet der Kaiser die Entwicklung der Handelsflotte Deutschlands mit lebhaftester Teilnahme und sorgt zu deren Schutze auch mit regstem Eifer fr die Strkung der Kriegsflotte. Dieser Sorge fr die Hebung der Seemacht feindliche Absichten zu unter-schieben, konnte nur der Eifersucht einer Partei in England einfallen, die sich auf dem Weltmeere als alleinberechtigt ansieht. Ihre Hetzereien htten beide zu friedlichem Wettbewerbe berufenen und geneigten Völker wiederholt beinahe in Krieg verwickelt, wenn nicht die besonnenen, friedliebenden Elemente stets vershnend gewirkt htten. Um sich, ja der Welt den Frieden zu wahren, hlt das deutsche Volk sich vollgerstet. Die Strke seines Kriegsheeres ist die sicherste Brgschaft fr die Erhaltung des Friebens in Europa. Der feste Bruderbund mit sterreich - Ungarn schchtert Geister der Unruhe ein. Kaiser Wilhelm Ii. hat bewiesen, da er ein wahrhafter Friedensfrst ist.

5. Lesebuch für katholische Volksschulen - S. 159

1881 - Danzig : Boenig
159 Schiffahrt ist der Rhone-Rhein-Kanal, der sich bei Straßburg mit der Jll verbindet. Lothringen, nordwestlich vom Elsaß bis in das Mofelgebiet sich erstreckend, ist ein von tiefen Thälern durchschnittenes, fruchtbares Berg- und Hügelland. Es liefert reichlich Getreide, Hanf und Flachs, Wein, Gemüse und Obst, Steinkohlen und Eisen und besitzt ausge- zeichnete Salz- und Mineralquellen. Die Mosel und die Saar sind die Hauptwasserstraßen Lothringens. Die Hauptstadt von Elsaß ist Straßburg, eine starke Festung und bedeutende Handelsstadt. Sie ist der Sitz des kaiserlichen Statt- halters von Elsaß-Lothringen, eines katholischen Bischofs und einer Hochschule. Straßburg liegt am Jll, etwa eine halbe Stunde vom Rheine, mit welchem es durch einen schiffbaren Kanal verbunden ist. Die größte Merkwürdigkeit Straßburgs ist das weltberühmte Münster, nächst dem Dome zu Köln das herrlichste Denkmal deutscher Bau- kunst. mit einem 153 m hohen Turme. — Die bedeutendste Fabrik- stadt im Elsaß ist Mühlhausen an der Jll. Es liefert Seiden-, Baumwollen- und Wollenzeuge und besitzt großartige Zeugdruckereien, Färbereien und Bleichen. — Fast in der Mitte zwischen Straßburg und Mühlhausen liegt in einer sehr schönen Gegend Colmar, die Hauptstadt des Bezirks Ober-Elsaß. — Die Hauptstadt von Lothringen, Sitz eines katholischen Bischofs, ist die altertümliche Stadt und starke Festung Metz, an der Mosel, über welche hier 14 Brücken führen. Unter den Kirchen der Stadt zeichnet sich der großartige Dom aus. Metz besitzt bedeutende gewerbliche Anstalten: zahlreiche Gerbereien, Glasmalereien, Waffen-, Leinwand-, Flanell-, Hut- und Blumen- sabriken. Von den Bewohnern des Reichslandes bekennen sich etwa 3/5 zur katholischen, % zur evangelischen und etwa V6 zur jüdischen Religion. Nach Hästers u. a. 236. Deutschland über alles. Deutschland, Deutschland über alles, über alles in der Welt, wenn es stets zum Schutz und Trutze brüderlich zusammenhält; von der Maas bis an die Memel, von der Etsch bis an den Belt, — Deutschland, Deutschland über alles, über alles in der Welt! Deutsche Frauen, deutsche Treue, deutscher Wein und deutscher Sang sollen in der Welt behalten ihren alten schönen Klang, uns zu edler That begeistern unser ganzes Leben lang!

6. Lesebuch für katholische Volksschulen - S. 162

1881 - Danzig : Boenig
162 Das Reich besteht aus vielen Kronländern und zerfällt in zwei Reichshälften, die das Flüßchen Leitha von einander trennt. Die- selben haben einen Kaiser und bilden ein Heer, aber in den meisten Stücken ist die Verwaltung getrennt. Diesseits der Leitha sind die deutsch-slawischen Länder, jenseits die Länder der ungarischen Krone. Die wichtigsten Kronländer sind: Ober- und Rieder-Öster- reich mit den Hauptstädten Linz und Wien, Böhmen mit der Hauptstadt Prag, Mähren mit den Städten Brünn und Olmütz, Tyrol mit Innsbruck und Trient, Salzburg mit Salzburg, Steiermark mit Graz, Kärnthen mit Klagenfurth, Krain mit Laibach, Kroatien und Slawonien mit Agram, Istrien mit Triest, Dalmatien mit Zara, Ungarn mit der Doppel- hauptstadt Ofen-Pesth, Galizien mit Krakau, Siebenbürgen mit Klausenburg, Hermannstadt und Kronstadt. — Die Residenz des Kaisers ist Wien. 3. Das Königreich der Niederlande oder Holland mit der Residenz Haag und der Hauptstadt Amsterdam liegt an der Nord- See in dem Mündungslande des Rheines, der Maas und der Schelde. Es ist ein kleines, dicht bevölkertes, reiches Land und grenzt an Deutschland und Belgien. Die Küste ist sehr flach und durch mächtige Dämme gegen die Meeresflut geschützt worden. Auch die Flußufer zeigen diesen Schutz. Das Land ist durch Fleiß und Ausdauer dem Meere abgerungen und in einen blühenden Garten verwandelt worden. 4. Das Königreich Belgien liegt südlich von Holland zwischen Frankreich, Deutschland, Holland und der Nordsee. Es hat die dichteste Bevölkerung in Europa. Die Belgier sind katholisch und sprechen meist französisch. Das Land ist eine fruchtbare Tiefebene; Maas und Schelde bewässern es. Die regste Fabrikthätigkeit herrscht. Die Haupt- und Residenzstadt ist Brüssel. Andere große Städte sind Gent, Brügge, Antwerpen und Lüttich. 5. Das Königreich Dänemark umfaßt das nördliche Jütland, die dänische Inselgruppe Seeland, Fünen u. a., Island, die Schafinseln (Far-Or), Grönland u. a. Das eigentliche Däne- mark hat fruchtbares Tiefland mit schönen Feldern, Wiesen und Buchenwäldern. Die Flüsse sind klein, aber viele Busen der Nord- und Ostsee schneiden ins Land. Die Dänen sind ein fleißiges, ge- bildetes und wohlhabendes Volk von deutschem Stamme und evange- lisch. Die Hauptstadt ist Kopenhagen. 6. Die Königreiche Schweden und Norwegen sind zwei ge- trennte Reiche unter einem Könige. Schweden nimmt den östlichen, Norwegen den westlichen Teil der skandinavischen Halbinsel ein. An Fläche übertreffen sie Deutschland, an Volkszahl haben sie etwa '/7. Das Eismeer, die Nord- und Ostsee mit dem bottnischen Busen bespülen die Küsten. Ein wild zerrissenes Gebirge, die.kjölen, durch-

7. Lesebuch für katholische Volksschulen - S. 154

1881 - Danzig : Boenig
154 oft von 10,000 Käufern und Verkäufern besucht. Besonders ist Leipzig der Mittelpunkt des deutschen Buchhandels. 4. Das Großherzogtum Mecklenburg-Schwerin hat einen meist fruchtbaren Boden, eine gute Bewässerung durch Seen und Flüsse und eine sehr günstige Lage an der Ostsee; dennoch ist es unter- allen deutschen Ländern am schwächsten bevölkert. Die Bewohner- treiben neben dem Ackerbau sehr bedeutende Viehzucht; insbesondere werden Pferde gezogen, welche sich durch Größe, Stärke und edlen Bau auszeichnen. Die Hauptstadt des Landes ist Schwerin, an einem ansehnlichen See herrlich gelegen, in welchem aus einer Insel das großherzogliche Schloß erbaut ist. Gewöhnlich jedoch hält sich der Großherzog in der kleinen, aber schönen Stadt Ludwigslust auf. Größer als beide Residenzen ist die Stadt Rostock, nicht weit von der Ostsee. Sie besitzt eine Hochschule und ist mit einem Denk- male des berühmten preußischen Feldherrn Blücher geziert, der hier gebürtig war. 5. Das Großherzogtum Mecklenburg-Strelitz ist weit kleiner und hat außer der schön gebauten Residenzstadt Neu-Strelitz keine bemerkenswerten Städte. 6. Das Großherzogtum Oldenburg besteht aus drei sehr zer- streut liegenden Teilen. Das Hauptland, das eigentliche Oldenburg, ist von Hannover und der Nordsee eingeschlossen und hat sehr ungleiche Fruchtbarkeit; denn zwischen den Landstrichen mit ertragsfähigem Acker- boden liegen weite Strecken dürren Heidelandes oder Morräste. Die Hauptstadt Oldenburg liegt an der Hunte, einem schiffbaren Lieben- flusse der Weser, und ist freundlich und wohlhabend. — Ein anderes kleines Stück, das Fürstentum Eutin liegt an der Ostsee, nahe bei Lübeck, umgrenzt von dem holsteinischen Gebiete. Ueber 50 Meilen von dem Hauptlande entfernt, auf dem linken Rheinufer an der Nahe, ganz von preußischem Gebiete eingeschlossen, liegt das Fürstentum Birkenfeld. -• Ein Stück Landes am Jahdebuseu, im eigentlichen Oldenburg, ist im Jahre 1854 von Preußen angekauft und zur An- lage des deutschen Kriegshafens Wilhelmshaven benutzt worden. 7. Das Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach liegt am Nordabhange des Thüringer Waldes und an der Rhön und besteht aus drei größeren und vielen kleinen Teilen. Der westliche Haupt- teil mit der Stadt Eisenach wird von der Werra, der mittlere und größte von der Saale und deren Zufluß Ilm durchströint. An dem letztgenannten Flusse liegt die Haupt- und Residenzstadt Weimar, wo die berühmtesten deutschen Dichter Göthe, Schiller, Herder und Wieland zu gleicher Zeit gelebt haben. An der Saale liegt Jena mit einer Hochschule und nordwestlich daran das gewerbthätige Apolda. 8. Das Großherzogtum Hessen-Darmstadt liegt aus beiden Seiten des Rheines und Mains und besteht aus zwei von einander

8. Lesebuch für katholische Volksschulen - S. 300

1881 - Danzig : Boenig
300 460 m, ein galoppierendes Pferd 524 m zurück; ein Dampfwagen kann in dieser Zeit 1067 m durchlaufen. Freilich muss der Weg für ihn ganz besonders hergerichtet sein; er wird mit Eisenschienen belegt, weil Räder sich desto leichter auf einer Fläche bewegen, je härter und ebener dieselbe ist. Ein Pferd zieht auf einer Steinbahn (Chaussee) mehr als vier Pferde in einem Sandwege. Eben so zieht ein Pferd auf einer Eisenbahn mehr, als sechs Pferde auf einer Chaussee. — Auch Schiffe treibt der Dampf, indem er Schaufelräder dreht, die das Wasser fort- stofsen. Dampfschiffe fahren in allen Meeren und auf allen grossen Flüssen und setzen die wichtigsten Handelsplätze mit einander in Verbindung. — Eisenbahnen sind in den meisten Ländern erst seit 30 Jahren gebaut. Im Jahre 1838 wurde die erste preussische Eisenbahn zwischen Berlin und Potsdam eröffnet. Jetzt ist das Eisenbahnnetz über den grössten Teil Deutschlands ausgedehnt. Büttner. 353. Der Schall. Ich schlage den einen Arm einer Stimmgabel gegen den Tisch und setze sie dann mit dem Fuße auf die Tischplatte. Deutlich bemerke ich ein Zittern oder Schwingen der Gabel. Der beim Aufschlagen schwache Ton klingt beim Auffetzen der Gabel stärker, und lege ich das Ohr an die Tischplatte, so kann ich das Mitschwingen des Holzes fühlen und hören. Der Schall entsteht durch Erschütterung der Teile eines Körpers. Die zitternde oder schwingende Bewegung wird der Lust mitgeteilt, von dieser in unser Ohr getragen und zum Be- wußtsein gebracht. Bei einer tönenden Stimmgabel, L>aite, Glocke kann man die Schwingungen sehen und fühlen. Beim Donner der Kanonen bebt das Haus und zerspringen die Fenster- scheiben durch die Luftwellen. Der Knall ist eine einmalige heftige Erschütterung der Luft. Geräusch oder Lärm entsteht durch ein Gewirr von Schallschwingungen. Töne oder Klänge sind nach Höhe und Tiefe meßbare Schälle. Der schall wird durch Luft, Erde, Wasser und besonders elastische und gleichartige Körper fortgeleitet. Letztere verstärken den Schall, indem sie mitklingen (Resonanzboden). Je ferner der Schall erzeugt wird, desto schwächer schlagen die Schallwellen, die sich ringsum, wie Wasserwellen ausbreiten, an unser Ohr. Durch das Echo oder den Wiederhall wird der Schall wie ein Gummiball von einer Wand-, Fels- oder Waldmauer deutlich zurückgeworfen, wenn letztere wenigstens 18 m entfernt ist. Der Ton ist um so höher, je mehr^Schwingungen er hat. Bei Saiteninstrumenten schwingen die Saiten, bei Blasinstru-

9. Der katholische Volksschüler in der Oberklasse - S. 314

1861 - Stuttgart : Hallberger
314 Paris. Eine der merkwürdigsten und wichtigsten Städte der Erde ist Paris, die Hauptstadt Frankreichs, die jetzt wohl anderthalb Millio- nen Menschen beherbergt. Ein ungewöhnliches Gewühl von Menschen drängt sich hier stetsfort in den Straßen. Elegant gekleidete Herren und Damen, Arbeiter und Bettler, Vornehme und Arme, fleißige Leute und Müssiggänger, Fußgänger, Reiter und Kutscher, — Alles füllt im buntesten Durcheinander die Straßen, die öffentlichen Plätze und Vergnügungsorte, so daß man glaubt, es könne in ganz Paris kein Mensch mehr zu Hause seyu. Obwohl auch hier unter 1200 Straßen manche krumm und winkelig sind, so findet man dagegen auch wieder viele, die in geradester Linie mit den großartigsten Häu- sern und Palästen besetzt sind. Die herrlichen Bauten, denen man hier fin jeder Straße begegnet, die prachtvollen Kaufläden, die sich in einer Straße oft zu Hunderten aneinander reihen, die wunder- schönen Brücken, die großen, oft mit den schönsten Statuen besetzten öffentlichen Plätze, sodann die reichen Kunstsammlungen und eine Menge anderer Gegenstände beschäftigen das Auge des Fremden Monate lang und setzen ihn alle Augenblicke in Staunen und Ver- wunderung. Die Königreiche Selgicn und Holland. Beide Königreiche bildeten früher das Königreich der Nieder- lande. Im Jahre 1831 riß sich aber der südliche Theil des Lan- des von dem nördlichen los, wählte sich einen König und bildet seitdem das Königreich Belgien, das aus 536 Q.m. 4'2 Mill. Einwohner zählt, die größtenthcils der katholischen Kirche angehören. Die Hauptstadt des Landes ist Brüssel. Antwerpen, Gent, Lüttich, Meäicln und Brügge sind wichtige Fabrik- und Handelsstädte. Das Königreich Holland ist so groß als Belgien, zählt aber nur 3 Millionen Menschen. Es ist "ein Land ohne Berg und Wald und liegt an manchen Stellen tiefer, als die Nordsee, gegen welche es durch kostspielige Dämme geschützt werden muß. Holland hat herrliche Wiesen und Weiden, und daher auch eine treffliche Vieh- zucht, die nebst dem Härings- und Walfischfang und bedeutendem Fabrikbetrieb eine Hauptnahrungsquelle der Einwohner bildet. Der Handel und die Schifffahrt beschäftigen ebenfalls Tausende von Men- schen; denn in fast allen Meeren trifft man holländische Schiffe an. Die Residenzstadt des Landes ist Haag. Gkßcr und wich- tiger aber ist Amsterdam (225). • Sie ist der Sitz eines großarti- gen Weltverkehrs und wird hierin nur von London übertroffen. Der sumpfige Boden macht es hier nothwendig, daß vor Erbauung

10. Der katholische Volksschüler in der Oberklasse - S. 256

1861 - Stuttgart : Hallberger
256 Die Weser bildet sich in dem norddeutschen Bergland aus der Werra und Fulda. Sie durchschneidet aus ihrem Laufe die Weser- gebirge und bildet dadurch das westphälische Thor. Ihr Lauf be- trägt nur 70 Meilen; dessenungeachtet ist sie bei ihrer Mündung in die Nordsee drei Meilen breit. Die Oder, von den Sudeten kommend, durchfließt in einem 120 Meilen langen Bette Schlesien, Brandenburg und Pommern und ergießt sich in die Ostsee. Seitdem die Provinz Preußen zu Deutschland gerechnet wird, ist auch die Weichsel, wenigstens eine Strecke lang, ein deutscher Fluß. Sie kommt aus Polen und mündet ebenfalls in die Ostsee. Deutschlands Klima und Produkte. Das Klima unseres Vaterlandes ist nicht nur nach nörd- lichen und südlichen Gegenden, sondern auch nach Bergen ulld Thälern, Ebenen und Berglandschaften sehr verschieden. Die Thäler, welche gegen Nordosten durch Gebirge geschützt sind, haben ein milderes Klima, als ihre Umgebungen, und sind daher dem Obst- und Weinbau besonders günstig, wie z.b. das Rhein-, Main-, Neckar- und Donauthal. Fast ganz Deutschland ist zum Getreidebau geeignet, vorzüglich aber das Flachland. In den Berg ländern baut man viele Kartoffeln, Flachs, Hans, und strichweise auch Hopfen. Die Viehzucht ist eine der Haupt- nahrungsquellen der meisten deutschen Länder und reicht .von den Meeresküsten bis zu den Alpen, wo dieselbe durch den üppigsten Graswuchs und die kräftigsten Futterkräuter vorzüglich __ begünstigt wird. Psprde gedeihen am besten an der Nord- und Ostsee, sowie auch in Ungarn; Schafe und Ziegen im Berg- und Hügelland. Die Gebirge sind reich an Metallen, weßhalb besonders in Sachsen und Böhmen der Bergbau stark betrieben wird. Die mei- sten deutschen Länder hüben reiche Waldungen, manche Gegenden auch Steinkohlen- oder Torflager. An Salz ist kein Mangel. Hinsichtlich der Gewerbsthatigkeit stehen die Deutschen kaum einer andern Nation nach, und der Verkehr wird namentlich durch Dampfschifffahrt und Eisenbahnen sehr erleichtert und gesteigert*). *) Um- den Raum zu sparen, werden die Grenzen bei den Ländern nicht beschrieben, da es ohnehin besser ist, dieselben von den Kindern selbst auf der Karte aufsuchen und die Länder jedesmal auf die Schiefertafel oder, nach Er- langter größerer Fertigkeit, auch auf Papier zeichnen zu lassen. ■— Die Be- völkerungsverhältnisse werden nur in runden Zahlen, und bei Städten nur in Tausenden ausgedruckt. Berlin 460, heißt also: Berlin hat 460,000 Ein- wohner.
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