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1. Abth. 1 - S. 359

1818 - Elberfeld : Büschler
Die Revolutionskriege. 359 Kunst des Krieges hatte ihre Bedeutung verloren. Wenn die geworfenen und auseinander gesprengten Haufen dennoch nicht fliehen, sondern sich immer wieder sammeln und immer von Neuem anstür- men, so lange noch Lebende übrig sind; wenn keine Schrecken des Todes sie von dem Kampfplatze ver- scheuchen können; so muß wohl am Ende die Mehrzahl siegen. Die ermüdeten Oesireicher mit ihren Verbündeten, den Engländern, Holländern un? Hannoveranern, wurden endlich am 22. May bei Tournay von Prche^ru und anr 26. Iuny bei Fleurus'von Jourdan tn blutigen Schlach- ten geschlagen. In der letzteren raffte der franzö- sische Feldherr den Sieg, den er schon verloren, dadurch wieder an sich, daß er einen seiner Adju- tanten in einem Luftball in die Höhe steigen ließ, um die Stellung des Feindes genau zu erforschen, und dann, aus besten Bericht, den Kampf wie- der erneuerte. Seit diesen Siegen nahm das Glück der fran- zöstschen Waffen seinen unaufhaltsamen Lauf gegen Holland und gegen den Rhein. Die eroberten Platze in Frankreich, Landrecy/ Quesney, Va- lenciennes und Condee., gingen nach einander wie- der verloren; dazu nahmen die Franzosen schon am 9. Iuly Brüssel in Besitz, und nanden im Herbst an den Ufern der Maas und Waal. Diese schienen ihren Fortschritten endlich ein Ziel zu setzen ; außerdem hatte man die Schleusen der Damme geöffnet, um Holland durch eine große Ueberschwemmung zu schützen. Da trat aber die Natur selbst zu Gunsten des siegreichen Volkes in's Mittel, und bahnte ihm den Weg über Fluffe uild Seen und Moraste. Der Winter von 1794 auf 95 war sehr st-eng; schon im December waren alle Gewässer niit dickein Eise belegt, und über diese bietten , festen . Brücken zog das französische Heer rn'.r dem neuen Jahre in Holland ein; am 17. Januar erschien es in Utrecht, am -9. in Amsterdam. Dem Erbstatthalter blieb nichts ubttg, als mit den Seuugen nach England zu

2. Abth. 1 - S. 299

1818 - Elberfeld : Büschler
Siebenjähriger Krieg. 299 Franzosen entrissen. Ferdinand hatte sich zwar jenseits des Rheines mit seiner kleinen Schaar nicht behaupten können, aber am Ende des Feld- zuges zwang er doch die Franzosen, ihm das ganze rechte Ufer des Niederrheins zu lassen, und ihr Winterlager zwischen dem Rheine und der Maas zu nehmen. 55. Das Jahr 1759, Minden. Kunersdorf. Maxen. Das folgende Jahr sollte dem, eben aus großes Gefahren erröteten, Könige das herbesse des ganzen Krieges werden. Die Hoffnung, ihn endlich doch zu überwältigen, trieb seine Gegner zu verdoppel- ten Anstrengungen. Die ostreirbsg en Heere wur- den trefflich ergänzt; ja, sie er chienen mit jedem neuen Jahre des Krieges schöner ans dein Kampf- plätze, weil die Ergänzungen aus der kräftigsten Ju- gend oer Erblander genommen und gut geübt wa- ren, uwd weil die jungen Krieger in den zahl- reichen Schaaren der alten und erfahrenen bald mit dem rauhen Leben des Feldlagers bekanntz wurden. Bei der Starke der össreichfchen Heere war, der blutigen Schlachten ungeachtet, doch eiy solcher beträchtlicher Kern alter Krieger übrig ge- blieben. In Friedrichs kleinerem Heere dagegen, und welches bald mit Oestreichern, bald Ruffen, Franzosen, Schweden und Reichsvölkern kgmpfey niußie, war die Zahl derer, d:e das Schwerdc und die Krankheiten übrig gelaffen hatten, sehr gering; es bestand größientheils aus Neugeworbc- nen. Und so schnell auch die Landeskinder, ti? oft noch im Knabenalter in die Reihen traten, den Geist und die Ehre des Krieges in sich auf, nahmen, ja oft die Alten i,n. kühner Verachtung

3. Abth. 1 - S. 423

1818 - Elberfeld : Büschler
Napoleon auf dem Gipfel seiner Macht. 4*3 - 1 t war die Trauung mit der Erzherzogin Marke Louise) ; wurde der Vkcekönig von Italien zum künftigen Nachfolger des Fürsten Primas, nun Großherzogs von Frankfurth, ernannt; wurde Hol» land, nachdem der König Ludwig die Krone nie- dergelegt hatte, weil er nicht das Werkzeug in seines Bruders Hand zum Verderben feine- Volkes seyn wostte, ganz mit Frankreich vereinigt, — „weil Holland nichts sey, als eine Anschwemmung des Rheins, der Maas und Schelde, der großen Pulsadern des französischen Reiches.n Und end- lich , zum Beweise, daß er nun Alles könne, wo- nach ihn gelüste, und daß er gar keine Rücksicht mehr nehme, beschloß Napoleon plötzlich, das ganze nordwestliche Teutschland, was am Ausflüsse der Weser, der Ems und der Elbe liegt, mit den al ten freien Handelsstädten Bremen, Hamburg und Lübeck, auch mit Frankreich zu vereinigen. „Der Schleichhandel, der an diesen Küsten und von diesen Städten mit England getrieben werde," mußte der Vorwand dazu seyn. So war Teutsch- land seiner Küsten und seines Seehandels beraubt und der Strom, der noch immer das eigentliche französische Reich von Teutschland gesondert hatte, war durch eine so willkührliche, bloß von der Laune gezeichnete, Länder und Flüsse queer durchschnei» dende Linie überschritten, daß man offenbar sah, es sey dieses nur die Einleitung zu noch größeren Gewalrschritten, und ein Stück Teutschlands nach dem andern werde in den Abgrund hinabgezogen werden. Was jedoch der neu errichteten, langst alle Schranken der Mäßigung überschreitenden, Macht einzig auch über das Leben des Stifters hinaus eine feste Dauer hätte gewähren können, die Be- festigung derselben im Glauben und im innigsten Gemüthe der Völker, das hatte Napoleon nie ver- standen; jetzt that er, was diesen Wirkungen am schroffsten entgegen war. Schon von Wien aus im Jahr 1609 hatte er den Papst, den allge- meinen Vater der katholischen Welt, der in dem

4. Abth. 2 - S. 124

1817 - Elberfeld : Büschler
124 m. Ztr. Karl der Große bis Heinrich I. 768- 919. In den folgenden Jahren ließ er nur Streifzüge gegen sie machen; sein Heer blieb inveß in Süd- teutschland stehen und arbeitete an einem Kanäle zwischen dem Mayn, der Altmühl und Rednitz, der, wäre er vollendet, die Nordsee, durch den Rhein, mit der Donau und so mit dem schwarzen Meere in Verbindung gebracht haben würde; ein wichtiges, weit aussehendes Werk für den Handel! Aber un- günstige Witterung und Hindernisse des Bodens, vorzüglich aber die Ungeschicklichkeit feiner Werkleute, die nicht einmahl das Sumpfwasser an den Orten, wo gegraben wurde, abgeleitet und die Wände des Kanales gegen das Einstürzen zu sichern verstanden, vereitelten das Werk. Und daß er nicht die Avaren von Neuem angriff, und sich den Weg nach Konstan- tinopel öffnete, daran war ein neuer Aufstand der Sachsen Schuld. Diesen, die nicht lange Kriegs- züge, sondern nur schnelle Streifereien kannten und liebten, war die beschwerliche Heeresfolge in so ent- fernte Gegenden überaus lästig. Sie weigerten sich derselben und hinderten auch die Friesen daran. Da- her mußte der König wiederum mehrere Streifzüge in ihr Land thun, auf denen er 797 bis an den Ocean zwischen Elb- und Wesermündung kam. Endlich, im Jahr 3o3, wurde der Friede mit den Sachsen zu Selz fest und auf immer geschlossen. Sie entsagten dem Götzendienst, vereinigten sich ganz- nlit dem fränkischen Reiche, und erhielten dafür, daß sie frei seyn, und nach ihren Gesetzen durch Gra- fen und königliche Sendboten regiert werden sollten, wie Allemannen und Baiern. Es ist dieses also eher ein Vertrag des sächsischen Stammes mit König Karl, ald erne Unterwerfung zu nennen; und sie hat- ten solchen ehrenvollen Ausgang ihres langen Frei- heitskampfes durch die Standhaftigkeit, mit der sie ihn geführt, wohl verdient. Aber auch Karls Be- harrlichkeit ist zu bewundern:, denn, wenn er auch die größere Zahl und die Ueberlegenheit der Kriegs- kunst auf seiner Seite hatte, so hatten sie dagegen die Vortheile des Bodens und der Wälder und Sümpfe, wie ehemahls in ihrem Kampfe gegen die

5. Die teutschen Freiheitskriege von 1813, 1814 und 1815 - S. 101

1817 - Elberfeld : Büschler
101 D'e i&xfofytn kss Là äks. Lek Mttetung Hollands und Ztal/ens hörte, fuhr zornig auf und rief: „Ha! Was denken die Feinde? Zch bin jetzt naher an W-en, als sie an Parrs!" — In seinem Heere tönte dieses ver- messene Wort wieder und Paris jubelte noch eln- mayl laut über feinen zweimaligen Erretter, dem es nun mit ganzer Seele anzuhängen sich wiede»:- um vornahm. Wie bald aber waren solche Vorsätze von dem leichtfertigen Volke vergessen, und wie schnell än- derte sich die ganze Gestalt der Dinge! Wer sie schon jetzt mit ruhigem Auge betrachtete, konnte Napoleons ausschweifende Hoffnungen nicht thei» len. Er brauchte nur die ruhige, feste Haltung zu sehen, in welcher sich das große Heer auf Tro- yes und von da nach der Aube zurückzog um sich wieder mit Blücher zu vereinigen; wre es, wäh- rend es von Napoleon verfolgt wurde, sich nicht scheute, zwei Heerhaufen unter Bianchi und dem Erbprinzen von Hessen Homburg dem General Bub- na an die Rhone zu Hülfe zu senden, um den Augereau in seinem Laufe aufzuhalten; wie Blü- cher mit dem gesammten schlefischenheere gleichfalls an der Aube angekommen war und mit Schwäre zenberg zu einer großen Schlacht, wie bei Leipzig, bereit stand, wenn Napoleon sie wagen wellte. And während dieser Zeit zogen neue, kraftvolle Haufen heran: Bülow, nachdem-er Holland und Belgien erobert hatte, von Norden her; — gegen Antwerpen und einige andere Festungen blieb der Herzog von Weimar mit seinem nordteutschen Heerhaufen zurück; — von dem Niederrhein aber kamen Winzingerode und Woronzöw mit Russen, als Vortrab des Heeres vom Kronprin- zen von Schweden, der, nachdem er Dännemark zum Frieden gezwungen, auch schon an der V?aat stand. Wenn dieser auch zögerte in Frankreich ein- zubrechen, so konnte er doch im Augenblicke der Gefahr ein starker Rückhalt seyn. Und endlich, wie wurde gerüstet, ansgehoden, geübt, in den «eiten Ländern Earopa's; »re wetteiferten die

6. Die deutsche Geschichte - S. 622

1829 - Elberfeld : Büschler
622 Vii. Ztr. Vom westph. Fried, bis jetzt. 1648 — 1629. könne je wieder gebrochen werden. Sie noch mehr zu befestigen, und in den Augen der Welt auch durch die Verbindung mit einem ehrwürdigen Fürstenhause gleichsam zu adeln, warb er um die Kaisertochter in Wien, die Erzherzogin Marie Louise, seine bisherige Gemahlin Iosephine mußte in eine Trennung wil- ligen. Der Kaiser Franz brachte das unermeßliche Opfer, und gab ihm die Tochter. „Für die Monarchie, für das heiligste Interesse der Menschheit, als Schutzwehr gegen unabsehliche Uebel, als Unterpfand einer besseren Ordnung der Dinge," — so heißt es in einer späten: Erklärung Oestreichs, — „ gaben Se. Majestät, was Ihrem Herzen das Theuerste war, hin, und knüpften ein Band, welches den schwächer» und leidenden Theil, nach den Drangsalen eines ungleichen Kampfes, durch das Ge- fühl einiger Sicherheit aufrichten, den stärkeren und siegreichen für Mäßigung und Gerechtigkeit stimmen, und so ein Gleichge- wicht Herstellen sollte, ohne welches die Gemeinschaft der Staa- ten nur eine Gemeinschaft des Elendes seyn kann. Der Kaiser Napoleon hatte zu dieser Zeit den Punkt in seiner Laufbahn er- reicht, wo Befestigung des Erworbenen wünschenswerther wird, als rastloses Bestreben nach neuem Besitz. Das Gebäude seiner Größe erhielt durch die Verbindung mit dem ältesten Kaiserhause der Christenheit, in den Augen der französischen Nation und der Welt, einen solchen Zuwachs an Festigkeit, daß unruhige Ver- größerungsplane es forthin nur entkräften und erschüttern konn- ten. Nach vieljähriger, vergeblicher Anstrengung und unermeß- lichen Aufopferungen, gab es Beweggründe genug zu dem Ver- suche, durch Vertrauen und Hingebung Gutes zu wirken, wo Ströme von Blut bisher nur Verderben auf Verderben gehäuft hatten." Wie sah sich jedoch der edelgesinnte Kaiser Franz in diesem schönen, menschlichen Vertrauen betrogen! Noch in demselben Jahre, da die neue Verbindung gestiftet war, — (am 2. April 1810 war die Traunng mit der Erzherzogin Marie Louise,) wurde der Vizekönig von Italien zum künftigen Nachfolger des Fürsten Primas, nun Großherzogs von Frankfurt, ernannt; wurde Holland, nachdem der König Ludwig die Krone niedergclegt batte, weil er nicht das Werkzeug in seines Bruders Hand zum Verderben seines Volkes seyn wollte, ganz mit Frankreich ver- einigt, — „weil Holland nichts sey, als eine Anschwemmung des Rheines, der Maas und der Schelde, der großen Pulsadern des französischen Reiches." Und endlich zum Beweise, daß er nun Alles könne, wonach ibn gelüstete, und daß er gar keine Rücksicht mehr nehme, beschloß Napoleon plötzlich, das ganze nordwestliche Deutschland, was am Ausflusse der Weser, der Ems und der Elbe liegt, mit den alten freien Handelsstädten, Bremen, Hamburg und Lübeck, auch mit Frankreich zu vereinigen. „Der Schleichhandel, der an diesen Küsten und von diesen Städten mit England getrieben werde," mußte der Vor-

7. Die deutsche Geschichte - S. 63

1829 - Elberfeld : Büschler
E i n l e i t n u g. 63 teranen hierher schickte, um ihren Geburtsort auszuzeichnen. Kon- stantin ließ hier auch eine Brücke über den Fluß schlagen, deren Ueberbleibsel bei niedrigem Wasser noch sichtbar sind; auf der rechten Seite war Diyitia, das heutige Deutz, der Brückenkopf. Noyesium, Neuß; Gelduba, oft genannt bei den Römern, das jetzige Dorf Gelb bei dem Städtchen Uerdingen. 3. Die Gugerner, nördlich von den Ubiern, nicht weit von Gelduba anfangend, am Rheine hinunter bis dahin, wo die Waal sich von ihm trennt. O etter: Asciburgium, Asburg bei Meurs; Vetera (ea8ira), Zkauten oder Büderich, Wesel gegenüber. 4. Die Bataver und Kanninefater, beide kattischen Stammes, waren nach Tacitus durch einen Aufruhr aus ihrem Vaterlande vertrieben und hatten sich au den Ausflüssen des Rheins in dem, von Gewässern umflossenen, Lande niedergelassen, welches nach ihnen die Insel der Bataver genannt wurde. Sie waren Buudesgenossen der Römer, bis sie sich im Jahre 70 n. Chr. unter Civilis empörten. In ihrem Gebiete lagen: Lugdunum, Leiden; Trajectum, Utrecht; Batavodurum oder Noyiomagus, Nimwegen. Außer diesen Völkern waren noch mehrere in den überrheiuischen Gegenden, welche früher dahin ausgewandert und noch immer auf ihre deutsche Abkunft stolz waren, als wenn der Ruhm ihres Ge- schlechtes sie von der Aehulichkeit und Feigheit der Gallier schiede. Die hauptsächlichsten unter ihnen waren: die Tr e vir er, Trierer, mit der Hauptstadt Augusta Trevirorum, das jetzige Trier, die wichtigste Stadt des römischen Reiches in unsern nördlichen Ge- genden; und die Nervier, zwischen der Maas und Schelde. Im Süden der Donau wohnten nicht mehr reine deutsche Völ- kerschaften, sondern solche, die aus gallischen und andern Einwan- derern gemischt waren. Die Donau kann als die Gränze des da- maligen Germaniens angesehen werden, und die römischen Pro- vinzen an ihrer Mittags-Seite von der Schweiz bis über Kärnthen und Krain hinaus hießen: Helvetien, Rhätien, Vindelicien, No- ricum und Pannonien. D. Wichtiger für die alte Geographie unseres Vaterlandes ist aber die Betrachtung des südlichen Theiles von Deutschland, am Rheine hinunter bis etwas über den Main hinaus, nach Andern auch noch nördlicher, welcher das römische Iehutland, agri

8. Die deutsche Geschichte - S. 79

1829 - Elberfeld : Büschler
Drusus kn Deutschland. 79 nuivmimmvmvuv\ivnvvmi\m\n\ii\»im\mmi\v»m\uvv umringt wurde. Nur ihre zu große Zuversicht auf einen gewissen Sieg, die sie zu einem regellosen Angriffe verleitete, rettete ihn und sein Heer. Er bauete darauf, am Zusammenfluß des Aliso und der Lippe das feste Schloß Aliso, um hier einen Stützpunkt für seine Unternehmungen gegen die Völker an der Weser zu haben.*) Bei diesen Kriegen war den norddeutschen Völkerschaften vor allen Dingen ihre zerstreute Wobnart günstig. Nach Dörfern müssen große Wege führen, durch diese findet sie der Feind leicht und erhält sich von ihrem Vorrathe; der einzelne Wohner aber baut sich nicht an der Heerstraße an, sondern sucht einen verborgenen Platz in Gehölzen. Der Feind darf sich nicht so sehr zerstreuen; und findet er auch ein einzelnes Haus, so ist es leer, und die Bewohner sind mit ihrer Habe in die Wälder gewichen. So brachten die schnellen und weiten Zuge in Deutschland dem Drusus zwar viel Rubin bei den Römern, beit Deutschen aber wenig Schaden. Im Herbst und Winter und Frühjahr wohnten sie ruhig an den Orten, welche die Feinde wiederum verlassen hatten. Doch hätte Drusus wohl endlich das Mittel gefunden, seine Herrschaft in Nieder--Deutschland zu befestigen, wenn er länger gelebt hätte. Einen Anfang dazu hatte er gemacht. Er bame feste Schlösser an den Mündungen der Flüsse, die in den Rhein und die Nordsee fließen, damit er die Schifffahrt auf den- selben in seiner Gewalt hätte; denn auf einer Flotte von vielen » kleinen Schiffen brachte er einen Theil des Heeres sicherer in das Land, und führte bequem die Lebensmittel nach. Zu diesem Ende legte er auch einen Kanal an, welcher nach ihm der Drusus-Gra- den hieß, (noch jetzt wird er Drusus-Vaart genannt,) und den Rhein zwischen Doesburg und Asselort mit der Psscl verband. Durch diesen Kanal wurde der Rhein mit dem Zuider-See, Fle- vum ostium der Alten, in Verbindung gebracht, und die Römer konnten nun von allen ihren Anlagen am Rhein durch diese Aus- fahrt in die Nordsee gelangen. Drusus selbst hat diesen Weg ge- nommen, um sich mit den Friesen zu verbinden und zur See die Mündung der Ems zu erreichen, und ander Mündung der Ems baute er, wahrscheinlich dem heutigen Emden gegenüber, ein Kastell. Am Rhein legte er wohl 50 solcher Kastelle an, befestigte vor- züglich Bonn und Mainz, letzteres auf der Gränzscheide gegen die Sueven, und versah sie mit Brücken und Flotten zu ihrer Vertheidigung, und auf dem Faunus, Gebirge gründete er das Kastell Arctaunum, gegen die Katten gerichtet, auf der jetzi- gen Höhe bei Homburg. Wäre er nun mit solchen Befestigungen von Jahr zu Jahre immer nur um ein Weniges in Deutschland vorgerückt, so, daß er im Herbste oas besetzte Land nicht wieder zu verlassen brauchte, so möchte die Herrschaft der Römer, mit ihrer Sprache und ihren Sitten, auch in unser Vaterland einge- drungcn seyn. Aber sein Ziel ward ihm schon in dem vierten ) Uebcr die Lage von Arbalo und Aliso s. die Einleitung.

9. Kurze Darstellung der deutschen Geschichte für Volksschulen - S. 231

1822 - Elberfeld : Büschler
Oestreichs. Krieg von 1809. 281 sich' gezogen hatte, setzte er in einer schwarzen Gewitter- nacht, unter Sturm und Donner, zum zweitenmahle über die Donau und griff den Erzherzog mit großer Uebcrmacht an. Die Ocstrcicher fochten wiederum so tapfer, daß ihr rechter Flügel die Franzosen mit Verlust zurückschlug und daß die Zuschauer auf den Thürmen von Wien, von wo man diesen Theil des Schlachtfeldes übersehen konnte, laut den Sieg verkündigten. Allein der linke Flügel war dage- gen unglücklich gewesen und gänzlich über den Haufen ge- worfen, so daß der Erzherzog sich zum Rückzüge entschlie- ßen mußte. Nun wurde ein Waffenstillstand und am 14. Oct. zu Wien Friede geschlossen. Oestreich verlor wiederum 2000 Quadratmeilen Landes und ühcr 3 Milli- onen Unterthanen, ncmlich seine polnischen und italieni- schen Besitzungen nebst Illyrien, und das Salzburger Land, welches an Baiern kam. Oestreich war nun ganz vom Meere abgeschnitten und hatte auch seine letzte Vormauer von Bergen dahin geben müssen. Doch eröffnete sich die Hoffnung auf eine ruhigere Zeit, in welcher die Wunden einigermaßen geheilt werden könnten, als der Kaiser Napoleon um die Hand der Erz- herzogin Maria Luise, der Tochter des Kaisers Franz, anhielt und dadurch seinen Wunsch zu erkennen gab, durch die Verbindung mit dem ältesten Kaiserhause sich an die bestehende Ordnung in Europa anzuschließen. Der Kaiser Franz gab ihm, wenn gleich mit blutenden Herzen, die Tochter als ein Unterpfand des Friedens.—Napoleon hatte nun einen Punkt der Macht erreicht, daß ihm mehr an der Befestigung und innern Aüöbildung seines ungeheuren Reiches gelegen seyn mußte, als an noch größerer Aus- dehnung desselben; so rechnete ein jeder, welchem die Ru- he der Wett jetzt als das wünschenswertheste Gut erschien. Aber auf den unersättlichen Mann war keine Rechnung zu bauen. Sein Ehrgeiz stand niemahls still.— Zuerst wur- de sein Bruder Ludwig so lange getrieben, bis er die Kö- nigskrone von Holland niederlegte, und nun mußte die, ses wichtige Land eine Provinz von Frankreich werden.— Darauf erfuhr der nordwestliche Theil von Deutschland, mit den drei großen Städten Hamburg, Bremen und Lübeck, dasselbe Schicksal. — Und damit die älteste Kai- serstadt Europa's, Rom nemlich, zu dem Glanze seines Reiches nicht fehlte, hatte er sic dem Papste genommen, diesen selbst als Gefangenen nach Frankreich schleppen las- sen, und verordnete fetzt, daß sein und aller künftige» französischen Kaiser erstgcborner Sohn König von Rom heilen sollte.

10. Kurze Darstellung der deutschen Geschichte für Volksschulen - S. 52

1822 - Elberfeld : Büschler
52 Ii. Ztr. Das Mittelalter. Von 768 bis 1517. großen Haufen aufgeschüttet, mit Wällen und Graben um- schlossen hatte, und nun ängstlich bewachte. Mit ihnen einen Krieg anzufangen, um diese reichen Schätze zu gewinnen, wäre vielleicht für einen gewöhnlichen Eroberer eine große Lockung gewesen; für Karls Geist war dieser Zweck zu klein. Aber -enes feindselige Volk war ihm in anderer Hinsicht sehr im Wege. Jenseits des Avareu- Landes fing das oströmische oder griechische Kaiserthum an, von welchem wir schon oben erzählt haben, daß es viel län- ger, als der westliche Theil des Reiches, bestanden und Konstantinopel zu seiner Hauptstadt gehabt habe. Mit den Kaisern in Konstantinopel war Karl in freundschaftlichem Vernehmen und hätte gern eine große Handelsstraße ans seinem Lande bis in das ihrige zu Stande gebracht, um die schönen Waaren des Morgenlandes, Seide und Purpur, Gewürze aller Art und kostbare Specereien, herbeizuholen und den Kunftfleiß seines Volkes durch lebhaften Verkehr anzufeuern. Der Donanstrom, der ans seinem Reiche bis in das griechische Kaiserthum floß, bot ihm dazu eine herr- liche Gelegenheit dar; aber an einem großen Theile der Donau entlang wohnten die räuberischen Avaren, die allen 'Verkehr auf dem Flusse unmöglich machten. Deshalb faßte König Karl endlich den Entschluß, sie auszurotten oder zu unterwerfen, und im I. 791 zog er mit großer Macht gegen sie aus. Von Schwaben und Barern zog er an der Donau hinunter; auf der Mittagsseite des Flusses gingen die Fran- ken, auf der Nordseite die Sachsen und Friesen, die beide nun auch schon im Heerbanne mitziehen mußten; auf dem Flusse selbst fuhren unzählige Schiffe mit einem dritten Theile des Heeres. Vor solcher Macht wichen die Avaren ohne Schlacht zurück und ließen ihr Land, bis an den Naabfluß in Ungarn, in Karls Hand. Dieser ließ nun sogleich im nächsten Jahre Vorbereitun- gen zur Ausführung seines großen Handelsplanes machen. Sein Heer mußte an einem Kanäle arbeiten, der die Nord- see, — das Meer bei Holland und am Ausfluß der Weser und Elbe, — mit dem schwarzen Meere in Verbindung brin- ! gen sollte, woran Konstantinopel liegt. Vom Maine nemlich sollte dieser Kanal bis zur Rednitz in Franken gezogen werden; dann konnte man aus der Nordsee in den Rhcrn, ans diesem in den Main, dann durch den Kanal in die Rednitz, aus dieser in die Altmühl, und so in die Do- nau gelangen. Ein großer Plan! — Aber es war gerade ein sehr ungünstiges Regenjahr; dazu verstanden seine Werkmeister die Kunst nicht, in sumpfi- gem Boden das Wasser durch Seitengrüben abzuleiten und
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