— 14 —
b) Die einzelnen Staaten.
1. Die Türkei. Die Türkei ist wie die meisten Staaten der Balkan-
Halbinsel vorwiegend ein Land des Ackerbaues und der Viehzucht. Die Boden-
Verhältnisse und das Klima sind für den Ackerbau äußerst günstig. Trotzdem
beträgt die angebaute Fläche nur 10°/» der Bodenfläche, obwohl die fand*
wirtschaftlichen Güter von den guten Seehäfen und durch zwei Weltverkehrs-
linien gut abgesetzt werden können. Die Ausfuhr von landwirtschaftlichen
Erzeugnissen (Mais, Weizen, Flachs, Hanf, Tabak, Reis) und Obst und Wein
ist nur gering. Die Viehzucht mag nicht einmal den Pferdebedarf des Heeres
zu decken. Der Grund der geringen Leistung der Landwirtschaft liegt in den
Besitzverhältnissen, dem Steuerdruck und der schlechten Verwaltung des Landes
begründet.
Der größte Teil des Landes gehört den Großgrundbesitzern und dem
Sultan. Die Pächter sind mit Steuern überlastet. Sie bearbeiten den Boden
noch mit dem einfachen Holzpflug, der den Boden nur aufritzt. Die Egge
wird feiten gebraucht. Künstliche Düngung und Bewässerung fehlen. Die
Bauern sind äußerst bedürfnislos. Darum ist dort für Waren aus dem Aus-
land kein gutes Absatzgebiet.
Die Türkei unterhält die lebhaftesten Handelsbeziehungen mit England,
Italien und Österreich-Ungarn. Baumwolle kommt aus Italien, Seide aus
Frankreich und Italien.
Unser Handel nach der Türkei (Maschinen, Waffen, Bücher) hat sich in
den letzten Jahren günstig entwickelt, weil die Türken einsehen, das wir als
uneigennützige Freunde ein Interesse an der Erhaltung des türkischen Staates
haben.
Die Hauptstadt der Türkei ist Konstantinopel (11/s Mill. Einwohner).
Durch starke Befestigungen am Eingang des Bosporus und der Dardanellen ist
sie von der See her kaum anzugreifen. Die außerordentlich günstige Lage an
der Grenze zweier Erdteile, am Kreuzuugspuukt zahlreicher Land- und Waffer-
straßen sowie an einer Weltverkehrslinie (Orientbahn — die bis zum Euphrat
* weiter geführt wird) bedingen es, daß die Stadt die erste Handelsstadt der
Türkei geworden ist. Von dem unvergleichlich schönen Anblick, den die Stadt
vom Meere aus bietet, gibt unser Bild eine Vorstellung. Leider entspricht
das innere Stadtbild mit seinen vielen krummen und schmutzigen Straßen nicht
dem glänzenden Äußern.
Die Festung Adrianopel (123 T.) an der Maritza schützt Konstantinopel
von der Landseite her. Saloniki (150 T.), die zweitgrößte Handelsstadt der
Türkei, an der gleichnamigen Bucht, ist der Endpunkt der Nordsüdbahn, die
von Mitteleuropa über Belgrad geht und die schnellste Verbindung zum Suez-
kaual ermöglicht. Monastir (50 T.), im Innern des Landes, ist ein wichtiger
Grenz- und Waffenplatz gegen die oft aufrührerischen Albanesen.
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung]]
TM Hauptwörter (200): [T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch]]
Extrahierte Ortsnamen: England Italien Italien Frankreich Italien Konstantinopel Saloniki Mitteleuropa Belgrad
— 59 —
Durch seinen Reichtum an Bodenschätzen aller Art ist der mittlere Ural
eins der wichtigsten Industriegebiete Rußlands geworden. Der Ural liefert
Steinkohlen, Eisenstein, Gold, Platina und Schmucksteine. Im Mittelpunkt
des Jndnstriebezirks liegt Jekatarinenlmrg (55 T.). Andere Städte sind
Perm und Orenburg.
8. Die wirtschaftlichen Verhältnisse. Rußland (2,8 %) hat im
Vergleich zu seiner Größe und Einwohnerzahl einen viel geringeren Anteil
am Welthandel als Deutschland (12,5 °/o). Es hat trotz der Meeresgrenzen
eine ungünstige Weltlage. Die Gegenden in der Mitte des Landes liegen
sehr weit vom Meere ab. Das Nördliche Eismeer kommt für den Verkehr
kaum in Betracht, in der Ostsee wird
der Verkehr 6 Monate durch das Eis
unterbunden, und das Schwarze Meer
ist arm an guten Häfen. In seiner
Ostgrenze stößt Rußland an dünn be-
siedelte Gebiete, mit Rumänien hat es
die gleichen Erzeugnisse. Mit Deutsch-
laud dagegeu kann es, da der Ver-
kehr durch schiffbare Flüffe unter-
stützt und nirgends sonst gehemmt ist,
in einen lebhaften Verkehr treten, zu-
mal beide Länder sich in ihren Er-
Zeugnissen ergänzen können. Von
dem Gesamthandel Rußlands kommt
etwa 1k auf Deutschland, 1i& auf
England. Rußland liefert uns Roh- Verteilung der Rassen im Europäischen Ruß-
stoffe, es erhält von uns Fabrikwaren. ^roäenten)-
Rußland führte in Millionen Mark (1908) nach Deutschland aus:
Getreide (360 — 1907: 414), Holz (100), Eier (65), Hanf und Flachs
(42), Vieh (60), Butter (24), Pelze (25), Metalle (35), Erbsen (16), ins-
gesamt 950 Millionen Mark; aus Deutschland wurden eingeführt für etwa
450 Millionen Mark Waren: Gewebe (43), Metallwaren (Maschinen, Pflüge,
Goldwaren (22), Steinkohlen (11), Leder (12), Bücher (4,6).
9. Einen Überblick über die mannigfach zusammengefetzte Bevölkerung
l^uklancls gibt die obige Skizze.
Gewöhnlich unterscheidet man die Russen in Groß-, Klein- und Weiß-
russen. Das Hauptverbreitungsgebiet der Großrussen ist Mittelrußland. Von
hier ans haben sie sich nach allen Seiten ausgebreitet. Die Weißrussen wohnen
am obern Don, südlich von ihnen die Kleinrussen (Rmheuen). An der Wolga
liegen bei Saratow zahlreiche deutsche Siedlungen, die größte ist Sarepta
(vgl. S. 56).
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
TM Hauptwörter (100): [T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel]]
TM Hauptwörter (200): [T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art]]
Extrahierte Ortsnamen: Eisenstein Orenburg Deutschland Ostsee Deutschland England Europäischen_Ruß- Deutschland Deutschland Weiß- Saratow Sarepta
— 38 —
3. Rolland»
(33 080 qkm. — 5,75 Mill. E.; auf 1 qkm 174.)
1. Die natürlichen £andfcbaften. Holland bildet die Fortsetzung der
Norddeutschen Tiefebene. Wir können drei natürliche Landschaften unterscheiden:
a) Die Küste.
b) Das Marschland. /
c) Geest und Moore.
a) Die Küste. Die Flachküste Hollands besteht aus drei verschiedenen
Stücken. Der südliche Teil ist das Mündungsgebiet der großen Ströme.
Rhein und Scheide bilden ein großes Delta. Durch 4 tiefe Buchten dringt
das Meer tief in das Land ein und gliedert es in eine Reihe von sehr tief
gelegenen Inseln, die nach der Seeseite durch Dünen, nach der Landseite durch
Dämme gegen Überflutungen geschützt find. Der mittlere fast völlig unge-
gliederte Teil ist durch einen mächtigen, hohen Dünenwall geschützt. Der
Nordseekanal und die Mündung des alten Rheines durchbrechen den Dünen-
wall. Der nördliche Te.il der Küste gleicht der deutschen Küste. Gewaltige
Sturmfluten haben auch hier den Dünenwall zerriffen. Als Reste der Dünen-
kette ragen die Westfriesischen Inseln aus den Fluten empor. Der
Südersee (fendersee) greift als mächtiger Bufen tief in das Land ein.
b) Die Marschen. Holland hat wie Deutschland Fluß- und See-
Märschen. Die Marschen nehmen etwa die Hälfte des Königreichs ein.
Jahraus, jahrein werden dem Meere neue Gebiete abgerungen. Durch die jetzt
begonnene Trockenlegung der Südersee wird unter einem Kostenaufwand von
500 Mill. Mark iu etwa 30 Jahren eine Marfchfläche von */ig des König-
reichs gewonnen. Auch durch Trockenlegung zahlreicher Binnenseen sind den
Wasserfluten große Flächen abgerungen worden. So ist das ehemalige
Haarlemer Meer in ein Fruchtland verwandelt worden.
Beschreibe eine holländische Marschlandschaft an der Hand des Bildes! Jnwie-
fern ist das Marschland ein dem Meere abgerungenes Gebiet? Welche Bedeutung
haben die zahlreichen Windmühlen auf dem Bilde? Weise die Bedeutung der Kanäle
für den Verkehr des Lanves nach! Warum ist die Anlage von Landstraßen und Eisen-
bahnen in dem Marschgebiet schwierig?
Die Marschen zeichnen sich durch große Fruchtbarkeit aus. Wegen der
reichlichen Bewässerung werden sie vorwiegend als Weide benutzt. Das Vieh
kann bei dem milden Klima selbst im Winter draußen bleiben. Im Süden
wird ein großer Teil des Marschbodens als Garten- und Ackerland benutzt.
c) Geest und Moor. Da, wo das Land ansteigt, lehnen sich an die
fruchtbare Marsch die Sandflächen der Geest. Sie gleichen in ihrem Charakter
den deutschen Geestgebieten. (Nenne wichtige deutsche Geestlandschaften!)
Ödland, Heide und Moore erfüllen die weiten Gebiete. Der wenig
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Extrahierte Ortsnamen: Holland Norddeutschen_Tiefebene Hollands Rhein Dünen- Westfriesischen Holland Deutschland
\
— 39 —
Holländische Kulturlandschaft.
Dieses Blatt ist als große farbige Auschauungstafel im Berlage F. E. Wachsmnth, Leipzig, erschienen.
fruchtbare Boden begünstigt die Schafzucht. Einen großen Teil der Moore,
z. B. das große Bonrtanger Moor, hat man durch Entwäsfernng und Um-
arbeitung fruchtbar gemacht. Der Torf der Moore ist in dem holz-
armen Lande ein wichtiges Brennmittel.
2. Die wirtschaftlichen Verkältnisse. Der Ackerbau, für den etwa V*
der Bodenfläche ausgenutzt wird, liefert Roggen und Hafer. Es muß noch
sehr viel Getreide eingeführt werden. Neben Getreide werden Zuckerrüben,
Tabak und namentlich Gemüse und Blumen im Überfluß angebaut, die besonders
nach dem nahen Rheinland und Westfalen versandt werden. Die Viehzucht
kann nicht nur den Bedarf des Landes decken, sondern sie ermöglicht eine
große Ausfuhr von Butter, Käse, Fleisch und Mastvieh. Die ergiebige
Binnenfischerei in den zahlreichen Kanälen und Flüssen und die Hochseefischerei
auf Heringe und Schellfische liefern reiche Erträge. Die Industrie ist in
Holland bei dem Mangel an Bodenschätzen gering. Der Schiffbau und die
mit ihm zusammenhängenden Seilereien und Segeltuchfabriken werden in
Rotterdam, Amsterdam, Zaandam und Helder betrieben. Die Rohstoffe aus
den Kolonien werden in zahlreichen Tabak- und Zigarrenfabriken verarbeitet.
Den gediegenen Wohlstand verdankt Holland seinem lebhaften Handel
und seiner bedeutenden Schiffahrt. Die zahlreichen Kanäle und die großen
schiffbaren Flüsse begünstigen die Binnenschiffahrt, die eine Vorstufe der
Seeschiffahrt ist. Die Seeschiffahrt wurde durch die Lage an der Verkehrs-
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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TM Hauptwörter (200): [T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr]]
Extrahierte Ortsnamen: Leipzig Rheinland Westfalen Holland Rotterdam Amsterdam Zaandam Holland
— 43 —
3. Bevölkerung. In den Ardennen und dem südlichen Teil des Hügel-
landes wohnen die französisch sprechenden Wallonen. In Flachbelgien leben
vorzugsweise niederdeutsche Flamen.
4. Städte. Das Hochland der Ardennen ist arm an größeren Siedlungen.
Die wichtigsten Städte befinden sich im Tiefland und im Industrie-
gebiet. An der Mündung der Scheide hat sich Antwerpen (305 T.) durch
seine günstige Lage zur zweitgrößten Hafen- und Handelsstadt des
europäischen Festlandes entwickelt. Antwerpen vermittelt auch einen großen
Teil des Weltverkehrs von Deutschland. Am Mittellauf der Schelde liegt
Gent (165 T.), ein Mittelpunkt der berühmten belgischen Leinen- und Baum-
Wollenindustrie. An der Küste hat sich Ostende (42 T.) zu eiuem vornehmen
Badeort entwickelt; es vermittelt auch den Verkehr mit England. Wenig
vorwärts gekommen in seiner Entwicklung ist Brügge, einst die bedeutendste
Handelsstadt Europas.
Auf der Grenze zwischen Ebene und Hügelland, so recht im Mittelpunkt
Belgiens liegt die Hauptstadt Belgiens Brüssel (200- T., mit den zahlreichen
Vorstädten 625 T.). Brüssel gehört zu den schönsten Städten Europas.
Wegen seiner schönen Anlagen wird es wohl Klein-Paris genannt. Welt-
bekannt sind die Brüsseler Spitzen.
Im Industriegebiet befinden sich auf eugem Raum viele Mittelstädte.
Echte Bergwerksstädte sind Bergen, Charleroi; Industriestädte Verviers (50 T.)
mit Webeindustrie und Seraing mit Eisengroßindnstrie. Der Hauptort des Ge-
bietes ist Lüttich (175 T.). Zur Entwicklung Lüttichs hat seine günstige Lage
am Kreuzungspunkt von Weltverkehrs-
straßen beigetragen. Von den mannig-
fachen Erzeugnissen der Eisenindustrie
siud besonders die Waffen und
Schneidwerkzeuge berühmt.
5. Handel Belgiens. Belgien
hat unter den Handelsstaaten Eu-
ropas den fünften Platz. Im Handel
mit Belgien steht Deutschland an
erster Stelle. Belgien liefert uns
Wolle und Metalle. Es erhält von
uns Roheisen, Eisenwaren, Baum-
wollenzeug und Wollwaren.
6. Kolonien. Belgien besitzt
in Afrika den Kongostaat (4x/2 mal
so groß wie Deutschland mit 20 Mill.
Einwohnern).
^3^
■Üeutsch u. rrani'1"'"
Verteilung der Sprachen in Belgien
im Jahre 1900.
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf]]
TM Hauptwörter (200): [T53: [Frankreich Stadt Loire Paris Rhone Garonne Maas Lyon Orlean Hauptstadt], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art]]
Extrahierte Personennamen: Lüttichs
Extrahierte Ortsnamen: Hügel- Antwerpen Antwerpen Deutschland England Europas Belgiens Belgiens Europas Charleroi Weltverkehrs- Belgiens Deutschland Afrika Deutschland Belgien
— 80 —
Eski-Schehir gewonnen. Die sonst wenig entwickelte Industrie liefert vorzüg-
liche Teppiche.
Die größte und bedeutendste Handels- und Industriestadt Vorderasiens ist
Smyrna (225 T.). Andere Städte sind Trapezunt, Angora und Konia.
2. Armenien kann nach seiner Bodengestaltnng und seinem Klima als die
Fortsetzung von Kleinasien angesehen werden. Die regenarme Hochfläche fällt
steil zum Schwarzen Meere ab, geht aber allmählich in die assyrische Ebene über.
Die Schneegrenze liegt bei 4000 m. Infolgedessen ist von den zahlreichen, recht
hohen Berggipfeln nur der Ararat (5200 m) mit ewigem Schnee bedeckt.
Die Hochebene ist baumlos und steppenartig, die Täler dagegen sind
fruchtbar und wohlangebaut. Auf den weidenreichen Steppen nomadisieren
die räuberischen
Kurden. Die
christlichen Ar-
menier, ein sehr
rühriges Hau-
delsvolk, werden
von den Kurden
und Türken oft
verfolgt. Die
Türkei hat bis-
her für die Er-
schließuug Ar-
meuiens durch
Verkehrswege
gar nichts getan.
Daher geht der
Warenverkehr von Persien nach Europa zum Kaspischen Meer durch russisches
Gebiet. Im türkischen Armenien liegt Ersernm (120 T.).
3. Mesopotamien (—Zwischenstromland) oder das Assyrische Stufenland
erstreckt sich vom Hochland von Armenien bis zum Persischen Meerbusen. Im
Altertum war es ein fruchtbares Kulturland. Da aber die zahlreichen Wasser-
werke und Kanäle zur Berieselung des regenarmen Landes längst verfallen
sind, so sind die ehemaligen Fruchtgefilde in Sümpfe und menschenarme
Steppen verwandelt worden. „Kurdische und arabische Hirten ziehen mit ihren
Herden über weite Steppen, die ehemals Kulturland waren. Wasservögel
tummeln sich, wo man ertragreiche Reisfelder anlegen könnte." (Dr. Rein.)
Die beiden Hauptflüsse sind Euphrat und Tigris. Beide kommen vom
armenischen Hochland. Der Euphrat hat trotz der günstigen Stromverhältnisse
keine Schiffahrt, weil sein Hinterland eine Wüste ist. Auf dem Tigris fahren
Dampfer von Basra bis Bagdad.
Der Große und Kleine Ararat. Nach Parrot.
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit]]
TM Hauptwörter (100): [T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit]]
— 22 —
Die Zahl der Ansiedlungen ist auf der Hochebene sehr gering. Viele
ehemals blühende Ortschaften sind jetzt öde Trümmerstätten. Valladolid (70 T.)
in Altkastilien ist bekannt durch die Wollindustrie. Am Manzanares in der
Mitte des Landes liegt die Hauptstadt von Spanien: Madrid (570 T.), der
Kreuzungspunkt der Verkehrsstraßen des Landes. Madrid ist der erste Handels-
und Verkehrsplatz des Binnenlandes, reich an Kunstschätzen. Seit durch einen
100 km langen Kanal der Stadt das nötige Wasser zugeführt wird, hat auch
die Umgebung ein freundlicheres Ansehen bekommen.
Am Tajo liegt als eine Wasser- und baumreiche Oase in der Hochebene
Aranjuez, der Sommersitz der spanischen Könige. Nördlich von Madrid
befindet sich das von Philipp Ii. erbaute Eskorial, ein düsterer Königspalast
mit der Gruft der spanischen Könige. Toledo (23 T.) am Tajo, einst die
Hauptstadt Kastiliens, ist nur noch ein Schatten seiner früheren Größe. Es
liefert gute Waffen. ' •
b) Die Ranblandschaften.
Im Gegensatz zu den an Bedeutung mehr und mehr zurückgehenden Hoch-
ebenen im Innern haben sich die Randlandschaften äußerst günstig entwickelt.
1. Das Stufen lau d am Mittelmeer. Der östliche Steilrand der
Hochebene und das Andalusische Gebirge senken sich terrassenförmig zum Mittel-
meer und gehen in die kleinen Küstenebenen über. Im Sommer ist das ganze
Gebiet regenarm. Allein die Menschen haben in eifriger Arbeit nicht nur
weite Gebiete der Ebene, sondern auch des Gebirges in äußerst ertragreiche
Fruchtgärten (Huertas) umgewandelt. Ein weitverzweigtes Kanalnetz bringt
das belebende Naß aus den großen Sammelteichen und den Flüssen ins
Innere, wo es mit Schöpfrädern gehoben wird. Infolge des günstigen Klimas
(Mittelmeerklima) liefern die sorgsam gepflegten und bebauten Huertas, unter
denen die von Valencia etwa 10 000 ha umfaßt, zwei- und dreifache Ernten
im Jahre. Da gedeihen neben feinem Gemüse Weizen, Reis und Mais,
Apfelsinen und Granatäpfel, Maulbeer- und Ölbaum. Der Weinstock liefert
herrlichen Südwein. Vielfach kommen auch die getrockneten Trauben als
Rosinen in den Handel. Bei Elche in der Nähe von Alikante ist sogar ein
Wald von Dattelpalmen.
Die Küstenstädte sind Ausfuhrorte für Wein und Südfrüchte. Valencia
(214 T.) ist zudem ein Mittelpunkt der Woll- und Seidenindustrie. Carthagena
(100 T.) ist ein befestigter Kriegshafen. Von hier aus werden die Eisen-, Blei-
und Zinkerze des benachbarten Hügellandes verschifft; ebenso von Almeria aus.
2. Hndaluneti. Die Andalusische Tiefebene ist das dichtbevölkertste
Gebiet von Spanien. Sie erstreckt sich in der Form eines Dreiecks zu beiden
Seiten des Unterlaufs des Guadalquivirs. Der Guadalquivir ist der
kürzeste aber wichtigste unter den 5 Hauptströmen der Pyrenäen-
Halbinsel. Seine Zuflüsse kommen von den Schneebergen der Sierra Nevada.
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee]]
TM Hauptwörter (200): [T45: [Spanien Stadt Portugal Granada Madrid Valencia Königreich Ebro Provinz Hauptstadt], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer]]
Extrahierte Personennamen: Philipp_Ii Philipp Toledo Carthagena Hndaluneti
Extrahierte Ortsnamen: Valladolid Altkastilien Spanien Madrid Madrid Madrid Valencia Valencia Almeria Spanien Nevada
— 25 —
5. Als eine Fortsetzung der Pyrenäen kann man das Rantabrilcke
Gebirge auffassen, das die Nordküste von Spanien begleitet. Den östlichen
Teil des Gebirges nennt man auch wohl das Baskische Gebirge. Nach Westen
schließt sich an das Kantabrische Gebirge das Bergland von Galicien an. Zum
Meere fällt das Gebirge steil ab. Die Küste hat vortreffliche Häfen.
Die nördliche Berglandschaft ist reich bewässert und mit herrlichen Laub-
Wäldern bedeckt. Die fruchtbaren, fonnigen Täler bringen gute Erträge. Die
zahlreichen Eisengruben liefern unfern Hochöfen vortreffliche Eisenerze, denn
obwohl Kohlen vorhanden sind, werden die Eisen- und Zinkerze meist im
Ausland, besonders in Deutschland, verhüttet. Die Küstenbevölkernng lebt
vom Fischfang und von der Schiffahrt.
6. Die Randgebiete im Westen der Halbinsel bilden die Republik
Portugal. Die Ausläufer der spanischen Gebirge senken sich zur Küste.
Die Flachküste ist arm an Häfen. Die größeren Häfen liegen an den Fluß-
Mündungen. Das Gebiet hat reiche Niederschläge (mit Ausnahme des Südens).
Infolgedessen kann Viehzucht getrieben werden. Das milde Klima erlaubt den
Anbau von Wein, Oliven und Obst. Die Stadt Oporto (170 T.) führt viel
Portwein aus. Die Hauptstadt von Portugal ist Lissabon (356 T.) am Ende
der Weltverkehrsstraße Moskau—berlin—paris—lissabon. (S. Eisenbahn-
karte.) Lissabons Hafen gehört zu den schönsten und geräumigsten Häfen der
Welt. Darum ist die in fchöner und fruchtbarer Gegend gelegene Stadt eine
Welthandelsstadt geworden.
c) Die Weltstellung der Oyrenäenhalbinsel.
Die Pyrenäenhalbinsel hat trotz ihrer Lage zwischen zwei Meeren und
zwei Erdteilen keine große Bedeutung für den Handel. Das erklärt sich schon
aus der scharfen Trennung vom Rumpfe Europas und der außerordentlich
geringen Küstengliederung. Es fehlen zu dem die großen schiffbaren Ströme
und das Eisenbahnnetz ist äußerst dünn. Die einzelnen Landschaften sind
sehr scharf voneinander geschieden. Infolge der sinnlosen Waldverwüstung
ist die Zahl der Steppen und Heiden sehr groß. Die dünne Bevölkerung ist
ziemlich bedürfnislos. Der größte Teil des Handels liegt in englischen Händen,
da das zur See schwache Spanien und auch Portugal die Freundschaft des
seebeherrschenden Englands gesucht haben. Deutschland liefert nach Spanien
und Portugal namentlich Eisenwaren und Maschinen. Spanien ist einer unserer
größten Eisenerzlieferanten; außerdem beziehen wir von der Halbinsel Kork-
waren, Südfrüchte und Wein.
d) Die staatlichen Verhältnisse.
Der größte Teil der Halbinsel gehört zum Königreich Spanien (505000 qkm,
20 Mill. Einw., 39 auf 1 qkm). Portugal umfaßt 92575 qkm mit 5,4 Mill.
Einw. Auf 1 qkm kommen 59 Einwohner.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße]]
TM Hauptwörter (200): [T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T45: [Spanien Stadt Portugal Granada Madrid Valencia Königreich Ebro Provinz Hauptstadt], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch]]
Extrahierte Ortsnamen: Spanien Baskische Galicien Deutschland Portugal Portugal Lissabon Weltverkehrsstraße_Moskau—berlin—paris—lissabon Lissabons Europas Spanien Englands Deutschland Spanien Portugal Spanien Spanien
— 32 —
früher die erste Handelsmacht der Erde waren. Der Binnenverkehr wird durch
die zahlreichen schiffbaren Flüsfe und Kanäle begünstigt. Das Eisenbahnnetz
steht an Dichtigkeit hinter Belgien, England und Deutschland zurück. Die
Handelsflotte steht an vierter Stelle in Europa. Frankreich führte 1909 nach
Deutschland für 485 Millionen Mark Waren aus, hauptsächlich Wolle (68),
Wein (24), Seide und Seidenwaren (44), Häute (43), Kraftwagen, Erze (11).
Es bezog aus Deutschland Koks und Kohlen (54), Maschinen (25), Felle, !
Gewebe, Chemikalien usw. für 455 Millionen Mark. i
Kolonien. Nur England und Rußland haben mehr Kolonien als
Frankreich. Frankreich besitzt in Afrika: Marokko, Algerien, Tunis, Französisch
Kongo, Madagaskar, in Asien: Jndochina. Außerdem hat es viele kleinere Be-
sitzungen in Amerika und in der Südsee.
2. Großbritannien und Irland.
(315000 qkm, 44v2 Mill. Einw.; 142 auf 1 qkm.)
i
1. Lage. Großbritannien und Irland ist der einzige Inselstaat Europas.
Es umfaßt außer den beiden großen Inseln Großbritannien und Irland noch-
etwa 900 kleinere Inseln. Die Hauptinsel gliedert sich wieder in die König-
reiche England und Schottland. Gewöhnlich bezeichnet man Großbritannien
und Irland kurzweg als England.
Das seebeherrschende England ist durch seine günstige Lage die erste
Handelsmacht der Erde geworden. Von den bedeutendsten Kulturstaaten
Europas ist es nur durch die für die Schiffahrt sehr günstige Nordsee und
den Kanal getrennt. In der Straße von Dover hat der Kanal nur eine
Breite von 32 km. (Ehemals war England mit Frankreich durch eine Land-
brücke verbunden, die erst zur Eiszeit von den Fluten des Meeres verschlungen
wurde.) Durch seine nach Westen vorgeschobene Lage wurde England der
natürliche Vermittler des Handels zwischen Europa und Amerika. Die tief
in das Land eingreifenden Buchten machen fast alle Städte Englands zu See-
Häfen. Die Flüsse sind infolge ihres geringen Gefälles, der zahlreichen
Regenfälle im größten Teil ihres Laufes schiffbar. Sie frieren bei dem.
milden Seeklima Englands niemals zu. Die verhältnismäßig niedrigen Ge-
birge sind gruppenmäßig verteilt. Sie hindern nicht die Anlage von Verkehrs-
wegen aller Art. Von Meer zu Meer stellen Eisenbahnen und Kanäle die
Verbindung her.
2. Gliederung. Die Küstengliederung Englands zeigt einen auffallenden'
Parallelismus. Sechsmal greifen von Osten und Westen gleichmäßig Buchten
ins Land und schnüren es ein. Die Einschnitte an der den Angriffen des Meeres
mehr ausgesetzten Westküste sind die größeren. Außerdem sind auch an der.
Südküste zahlreiche Buchten vorhanden.
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Extrahierte Personennamen: Jndochina
Extrahierte Ortsnamen: Belgien England Deutschland Europa Frankreich Deutschland Deutschland England Frankreich Frankreich Afrika Marokko Algerien Tunis Madagaskar Asien Amerika Irland Irland Europas Irland England Schottland Irland England England Europas Dover England Frankreich England Europa Amerika Englands Englands Englands
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Da sich das Land nach Osten senkt, haben die Flüsse einen östlichen Lauf.
Trotz der geringen Länge sind die Flüsse für die Schiffahrt von großer Be-
dentnng, zumal auch die Meeresflnt weit in die golfartige Mündung der Flüsse
hinaufsteigt. Der für die Schiffahrt wichtigste Fluß ist die Themse, die durch
Kanäle mit vielen anderen Flüsfen verbunden ist. Sie ist bei Greenwich etwa
1 km breit.
Das englische Tiefland ist wegen seines fruchtbaren Bodens das Haupt-
gebiet der englischen Landwirtschaft. Der Boden bringt reiche Ernten von
Weizen, Gerste und Hafer. Ackerbau und Viehzucht vermögen aber nur Vs des
Bedarfs an Getreide und Fleisch zu decken. England muß jährlich für 1600
bis 1700 Millionen Mark Getreide einführen. Der Gedanke, daß im Falle
eines Krieges England die Zufuhr abgeschnitten und es in kurzer Zeit aus-
gehungert werden kann, macht ihm die Schaffung einer übermächtigen Kriegs-
flotte zur Pflicht. 1
Die Städte des Tieflandes. London (4,8 Mill. Einw., mit Vororten
7,4 Mill. Einw.) ist die größte > Stadt der Erde, eine Welthandelsstadt
ersten Ranges. Das ist. sie nicht nur durch ihre Lage in der Nähe des
Meeres und des europäischen Festlandes, sondern auch dadurch geworden, daß
die größeren Seeschiffe bis zu.r Stadt gelangen können. Es werden über
London jährlich für 700 Millionen Mark Waren ein- und für 2000 Millionen
Mark ausgeführt. Während früher London durch die Größe des Verkehrs
und die Vortrefflichkeit der Hafeneinrichtungen allen Häfen weit überlegen war,
hat sie jetzt schon unter dem Wettbewerb von Hamburg, Antwerpen und
Liverpool zu leiden.
Die innere Stadt umfaßt einen fünfmal so großen Flächenraum wie
Berlin. „Über dem Häusermeere der Riesenstadt lagert meist eine dichte Wolke,
die sich aus Nebel und dem Rauche der Fabriken gebildet hat. Im Winter
ist die Luft oft so trübe, daß den ganzen Tag Straßenlaternen brennen müssen.
Der Verkehr übertrifft jede Vorstellung. Selbst hoch über deu Straßen und
tief unter den Häusern, ja, sogar unter der Themse fahren Eifenbahnzüge.
Eine wahre Wohltat für die Bewohner find die großen Parks („die Lungen
Londons") und die freien Plätze im Innern der Stadt, die Luft und Licht
in die Häusermassen bringen.
Unterhalb London, von seinem Häusermeere bereits erreicht, ebenfalls
an der Themfe, liegt Greenwich (griuitsch), berühmt durch seine Sternwarte.
An der Südküste finden wir Dover, von wo die kürzeste Überfahrt nach Frank-
reich ist, ferner den größten englischen Kriegshasen Portsmonth (portsmöß)
und Sonthhampton (sanßämptn) (115 T.), die Hauptstation der englischen
überseeischen Postdampfer." (Kahnmeyer und Schulze.)
Das Gebirgsland. Das englische Gebirgsland besteht aus dem Berg-
laud von Cornwall, von Wales, den Gebirgen von Nordengland. Die
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Extrahierte Personennamen: Schulze
Extrahierte Ortsnamen: England England London London Hamburg Antwerpen Berlin London Dover Frank- Cornwall Wales Nordengland